DRINNIES - 3 Geigen Policy
Episode Date: February 19, 2024Wickelt euer Backfischbrötchen luftdicht ein, die neue Folge DRINNIES zieht euch die Schuhe aus. Geht John Bon Jovi an Karfreitag zu Galeria Kaufhof? Warum spricht niemand über die Hände von Eichh�...�rnchen? Und wer zum Teufel wackelt an der Steakhausbank? Giulia und Chris sind drauf und dran, das alles aufzuklären. Livin' on a prayer!Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Trinis, der Podcast aus der Komfortzone. Hallo Chris, herzlich willkommen zu einer neuen Folge Dreh-Dies. Wir hoffen, es geht euch gut und wenn nicht, ist es auch okay. Ich bin ein bisschen neben der Rolle, wie ich gerade merke. Chris, wie geht es dir denn?
Mir geht es, ich möchte sagen, schlecht. Ich habe vorhin einen Brief angeleckt, einen Umschlag und ich habe mir einmal quer über die Zunge geschnitten.
Ah, schön. Hast du desinfiziert und dann Pflaster drum gemacht? Ich hab dann
so ein Mundwasser genommen mit viel Alkohol,
weil ich dachte, ja, das muss desinfiziert werden.
Das hat natürlich, also
das war die Hölle. Ich spüre
jetzt irgendwie auch nicht so, in Teilen der Zunge
nicht mehr ganz so viel. Mal gucken, vielleicht
fällt es ja noch ab bis zum Ende der Folge.
Fragst du dich nicht auch, warum es im
21. Jahrhundert wirklich nötig ist, Briefe
anzulecken? Ja, das habe ich mich auch gefragt.
Oder auch andere Frage, wer ist dafür verantwortlich, dass wir immer noch Briefe anlecken?
Also meines Erachtens ist das irgendeine Person gewesen im höheren Vorstand bei der Post irgendwann mal, die entweder besoffen war oder verkatert.
Oder drauf steht.
Oder drauf steht, einen Zungenfetisch hat und dann gesagt hat, ey Leute, im Meeting, Leute, ich hab's.
Und alle gucken und sind still.
Wir lassen die Leute die Briefe
anlecken.
Die ganze Welt muss lecken.
Und alle so, das ist es.
Rüdiger, gute Arbeit.
Ja, Briefe anlecken ist so ein bisschen wie
Todesstrafe durch Guillotine. Man könnte
meinen, heute gibt es ja vielleicht
andere Möglichkeiten, die Todesstrafe
durchzuführen, oder?
Es fühlt sich ein bisschen an wie die Todesstrafe im Kleinen, wenn ich im Kiosk den Brief anlecke.
Julia, aber nichtsdestotrotz habe ich meine Hausaufgaben gemacht.
Mir ist eine Sache aufgefallen, wir haben ja dieses Höllenbord hier.
Und es steht hier rum und im Prinzip sieht es einfach gut aus.
Es sieht für sich gut aus, aber wir benutzen es nicht.
Und ich dachte, das könnte ja auch mal ein bisschen gewürdigt werden. Und da habe ich jetzt mir ein paar Sachen drauf geladen.
Das begrüße ich. Aber ich möchte weder dich
noch mich, noch die Leute, die jetzt hier
zuhören, irgendwie vor den Kopf stoßen
oder die schockieren mit irgendwelchen
Sounds. Also wenn sie jetzt irgendwie hören.
Nun,
brennt etwa mein Haus?
Das ist nicht in eurem Kopf und auch nicht in deinem Kopf.
Ich spiele es hier ab. Das möchte ich nur noch mal klarstellen.
Heiner Lauterbach ist natürlich dabei.
Ich war es nicht, ich war es nicht.
Aber warum machen Sie das hier nochmal?
Ein echter Klassiker.
Ich möchte jetzt auch nicht alles hier abspielen,
weil es braucht ja noch einen gewissen Überraschungseffekt.
Einen Überraschungsmoment.
Ja, richtig.
Überraschungsmoment. Ja, richtig.
Da dachte ich, wir brauchen vielleicht doch mal jemand, der
jetzt nicht ein Trainier ist. Jemand, der rausgeht,
das Leben lebt. Und da dachte ich,
da gibt es ja eigentlich nur einen.
Bon Jovi.
Der lebt so dermaßen
on a prayer, ey.
Was bedeutet das eigentlich?
Er lebt auf einem Gebet und nach einem Gebet.
Naja, Musik ist ja eine universelle Sprache.
Wir verstehen Bon Jovi.
John Bon Jovi geht es in dem Moment, wo er das singt, geht es ihm gut.
Oder?
Da muss ich übrigens was gerade stellen.
Und zwar habe ich letztes Mal oder vorletztes Mal, weiß ich gar nicht,
ich habe Fake News verbreitet.
Ich war total unterinformiert. Das ist mir jetzt wirklich peinlich.
Ich habe nämlich behauptet, dass die Tochter von Kurt Cobain mit dem Sohn von Jon Bon Jovi verheiratet ist.
Und das ist eine absolute Fehlinformation. Ich habe nämlich wichtige Informationen durcheinander geworfen.
Die Tochter von Kurt Cobain ist nämlich mit dem Sohn von Tony Hawk verheiratet.
Und der Sohn von Jon Bon Jovi ist mit der Schauspielerin Millie Bobby Brown verheiratet und der Sohn von Jon Bon Jovi
ist mit der Schauspielerin Millie Bobby Brown
verheiratet von Stranger Things.
Die sind beide ungefähr, ich glaube
ungefähr die gleiche Generation, Gen Z
und sind verheiratet.
Es sind trotzdem
gloriose Promi-Pärchen, aber
es ist eine große Verwechslung gewesen. Das möchte ich jetzt
hier aufklären. Ja, sind wir alle dankbar,
dass du das hier klarstellst.
Das hätte mich nicht mehr schlafen lassen.
Ich dachte ja auch irgendwie Elvis Presley und Michael Jackson sind noch dabei,
aber das ist ja eine ganz andere Generation.
Ja, und ich glaube vor allem, die sind tot, Chris.
Im Geiste leben sie weiter.
Natürlich.
Hast du eigentlich noch den guten alten Zonk? Ist der noch da? Moment, ja. Natürlich. Hast du eigentlich noch den guten alten Zonk? Ist der noch da?
Moment, ja.
Man muss aufpassen, das kann schnell
nervig werden. Man muss sich da
selber Maß regeln.
Ich kann ja jetzt direkt mal hier kalt starten mit einer kleinen
Anekdote. Ich habe nämlich was erlebt. Ich war draußen
in der Zivilisation. Das freut mich für dich.
Das geht ja selten spurlos an mir vorbei.
Eine Verkettung der Ereignisse hat
dazu geführt, dass ich in einem Steakhouse war. Ich glaube, es war sogar das erste Mal in meinem Leben, dass ich in einem Steakhouse war. Ich weiß jetzt auch, warum ich da nie war. Das ist so ein bisschen, zwei andere Frauen, ich habe sie aber nicht gesehen.
