DRINNIES - Chris‘ Broadway Debüt
Episode Date: May 13, 2024Das weiße Polohemd bringt Chris im Theater mächtig in die Bredouille und Giulia soll sich am Telefon für den Diebstahl von 200 Oropax rechtfertigen- Die neue Folge hat sich, wie man in Amerika sagt..., gewaschen. Warum Giulia mit einem Hollywoodstar im U-Bahn Drehkreuz festgesteckte und Chris seine Karriere als Superrecognizer nochmal ankurbeln will, erfahrt ihr auch. Awesome, great, amazing!Hier gehts zum Publikumsvoting des Deutschen Podcast Preis 2024.Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Ich bin richtig gut drauf, aber ich glaube, es ist der falsche Ton jetzt.
Ich muss ein bisschen runterkommen.
Es kann daran liegen, dass ich ein Red Bull getrunken habe
und zwei erfolgreiche Telefonanrufe hinter mir habe.
Eigentlich reicht es mir von heute auch schon.
Ich will nur sagen, Chris, ich habe ein Todesjetlag.
Ich weiß nicht, wo ich bin.
Ich weiß nicht, wie viel Uhr es ist.
Ich habe kein Gefühl mehr für nichts.
Ja, so fühle ich mich.
Ich halluziniere halt.
Mein Haar ist ein Vogelnest.
Mein Auge flattert.
Seit fünf Tagen trage ich keine Unterhose mehr.
Ja, genau so fühle ich mich. Ich weiß
überhaupt nicht mehr, wo oben und unten ist.
In diesem Zustand nehme ich jetzt einen Podcast auf.
Ich habe mir auch noch einen Red Bull reingedübelt,
als ob das irgendwas helfen würde.
Ich glaube, ich habe in den letzten 48 Stunden
vier Stunden oder drei Stunden geschlafen.
Aber ich bin da, ich bin bereit.
Aber ich möchte dich vorwarnen, Chris.
Ich bin so dermaßen gejet-deckt, dass ich so
drüber bin, dass ich heute wirklich
über alles lache. Also heute ist deine Chance.
Du kannst mich sehr billig
heute zum Lachen bringen. Noch billiger
als sonst. Ja.
Wir hoffen, es geht euch gut und wenn nicht,
ist auch okay. Und natürlich hoffe ich auch,
dass es dir gut geht. Julia, wir sind
jetzt wieder hier in der Kammer.
Wir sind zurück aus New York City.
Wieder zu Hause. Wieder in der Kammer. Wir sind zurück aus New York City. Wieder zu Hause. Wieder in der
Kammer. Hier ist es irgendwie mega heiß.
Also wir sind abgeflogen, was frostig
und kühl hier drin. Jetzt ist es heiß.
Wie in einer kleinen finnischen Sauna.
Aber ich muss sagen, es fühlt sich
auch irgendwie richtig an. Ich habe
den Sozialkater 3000.
Ich habe mich gefühlt in New York. Es hat Spaß
gemacht, muss ich sagen. Aber ich glaube, das ist so das,
was die Leute sagen.
Ich mache jetzt einen Marathon.
Ich steige jetzt auf ein 8000er ohne Bademischgerät.
Und danach freue ich mich drüber.
So fühlt sich irgendwie New York für mich an, wie in einem Handmörser,
der von Tim Melser gemörsert wird bei Kitchen Impossible,
obwohl er das Rezept nicht weiß. Und einfach weiter gemörsert wird, als gäbe es kein Morgen mehr.
So habe ich mich in New York gefühlt.
Und so komme ich jetzt hier rein.
Ja, und auch wie nach dem Marathon hat man auch so
versteifte Waden danach.
Habe ich jetzt auch nach dem New York Urlaub.
Also ich bin, ich habe das Gefühl,
ich bin so viel gelaufen.
Meine Schuhe, ich hatte die neu extra für New York gekauft.
Die sind schon abgelatscht.
Als hätte ich die ein Jahr gelaufen,
weil ich den ganzen Tag von A nach B gelaufen bin.
Man läuft, ohne es zu merken,
zehn Kilometer am Tag.
Und das über Tage.
Ich muss ehrlich sein,
nach einer Woche
musste ich einen Tag auf dem Hotelzimmer einlegen.
Da habe ich mir eine Pause gegönnt.
Ich bin komplett im Schlafen geblieben.
Ich habe das bitte nicht Stirnenschild rausgehängt.
Ich bin einfach im Bett geblieben
und habe mich den ganzen Tag von US-amerikanischem Fernsehen
belullen lassen, weil ich nicht mehr konnte.
Ich hatte Sozialkarte 10.000.
Ich muss fragen, natürlich jetzt
ist amerikanisches Fernsehen dein
in der Woche? Wir haben ja den Podcast
in New York aufgenommen nach einigen Tagen.
Danach sind noch ein paar Tage gefolgt.
Jetzt sind wir zurück. Ist amerikanisches
Fernsehen dein in der Woche? Schließe ich
da das richtig? Ne, überhaupt nicht.
Es ist eher mein Out der Woche. Wobei ich
sagen muss, eine Werbung hat mich fasziniert und nämlich
habe ich eine Werbung gesehen für eine Firma,
die Hunde vorbeischickt,
die dann in deinem Zimmer nach
Bettwanzen suchen.
Also es gibt Firmen, die haben Hunde
angestellt, die dann kommen zu dir nach Hause
und die schnüffeln dann an deiner Matratze
und sagen dir ganz genau, wo du Bettwanzen hast.
Das fand ich faszinierend. Ansonsten
US-amerikanische Trends sind mein Out der Woche.
Es geht die ganze Zeit nur um Krankheit. Medizin
wird angepriesen. Das ist nichts für mich.
Aber mein In der Woche, muss ich sagen,
diese Woche ist Ausschlafen.
Habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Könnte ich mir mal wieder vorstellen
zu tun. Das ist mein In der Woche.
Und ich habe noch ein anderes In der Woche
aus New York mitgebracht und zwar ist es
da sehr viel einfacher, morgens
seinen Kaffee vorzubestellen
per App und dann im Lokal
abzuholen, anonym
und es steht schon bereit auf dem Tresen, der Kaffee
steht schon da, du musst dich nicht einreihen,
du musst nicht auf Englisch diesen langen
umständlichen Namen
Frozen Caramel Mocha Blended
Cappuccino, musst du nicht sagen, du kannst einfach reingehen, stamel, Mocha Blended, Cappuccino.
Musst du nicht sagen, du kannst einfach reingehen, stumm, kannst deine Tasse nehmen und wieder gehen.
Das habe ich geliebt.
Ja, da fühle ich mich wie Andy Borg nach viereinhalb Stunden Live-Übertragung, Musikantenstadl.
Da habe ich das Gefühl, die Gesellschaft liegt mir zu Füßen.
Also vorbestellen, das Frühstück, weil in unserem Hotel gab es kein Frühstück.
Wir mussten also irgendwo was beschaffen.
Das Vorbestellen, also wir saßen schon im Café und haben dann online vorbestellt. Sehr drinifreundlich, muss ich sagen.
Und man muss auch sagen, dadurch, dass man vorbestellt und das dann einfach schon bereit liegt, wenn man reinkommt,
sinkt auch die Hemmschwelle, was man schon alles zum Frühstück essen und trinken würde.
Also am ersten Tag habe ich noch ganz gesittet meinen schwarzen Tee mit einem Schuss
Almondmilk und dazu einen
kleinen Croissant bestellt.
Und irgendwann an Tag sieben war ich dann bei
Frozen Dragon Fruit
Iced Tea zusammen mit
Iced Lemon Loaf Cake
zum Frühstück und ich hatte
null Reue. Ich habe es einfach bestellt
und es lag bereit. Es war anonym. Es war wie so
eine Babyklappe, aber für Essen.
Anonym und man muss sich nicht schämen.
Das wird einem sehr einfach gemacht.
Mit anderen Worten.
Sehr Trini-freundlich.
Aber ein bisschen irritiert hat es mich schon.
Wir haben ja dann vorbestellt und du hast dann immer
auf meinen Namen vorbestellt.
Schellen, wer Böses denkt.
Du hast immer geschrieben Chris Sommer.
Die Bestellung geht auf Chris Sommer.
Und dann bin ich da reingekommen mit dir zusammen
und ich wurde oft, und du kannst es bezeugen,
direkt als Chris identifiziert.
Ja.
Also mir wurde der Name zugerufen.
Hey, bist du Chris?
Und dann habe ich gesagt, ja.
Und das ist das Andy-Borg-Gefühl, habe ich da gehabt.
Ja, aber du scheinst auch auszusehen wie ein Chris.
Ja, das hat mich sehr irritiert.
Also bin ich so ein Typ, der Christian Christoph heißt
und sich als Chris abkürzt?
Ist es die Kappe?
