DRINNIES - CappuciNO!
Episode Date: March 20, 2023Chris hat im Wartezimmer ein fremdes Kind mit dem Fuß angeschoben, Giulia sucht die muhende Müllermilch. Außerdem: Das Pfefferbrezen-Gate und weißhemdige, pöbelnde Wein-Schweizer im Ausland. Stö...ßchen!Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Drinis, der Podcast aus der Komfortzone. da und wir hoffen, es geht euch gut und wenn nicht, ist auch okay. Ich habe heute mal eine neue Anmod probiert. Wie hat dir das gefallen,
Chris? Ja, es ist mal was anderes.
Habe ich es gut gesagt auf Schweizer Tattoo? Oder war es jetzt
eher noch so peinlich? Es ist immer peinlich
eigentlich, wenn man das macht
mit Servus, Grüezi und Hallo. Aber du,
ich finde... Embrace the cringe. Genau.
Das wollte ich sagen. Das ist mein Unterarm-Tattoo.
Das habe ich mir in einer schönen
altdeutschen Schrift, in einer Frakturschrift... Runen.
In Runen,
tätowieren lassen. Das ist mein Lebensmotto.
Aber ich muss sagen, es ist jetzt Freitag,
Offenlegung, Freitagvormittag,
so kurz vorm Wochenende. Uns trennt nur noch ein Nachmittag vorm Wochenende.
Und ich bin jetzt schon innerlich und auch äußerlich
bin ich so in der Haltung, wenn man jetzt im Restaurant
sitzt. Ich beobachte das manchmal
so ganz speziell bei Buhmann, wenn fertig
gegessen ist im Restaurant,
dann legt man die Serviette auf den Tisch,
dann dreht man den Stuhl so ein bisschen zur Seite und legt die Beine übereinander.
Und dann guckt man, was ist eigentlich sonst noch im Restaurant so los?
Ich habe hier fertig.
Aber das machen nur die Männer.
Das habe ich bis jetzt immer nur bei Männern beobachtet.
Das stimmt, das muss man hinzufügen.
Und so bin ich auch.
Also sowohl äußerlich habe ich mich oft zur Seite gedreht
und gucke, was geht eigentlich, was erwartet mich noch, aber auch innerlich.
So, ich bin jetzt in der Haltung, jetzt liefert mal was, jetzt zeigt mal, was ihr könnt.
Deswegen hast du jetzt auch ein weißes Hemd an, jetzt check ich das erst.
Ja, da guckt man so erwartungsvoll, wen könnte ich denn jetzt mal anglotzen?
Glotzen ist ja auch so ein ganz deutsches Ding, Leute anglotzen einfach.
Ich habe das aber auch letztes Jahr, als wir im benachbarten Ausland im Hotel waren, das war so ein
Vier-Sterne-Hotel. Es war ein gutes Hotel,
aber es war jetzt nicht mega fancy. Und da
waren Schweizer Pärchen,
so um die 60, würde ich sagen.
Und er hat
dann auch Leute angeglotzt. Also ich würde nicht sagen,
es ist etwas Urdeutsches. Vielleicht kann man
sagen, es hat was mit allemannisch zu tun.
Vielleicht kann man sagen, es ist etwas, ein
Import aus der Dachregion, das Glotzen.
Ich kann es nicht so festhalten,
aber auf jeden Fall hat er das wirklich praktiziert.
Bei jedem Frühstück hat er sich zur Seite gedreht
und mal geklotzt, was machen die Leute.
Wirklich angestarrt und auch wahlweise
Rezensionen vom Hotel seiner Frau Martina vorgelesen.
Ich glaube, er hieß Bruno und sie hieß Martina. Und die haben sich gegenseitig dann Hotelrezensionen vorgelesen. Weil glaube, er hieß Bruno und sie hieß Martina und die haben sich gegenseitig
dann Hotelrezensionen vorgelesen, weil so habe ich
zumindest verstanden, dass sie sehr unzufrieden waren,
weil sie da irgendwie ein exorbitantes
5 Sterne plus plus plus Hotel
erwartet haben. Man muss vielleicht sagen,
er hat so ein bisschen den Eindruck gemacht, dass würde
er bei der Credit Suisse arbeiten und
durch dick und dünn gehen und so vielleicht
vier, fünf Filialen unter sich haben.
Nicht ganz oben, aber keinesfalls unten würde er da in der Firmenstruktur stehen.
Ja, ich sehe ihn auf jeden Fall vor meinem geistigen Auge in seinem Firmenwagen.
Ein sehr teurer Mercedes Kombi.
Und er hat so einen großen Grill, so eine große Grillstation, kann man schon fast sagen.
So ein, wie heißt es, Boiler King?
Broiler King, keine Ahnung.
Auf jeden Fall so ein 20.000-Franken-Grill.
So habe ich den vorgestellt.
Und für den war das natürlich nicht genug,
einfach was dieses Hotel geleistet hat.
Und er hat sich, glaube ich, fehlleiten lassen.
Es gab nämlich sehr gute Bewertungen
bei dem Hotel und daraus hat er geschlossen,
das muss ja ein Fünf-Sterne-Hotel sein.
Das muss ja top of the notch sein.
Und ist dann da hingekommen und war total enttäuscht.
Und das musste er dann auch immer wieder, wenn Leute immer so ein bisschen zu laut reden,
weil er wollte unbedingt, dass das noch andere Leute mithören, was er da sagt.
Also ich finde das total toll, wenn ich jetzt SchweizerInnen höre,
gerne auch im Ausland, die dann mich als Deutschen identifizieren und denke,
ich verstehe das nicht, was sie sagen.
Und dann höre ich, mache ich meine Lausche auf.
Und es ging da einmal um einen wackeligen Tisch.
Weißt du dich da noch dran erinnern?
Dann hat er sich beschwert auf Englisch, dass der Tisch wackelt.
Und der hat wirklich ein bisschen gewackelt.
Aber ich würde sagen, es war ertragbar.
Und dann hat der Kellner das mal so hingenommen
und ist dann später so reudig mit einem abgerissenen Pappstück
auf den Knien zu ihnen hingekochen
und musste das dann auf den dreckigen Boden da runterschieben.
Was ich echt nett fand vom Kellner.