Es waren hauptsächlich Männer, Ü50-Weiße,
Hetero-Cis-Männer, Boomer-Männer,
die über Geschäftliches gesprochen haben und zwar
auch sehr laut. Es war sehr eng in diesem Lokal,
deswegen habe ich eigentlich fast alle Gespräche mitgehört.
Ich weiß über alle Geschäftsabschlüsse
im Umkreis von 50 Kilometern Bescheid.
Ich weiß, dass ein Bauunternehmer,
der neben mir saß, sich lieber
für den illegalen Weg entschieden hätte, was den Ausbau der Außentreppen bei seinem Neubau-Projekt im Kölner Umland angeht.
Weil der offizielle Weg jetzt doch durch das ganze Palaver vom Bauunternehmer sehr lang dauert.
Er hätte ja mal besser schwarz Leute engagiert.
Und worauf ich aber hinaus will, ich saß an einem Tisch, der ganz in der Ecke an der Wand war. Und direkt neben mir war ein großer, langer Tisch, an dem ungefähr zehn Typen saßen, die sehr laut gesprochen haben.
Und daneben war noch ein vierer Tisch mit vier Typen, die auch sehr laut gesprochen haben.
Und ich saß an der Wand und zwar auf einer Holzbank.
Das ganze Lokal war so ein bisschen rustikal.
So, ja, wir sind Männer, wir jagen und schießen und sitzen auf Pferden und essen Fleisch.
Und so war das so Saloon-mäßig.
Und ich saß auf dieser Holzbank und die ging komplett einmal an der Wand entlang.
Das heißt, alle Leute, die auf meiner Seite saßen, und es waren fünf, sechs, sieben, mit mir waren es acht Personen, sieben Männer und ich,
die auf dieser knatschigen Holzbank, wirklich auf alt gemacht, und damit meine ich wirklich alt,
sehr knatschig, sehr unbequem,
endete so auf halber Höhe vom Rücken,
dass es so richtig wehgetan hat noch,
wenn man sich zurückgelehnt hat.
Und es war einfach ein bisschen unangenehm,
es war unbequem.
Naja, dafür war wenigstens das Essen teuer.
Und jedenfalls hatte ich das Problem,
dass ich dort saß
und man hat jede Berührung von jedem Menschen,
der auf dieser Bank saß, gespürt.
Also wenn sich der Mann drei Plätze neben mir bewegt hat, habe ich das gemerkt.
Das wäre ja noch okay gewesen, wenn auch nervig.
Da müssen wir ein bisschen die Dübel wieder nachgesucht werden.
Es wäre okay gewesen, aber es gab eine Person in der Reihe, die hatte einen Wackler.
Kennst du die Leute, die permanent einen Wackler haben?
Ich habe auch öfter mal einen am Bein, wenn ich so
nervös bin. Das ist am Bein, ja.
Ich dachte jetzt irgendwie im Kopf oder so, aber das ist glaube ich was anderes.
Ja, das auch, aber wenn man so überschüssige Energie hat und dann muss man
einfach wackeln. Das hab ich auch ganz oft.
Da muss ich mich dann selber immer,
muss ich den Keil reintreiben und
sagen, stopp, hör auf damit, hör auf zu wackeln,
du wackelst am Tisch. Aber
im Restaurant kann ich mich beherrschen, da mach ich das nicht.
Die Person, die da aber saß auf der Bank und es war weit von mir entfernt, denn diese Bank war sehr lang, hat gewackelt.
Und zwar den ganzen Abend.
Full-on Wackler.
Full-on Wackler und zwar vom ersten bis zum letzten Gang.
Noch das Aperitif. Komplett zweieinhalb Stunden hat die Person durchgewackelt und die Bank hat gewackelt.
Du hast dich im Prinzip gefühlt wie auf der Rallye Paris-Dakar. Komplett über
Stock und Stein. Ja, ich habe auszusehen
einen Tisch geschnitten statt in mein Steak.
Es war wirklich wild.
Aber was macht man?
Das war eigentlich die perfekte
Drinsider-Frage, die ich mir selber
in dem Moment gestellt habe. Was zur Hölle
mache ich jetzt? Ich kann nicht aufstehen
in diesem beengten Saal, einmal um
diesen Riesentisch rumgehen, den Wackler ausfindig machen.
Ich wusste ja nicht mal, wer es war. Ich konnte es nicht sehen.
Dann dahin gehen und sagen, Entschuldigung, können Sie bitte aufhören zu wackeln?
Nein, auf keinen Fall. Man erduldet das Wackeln, würde ich sagen.
Das Problem ist, wenn man so durchgeschüttelt wird, was mir auch schon passiert ist, dass man es auch mir ansieht, dass ich geschüttelt werde, dass ich durchgewackelt werde.
Das ist unangenehm. Aber ich würde mal sagen, das erduldet man einfach.
Und auch die Bank an sich im Restaurant,
also es gibt ja diese Restaurants,
da sind an der Wand einfach Bänke angebracht
und dann hast du über den Tisch und gegenüber ist ein Stuhl.
Und ich muss mich selber auch da wieder maßregeln,
dass ich nicht direkt auf die Bank mich setze,
weil ich denke immer, die Bank ist die bessere Wahl als der Stuhl.
Ein Irrtum.
Kompletter Irrtum.
Da muss ich selber an mir lernen auch. weil ich denke immer, die Bank ist die bessere Wahl als der Stuhl. Ein Irrtum. Kompletter Irrtum.
Da muss ich selber an mir lernen auch.
Also da muss ich auch mal noch in Klausur gehen mit mir selber,
weil es ist immer die schlechtere Wahl.
Es ist unbequem.
Im schlimmsten Fall hat man noch so ein durchgefurztes Sitzkissen da und man kann nie genug nah ran an den Tisch.
Es sei denn, man gibt sich diese Blöße und sagt,
kann ich den Tisch näher ziehen?
Ist so.
Eselsbrücke, den Gedanken, dass es auf der Bank besser ist als auf dem Stuhl,
sollte man lieber auf die lange Bank schieben.
Sehr gut.
Sehr gut, Julia.
Diesen Witz nehme ich gerne an.
Ich habe auch schon mal erlebt,
also Bank ist ja auch gerne ein Mobiliar,
was eingesetzt wird in einem Restaurant, wo es eng ist.
Und da bringt man dann vielleicht mehr Leute unter, weil ein Stuhl irgendwie mehr Stehfläche braucht als eine Bank.
Ich war schon mal in einem Café, wo es sehr, sehr eng war.
Und neben mir war eine wirklich sehr alte Frau.
Und die hat ihren Mantel ausgezogen und zwischen uns gelegt.
Der Mantel ist aber einfach dann immer mehr über mich rübergewandert,
dass ich wie, wenn man so draußen im Café ist, jetzt gibt es manchmal so eine Decke, wenn es kühl ist, aber ich hatte quasi die Decke drinnen in Form eines Mantels, der der Frau neben mir gehört.