Ich finde auch, du siehst aus wie ein Chris.
Also, wenn ich jetzt im Ausland wäre und du würdest
mir begegnen, ich würde dich nicht kennen und man würde
mich fragen, wie heißt der wohl? Dann würde ich sagen,
entweder Chris oder
Steffen.
Da muss ich sagen, da bin ich zu wenig
selbstsicher. Also, dass du sagst, du erkennst mich direkt als Chris, du findest, da bin ich zu wenig selbstsicher. Also dass du sagst,
du erkennst mich direkt als Chris, du findest
der Name passt zu mir, fasse ich direkt
schon als Beleidigung auf.
Das verunsichert mich.
Das verunsichert, dass dein Name zu dir passt.
Ja, also das ist wirklich
irritierend gewesen. Wir waren da jetzt
wirklich einige Tage und wir waren da jeden Morgen
und die haben mich praktisch jeden Morgen
direkt mit meinem Vornamen angesprochen.
Ja, ich fand das aber nett. Also bei mir sagen sie immer
Julia with a G. Da sind sie immer total
aufgeregt. Dann müssen sie erst mal mit mir über meinen Namen
reden und fragen, woher der kommt. Dann sag ich immer, sie haben
meinen Elternamen in Italien gebumst. Mehr steckt
nicht dahinter. Ja, irgendwann bin ich sie auf die
Schliche gekommen, hab mich beim Vorbestellen
vorgedrängt und dann konnte ich nämlich auf deinen Namen
vorstellen. Dann hattest du den Hut auf
und musstest du die Verantwortung tragen, wenn da
irgendwie nochmal ein schelmischer Blick zu dir
rübergeworfen wird, warum um halb acht Uhr
morgens schon ein Milkshake mit Eis
drin und Frapke bestellt wird.
Mir ist es ja
eigentlich nicht so recht, wenn ich da jetzt irgendwie so
in den Fokus gerate. Also weder im
Café noch sonst wo,
wenn ich in der Bahn jetzt irgendwie aussteigen
muss und du weißt, wenn die Bahn voll ist,
irgendwer muss dann so den Gang machen und so
anzeigen, jetzt muss ich raus,
jetzt muss ich mit meiner Physis anzeigen,
jetzt müssen alle anderen vom Eingang weg,
die müssen aussteigen und da gibt es ja jemanden,
der muss vorpreschen und das widerstrebt mir.
Und was mir auch widerstrebt, ist
auch an Comedy-Shows oder
Theateraufführungen oder irgendwo an
Konzerten in den Fokus zu rücken.
Ich muss sagen, ich bin Fan von Comedy,
ich lache gerne,
aber die Möglichkeit, dass da
jemand sogenanntes Crowdwork mit
mir macht, das widerstrebt mir komplett. Also
jemand, der mich anspricht und
sagt, hey du da mit dem
Schnurrbart,
was arbeitest du? Hey, Chris.
Ja, genau, im schlimmsten Fall direkt mit Namen angesprochen.
Und dann wird gefragt, was arbeitest du?
Und dann sagst du deinen Job
und dann wird das über zwei Minuten drüber lustig gemacht
und im schlimmsten Fall noch als TikTok ausgeklippt,
in der Hoffnung, dass man damit viral gehen könnte.
Das widerstrebt mir und ich habe den Eindruck,
das hat noch viel mehr zugenommen.
Und wir waren ja auch bei ein paar Comedy-Shows und ich muss sagen, es hat ein neues Level bei mir erreicht.
Ich habe mittlerweile schon versucht zu planen, unauffällige Kleidung zu tragen, weil in so Clubs und so Konzerthäusern ist es ja dunkel im Publikumsraum.
Ich habe dann versucht, möglichst auch dunkle, ja unauffällige Kleidung zu tragen.
Ich habe mir extra ein schwarzes T-Shirt für eine Stand-Up-Comedy-Show aufbewahrt.
Es hat eigentlich auch ganz gut geklappt,
aber ich muss sagen, ich war angespannt.
Wir waren ja bei David Cross.
Der ist unter anderem bekannt als Tobias Funke
von Arrested Development.
Und von der Blue Man Group.
Ja, richtig.
Super lustiger Typ.
Und das hat mir gut gefallen,
aber ich konnte es nicht so richtig genießen.
Man muss jetzt dazu sagen,
also dieser Auftritt von David Cross war eine kleine, sehr intime Comedy-Show,
wo er sein neues Material, man muss wirklich sagen, ausprobiert hat.
Er war null, also nicht null, aber er war zu 20 Prozent nur vorbereitet,
weil er das noch nicht ausprobiert hatte.
Und es war ein sehr kleiner Laden in der hintersten Ecke von Brooklyn in Bushwick.
Es war so ein kleiner Laden, wo alle bekifft waren.
Es waren 20 Leute, es war wirklich sehr, sehr wenig los.
Und die Wahrscheinlichkeit, dass man bei 20 Leuten im Publikum
dann irgendwann beim Crowdwork drankommt, ist relativ groß.
Und ich habe schon gemerkt, als wir in der Schlange standen
und du realisiert hast,
das ist wirklich ein sehr, sehr kleiner Laden,
habe ich schon gemerkt, wie du auf einmal angefangen
hast, dir die Hände so an den
Oberschenkeln so abzuschreifen, an der Hose
so nervös hoch und runter. Und ich habe so gedacht, oh
Chris, das ist kein
gutes Zeichen. Ich muss auch
sagen, ich bin auch jemand, der schnell Handschweiß entwickelt
und jetzt auch schon wieder, schon allein der
Gedanke daran. Und du hast, also es ist
keine Untertreibung, 20 Leute und ich saß
da auch eigentlich viel zu früh
und da hab ich die ganze Zeit gehofft,
ich hoffe, es kommen noch ein paar zu spät.
Ich hoffe es sehr.
Also Chris, komplett in der Krise.
Komplett im Ausnahmezustand.
Wir wollen uns
hinsetzen und es gab ganz hinten, in der
hintersten Ecke gab es eine kleine Nische mit einem kleinen
mit einer kleinen Bank unten am Tisch
und da haben wir drauf gesperrt
sind direkt schnurstracks hingelaufen
und haben direkt dasselbe gedacht
ich muss dir ins Wort fallen, dieser Wichser mit seiner Latzhose
und seinem kleinen Beanie hat mir
diesen Platz weggeschnappt
der war nämlich in der Schlange hinter mir
der hat sich da im Korridor zu diesem
Clubraum, hat erraum vorgedrängelt
und hat dann genau diesen dunkelsten Ecken da hinten ausgesperrt
und hat sich da hingesetzt.
Und ich wollte schon da hingehen, war aber zu wenig forsch,
war zu sehr mit meinem Handschweiß beschäftigt.
Ergo, wir mussten uns auf die normalen Stühle setzen,
haben uns natürlich die letzte Reihe gesetzt.
Und dann ist was ziemlich Dummes passiert.
Und zwar im ganzen Raum war eigentlich alles voll, es war alles
ausverkauft bis auf den letzten
Platz, dachte ich, aber dann
war ein einziger Stuhl frei
und das war der Platz vor Chris.
Und es war wirklich so, dass man dann von der Bühne,
wie gesagt, 20 Leute, man konnte dann wirklich,
man hat direkt auf Chris
geguckt und ich hab schon
gesehen, Chris hat noch seine
Kappe auf und du hast mich schon gefragt,
soll ich die Kappe abziehen? Meinst du, er spricht
mich an, wenn ich die Kappe anhabe?
Ich hab gesagt, komm, zieh sie ab.
Du kannst die Wahrscheinlichkeit ein bisschen verringern.
Und dann hab ich mich gefragt, da war der kleine
Mützmann mit der Latzhose, dann war
da so ein Baseballvater,
so ein Dad und dann waren noch so drei
Typen mit so diesen großen Basketball
Kappen, wo ich mich gefragt habe, ist es jetzt
schon vielleicht ein Problem, weil ich eine
Halbklasse habe und ohne Kappe hier sitze?
Wäre das schon wieder ein Ansprechpunkt?
Ja, fällst du auf, weil du keine Kappe trägst.
Ja, ich weiß. Und zum Glück
muss man sagen, war das alles overthinking, weil
es gab kein Crowdwork eigentlich.
Bis auf am Ende, aber das war so mehr
auf freiwilliger Basis und da haben wir uns natürlich
nicht bescheinigt. Und das war wirklich schockierend. Da hatte er eine Frage, ich möchte jetzt nichts sagen, weil wie gesagt, das könnte ja jetzt ein Gag sein in seinem nächsten Programm. Das macht man nicht, Witze nacherzählen aus einem Stand-Up-Comedy-Programm.
Er hat eine Frage gestellt, die moralisch, ich sag mal schneidend, wie schneidend durch die Gesellschaft geht, wo man sich wirklich als Antwortgeber in die Nessel setzen kann. Und ich war
überrascht, wie viele Leute da so
richtig Bock haben, sich komplett in die
Nessel zu setzen. Direkt vorgeprescht
und Ja oder Nein gerufen.