Und das hat dann aber immer noch gewackelt
und dann hat der Kellner das gesehen, dass es immer noch
so ein bisschen wackelt. Dann hat Bruno gesagt,
no, it's okay, it's fine.
It's okay, you can leave it.
Und dann Martina, er bost,
nein, ist nicht okay.
Ist nicht okay, Bruno.
Und die war wirklich so hoch erzürnt.
Was mir auch aufgefallen ist,
das war so ein richtiges Weinarschloch.
Also Weinarschlöcher hasse ich ja sowieso schon wie die Sau.
Das finde ich ganz schlimm,
wenn Leute andauernd irgendwie damit,
müssen jetzt allen zeigen,
dass sie unglaublich viele Weine kennen
und sich auskennen und wissen genau,
welcher Wein zu was passt.
Und halt doch einfach deine Schnauze,
das ist mir so egal.
Und der musste das auch alle wissen lassen.
Die Weinkarte war nicht schlecht.
Man hat irgendwie 20, 30 Weine
raus, da wird ja wohl jeder irgendeine Scheiße
finden, die ihm schmeckt. Aber nein,
Bruno muss dann immer die Kellner
herzitieren, die keine Ahnung
davon hatten. Es war nicht auf Weinspezialität
der dann. Und dann muss er da anfangen,
haben sie denn nicht das und das aus dem und dem
Jahrgang, das ist doch viel besser.
Ich höre halt doch jetzt mal deinen Maul, Bruder.
Ja, er hat den Room nicht reden können, er hat nicht gecheckt, dass das jetzt nicht ein Hotel ist, wo man jetzt die Weine aussucht, sondern da wird getrunken, was auf den Tisch kommt.
Das hat er nicht gecheckt, das sind nur Leute gewesen, die sich mal was gönnen und da mal ein Hotel nehmen, was nicht nur zwei Sterne hat, sondern mal das Doppelte, nämlich vier Sterne.
Und der hat dann einfach raushängen lassen,
dass er ein Genusstrinker ist.
Und ich muss das sagen, als jemand aus einer Position,
von jemandem, der eher selten Alkohol trinkt,
bei mir hat sich was verändert.
Ich verabscheue Genusstrinker.
Ich möchte wieder Zwecktrinker sehen,
weil Leute, die sich auf Weinsaufen was einbilden,
ich muss sagen, damit kann ich wenig anfangen.
Ja, und so auch Bruno.
Er hat dann den großen Sommelier raushängen
lassen. Das war mega unangenehm für alle.
Ich glaube, für seine Frau sogar auch, weil er
da immer einen riesen Zwergenaufstand gemacht hat
wegen einem Wein. Und das war
einfach nur unangenehm. Der hat die Leute zur Küche
und zurück und zur Küche und zurück geschickt.
Und sie mussten immer wieder irgendeinen alten
Scheißwein ausgraben, weil ihm der
nicht passte.
Und es war einfach unangenehm.
Und das war so richtig.
Aber die waren auch irgendwie, ich hatte das Gefühl, für Schweizer waren die echt auch fordernd.
Dem Personal gegenüber. Ja, da muss man ja sagen, dass da nicht so viel Zurückhaltung anzutreffen war bei den beiden.
Und ich behaupte, dass das eine Person ist, Bruno und Martina,
dass die noch nie in ihrem Leben gekellnert haben, Leute bedient haben oder überhaupt Leute kennen, die das zum Beruf haben, andere Leute zu bedienen.
Ja, kennt er nicht. Und was mir auch aufgefallen ist, was ich dann auch lustig fand, dass er nicht verstanden hat, dass wir beide Schweizerdeutsch verstehen, du sogar sprichst und dass er dann auch irgendwann angefangen hat, über uns zu reden.
Jetzt nicht mega böse, aber schon immer so
kommentiert, was wir so gemacht haben.
War schon fertig.
Als ich meinen Corsoda fertig gegessen habe
und wir gegangen sind und dann hat er kommentiert,
dass wir schon gehen.
Oder als wir uns eine Maske angezogen haben,
als wir quer durch den Frühstücksraum gegangen sind.
Nein, jetzt leid der Aue Moskau.
Das hat er gesagt.
Nein, jetzt leid der Aue Moskau. Was fällt dem Ar er gesagt. Nein, jetzt leid der Aue-Moskler!
Was fällt dem Arschloch ein?
Und hat es nicht gecheckt, dass wir es verstehen.
Und ich dachte dann die ganze Zeit so,
boah, ich warte jetzt noch, bis sie irgendwie kurz vor der Abreise sind.
Und dann sage ich irgendwie abends mal zu denen,
Entguete oder so.
Aber ich habe es noch nicht gemacht, weil ich dachte so,
ich finde es besser, wenn sie es nicht wissen.
Ich sage dir, dass das wieder Atombombenknopf ist,
den man dann zünden muss, wenn es nicht mal anders geht.
Da gleitet mein Finger drüber und wenn ich dann
irgendwie mal wirklich ganz dumm
konfrontiert werde mit dieser Ignoranz
von Bruno, dann hätte ich gesagt, geht's
das Problem?
Nein, Mortina!
Er steht, er leitet auch in Moskau!
Da läuft Mortina!
Das war wirklich sick.
Der war im Sicko-Mode, muss ich jetzt wirklich mal sagen.
Wirklich.
Der Schweizer im Sicko-Mode.
Mit seinen scheiß Flipflops.
Mit den scheiß Flipflops, aber dann weißes Hemd.
Sorry, da ist für mich alles.
Da ist der Ofen aus.
Und weiße Leinhose.
Die darfst du nicht vergessen.
Das ist wirklich ein prekäres Bestandteil seines Outfits gewesen.
Der sah aus wie Banker, aber auch Sektenführer gleichzeitig.
Noch so hobbymäßig noch Sektenführer.
Wenn du drüber nachdenkst,
so Banker und Sektenführer haben vielleicht
mehr gemeinsam, als man denkt.
Am Ende geht es um Geld.
Oh, Spitz, Satire, Gritz.
Neues Bild in der Anstalt.
Aber wir müssen jetzt mal,
bei dieser Folge müssen wir noch mal
einen ganz anderen Anfang auch finden.
