DRINNIES - Der große Stabmixer-Test
Episode Date: March 29, 2021Giulia und Chris ziehen für den Rest ihres Lebens in ein Hotel – aber davor müssen sie noch folgende Themen besprechen: Chris saß sozusagen in U-Haft und wurde 4 Stunden lang verhört, Giulia war... überrascht, dass man auf einem Reiterhof reiten muss! Außerdem dabei: Eine britische Großfamilie, die beste Chipssorte der Welt und die zwei großen B (Busfahrer und Blutspende). Hossa!Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Drinnis, der Podcast aus der Komfortzone.
Hallo Leute, hier sind wir wieder, die Drinnis. Es ist Drinni-Dienstag. Wir hoffen, es geht euch gut und wenn nicht, ist auch okay. Ich bin Julia.
Und ich bin Chris.
Das ist wirklich so geil wie beim Tigerenten-Club, wie wir uns so kurz
vorstellen. Ich weiß nicht, ob es peinlich ist,
oder ob es einfach schon normal ist,
dass wir das machen. Für mich fühlt es sich komplett normal an.
Aber vielleicht muss ich da mich selber noch mal
reflektieren, ob das so okay ist, unsere Moderation.
Wir wissen ja gar nicht, was normal ist
in dem Gebiet, weil es ist ja eigentlich gar nicht,
wir kommen ja gar nicht aus dieser Radio-Ecke.
Deswegen machen wir das, glaube ich, so, wie wir uns vorstellen,
dass coole Leute das machen. Aber
niemand, der cool ist, macht das.
Mein Deutschlehrer hat sich immer selber dafür
gefeiert, dass er gesagt hat, es gibt gar kein Normal.
Das fand er, glaube ich,
am Tag der Sitzung.
Der Philosoph des 21. Jahrhunderts,
der mal so einen Satz rausgehauen hat.
Ja, Chris, wie geht's? Wir haben uns jetzt
hier wieder auf dem Dachboden eingefunden.
Wie geht's dir damit?
Mir geht's gut. Die Luft ist wieder trocken, aber das soll euch nicht stören und auch mich nicht.
Und ich finde aber, wir sollten vielleicht mal ein neues Image aufbauen.
Habe ich mir so überlegt. Wir sind auch schon mal genannt worden, der Podcast vom Dachboden.
Und das ist ja alles charmant und so, aber jetzt, glaube ich, eine neue Zeitrechnung für mich hat angefangen.
Wir sollten mal so ein Image aufbauen, wie so ein alternder Rockstar,
der denkt, er muss jetzt noch irgendwas von Jugendlichkeit ausstrahlen
und einfach in einem Hotel lebt.
Sich nicht um das Essen kümmern müssen,
sich nicht um das Zimmer kümmern müssen,
um das Putzen und auch nicht um das Waschen kümmern.
Weißt du, dass wir eigentlich jetzt in ein Hotelzimmer ziehen
und vor Ort aus unseren Podcast aufnehmen.
Also wie Udo Lindenberg, der inszeniert ja quasi
um sich herum damit schon automatisch so
einen Kult, obwohl er gar nicht mehr,
also, ja, die Musik, da kann man jetzt
zu überstreiten, werde ich jetzt auch nicht zu sagen.
Ich will nicht über Udo Lindenberg sprechen.
Aber allein die Tatsache, dass ein Rockstar
in einem Hotel lebt,
macht ihn ja dann nochmal mehr zum Rockstar.
Ist ja aber überhaupt auch nichts Besonderes,
was der Typ da macht in Hamburg, was der veranstaltet.
Du wolltest nicht über ihn reden.
Abbruch, Abbruch. Aber was ich dazu
sagen will, wenn wir jetzt in ein Hotel ziehen,
also Punkt 1, Atlantik
kommt für uns nicht in Frage, ist viel zu teuer.
Und dann stelle ich mir die Frage,
wo würden wir unterkommen? Wahrscheinlich im
Ibis Budget oder so.