Das ist Amerika. Schockierend. Das ist einfach Amerika.
Die sind ready, Chris. Das ist Los Angeles.
Das ist Hollywood.
Aber im Laufe des Abends ist uns dann
noch was anderes Wundersames passiert.
Und zwar muss ich damit anfangen, dass ich dort saß.
Und dann dachte ich so, als ich da saß, dachte ich,
Mensch, das wäre so cool, wenn wir jetzt Bob Odenkirk sehen würden.
Weil der ja mit David Cross zusammen damals die Show macht.
Der ist ja mit ihm zusammen quasi groß geworden.
Und dann habe ich aber gedacht, es wäre doch cool,
wenn er bei seinem Kumpel hier bei der Show wäre.
Und dann so, natürlich kommt der nicht, weil es ist ja New York.
Und Bob Odenkirk wurde ja in Los Angeles.
Ja.
Das war mein Gedanke.
Haben wir ja vermutet, dass er in Los Angeles wohnt.
Ja.
Irgendwie habe ich das damit verknüpft und du auch.
Oder Albuquerque, eins von beiden.
Ach genau.
Bob Odenkirk ist bekannt von zum Beispiel Better Call Saul, hat Saul Goodman gespielt, auch in Breaking Bad.
Ja.
Und andere Rollen.
Der war auch Autor bei, ich glaube, bei Conan oder bei SNL.
Alle Sachen hat er halt gemacht.
Und David Cross, man muss ja sagen, das war wirklich ein kleines
Event. Und irgendwie, du warst dann
danach so fast ein bisschen enttäuscht, weil du gesagt hast,
wow, das war echt schon fast,
also unterprobt ist der falsche Begriff dafür.
Aber ich hab den Eindruck, der hat manchmal so
Settings gehabt für seine Bits, die er in seinem
Stand-Up-Programm vielleicht etablieren möchte.
Aber er hat noch keine Schlusspointen.
Und die hat er dann auf der Bühne gesucht, was ich
aber eigentlich ganz cool fand, weil nicht
ein durchgekautes Programm, was er schon hundertmal
gespielt hat, irgendwie einfach so runtergerattert
wird, sondern man auch irgendwie gesehen hat,
der startet auch mit wirklich wenig.
Im Unterschied zu uns hat er
vielleicht einfach mehr Mut, mit praktisch
nichts auf die Bühne zu gehen.
Das fand ich ja auch gut. Es gab nur so zwei,
drei Stellen, wo es dann ins Unangenehme
gekippt ist, wenn es so eine sehr lange Stille war
und er nachgedacht hat, was er als nächstes
sagen soll. Und dann hat man so gemerkt,
ah, jetzt ist es ein bisschen unangenehm,
weil er wirklich gar nicht weiß, was er jetzt
gerade sagen soll. Ja, so wie die Momente,
wenn man jetzt irgendwo ein mega aufregendes
Telefon hat, dann muss man beim Arzt anrufen
oder bei der Bank und dann plötzlich
sagt man was, das Gegenüber,
ich hab am 15.04. Zeit
für den Termin und dann kommt mal vier Sekunden
gar nichts mehr und dann fragt man,
sind sie noch da? Und dann sagt man,
ja, ja, ich muss nur gerade eben mal nachgucken.
Das war die Stelle, wo man das Gefühl hatte, ich auch als
im Publikum ohne Kappe, mit Platz
vor mir, ob ich jetzt mal sagen muss,
sorry, ist alles okay.
Alles in allem war die Show aber echt gut,
muss man jetzt auch mal sagen. Ich finde auch, mir hat
es ein bisschen Mut gemacht, auch zu sagen, hey,
jetzt mach ich das vielleicht auch mal. Stand-up-Comedy,
die Zeit läuft langsam ab.
Ich muss das mal ausprobieren.
Irgendwann wird das passieren, früher oder später.
Vielleicht nicht ganz so unvorbereitet.
Da würde ich schon auf Nummer sicher gehen.
Das war also schon, da hat man gemerkt, der hat schon viele
Jahre sowas gemacht. Und ich finde ihn ja auch
irgendwie sympathisch. Ich mag, was er macht.
Er hat auch einen guten Podcast und
der hat auch bei Arrested Development so eine lustige
Rolle gehabt und hat ja auch
mit Bob Odenkirk von Better Call Saul
Breaking Bad, hat er in den 90er
Jahren diese Sketchshow gehabt.
Mr. Show. Das war irgendwie
eine total, also für die damalige
Zeit irgendwie so ein bisschen eine Crazy Show,
weil die Sketche so ineinander rüber gehen.
Ich glaube, man kann es auf YouTube in Teilen sehen.
Ich glaube, es sind sogar ganze Folgen online.
Und es war echt eine gute Show.
Und zum Beispiel haben die auch dann so den
Weg bereitet für Tim und Eric, Tim Heidecker
und Eric Warheim und so, diese ganze
Adult Swim Clique da.
Also für uns war das schon eine große Sache,
David Cross mal zu sehen. Und dann hast du gesagt,
wäre ja lustig, wenn sein ehemaliger Wegbestreiter
Bob Odenkirk hier wäre, aber warum
sollte der jetzt gerade hier am anderen Ende
irgendwo, fast schon außerhalb
von New York, bei einer 20-köpfigen
Gruppe dabei sein? Ja, Spoiler,
Bob Odenkirk war nicht dabei, er war nicht
im Publikum. Warum auch? Warum auch?
Jetzt hat sich aber Folgendes ergeben.
Und da muss ich wirklich sagen, ich glaube jetzt wieder an Schicksal, an Gott, an die Götter, an den rückläufigen Merkur.
Weil das war wirklich scary.
Man muss jetzt sagen, wir sind aus dem Laden rausgekommen, als die Show zu Ende war.
Und die Bahnstation war direkt vor dem Laden.
Und wir konnten mit der Bahn direkt zu unserem Hotel durchfahren.
Wir hätten nur die Treppe runtergehen müssen,
in die Bahn einsteigen müssen und losfahren müssen.
Aus irgendeinem Grund, es gab keinen Grund,
es war keine besonders interessante Gegend,
haben wir gesagt, komm, lass uns noch diese Straße hier einmal runtergehen.
Dann haben wir wenigstens eine Straße von Bushwick uns angeguckt.
Wir hatten beide nicht so Bock, aber wir haben gesagt,
wir gehen jetzt einmal die Straße, das waren irgendwie so 50 Meter, gehen wir einmal
runter und wieder zurück. Eine richtige Alibi-Übung.
Ja. Nur, dass man sagen kann,
wir waren mal hier. Wir waren in Bushwick.
Und dann sind wir auch runtergelaufen. Ja, okay,
haben wir alles gesehen. Sind wir wieder hoch,
sind zur Bahn gegangen und dann kam
unsere Bahn und dann kommt das zweite,
ich möchte fast sagen,
übernatürliche Erlebnis.
Ich möchte einsteigen in den Wagen und auf einmal
sagst du zu mir, Julia,
nicht in den Wagen. Und ich
sag, warum nicht? Hier ist voll wenig los.
Lass uns in den Wagen gehen. Und du sagst,
nein, lass uns den Wagen daneben nehmen.
Ja, weil da war, ich sag mal so,
ein Großstadt-Ninja war da drin.
Ein Typ, der hat irgendwie ein Bandana
auf dem Kopf und so eine Maske und irgendwie
so ein Tanktop und so
eine enge Leggings irgendwie, so ein bisschen
Spider-Man of Wish bestellt.
Hat der da rumgeturnt in der
U-Bahn mit so einer Tüte, hat der
so um sich rumgeweht, einen Propeller
gemacht im weitesten Sinne. Das passiert halt
manchmal in New York. Und da hab ich gesagt, Moment mal,
da muss ich jetzt nicht rein. Wir haben ja noch
viele andere Waggons, lass uns einen weiternehmen.
Und wir setzen uns in den nächsten Waggon.
Und es sind vielleicht fünf Personen sind wir in dem Waggon.
Und ich sitze da und will einfach nur nach Hause.
Und es ist aber eine lange Fahrt,
weil es ist irgendwo am Ende der Welt.
Und ich sitze da und auf einmal guckst du mich an
mit diesem Blick, den ich kenne,
der bedeutet, Julia,
hier passiert gerade was Außergewöhnliches.
Darf ich da kurz einhaken?
Ja, bitte.
Und zwar, ich möchte noch mal das Wort Superrecognizer in den Raum werfen.
Weißt du, einige Leute haben geschrieben,
Leute, die Gesichter wiedererkennen können,
die sie vielleicht einmal, zweimal gesehen haben,
das sind Superrecognizer.
