DRINNIES - Das Raclette-Horoskop
Episode Date: January 4, 20212021 wird eventuell DEIN Jahr! Schnallt den Kragen eures Heizcapes fest, Giulia und Chris starten mit frischem Schwung und leichtem Käse-Hangover ins neue Jahr. Es geht um das geschulte Auge der Wahr...sagerin Cassandra, griechische Klimaanlagen und den Tapas-Foodtruck eines RAF-Terroristen. Buenos Nachos!Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Hallo Leute, hier sind wieder die Drinnis.
Hallo.
Wir sind wieder zurück und wir hoffen, ihr seid gut ins neue Jahr gestartet.
Chris Sommer, wie bist du denn ins neue Jahr gestartet?
Ich bin nachdenklich ins neue Jahr gestartet. Chris Sommer, wie bist du denn ins neue Jahr gestartet? Ich bin nachdenklich ins neue Jahr gestartet.
Sehr nachdenklich.
Zum ersten Mal habe ich mir so ein Jahreshoroskop angehört.
Die gibt es ja auch als Podcast mittlerweile.
Das ist ja der absolute Trend gerade.
Ja, mich nervt das auch.
Und ich sehe auch mit sehr großem Argument,
wie ernst das genommen wird auf Instagram,
wenn die Leute sagen, komplette Taurus-Vibes sind am Laufen.
Naja, ich habe mir das auf jeden Fall angehört
und ich bin Schütze und ich bin jetzt
sehr nachdenklich, weil es kann sein, dass es diesen Podcast
nach dieser Woche gar nicht mehr geben wird.
Mir wurde nämlich geraten, in der ersten
Januarwoche, in der wir uns jetzt gerade befinden,
Schluss zu machen mit alten
Beziehungen. Also mit Beziehungen professioneller
Natur und auch, ich glaube,
auch Liebesbeziehungen.
Es hieß, ich muss Ballast abwerfen und auch
mal ein Bild wachsen lassen.
Außerdem werde ich dieses Jahr, ich habe mir
kurz notiert, weil es ist unglaublich,
ich werde dieses Jahr eine komplett
neue Denkweise entwickeln.
Ich weiß nicht, was es genau heißt.
Außerdem wird mir dieses Jahr auch einige Male der Kragen
platzen. Und mein Problem ist jetzt, dass
ich das Gefühl habe,
also ich habe mir das Horoskop angehört
und ich habe das Gefühl jetzt, den Eindruck,
ich muss dieses Horoskop irgendwie erfüllen.
Ja, dass ich jetzt das deliveren muss.
Also ich muss jetzt Ballast abwerfen,
ich muss ein Bild wachsen lassen.
Und dir muss der Kragen platzen.
Und auch noch eine komplett neue Denkweise entwickeln.
Das heißt, du musst jetzt extrovertiert werden
und bist auf einmal jetzt so ein mega der Lebe-Mann im neuen Jahr.
Ich fühle mich überfordert. Es gibt PhilosophInnen, die sich nur mit neuen Denkweisen beschäftigen.
Auf meinen Schultern, auf meinen Schultern, diese ganze Last, das ist eine komplett neue.
Du zerbrichst an dem Druck deines eigenen Jahreshoroskops.
Was heißt denn eine komplett neue Denkweise? Muss ich eine neue Ideologie schaffen für die Welt oder was?
Naja, ich bin auf jeden Fall sehr überfordert und
sehr nachdenklich. Auf jeden Fall mal gucken,
ob es diesen Podcast nächste Woche noch gibt.
Ja, ich hoffe doch schon.
Ich wüsste nicht,
was ich sonst jetzt machen würde. Aber
ja, Horoskop ist ein Thema gerade.
Das merke ich auch. Es wird
immer mehr, auch in Social Media.
Und ich war auch anfangs
immer total genervt und dagegen, weil
ich finde gerade jetzt ist so eine Zeit, wo man nicht
anfangen sollte, irgendwas in die
Sterne rein zu interpretieren, wo wir irgendwie
mehr als je zuvor
darauf angewiesen sind, dass Menschen
der Faktenlage
Aufmerksamkeit schenken und den
wissenschaftlich bewiesenen Fakten.
Aber ich würde
lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht selber
mein Manoskop und Taroskop
immer lese und
das teilweise dann immer sage,
boah, das ist ja krass, das bin ja wirklich ich.
Ich bin ja wirklich ein Wassermann.
Also es ist dann schon,
man ist schon nicht so richtig
abgeneigt. Ich glaube, das geht
den meisten so, dass man dann doch, dann liest man doch
wieder was und ja, das wird mein Jahr
und es wird alles total geil und
ich werde eine neue Wohnung finden und ich werde
beruflich total erfolgreich sein,
dann findet man das plötzlich wieder interessant.
Ich habe jetzt total Angst, einfach das alles gar nichts
erfüllen zu können. Meine Wohnsituation
soll sich auch ändern, aber ich habe gar keine
Lust, die zu ändern. Also muss ich mir jetzt eine
neue Wohnung suchen? Nein, das ist ja,
ich glaube, das ist nur ein Serviervorschlag
fürs neue Jahr. Aber ich kann so schlecht
Nein sagen. Ich muss das alles dann annehmen
und dann umsetzen. Also ich fühle mich total überfordert.
Ich finde auch, es gibt
auch so einen ganz merkwürdigen Trend bei
YouTube und wenn man sich wie ich
abends mal verläuft im YouTube-Algorithmus
zum Einschlafen,
dann stößt man auf die weirdesten Sachen und ich bin inzwischen
wirklich tief in dieser
was ist es für eine Bubble?
Tarot, Horoskop, Kartenlege-Bubble.
ESO-Bubble.
ESO-Bubble, ja. Es gibt ja verschiedene Arten von ESO.
Aber das ist halt dieses Horoskop-Zeug.
Und es gibt da wirklich extrem
viele Videos. Das ist, glaube ich, so ein Trend seit
1, 2, 3, 4 Jahren.
Vorher gab es das, glaube ich, nicht so.
Und zwar geht es da um Kartenlegen.
Und Kartenlegen, muss ich sagen, ich habe mir letztes Jahr
mal die Karten legen lassen auf dem Weihnachtsmarkt
in so einem kleinen Bauwagen bei Cassandra
für 15 Euro. Eine Minute lang
hat sie in meine Hände geguckt und gesagt,
dass ich vorsichtig sein muss wegen Diabetes.
So, das war mein Handlese.
Also du bist reingekommen und sie hat
dich analysiert. Genau, sie hat mir die Karten geesen und in meiner Hand gelesen, was passiert bei mir.
Sagen wir es so, sie hat dich auf dein Äußeres reduziert.
Genau, sie hat sich mein Äußeres angeguckt und daraus geschlossen, dass ich an Diabetes sterbe.
Hat sie sonst noch was gesagt, dass du früher gemobbt wurdest oder ein Scheidungskind bist oder so?
Nicht so viel, aber sie hat dabei geraucht und es hat 15 Euro gekostet und ich war eine Minute da drin.
Aber darum soll es nicht gehen.
Es gibt diesen Trend, das per Video zu machen.
Nicht mit der Hand, logischerweise, aber mit Karten.
Und da muss man jetzt mal genauer hingucken,
weil Kartenlegen ist ja eigentlich was,
man geht da hin und sitzt seinem Gegenüber gegenüber
und die Person, die die Karten legt, studiert einen
und baut dann so eine Energie auf und spürt dann, wer du bist und was du brauchst und so weiter und so fort.
Und es geht einfach um Energie, die da fließt.
Genau, und es ist maßgeschneidert. Jede Person individuell.
Es ist individuell.
So, und jetzt fragt man sich natürlich, wie kann das denn sein, dass bei YouTube Karten gelegt werden?
Die Person sieht mich doch nicht, wenn ich da drauf klicke.
Also sind auch keine Anrufer? Nein, nein, es sind keine Anrufer.
Die Person, die die Karten legt, ist alleine
und legt die Karten für alle Leute, die sich das Video angucken.