Und ich wollte die wirklich nicht stören, weil ich fand es irgendwie unhöflich, wenn ich die jetzt dazu zwinge, den Mantel jetzt irgendwo hinzubringen, weil das wäre die Konsequenz gewesen, weil es keinen Platz gab.
Handlitz irgendwo hinzubringen, weil das wäre die Konsequenz gewesen, weil es keinen Platz gab. Also ich war dann einfach zugedeckt, ich habe da meinen Kaffee getrunken und wirklich darauf geachtet, dass nichts auf diese Jacke geht, die ja natürlich in beige gehalten war.
Da muss man aufpassen, dass es da nicht Kaffeeflecken gibt. Ich hatte dann schön zugedeckt, bisschen wärmeren Aufenthalt im Café, aber das nehme ich gerne hin.
Bisschen unpopuläre Meinung von mir, dass ich die Decken in Cafés eklig finde. Ja, Julia, da können wir uns
die Hand reichen. Ist doch so, oder? Das ist so
ein bisschen, als würde man im Hotel die Decken einfach nicht
waschen und dann sagen, jetzt nimm doch die von deinem
Typen, der vor dir da drin
geschlafen hat. Das ist doch irgendwie eklig.
Ja, ich habe grundsätzlich auch Probleme
mit so Sitzkissen. Ich finde, die sind auch eigentlich
nie wirklich gut, weil
im Prinzip sind die nach zwei Nachmittagen durchgesessen
und dann hat man einfach so ein Stück Stoff unterm Hintern.
Ja, es zieht dann vielleicht nicht so.
Es zieht nicht so um die Nieren rum,
wie man in der Fußgängerzone sitzt im Café.
Aber ein Freund davon bin ich nicht.
Es sollte eigentlich eine Sitzkissenpflicht geben,
dass jeder sein eigenes Sitzkissen mitbringt überall hin,
die auf einen ergonomisch angepasst ist,
an den Körperbau, dass man das vielleicht
sogar zusammenklappt, vakuumieren
kann vielleicht sogar und dann immer mit dabei
hat und dann im Café unterlegt.
Ich glaube, die richtigen Pros haben
das. Also ich habe auch schon
ältere Personen gesehen, die in ihr
Stammcafé gehen und dann oft
auch vielleicht mal was Eigenes dabei haben.
Noch eine Decke, so. Das habe ich auch schon beobachtet.
Das ist profimäßig. Das ist wirklich profimäßig.
Und ich bin letztens, habe ich ein Bad
in der Menge genommen. Es überkam
mich ein Gefühl von
eigentlich Bon Jovi, living on a prayer.
Ich muss jetzt rein in die Materie.
Ich muss ein Bad in der Menge nehmen. Ich bin in die
Fußgängerzone gegangen und ich musste
da einige Einkäufe tätigen
und bin dann natürlich wie in jeder
deutschen Fußgängerzone am Nordsee vorbeigekommen.
An diesem, was ist es, einem Schnellrestaurant auf Fisch und Meerestiere spezialisiert.
Und da hatte ich einen Gedanken.
An Karfreitag essen ja viele Leute Fisch.
Das heißt, Nordsee müsste ja eigentlich einen riesen fetten Umsatz machen an Karfreitag, oder?
Ja, das ist der Superbowl von Nordsee eigentlich.
mal Karfreitag, oder? Ja, das ist der Superbowl von Nordsee eigentlich.
Aber ich,
also, wenn ich mir jetzt gerade
überlege, ja, aber
die haben doch bestimmt am Karfreitag
zu. Das wäre ja richtig dumm.
Das wäre dumm, ne? Das wäre,
als würde man an Heiligabend Douglas zumachen.
Heiligabend morgens.
Wo mein Vater dann noch um 13 Uhr vor der Tür
steht und sagt, machen Sie doch mal auf.
Ich brauche noch was. Ich brauche noch Alien von Thierry Mugler.
Douglas, an Weihnachten, an Heiligabend, systemrelevant. Kann man so sagen?
Natürlich.
Viele Familien, viele Beziehungen wären längst gescheitert, wenn es Douglas nicht gäbe an Heiligabend.
Ja, meine auf jeden Fall.
Also ich habe mich dann gefragt, macht Nordsee an Karfreitag ihr Geschäft?
Im guten Umsatz meine ich damit.
Kann sein, dass sie es geschlossen haben.
Wahrscheinlich sogar, weil es ist ein gesetzlicher Feiertag.
Aber meinst du denn, Jesus hat das so vorgeschrieben
oder gewollt oder der Herrgott
in der Bibel niedergeschrieben, dass man
an Karfreitag auch ein Backfischbrötchen
essen darf? Ich denke, wenn Jesus
heute leben würde, würde er
Mekra-Klette essen
bei McDonalds und würde gar nicht zu Nordsee
gehen. Ich glaube, er würde links liegen lassen.
Könnte also sein, dass es in seinem Sinn ist.
Weiß ich nicht, möchte ich aber auch niemandem zu nahe treten.
Ich habe mich dann gefragt, macht das überhaupt einen Unterschied,
wenn Jesus hier wäre oder
an Karfreitag Nordsee offen
wäre, weil ich kenne niemanden persönlich.
Ich glaube, ich habe noch nie jemanden persönlich getroffen,
der zu Nordsee geht und sagt,
da schmeckt es mir, da gehe ich hin. Für mich ist
Nordsee so ein bisschen wie das Matratzen-Concord
der Schnellrestaurants. Die sind überall,
man sieht sie, es scheint so,
es wird das Geschäft laufen, aber da drinnen
gesehen habe ich noch nie jemanden. Noch nie?
Man war auch noch nie da. Ich weiß
überhaupt nicht, wie die Sachen da sind.
Ich weiß es nicht, warum existiert das?
Ich würde eher zum Matratzen Concord gehen
und da ein Kissen essen, anstatt
bei Nordsee.
Ich würde eher zu Nordsee gehen und mir
da ein Bremer Brötchen holen, ein Backfisch
Spagett und würde darauf schlafen.
Lieber ein Federkernkissen essen
als ein Nordsee Brötchen, oder?
Meinst du, man darf an Karfreitag
Shrimps essen oder Kalamari?
Das habe ich mich letztens auch gefragt. Ist Kalamari, ist das im christlichen Sinne erlaubt?
Kaviar sind Fischeier, da sind kleine Fischchen drin.
Das sind Zukunftsfische.
Ist das jetzt ebenbürtig ein Filet, eine Forelle oder ist das jetzt was anderes? Da ist Kaviar erlaubt.
Sind saure Heringe von Katjes erlaubt. Ist das konform mit der Bibel?
Julia, ich denke schon.
Eine andere Sache, ich bin dann an Nordsee vorbei und bin zu Galeria Kaufhof.
Und da war ich auch drin.
Natürlich, besser.
Ja, ich dachte so, ja, jetzt noch schnell rein, bevor es vielleicht der Laden hier zumacht.
Bin dann rein, hab meine Einkäufe getätigt und bin dann raus.
Und dann hat sich für mich eines der größten Probleme unserer Gesellschaft gestellt.
