DRINNIES - Der Appenzeller Stimmungsring
Episode Date: February 27, 2023Da ist er endlich, der Drinnie-Dienstag! Die Themen heute: Keime in der Arztseife, Trinkgeld im Kriegsbunker, Ziehharmonika-Narren im Büro, Mittelfinger im Diner, Cadmium im Stimmungsstein und Leistu...ngsdruck am Fernrohr. Da ist für jeden was dabei!Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Drinis, der Podcast aus der Komfortzone.
Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Folge Drinis. Wir sind wieder da und wir hoffen, es geht euch gut und wenn nicht, ist es natürlich auch okay. Chris, wie geht es dir? Julia, ich komme hier reingefahren in die Kammer wie der Chef vom Zoo Zajac.
Habe ich letztens wieder mal diese Doku geguckt, die es schon in den Jahren gibt.
Legendäre Doku.
Ja, von diesem Zoohandlungsbesitzer.
Zajac heißt der und der hat so ein Elektromobil, wo er auf dieser riesen Fläche von dieser größten Zoohandlung Europas oder der Welt vielleicht sogar. Oder Deutschlands, bin mir nicht sicher.
Aber eine Riesenhalle oder mehrere Hallen sogar,
wo der Tiere verkauft.
Ich glaube, nicht mehr verkauft, weil ich glaube, er ist geschort.
Aber so mit dieser Stimmung komme ich rein.
Etwas enthusiastisch, etwas zu enthusiastisch vielleicht sogar
für das, was man dann am Ende macht.
Er ist immer so reingefahren mit der Stimmung,
mal gucken, ob die Pinguine noch leben.
Immer so ein bisschen Nervenkitzel morgens,
aufgeregt. Sind die Pinguine in meiner
Wuppertaler Lagerhalle, leben die noch?
Duisburg. Duisburg, Entschuldigung.
Und so ist das Feeling auch, wenn wir
unseren Podcast starten, so schaffen wir eine
weitere Folge, die Leute zu unterhalten.
Ist das Ding noch am Leben? Lebt es noch?
Oder müssen wir es
wiederbeleben?
Aber jetzt kann man ja sagen, die Pinguine haben ja ihn überlebt.
Ja, das können wir nicht gesichert so behaupten.
Es ist eine Hypothese, die wir aufstellen müssen.
Muss ich aber auch sagen, diese Zoohandlung da im Ruhrgebiet gehört wirklich zu den Dingen,
wo ich persönlich es nicht fassen kann, dass das legal war.
Also das war ja unglaublich, welche Massen an Tieren, auch exotische Tiere,
die nicht hier beheimatet sind, dort gehalten und auch verkauft wurden.
Ja und genau das ist auch das Gefühl, was ich habe, immer mit einem Fuß in der Illegalität, immer mit einem Fuß etwas falsch zu machen. So gehe ich in diesen Podcast rein, aber mit einem schönen 15 kmh Elektroroller unterwegs.
So, das ist die Stimmung. In unserer Kammer müssen wir ja sagen, wo eine Person drin sitzt und die andere nicht.
Ihr werdet aber nie erfahren, welche Person
drin sitzt. Das erinnert mich immer so ein bisschen
hier, muss ich ganz ehrlich sagen.
Es ist ja ein feucht, aber nasses
Klima hier drin. Das erinnert mich
immer etwas an diese
Kerkerkammer, das Gefängnis in diesem
Schloss, wo ich als Aufsicht gearbeitet habe.
Da waren dann so lebensgroße
Menschenpuppen auf dem Boden
so zusammengekauert, an Stahlketten
angefesselt und die sahen halt
wirklich aus, als würden die da wirklich liegen
und vor allen Dingen leiden. Das erinnert mich auch
ein bisschen an diese TV-Show, die damals lief,
Fort Boyard oder so, mit dieser Festung.
Da haben wir schon mal drüber geredet. Ja, genau.
Ja, so fühlt sich das an hier, wie in so einem
Kerker-Verlies, so ein bisschen Game of Thrones-mäßig.
Ja. Und das Licht
ist schlecht, die Luft ist schlecht, man
weiß nicht, welche Krabbeltiere leben hier,
sind hier zu Hause. Ich möchte sie natürlich auch nicht
aus ihrem Habitat vertreiben.
Aber es eignet sich erstaunlich gut,
um einen Podcast aufzunehmen. Ja, es erinnert
mich auch so ein bisschen dieses kleine Guckloch, was wir
da hinten haben, an ein Museum, was ich
mal besucht habe als Teenager.
Da war ich mal in einem Festungsmuseum.
In der Schweiz gibt es ja so viele Festungen in den Bergen und so.
Zweiter Weltkrieg, Kalter Krieg etc.
So wie die vielen Kriegen, wo die Schweiz mitgewirkt hat.
Ja, genau.
Wo auch die echten SchweizerInnen immer noch dran glauben,
dass es deswegen ist, warum die Schweiz nicht angegriffen wurde.
Ach so, ja.
Und das wurde mir auf diesem Museumsbesuch auch wiederum klar,
weil da waren am Wochenende immer viele Rentner, die selber noch in dieser Festung gedient haben während dem Zweiten Weltkrieg, Kalter Krieg und dann am Wochenende so ein paar Taler da Führung natürlich, man kriegt viel vermittelt, aber eigentlich will ich das nicht. Eigentlich will ich da nicht zuhören, ich will mich
frei bewegen, ich will mich tummeln im Museum.
Ich bin da reingeraten und dann sehen wir
so eine Geschützstellung, da gibt es diese
Kanonen, die gucken dann so aus dem Schlitz raus.
Da waren wir dann und der hat das erklärt und dann hat er
gesagt, so, wir haben hier ein freiwilliges Jahr, du hier vorne
komm mal, weil ich war der Jüngste und der muss dann
daran glauben, ich muss mich da so hinstellen
und dann war da so ein Sucher, so eigentlich
ein Fernrohr, wo man dann
das Ziel suchen kann. Und dann hat er mal gesagt,
so, jetzt such mal das Kernkraftwerk.
Und das habe ich nicht gefunden. Ich habe mich sehr schwer
getan, weil ich mich da natürlich auch nicht auskannte.
Ich wusste auch nicht, man ist da, eine halbe Stunde
war ich da schon unter der Erde. Ich wusste
gar nicht, wo Norden, Süden, ich weiß gar nicht,
wo was ist. So habe ich dann
nicht gefunden und der wurde richtig sauer und hat mich da richtig
zur Sau gemacht. Das war erst 1974
und man denkt jetzt in der Schweiz,
die Sowjetunion wird über den
Kanton Aargau hereinbrechen.
Ja und du hast es nicht gefunden und dann haben sie
dich unten eingesperrt und einfach sind gegangen oder
waren sauer oder was?