Und das ist die neue Logik dahinter.
Wenn du auf dieses Video klickst, dann soll es so sein.
Das hat schon seine Gründe,
dass du hier draufgeraten bist auf diesen Link.
Und das ist okay, so weird.
Also wenn das jetzt 100 Leute gucken,
sind das hundertprozentig 95
verschiedene Charaktere, die das gucken.
Die hat keine Ahnung, wer ich bin,
woher ich komme, was ich mache, was mein
Sternzeichnis, was mein Aszendent ist. Nix.
Und die verstecken das, die machen das ganz
klug, die nennen das eine allgemeine
Legung.
Das gilt quasi für jeden, muss aber nicht sein.
Und das ist das Geilste.
Die sagen dann, das Universum teilt uns in Reiseleiter ein.
Habe ich das jetzt richtig verstanden?
Also du legst dein Schicksal in die Hände des YouTube-Algorithmus?
Ja, genau.
Und sie sagen dann von sich,
das Schicksal, das Universum teilt uns in Reiseleiter ein.
Und es kann sein, dass du bei mir in der Reisegruppe bist.
Muss aber nicht. Das heißt,
ich sage dir jetzt ein paar Sachen voraus
für, keine Ahnung, das kommende Jahr,
was alles passieren wird. Und das kann auf dich
zutreffen. Muss aber nicht.
Und das ist wirklich, das übersteigt
alles bei mir. Aber das ist vielleicht eher was für mich.
Da fühle ich mich nicht so untertropft an.
Ja, das ist wirklich, das ist wie so ein
Horoskop-Angebot.
Das könnte sein, dass dir das passiert, muss aber nicht sein.
Also nehmen wir es auch nicht so eng.
Und da hört es dann bei mir auf.
Also ich will wenigstens daran glauben, dass die Person sich auf mich einlässt
und mir was auf den Leib schneidert.
Und nicht dieses, ja, das hier könnte uns allen passieren.
Du könntest pleite gehen, du könntest im Lotto gewinnen.
Da kannst du wirklich alles erzählen.
Und das ist wirklich inzwischen eine richtig ausgetüftelte Geschäftsidee,
weil diese Videos kommen nicht schlecht an
und die Leute schreiben darunter, wow, Hammer,
genau das ist mir gestern passiert.
Ja klar, was ist die Wahrscheinlichkeit,
dass irgendwas davon irgendwem passiert?
Und das finde ich ganz grauenhaft.
Das kann mir nicht passieren,
weil ich habe meinen YouTuber-Algorithmus über Jahre so wirklich...
Konditioniert.
Konditioniert und dressiert vor allem auch.
Ich mache jede Woche einen Abend, wo ich nur YouTube-Beginne betreibe.
Nur auf Videos klicke, die ich potenziell angucken möchte,
damit mir solche Videos, ähnliche Videos vorgeschlagen werden.
Dass ich da nicht irgendwie mich verfahre, wenn ich mal so einen Abend habe,
wo ich nur Überschwemmungen angucke.
Ich finde, bei dir gibt es auch immer nur, im Algorithmus immer nur
so Extremes. Es gibt entweder nur
wie bewirtschafte ich ein Bienenvolk
oder Nürnberger Prozesse.
Und dazwischen gibt es nichts. Es gibt einfach nur
diese richtig krassen Sachen, so total
unschuldiges, handwerkliches
Wissen oder halt so dieses krasse
geschichtliche Nazi-Weltkrieg
sowas, was ich darf. Also du reduzierst
mich. Ich höre auch gerne nette Musik
und sowas. Also ich bin auch ein ausgeglichener
Mensch. Außerdem hat jeder Mensch
viele Facetten. Das stimmt natürlich.
Ist auch nur ein Angebot, ist eine allgemeine Legung
hier gerade.
Mir fällt auch auf, dass es beim Raclette viele
verschiedene Facetten gibt.
Ich gebe zu, diese Überleitung ist
jetzt ein bisschen notgedrungen, weil Julia, du hast wirklich
von mir abverlangt, dass wir über dieses Raclette-Thema sprechen.
Ich muss einmal darüber sprechen.
Nachdem ich mich schon auf Twitter so verrannt habe und ganz Deutschland irgendwie gefühlt angepisst habe und ich als Essensfascho reingeslidet bin in deine Tweets.
Ja, ich finde, es ist jetzt einfach an der Zeit, dass man einmal darüber spricht und das Thema sozusagen vom Tisch fegt.
Um einmal die Fronten zu klären, zu sagen, so und so ist es
und dann müssen wir auch nie wieder darüber sprechen.
Aber gerade jetzt, wo es akut um Raclette ging,
über die Feiertage hinweg, über einen längeren Zeitraum hinweg,
habe ich das Bedürfnis, dass wir das einmal klären.
Nämlich unsere Beziehung wirkt ja nach außen immer sehr harmonisch.
Aber auch wir haben unsere Kämpfe, haben unsere Päckchen zu tragen.
Und bevor wir uns kennengelernt haben,
wusste ich das nicht.
Ich habe das erst im Laufe der Beziehungen erfahren,
dass wir sehr unterschiedliche Vorstellungen davon haben,
wie ein Raclette auszusehen hat.
Jetzt muss ich aber ein Disclaimer für mich aussprechen.
Das ist mir wirklich wichtig,
weil viele meiner Freunde denken, glaube ich,
immer noch, dass ich in den Bergen aufgewachsen bin,
dass mein Vater wahrscheinlich so aussieht wie Almöhi
von Heidi und dass ich irgendwie
eine bestimmte Expertise
in Sachen Käse habe. Also ich bin
weder in den Bergen aufgewachsen, noch habe ich
einen speziellen Bezug zu Käse, nur weil
ich aus der Schweiz komme. Da, wo ich herkomme, ist es flach,
es sieht aus, es gibt Autobahnen, es ist stark
industrialisiert, es gibt sehr viel
5G überall. Und du hast auch
kein Geld. Ich habe auch kein Geld. Und man
sollte jetzt nicht denken, dass ich jetzt irgendwie Ahnung
habe von Raclette. Ich bin einfach nur Consumer.
Ja, ja, das müssen wir
jetzt auch einmal. Das ist mir wirklich wichtig. Ja, weil die Leute,
das Erste, wenn die dich sehen, wenn sie hören,
du bist aus der Schweiz, auch immer die erste Frage,
ist es schön in den Bergen? Fährst du Ski?
Isst du Käse? Wie ist die Schokolade?
Nein, das Ding ist, ich kann immer noch fühlen,
dass zum Beispiel, wenn ich sage,
Freunden sage, ja, ich überlege mir,
über die Feiertage in die Schweiz
zu fahren, zu meinen Eltern,
das hat nicht stattgefunden wegen Corona,
aber dann sagen sie sowas wie, ja, das ist ja
bestimmt schön mit den zwei Metern Neuschnee.
Aber das gibt, dort, wo ich wohne,
gibt es keinen Schnee. Es ist wie
Deutschland. Also da gibt es auch mal Schnee.
Ja, aber es gibt keine Berge.
Es ist alles,
es gibt versiegelte Böden, es gibt 5G
und es gibt sehr viel Autobahn.
Und das merke ich aber auch bei deiner Familie,
weil das erste Mal, als wir zusammen Weihnachten
verbracht haben, haben wir Raclette
gemacht. Beziehungsweise es war dein Vorschlag,
Raclette zu machen. Und du hast so
einen großen Käse mitgebracht und alle
dachten wohl, dass ich irgendwas damit
zu tun habe und dann im Lauf des Abends
wurde ich immer öfters über diesen Käse
ausgefragt, wo kommt denn der her?
Hast du den von deinem Nachbarn?
Hast du die Milch
selber gemolken?
Das wollte ich mal kurz voranstellen
und jetzt geht es wieder zurück zum Rackett.
Und zwar geht es um den
Unterschied zwischen Deutschland und der Schweiz.
Ja, und das war mir so nicht
bewusst, dass es da so einen großen Unterschied gibt.