Und zwar gibt es bei großen Geschäften, zum Beispiel bei so Kaufhäusern,
gibt es manchmal Türen, die nicht per Schiebetür automatisch auf und zu gehen,
sondern man muss sie selber, diese Schwenktüren, ganz normale große Glastüren.
Die auch so schwer sind.
Sind schwer, man muss sie anpacken, man muss sie aufstoßen.
Und dann gucke ich natürlich, mache ich natürlich
den Schulterbleck. Ich bin unsichtig
in der Fußgängerzone, ich mache den Schulterbleck
und sehe... Spiegel, Spiegel, Schulter.
Richtig, natürlich. Und ich sehe über
meiner Schulter, da kommen Leute hinter mir
her, da werde ich diese schwere
Glastür ja wohl nicht vor ihrer Nase
zuschlagen. Natürlich nicht. Also bleibe
ich mit meiner Hand an diesem Edelstahlgriff,
halte die Tür auf, mache aber den Weg frei für die Leute, die aus dem Geschäft austreten wollen und merke dann aber, es hört nicht mehr auf. Es sind Trauben von Menschen, es sind nicht mehr zuordnbare Gruppen gewesen. Ich wusste nicht, ist das eine Gruppe, sind das Einzelpersonen? Ich bin dann da gestanden und habe die Tür aufgehalten für, ich würde sagen, zwei Dutzend Menschen. Und plötzlich
bist du Portier. Portier über Nacht.
Meine Frage ist, warum zum
Geier sind so viele Leute im Galeria Kaufhof?
Wann kommt das denn mal vor?
Das sind die Arsgeier.
Die riechen das schon. Und ich habe gedacht,
also, okay, peinlich und
die Leute haben sich teilweise bedankt, teilweise
mit gesenktem Kopf an mir vorbeigelaufen.
Und Hut gezogen.
Voller Scham auch teilweise an mir.
Und ich konnte es einfach nicht einschätzen.
Da kamen zwei Leute, da kommen Mann und Frau, dann kam eine Gruppe Jugendlicher.
Ich wusste nicht, gehören die alle zusammen?
Sind das die Eltern? Ist das ein Fußballverein?
Wie gehen die zum Skatspielen?
Ich glaube, das waren alles Gläubiger von Galerienkampf.
Ja, ich stand dann da und bin nicht losgekommen. Und dann dachte ich mir so, okay, aber eigentlich eine gute Tat, jeden Tag eine gute Tat, weil ich symbolisiere hier in der Fußgängerzone, neben den Fischbrötchen von Nordsee, die noch so ein bisschen durch die Nase ziehen, symbolisiere ich hier Galeria Kaufhof, ist noch offen. könnte auch eintreten. Und das ist genau auch das Problem bei diesen Türen. Es gibt nämlich immer mehrere Türen und
theoretisch könnte man einfach
im Tunnelblick daraus Tür
zufallen lassen hinter sich. Weil was ich auch
gemerkt habe, ich stand dann da, ich hatte
ja Zeit, die Leute zu beobachten.
Ich hab die Tür offen gehalten und die Leute haben sich
dann für die Tür entschieden, die offen war.
Natürlich. Hätten natürlich aber auch
eine andere nehmen können. Und ich
habe den Eindruck, ich hab gewisse Leute auch dazu gedrängt,
durch diese offene Tür zu gehen, die ich ihnen geöffnet habe.
Die Frage ist doch dann, wann hört man auf?
Wann ist der Punkt, wo man aufhören kann?
Wenn du einmal anfängst, wenn du denen den kleinen Finger gibst,
dann nehmen sie den ganzen Arm.
Wenn du die Tür einmal öffnest, dann gehen sie alle durch deine Tür.
Und vor wem kannst du sie dann wieder loslassen?
Ja, das sind so wie
Unternehmen, wo irgendwann angeführt wird, dass man
am Geburtstag einen Kuchen mitbringt.
Die einen backen Kuchen, es wird aber immer mehr.
Leute gehen dann zur Bäckerei, bestellen Kuchen vor.
Ich hab's jetzt auch schon mal gesehen, dass jemand ein Catering
organisiert hat für seinen eigenen Geburtstag in einer
Firma. Und genau so verhält es sich mit diesen
großen Glastüren. Warum nicht eine
Schiebetür? Wahrscheinlich architektonisch,
links und rechts braucht man dann mehr Platz für eine Schiebetür, weil die
muss ja ausfahren, aber habe ich ein großes
Problem mit, habe ich jetzt auch
stellen müssen. Ich finde Türen im öffentlichen Raum
eh ein schwieriges Thema.
Ich finde solche schweren Schwenktüren
schwierig, aber was ich noch schlimmer finde,
sind die Drehtüren, wo man,
die am besten noch automatisch sind, die aber
immer stoppen, wenn man zu nah an die Glasscheibe kommt.
Und dann ist man unangenehmerweise auch noch mit fremden Leuten
in so einem kleinen eingefärbten Raum
und muss dann so mit den Entenschritten nach vorne,
damit das Ding nicht stehen bleibt.
Da frage ich mich auch ganz, was ist denn hier los?
Oder aber die anderen, die nicht stehen bleiben und viel zu schnell sind,
wo man Angst hat, reinzugehen, wie im Strudel im Thermalbad, weißt du?
Wo man wirklich Angst hat, dass man so erwischt wird, dass man da stirbt.
Ich check auch nie, bei diesen Türen ist es jetzt hier der Elektromotor, der das Tempo bestimmt oder es sind wir, der das Tempo bestimmt.
Manchmal gibt es ja auch Türen, die muss man selber anstoßen und dann mache ich das und dann ist wieder Stillstand, weil die Türdenken, es sind Kinder eingeklemmt.
Manchmal denke ich auch, dass da unten ein Interjetiver, so ein Thorsten auf dem Liegerad sitzt und das ankurbelt
die ganze Zeit die Tür. Ich glaube,
das ist der Grund, warum Galeria Kaufhof pleite
gegangen ist. Die haben zu viele von den Leuten auf Liegerädern
angestellt, die die Drehtür im Laufen
halten. Ich habe jetzt
auf jeden Fall festgestellt, neue
Strategie. Solche Situationen
kann ich jetzt auch mal nach paar
Jahren dieses Podcast jetzt einfach mal feststellen.
Solche Situationen wie an der Tür kann ich in meinem Leben kaum verhindern. Podcast jetzt einfach mal feststellen, solche Situationen
wie an der Tür kann ich in meinem Leben
kaum verhindern. Ich werde immer wieder
in die Situation geraten, wo es peinlich
das Todes wird. Ich habe jetzt also
für mich beschlossen, gar nicht mehr versuchen,
dagegen zu arbeiten, gegen die Peinlichkeit,
sondern mitzugehen. Go with the flow
und einfach aktiv
auch diese Situation suchen, denn ich denke,
die einzelne Peinlichkeit, wenn sie so
für sich steht, ist
unerträglich, kann man kaum ertragen,
aber wenn man viele Sachen zum Beispiel,
wenn man viele peinliche Momente an einem
Tag erlebt, dann ist der Einzelne auch nicht mehr
wichtig. Oder wie John Bon Jovi
singen würde.