Weil ich bin heute sehr früh aufgestanden.
Ich habe die Regel befolgt, unangenehme Termine muss man ja an den Tagesanfang legen,
damit es direkt vorbei ist, nicht auf 16 Uhr.
Schlimmste Uhrzeit zum Beispiel für einen Zahnarzttermin wie in meinem Fall.
Das stimmt.
Ich war heute um 7 Uhr 00 Uhr zur Zahnreinigung angemeldet.
Und da bin ich auch erschienen.
Nämlich 5 Minuten vor der Zeit ist der Schweizer Pünktlichkeit.
Da war ich da.
5 vor 7 war ich da und habe um Eintritt erbeten.
Ich habe geklingelt und bin dann aufgefordert worden,
im Wartezimmer Platz zu nehmen.
Und da habe ich schon eine andere Person angetroffen mit Kinderwagen.
Ein Vater, der mit einem Kinderwagen da saß.
Und ich habe es schlummern gehört.
Und das war etwa die Geräuschkulisse.
Das Kind oder der Vater?
Es war ein Stereo-Sound, nämlich Kind wie auch Vater haben geschlafen.
Und dann habe ich da Platz genommen.
Und der Stuhl hatte so ein bisschen, ja, ich weiß nicht,
das war so ein Freischwingerstuhl.
Weißt du, wo man da so ein bisschen wiegeln kann? Und ich dachte, ich wiegele jetzt mal ein bisschen, ja, ich weiß nicht, das war so ein Freischwingerstuhl, weißt du, wo man da so ein bisschen wiegeln kann. Und ich dachte, ich
wiegel jetzt mal ein bisschen mich, weil es ist noch
früher Morgen, ich muss mich auch mal ein bisschen
in Sanftheit gewogen fühlen.
Und dann hat das so ein bisschen angefangen zu
knarzen und zu quietschen und da habe ich wohl das
Kind aufgeweckt. Es kann sein, dass es auch
Zufall war. Ich habe mich dann auf jeden Fall schuldig
gefühlt. Das Kind war wach
und hat angefangen zu weinen. Aber der Vater
nicht? Der Vater hat weiter gedöst.
Es war nicht zu übersehen, ein junger Vater,
ein junges, kleines Kind, wahrscheinlich
schlaflose Nächte, es ist ihm kein
Vorwurf zu machen, der hat wahrscheinlich die ganze Nacht
nicht geschlafen. Und er hat
tief und fest geschlafen, das Kind hat angefangen
zu weinen und dann hat es angefangen
zu schreien. Und dann habe ich gewartet
und gedacht, jetzt muss der Vater aufwachen.
Er wird jetzt aufwachen und sich um sein
Kind kümmern, weil das Kind braucht jetzt offensichtlich
jetzt sind wir an einem Punkt, wo das Kind Unterstützung
braucht. Ich dachte, der menschliche Körper
wäre so programmiert, dass man von dem
Babyschreien automatisch wach wird, weil die
Stimme auch so hoch ist und so.
Vielleicht war es auch nicht sein eigenes Kind.
Vielleicht hat es nur geliehen und
war da mit einem ausgeborgenen Kind.
Oder er hat Alkohol getrunken.
Weil dann soll man besonders tief schlafen.
Deswegen soll man das nicht machen, wenn man ein kleines Baby hat.
Wie gesagt, ich verabscheue Genusstrinker.
Ich will wieder Zweck trinken.
Und er geht da mit gutem Beispiel vielleicht voran.
Vielleicht ist er auch einfach übermüdet.
Ich bin dann an einem Punkt angekommen, wo ich gesagt habe,
jetzt muss ich irgendwie was unternehmen.
Das Problem war, dieses Wartezimmer war
in einem U gestuhlt.
In U-Form gestuhlt und
er saß am tiefsten Punkt des U's
und ich saß an einem der
Schenkel. Ich saß also so diagonal.
Ich hätte, wenn ich ihn wecken
hätte wollen, hätte also nicht
nur einfach einen Arm rübergereicht und
ihn kurz antippen auf der Schulter, was
sowieso schon genug unangenehm gewesen wäre.
Ich glaube, du hättest da irgendwie einen Bagger gebraucht, wenn er bei seinem Kind nicht wach wird.
Ich hätte aufstehen müssen, zu ihm hingehen und dann neben ihm stehend auf die Schulter tippen
und sagen Entschuldigung, Entschuldigung oder so.
Entschuldigung, ihr Kind schreit.
Das ist ja nicht, es ist sowieso schon unangenehm, irgendwie da einzugreifen,
weil ich möchte ja auch nicht jetzt sagen, das Kind stört mich. Das Kind hat mich gar nicht gestört, das hätte von mir aus weiter streiten können.
Das ist nicht das Problem. Ich dachte, das Kind braucht jetzt vielleicht Hilfe, aber ich möchte auch nicht in die Erziehung eingreifen von einer anderen Hälfte, weil das ist überhaupt das Unangenehmste, was es gibt.
die dann sagen, jetzt gucken sie mal nach ihrem Kind.
So, das wollte ich nicht. Aber ich hatte ein schlechtes Gewissen. Was ist, wenn das Kind jetzt wirklich
was braucht und der Vater pennt
und ich bin da und ich müsste dann
meiner Verantwortung als erwachsene Person
gerecht werden. Jetzt meine Frage.
Hast du das Kind gestillt?
Ich habe es nicht gestillt. Ich würde das natürlich
nicht anfassen. Auch nicht den Kinderwagen,
habe ich zunächst gedacht.
Aber was ist, wenn man es mit einem Fuß antippt,
den Kinderwagen, ein Rad antippt?
Habe ich mir dann überlegt, moralisch, ethisch, ginge das?
Oder wäre das nicht erlaubt?
Ich habe für mich den Schluss gefunden, es ist erlaubt.
Und es ist eine gute Möglichkeit, mit meinem zum Glück langen Bein,
mich vom Stuhl etwas runterzurutschen.
Also nicht mehr Sideways wie Bruno und gucken, was gibt das Ressort.
Sondern vorwärts, die Beine lang machen, gerade machen.
Und dann ein bisschen so runterrutschen, als wäre der Stuhl etwas rutschig
bei diesem Freischwinger. Der hat dann nochmal gequietscht.