Nee, dann hat er gesagt, guck mal, solche wie du, die hatten
dann immer Schiss und dafür gab es das Klo hier nebenan,
weil sie es ja alle in die Hosen gemacht haben.
Was für eine Arsch!
Ja, das hat er zu mir gesagt und so fühle ich mich.
Also auf der einen Seite so zahig, elektromobil, gut gelaunt, reingefahren,
mit einem Fuß in der Illegalität.
Auf der anderen Seite, man fühlt sich in der Festung drin.
Ich hatte auch mal so eine ähnlich unangenehme Situation
und zwar war ich mit meinen Großeltern in Holland in so einem Bunker,
in so einem Weltkriegsbunker und wir wollten einfach nur ein bisschen rumstraveln, zu uns angucken,
wie das so war, gebaut war, wie sich das angefühlt hat.
Und dann war da aber jemand, der da
ehrenamtlich wo gearbeitet hat und hat uns
gesehen und fand uns einigermaßen
interessiert und dachte dann, den gebe ich
jetzt mal eine Führung. Und der hat uns da wirklich so
anderthalb Stunden alles
erzählt über diesen Bunker, über den Krieg,
über alles. Ich war so zwölf
und ich war mit meinen Großeltern da.
Und das Peinlichste, was dann passiert ist,
ist, dass mein Opa danach
ihm Trinkgeld gegeben hat. Und zwar
hat er ihm ein Euro gegeben.
Und das war, weiß ich noch genau,
das hat so weh getan.
Und ich hatte aber kein Geld, aber ich war zwölf.
Ich hatte eh kein Geld, aber ich hatte auch nichts dabei.
Mein Opa hat ihm einfach ein Euro
gegeben und da habe ich so gedacht, dann gib doch lieber gar nichts, weil das war mir so unangenehm.
Und das gehört wahrscheinlich auch zu den unangenehmsten Dingen, die Deutschen jemals in einem Bunker passiert sind.
Man muss ja sagen, in der Schweiz ist das alles ein bisschen anders gelaufen.
Da sind die Bunker dekoriert, kann man sagen, oder getarnt als Wohnhäuser.
So schöne Winterschalets.
Da duftet es nach Riesgasimir.
Ja, genau.
Watches Henje.
Ja, genau, das Henje und das Riesgasimir dazu.
Ach, Lea Grämschnitte,
oft floriert vom Hus.
Aber das sind ja wirklich so Geschützstellungen,
die drehen sich und dann sind da so Häuschen drauf.
Da gibt es so Dokus drüber.
Und ich denke mir gerade so, eigentlich für Trini müssen wir es genau umgekehrt machen. Die Geschützstellungen, die drehen sich und dann sind da so Häuschen drauf. Da gibt es so Dokus drüber. Und ich denke mir gerade so, eigentlich für Trinities müssen wir es genau umgekehrt machen.
Die Geschützstellungen sind das Häuser markiert, damit das nicht auffällt.
Wenn man jetzt selber in einem Haus wohnt,
müsste man die eigentlich so als Kanonengeschützstellungen markieren,
damit da niemand kommt.
Da kann kein Fake-Telekom-Mitarbeiter kommen und fragen, was Internet ist.
Da gibt es keine Umfragen.
Man muss keine Pakete annehmen, weil in einem Bunker, da wohnt ja wohl niemand.
Ich habe mir auch überlegt, wenn
ich mir ein Haus jetzt bauen könnte,
wenn ich ein Grundstück hätte und ein Haus
bauen würde, dann würde ich, glaube ich,
ein normales Haus bauen, aber ich würde
drumherum so einen Burggraben bauen.
Ich würde einen Burggraben bauen,
einen Wall, einen Schutzwall.
Ich würde so eine Brücke bauen,
die man runterlassen muss, dass sonst niemand reinkommt.
Und draußen auf der anderen Seite von dem Burgwall,
wo dann das Tor ist, wo die Leute klingeln,
da würde ich dann so eine kleine Packstation,
dass die Leute dann, also die PostbotInnen
können dann direkt das Paket da lassen
und muss ich gar nicht die Brücke runterlassen.
Ja, wie ist das?
Müssen die dann sich auch direkt mit dem Reichsbürgerausweis ausweisen?
Oder wie ist das bei dir mit dem...
Nee, mit dem Drinnisbeutel.
Ich habe letzte
Woche was gesehen, das passt eigentlich jetzt ganz gut,
das muss ich jetzt mal loswerden.
Es geht um die Sendung
Servicezeit vom WDR.
Frech übrigens abgekupfert bei unserer Service-Teeke.
Genau, genau so rum war es.
Und das möchte ich
jetzt in dieser Rubrik Service-Teeke kurz mit dir
besprechen. Ein Phänomen, was mir aufgefallen ist, was ich beobachtet habe.
Gerne.
Trenner ab.
Folgendes. Im Winter ist ja Einbruchsaison.
Da wird immer groß gewarnt, Oktober, November geht es ja eigentlich los.
Dann wird immer gezeigt, dann kommt die Polizei
und sagt, hier, wir sind wichtig für euch, weil wir
verhindern Einbrüche. So, jetzt
hat es mich erstmal überrascht, dass im
Februar darüber berichtet wird, weil
eigentlich ist das immer so ein saisonales Ding.
Das Thema ist jetzt eigentlich schon wieder durch.
Jetzt sind die Leute schon bestohlen worden,
jetzt wurde schon eingebrochen, jetzt ist es eigentlich zu spät.
Service-Zeit vom WDR hat sich
dabei gedacht, so, jetzt genau ist es richtig.
Jetzt nämlich genau. Vielleicht bricht ja
jetzt jemand genau ein, währenddem jemand
Servicezeit guckt und dann kann man das noch verhindern.
Das Ganze nennt sich antizyklisch Angst
machen. Das hat das WDR
für sich entdeckt. Naja, bei mir wurde
auch schon mal eingebrochen. Ich bin auch ein Brustopfer.
Es ist unangenehm, aber
passiert den Besten.
Was will man machen?
Natürlich kann man ein Fenster reinmachen mit Doppelfoliert und auch Effektlack drauf und so.
Aber worum es mir geht, ist, es wird ja dann immer gezeigt, die Scheiben werden eingeschlagen oder die Tür wird aufgehebelt.
Und dann kommen immer sogenannte Einbruchsexperten.
Und das sind in der Regel immer Leute von der Polizei oder von Sicherheitsfirmen.
Oder vom Verbraucherschutz.. Oder vom Verbraucherschutz.
Ja, vom Verbraucherschutz.
Die in so einem Büro arbeiten.
Genau. Oder jemand von der Fensterfirma, die Fenster, Glas, Fenster, Glas herstellt.
Der WDR hat sich gedacht, wir holen jetzt mal einen echten Experten und nämlich einen ehemaligen Einbrecher.
Geil.
Das hat mir richtig gut gefallen.