Also traditionellerweise muss man
sagen, ist Raclette
etwas, wo ein halber Laib Käse
in ein Gerät eingespannt wird
und von oben erwärmt und
dann schabt man den Käse runter und schabt
den einfach über Kartoffeln drüber. So, das ist das Original.
Aber das macht auch niemand in der Schweiz.
Das macht auch niemand in der Schweiz.
Das ist einfach so ein Touristending, glaube ich.
Das wird dann für Touristen gemacht.
Und wir haben auch so ein Ding, aber es lohnt sich halt wirklich nur für sehr viele Leute.
Für eine Firmenfeier kannst du das mal machen.
Oder irgendwas 10 Leute aufwärts, so gefühlt.
So, wir haben ein normales Rackettgerät, dachte ich.
Ich habe gedacht, wo, wenn nicht in der Schweiz, kann man sich ein geiles Rackettgerät, dachte ich. Ich habe gedacht, wo, wenn nicht in der Schweiz,
kann man sich ein geiles Rackettgerät kaufen?
Das normale mit den Fändchen.
Und ich habe mir zwei absolute Top-Geräte gekauft,
weil ich dachte, ey, das lohnt sich einfach.
Das kannst du dein Leben lang benutzen.
Kaufst du jetzt einmal so ein Ding aus der Schweiz,
so ein kleines Zweierding, Zweierdinger,
die man aneinander machen kann, megageil.
Und habe das gemacht und dann zu Hause mit Schrecken
festgestellt,
dass der Abstand zwischen
Pfanne und, wie nennt man das,
diese Heizstäbe,
so niedrig ist, dass man gar nicht
richtig viel ins Pfännchen machen kann.
Und das hat damit zu tun, dass
in der Schweiz nur Käse ins
Pfännchen gemacht wird. Die finden das
so weird, dass wir da irgendwie
Kartoffeln, Paprika, Champignons
und so und dann Käse drüber.
Das ist einfach weird.
Nein, ich glaube, der Unterschied ist vor allem, also,
dass in der Schweiz, es werden schon Sachen reingemacht,
so Speck und Zwiebeln, glaube ich, traditionellerweise.
Manche machen auch Ananas.
Aber nur so auf den Käse so ein bisschen.
Genau, aber der Unterschied besteht darin, dass in der Schweiz der Käse so ein bisschen. möglicher. Sagt man in Deutschland auch Scampi? Ja. Ich finde es mega geil, Sachen zu überbacken.
Und ich finde das auch
beim Raclette so geil, mit einem
guten Käse Dinge zu überbacken.
Jetzt ist das aber gar nicht möglich mit einem Schweizergerät.
Deswegen, Leute, passt auf beim
Raclette-Gerät-Kauf.
Ihr müsst wissen, was ihr wollt. Wenn ihr
wirklich nur Käse wollt mit ein bisschen Verfeinerung
drin, dann kauft euch ein Schweizergerät.
Wenn ihr aber, wie ich, absolut geisteskranke Kombinationen überbacken wollt mit Käse wollt mit ein bisschen Verfeinerung drin, dann kauft euch ein Schweizer Gerät. Wenn ihr aber, wie ich,
absolut geisteskranke Kombinationen
überbacken wollt mit Käse,
dann bleibt bitte bei einem deutschen Gerät.
Ich will aber noch was Offenlegung.
Mir ist das nämlich früher schon aufgefallen,
als wir mal bei Freunden waren, hier in Deutschland
und wir ein Raclette gemacht haben.
Da waren sehr viele Leute, vielleicht sechs oder acht
Leute, so ein großer Tisch und alle
haben den Käse oben drauf gemacht und ich
habe das noch nie gesehen, weil
es ist wirklich so, ich glaube, wenn
man über die Grenze fährt von der Schweiz
nach Deutschland, machen einfach alle den Käse oben drauf
und in der Schweiz machen alle den Käse
unten rein. Es ist gar nicht so,
es ist kein dramatischer Unterschied, aber ich finde es
spannend, wie das in Deutschland anders verstanden wird.
Und du wusstest das auch nicht von Deutschland.
Also offensichtlich reden wir Raclette-mäßig aneinander vorbei, die zwei Völker. Und was ich mich auch gefragt habe, ich meine Deutschland grenzt ja auch an die Schweiz und da unten ist ja auch irgendwie Schwaben und sowas. Wie machen die das denn? Fängt das da schon an? Also ist das dann direkt hinter der deutschen Grenze? Machen die den Käse oben drauf?
Ja, das können ja uns Leute auch immer berichten.
machen die den Käse oben drauf?
Ja, das können ja uns Leute auch immer berichten.
Ja, wenn ihr aus sehr südlichem Deutschland kommt, am besten
Schweizer Grenze, erzählt uns doch bitte, macht ihr
den Käse nach oben oder nach unten?
Ich finde, das ist ein Politikum.
Und was mir wichtig ist, es gibt kein richtig oder
falsch, es gibt nichts langweiligeres als
Leute, die sagen, auf die Pizza
kommt kein Ananas drauf. Das ist so
eine Scheiße. Ich sehe mich als Jumbo-Schreiner
2.0. Ich gehe durch die Welt und gucke, was gibt es da draußen. Ich sehe mich als Jumbo-Schreiner 2.0.
Ich gehe durch die Welt und gucke, was gibt es da draußen.
Ich berichte nur, ich urteile nicht.
Und ich habe nämlich für mich jetzt eine Lösung gefunden,
wie ich den Schweizer und deutschen Weg vereinbaren kann.
Ich mache jetzt unten Käse rein und oben drüber.
Ach so, und das wollte ich auch noch sagen.
Der Käse in Deutschland wird viel dünner geschnitten dadurch auch. Wenn man den abgepackten kauft, schon geschnitten,
ist er viel dünner als in der Schweiz.
So, das war aber jetzt mal genug wieder über Raclette
geredet. Wir haben es jetzt einmal geklärt
und wir kommen trotzdem ganz gut
miteinander aus, obwohl wir da sehr
unterschiedlicher Ansicht sind.
Aber es ist möglich.
Du hast mir vorhin gesagt, du hättest was für unsere Rubrik
scharf nachgefragt. Übrigens auch die
Erfolgsrubrik. Dazu kann ich gleich noch
weiter eingehen in der Rubrik. Jetzt kommt erstmal der Trenner.
Ja.
Stellen wir uns gegenseitig Fragen, mit der wir versuchen, die Realität zu erörtern.
Wir sind viel drin, wir sind viel zu Hause, wir wissen manchmal gar nicht,
wie verhält man sich noch im öffentlichen Raum oder im Zusammenleben mit anderen Menschen.
Und ich bin gespannt auf deine Frage, Julia.
Was hast du uns vorbereitet oder was schwirrt dir im Kopf herum?
Also ich muss jetzt mal kurz einen Reality-Check machen, weil ich mich wirklich viele Jahre gefragt habe,
ob ich in einem gewissen
Sachverhalt zu empfindlich bin.
Oder ob man das gut
nachvollziehen kann und vielleicht auch das anderen auch
so geht. Und zwar geht es um folgende
Situation. Ich bin eine Person, ich habe
nicht besonders viele Freunde, aber die
Freundschaften, die ich habe, die sind halt wirklich
sehr wichtig und ich verbringe
sehr gerne Zeit mit meinen
FreundInnen. Und halt wirklich auch... Das sagst du jetzt doch nur, weil sie den Podcast die sind mir sehr wichtig und ich verbringe sehr gerne Zeit mit meinen Freundinnen.
Und halt wirklich auch... Das sagst du jetzt doch nur, weil sie den Podcast hören, oder?
Ja, liebe Grüße.
Ich mag es halt wirklich gern, alleine mit einer Freundin mich zu treffen
und mich dann stundenlang zu unterhalten.
Das finde ich mega so.
Das ist meine Lieblingsform von Freundschaft.
Die Frage ist aber, wie oft machst du das?