Ich bin dann also etwas runtergerutscht,
hab mich lang gemacht und mit der Zehenspitze
hab ich das Rad vom Kinderwagen so
ein bisschen nach rechts getrieben,
Richtung Vater, so dass
der Griff an die Schulter des Vaters kommt,
der nämlich so ein bisschen vor sich auf den Beinen
so verschränkt war, so körperlich,
so in geduckter Haltung. Und dann ist er aufgewacht.
Ah, okay. Ich dachte, du wolltest jetzt
mit dem Fuß den Wagen so hin und her schieben,
dass er so wiegt und quasi das Kind
wieder beruhigt. Nein, das wäre ja ein Eingriff in die Erziehung
gewesen. Okay, aber du hast auch
mit deinem Fuß den Kinderwagen
quasi, ja, man möchte sagen
freigesetzt. Er hätte jetzt auch
freie Wahl aus der Praxis rausrollen
können. Ja, also ich habe aufgepasst, dass
das Gefälle nicht so groß war. Die
Kranplätze waren verdichtet. Ich konnte
also da mit dem Kinderwagen gut hantieren.
Es war aber auch ein Krampf. Also ich habe mich
wirklich angestrengt und ich glaube, ich habe mir da auch was
überdehnt, was gezerrt.
Aber der Vater hat dann einfach
gedacht, er ist an den Griff des Kinderwagens
gekommen oder mit dem Fuß dagegen und hat nicht gecheckt, dass ich da was mache.
Also ich bin dann schnell, habe mich zurückgezogen in meine natürliche Haltung, habe die Beine wieder angezogen, bin hochgerutscht auf meinem Freischwingerstuhl.
Also er hat dich nicht verdächtigt oder gedacht, dass du da jetzt irgendwas mit zu tun hast?
Nein, er wusste ja gar nicht, wo bin ich hier? Was ist das für ein Kind? Ich habe ein Kind? Das waren wahrscheinlich erstmal die Fragen, mit denen er sich konfrontiert sah.
Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Man muss sich das mal vorstellen, dass man so müde ist, dass man nicht davon wach wird, wenn direkt neben einem ein Kind schreit.
Also diese Stufe von Müdigkeit muss man erstmal erreichen. Die habe ich, glaube ich, in meinen härtesten Sims-Zocker-Zeiten nicht mal erreicht, wo ich die ganze Nacht durchgezockt habe. Ja, ich glaube, das kann schon passieren. Das kann durchaus passieren, wenn man einfach überlastet ist.
Ich möchte aber sagen, die Zahnreinigung danach lief wirklich grandios.
Das freut mich.
Ich fühle mich so, als hätte ich einen Ferrari im Mund.
Und das ist ja auch eine Investition jetzt in diesen Podcast,
weil Mundhygiene gehört auch zum Sprechen dazu.
Bei manchen Podcasts hat man ja manchmal das Gefühl,
der Mundgeruch kommt durch das USB-Mikrofon zu Hause,
durch die Bluetooth-Box raus. Ich möchte das
verhindern und ich habe jetzt auch für diesen Podcast
ein Investment geleistet.
Das finde ich sehr gut. Denkst du, das Baby hat dann
nach dir ein Bleaching bekommen?
Oder warum war das Baby beim Zahnarzt?
Ja, das hat sich so Grills reinmachen lassen.
So ein Abdruck mit dieser blauen Masse,
wo man dann so fast würgen muss.
Und dann noch so einen kleinen Strassstein
auf dem Zahn, der noch nicht da ist.
Boah, da muss ich auch sagen,
letztens, als ich da diese Kiefer-Schiene,
den Abdruck gemacht habe,
das hat überhaupt nicht geklappt mit diesem Abdruck.
Und das war ganz, ganz schlimm für mich,
weil ich musste immer wieder würgen,
bis mir die Tränen runtergelaufen sind.
Und diese Praxisangestellte hat kein Pardon gekannt mit mir.
Die wollte es wirklich richtig machen.
Und die hat mich da dreimal jeweils unten oben einen Abdruck machen
lassen. Das war wirklich schlimm.
Und dann am Ende ist die etwas
ältere Praxisangestellte reingekommen
und hat gesagt, warum machst du hier drei?
Dann hat sie gesagt, ich wollte es besonders gut machen.
Dann hat sie die Ältere angeguckt
und hat gesagt, der Erste hätte auch gereicht.
Und ich saß da mit Tränen in den Augen und hochroter Birne.
Das tut mir leid. Aber sonst so,
wie findest du Zahnärztinnen?
Zahnärztinnen sind nicht mein Thema, aber wo du gesagt hast, gerade jemand, der neben dir eingeschlafen ist,
habe ich eine andere Story zu.
Hat sich aber nicht im Wartezimmer zugetragen, sondern im ICE.
Ah, ICE, die Heimat, jedes Podcast.
Was wären wir ohne sie?
Was wären wir ohne die Deutsche Bahn?
Ich weiß noch, dass ich von Hamburg nach Köln gefahren bin.
Und der Zug ist aber bis München
gefahren, was ja eigentlich eine echt lange Strecke ist,
fällt mir gerade auf. Wer macht denn sowas?
Total blöde. Ja, richtig ätzend und ich habe aber zu spät
reserviert und ich hatte dann einen Platz am Fenster
und neben mir am Gang
saß jemand anderes und ich habe schon beim Einsteigen
gesehen, dass der,
ich weiß gar nicht wo, Hannover glaube ich,
eingestiegen ist und dann stand er Hannover bis München
und ich wusste, der fährt bis zur Endstation.
Und ich musste ja in Köln raus.
Und dann war das so, ich war am Fenster
und der Typ ist dann irgendwann zugestiegen.
Der hat keine 30 Sekunden auf
seinem Platz gesessen. Da war der so was von tief
eingeschlafen, wie ein Stein hat der
geschlafen. Der hat so ganz leise geschnarchelt.
Es war noch alles im Rahmen.
Es hat mir auch nichts ausgemacht, hat mich nicht berührt oder so.
Aber dann wurde es langsam brenzlig.
Also wir sind dann schon so NRW gewesen, Bielefeld, so und dann Hamm.