Endlich mal ein richtiger Experte. Das hat Hand und Fuß, was der sagt. Das hat wirklich Hand und Fuß. Mit dem sind sie nämlich in eine Kleinstadt gegangen, nachts in ein Haus, was leer geräumt war. Wahrscheinlich Eigenbedarfsanmeldung, Sanierung komplett neu, Gentrifizierung macht nur vom Ruhrpott keinen Stopp. Auf jeden Fall war das leer und sie haben es mit dem Hauseigentümer abgesprochen, dass sie da was drehen werden.
werden. Und dann haben sie dem Einbruchsexperten, dem ehemaligen
Einbrecher, einen Pflasterstein
in die Hand gedrückt, haben das
schön ausgeleuchtet. Er hat dann mit
einem aufgezogenen Pflasterstein vorm Fenster
gewartet und dann haben sie abgefilmt, wie er das Fenster
einschmeißt. Und das
Experiment war, wird jemand aus der
Nachbarschaft rauskommen und sagen, was ist
denn da los? Und? Es hat natürlich
niemand das Fenster aufgemacht. Alle haben
drin Fernsehen geklotzt. Hat man es nicht Und? Es hat natürlich niemand das Fenster aufgemacht, alle haben drin Fernsehen geklotzt.
Hat man es nicht gehört? Man hat es
vielleicht gehört, aber den Leuten ist es
scheißegal. Und der
Einbrecher hat, der ehemalige Einbrecher hat
gesagt, ich könnte jetzt hier zu Gange
gehen. Aber die hatten mit dem Hausbesitzer
abgemacht, dass sie da drehen, aber hatten sie ihm auch
gesagt, dass sie eine Fensterscheibe von ihm einschlagen
werden? Das weiß ich nicht, aber ich
muss auch sagen, die Fensterscheibe hat super
gut geklärt. Also das könnte man auch
so verkaufen, diesen Sound. Ich hab gedacht,
wurde da vielleicht ein bisschen nachgeholfen.
Hat's vielleicht gar nicht so gescheppert? Von Sonoton.
Ja, genau. Haben sie dann Sonoton
Sounds, so ein Sample runtergelegt?
Ich weiß es nicht.
Das könnte doch auch eigentlich ein guter
Verkaufsschlager sein. Fenster, die extra
laut klirren, damit sie Einbrecher
irgendwie abhalten.
Das wäre doch gut. Und dann auch so ein Sticker. Diese Scheibe
klirrt extra laut. Kann man so
draufkleben. Dieses Haus wird Videoüberwachung,
wird es aber gar nicht. Einfach nur der Sticker.
Die Regel ist, habe ich gelernt, wenn der
die Einbrecher in länger als drei
Minuten braucht, um ins Haus zu kommen, dann
wechselt die Person das Haus und geht zum nächsten.
Jetzt habe ich aber noch eine Sache beobachtet
und zwar wurde dann gewarnt, was man machen kann,
wenn man zum Beispiel im Urlaub ist.
Dann sehen die EinbrecherInnen,
dass niemand zu Hause ist, nämlich am überfüllten
Briefkasten und an den Rollos, die sich
nicht bewegen. Und da wurde gesagt,
man sollte die Nachbarn
um Hilfe bitten, dass sie ab und zu mal
einen Briefkasten leeren und die Rollos in Bewegung
halten,
damit es aussieht, als wäre das Haus belebt.
So, und jetzt habe ich mir überlegt,
das wäre doch eigentlich ein perfekter Drinny-Job,
lernen von den Profis, dass wir Drinnys,
dass in der App, wie MyHammer,
dass man uns anfragen kann, kannst du mein Haus hüten und da drin einfach sein?
Kannst du dein Drinnytum da drin ausleben?
Und da würde ich so eine Wochenpauschale von 1500 Euro
anschlagen? Weil man muss ja von den
Profis lernen. Also bei mir klingelt es
da sofort, ich habe da sofort im Sinn
Komparsenkartei.
Ich denke sofort daran, Komparsen,
die sind günstig, da kostet 80 Euro
am Tag. Da kannst du mal zwei, drei
in deine Wohnung stecken, kannst mir sagen, bewegt euch mal
sichtbar vor den Fenstern, macht
das Licht an und aus, rolle hoch und runter,
klotzt Fernsehen, macht euch was
zu essen, nehmt was ihr wollt, fühlt euch wie zu Hause.
Aber seid einfach in der Wohnung.
Von so und so viel Uhr bis so und so viel Uhr.
Man kann ja sagen, ihr seid ein wichtiger
Shot in einem Tatort,
wo es eine Vorbeifahrt gibt.
Es gibt eine Vorbeifahrt des
Tatort-Kommissar-Innenduo.
Und zwar einmal in zwölf Stunden, aber wir sagen nicht wann.
Genau, und du musst aufpassen, der Kommissar hat private Probleme.
Er wird dann tränenüberströmend aussteigen aus dem Auto,
sich an die Hauswand stellen und da kurz aufstoßen,
weil er hat noch letzten Abend noch Bier intus,
weil er hat sich besoffen.
Er hat private Probleme.
Dann müsst ihr da acten.
Das Haus muss belebt ausschauen.
Dann steigt er wieder ein ins Auto
und das Tatort-Kommissar-Duo fährt weg.
Zu keinem Zeitpunkt jedoch dürft ihr aus dem Fenster gucken
und gucken, ob das Auto kommt.
Das ist zu auffällig.
Bewegt euch einfach wie in einer normalen Wohnung.
Ich glaube, so könnte man die kriegen dafür.
Also wenn wir mal in Urlaub müssen,
in zwei Wochen kommt Basel.
Ich muss auch noch eine Sache nachliefern,
nämlich die Mogelpackung
des Jahres 2022
wurde gewählt,
die Leute haben abgestimmt
und gewählt wurde, alle haben es mitgekriegt,
natürlich Rama. Da ist weniger
drin, zum selben Preis, eine Frechheit.
Sauerei, die Rama,
die da oben, die Rama-Leute.
Die Leute haben auch mächtig Stimmung gemacht.
Und ich habe aber eine Sache gelesen,
da sind meine Augen groß geworden.
Wir haben ja hier aufgerufen zur Abstimmung
für diese Mogelpackung des Jahres.
Und die Tagesschau hat berichtet,
über die Vergabe des Negativpreises
haben dieses Mal 34.293 Menschen online abgestimmt, das seien doppelt so viele Teilnehmer wie im Vorjahr, wie die Verbraucherzentrale weiter mitteilte.
Das ist Drinni-Power, das waren Drinnis.
Das kann ich mir gar nicht anders erklären, das kann ich nur darauf zurückführen, dass hier dazu aufgerufen wurde. Ich finde, Drinnis retten gerade die Welt. Drinnis formeln unsere Gesellschaft, die Demokratie mit. Es hat sich ja jetzt auch schon
ein Optiker gemeldet aus Nürnberg, der
jetzt den Drinnis-Sehtest anbietet. Es gibt
immer mehr Silent Cuts bei FriseurInnen,
wo nicht mit einem geredet wird
während dem Schneiden. Das ist alles kein Zufall.