Und da habe ich gesagt, nein, kein Fall.
Da habe ich ein viel zu schlechtes Gedächtnis. Und da habe ich gesehen, nein, kein Fall. Da habe ich ein viel zu schlechtes Gedächtnis.
Und da habe ich gesehen, da kommt ein Mann um die
60 rein, graue Haare,
die On-Schuhe sind mir direkt ins Auge gefallen,
die Jeans, die so ein bisschen
auf Halbmast saß,
eine Kappe, die tief ins Gesicht
gezogen ist, mit einem kleinen Trolley-Koffer
für das Handgepäck, so ein 8-Kilo-Koffer.
Wo ich gedacht habe, das
könnte jetzt auch Bob Odenkirk sein.
Das wäre jetzt lustig, wenn das war.
Dann habe ich meinen Blick abgewendet,
weil ich habe ihn ja nur so von der Seite von hinten gesehen.
Zeitgleich sind noch so zwei Verrückte,
kann man ja mal so sagen,
wirklich zwei entrückte Personen rein,
die da eigentlich neben uns links,
was haben die da für einen Halb-Mittelalter-Style?
Boho, 70er-Jahre-Landstreicher.
Auf der Balz, Nevers als Balz.
Und links von uns hat dann einfach so ein Fotoshooting,
ja, ich würde, also wenn es jetzt 2012 wäre,
würde ich sagen, für Tumblr irgendwie angefangen.
So hat es auf mich gewirkt, da war ich kurz abgelenkt.
Und dann habe ich nochmal nach rechts geguckt
und dann war das tatsächlich Bob Ortenkirk, der eingestiegen ist.
Und ich habe gedacht, das kann doch jetzt nicht sein.
Also wir sind von seinem ehemaligen Arbeitskollegen,
mit dem er vor 30 Jahren mal sehr eng
zusammengearbeitet hat. Dann hat er doch mal für Netflix
was zusammen gemacht mit dem. Die waren
Wegbereiter für viele Comedy-Leute.
Und jetzt steigt der
völlig ohne Zusammenhang an einem
anderen Punkt in New York
in diese Bahn ein, wo wir gerade von einer
Comedy-Show kommen, von seinem ehemaligen Arbeitskollegen.
Das war so sick und auch, dass wir
ausgerechnet in dem Waggon waren, obwohl ich eigentlich
in den anderen wollte. Und ich gucke
Bob Odenkirk an und ich denke, mein erster Gedanke ist,
das ist doch mein Vater.
Er sieht genau aus wie mein Vater. Er hat denselben
Style, die Hose auf Halbmast,
die Onschuhe. Es war einfach mein Vater, dachte ich.
Und da dachte ich so, fuck, jetzt ist es ja
Bob Odenkirk. Dann habe ich wirklich in einer Sekunde
darüber nachgedacht, ey, kann ich den jetzt nicht, wir dachte ich so, fuck, jetzt ist da Bob Odenkirk. Dann habe ich wirklich eine Sekunde darüber nachgedacht,
ey, kann ich den jetzt nicht, wir sind hier so wenig Leute,
kann ich den nicht leise ansprechen und fragen,
hey, könnt ihr vielleicht ein Foto mit ihm machen?
Und da muss ich sagen, da hatten wir fast schon so einen geschwisterlichen Augenblick.
So wie am Familientisch an Ostern oder Weihnachten,
wo jemand was sagt, was total daneben ist,
Stichwort politische Ereignisse in Deutschland, AfD sowas,
und dann guckt man seinen Bruder, seine Schwester an, man guckt sich in die Augen und man schließt einen Pakt,
wo man sagt, wir sagen jetzt besser nichts, weil wir sind erst in der Mitte des Racletts.
Ja genau, und ich habe die Situation sofort observiert, er war nämlich mit seiner Frau unterwegs
und die beiden kamen offensichtlich gerade vom Flughafen. Und die waren beide, es war spät
abends, die waren beide sehr genervt.
Die waren sehr genervt und sehr kaputt, sehr
müde. Ich hab gesehen, Bob Odenkirk hat so einen kleinen
Trolley aus Stoff noch. Nicht Hartschale,
sondern Stoff. Und da war an der Seite
der Reißverschluss ein bisschen offen. Der war kaputt.
Sympathisch. Sympathisch, aber
auch nervig. Also kann ich
total verstehen, dass er da genervt war.
Und dann war folgende Situation.
Wir mussten natürlich bei der gleichen Station aussteigen.
Und die Tür ging nicht auf.
Und die waren so genervt.
Die waren beide so genervt.
Und die haben sich dann noch gegenseitig angeschnauzt.
Und das kann ich auch alles verstehen, dieser Reisestress.
Und dann spätabends mit der U-Bahn noch von Brooklyn.
Dann sind wir auch noch zusammen ausgestiegen.
Wir sind parallel mit Bob Odenkamp und seiner Frau
die Treppen hoch,
die beiden die Koffer hochgetragen.
Wir nebenbei.
Und ich dachte, das kann doch jetzt nicht sein,
dass ich jetzt hier mit Bob Odenkirk hier...
Und dann kam der ultimative Moment, mein Bob-Odenkirk-Moment,
in dem ich durch dieses Drehkreuz,
und zwar nicht dieses kleine, hüfthohe Drehkreuz,
sondern das, was bis zur Decke geht,
dieses große Schwimmbad-Drehkreuz,
wo im Prinzip drei Menschen gleichzeitig durchgehen können.
So eine Drehtür aus Stahl.
Ja, genau.
Da musste ich raus und Bob Ohnkirk auch und der war vor mir.
Und ich bin in die Lücke hinter ihm gegangen
und dann hatte ich diesen Stoffbeutel.
Und der hat sich an der Seite in so einer Strebe verhängt
und dann bin ich nach hinten gerutscht, geruggelt, weißt du so.
Ich bin gezogen worden von meinem eigenen,
weil ich nicht gemerkt habe, dass ich festgehangen bin
und dadurch hat das Ding gestorbt
und ich hab Bob Odenkirk im Drehkreuz
eingesperrt.
Für ungefähr zwei Sekunden.
Die peinlichsten zwei Sekunden
seit langer Zeit waren.
Und dann muss ich sagen, sorry.
Ich wollte jetzt nicht sagen, sorry Bob, aber ich war
wirklich kurz davor und dann bin ich
beschämt, hab ich dann meinen Beutel
gelöst und dann hab ich uns angeschubst
und dann konnten wir beide das Drehkreuz verlassen
und dann sind wir noch so im Walk of Shame
nochmal so zwei weitere Treppen, also
überall unendlich viele Treppen, nochmal
hoch bis oben auf die Straße und dann
hab ich gesagt, jetzt kann ich auch nicht mehr.
Das war mein Bob-Owen-Kirk-Moment.
Ich konnte nicht glänzen, im Gegenteil, ich konnte ihn nur,
ich hab ihn enttäuscht.
Und es war aber, wenn man es so sieht,
war es auch der erste Dominostein,
der eine lange Reihe von Promi-Begegnungen
ins Rollen gebracht hat für uns.
Ich weiß gar nicht, ob man die Faszination
jetzt von diesem kleinen Moment nachvollziehen kann.
Aber es war wirklich ein großer Zufall einfach.
Ja, ein verrückter Zufall vor allem.
Aber ich möchte jetzt noch kurz von den
anderen Begegnungen erzählen. Ich möchte nicht auf alle so
detailliert eingehen, aber es war wirklich verrückt,
weil in Deutschland gibt es ja auch Promis,
ab und zu sieht man mal einen, ja gut.
Aber in Amerika ist es direkt so, ho,
okay, das sind ja dann irgendwie Promis,
die sind nicht nur in Deutschland bekannt.
Und das ist dann auch irgendwie ein Mindfuck, wenn man die dann so auf der Straße trifft.
Ja, vor allen Dingen, wenn man auch Fan ist
und man irgendwie sich die Sachen von denen
reinzieht und so Serien, Podcasts
und so Interviews. Und für mich ist es so,
ich bin in der Schweiz aufgewachsen und
ich bin mit der Vorstellung durchs Leben, dass
das, ich werde nie, also das sind gar
keine echten Menschen für mich.
Die sind irgendwo, die spielen
Serien und so und die existieren
im Prinzip gar nicht. Die wohnen irgendwo, die
haben auch nichts, die gehen nicht einkaufen,
die sind eigentlich nur in den Serien.
Ja, was ich sagen will, ich bin Fan von denen,
deswegen ist das auch irgendwie dann so surreal
und im Moment, wo ich die dann sehe, muss ich auch sagen,
hm, bin ich gar nicht mehr so ein großer Fan.
Das Verrückte
hat damit angefangen, dass wir Sarah Sherman
auf der Straße gesehen haben, die bei SNL
im Moment im Cast ist und die wir auch
beide gut finden. Und da haben wir uns schon gefreut,
die zu sehen. Wir haben sie natürlich nicht angesprochen,
aber wir haben uns gefreut. Wir haben einen
Prominenten gesehen. Das war für uns schon krass.