Nicht so oft, aber wenn, ist es halt einfach so,
dass man dann halt beim nächsten Treffen
wieder nahtlos anknüpfen kann.
Weil man halt einfach, man kennt sich und...
Alle paar Wochen, alle paar Monate?
Sehr intensiv. Ja, jetzt gerade ist es halt nicht so oft.
Ja, alle paar Jahre.
Und es geht um folgende Situation.
Vielleicht kennt man das.
Ich bin ja eher in mich gekehrt introvertiert,
habe aber Freundinnen, die sind eher extrovertiert.
So, das kommt ja auch schon mal vor.
Und jetzt geht es um Folgendes.
Ich frage eine Freundin, hast du dann und dann Zeit, wollen wir uns treffen?
Ja, voll cool, lass uns da und da an dem Tag und so und so.
Und dann an dem Tag des Treffens, so circa ein bis zwei Stunden vorher, sagt die Person dann zu mir, ach übrigens, Lisa kommt auch mit. Und das ist dann eine Freundin der Freundin, die auch ganz anders ist als man selbst und die man im schlimmsten Fall gar nicht so gut kennt.
Also vielleicht auch gar nicht kennt.
schlimmsten Fall gar nicht so gut kennt.
Also vielleicht auch gar nicht kennt, ne?
Vielleicht auch gar nicht kennt.
Und manche Leute sind ja so mega spontan und, oh, ich hab jetzt hier gerade noch auf der Straße
irgendwie, keine Ahnung, Jeremy Pascal
getroffen, den bring ich jetzt einfach mal mit.
Und für mich ist das dann wirklich so,
man weiß, es ist jetzt so kurz vor dem Treffen,
jetzt kann ich nicht mehr absagen und sagen, ich hab irgendwie
Magen-Darm oder ich muss hier irgendwie, keine Ahnung,
mein Hamster hat Bar Mitzvah.
Und dann muss ich einfach dann dahin.
Und ich habe aber innerlich so eine Wut im Bauch,
weil ich denke, das ist meine Freundin.
Also nicht unbedingt nur dieses Eifersuchtsding,
sondern dieses, ich kann nicht den normalen Ablauf
eines Treffens haben wie sonst.
Ich kann mich nicht offen mit der Person unterhalten wie sonst.
Ich muss Rücksicht nehmen auf eine dritte Person,
die ich gar nicht gut kenne und vielleicht sogar gar nicht mag. Es ist irgendwie nicht so entspannt wie sonst. Ich muss Rücksicht nehmen auf eine dritte Person, die ich gar nicht gut kenne und vielleicht sogar gar nicht mag.
Es ist irgendwie nicht so entspannt wie sonst.
Und jede Geschichte, vielleicht wenn man sich
an was erinnert, an eine lustige Gegebenheit
in der Erinnerung, die vorher in der Vergangenheit
liegt, muss immer wieder erklärt werden
der Person, die nicht dabei war.
Das macht es komplizierter. Also was ist deine Frage
an mich jetzt? Meine Frage ist, reagiere
ich über, bin ich eine Scheißfreundin,
wenn ich so eine richtige Wut im Bauch habe,
wenn eine Freundin von mir sagt, übrigens
XY kommt auch. Ich glaube, du bist
die gute Freundin und die anderen sind die
schlechten. Ganz einfach.
Yes, das wollte ich. Ich glaube,
zu einer anderen Zeit in Deutschland würde man von Hochverrat
sprechen bei sowas, weil
also ich habe das auch schon
öfters mal erlebt und es gibt auch die Situation,
wenn man sich in der Mittagspause auch mal trifft.
Das habe ich jetzt nicht natürlich wegen zu Hause arbeiten, aber ich habe das auch manchmal im Studium gehabt, wo man sagt, ey komm, wir treffen uns mal, ein bisschen den Kopf durchlüften von dem ganzen Stress.
Und dann bringt aber die andere Person noch zwei andere Leute mit und dann ist man wieder in diesem Smalltalk-Ding drin und kann sich null entspannen.
Schrecklich. Also ich finde, das gehört sich nicht.
Ich finde halt, Freundschaften sind halt auch
irgendwie so ein Go-To-Place, wo man
hinkommt und wo man dann einfach so
durchatmet und man
weiß, jetzt kann ich wieder ich selber sein.
Jetzt kann ich mich wieder regenerieren.
Jetzt muss ich mich mal kurz, mal kurz
eine Zeit lang nicht anstrengen,
um irgendwas, keine Ahnung,
irgendeinen Smalltalk aufrecht halten
oder so, sondern ich kann einfach ich selber sein
und ich kann auch einfach rummotzen oder sonst was
und aber sobald da irgendwie Leute
mit am Tisch sind, die man nicht kennt oder nicht mag
oder nicht gut kennt, muss man sich
wieder so zusammenreißen.
Ich finde auch, also man muss jetzt
wirklich anfangen, das ist meine
Serviceleistung, finde ich, man muss jetzt anfangenangen, das ist meine Serviceleistung, finde ich,
man muss jetzt anfangen, so Kodexe rauszugeben.
Und zwar, man macht das nicht, man bringt nicht unangekündigt
oder auch kurzfristig angekündigt andere Leute mit,
weil das ist nicht nett.
Übrigens auch immer mit der Frage,
ist das okay, wenn XY auch mitkommt?
Da sagt man natürlich nicht nein.
Ja, was willst du sagen? Aber innerlich schreit man einfach, nein, das ist das okay, wenn XY auch mitkommt? Ja, was willst du denn sagen?
Aber innerlich schreit man einfach, nein, das ist nicht okay.
Aber man will natürlich auch nicht so ein Arschloch sein und sagen,
nee, da habe ich jetzt gar keinen Bock drauf.
Ich habe mich auf die Zeit mit dir gefreut.
Oder nee, ich kann den gar nicht leiden.
Ich finde es richtig schön, dass wir uns da so einer Meinung sind.
Ich glaube, der Podcast kann vielleicht doch noch weitergehen,
trotz Jahreshoroskop.
Und übrigens, ich habe das vorhin groß angekündigt,
Erfolgsrubrik Drinsider.
Und zwar haben mir sehr, sehr viele Leute geschrieben,
wegen der Mundwinkel-Geschichte.
Kannst du dich daran erinnern?
Erstens, du rechst am Mundwinkel, wie zeigt man das an?
Und wir haben über 100 Leute geschrieben.
Ich habe es durchgezählt.
Über 100 Leute.
Und drei Viertel der Leute, die mir geschrieben haben,
sind der Meinung, sind meiner Meinung.
Und zwar, dass man das gespiegelt anzeigen muss, wenn ich an meinem linken Mundwinkel Essensreste habe,
musst du mir, wenn du mir gegenüber sitzt, das an deiner rechten Seite anzeigen. Und ich möchte auch das als offizielle Weisung rausgeben.
Alle anderen, die das irgendwie quer machen oder übers Kreuz, ihr liegt falsch.
Und ich freue mich richtig, einmal das
zu sagen zu können, weil sonst in
allen Gegebenheiten denke ich immer, dass ich falsch
liege. Aber jetzt weiß ich es, schwarz auf weiß,
drei Viertel der Leute, die mir geschrieben haben,
machen das. Und es gibt viele, glaube ich,
Familienstreits deswegen. Naja, das wollte ich noch
als Nachtrag. Ja, schön.
Dann, das wäre es jetzt wieder gewiss mit drin, sei da scharf
nachgefragt. Ich bin froh, dass wir das
klären konnten.
Drin Seider scharf
nachgefragt.
Wo wir gerade bei Begegnungen mit Menschen sind.
Uh.
Ich muss noch mal an meine Hotel
Atlantik Hamburg Geschichte
anknüpfen. Schon wieder? Hast du eigentlich einen Werbedienst mit Hotel-Atlantik?
Was heißt denn schon wieder?
Ja, wir sprechen schon zum zweiten Mal über das Hotel-Atlantik.
Nein, nein.
Bist du nur Lindenberg oder was?
Nein, nein, ich habe nichts mit denen am Hut.