Das kommt von unserer Drinni-Community.
Das ist der Wahnsinn. Und jetzt
haben sie Rama gewählt zur Mogelpackung
des Jahres. Bist du denn d'accord mit
dem Ergebnis? Ich muss ganz ehrlich sagen, ich war
für Calgon, weil das mit der Dosierungsangabe,
mit der Änderung, das fand ich eine Frechheit.
Wahlgeheimniskraft. Aber das ist unter uns gesagt,
das muss jetzt niemand erfahren. Ich war auch ein bisschen
enttäuscht davon, aber nächstes Jahr
Das ist Demokratie, gelebte Demokratie,
oder? So ist es, Julia. Ich habe auch
noch was für die Servicetheke und zwar gibt es
wieder zwei Rückrufe.
Du weißt, ich bin die Frau für die Rückrufe.
Zwei Rückrufe sind mir
besonders ins Auge gestochen.
Erstmal wird die
Arztseife zurückgerufen
vom Hersteller
Ahrensdorf GmbH.
Grund der Warnung, die Gesamtkeimzahl des Produkts
ist zu hoch.
Ja, der
Mikroorganismus kann bei einigen Verbrauchern, insbesondere
bei solchen mit einem geschwächten Immunsystem,
möglicherweise Krankheiten verursachen.
Bei Anwendung auf geschädigter Haut kann das Produkt
Infektionen hervorrufen.
Das Produkt entspricht nicht der Verordnung
über kosmetische Mittel. Ja, da sage ich mal,
dumm gelaufen.
Also Arztseife, weiß ich
jetzt nicht, ob die vielleicht
Infektionen hervorrufen sollte.
Gut, dass sie zurückgerufen wird. Gut, dass ich darüber informiere.
Also wenn ihr Arztseife zu Hause habt oder auch im Büro oder auch im Krankenhaus von der Firma Ahrensdorf gehen,
dann schaut euch mal bitte an, ob die betroffen ist.
So, dann habe ich noch was Zweites gefunden und zwar aus der Rubrik Bedarfsgegenstände.
Das Schmuckset Stimmungsstein von Teddy GmbH wurde zurückgerufen.
Stimmungssteine? Was kann ich mir darunter vorstellen?
Ja, das ist Schmuck mit Steinen.
Das hatte ich früher auch.
Ich hatte einen Stimmungsring, der ändert dann die Farbe
und die Farbe soll aussagen, wie es dir geht.
Es funktioniert natürlich ausschließlich durch Körperwärme
und die schließen halt, glaube ich, daraus,
wenn einem kalt ist, geht es einem schlecht.
Aber ich habe das als Kind auch geliebt und ich fand das total aufregend.
Jedenfalls gibt es hier direkt ein Schmuckset
mit Kette und Ring.
Und Grund der Warnung,
Produkttests wiesen erhöhte Cadmium-Werte auf.
Das ist natürlich nicht gut.
Da hat man dann ganz schlechte Stimmung.
Dieser Stoff kann gesundheitsgefährdend sein.
Deshalb wird von einer weiteren Verwendung des Schmucks jetzt abgeraten.
Ja, Stimmung, Cadmium
reich. Ich dachte
erst, die Stimmungssteine werden vielleicht zurückgerufen,
weil sie nichts bringen.
Die Hersteller sind draufgekommen,
ah scheiße, das ist
ja alles nur Hokuspoko, so wie wir
verkaufen. Hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich
das doch nicht auf den Markt gebracht.
Ja, nee, Cadmium
ist eine echt blöde Stimmung. Deswegen,
Leute, guckt euch euren
Stimmungsschmuck an, was von der
Tedi GmbH dabei ist. Aber genau genommen müsste
doch jetzt der Stimmungsstein das aussagen.
Wenn die Stimmung schlecht ist, wenn man jetzt mit
Cadmium befallen ist, sag ich mal,
infiziert, das aufgenommen hat,
dann müsste ja dann der Körper sagen, schlechte Stimmung.
Dann müsste ja wiederum der Stein sagen,
hey, hier ist was ganz Schlechtes.
Alarmschufe Rot auf dem Stimmungsring.
Ja.
Ja, cut me um Alarm auf dem Stimmungsring.
Passt auf, passt auf euren Stimmungsschmuck auf.
Ansonsten super Sache.
Ich würde sagen, das war es mit der Servicetheke.
Das war es.
Die Drinnis Servicetheke. Julia, manchmal
erlebt man so Sachen, wo man
denkt, die sind eigentlich gut geplant gewesen.
Das wäre eigentlich eine schöne Aussicht,
eine tolle Angelegenheit, eine super Sache,
einwandfrei, aber dann
passieren direkt mehrere Sachen,
die das einfach verhindern. Dass man einfach nicht mit einem Happy End am Schluss rausgeht.
Vielleicht ja doch, bei mir wird es sich noch zeigen, ganz ehrlich.
Ich muss das musikalisch ein bisschen unterlegen, damit auch noch mehr mein Innenleben dargestellt wird, meine emotionale Reise, die ich erlebt habe.
Ich muss jetzt hier mal auf dem Höllenbord drücken, Moment mal.
Höllenbord das hier drücken. Moment mal.
So.
Das ist auf jeden Fall... Also ich habe gedacht, der Winter ist jetzt bald vorbei
und damit im Winter
geht auch die Raclette-Zeit vorbei.
In Deutschland, ja. In Deutschland,
in anderen Teilen der Erde nicht. Aber ich habe
mir gedacht, ich lade jetzt nochmal eine Handvoll
Leute ein
und
genieße einen schönen Raclette-Abend.
So.
Was man dazu machen muss, man muss Raclette einkaufen.
Und wo muss man das machen? In einem Supermarkt?
Vielleicht, vielleicht auch nicht.
Ich war in meinem Supermarkt und der Fehler war, der erste Fehler, nachdem ich Leute eingeladen habe,
war, dass ich nach Neujahr und Silvester, nach dieser Zeit versucht habe,
nämlich Mitte, Ende Februar Raclette-Käse in Deutschland einzukaufen.
Und das gibt es einfach nicht mehr im Supermarkt, abgepackt.
Und deswegen musste ich leider als Trainee,
ich musste an die Käsetheke.
Ich stand im Supermarkt und es ist mir bewusst geworden,
das Silvester ist vorbei, wir haben Ende Februar,
es geht gar nicht mehr.
Ich muss in Kontakt treten, ich muss an eine Person herangehen,
ich muss meine Bestellungangehen. Ich muss meine
Bestellung formulieren.