Und dann kommst du halt irgendwann immer näher.
Und ich wusste genau, in Köln muss ich raus.
Und es wird der Moment kommen und dann muss ich diesen Menschen wecken,
weil ich muss vor ihm aussteigen.
Und je näher wir an Köln kamen, desto panischer wurde ich innerlich,
weil ich wollte nicht eine fremde Person aufwecken.
Es gibt doch nichts Unangenehmeres,
als jemanden aus seinem Schlaf zu reißen.
Und dann habe ich Folgendes gemacht.
Ich habe dann versucht, unauffällig
immer lauter zu werden.
Also ich habe angefangen mit meiner Brötchentüte
so mega laut zu rascheln.
Wo ich so dachte, das muss ja doch jetzt.
Ich bin auch so ein bisschen weiter nach links mit meinen Händen
gegangen, so an seinen Kopf.
In Richtung von seinen Ohren. Und habe dann so immer so geraschelt. Da habe ich schon gemerkt, das war ja schon nur noch so im bisschen weiter nach links mit meinen Händen gegangen, so an seinen Kopf, in Richtung von seinen Ohren
und hab dann so immer so geraschelt.
Hab ich schon gemerkt, das war ja schon nur noch so im Halbschlaf
und ist immer so ein bisschen aufgezuckt.
Das hat aber noch nichts gebracht.
Dann ist meine Wasserflasche mir mal runtergefallen,
da musste ich mich dann aufwendig
nach unten bücken und musste dann auch
ihn so streifen. Also so ganz
auffällige Sachen hab ich dann gemacht, weil ich einfach,
ich hatte so eine Panik. Und ich hab dann am Ende
so viel Krach gemacht, dass er wirklich kurz
vor Köln wach geworden ist. Und ich glaub, der war
richtig angepisst, weil ich so laut war.
Aber es war es mir wert, weil
ich wär noch angepisster gewesen, wenn
ich ihn hätte wecken müssen. Ja, ich find, du hast den richtigen
Weg gegangen, weil es ist, jemanden anfassen
ist unangenehm. Und ich möchte eigentlich auch nicht
angefasst werden. Und ich muss ganz ehrlich sagen,
ich würde lügen, wenn ich mal, muss sagen, aus purer Absicht verschlafen haben lasse im Zug.
Ich dachte mir so, ich kann ja immer noch sagen, hab mich nicht gecheckt.
Ja, also sorry, ich bin auch nicht dafür zuständig, die Leute zu wecken.
Ich denke mir so, schlaft doch einfach ein bisschen mehr zu Hause.
Ihr müsst ja nicht direkt im ICE einratzen.
Was ist da überhaupt los?
Ich kann auch nicht im Zug schlafen.
Ich finde das schrecklich. Die Vorstellung,
dass ich schlafe und ich schnarche
dann auch oder rede im Schlaf oder
schlimmstenfalls, das ist ja mega
unangenehm. Oder ich schlafe auch immer so
richtig reudig mit offenem Mund, so wie so
ein Koi-Karpf.
Und da würden die Leute mich sehen und wahrscheinlich noch
fotografieren. Das wäre einfach mein Albtraum.
Ich finde, Schlaf im Zug sollte zum neuen Tabu erklärt werden,
weil es sind Anblicke, die einem eigentlich erspart bleiben können.
Muss man auch sagen.
Es muss dann so eine Schlafaufsicht geben mit so einem Schlagstock,
die dann so durch die Gänge geht.
Und wenn jemand aufsteht, der muss dann so ganz leicht am Knie antippen.
Ja, oder einfach einen Weckdienst.
Habe ich mir auch schon überlegt.
Gibt es ja einen Nachtzug.
Da kommt auch der Schaffner durch und sagt,
jetzt stehen Sie mal auf.
Guten Morgen.
Wie geht das denn vonstatten? Wie machen die das?
Mal bei den Profis abschauen, wie machen die das?
Ja, die gehen von Tür zu Tür und klopfen und sagen irgendwie,
guten Morgen, der Zufriedene.
Aufstehen!
Ja, raus aus den Federn, du Arschloch.
Ja, ich glaub, so geht das einfach.
Man schläft und dann kommt der Schaffner und klopft ganz laut an die Tür.
Und dann gibt's noch Frühstück und dann ist man schon da.
Ja, so kann es auch gehen.
Naja, vielleicht sollte man das auch in ein Wartezimmer einführen.
So ein Weckdienst, ein bisschen Brötchen, Croissant.
Ja, genau.
Kleines Buffet.
Frisch gepresster Orangensaft.
Apropos Croissant
und Frühstücksbuffet.
Wir haben eine Drinsteiler-Frage bekommen von
Mari und diese Drinsteiler-Frage, ihr wisst,
Drinzeiler, die Kategorie, wo wir
wichtige, dringende Fragen aus dem Leben
von Trainies endgültig klären,
investigativ aufklären.
Wir haben eine Frage bekommen von Mari und die würde ich ganz gerne
vorlesen. Ich würde dich deswegen bitten, einmal
den Trainer abzuspielen.
Sehr gerne.
Drinzeiler. Scharf nachgefragt.
Beim Trinsider geht es um möglichst universelle
Trinis-Probleme. Wenn ihr wollt,
info.trinis.de ist unsere E-Mail-Adresse.
Da kann man so eine Frage stellen. Und am besten
mit Betreff Trinsider.
Genau so ist es. Und so hat Marius auch gemacht.
Und ich möchte jetzt ihre Frage vorlesen. Und zwar
Ich gehe jeden Tag zum gleichen Bäcker neben meiner Arbeit, meistens am frühen Nachmittag.
Da kaufe ich immer einen großen Cappuccino zum Mitnehmen.
Das Problem ist, wenn man zu oft zum gleichen Bäcker geht, wird man offenbar so eine Art Stammgast
und die MitarbeiterInnen erinnern sich daran, was man immer so bestellt.
Leider habe ich anscheinend ein paar Mal zu oft zum großen Cappuccino zum Mitnehmen auch eine Butterbreze bestellt.
anscheinend ein paar Mal zu oft zum großen Cappuccino zu mitnehmen,
auch eine Butterbreze bestellt.