Es ist einfach eine Geschichte, wo ich mich in einem Hotel verbarrikadiert habe,
weil ich nicht Lust hatte, nach draußen zu gehen oder auch Angst.
Auf jeden Fall, es stimmt nicht so ganz,
dass ich nur einmal draußen war zum Hotdog-Essen, was ich
erzählt habe. Ich war nämlich noch ein zweites Mal
draußen in der Stadt und zwar zur Heinz-Strunk-Lesung,
der dort sein neues Buch
vorgestellt hat, wo er sich mal wieder selber plagiert hat.
Die alten Studio-Braun-Sachen
mit Recycled. Auf jeden Fall
war das ausverkauft und es waren sehr
viele Leute da. Bevor ich aber
darauf angehe, wer denn genau da war,
muss ich erzählen, was ich vor dem Aufenthalt
in Hamburg gemacht habe. Erstmal möchte ich kurz anmerken,
du hast meinen vollsten Respekt, dass du alleine
zur Lesung gehst. Ja, danke.
Ich bin eine Person, ich schaffe es
nicht. Ich gehe lieber nicht
anstatt alleine irgendwo hin. Ich gehe auch alleine
ins Kino. Finde ich cool. Oder auch mal
einen Kaffee trinken. Ich will das auch mehr machen. Können wir
mehr alleine machen? Ja, klar, von mir aus
gerne. Mir liegt es nicht.
Vor meinem Aufenthalt in Hamburg hatte ich
viel Zeit, weil ich mein Studium
beendet hatte und ich sage jetzt mal
einen psychischen. In der Schweiz würde man sagen, ich hatte
einen psychischen. Ich bin viel zu Hause geblieben
und habe YouTube zu meinem
neuen Freund gemacht und immer nur YouTube
Tabs geöffnet. Und ich bin ja geschichtsinteressiert
und ich habe immer so Phasen, Themen,
Themenphasen. Einmal dieses Thema,
einmal das, Ölkrise etc.
Damals war es
RF. Ich habe ein bisschen gelesen
und Videos geguckt, weil ich gar
nicht genau wusste, was hat die RF gemacht,
wer sind die? Und
damit habe ich mich einige Wochen beschäftigt.
Ich habe auch Bücher gelesen etc.
Ich kenne mich jetzt relativ gut aus
und kannte mich auch damals gut aus.
Ich bin dann nach Hamburg zu dieser Lesung,
wie gesagt, im Hotel, viel Zeit verbracht,
die ganze Zeit auf dem Bett gelegen
und dann aber einmal zu dieser Lesung.
Und da waren halt viele Leute.
Neben mir war ein Paar,
mit denen hatte ich keinen Kontakt zum Glück.
Mit einem Typen neben mir,
ein älterer Herr, hatte ich so peripher Kontakt.
Erstmal nicht.
Erste Hälfte Lesung ging gut vonstatten.
In der Pause habe ich es so getan, als hätte ich Freunde
und hing am Handy natürlich. Das mache ich dann
trotzdem, auch wenn ich alleine irgendwo hingehe.
Eigentlich stellt man nur die ganze Zeit
den Wecker an und aus. Genau.
Und vor mir war eine ältere Frau,
die hat sich dann auf einmal umgedreht.
In der Pause. Erst hat sie mich angeguckt.
Ich dachte, scheiße, was will sie von mir, will sie mit mir sprechen?
Nein, sie hat sich für den Herrn
neben mir interessiert und
der Wortlaut war so, Karl-Heinz,
was machst du denn hier? Ich glaube, sie hat nicht
so ein Kölschen drauf gehabt. Was machst du denn hier?
Das war jetzt das falsche Idiom. Auf jeden Fall
hat sie mit ihm gesprochen.
Dann habe ich den Herrn so angeguckt und dachte,
hm, Karl-Heinz,
ich kenne dich, glaube ich. Und zwar war das Karl-Heinz, ich kenne dich, glaube ich.
Und zwar war das Karl-Heinz Delwo, ein Ex-RF-Terrorist.
Nein.
Doch.
Der aus Stockholm?
Ja, der aus Stockholm mit der Geiselnahme etc.
Auf jeden Fall, es hat mich geschaudert.
Natürlich, eine historische Person plötzlich neben mir,
mit der ich mich Wochen davor beschäftigt habe.
Aber es ging dann plötzlich nicht um die RAF,
sondern um was ganz anderes.
Die Frau hat gefragt, Karl-Heinz,
was machst du denn hier? Und Karl-Heinz
hat gesagt, ja, ich hab mit dem Heinz,
und damit meint er wohl Heinz Strunk, wie ich im Nachhinein
erfahren habe, ich hab mit dem Heinz
ein Restaurant aufgemacht. Und die alte Frau
fragt, ja, was denn für ein Restaurant?
Ja, so ein Tapasladen.
Geil, RAF Tapas.
Und ich hab dann recherchiert,
danach, leider konnte ich das nicht vor Ort direkt machen,
aber offensichtlich hat Hein Strunk
und Karl-Heinz Delvo, der Ex-RAF-Terrorist,
zusammen einen Tapasladen
gehabt. So geil.
Weil der Laden lief wohl nicht
und der frühere Antikapitalist
hat dann mit Hein Strunk
vom Restaurant auf einen Foodtruck
umgeschwenkt. Also das
Tapas-Restaurant wurde jetzt zu einem Foodtruck.
Ich weiß nicht, ob es die noch gibt.
Das würde mich interessieren.
Aber wenn man darüber nachdenkt, ist es natürlich logisch, weil auch
Ex-Terroristen müssen ja irgendwo
von leben, nachdem sie dann wieder rehabilitiert
sind. Und ich finde,
Gastronomie ist immer sehr niedrigschwellig
möglich, da was zu machen.
Das sieht man ja auch gut bei
Deutschland, oder? Alle, die ins Ausland gehen und irgendwo neu anfangen müssen, erstmal was zu machen. Das sieht man ja auch gut bei Deutschland, oder? Alle, die ins
Ausland gehen und irgendwo neu
anfangen müssen, erstmal Gastronomie.
Und natürlich, wenn der in der Lesung
im Publikum sitzt und sich dann mit der
Hannelore von einer Reihe vor ihm
unterhält, reden die natürlich nicht über die
RAF, weil das ist ungefähr 100 Millionen Jahre
her für den und der will auch damit abschließen wahrscheinlich.
Der hat keinen Bock immer nur der
Karl-Heinz von der RAF zu sein.
Und natürlich fragt dann die Halle noch
nicht, Karl-Heinz, du hier
und nicht im Todestrakt.
Das ist geschmacklos.
Nee, aber das ist ja so. Dazu kann ich
empfehlen, gutes Interview mit
Karl-Heinz Delbo und Roger
Willimson. Ruger, ne, sagt man.
Stimmt, im Knast hat er den doch
schon interviewt. Ja, ja, ja, aber das ist jetzt sehr ernst.
Kommen wir direkt wieder. Wir machen hier...
Wir wollen auch nicht die ARF verherrlichen, nicht, dass
jemand auf die Idee kommt. Wir finden, es sind einfach
spannende Persönlichkeiten. Ich habe einen
differenzierten Blick darauf. Das möchte
ich noch anfügen. Differenzierten Blick habe ich
sowieso auch auf Hotels. Und ich möchte
hier nochmal erinnern an
unsere vielen Hotelaufent... Wir sind
gar nicht oft in Hotels.
Aber wenn wir irgendwo hinreisen, dann mögen wir es, uns im Hotelzimmer zu verschanzen und gar nicht mehr so nach draußen zu gehen.
Also ich habe das alleine, ich mache das alleine auch, wie gesagt.
Aber wir machen das auch manchmal zusammen.
Weißt du noch unser Aufenthalt in Antwerpen?
Ich kann mich sehr gut daran erinnern, weil es eine Reise war, wo ich beim Buchungsprozess
sehr optimistisch war, was die Dauer
der Reise angeht. Ich habe nämlich
für sieben Tage gebucht.