Und ich muss jetzt auch ausweichen, vielleicht von
einem Raclette-Käse zu einem Appenzeller-Käse.
Und ich muss das jetzt über die Lippen
bringen und klar formulieren, dass das
reibungslos geht. Ich wusste, ich brauche
600 Gramm. 600 Gramm.
6-0-0. So.
Ich bin an die Käsetheke hingetreten.
Ich bin herangetreten.
Eine Frau hat Kontakt mit mir
aufgenommen. Sie hat mich sehr freundlich gefragt,
wie kann ich Ihnen helfen? Was kann ich tun für Sie?
Und ich habe gesagt, ich hätte gern
600 Gramm Appenzeller Käse
in Scheiben.
Sie hat sich an die Sache gemacht.
Sie hat zum Appenzeller extra würzig gegriffen,
wie ich ihn wollte.
Sie hat eine Scheibe abgemacht. Sie hat die Scheibe auf extra würzig gegriffen, wie ich ihn wollte. Sie hat eine Scheibe abgemacht.
Sie hat die Scheibe auf die Waage gelegt.
Und sie hat mich gefragt, ist jetzt ein bisschen mehr als 60 Gramm.
Gehen auf 70 Gramm.
Sie hat gesagt, 60 Gramm und 70 Gramm.
Ich wollte 600 Gramm.
Mir wurde also direkt schon klar,
hier hat es ein Kommunikationsproblem gegeben.
Ich werde nicht mit 600 Gramm jetzt diese Käsetheke verlassen,
sondern nur mit 60, beziehungsweise ein bisschen mehr, 70 Gramm.
Ja, es darf auch ein bisschen mehr 70 Gramm sein.
Was war denn überhaupt deine Antwort?
Ich habe natürlich gesagt, ja, natürlich, 70 Gramm sind okay.
Was soll ich denn machen?
Ja klar, ich wollte zwar 600, aber 70 Gramm sind auch okay.
Es war eine Kurzschlussreaktion.
Und ich habe die Käsetheke verlassen mit 70 Gramm Käse,
mit so einem Streifen in der Hand.
Und ich will gar nicht wissen, was die Frau vor mir gedacht hat.
Warum kommt der junge Mann hier rein und will 70 Gramm Käse,
was ja eigentlich für nicht ein wenig ist.
So, was ich dann gemacht habe,
ich habe mir überlegt, soll ich jetzt in einen anderen Supermarkt fahren? Soll ich da nochmal an der Käsetheke? Weil dieser Ort, der ist jetzt versaut, der ist kaputt gemacht worden von mir. Ich kann da nicht mehr hingehen. Ich kann der Frau nicht mehr gegenüber treten.
Raum geguckt, da gibt es so eine Tür.
Da habe ich gesehen, dass da noch eine andere Person ist,
eine andere Frau. Die haben miteinander geredet und ich habe mir ausgerechnet, dass das ihre
Kollegin ist, die alsbald hervortreten
wird, auch an die Käsetheke.
Ich bin also um die Müsli-Produkte herumgeschlichen
und das Toastbrot und habe mir mal geguckt,
wann kommt die Frau. Dann habe ich
die Chance genutzt, als sie gekommen ist,
bin ich zu ihr und habe nochmal dieselbe
Bestellung gegeben. 600 Gramm,
Appenzeller und das hat sie ausgeführt.
Und das hat aber die andere Frau, die mich vorher bedient hat, mitgekriegt.
Ich habe nicht gemerkt, dass die direkt ums Eck bei der Tür steht.
Ich habe gedacht, die ist verschwunden.
Aber hat sie auch gesehen, dass du nochmal Appenzeller extra würzig bestellt hast?
Ich bin mir relativ sicher.
Weil sie hat den Kopf hinter der Tür hervorgestreckt.
Sie hat sich so ein bisschen gelehnt, so mit dem ganzen Körper ein bisschen gelehnt,
das Gewicht verlagert auf den anderen Fuß.
Und sie hat geguckt, sie hat mich angeguckt
und ich habe sie angeguckt.
Ich glaube, du bist jetzt bei ihr auf der Todesliste.
Aber ich glaube, diese Geschichte hat zwei Seiten der Medaille,
wie fast alles im Leben.
Und zwar auf der einen Seite mega peinlich.
Die Frau hat dann gesehen,
dass du nochmal bei jemand anderem das Gleiche nochmal bestellt hast
und zwar in viel größerer Menge.
Aber auf der anderen Seite
hast du dadurch am Ende
600 Gramm plus 70 Gramm.
Das heißt, du hast 670 Gramm Käse.
Mehr als du eigentlich wolltest.
Mehr als ich eigentlich wollte und damit habe ich auch
dem Supermarkt ein bisschen mehr Umsatz beschert.
Vielleicht kann man es so sagen.
Also es gibt ein paar Scheiben mehr.
Aber ganz ehrlich, ich habe jetzt eigentlich gar keine Lust mehr auf diesen Raclette-Abend.
Ich glaube, so wie ich dich einschätze, würdest du wahrscheinlich auch jetzt nicht nochmal in diesen Laden gehen.
Nein, da ist eigentlich das verloren.
Red Flag.
Also den muss ich jetzt aufgeben.
Da werde ich jetzt die nächsten Jahre dran vorbeigehen und vorbeifahren.
Da weiß ich, da werde ich nie mehr rein.
Verbrannte Erde.
Ja, das ist vorbei.
Aber so ist es.
Das ist eine traurige, aber irgendwie auch
eine schöne Geschichte. Ja.
War denn die
Person an der Kesseltheke wenigstens freundlich
zu dir? Die waren eigentlich beide
okay nett. Ich brauche auch nicht
jetzt mir den Arsch gepudert.
Ich brauche eigentlich nur einen guten Ablauf,
einen freundlichen Kontakt. Das muss nicht
überschwänglich sein. Und das war es auch, bis auf
diesen Blick, der wirklich nicht zornig, eher verstört war, muss ich sagen.
Es war eher verstört und bisweilen auch mitleidig.
Vielleicht hatte sie aber auch so ein Déjà-vu in dem Moment.
Da hat sie so gedacht, Moment mal, hä?
Ich kenne doch diesen Mann. Woher kenne ich den?
Woher kenne ich den? Habe ich schon mal von dem geträumt?
Dabei warst du fünf Minuten vorher da.
Der hat doch letztens schon mal 20 Gramm Gruyère gekauft.
Was war denn da los?
Und die 12 Gramm Tee, Sitter.
Wenn wir schon bei freundlichem Service sind.
Ich habe was gesehen und zwar in Australien,
in verschiedenen australischen Großstädten gibt es was.
Ich glaube, es gibt schon länger.
Ich habe es aber jetzt erst entdeckt.
Das heißt Karen Steiner. Karen ist ja die
nervige, weiße, mittelalte Frau,
die unhöflich ist und
immer den Manager sprechen will.