Damit hat eigentlich alles angefangen. Und ich muss noch mal kurz
sagen, Superrecognizer. Ich möchte das noch mal rein.
Kann man da irgendwo einen Test beimachen?
Muss ich jetzt zum BKA? Ich möchte
eigentlich nicht mit der Polizei zusammenarbeiten.
Ich könnte auch vielleicht sowas, wenn es mal
Uri Geller wieder gibt, wo so ein bisschen
crazy Typen so Gedankenleser
auftreten, dass ich da irgendwie was mit Gesichtern mache
oder so. Weil dann sind wir da im Park
gesessen, es war heiß, es waren irgendwie alle Leute
draußen, weil es so brutal heiß war.
Wo ich mich auch frage, geht doch rein, ihr habt doch alle Klimaanlagen.
Und dann läuft da jemand
vorbei, ich höre die Stimme und denke,
die kenn ich doch. Und dann war das, okay,
super spezifisch, dann war das der Sänger von
Gojira, von dieser Metalband. Aber ich hab
ihn an der Stimme erkennt und dann im Profil.
Und da muss ich doch schon auch mich loben.
Also zweimal so Leute nur von so der
Seite, quasi von der Silhouette zu erkennen.
Das fand ich auch krass. Also da würde ich eigentlich
gerne auch mal Geld dafür nehmen. Also ich kenn diesen
Sänger nicht und ich kannte die Band nicht, aber für
dich war es wirklich krass, dass du den dann erkannt
hast an der Stimme. Das fand ich aber auch verrückt,
weil es ist ja ein Sänger. Also der hat ja gesprochen
und nicht gesungen, als er an dir vorbeigelaufen ist. Oder hat er gesungen?
Er hat in seiner
Death-Metal-Art zu seiner Tochter gesungen.
Er hat sie angeschautet.
Aber das waren ja nur die kleinen Fische.
Es ging ja noch weiter. Es ging dann damit weiter,
dass wir beim Theaterstück waren
bei Uncle Vanya, wo Steve Carell
die Hauptrolle spielt, was wir natürlich unbedingt angucken wollten wegen Steve Carell, der natürlich auch super war. Aber in diesem Theaterstück waren bei Uncle Vanya, wo Steve Carell die Hauptrolle spielt, was wir natürlich unbedingt angucken
wollten wegen Steve Carell, der natürlich auch super war.
Aber in diesem Theaterstück
haben wir einfach in der Pause im Foyer
standen wir natürlich drin, die mäßig rum,
wussten nicht, was wir machen sollten, wollten aber auch nicht sitzen
bleiben, weil wir sonst immer aufstehen müssen, wenn
Leute an uns vorbeigehen. Deswegen haben wir uns ins Foyer
gestellt, standen da so rum, haben uns umgeguckt
und plötzlich guckst du mich wieder so an und ich wusste,
jetzt ist wieder irgendwas.
Und wieder im Profil gesehen,
Katie Holmes,
eine großartige, gefeierte Schauspielerin,
wurde sehr in die Enge getrieben
von den Medien, als sie mit Tom Cruise zusammen war.
Ist jetzt schon lange her und die stand
dann da. Ja, die stand die ganze Zeit neben uns
und ich hab dann so versucht, so unauffällig
rüberzuschielen und hab ich gedacht, das ist doch
nicht Katie Holmes. Hab ich zu dir gesagt, das ist doch nicht
Katie Holmes. Katie Holmes hat doch kein Nasenpirzen.
Julia, ich bin super-recognized.
Du musst mir jetzt anfangen zu vertrauen.
Es ging dann aber noch weiter, dann kam nämlich als nächstes
Ryan Wilson, der Dwight bei The Office
gespielt hat, der war auch dort und dann kam
auch noch Cynthia Nixon, die Miranda bei
Sex in the City gespielt hat. Ich konnte an dem Abend
nicht mehr, ich hab fast hyperventiliert.
Es hat mich alle Kraft gekostet, die Leute
nicht anzusprechen und nicht nach dem Foto zu fragen,
weil innerlich war ich getrieben davon.
Ich habe wirklich noch nie solche Stars
getroffen und es
ging ja dann auch noch weiter. Wir waren nämlich noch in einem
anderen Theaterstück und da gibt es
nämlich jetzt eine ganz spannende Geschichte. Da war nämlich,
möchte ich sagen, der größte Promi des Abends
warst du, Chris, muss ich jetzt auch mal sagen.
Das ist ein Scheiß. Da müsste ich dich direkt in die Schranken verweisen. Das war unangenehm und das war Scheiße. Und ich ich sagen, der größte Promi des Abends warst du, Chris. Muss ich jetzt auch mal sagen. Das ist ein Scheiß. Da müsste ich dich direkt in die Schranken verweisen.
Es war unangenehm und es war scheiße.
Und ich möchte sagen, die Leute, die wir gesehen haben,
waren aber nicht irgendwie random Leute,
wo man denkt, die haben wir mal bei Stars on Ice dabei.
Das waren schon auch Leute, wo ich wirklich sagen würde,
da bin ich auch Fan von.
Gut, Katie Holmes kenne ich nicht so genau,
was sie alles gemacht hat.
Aber Ryan Wilson, Steve Carell. Cynthia Nixon.
Ja. Also, verrückt.
Und wir waren noch mal in einem anderen Theaterstück,
wo wir auch wegen der hochkarätigen
Besetzung hingegangen sind. Wegen Jeremy
Strong, der bei Succession mitgespielt hat.
The Eldest Boy oder Michael Imperioli,
der bei Sopranos mitgespielt hat.
Christopher von Sopranos. Christopher, legendär.
Gescheiterter Drehbuchautor bei
der Mafia, im Prinzip. Was ein bisschen ein komischer Plot ist.
Und bei White Lotus hat er auch mitgespielt.
Richtig, in der zweiten Staffel, da hat er noch mal gezeigt,
dass der wirklich ein zackguter
Schauspieler ist und nicht einfach mal so ein One-Hit-Wonder
hatte mit dieser Serie. Ja, er ist wirklich gut
und wir wollten das auch deswegen gucken
und wir haben es geguckt und jetzt muss man dazu Folgendes erzählen.
Dieses Stück ist
ein interessantes, gesellschaftskritisches
Stück, was vor wie viel
100 Jahren oder so spielt.
Und es ist ein rundes Theater,
ein 360-Grad-Theater. Man sitzt rund
um die Bühne, sitzen Menschen. Die Bühne ist
ein Rechteck in der Mitte dieses Kreises.
Die Menschen sitzen in 360 Grad drumherum.
Und wir saßen
fast ganz außen am Gang
in der Mitte. Nur ein Platz war noch
neben Chris bis zum Gang. und dort saß ein Mann.
Und man muss dazu sagen,
direkt bevor das Stück losging, habe ich gesehen,
dass direkt schräg gegenüber von uns
Jesse Tyler Ferguson saß, der Mitchell
bei Modern Family spielt,
den ich auch mega gut finde. Und der saß jetzt
da und dann sollte ich mich konzentrieren,
auf das Stück zu achten, oder was?
Und das war schon nach der Zeit, wo ich meine ganzen
dunklen Oberteile verfeuert
habe. Das war gegen Ende unseres
Urlaubs. Und da hatte ich nur noch ein
Poloshirt und das war
strahlend weiß. Ich sah aus, wie Roger Federer
zu seinen besten Zeiten bei irgendeinem Grand
Open, wo er noch für die Jura-Kaffeemaschine
in der Pause Werbung macht.
Und muss sagen, Chris hat sich in Sicherheit gewähnt, weil
es ist ein Theaterstück mit
A-Promis, Hollywoodstars.
Was kann schon passieren,
denkt man sich. So, da haben wir uns jetzt hingesetzt.
So, dann ging es los, dass vor dem Stück
kam eine mitarbeitende
Person vom Theater zu der
Person, die neben Chris saß und fragte,
hey, wir
freuen uns, dass Sie hier sind. Hätten Sie Lust
am Stück teilzunehmen? Und wir haben das
natürlich gehört mit einem Ohr und die Panik
stieg in uns hoch. Ich muss sagen, das war
hinterlistig, was der Mann da gemacht hat,
dieser Mitarbeiter. Da hat er mich erst gefragt,
ich habe eine Frage, wie sind Sie auf dieses
Stück aufmerksam geworden? Da habe ich schon ratter, ratter.
Da wird mich ja auch gleich fragen, wie bin ich darauf
aufmerksam geworden? Und dann hat die Person
neben mir geantwortet und dann hat der Mitarbeiter
gefragt, ja, wir suchen
20 Personen, die an einem Punkt des
Stückes mit auf die Bühne
kommen sollen.