Und ich glaube, Antwerpen, also wenn ich es
jetzt empfehlen würde, würde ich sagen,
schöne zwei Tage reichen.
Und wir haben damals sieben Tage
gebucht, weil wir einfach hier raus mussten.
Das war wirklich, das war glaube ich kurz
bevor Corona losging so.
Gott sei Dank haben wir dann auch eine Reise gemacht.
Da wusste man aber noch nicht, dass es Corona wirklich gibt.
Und dass es jemals nach Europa kommen könnte.
Jetzt im Nachhinein, Gott sei Dank,
waren wir noch mal sieben Tage woanders.
Weil seitdem waren wir nur noch auf dem Dachboden gefühlt.
Und nach zwei Tagen
hatten wir eigentlich alles gesehen.
Es ist halt eine belgische, schöne Stadt.
Aber nach zwei Tagen denkst du auch so, ja okay,
hab ich jetzt gesehen. Vor allem nicht so groß. Es ist echt nicht sogische schöne Stadt. Aber nach zwei Tagen denkst du auch so, ja okay, hab ich jetzt gesehen.
Vor allem nicht so groß. Es ist echt nicht so groß und
ist schön, keine Frage. Aber dann
irgendwann wird es langweilig so. Und sowieso
sollte man auch immer, wenn man in einer Stadt ist,
auch in einer Riesenstadt, ist es doch für mich
eigentlich immer das Schönste, im Hotelzimmer
zu bleiben. Es ist das allerbeste. Man kann die Seele
baumeln lassen. Man kann sich auf ein Bett
hin und her wälzen.
Man lässt sich das Bett machen.
Man kann YouTube dressieren, beziehungsweise
in der Algorithmus. Das muss manchmal einfach sein.
Und in Adverben
haben wir, das weiß ich noch genau,
haben wir nämlich eine Sache sehr richtig
gemacht. Wir haben einen Beamer mitgenommen.
Und wir haben nämlich,
ich habe mir so einen gebraucht,
habe ich meinem Bruder abgekauft,
einen kleinen, portablen Beamer. Der ist sehr klein, der ist ungefähr nur 10 cm groß oder so.
Vielleicht 15, aber klein und sehr leicht.
Und den kann man auch easy in eine Handtasche,
in eine kleine Klatsch, könntest du den Beamer reinstecken.
Und Akku, auch Akku betrieben.
Ja, der ist so klein und praktisch.
Und den kannst du dann ohne Probleme im Hotelzimmer installieren,
sodass du die geilsten
Sachen auf, wie viel Meter
sind das? Quadratmeter? Ja.
Du meinst das Hotelzimmer? Nein, ich meine
die Fläche, die der Beamer biebt. Ach, die kannst du
ganz klein machen.
So klein wie ein Fernseher oder halt auch groß.
Kann man selber bestimmen. Du kannst auch
direkt die ganze Stadt damit beleuchten.
Das ist so geil. Kannst auch aufs Nachbarhotel
irgendwie, wenn du im Atlantik bist, kannst du rüber aufs Ibis,
kannst du dann so die ganze Hauswand
bebeamen. Und das war die beste
Idee aller Zeiten, weil nach zwei Tagen war es so
langweilig. Und dann haben wir einfach angefangen,
und ich weiß auch genau, dass wir da wieder so eine Phase
hatten, so eine Conny-Reimann-Phase.
Da haben wir wirklich alle Staffeln von
ganz am Anfang, gegen 2003, wir haben
nämlich auch teilweise die auf DVD von 2003.
Conny Reimann, der RAF-Terrorist des kleinen Mannes.
Ja, die Auswanderung von Conny Reimann von 2003 nach Texas
haben wir dann auf 3x3 Meter im Hotel in Antwerpen
ungefähr fünf Tage lang gestreamt und es war das Geilste.
Und ich war so dankbar, dass wir diesen Beamer mitgenommen haben.
Vielleicht wäre das mal ein guter Zeitpunkt,
einen Introvert-Tipp Hotel-Edition abzugeben.
Bitte ja.
Also Introvert-Tipp für alle Leute,
die sich gerne im Hotelzimmer verschanzen.
Jetzt einen Beamer haben vielleicht nicht alle Leute direkt,
aber ich möchte so Tipps geben vielleicht für Dinge,
die man mitnehmen kann und sowieso, die man schon hat,
aber dann das Leben im Hotelzimmer vereinfachen.
Also mein erster Punkt wäre, eine Steckerleiste mitnehmen,
weil viele Hotels sind noch älter, haben nicht genügend Steckdosen für die tausenden Geräte,
die man heutzutage mit sich bringt, vor allem auch nicht direkt neben dem Bett,
fürs Handy zum Beispiel zum Laden oder wenn man irgendwie vielleicht noch ein Laptop dabei hat
oder sogar noch eine Bluetooth-Box.
Das Zweite, was ich unbedingt mitbringen würde,
wäre ein HDMI-Kabel.
Und das war wirklich ein Game-Changer.
Das hat uns das Leben gerettet auf Kreta.
Ja, das ist so geil,
weil dann kannst du deine Serien vom Laptop streamen,
aber am Fernseher anschließen.
Also HDMI-Kabel vom Laptop dann in den Hotelfernseher.
Das wäre der zweite Gegenstand.
Und das dritte, unterschätzt und vielleicht auf den ersten Blick
gar nicht so bombastisch, aber Besteck.
Besteck mitbringen, vielleicht sogar ein schönes Brettle,
wo man eine Jausen machen kann.
Da kommt der Österreicher durch.
Vor allem Besteck, weil man geht ja in den Supermarkt,
kauft sich dort Fressalien und man muss die manchmal öffnen,
man muss sie schneiden, man muss etwas essen.
Und Besteck gibt es im Hotelzimmer meiner Meinung nach nie.
Und jetzt bitte, wie oft hat man schon am Buffet morgens Besteck geklaut?
Weil man einfach gesagt hat, scheiße, ich habe noch eine Ringsalami im Koffer,
ich muss die jetzt gleich noch schneiden und dann nimmt man so ein Messer mit.
Und danach fühlt man sich einfach schlecht. Man lässt es auch einfach
dann da, aber trotzdem fühlt man sich
schlecht, weil man einfach Besteck
vom Frühstücksbuffet mitkommt. Das muss nicht sein.
Habt eure eigenen Utensilien dabei.
Habt einen kleinen Köcher dabei
mit Besteck und das Leben ist
einfach geil. Also drei Sachen.
Steckerleiste, HDMI-Kabel und Besteck.
Das ist auch klein. Das kann man
gut in den Koffer oder in der Tasche packen
oder in den Rucksack. Wer es noch geiler
haben will, bringt sich noch ein eigenes Kissen
mit. Aber das ist so ein bisschen
Oma-Style-Opa.
Ja, aber das ist, glaube ich, auch ganz gut,
wenn man sich überlegt, wie viele Leute
schon auf dem Kissen geschlafen haben.
Und vor allem, wenn man wirklich vorhat,
wirklich im Hotelzimmer zu bleiben. Das sind ja dann
vielleicht jeden Tag. Genau. Also 24 Stunden, die man da liegt. Und da hat man auch früher oder später Rückenbeschwerden.
Nehmt euch ein bequemes Memory Foam Kissen.
Genau, für alle High Performer im Bett, die dann 24 Stunden da liegen.
Thrombosestrümpfe.
Thrombosestrümpfe wäre auch gut. Ja, das kann ich euch ans Herz legen.
Ja, für mich absolut wertvolle Tipps. Das war der Strümpfe wäre auch gut. Ja, das kann ich euch ans Herz legen. Ja, für mich absolut
wertvolle Tipps. Das war der Introvert-Tipp.
Introvert-Tipp.
Ich habe es ja eben schon anklingen lassen,
dass wir mal auf Kreta waren
und eigentlich auch seit ein paar Jahren
jedes Jahr unseren Sommerurlaub auf Kreta
verbringen, außer natürlich dieses Jahr wegen Corona.