Da haben sich wieder ein paar fuchsige Startup-Leute
gedacht, da machen wir eine Geschäftsidee raus und haben
so eine Diner-Kette gegründet,
wo man so Burger und Milkshakes und so, also
so Classic-Diner-mäßig. Aber
der Twist ist, dass alle Angestellten
extrem unfreundlich sind
und einen die ganze Zeit beleidigen.
Und das ist wohl voll der Renner.
Die Leute gehen alle da hin und finden das
mega geil, angeschnorrt zu werden.
Du kommst da rein und die sagen einfach, fuck you,
you fucking fuck und zeigen dir den Mittelfinger.
Eigentlich so wie in Deutschland.
Ja, in Deutschland musst du nichts dafür
bezahlen, da kriegst du es umsonst.
Ich glaube, das Essen ist dafür ein bisschen teurer.
Da kriegst du halt noch diese schauspielerischen Einlagen
von den Leuten, die da arbeiten.
Wie kann ich mir das vorstellen?
Ich komme rein und sage Hallo.
Ich nehme jetzt hier Platz.
Ich hätte gerne Cola.
Halt deine Schnauze und setz dich hin, du hässlicher Vogel.
So läuft es dann ab.
Wie heißt du?
Ich heiße Chris.
Das klingt wie ein hässlicher Stripper-Name.
Oder ein unerfolgreicher Comedy-Autor.
Setz dich auf deinen fetten Arsch,
du Arschloch, dann bring ich dir die Karte.
Oder geh nach Hause, das interessiert uns auch nicht.
Sowas sagen die dann zu einem.
Das ist ja richtig hart. Ja, und die Leute finden das so geil.
Ich denke mir so, den Leuten, die das so geil finden,
dem muss es doch wirklich ein bisschen zu gut gehen, oder?
Ich hätte gerne einen Salat.
Halt dein Maul, ist auch besser, wenn du einen Salat isst.
Groutons?
Groutons? Wie in Frankreich oder was. Halt dein Maul, ist auch besser, wenn du einen Salat isst. Gibt es Croutons? Croutons? Sind wir in Frankreich oder was?
Halt deine Schnauze.
Ja, so sind die da. Und das ist
wirklich verstörend, weil es gibt halt so Videos,
wo Leute dann halt mit ihrer Familie dahin gehen, teilweise auch
mit Leuten, die vorher nicht wissen, was sie erwartet.
Und dann ist dann eine Frau,
die mit ihrem süßen alten Dad
dahin geht und der wird dann so
dermaßen zusammengestaucht und der versteht die Welt
nicht mehr. Und die zeigen auch immer den
Mittelfinger.
Die Stinkfinger? Ja, die ganze
Zeit. Das ist wirklich
hardcore. Also ich sag dir ganz ehrlich,
ich würde da nicht hingehen. Ich würde anfangen zu weinen,
obwohl ich weiß, dass es nicht ernst gemeint ist.
Aber irgendwie finde ich es da schon
fast wieder befreiend, weil
peinlich ist es ja schon.
Da kann man sich gar nicht mehr in die Scheiße reiten.
Dann würde ich gerne mal Appenzeller Käse von der Theke bestellen.
Weißt du, da geht es ja wieder, weil ich weiß, es erwartet mich eh ein Schwall an Beleidigung.
Damit kann ich gut leben.
Ja, vor allem aber überleg dir doch mal jetzt aus der anderen Perspektive.
Stell dir vor, du bist da angestellt und du musst die ganze Zeit Leute beleidigen und Mittelfinger zeigen und schlechte Laune
haben und dann so eine Fluppe ziehen
und den Leuten die Äste auf den Tisch
knallen und so. Da bist du doch irgendwann
so genervt von, dass du dann irgendwie das
Bedürfnis hast, nett zu sein. Also es dreht
sich dann so um. Normalerweise müssen die Leute
ja immer nett sein und haben dann irgendwann keinen Bock mehr und sind dann
irgendwann unfreundlich, weil sie nicht mehr können.
Also wenn ich Besitzer dieses Steiner sei, ich würde da
wirklich drauf gehen, dass die Teilzeit
arbeiten, weil da können sie drei Tage
in einem normalen Restaurant arbeiten, da den
ganzen Hass gegenüber den Gästen
aufladen, weil die alle immer scheiße sind
und nicht sich angucken, wenn sie bestellen
und ich danke sagen und zu wenig Trinkgeld geben
und dann Freitag, Samstag gehst du schön
zu Karen Steiner und lässt den ganzen Frust raus.
Da kannst du mal richtig vom Leder lassen.
Ich wette, die Leute werden da gefeuert,
weil sie zu nett sind.
Weil du musst dann einfach, dein einziger Job ist
ein Arschloch zu sein. Aber ich finde es ja
schön, dass man da auch wenigstens beachtet wird.
Ich meine, in Berlin, da sprechen sie auch
Englisch, aber da gucken sie sich einfach nicht an.
Da sind sie noch nicht mal unfreundlich.
Das ist ja schön.
Es ist Ende des Monats, Chris.
Jetzt machen wir ganz was anderes. Es ist Ende des Monats.
Wer abbeißt, muss auch kauen.
Ihr wisst, was das bedeutet. Wir müssen
Drinny des Monats küren. Es ist wieder an der Zeit.
Und ich möchte dich jetzt bitten, den Trainer
abzuspielen, denn ich hab ne saugeile Geschichte.
Drinny des Monats, Februar 2023 ist Sarah.
Sarah.
Sarah.
Sarah.
Sarah.
Sarah.
Sarah hat eine Geschichte, sie steht unter dem Motto In etwas hineingeraten.
Und ich möchte sie jetzt verlesen.
Liebe Julia, lieber Chris, meine Geschichte passiert mehr als heute.
Wir schreiben den 16.2. 2023. Für
Karnevalsfans der Tag des Weiber-Fassnachts.
Für jemanden wie mich ein ganz
normaler Donnerstag. Nichts ahnt
bin ich also heute Morgen zur Arbeit. Ich arbeite
in einer kleinen Rechtsanwaltskanzlei
gefahren. Ein wenig Freude
schwang mit, denn ich konnte den Tag heute
alleine verbringen und sah mich schon vor meinem inneren
Auge all meine liegen gebliebenen Dinge in
aller Ruhe abarbeiten, denn meine beiden Kolleginnen hatten frei und meine beiden Chefs waren terminlich unterwegs. Ich muss dazu sagen, dass ich vor drei Jahren die Arbeitsstelle gewechselt habe und von meinem Heimatort ein kleines Dorf auf der Schwäbischen Alb in eine 50 Kilometer entfernte Kleinstadt gezogen bin. Dass es sich dabei um eine Karnevalshochburg handelt, war mir dabei nicht ganz so bewusst.
Karnevalshochburg handelt, war mir dabei nicht ganz so bewusst.