Ich würde sagen, Handschweiß ist
eine Untertreibung. Ich würde sagen, ich habe meine eigene
Lebenslinie geflutet. Und dann aber gleichzeitig
an den Oberschenkel so ein Feuer gemacht.
Wie an so einem Feuerstein. So heftig
die Oberschenkel kriegen. Und wir waren
wirklich schon in Gedanken, haben uns schon überlegt,
wie sagen wir jetzt, dass wir dann nicht teilnehmen wollen.
Und dann großes Aufatmen.
Der Mann neben uns meldet sich freiwillig.
Die mitarbeitende Person geht darauf hinweg.
War zufrieden. Sie hat eine Person gefunden.
Hat uns nicht gefragt. Aufatmen.
Ich habe gehofft, dass sie nicht nochmal
zurückkommt. Ich habe so sehr gehofft, dass sie
20 Personen findet in diesem Raum.
Und da hast du ja auch gesagt, mach dir keine
Sorgen. Es wird schon alles gut, du wirst das hier
überstehen, die AmerikanerInnen,
du hast ja auch schon gesehen, die gehen mega ab,
die wollen immer Teil davon sein,
die sind ready. Das hat sich dann
herausgestellt, dass dann
dieser Teil mit dem,
dieser interaktive Teil, der eigentlich nur daraus bestand,
dass 20 Menschen aus dem Publikum
auf die Bühne kommen und dort sitzen, weil es sollte
so ein Townhall-Meeting geben,
wo eine moralische Frage geklärt wurde.
Die saßen dann dort, durften aber nicht sprechen,
sondern sie saßen einfach nur da, waren quasi Teil
der Requisite, Teil der
Staffage. So, das war im zweiten
Akt und
in dieser Zeit war natürlich
logischerweise der Platz neben dir
frei, weil der Mann, der dort saß,
jetzt auf der Bühne saß.
Neben mir wiederum saß eine Frau,
die auch alleine im Theater war
und die war super gesprächig.
Das war schon ab Sekunde eins nervig.
Die kam zu spät, musste sich an uns vorbeiquetschen,
hatte noch 17 KitKat dabei,
die sie dann so mega aufwendig und laut
dann noch geöffnet hat. Hat mir direkt erzählt,
dass sie aus New Jersey kommt und hat mich gefragt,
woher ich komme. Habe ich gesagt, aus Germany.
Und dann war auf einmal das Gespräch vorbei.
Das ist eigentlich auch ein guter Konversationskiller,
habe ich gemerkt. Wenn du in Germany sagst,
haben die gar nicht mehr so großes Interesse, mit dir zu sprechen.
Das ist eigentlich fast ein Introvert-Tipp.
Egal, wo man herkommt, einfach sagen, ich komme aus Deutschland.
Dann hat man erst mal Ruhe.
Aber ich finde das wirklich faszinierend,
wie fremde Personen manchmal
null Berührungsängste haben,
Fremde anzusprechen, die neben ihnen sitzen.
Und dann direkt einsteigen.
Hey, where are you from? Welcome to New York.
Und ich bin so, hey, ganz ruhig, ganz ruhig.
Okay, ganz ruhig.
Und das war der Status Quo.
Neben mir die Nervige aus New Jersey.
Neben dir der Platz frei.
Der zweite Akt beginnt.
So, jetzt gab es in diesem Stück einen alten Mann,
eine Rolle, ein alten Fiedler.
Der hat auch mal zu Geige gespielt oder auch mal irgendwelche gälische Gesänge gesungen und hat auch gespielt.
Das war ein Schauspieler, der hat übrigens auch bei Twin Peaks mitgespielt, habe ich gesehen.
Und ein älterer Herr und es gab einen Moment in diesem Town Hall Meeting, als der Herr auf einmal anfing, sich von der Bühne runter zu bewegen.
Und ich wusste in dem Bruchteil einer Sekunde, was jetzt passiert.
Ich habe es sofort verstanden.
Da muss ich sagen, da bin ich viel zu jungfräulich unterwegs, viel zu blauäugig.
Ich habe mich da in Sicherheit gewühlt.
Mir kann nichts passieren.
Ich genieße jetzt mal dieses Theaterstück.
Ich wusste, was passiert.
Ich habe es direkt gecheckt.
Bei solchen Sachen checke ich direkt, weil ich direkt weiterdenke, was macht er jetzt?
Und ich wusste direkt, der Platz neben Chris ist frei.
Und es ist der einzige Platz.
Und sie haben extra den Platz gewählt, weil er am Gang ist.
Und weil der Typ von dort, von der Bühne,
perfekt zu diesem Sitz kommt.
Und er wird sich jetzt gleich neben Chris setzen.
Ich wusste das.
Und es ist passiert, der Mann mit einer Flasche Whisky in der Hand,
dieser alte Fiedler, kommt die Treppen hoch, setzt sich neben Chris, das Licht, ein kleiner Spot geht auf den Mann. Der ganze Saal guckt auf uns, auf dich mit deinem weißen Hemd. Jesse Tyler Ferguson von Modern Family, glotzt du. Was passiert da? Guckt Chris an. Chris mit der hochroten Birne. Tausend T Tode am Stern, der alte Mann spielt von oben von seinem Platz weiter.
Wirklich, die Birne hochrot entzündet, das kann ich wirklich so behaupten,
wie jede Schweizerin, wenn die EC-Karte im Supermarkt nicht funktioniert,
in der Kasse.
So hoch errötet war ich da und da wusste ich,
jetzt kann es nur noch schlimmer werden.
Ich finde es berechtigend, den roten Kopf zu haben,
wenn Michael Imperioli,
Jeremy Strong und Jesse Tyler Ferguson
gleichzeitig dich anglotzen.
Das ist wirklich ein extrem
hoher Druck, dem du ausgesetzt warst.
Und man konnte dich nur angucken, weil
du saßt direkt neben dem Typen und du hattest
so ein strahlend weißes Hemd.
Und es war dann offensichtlich auch so von der Regie
so geplant, dass Jeremy Strong,
der da die Hauptrolle spielte,
der wirkt komplett, also muss man auch mal
sagen, komplett hat er sich reingelegt.
Wenn der jetzt ein Sportler wäre, würde man sagen,
nach dieser Aufführung hat der
eine Zerrung am ganzen Körper.
Also der hat sich dann noch, ohne zu spoilern,
der hat sich das Hemd vom Leib gerissen,
der wurde übergossen, der hat
geheult und der hat sich dann in diesem
Duktus, in dieser emotionalen
Aufgewühltheit, das war auch eine sehr intensive
Szene, ist er dann ans Eck
von der Bühne zu uns gekommen,
so wirklich auf, ich würde sagen, Luftlinie
fünf Meter, hat
dann schon zu uns gesprochen
und da wusste ich, jetzt kippt's,
jetzt kann ich nur noch als Opfer aus der Sache raus.
Das wurde halt
leider noch schlimmer,
als der Alte angefangen hat, von seinem Platz aus zu spielen.
Also es war Teil des Stückes, dass er dann von dort aus weiterspielt.
Hat dann reingerufen und alle Blicke wieder zu euch.
Ich bin einfach, ich musste so lachen.
Und die Frau neben mir kam gar nicht klar,
weil die kam aus New Jersey.
Für die war das alles mega aufregend.
Die hatte auch erst verstanden, was passiert, als der Typ schon
saß, hat mir dann aufs Knie geschlagen, als
würde sie mich seit 30 Jahren kennen.
Look, he's there! Und ich dachte so, ja, der ist
schon seit 10 Minuten gefühlt
auf den Weg hierhin. Hast du es nicht gerafft oder was?
Ja, und ich hab blutgeschwitzt,
weil auch dieser Alte eine Rolle
hatte, wo der so ein bisschen den,
ja, ich würde fast sagen, den Mann mit
Hut am Rhein, den du letztes Mal getroffen hast,
aber in Besowski-Version.
Also der war da immer so ein bisschen am Rumbrüllen, am
Stunkmachen im Theaterstück
und dann gab es diese Szene halt, wo ich
dann mit drin war,
eine Art Townhall-Meeting, so eine Ratssitzung,
wo was besprochen wird, was Wichtiges
über das Schicksal von
eigentlich dieser ganzen Gesellschaft, möchte ich sagen.
Und der hat dann immer wieder mal reingerufen
und dann halt mit seiner Flasche Schnaps oder Whisky da in der Hand
hat er so rumgebrüllt und dann auch mit dem Ellbogen so mich angespielt.
So im Sinn von, hey Kollege, denkst du nicht auch?
Also da hat er sich irgendwie auch die künstlerische Freiheit genommen,
hier mal den ganzen Theaterraum zu vereinigen.