Aber wir lieben einfach Kreta aus verschiedenen Gründen.
Vor allem aber, weil es eine absolute Drinnis-Insel ist.
Das war mir so nicht bewusst.
Und jetzt habe ich nochmal darüber nachgedacht
und es ist mir klar geworden, dass wir Kreta so sehr mögen,
weil das komplett für Drinnis ist.
Da sind so viele abgeschiedene Dörfer,
wo du wirklich komplett deine Ruhe hast.
Niemand geht dir auf den Sack.
Es ist nicht dieser aggressive Tourismus. Die meisten
Leute, die Urlaub auf Kreta machen,
das sind Eigenbrötler, die irgendwie wandern
gehen wollen in den Bergen. Naja, es gibt
aber auch die Ecke dort, wo die Influencer sind.
Gibt es das nicht auch? Nee, das
ist auf Mykonos und auf
Santorini. Oh, tut mir leid.
Kreta ist eher noch so rustikal und das
macht es so geil. Du findest da nicht diese, also
du hast da schon mega schöne Orte, aber es ist halt
eben nicht dieser Instagram-Tourismus.
Aber kannst du jetzt bitte mit dem Werbespot
aufhören, weil sonst gehen alle da hin jetzt.
Und das will ich nicht. Geht da nicht hin.
Das ist eine sehr durchschnittliche Insel.
Es ist schrecklich da und geht da nicht hin.
Ja, geht da nicht hin,
fahrt lieber wieder nach Mykonos.
So, und wir sind da immer in einem kleinen,
inhaberbetriebenen Ferienapartment,
in einem kleinen Dorf, in dem es kein Hotel gibt,
nur einen kleinen Minimarkt und sonst gar nichts.
Also da fährt auch kein Bus oder so.
Es ist einfach nur Natur und ein paar Häusle aus Stein.
Und das ist sehr rustikal und es ist sehr gut, weil es ist sehr günstig und es ist alles sehr basic.
Also du hast dann deine Ruhe, bist in deinem Apartment, aber du hast alles, was du brauchst.
Und du hast einen schönen Blick und hast Ruhe und das ist einfach perfekt, um Urlaub zu machen.
Und dieses Apartment wird halt von einer echten Griechin und einem Griechen geleitet.
Und als wir zum ersten Mal in diesem Apartment waren,
kannten wir die Leute ja noch nicht.
Und die Inhaberin, Sophia heißt die, spricht sehr gut Englisch.
Mit der haben wir uns auch vorher immer per E-Mail verständigt.
Und ihr Mann spricht gar kein Englisch.
Er spricht nur Griechisch
und hat sich dann immer so mit Hand und Fuß verständigt.
Ich muss auch sagen, ich weiß bis heute nicht genau, wie er heißt.
Ich verstehe ihn.
Ich auch nicht, weil ich wirklich absolut nichts verstehe.
Der ist super nett und stellt uns immer Raki auf den Tisch.
Aber ich verstehe einfach nicht.
Aber erst dachten wir, der ist voll böse.
Ja, das war auch so Lost in Translation.
Genau, Lost in Translation.
Um so ein Bild zu haben von ihm,
er sieht ein bisschen aus wie Bud Spencer, fand ich.
Ja.
Erstmal denk mal, der haut dir aufs Maul, wenn du reinkommst.
Erstmal nett, aber er kann dir auch richtig einen aufs Schnauze geben.
Und dann waren wir zum ersten Mal da
und Sophia war nicht da,
weil sie musste irgendwas anderes machen,
war nicht da, nur ihr Mann war da,
der kein Englisch sprach.
Und wir sind angekommen und er hat uns in unser Apartment geführt
und wir fanden es super
und waren so happy, mega toll, danke.
Und wir wollten dann aber noch wissen, wie man die Klimaanlage
anstellt, weil ohne Klimaanlage kannst du da einfach
nicht überleben. Also wir haben gesehen,
es gibt da wohl so einen Klimaanlagen
Abzug, nee, wie sagt man da so, wo
die Luft halt reinkommt, eine Klimaanlage.
Und wir wollten halt wissen, wie die
angeht. Und der Mann
hat halt mit Hand und Fuß
versucht, uns irgendetwas zu erklären,
was wir aber nicht verstanden haben.
Er hat auf die Klimaanlage gezeigt.
Genau, er hat auf die Klimaanlage gezeigt
und dann so eine verneidende Geste gemacht
mit dem Zeigefinger.
Klimaanlage, mhm.
Und dann hat er auf die drei Fenster gezeigt.
Eins, und ich glaube, er hat auch gezählt
auf Griechisch, eins, zwei, drei.
Ja.
Und dann hat er wieder Nein gemacht. Genau, er hat auch gezählt auf Griechisch. Eins, zwei, drei. Und dann, was hat er gesagt?
Dann hat er wieder Nein gemacht.
Genau, er hat wieder Nein gemacht.
Und wir haben dann verstanden, die Klimaanlage funktioniert nicht.
Und die Klimaanlage, die wir hier haben, sind halt jetzt einfach die Fenster.
Ja, genau.
Und dann hat er noch gesagt, in Afrika ist es auch heiß, wir sollen nicht jammern.
So habe ich es verstanden.
Ich habe es verstanden.
Er hat gesagt, ich habe nur verstanden, Afrika ist es auch heiß, wir sollen nicht jammern. So habe ich es verstanden. Er hat gesagt, ich habe nur verstanden,
Afrika, heiß und dann hat er
so gelacht, so nach dem Motto, ja,
hier ist es zwar heiß, aber in Afrika
ist es noch heißer und da geht es ja auch.
Das habe ich verstanden.
Und dann dachte ich so, okay, ja, lustig.
Und dann dachte ich so, okay,
krass, dann war der dann halt weg.
Es war halt auch 40 Grad. Ja, mehr
wahrscheinlich noch. Und es war so heiß, krass. Dann war der dann halt weg. Es war halt auch 40 Grad, ne? Ja, mehr wahrscheinlich noch.
Und es war so heiß. Wir waren so
fertig von der Reise und wir saßen in diesem
unglaublich heißen Zimmer, haben schon
versucht, uns irgendwie kaltes Wasser über den Kopf
laufen zu lassen. Es war nachmittags. Und ich dachte
nur so, fuck, wie sollen wir hier
schlafen? Nicht mal nachts
ist es kalt. Ich hab wirklich gedacht, der ganze
Urlaub ist ins Wasser gefallen,
beziehungsweise in die Hitze, weil wir haben so viel
gespart drauf und ich dachte so, oh nein, wir haben
so viel gearbeitet und jetzt endlich mal Urlaub
und jetzt ist es so eine Scheiße und
wir beiden, die nicht 50 Kilo
sind, sondern auch ein bisschen was mehr haben,
das ist noch doppelt schlimm und ich dachte, das halte ich
nie aus. Ich schwitze schon im
Stehen. Wie soll ich denn da schlafen?
Die Stimmung war komplett im Eimer
am ersten Urlaubstag. Und wir waren so
fertig mit der Welt. Und dann
brach die Nacht an. Und das war wirklich
die Hölle. Weil
wir haben dann beschlossen, okay, es bringt nichts.
Die einzige Lösung ist, alle Fenster weit
aufreißen nachts. Und das war
halt mega schlimm, weil ich bin dann halt immer wach
geworden, weil ich mega Angst hatte, dass diese
Riesenfiecher alle reinfliegen. Weil diese
Wohnung war umzingelt von diesen
Heuschrecken,
Grillen, Riesenfiechern,
die halt überall rumgeflogen sind. Genau, und vor allem
dachten wir halt auch, erst vielleicht kühlt es ja
ein bisschen ab und zweitens,
ey, die machen das auch alle,
so alle KretanerInnen,
hier wohl mit einem Fenster zu
lüften, dann müssen wir uns jetzt auch einfach
mal, wir beiden Deutschen beziehungsweise
Schweizer, zusammenreißen und
hier unsere Festland-
europäischen Ärsche zusammenkneifen
und einfach mal so jetzt klimatisieren.