Wenn eine bestimmte, sehr nette Mitarbeiterin da ist,
begrüßt sie mich deswegen immer mit einem freudigen einen großen Cappuccino zum Mitnehmen und eine Butterbreze, wie immer.
Das Problem ist, dass ich schon gerne eine Butterbreze esse,
aber manchmal auch gerne was anderes oder gar nichts dazu möchte.
Ich will aber in dem Moment ihre Freude darüber,
dass sie weiß, was ich nehmen möchte,
nicht zerstören oder so unhöflich sein und ihr
widersprechen, wo sie sich doch extra
meine Standardbestellung gemerkt hat.
Deswegen nehme ich immer brav dasselbe.
Seht ihr eine Möglichkeit, wie ich auch mal
was anderes als den Cappuccino und eine Butterbreze
kaufen kann? Oder muss ich jetzt wohl
oder übel zu einem anderen Bäcker, falls ich Lust
auf zum Beispiel eine Pfefferbreze habe?
Es gibt Pfefferbrezen? Naja.
Sollte man die Bäcker generell rotieren,
damit so eine Situation schon von Anfang an
nicht entstehen kann? Vielen Dank schon mal.
Liebe Grüße, Mari. PS.
Ich sehe meiner Schwester sehr ähnlich.
Sie hat immer bei einem bestimmten Bäcker eine Butterbreze gekauft.
Als ich einmal dort war, haben sie uns
wohl verwechselt und ich musste auch dort die Butterbreze
nehmen, weil die Mitarbeiterin
dachte, ich wäre sie und sie will bestimmt eine Butterbreze.
Da habe ich mich noch gar nicht
drüber nachgedacht. Also es sind jetzt keine Zwillinge,
glaube ich, aber Zwillinge haben da ein enormes
Problem, müssen sich selber immer erklären.
Zwillinge müssen Unmengen an Butterbrezen
essen.
Ja, ich glaube, das unterscheidet Mari
von Bruno, der da wie ein Mähdrescher
reindüsen würde und erstmal
so ein Croissant dekantieren würde.
Ein Croissant und ein Cabernet Sauvignon.
Ja,
was macht man da in so einem Fall? Also ich kann
es nachvollziehen. Man will die
betrieblichen Abläufe nicht stören.
Das Problem hierbei ist, normalerweise
gibt es die betrieblichen Abläufe,
die laufen unter einem oder hinter einem
ab. Man selber ist die Ware
auf dem Fließband,
die von diesem Zahnrad der betrieblichen Abläufe angetrieben wird.
Aber jetzt aber, Mari ist selber zum Zahnrad geworden.
Das heißt, sie ist nicht mehr obendrauf,
sondern sie ist der betriebliche Ablauf.
Das ist natürlich ein Problem jetzt.
Wie kommt man da wieder raus, wenn man jetzt mal Pfefferkonsort?
Pfefferbreze.
Okay, mit Pfeffer drauf, nehme ich dann an.
Keine Ahnung. Statt Salz, Pfeffer? Wahrscheinlich.
Fragezeichen gehen auf, da müssen wir wahrscheinlich Galileo Mystery mal befragen, was
da denn los ist. Ich muss sagen, ich sehe
nicht so richtig das Problem, weil ich finde Butterbrezen
geil, aber ich kann auch verstehen,
wenn man irgendwann keine Lust mehr drauf hat.
Deswegen, ich glaube, was ich machen würde,
wenn die Person sagt, einmal ein Cappuccino
und eine Butterbreze wie immer, würde ich sagen, ja genau, vielen Dank.
Aber ich nehme auch noch zusätzlich eine Pfefferbreze und einen normalen Kaffee zu mitnehmen.
Genau, streuen mit Schrot. Mit Schrot schießen, breit streuen. was anderes dazu nimmt, dann ist die Person irgendwann so verwirrt und weiß gar nicht mehr, was auf sie zukommt,
dass sie nicht mehr davon ausgehen wird,
dass du einen Cappuccino und eine Butterbrezel willst.
Ja, gerne einen großen Cappuccino, eine Butterbrezel
und eine Schwarzwäldertorte.
Eine ganze Schwarzwäldertorte.
Hinter die feindlichen Linien und Verwirrungsstiften.
Oder Mari hat ja auch selber vorgeschlagen,
rotieren, verschiedene Bäckereifilialen
anvisieren und dann dort, vielleicht
macht man es dann so, dass die Filialen
einfach ein bestimmtes Menü für dich haben.
Also du etablierst bei Filiale 1
große Cappuccino mit Butterbrezel.
Filiale 2, Franzbrötchen
mit Schwarztee. Filiale 3,
Choco-Crançon mit
Capri-San. Ja, genau.
Ich glaube, ganz ehrlich, machen wir uns nichts vor,
das ist ein Fall für Excel.
Du brauchst eine Tabelle, du musst dir eine Übersicht verschaffen,
so beautiful mind-mäßig. Du musst eine große
Wand haben mit roten Fäden und
Zettelwirtschaft dran, mit Fotos
der Verkäufer,
mit dem Sortiment, alles was es gibt
und dann musst du erstmal,
der erste Schritt ist, ausmachen,
bei welchem Bäcker, bei welcher Bäckerei, welches Gebäck am besten ist.
Du musst die Dienstpläne kennen, das braucht ein Organigramm.
Bei welcher Person kannst du welche Kombination etablieren?
Dass du weißt, montags ist Person XY da, da gibt es dann ein großer Cappuccino mit Butterbrezel.
Am Dienstagnachmittag ist eine andere Person da und da hast du schon etabliert, du möchtest eine heiße Schokolade mit einem Rosinenweckchen.
Wenn du es klug anstellst und die Dienstpläne kennst und immer zum richtigen Zeitpunkt zum richtigen Bäcker gehst, dann kannst du es schaffen, dass sich keine der Personen richtig an dich erinnert, weil du sie nur einmal im Monat ungefähr siehst. Das ist meine Meinung. Aber es erfordert Arbeit, Disziplin, gute Vorbereitung.
Ja, man muss natürlich auch, wie wenn man jetzt
eine Person ist des öffentlichen Lebens,
die jetzt zum Beispiel beschützt wird,
weil es eine Bedrohungslage gibt,
die fahren dann immer andere Wege zur Arbeit.