Die letzten Jahre fand hier allerdings wegen Corona
kein Fasnet statt. Daher war mir
das noch weniger bewusst. Als ich dann
heute nach der Mittagspause wieder in die Kanzlei
gekommen bin, habe ich mir in der Küche erstmal
einen Tee gemacht. Plötzlich klingelte
es an der Tür. Das ist erstmal
nicht so ungewöhnlich, dass irgendjemand ungeplant
an der Tür klingelt, denn es kommen immer wieder mal
Mandanten vorbei und bringen uns Unterlagen
vorbei oder bitten um einen neuen Termin.
Was dabei aber eher nicht so gut ist, es gibt leider kein Haustelefon oder eine Kamera, mit der man sehen könnte, wer vor der Tür steht.
Man ist also lediglich auf einen Schalter angewiesen, der die Tür mit einem lauten Summen öffnet.
Ohne mir groß Gedanken zu machen, wer da jetzt vor der Tür stehen könnte, habe ich also den Türöffner betätigt und die Tür wurde mit einem lauten Summen geöffnet.
Was mich dann erwartete,
war für mich kaum zu fassen.
Es liefen fünf verkleidete Männer mit einer Ziehharmonika
in die Kanzlei
und sangen lauthals ein Narrenlied.
Hier mal ein Ausschnitt. Soll ich es kurz
anmachen? Ja, mach doch mal.
Das wurde der Kanzler geschaut.
Ja, ich stand dort also mit großen Augen hinter unserer Empfangstheke und dachte mir nur, ach herrje, totale Überforderung machte sich in mir breit.
Ich wusste nicht, wohin mit meinen Händen, meinen Armen und überhaupt wohin mit mir.
Meine Hände versuchte ich in meine Hosentasche zu stecken und ich setzte ein richtig affiges Grinsen auf.
dazu stecken und ich setzte ein richtig affiges Grinsen auf.
Die Narren bildeten
dann eine Reihe nebeneinander,
hakten sich mit den Armen ein und fingen an zu
schunkeln und sangen dabei weiter
lauter als ihr Lied. Es kam mir wie eine halbe
Ewigkeit vor und die Narren wurden auch nicht müde
und zogen ihr Narrenlied ganze drei Strophen lang durch.
Danach schrien sie ihren Narrenruf
Gole,
Gole. Ich habe keine Ahnung, was das
bedeutet. Und ich dachte nur, Hilfe.
Nachdem sie ihr Lied
gesungen hatten, verlangten sie einen Schnaps.
Ich erwiderte darauf nur, ich habe aber gar
keinen Schnaps da. Das ließen sie natürlich
nicht gelten und verlangten daraufhin einen Kaffee.
Also musste ich um die Männer herumlaufen,
um in unsere Küche zu kommen, um dort
einen Kaffee zu machen. Ich versuchte
dabei die Küchentür etwas zuzumachen, damit
ich kurz durchatmen konnte. Aber dann rissen sie die Tür
wieder auf und sangen weiter.
Natürlich war die Kaffeemaschine noch komplett
ausgeschaltet, denn sie war heute
dadurch, dass meine Kollegin nicht da war,
noch gar nicht in Betrieb. Also musste der
Vollautomat erst einmal hochfahren.
Es kam schon wieder wie eine Ewigkeit
vor, bis das Teil endlich anging.
Aber die Kaffeemaschine meinte es absolut nicht gut mit mir.
Ich wollte die Narren doch einfach
nur schnell loswerden, aber zu allem Übel
kam dann auch noch die Fehlermeldung Kaffeesatz leeren.
Und vor lauter Nervosität habe ich
das Teil nicht mal anbekommen. Als ich es
dann doch hinbekommen habe, den Kaffeesatz geleert habe
und auf den Starkknopf für den Kaffee drücken wollte,
war dann auch noch der Wassertank leer.
Ich habe innerlich nur gedacht, warum?
Nachdem ich den Wassertank aufgefüllt hatte,
konnte ich den fünf Narren also endlich ihren Kaffee servieren.
Doch das sollte noch nicht genug sein.
Sie berichteten mir dann, dass sie von Haus zu Haus ziehen und ich solle doch einmal bei der Steuerberaterin fünf Häuser weiter anrufen und fragen, ob Frau Mustermann da ist.
Ich habe gesagt, dass ich die Steuerberaterin gar nicht kenne und keine Nummer habe.
Aber das ließen sie natürlich, wie hätte ich es auch anders erwarten können, auch nicht zählen.
Sie verlangten, dass ich im Internet nach der Nummer suche. Also habe ich ganz schnell
Google befragt. Natürlich zeigte es mir die Nummer
sofort an. Die Narren zeigten nur auf dem Bildschirm
und plärrten, anrufen.
Also ließ ich mich dazu hinreißen,
dort anzurufen. Aber schließlich blieb mir auch
gar nichts anderes übrig. Ich wurde ja fast schon dazu
genötigt. Außerdem wollte ich die Männer
so schnell es geht wieder loswerden. Daher dachte ich,
diskutieren ist zwecklos.
Also wählte ich die Nummer. Nach dem dritten Klingel
nahm schon die besagte Frau Mustermann ab.
Statt dass ich einfach aufgelegt hätte,
nein, ich meldete mich noch mit Kanzleinamen
und meinem Nachnamen und erzählte irgendwas davon,
dass hier fünf Narren stehen und nachher verlangt
haben. Doch was ich nicht erwartet habe,
besagte Frau Mustermann war total unfreundlich.
Sie schrie mich fast an, dass
ich sie hier am Telefon nicht nerven solle und
ich solle denen sagen, dass sie die Tür nicht
aufmachen wird, wenn sie vorbeikommen.
Für mich war das einfach nur die Krönung und ein halber
Albtraum. Die Narren bekamen davon natürlich
nichts mit, denn ich hatte das Gespräch
nicht auf Lautsprecher gestellt, außerdem fing sie schon
wieder mit ihrem Gesang an, als sie am Telefon
mit Frau Mustermann sprach. Ich legte
blitzschnell auf und sagte, Frau Mustermann wird nicht
aufmachen. Das fanden sie natürlich nicht
so toll und meinten, dann müssen sie wohl noch ein Weilchen
hierbleiben und dass sie mir ein Lied beibringen wollen.
Sie bestanden darauf, gemeinsam mit mir
zu singen. Aber ich lehnte hektisch ab
und fuchtelte wild mit meinen Händen herum.
Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, aber ich stotterte
dann nur noch was von, wir arbeiten nach
Stundensatz und je länger es dauert, desto teurer wird es.
Und dann wurde ich sie ganz schnell los.
Sie zogen dann weiter und als sie hinter sich die Tür schlossen,
musste ich mich erstmal hinsetzen und tief durchatmen.