Das Leben einfach
in vollen Zügen genießen, das ist mein Kredo.
In vollen Türen genießen.
Joan Pertui ist ja eigentlich auch ein Vordenker gewesen seiner Zeit, oder?
Natürlich.
Ein Teil der Rock- und Pop-Avangarde der 80er und 90er Jahre, kann man das so sagen?
Es ist der Softrock Aristoteles.
Ich frage mich auch immer, man sagt ja, die Avangarde in irgendeiner Kunstgattung, egal Beethoven, war ja zu seiner Zeit auch ein Vordenker oder Leonardo da Vinci, die haben ja immer die Möglichkeiten ihrer Zeit genutzt, auch der technologische Fortschritt.
Zum Beispiel John Bon Jovi hat die Talkbox benutzt bei Ed Smalley.
Achso, ich dachte, du meinst jetzt den Haarschnitt von John Bon Jovi.
Ja, das könnte man ja auch mit reinziehen.
Das ist auch avantgarde.
Und Beethoven, wenn er heute leben würde, kann man ja mutmaßen,
vielleicht würde er als Synthesizer benutzen.
Wahrscheinlich schon nicht mehr.
Wahrscheinlich hat er irgendwelche Plugins und wird da bei Ableton irgendwelche Loops bauen.
Trapbeats.
Ja, genau.
Und ich habe mich jetzt gefragt bei Leonardo da Vinci, der hat ja vieles gemacht,
hat aber auch gemalt.
Und du kennst ja vielleicht diese Bilder, so Wasserfälle, die noch so beleuchtet sind.
Eigentlich so beleuchtete Bilder.
Ja klar, Dönermann-Netfen, da gab es eins.
Und da frage ich mich, ob Leonardo da Vinci, wenn er das heute malen würde, die Mona Lisa, ob die jetzt beleuchtet wäre.
Mit so LEDs? Ein 3D-Effekt?
Ja genau, mit der E27-Halogen-Sparleuchte von hinten und dann auf dem Schuko-Mehrfachstecker,
dass das einfach noch einen anderen Effekt hat, vielleicht 3D, dass das
zaghafte Lächeln noch einen ganz anderen
Effekt hat. Das könnte sein, vielleicht auch, dass
die Haare dann so runterfließen wie ein Wasserfall.
Ja, und dann noch so ein leichter Sprühnebel,
der einem ins Gesicht kommt.
Ich glaube, bei der Mona Lisa ist im Hintergrund
so eine Landschaft. Ich glaube,
auch noch irgendwie mit Wasser. Kann man sich auch
fragen, würde die Mona Lisa heute wieder
von so einem Hintergrund gemalt werden?
Weiß ich nicht. Ich glaube, die würde vor so einem
neonpinken Bällebad sitzen,
so eine Shooting-Location. Oder
vorm Nordsee. Das wäre
doch schön, oder? Vor der Galeria
Kaufhof-Tür. Ja, als Zeichen,
als Symbol der Vergänglichkeit Nordsee
am Karfreitag. Die Passion ist
das Stichwort. Alexander Klaas. Ich glaube,
wenn Leonardo da Vinci heute
leben würde, ich glaube, er würde vieles auch mit Filter
machen. Der würde Mona Lisa malen und dann würde
er sagen, gefällt mir nicht so, mach ich noch
einen Filter drüber mit dem Handy.
Ich glaube, der würde auch viel mehr für Cash noch malen.
Der würde, glaube ich, so
Dagobert Duck Bilder malen und
dann so Dollarzeichen da drauf
in so Neonfarben und so
Markenlogos von Chanel, Louis Vuitton, Dior.
Und das würde der dann verkaufen.
Da würde er mit ein bisschen Acrylfarbe von Bösner
würde er so draufpinseln.
Und da würde der einfach so Fantasiepreise aufrufen.
10.000 Dollar.
Und da kommt irgendjemand, ein Influencer aus Dubai,
der Steuern hinterzieht und sagt, ja, das ist mir wert.
Das hänge ich mir ins Schlafzimmer.
Und dann wäre der aber ganz schnell reich geworden.
Hätte er sich gar nicht so abmühen müssen mit der Mona Lisa.
Übrigens, Mona Lisa,
wahrscheinlich eine der größten Enttäuschungen meines Lebens.
Neben meinem Drucker und meinem Laminiergerät
ist die Mona Lisa gewesen.
Die war ja unglaublich klein.
Ich natürlich dahin gefahren,
in den großen Aussicht,
jetzt sehe ich endlich mal das krasse
Gemälde aus Mr. Bean.
Und dann komme ich
in diesen scheiß Raum, erstmal sehe ich gar nichts,
weil 500 Leute vor mir stehen
und alle so Foto, Foto, Foto. Ich sehe nichts.
Ich kann das Bild nicht sehen, es ist
zu klein, zu viele Menschen. Und als ich
dann endlich vorne stand, sehe ich, dass das Ding
irgendwie, keine Ahnung, 50 Zentimeter
groß ist. Das gibt's doch nicht.
Das ist ja einfach eine Lüge. Ich glaube,
das Bild, ist meine These, Stichwort
laminieren, das würde zumindest
in Deutschland ganz anders ankommen, wenn
die Mona Lisa laminiert wäre.
Einfach durchs Laminierungsgel,
schön einfach mal mit Plastik überziehen
und das dann mal anhängen an so eine Glaswand
irgendwo in einem öffentlichen Gebäude, das hätte
einen ganz anderen Eindruck auf die Leute.
Das würde viel mehr respektiert werden, Julia.
Und da muss ich auch dich ansprechen.
Ich kann da nicht zustimmen.
Ich bin großer Feind vom Laminieren,
denn ich habe traurige, traumatische Erfahrungen gemacht mit dem Laminierungsprozess.
Ich war nämlich damals ein riesengroßer Fan als Teenager vom Film
Die fabelhafte Welt der Amelie, natürlich.
Damals wusste ich noch nicht, dass der in Köln gedreht wird.
Deswegen bin ich nach Paris gefahren, um mir den Drehort anzugucken.
Ich hätte doch einfach in Ostendorf bleiben können.
Wo haben die den? Beim Märzen nicht? Oder was? Auf Ruhrstraße?
Nein, die haben ja nur die Innenaufnahmen.
Das habe ich ja schon beim Podcast erzählt.
Die Innenaufnahmen haben sie in Ostendorf gedreht, bei den MMC Studios.
Stimmt, ja. Nebenunter uns dann wahrscheinlich.
Ja, wahrscheinlich.
Und ich war dann im Café de Moulin, wo Amelie Pula gearbeitet hat. Das gab es tatsächlich, da haben sie auch gedreht. Und da war ich dann drin und habe mir eine Cola bestellt und dann habe ich den Kassenzettel aufbewahrt als Erinnerungsstück und zu Hause habe ich mir ein Laminiergerät gekauft und habe diesen scheiß Kassenzettel laminiert.
ist mir danach aufgefallen, dass das ja sehr heiß wird beim Laminieren.