Zum Beispiel während dem RAF-Terror sind die
ganzen Politiker jeden Tag andere Wege gefahren.
Meistens zwei oder drei hat dann oft
nicht gereicht, weil sie dann trotzdem irgendwie
bedroht wurden. Also eigentlich müsste jetzt Mari auch immer andere Uhrzeiten, immer andere Filialen, bei immer anderen Leuten vielleicht auch kleidungsmäßig sich verkleiden.
Perücke, Schnorzbart, vielleicht großer Bart, glatt rasiert.
Vielleicht auch mal einen Akzent zulegen.
Vielleicht mal so einen norddeutschen Akzent.
Moin!
Du gehst dann einfach mal rein.
Einfach die Leute so ein bisschen
maximal verwirren. Und du könntest auch immer
eine andere Route nehmen zum Bäcker. Das bringt zwar dir
nichts, aber es gibt irgendwie so ein Feeling von
ich bin hier gerade in einer wichtigen Undercover-Sache
drin. Mal mit dem Bolaumann
einmal plötzlich selber als Bäckerin
auftreten und die Leute komplett verwirren
und fragen, großer Cappuccino, Butterbrezel
wie immer, was die Gegenfrage stellen.
Einfach mal hinter den Tresen stellen.
Ja, selber abbrechen, selber reinkommen, große Tüte nehmen.
Ja, gut, ich glaube, das konnten wir jetzt abschließend klären,
was da jetzt zu tun ist, oder?
Aber hattest du schon mal das Problem,
dass du so oft bei einer Filiale warst,
dass die Leute wussten, was du willst?
Nee, noch nicht, weil ich auch noch nie immer dasselbe irgendwo bestellt habe. Dafür
bin ich dann doch zu spontan, was meine
Gebäckwahl angeht. Also ich gucke immer erst, was gibt's
so geiles und worauf hab ich Bock und dann bestell ich
und das ist eigentlich fast nie das gleiche.
Also mir ist mal passiert, dass ich mal
zu einer Bäckereifiliale gegangen bin und dann
hab ich sechs Rosinenbäckchen bestellt
und dann hat die Frau gesagt, of course,
übertrieben nicht, Jung.
Und dann das nächste Mal hat sie gefragt, keine Rosinenbäckchen heute.
Übertrievet nicht.
Übertrievet nicht, Jung.
Was dachte sie denn, was du jetzt damit machst, dass du direkt sechs Rosinenbrötchen miteinander isst?
Naja, ich hab halt für mehrere Tage eingekauft.
Übertrievet nicht.
Ich hatte eine Rosinenbäckchenphase, da gibt es auch nichts, wo man für sich schämen müsste.
Ach, Korn. Unser Korn.
Ich glaube, damit haben wir die Frage wirklich
ein für alle Mal geklärt.
Also sogar mehrere Möglichkeiten.
Mari, du hast jetzt das Besteck
in der Hand. Jetzt musst du selber arbeiten.
Ja.
Trinsider.
Scharf nachgefragt. Im Moment läuft er wieder im Fernsehen
diese Werbung von dieser Müllermilch.
Also es gibt ja diese Aktion,
dieses Gewinnspiel, dass ein Mu
in der Flasche versteckt ist. Irgendwie fünf Stück
oder so in ganz Deutschland oder 50.
Keine Ahnung, auf jeden Fall wenig.
Wenn man die findet, die Flasche, die Mut, dann kriegt man
irgendwie 50.000 Euro.
50.000 Euro?
Das ist keine Werbung, ich finde Müller Milch eklig.
Ich finde das wirklich eklig, ich habe das getrunken,
das ist so eine dünnflüssige Brühe.
Das ist auch viel zu süß und es bringt immer Bauchschmerzen.
Naja, egal. Auf jeden Fall,
übrigens Erika von Stromberg spielt
in dieser Werbung mit, ist mir aufgefallen.
Dazu wann anders?
Es geht mir jetzt darum,
ich habe so überlegt, fünf Müllermilch
haben jetzt diese Kuh-Muhen da drin.
In ganz Deutschland. Hat das überhaupt schon
jemand gewonnen? Ich habe dann gegoogelt, ja, es gibt Leute
sogar hier im Umkreis, in NRW,
hat das mal jemand gewonnen, irgendwie so ein 17-jähriger
Typ, der hat dann irgendwie 50.000 Euro
gewonnen, aber das ist nicht meine Frage. Meine Frage
ist, ich habe dann versucht mir vorzustellen,
wie diese riesen Paletten Müllermilch geliefert
werden und dann habe ich mir eine
ganz allgemeingültige Frage
gestellt, fast schon philosophischer Natur.
Wie viele Müllermilchflaschen
werden in Deutschland
am Tag getrunken? Das hat mich dann
so umgetrieben, weil ich so gedacht habe, okay,
wir haben jetzt, keine Ahnung,
sagen wir 85 Millionen oder so,
sagen wir mal 80 Millionen.
Grob 80 Millionen Menschen leben in Deutschland.
80 Millionen leben in Deutschland.
Wie viele können davon schon einkaufen?
40 Millionen? 50 Millionen?
Ich weiß nicht, wie viele Kinder hier wohnen.
Auf jeden Fall, Kinder können auch Müllermilch trinken.
Sagen wir, wir haben jetzt 60 Millionen potenzielle MüllermilchkäuferInnen.
Das ist meine Rechnung.
20 Millionen sind noch Babys, die können das nicht.
Und 60 Millionen Leute gehen jeden Tag irgendwo mal irgendwas kaufen.
Wie viele von denen kaufen denn jetzt eine Müllermilch und trinken die?
Das geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
Ich habe dann so geschätzt, dachte ich so, vielleicht 100.000 am Tag.
Das war meine Schätzung. Also du gehst jetzt von
60 Millionen aus, das ist 1%, sind ja
600.000. Ja.
600.000 Müllermilch am Tag,
das scheint mir zu viel, oder? Ja, finde ich auch.
Ein halbes Prozent wären 300.000.