Als mein Chef dann am späten Nachmittag in die Kanzlei kam
und ich ihm davon berichtete, lachte er nur und sagte,
ha ha ha, sagen Sie bloß, Sie haben den aufgemacht.
Ich dachte mir nur, danke für nichts.
Liebe Grüße, Sarah.
Ja.
Horror, Sarah, Horror.
Ich kenne solche Bräuche
aus meiner alten Heimat, wo auch so Männergruppen
in so gesellschaftlich
legitimierten Zauftouren
dann vorbeikommen und irgendwas wollen.
Aus irgendwelchen Gründen war das bei uns in der Region
immer Eier, rohe Eier wollten die.
Und wenn man die nicht rausgegeben hat,
wenn man keine da hatte, haben die einem
Tierscheiße vor die Tür gekippt.
Wo ich auch denke, warum eigentlich?
Und auch gerade so
Leute, die das nicht kennen, haben
dann halt einfach keine Chance und laufen dann ins Messer, wie sie.
Ich finde das schrecklich. Ich finde auch
diese Männergruppen, die dann so
in irgendeiner Mission unterwegs sind
und irgendwas machen bei den Leuten,
die sind auch immer so penetrant bis aggressiv.
Man kann ihnen nicht entkommen und wenn man
dann auch noch alleine mit ihnen ist, einfach schrecklich.
Ich möchte niemals in die Situation geraten.
Deswegen muss ich immer erst aus dem Fenster gucken,
wer vor der Tür steht.
Zum Glück geht das bei uns.
Aber es tut mir leid, dass es in diesem Fall nicht möglich war.
Es tut mir wirklich von Herzen leid.
Und ich finde, Sarah, du hast unser Drinnispaket verdient
als kleine Wiedergutmachung.
Es stellt sich raus, dass KarnevalistInnen
nicht so richtig den Room readen können.
Mit einer fucking
Ziehharmonika dabei noch.
Tut mir einfach nur leid.
Dann noch anrufen, ob die Nachbarin da, die man gar nicht kennt,
auch da ist.
Ich kann das voll gut verstehen, weil ich hätte das
in der Situation auch gemacht. Wenn fünf Typen
auf dich einreden,
ich glaube nicht, dass ich mich getraut hätte,
zu sagen, jetzt verpiss euch ihr Arschlöcher, wie in Karen Steiner, gesagt haben,
verpiss dich, du hässlicher Kackvogel.
Ich hätte dann auch da angerufen,
obwohl es die absolute Hölle wäre.
Aber wenn man sich so unter Druck gesetzt fühlt,
ich kann es gut verstehen.
Geht mir genauso, ja.
Sarah auf jeden Fall, wohlverdienter Adrini des Monats,
Februar 2023.
Und mit unserem Pitch für das Kommentieren von Karnevalsumzügen hat es auch noch nicht so richtig geklappt.
Viele Leute haben geschrieben aus ihren Wohnorten, dass wir da mal was kommentieren sollen.
Aber wir bräuchten eigentlich dann die Infrastruktur.
Also ich habe jetzt gehofft, dass RTL auf uns zukommt und dann, dass Jan Köppen unten mit der Handkeule steht und dass wir oben sind. Und dann geht Jan Köppen unten auf die Leute zu,
macht flapsige Sprüche und gibt dann wieder ab an uns.
Und wir machen auch flapsige Sprüche.
Und dann wird das auf RTL HD ausgestrahlt.
Also von der Größe habe ich es mir ungefähr so vorgestellt wie The Dome.
Alles, was da drunter ist, weiß ich nicht.
Müsste ich mir dann noch mal im Detail angucken.
Ich würde mich auch freuen über den WDR.
Vielleicht müssen wir da irgendwie mal, können wir nicht unseren alten Nachbarn,
Michael Dietz, mal an von der aktuellen Stunde, können wir den mal irgendwie...
Wir müssen irgendwie unsere Kontakte spielen lassen.
Ja, irgendwie müssen wir da mal gucken.
Also, notfalls habe ich auch gesagt, würde ich mit meinem Handy einen Hotspot machen.
Und dann können wir da schon irgendwie mit dem USB...
Ein Burger King Hotspot von deiner Mahnwache.
Ja, dann können wir schon irgendwie dann
mit dem USB-Mikrofon kommen wir da schon irgendwie hin.
Zu Rande. Da kommen wir schon zu Rande.
Julia,
ich möchte eine Rubrik zurück
ins Leben holen. Gerne. Die wäre schon
fast gestorben. Hätte uns
nicht jemand geschrieben? Ja. Es geht
um die freundliche Erinnerung.
Oh ja.
Die freundliche Erinnerung.
Bei der freundlichen Erinnerung geht es um Erinnerungen.
Wir erinnern die Leute an ihre Termine.
Die könnt ihr uns schicken an info.at-drinis.de
wie auch die Drini des Monats-Geschichten.
Immer mit einer gut ausgesuchten Betreffzeile.
Möglichst präzise, das hilft uns,
weil wir können nicht mehr alle Mails lesen.
Das sind einfach zu viele.
Deswegen müssen wir gucken,
ist das etwas, wo wir mehr arbeiten können.
Und Maja hat uns etwas geschrieben,
nämlich mit dem Betreff die freundliche Erinnerung.
Maja schreibt, ich muss nächste Woche am Mittwoch, den 1.3.2023, das ist morgen, um 9 Uhr bei meiner Zahnärztin in der Karlsruher Innenstadt die Zahnschiene abholen. Es wäre gut, wenn ich schon um halb 9 aus dem Haus gehe, also Maja um halb 9 aus dem Haus. Dann kannst du nämlich auch mit dem Fahrrad pünktlich und nicht ganz so verschwitzt ankommen, schreibt sie.
Ja, sehr gut.
Die freundliche Erinnerung.
Alles Gute, Meier.
Ja, ich würde sagen, damit machen wir hier einen Schlusspunkt.
Yes.
Ich hoffe, Meier hat das noch mitgekriegt.
Ich hoffe wirklich, dass die Leute das am Dienstag noch mitkriegen,
wenn die Folge rauskommt, am Dini-Dienstag.
Ich hoffe einfach, dass Meier ihre Zahnschiene pünktlich abholt.
Das ist einfach jetzt wirklich meine Hoffnung.
Wer hat sich in den Podcast abonniert, dann weiß
sie immer, wenn eine neue Folge kommt und wenn wir
manchmal eine Pause machen, wenn wir wieder zurückkommen,
dann kriegen wir eine Push-Nachricht und dann weiß man, es gibt
eine neue Folge. Wenn ihr es noch nicht gemacht
habt, macht das doch. Das ist cool.
Lasst uns fünf Sterne da. Ich wünsche euch eine gute
Woche. Bis zum nächsten Drinni-Dienstag.
Bis nächste Woche. Bleibt drin und bleibt gesund.
Tschüss. Tschüss.
Drinnis, der Podcast
aus der Komfortzone.