Und das Ding hatte dann den Kassenzettel laminiert und da stand nichts mehr drauf.
Aber einfach komplett weiß.
So einfach nur noch ein Kassenzettel ohne eine Aufschrift.
Aber ist das so eine Art, also das Café, ist das so was wie Backwerk?
Ja, das ist ein französisches Backwerk,
wo du auch Zigaretten kaufen kannst, ja.
Da würde mich freuen.
Ich habe Ameline hier gesehen.
Ich war immer nur brutal genervt von dieser Musik.
Überall, wo ein Klavier irgendwo stand,
konnte man wirklich die Uhr darauf stellen,
dass da jemand Amélie Jan Thiersen spielt.
Ja, das ist wirklich so.
Aber ich verjunge. Und da muss ich wirklich sagen,
das mit dem Laminiergerät und die Mona Lisa,
das sind zwei große Enttäuschungen in meinem Leben.
Die Mona Lisa hat uns, was ihre Größe angeht,
angelogen. Und ich muss sagen,
so klein ist sie wirklich nicht annähernd so imposant,
wie sie immer dargestellt wird in der Popkultur.
Sag ich jetzt mal so.
Aber es verhält sich mit vielen Dingen so.
Was Größe und Menge angeht, da stimmt manchmal einfach die Ratio nicht überein.
Und was ähnliches habe ich jetzt nämlich auch gelesen.
Ich habe nämlich Iowa gelesen von Stefanie Sagnagel und ich fand es unfassbar lustig.
Und sie hat eine Bemerkung gemacht, die ich auch teile, eine Beobachtung, und zwar das
Eichhörnchen, wenn sie alleine da sind,
extrem süß sind und sobald sie im Rudel sind,
extrem ekelhaft und angsteinflößend
und das kann ich unterstreichen, das finde
ich auch, das geht aber bei vielen Dingen
so. Ich finde, bei vielen Dingen
ist die Quantität entscheidend,
wie oft, in welchem Maße
es auftritt, entscheidet,
wie angenehm es wird.
Also gar nicht Qualität, sondern Quantität.
Beispiel auch bei Menschen. Wenn man im Wald
spaziert, 40 Personen, die mir
entgegenkommen, kein Problem, wird eine Wandergruppe
sein. Bei einer Person, die mir entgegenkommt,
da könnte es auch sein, dass ich dann in der
nächsten Folge Aktenzeichen XY besprochen
werde. Da muss man skeptisch bleiben.
Ist so. Oder Geigen. Geigen, Chris.
Eine Geige? Unerträglich.
Ab drei Geigen? Okay.
Hot take, Julia. Sorry,
meine Meinung. Ist ein freies Land, ist
eine Demokratie. Eine Geige? Unerträglich.
Also du hast eine drei, Minimum
drei Geigen-Policy. Ja, ich habe
eine Minimum-drei-Geigen-Policy. Drunter
geht gar nichts, muss ich ganz ehrlich
sagen. Ja, aber es kommt auf die Menge
drauf an. Zum Beispiel eine Fliege, die durchs Fenster reinfliegt im Zimmer,
ist einfach nur nervig erstmal.
Damit komme ich klar.
Aber wenn du jetzt in einen Raum betrittst, wo 200 Fliegen drin sind,
dann würde ich sagen, okay, mach mal die Tür mal wieder zu.
Jetzt hast du ein absolutes Kindheitstrauma anlockt, Chris.
Das ist genau wie damals.
Ich habe es auch, glaube ich, schon mal im Podcast erzählt.
Mit sechs, sieben Jahren war ich mal in Dänemark
mit meiner Familie und wir haben direkt neben einem Schweinehof
gewohnt, in einem Ferienhaus.
Und das hat man vorher nicht gecheckt, aber
da sind unfassbar viele Fliegen genommen.
Unfassbar viele, meine ich. Eine Million
Fliegen. Also so viele Fliegen, die du noch nie gesehen hast.
Und die waren alle im Haus.
Überall waren Fliegen. Überall.
Und nachts saßen die überall auf deinem Körper.
Und meine Mutter ist mal nachts
zu mir gekommen, weil sie gucken wollte,
ob alles okay ist und dann hatte ich ganz viele Fliegen
auf dem Mund.
Habe ich die Geschichte mit den Ameisen erzählt, als Kind?
Habe ich auch schon mal erzählt, wo nachts
Ameisen durchs Fenster in mein
Kinderbett und meine Mutter hat mich abgesagt.
Komm, wir müssen aufhören.
Aber da hast du es wieder, Quantität.
Die Masse macht es unerträglich.
Eine Ameise, gar kein Problem.
Mit der kann ich umgehen.
Aber 5000 Ameisen, wird schwierig.
Aber es geht auch darum, wo sie auftreten.
Also ein Eichhörnchen im Wald, kein Problem.
Aber wenn du auf dem Klo sitzt
und es kommt plötzlich ein Eichhörnchen
aus der Schüssel raus,
das ist ein Problem.
Da muss ich auch sagen,
worüber mir zu wenig gesprochen wird.
Also Glastüren bei großen Einkaufshäusern ist das eine.
Das andere ist, dass Eichhörnchen Hände haben.
Habe ich letztens festgestellt, die haben Hände und die essen dann ihr Nüsschen.
Haben wie so eine große, fast wie eine Kokosnuss.
So groß wie deren Kopf eigentlich.
Wahnsinn, also die haben Hände einfach.
Da muss man auch aufpassen,
wenn die sich zusammenrotten,
da kann es gefährlich werden für uns. Was sag ich dir?
Ich finde auch gruseliger, als
Tiere, die irgendwie in einen Baum
hoch und runter rennen können,
in einer unglaublichen Geschwindigkeit sind eigentlich nur Tiere,
die noch Hände haben
und einen Baum runter und hoch rennen.
Diese kleinen, fiesen Hände auch.
Also sie können sich auch mega...
Das ist jetzt nicht direkt zu framen. Die haben erstmal einfach Hände,
die sie zum schnell Klettern brauchen.
Aber die können sich so richtig reinkrallen, weil sonst
würden die sich ja nicht halten, wenn die irgendwie kopfüber
am Baum hängen würden. Irgendwie sind auch
Eichhörnchen so wie Kängurus, aber in klein.
Sehen so ein bisschen ähnlich aus,
so aufrecht halt.
Die haben bestimmt auch so Krallen,
so richtige Fingernägel, oder?
Kängurus? Nein, Eichhörnchen. Meinst du, so richtige Fingernägel, oder? Kängurus.
Nein, Eichhörnchen. Meinst du, die haben French Nails?
Ja, genau, mit so Swarovski-Steinen
lassen sie sich draufsetzen.
Acrylnails.
Nee, ich glaube, die Eichhörnchen, die sind up-to-date.
Die machen Shellac.
Das greift nicht so die Nagelhaut an.
Machen die Money Paddy?
Gehen die auch da ins Fisch-Spa dann?