Und irgendwie muss ich sagen, kann ich nachvollziehen,
dass man da, wenn man da auf der Bühne steht, hatte ich auch,
wenn ich früher mal Konzerte gespielt habe,
dass man so auf der Bühne steht und so
ihr Arschlöcher,
seht, seht ihr, hat schon einen Knopf
bei der Hose auf, wollt euch belustigen
lassen und tut rein gar nichts
dafür und ich muss jetzt nicht einen Hampelmann
machen, dann habe ich auch schon bei mir
gespürt, da werde ich so ein bisschen konfrontativ.
Aber ich schwöre bei den Onschuhen von Bob Odenkirk,
dass ich niemals, wenn ich irgendwo auf einer Bühne stehe,
werde ich niemals irgendjemand aus dem Publikum anspielen.
Das schwöre ich hier.
Und hier haben wir es schwarz auf weiß in der Logic-Datei.
Das muss ein Safe Space sein, auch für Drinnis.
Also der hat dann halt mit dem Ellbogen so zu mir
und Mitch von Modern Family und Jeremy Strong
und Mafia-Ex-Mafiosi
Michael Imperioli haben dann zu mir geguckt.
Also es hat sich angefühlt wie eine halbe Stunde
für mich.
Man muss auch sagen, Jeremy Strong macht ja sehr
einen auf Method Acting und der ist ja so
sehr in der Rolle drin, dass es schon so ins Ungesunde
kippt, was ja auch seine KollegInnen über ihn sagen.
Und da muss ich auch sagen, ich hab das
hinten nach der Show ganz genau beobachtet,
weil die haben ja dann noch Autogramme
und alles gegeben, das wurde dann extra aufgebaut
und danach wurde er halt
abgeholt von einem riesen,
riesen SUV, der größte SUV.
Kennst du diese SUVs, wo man so drei
Stufen an der Seite hat, wo man hoch
klettern muss quasi? Ja, die gibt's halt in
den USA echt oft. Hier sieht man die
zum Glück gar nicht. Ja, und
mit so einem wurde er abgeholt, da muss ich auch echt sagen,
bist du wirklich ein guter Method-Actor,
wenn du dann nicht nach so einer Vorstellung
mit dem Röhnrad nach Hause fährst?
Konsequenterweise müsste er das machen, oder?
Weil er so ein Alchemist
aus dem 19. Jahrhundert irgendwo in Norwegen
gespielt hat. Ja, genau. Also ich finde, da muss man
auch konsequent sein. Ich hab dann auch gedacht,
was ich auch schon bei seinem
succession Bruder
Roman Roy, gespielt von Kieran Culkin,
immer denke, seid ihr wirklich so viel anders?
Weil der ist dann halt wirklich
Jeremy Strong mit einer Karre weggefahren,
die man halt auch so einfach bei Succession sieht.
Also der fährt nicht nur in Succession so Karren
rum, sondern halt auch er als
Schauspieler-Superstar. Ich glaube,
der rappt halt auch im Auto.
L to the OG.
Ich muss sagen, also diese Aut O-G. Ja, ist auch so.
Ich muss sagen, also diese Autogramm- Situation, die hat mir auch nochmal
ein bisschen Sorgen bereitet. Und da habe ich auch gemerkt,
du bist schon anders als ich.
Und das ist auch gut so.
Ich muss auch sagen, in diesem Podcast stimmen wir
über viele Dinge überein, was so
Dreh-Ni-Thematiken angeht. Aber wir sind unterschiedliche
Menschen. Und bei dir zündet manchmal schon
nochmal so ein Giovanni Zarella
Unterhoseflieger aus dem Hotelzimmer
gehen, wenn du so eine Möglichkeit siehst,
jetzt ein Autogramm abzustauben. Und da waren halt
dann wirklich so Wellenbrecher aufgestellt. Es war
vorgesorgt, dass man da noch stehen kann, wenn die
SchauspielerInnen rauskommen. Und da kann
man so sein Programmheft hinhalten und dann gibt's
ein Autogramm. Ich möchte jetzt eine Sache zu meiner
Verteidigung sagen. Ich wusste das nicht,
dass das passiert nach der Aufführung,
aber als wir rausgegangen sind, habe ich gesehen, dass
das alles schon aufgebaut war, die Leute
schon gewartet haben und es wohl gang und gäbe
ist, dass die SchauspielerInnen alle
nach der Voraufführung auf dem Weg zum
Auto noch Autogramme geben.
Da ist was in mir wieder freigesetzt worden.
Ein alter tierischer Trieb,
der Autogrammjäger-Trieb.
Da habe ich gedacht, jetzt oder nie.
Und ich muss auch sagen, da fiel es mir gar nicht schwer,
weil es war ein offizieller
Rahmen. Es war nicht, wir haben jetzt
Bob Odenkirk in der U-Bahn getroffen,
im Privatleben, entnervt oder
sind der Nächsten im Theater, im Foyer
und fragen sie jetzt in ihrer privaten
Freizeit, ob sie mir ein Foto machen.
Ich finde, das ist ein Unterschied.
Und zwar extra so angelegt und jeder hatte ja das Programmheft.
Und man musste eigentlich nur das Programmheft hinhalten.
Thank you sagen, freundlich.
Und dann war es gegessen.
Ich stehe mir die ein.
Es gibt nämlich zwei Punkte.
Es sind dann auch nicht alle rausgekommen,
wie sich dann herausgestellt hat für diese Autogrammschlange.
Weil es gibt offensichtlich auch mehrere Ausgänge.
Die hätten auch einfach durch den Hinterausgang gehen können.
Haben auch einige gemacht.
Und das andere war, die betrieblichen Abläufe
waren scheinbar geklärt. Es. Und das andere war, die betrieblichen Abläufe waren scheinbar
geklärt. Es ging dann eine Frau rum, die hat
gesagt, die geben Autogramme, man darf
Fotos machen von denen, wie sie Autogramme
geben, man darf auch kurz smalltalken,
man darf sie aber nicht fragen
nach individuellen Selfies mit ihnen.
Können sie in Selfies machen?
Man darf sie nicht aufhalten. Genau, da habe ich
kurz aufgeatmet und gesagt, ja gut,
das sind die betrieblichen Abläufe klar.
Klar gesteckt.
Das ist eigentlich die Rewe-Supermarktkasse.
Auflegen, Warentrenner auf, bezahlen, Abgang.
Da wusste ich eigentlich mit was, was ich zu dealen habe.
So, jetzt habe ich mich aber vorbereitet auf das Theaterstück,
habe mich ein bisschen eingelesen bei Jeremy Strong.
Was macht er eigentlich sonst so?
Wie ist er als Schauspieler?
Da habe ich gelesen, das ist ein sehr feinfühliger,
zerbrechlicher Typ.
Der geht auf in seinen Rollen, das ist Method Acting.
Er unterscheidet nicht mehr zwischen den Rollen
auf der Bühne oder im Fernsehen und seinem Privatleben.
Wenn er sowas dreht oder spielt am Theater,
ist er 24 Stunden die Rolle.
Und da wusste ich jetzt,
neben mir sind einfach verrückte Fans von dem
und die werden so knallhart ignorieren wahrscheinlich
diese Selfie-Auflage, die werden den alle
fragen, kann ich ein Selfie mit dir machen?
Und er natürlich als Schauspieler
Ego, das wird ihm dann gut tun
und dann wird er sagen, natürlich. Und dann kann er auch
seine menschliche Seite zeigen und dann werden
alle gegen diese Regel verbrechen, dass man
kein Selfie machen will und dann hab ich
gedacht, gut, aber ich will mich
an die betrieblichen Abläufe halten.
Wenn ich dann nicht frage nach einem Selfie,
dann könnte es sogar so kommen, dass er sagt,
willst du kein Bild? Und dann würde ich sagen, nein.
Und dann fühlt er sich vielleicht beleidigt
und dann fällt ihm vielleicht sogar noch mal aus,
dass es der Typ vor mit der roten Birne
und dem weißen Poloshirt, dann wird es erst recht peinlich.
Und auch da eine unkontrollierbare Situation,
die droht zu entgleiten.
Und das alles hast du innerhalb der zwei Minuten gedacht, die wir da gestanden haben und gewartet haben, dass sie rauskommt.
Aber man muss sagen, die wichtigsten Leute haben wir getroffen.
Wir haben mit Jeremy Strong kurz geredet, mit Michael Imperioli.
Sehr nett, sehr freundlich, haben uns ein Autogramm gegeben.
Ich habe sogar noch ein geiles Foto mit Jeremy Strong im Hintergrund.
Werde ich bei Zeiten auch mal teilen und da ist mir auch
aufgefallen, dass er aussieht wie
Dieter Wollny, der Vater von den Wollnys.
Also Jeremy Strong hatte so eine Beanie
auf und so ein Overall, so ein braun
und er ist ja sehr grau
und er hat wirklich, eigentlich hat er jetzt auch mit dem
Bart und so, muss ich wirklich sagen, hat
mich ein bisschen an Dieter Wollny erinnert, war
aber, muss man auch sagen, war freundlich.