Und wir haben es echt versucht und es war die
absolute Hölle. Wir sind aufgewacht und waren völlig
fertig, nass geschwitzt und gesagt,
okay, und hier sollen wir jetzt zwei
Wochen bleiben. Nach der ersten Nacht
wollte ich abreisen. Ich konnte nicht mehr.
Ich war psychisch am Ende. Ich glaube, du hast geweint.
Ich habe wirklich kurz vor dem Wein,
weil ich gesagt habe, ich halte das nicht aus.
Ich habe mich so auf den Ort gefreut und dann war es wirklich so
fuck. Es war so schlimm, dass wir
unsere Emotionen einander nicht eingestehen
konnten. Hat sich danach rausgestellt
und das ist halt so, das ist so nur,
wenn es halt wirklich kickt. Dann kann man
nicht mehr sagen, ey, es geht mir scheiße,
sondern man muss sich jetzt zusammenreißen,
um das Gemeinwohl irgendwie aufrechtzuhalten.
Und dann haben wir irgendwann den Entschluss gefasst,
okay, wir können hier nicht bleiben.
Es gibt zwei Optionen.
Entweder die Klimaanlage wird repariert
oder wir müssen abreisen.
Weil wir hätten das einfach nicht überstanden,
zwei Wochen, das geht einfach nicht bei der Hitze.
Und dann haben wir überlegt, okay, was machen wir jetzt?
Und dann hat Chris gesagt, okay, also Chris, der Oberdreh,
hat gesagt, ich gehe gleich zu dem Typen hin
und dann mache ich dem eine Ansage.
Ja, ich habe gemerkt, du kannst gar nicht mehr.
Und dann habe ich mir so gesagt, okay, scheiße,
ich kann zwar kaum Englisch und ich kann auch überhaupt kein Griechisch
und ich muss das jetzt machen.
Mein Englisch ist schlecht, aber ich bereite mich vor.
Ich überlege mir genau, was ich sage.
Ich bin dann duschen gegangen, das Wasser war warm,
aber ich habe so kalt...
Das war wie vor so einem Boxkampf,
du hast dich richtig fertig gemacht dafür.
Ja, richtig.
Du hast dich richtig hochgepeitscht.
Ich glaube, du hattest sogar noch so eine motivierende Musik angemacht.
Du musstest dich, du wusstest jetzt, es geht kein Weg daran vorbei.
Du musst diesen Kampf austragen.
Weil es mir auch so ultra unangenehm war.
Mega.
Ich war ja der Überzeugung, für alle
KretanerInnen ist das normal, mit den Fenstern
zu lüften. Und ich komme jetzt so
als Weißwurst dahin und sage,
ich muss die Klimaanlage repariert haben.
Vor allem sind wir auch so Personen, die nie
bemängeln, wenn irgendwas falsch ist, weil wir
gar nicht die Aufmerksamkeit erregen wollen oder irgendwie
blöd rüberkommen wollen.
Wenn wir was völlig Falsches im Restaurant auf den Tisch
bekommen, dann essen wir das.
Egal, ob wir das mögen oder nicht.
Die betrieblichen Abläufe dürfen nicht gestört werden.
Das ist meine Auffassung.
Man will nicht negativ auffallen.
Aber in diesem Fall ging es einfach nicht körperlich,
psychisch, es ging nicht. Wir mussten es sagen.
Und wir hassen es, etwas zu bemängeln.
Wir hassen es.
Also ich habe so kalt geduscht wie nur möglich,
habe mir unter der Dusche überlegt, was sage ich?
Den genauen Wortlaut und mit den Konsequenzen
schon aufgedröselt, was mache ich, wenn?
Habe mich angezogen und gesagt, okay,
Julia, ich mache jetzt mal die Fenster zu
und die Fenster läden, so damit
das, jetzt kommt die Sonne. Damit es schattig ist, ja.
Ich habe alle Fenster zugemacht
und auf einmal
die Klimaanlage los.
Ich werde das nie vergessen, wie plötzlich
die Klimaanlage anspringt, in dem Moment,
als du das dritte Fenster verschlossen hast.
Es ist einfach so dumm. Wir haben einfach nie...
Wir sind so dumm. Wir sind die dümmsten
Menschen der Welt. Das ist so logisch,
dass die Klimaanlage nur angeht, wenn die Fenster
zu sind. Das ist das Logischste
aller Zeiten. Und wir haben es nicht
verstanden, weil wir so struppeldumm
sind. Ja, ich habe ihn halt auch den Mann
verstanden. Ich war der Überzeugung,umm sind. Ja, ich habe ihn halt auch den Mann wahr verstanden.
Ich war der Überzeugung, das Ding ist kaputt.
Das Ding ist kaputt.
Ich habe das auch so verstanden.
Oh Gott, es war so schlimm.
Ich glaube, ich hatte einen Zusammenbruch.
Ich habe vor Freude geweint.
Und ich habe noch zu dir gesagt, ich glaube wieder an Jesus Christus.
Das war dieser Moment.
Und dann diese kalte Luft kommt direkt in mein Gesicht.
Ich saß auf dem Bett und die kalte Luft springt auf einmal an und bläst mir ins Gesicht.
Ich dachte, der Heiland ist erschienen.
Und es war so wunderschön.
Und das war das schönste, der beste Plot Twist aller Zeiten in diesem Urlaub.
Nach der ersten Horrornacht, dass diese Klimaanlage angesprungen ist.
Und wir sind einfach so dumm.
Und dieser Mann war so nett zu uns.
Und er wollte uns einfach erklären, alle drei Fenster zumachen. Erst dann funktioniert die Klimaanlage angesprungen ist. Und wir sind einfach so dumm. Und dieser Mann war so nett zu uns. Und er wollte uns einfach erklären,
alle drei Fenster zumachen. Erst
dann funktioniert die Klimaanlage. Und wir sind
so dumm, das zu verstehen.
Der war so nett. Der hat jedes Mal mit mir versucht,
zu quatschen. Der war so nett. Der war der netteste
Mensch auf der Welt. Und ich habe ihm so
Unrecht getan. Ja, aber... Naja, zum Glück
habe ich nichts gemacht. Das wäre wirklich...
Nein, Gott sei Dank ist es vorher passiert.
Aber eine lustige Sache war da noch.
Am nächsten Tag sind so Schweden
in der Wohnung unter uns eingezogen
und denen habe ich auch rufen gehört,
Sophia, kannst du herkommen? Die Klimaanlage
funktioniert nicht.
Stimmt, denen ist exakt das gleiche
passiert. Und die hatten so drei Kinder.
Die haben alle geschrien.
Gut, wir haben auch geschrien
die Nacht vorher, aber Das war wirklich krass.
Und du hast dich wirklich so krass darauf vorbereitet,
jetzt aus der Komfortzone auszutreten.
Und du warst bereit.
Und ich weiß, im Fall der Fälle könnten wir das auch.
Aber es ist nicht dazu gekommen.
Und das war das schönste Geschenk des Urlaubs.
Ja, lass uns mal zum Schluss kommen.
Ich möchte ein Wort an unsere HörerInnen richten.
Und mich auch mal bedanken oder uns bedanken für euren Support.
Das ist echt nett, was ihr da macht
und es bedeutet uns viel. Und wenn euch
diese Folge gefallen hat, könnt ihr uns abonnieren.
Da freuen wir uns drüber. Dann wisst ihr immer,
wenn eine neue Folge rauskommt.
Oder ihr könnt eine Bewertung schreiben bei Apple Podcast.
Oder ihr könnt euch uns
auch einfach weiterempfehlen.
Oder ihr könnt auch alles drei machen.
Dann ist es noch umso besser. Oder ihr macht
auch einfach gar nichts. das ist auch okay.
Alles ist in Ordnung, alles kann, nichts muss bei den Drinnis.
Ich wünsche euch schöne Tage und sage, bleibt drin.
Und bleibt gesund.
Tschüss.
Tschüss.
Drinnis, der Podcast aus der Komfortzone.