Ich glaube,
das könnte eine Zahl sein, weil
ich sehe, Müllermilch geht
immer gut weg, wird immer nachgefüllt,
wo ich immer fassungslos vorstehe und den ganzen
Betrieb aufhalte. Aber denkst du,
dass eine Person aus deinem erweiterten
Freundes-, Bekannten-, Familienkreis heute
eine Müllermilch trinkt? Ich glaube, eine Person,
der würde ich das noch zutrauen, dass sie das macht.
Aber du nennst jetzt keine Namen. Ich werde keine Namen nennen.
Aber ich glaube, eine Person, ich würde sogar
sagen, die trinkt wahrscheinlich jeden Tag.
Eine bis zwei. Es könnte
ja auch sein, dass extrem wenig
Leute Müllermilch trinken, aber sehr
viel. Also, dass
dann eine Person im Jahr
3000 Müllermilch trinkt, weil sie jeden Tag
zehn Flaschen trinkt.
Ja, also man muss ja auch sagen, ich bin ja ein Freund
der Prospekte. Ich bin so aufgewachsen, man checkt
die Preise, man guckt, wann ist es günstig.
Wer nicht viel Geld hat, weiß, wovon ich spreche.
Und das bleibt für immer in einem drin.
So, das mache ich und da gucke ich immer
mit Ehrfurcht an die Leute, die dann
so ein ganzes, so einen ganzen
Colli Müller Milch kaufen, weil da gerade 40%
Rabatt drauf ist, da mache ich die Hand
auf die Brust, auf mein Herz und sage,
ihr macht es richtig, ich bin bei euch.
Darf ich bitte bei euch mitfahren nach Hause?
So, und die machen ja aber jetzt die ganze
Statistik von dir kaputt.
Weil die kaufen auf einen Schlag 30 Müllermilch,
damit es reicht für die nächsten drei Tage.
Meinst du, das ist ein Aktionsding,
dass sowas vor allem in Aktionen gekauft wird?
Ja, ich glaube schon.
Ich glaube schon, das ist nicht günstig.
Wir müssen uns jetzt festlegen.
Was denkst du, wie viele Leute sind es?
Sag mir einfach eine Zahl.
Was denkst du, wie viele Leute in Deutschland
trinken tagtäglich Müllermilch?
300.000. 300.000.
300.000. Ich sag 100.000. Du hast dreimal mehr als ich.
Ich finde, wenn du dir vorstellst, 300.000 Leute, das sind so viele am Tag.
Ich kann mir das kaum vorstellen.
Auf der anderen Seite, Müllermilch läuft jeden Tag 500 Mal Werbung im Fernsehen.
In jedem Scheißladen, also in jedem Discounter und auch in jedem normalen Supermarkt gibt es Müllermilch.
Das geht doch weg. Aber ich verstehe
es nicht. Warum? Müllermilch wird
sehr stark beworben, wo ich hier zum Beispiel
die Joghurts von Bauer
nicht so sehr beworben sehe. Warum werden
einige Produkte so krass beworben?
Zum Beispiel in der Schweiz auch Emi-Kaffee-Latte.
Damals mit DJ Bobo
und Roger Federer. Ich glaube, da gab es
mal einen Clip, wo die gegeneinander Tennis gespielt haben.
Aber das waren noch Zeiten. Wir hätten mal gegeneinander Breakdancen sollen.
Mega unfair für DJ Bobo, oder?
Der kann gar nicht Tennis spielen.
Dafür ist er ein sehr guter Breakdancer und DJ.
Und Chihuahua.
Und ein guter DJ.
Shout-out René Bouma.
Wenn jetzt jemand bei Müllermilch arbeitet,
bitte schreibt uns doch mal, wie viele Leute am Tag
eine Müllermilch kaufen.
Ich möchte wissen, ob ich oder du recht
haben. Aber ich glaube, du wirst eher recht haben.
Weil am Ende, ich bin wieder so naiv und denke,
das trinken nicht so viele. Aber 300.000
ist wahrscheinlich schon realistisch.
Ich möchte, dass das irgendwie aufgeklärt wird.
Ich habe das auch mal irgendwie gegoogelt. Natürlich habe ich es gegoogelt.
Da stand dann nur, wie viel sie im Monat
produzieren. Das interessiert mich aber nicht.
Ich will wissen, wie viel am Tag davon gekauft
wird. Aber ich finde es auch schön, dass sich solche Fragen so brennend interessieren. Das machtiert mich aber nicht. Ich will wissen, wie viel am Tag davon gekauft wird. Aber ich finde es auch schön, dass sich solche Fragen
so brennend interessieren.
Das macht mich einfach fertig, Chris.
Das beschäftigt mich. Das nehme ich mit ins Bett ab.
Dann denke ich darüber nach. Dann mache ich so Rechnungen.
So drei Satz. Sieben im Sinn.
Plus vier. Wie viele davon haben schon
Geld? Wie viele Kinder kriegen Taschengeld?
Wie viele, in welcher Altersrange
kauft man Buttermilch?
Und so richtig kranke Gedanken.
Martina, Martina, gibt es keine Müllermilch
aufs Morgenbuffet?
Voll Stein, Vollstein habe ich gesagt.
Gottfried, stolze Mann. Martina.
Ja, Bruno, das ist auch ein Müllermilchtrinker.
Alles klar, haben wir das auch geklärt.
Gut, dann kommen wir jetzt auch schon zum Ende.
Der Podcast ist mal wieder vorbei.
Julia, es hat so viel Spaß gemacht.
Wir haben heute wieder richtig gute Haken
hinter die Themen setzen können.
Wie man Eltern aufweckt im Wartezimmer,
wenn man eine Zahnheilung hat.
Haken dahinter.
Bruno Martina, Haken dahinter.
Bäckerei-Filialen austricksen.
Haken dahinter.
Müller-Milch, großes Fragezeichen.
Und jetzt hinein ins Weekend-Feeling.
Die-Dim, die-Dim.
Martina, leck mich doch mal.
Also, wir hören uns nächste Woche Dienstag wieder.
Dann sind wir wieder am Start.
Gebt uns doch eine Bewertung oder abonniert uns,
wenn ihr uns unterstützen wollt.
Und wir hören uns nächsten Dienstag wieder.
Tschüss und vielen Dank fürs Zuhören.
Tschüss.
Drinnis, der Podcast aus der Komfortzone.