Ja, die machen Fisch-Spa auf Mallorca.
Bei Roland und Steffi.
Da gibt es auch noch einen Quadverleih und eine Zaubershow.
Die beiden Gut-Bei-Deutschland-Auswanderer,
die auf Mallorca es für eine gute Idee halt hielten,
ein Solarium, ein Sonnenstudio aufzumachen,
weil es gibt ja zu wenig Sonne auf Mallorca.
Das war ihre Idee.
Und dann haben sie, glaube ich, umgesattelt
und auch noch ein Fischspa aufgemacht.
Das heißt, ein Ort,
eine Örtlichkeit, wo man seine
Gliedmaßen, die Füße
reinhalten kann und dann knabbern Fische rum.
Hast du das schon mal gemacht?
Nein, und das ist ekelhaft.
Das ist zu tausend Prozent
Tierquälerei. Richtig. Und auch
Menschenquälerei, wenn man drüber nachdenkt.
Also das sollte doch zum Wohl von beiden Seiten verboten werden.
Ich möchte noch zu Roland und Steffi sagen,
dass sie beim Das perfekte Dinner
spezial mit Kult bei Deutschland
auswandern. Da waren sie Kandidat.
Und sie haben das geilste Menü
gehabt. Ich glaube, sie haben einfach Paprikas
in Viertel geschnitten und die
Stücke auf den Grill gelegt.
Und das war's. Und dann
hat sich Roland auch noch erdreistet,
als Geschirr auf den Tisch eine Ikea-Plastikschüssel zu stellen,
wo er dann irgendwie Pommes reingemacht hat aus dem Backofen.
Ich find das sympathisch.
Und dann ist Steffi mega ausgegangen.
Roland, du kannst nicht die Ikea-Schüssel da hinstellen.
Und das waren für mich die Sieger der Herzen.
Und ich glaube, eine Person ist sogar an dem Abend aufs Klo gegangen,
weil sie sich übergeben muss.
Ich glaube, das war sie selber.
Die Köchin selber, meine ich.
Ey, aber ganz ehrlich, Roland und Steffi sind doch immer in Wuppertal im Ikea,
weil sie da diese Gravur, die gravieren doch da die Sachen ein.
Ich weiß nicht, ob sie das noch machen.
Aber das haben sie mal gemacht.
Man konnte da irgendwie so 3D-Skulpturen mit
einem eigenen Gesicht, konnte man gravieren lassen
von denen. Es gibt ja auch so, wenn
man jetzt ein Handy kauft oder ich habe es auch schon bei Schuhen
gesehen, dass man sie individualisieren
kann, wenn man die bestellt. Da frage ich mich
auch, was sind das für Leute,
die dann ihren eigenen Namen drauf
schreiben? Aus welchem Grund, dass man
die Schuhe nicht verwechselt in der Öffentlichkeit
oder dass man, wenn da jetzt
auf dem Sneaker Flo draufsteht, dass man
sagen kann, hey, du hast mir meinen Schuh geklaut,
da steht Flo drauf oder ich verstehe nicht genau
den Sinn davon. Es gibt ja diese
Signaturen auf Gläsern, wo man da irgendwie
eine schöne Nachricht mitteilen
kann, aber es gibt ja auch einfach so rein
funktional beim Handy, wo man
einfach dann irgendwie, ein Sinnspruch
vielleicht, schreibt man dann drauf, irgendwie.
Ja, zum Beispiel.
Ja, es gibt doch auch die Unterhosen, wo die Wochentage draufstehen.
Ja.
Wo ich so denke, ja, aber wenn er dann zum Beispiel an einem Samstag den Freitag anhat, dann würde ich direkt denken, iiih.
Julia, ich hatte eine Phase
meines Lebens. Nein! Und jetzt muss
ich kurz... Nein, hör auf.
Es tut mir leid. Nein. Aber nein, es war bei
Socken erstmal und die sind mir
in die Hände geraten. Am Wühltisch
habe ich nach Socken gesucht und
das habe ich dann erst zu spät gesehen, dass da
Montag, Dienstag, Mittwoch und so weiter
draufsteht. Das hat mich wirklich
gestresst. Du kannst dir das nicht vorstellen.
Da hatte ich irgendwie Socken aufgebracht,
dann gab es nur noch einen Freitag,
aber es war erst Mittwoch und dann
saß ich da und dachte, was mache ich jetzt? Soll ich
ohne Socken rein? Naja.
Absolute Krise, wenn du dann dienstags
im Freibad bist, barfuß und musst dann diese Socken
anziehen, weil du musst ja dienstags die Socken anziehen,
die Dienstagssocken. Absoluter
Psychostress. Ist dann auch eine gesellschaftliche Verantwortung, weil du musst dir vorstellenenstags die Socken anziehen. Die Dienstagssocken. Absoluter Psychostress.
Ist dann auch eine gesellschaftliche Verantwortung, weil
du musst dir vorstellen, du trägst am Mittwoch
eine Donnerstagsocke und dann sieht das
jemand und denkt, es ist Donnerstag.
Was du damit für eine Kettenreaktion auslöst.
Da bricht der Dachs ein.
Das ist der Schmetterlingseffekt.
Ich habe jetzt aber noch was anderes, was uns wirklich
die Tränen der Freude in die Augen schließen lässt. Und zwar haben wir eine Nachricht
bekommen. Ein Introvert-Tipp.
Endlich ist es wieder soweit. Jemand hat uns
einen Introvert-Tipp geschickt an info
at drenis.de. Und zwar gilt das
leider nicht für alle Leute, die
diesen Podcast hören, sondern nur für die, die
in Niedersachsen, Hamburg und Bremen sind.
Das ist heute ein sehr spezifischer Introvert-Tipp.
Aber ich möchte der Community
den trotzdem nicht vorenthalten.
Introvert-Tipp.
Und zwar kommt
dieser Introvert-Tipp von Lucy, die
schreibt, heute Morgen habe ich etwas gesehen, was
mich inspiriert hat und was ich gerne teilen möchte.
In dem Zug, in dem ich immer
fahre, es handelt sich um den Metronom,
Menschen aus Niedersachsen, Hamburg und Bremen kennen
ihn, gibt es eine Anhängevorrichtung hinten an den Sitzen, so kleine Knöpfe.
Deshalb hatte ich meinen Blick nie nach oben gerichtet.
Aber heute habe ich etwas entdeckt, nämlich dass es unten an den Gepäckdingern dran noch Haken gibt.
Und zwar nicht so direkt am Fenster, sondern die ragen in den Raum hinein.
Denn die Schienen dafür befinden sich in etwa zwischen den Sitzen.
Ich hoffe, ihr könnt euch das vorstellen.
Also die Haken sind verschiebbar und die Schienen dafür geheninden sich in etwa zwischen den Sitzen. Ich hoffe, ihr könnt euch das vorstellen. Also die Haken sind verschiebbar
und die Schienen dafür gehen quasi
längs über den Sitz entlang. Luftlinie
über den Armlehnen in der Mitte.