Kann man jetzt nichts anderes sagen.
Allein, dass sie das gemacht haben, sie müssen das nicht machen.
Es ist ein Gefallen, den sie einem tun.
Es war freundlich, muss man jetzt einfach mal sagen.
Und der alte Fiedler, mit dem habe ich noch gesprochen,
der hat mich gefragt, wo ich herkomme.
Da habe ich gesagt, Germany, Cologne.
Da hat er gesagt, ah, Köln, I was there.
Und hat erzählt, er war auf einem Konzert in der Philharmonie,
auf einem Schubert-Konzert.
Und ich muss sagen, tausend Tode gestorben.
Ich habe gehofft, hoffentlich erkennt er mich nicht wieder.
Das war der Typ, der Bengel, der sich von ihm weggedreht hat.
Ich war einfach froh, als es vorbei war.
Aber ich wusste auch, wenn ich jetzt nicht
mein Programmheft einfach ranhalte,
kein Wort mit Jamie Strong rede,
bis auf Thank you,
dann werde ich es bereuen. Und so habe ich es gemacht.
Und ich habe gesagt, danke.
Er hat mir in die Augen geguckt und gesagt, you're welcome. Und da habe ich mich bedroht gefühlt und bin froh gewesen, dass es vorbei ist.
Und dann hat er dir 100 Millionen Dollar von deinem Bankkonto abgezogen.
Also es war schon sehr interessant, muss man auch sagen. Aber immerhin haben wir jetzt eine komplett unterschriebene Playbill, die vielleicht auch irgendwann mal richtig viel Geld wert ist.
Muss man jetzt auch mal sagen. Die kommt ab in den Tresor
jetzt. Insgesamt war es eine große
Prüfung für mich als Trainee,
die mir, ich weiß nicht, wer
der liebe Gott das Schicksal
gestellt hat. Ich habe die Prüfung
angenommen und ich habe der Prüfung
die Hand geschüttelt und ich habe es durchgestanden
und bin jetzt froh und ich bin an dieser Situation
gewachsen. Ich glaube, so fühlen
sich Leute, die ein Achttausender ohne
Beatmungsgerät bestiegen haben, wenn sie
an drei anderen toten BergsteigerInnen
vorbeigelaufen sind auf dem Weg
zum Mount Everest.
Zynisch, aber wahr. Und auch ein anderes
Mysterium hat sich für mich aufgelöst.
Wir waren ja in diesem Hotelzimmer und
irgendwann am zweiten Tag stand da abends so eine Box
drin. Hab ich mal raufgeguckt, 200 Oropax, eine Packung 200 Oropax. Dann habe ich da nicht weiter drüber nachgedacht und habe dir gesagt, guck mal, da sind 200 Oropax drin. Das haben bestimmt die Leute vom Room Service irgendwie hier vergessen.
Bauarbeiten haben demnächst oder vielleicht beim Staubsaugen.
Die sind ja den ganzen Tag am Staubsaugen.
Dann ist das laut und dann haben die da Oropax für die ganze Belegschaft,
haben sie für uns vergessen.
Dann haben wir die da stehen lassen, weil wir dachten,
nächsten Tag kommen die weg.
Jetzt waren aber den ganzen Aufenthalt,
diese Oropax in diesem Hotelzimmer, die wurden nicht mitgenommen.
Das war eigentlich wie so ein stiller Kampf, den wir ausgetragen haben.
Also wir dachten die ganze Zeit, ja, das Housekeeping wird doch diese Oropax wieder mitnehmen, wenn sie dort stehen lassen. Das war auch so eine Metro-Packung, so eine Großhandelspackung. Die müssen ja safe vom Housekeeping gewesenron. Und der hat die offensichtlich hier in diese Hoteladresse
geschickt. Europax.
Und wahrscheinlich war das ein Gast,
hab ich dann geschlussfolgert, der vielleicht in diesem
Zimmer, weil da stand auch die Zimmernummer drauf,
die der Zimmernummer von uns entsprach,
das war wahrscheinlich jemand, der vor uns da war,
in diesem Zimmer, wo ich mich auch gefragt
habe, warum braucht ein Hotelgast
200 Europax? Also
da können wir gespannt sein. Da wird sicher noch
eine gepfefferte Rezension von einem gewissen
Michel Bertrand bei Google bei diesem
Hotel zu finden sein.
Meinst du, Menschen aus Frankreich haben einfach
sehr große Ohren, dass sie dann pro Ohr 100
Stück brauchen? Das ist frankreich-freundlich.
Ich finde, das ist Bodyshaming. Das hat
gar nichts damit zu tun. Lass mich, ich bin frankophil.
Und ich bin ein großer Fan
der frankophilischen Vokalpolyphonie.
Dafür möchte ich meine Ohren schonen,
damit ich in den Genuss von mehrstimmigen
Chorälen komme.
Naja, das hat sich ja jetzt aufgelöst.
Diese Oropax verblieben
dort und kurz vor dieser Aufnahme
hast du einen Anruf aus New York
bekommen. Schocktime. Schocktime.
Wer ruft dich aus New York an? Ich sehe New York
auf dem Bildschirm, da steht eine Nummer
und da steht drunter aus New York, da steht ja jetzt immer die Stadt
dabei. Und ich dachte, wer ruft mich aus New York
an? Jeremy Strong?
Will er mit mir Röhlenrad fahren? Was ist los?
Wer ruft mich an? Wer hat meine Nummer?
Wer hat die? Und dann
hab ich es gegoogelt und es war das Hotel, in dem wir
waren. Und natürlich hast du nicht abgenommen.
Du hast mir lautstark die Nummer durchgegeben.
Ich hab sie mit Anführungszeichen gegoogelt,
damit genau diese Kombination bei Google auftaucht.
Es war das Hotel. Zehn Minuten später
hast du ein E-Mail bekommen. Es handelt sich um diese
Oropax und es wurde gefragt, ob wir die
denn entgegengenommen haben. Ja. Wir haben gar nichts
gemacht. Ich habe die einmal angefasst.
Ich habe die gestehen gelassen. Ich stehe hier
mit einer weißen Messe, um nicht zu sagen,
mit einem strahlend weißen Poloshirt
inmitten einer Broadway-Aufführung.
Aber es gibt jetzt ein richtiges Oropax-Gate, weil offensichtlich haben wir sie zu lange stehen lassen.
Jetzt sind wir irgendwie Verdächtige, dass wir Oropax geklaut haben.
Ich frage mich auch, 200 Oropax, vielleicht bei Amazon einfach auf die falsche Menge gekommen.
Stellen wir böses Denk, es ist mir auch schon passiert.
Oder sogar ein Abo bestellt aus Versehen.
Ja, aus Versehen so ein Waschmittel-Abo.
Und dann kriegt man jeden Monat auf einmal so
50 Liter Lenor oder so.
Und trotzdem, bitte Oropax nicht bei
diesem großen Versandhändler bestellen.
Geht zum Oropax-Fachhandel
in euren lokalen Fachhandel. Shop local
bei eurem Oropax-Fachhandler.
Ich würde sagen,
jetzt haben wir so viel wieder aus New York erzählt.
Nächste Woche gibt es dann wieder ganz Huns-Kommune
Folgen hier aus dem deutschen Festland.
Und ja, wir freuen uns, wenn ihr nächste Woche dabei seid.
Man muss dazu sagen, diese Woche könnt ihr noch abstimmen für uns
beim Deutschen Podcastpreis.
Bitte macht das, den Link findet ihr in der Infobox.
Ich habe Jeremy Strong gefragt, ob er den schon abgestimmt hat.
Dann hat er gesagt, leider keine Zeit gehabt.
Das tut mir leid für mich selber.
Aber wir freuen uns über eure Unterstützung. Ich habe auch nette Nachrichten
bekommen zu dieser New York-Folge letzte
Woche, wo ich immer das Gefühl habe, dass ich
so zwischen Tür und Angel aufgenommen habe.
Aber mir hat es Spaß gemacht. Mir hat
auch diese Folge heute Spaß gemacht und ich freue
mich wieder auf neue Storys aus dem
ICE, aus dem Baumarkt,
aus dem Supermarkt. Vielleicht treffen wir
dort auch immer Steve Carell. Mal gucken.
Der braucht ja auch mal einen Zollstock.
Oder eine neue Malerkelle.
Natürlich. Also ich
lege mich jetzt erstmal hin. Ich weiß nicht, was du jetzt machst.
Achso, du musst den Podcast schneiden. Ja.
Naja gut, wir sehen uns dann nächste Woche wieder.
Beziehungsweise wir hören uns wieder.
Bis dahin, schöne Woche, Leute.
Vielen Dank fürs Zuhören. Auf Wiederhören und Tschüss.
Tschüss. Tschüss.