Wie dem auch sei, ich habe diese Entdeckung nur aus demselben
Grund gemacht, aus dem sie auch bahnbrechend ist.
Eine Person hatte einen langen Mantel
an einen solchen Haken gehängt und saß dahinter.
Komplett abgeschirmt von
meinen Blicken und auch denen der anderen Fahrgäste.
Eine eigene kleine Kabine. Also der Tipp ist, sich abzusirmt von meinen Blicken und auch denen der anderen Fahrgäste. Eine eigene, kleine Kabine.
Also der
Tipp ist, sich abzuschotten. Also es gibt
in der Metronombahn, also diese
Gepäckablagen über den Köpfen und da ist
außen am Geländer der Gepäckablage
ist noch ein Haken dran, wo man zum Beispiel einen Mantel
aufhängen kann und der hängt dann zwischen den Leuten.
Also man kann sich abschotten. Das ist großartig
und es scheint auch wirklich nur für Kenner zu sein.
Also sie scheinen ja nicht weiter darauf hinzuweisen,
sonst hätte Lucy es ja nicht jetzt erst entdeckt.
Es scheint also wirklich für die Hardcore-Drinneys zu sein.
So ein kleiner Plan B, so ein Unterschlupf.
Könnte aber auch problematisch sein,
weil wenn es selten gesehen ist,
stößt das natürlich auch die Leute vor den Kopf.
Ähnlich wie wenn man eine Glastür zufallen lässt
bei Kaufhof Galleria.
Muss man aufpassen.
Weißt du, was ich direkt machen würde?
Ich würde einen Vorhang mitnehmen.
Immer im Metronom-Bahn würde ich einen Vorhang mitnehmen. Einen Duschvorhang.
Einen Duschvorhang, den ich dann direkt umspannen.
Einmal komplett um mich rumdrehen würde
und dann würde ich mich so dermaßen abschneiden.
Hätte ich immer meinen Metronomenvorhang dabei.
Ich würde es aber auch versuchen
in den anderen Bahnen Deutschlands
und international versuchen umzusetzen.
Vielleicht immer einen kleinen Karabiner
oder so einen Kabelbinder mithaben
und dann die Jacke oben anbringen einfach.
Gut, das ist vielleicht ein bisschen,
ja, könnte Fragen aufwerfen,
aber seit ich weiß, dass es Leute gibt,
die wirklich Kaffeemaschinen mit in den Zug nehmen
und die dort so kleine Nespresso-Maschinen
Und die extrem verwandt mit mir sind.
Ja, die dort anschließen.
Das haben wir uns ja auch schon gefragt.
Wo sind da die Regeln?
Man müsste wahrscheinlich mal die Hausordnung der Bahn, der Deutschen Bahn durchlesen, weil es gibt ja bestimmt ir. Vielleicht sollten die Leute, die mit den anderen Bahnen fahren, einfach
anfangen, ihre eigenen Haken anzubringen.
Mal vielleicht einen kleineren oder
mittelgroßen Werkzeugkoffer mitnehmen an Bord
und dann vielleicht mit einer kleinen
leiseren Flex
mal ans Werk gehen.
Ich sag mal so, es wäre ein Dienst
am Volke für die Allgemeinheit.
Wir wären alle dankbar, wenn mehr von diesen
vielleicht so eine Gorilla-Aktion,
und manche Leute verschütten ja so Blumensamen in der Stadt,
vielleicht könnten die Leute jetzt so Gorilla-mäßig
mit so einer kleinen Bosch anfangen,
solche Haken zu installieren in der Bahn.
Es gibt ja auch in so Städten, gibt es ja auch so
Baumpatenschaften, manchmal so Wohnvierteln,
wo dann so Bäume zwischen den Autos,
wo die Autos stehen, gepflanzt sind,
dass man die gießt, weil es immer trockener wird.
Vielleicht muss man das auch einfach mit der Deutschen Bahn machen, dass wir
Zug- oder Waggonpatenschaften übernehmen,
weil es das Unternehmen selber
nicht hinkriegt, dass ich sage, ich habe
den Wagen 16 vom
IC 208 nach Braunschweig
oder nur für einen Sitz. Genau,
und den kümmere ich. Und da gibt es ja auch
eine kleine Plakette. Achtung, das ist
ein Patenschaftszug, behandeln Sie ihn mit
Respekt. Hier sind viele AnwohnerInnen
dran beteiligt, für das Überleben
dieses Waggons zu sorgen. Ich übernehme
die Patenschaft für den Vierertisch im Bordbistro.
Aber da hat man
richtig was zu tun, da ist immer Krümel und so.
Da muss man richtig sich reinhängen. Ja, da brauchst du so einen
kleinen Handstabsauger, um
in die Rillen zu sorgen.
So ein Abkärcher.
Wenn er in Köln ankommt und
da irgendwie Zwischenstation hat für 1,3
Minuten, musst du schnell rein mit dem
Kärcher rein und deinen Patenschaftstisch sauber machen
und dann wieder raus.
Ich würde versuchen, bei meinem Patenschaftswaggon
einfach komplett die Polster
zu entfernen, damit man das schön rauskärchern kann.
Das ist so insgeheim, eigentlich meine geheime
Fantasie, dass es Waggons gibt,
die komplett ohne Textilien auskommen, wo man einfach weiß, da kann man alles mit Chlor rauskärchern am Ende des Tages.
Also einfach wie in New York die U-Bahn mit so Edelstahlsitzen.
Ja, warum nicht?
Warum einfach nicht? Das ist bestimmt bequem, fünf Stunden nach München auf dem Edelstahlsitz zu fahren.
Ganz ehrlich, lieber einen garantierten Edelstahlitz, als nicht sicher, ob die Bahn fährt.
Als ein Polsterstuhl auf dem Dach.
Aber ich finde, die Patenschaftswagons ist vielleicht ein Zukunftsmodell.
Auf jeden Fall. Ich würde auf jeden Fall die Patenschaft übernehmen für Wagen 16, Platz 87.
Und biete mich damit an. Ich würde den ersten Schritt machen. Ich würde mich um den Sitz kümmern.
Ich würde auch dafür sorgen,
dass diese ekelhaften Kissen oben am Rand vom Sitz,
dass die gewaschen werden regelmäßig.
Das ist so schlimm wie 200 Fliegen in einem Raum.
Da bin ich ehrlich.
Das stimmt.
Das ist ein Level mit der Mikrofaserdecke
im Kaffee-Extra-Blatt.
Um 22 Uhr.
Ja, finde ich eine super Idee. Ich finde, wir sollten es jetzt
pitchen. Wir müssen es auf den Weg machen.
Und du hast gleich auch noch deine Schicht bei Galeria
als Portier. Du musst die Tür offen halten
für 400 Leute. Deswegen würde ich
sagen, hören wir uns nächste Woche wieder, wenn es wieder
heißt Drinni-Dienstag. Vielen Dank fürs Zuhören
und auf Wiederhören. Tschüss.
Tschüss.
Drinnis, der Podcast aus der und auf Wiederhören. Tschüss. Tschüss.