Oder im A&O Hostel.
Ab wann ist es denn cool zu sagen,
ich wohne im Hotel, ich lebe im Hotel?
Ist das bei A&O Hostel im 16er Schlafzimmer
schon cool? Also ich muss sagen,
Hostel geht nicht.
Für mich ist es einfach zu krass,
mit vielen anderen Leuten in einem Raum zu schlafen.
Das geht nicht. Aber
Ibis Budget, Ibis Budget,
Motel One oder so, das geht. Kann man das auch
sagen? Ich wohne im Ibis Budget, ich bin Rockstar.
Ich glaube, das ist vielleicht schon eher sogar
der Zeitgeist heute, dass man das so sagt.
Vielleicht ist es sympathisch. Also das
ist schon cool. Ich frage mich, wie teuer ist die
Miete, wenn man da wohnt, Ibis Budget im Monat?
Da kann man bestimmt einen Deal machen, oder?
Also weißt du, wir leihen schon, dass wir jetzt
einen Namen, das ist übrigens keine Werbung,
das wirkt immer so, als würden wir Werbung machen.
Es gibt auch noch Novo Hotel, Maritim,
Best Western. Ja, aber Novo Hotel und Maritim
ist ja schon eine Stufe höher, oder?
Ist das nicht so ein bisschen... Ich weiß nicht, Maritim ist
bei mir komplett jetzt abgespeichert unter
Bruchbude, seit die AfD da ihren
Parteitag hatte. Sagen wir mal,
Novo Hotel, das ist schon eine andere
Klasse, oder? Novo Hotel ist natürlich
eher ein Vier-Sterne-Hotel, oder?
Das ist die Frage. Vier Sterne ist vielleicht
spezies sogar. Cool wäre, wenn man
bei drei bleibt oder dann direkt fünf
oder noch mehr, wenn es geht. Oder sogar zwei Sterne.
Ja, oder zwei. Das wäre auch geil.
Vier Sterne ist vielleicht sowas, wo, da sehe ich
so ein Bild von mir, Leute, so
Sparfüchse, die dann denken, das ist jetzt das
ganz Große, weißt du, so ein bisschen,
ich weiß nicht, ich habe da Baden-Württemberg-Vibes.
Ja, komplett, ich weiß, was du meinst. Aber ja,
ich glaube, wenn man sich fünf nicht leisten kann,
sollte man direkt bei zwei oder drei einfach bleiben.
Ich glaube, wenn man jetzt wirklich konkret
auf zwei Sterne setzt, das wäre cool.
Ich werde mal eine Anfrage schicken an Ibis Budget,
ob wir da mal längerfristig wohnen können.
Jetzt haben die doch auch bestimmte
viele Zimmer frei. Die sind doch froh, wenn Leute
da dauerhaft wohnen, oder? Ja, gute Frage.
Es gibt ja diese Hotels, die so Arbeitsplätze jetzt vermieten in den Zimmern.
Ja, man darf nur nicht drin schlafen.
Aber es ist nicht so günstig.
Nein, das habe ich auch gedacht. Boah, das ist ja eine coole Idee.
Da kommt man mal raus, man kann sich da in Ruhe mit gutem Internet hinsetzen.
Und dann kostet das irgendwie 80 Euro am Tag.
Dann denkst du, ja okay, wie viel Geld muss ich denn verdienen, dass sich das lohnt?
Aber gibt es da denn auch ein Frühstücksbuffet?
Bei den 80 Euro, wenn man jetzt da einfach einen Tag lang arbeitet?
Ich glaube nicht. Ich finde auch Frühstücksbuffet? Bei den 80 Euro, wenn man jetzt da einfach einen Tag lang arbeitet? Ich glaube nicht.
Nicht, ne?
Nee.
Ich finde auch Frühstücksbuffet im Hotel ist für mich eine ultra stressige Situation.
Eigentlich soll das Buffet ja so sein, man geht hin, man kann sich bedienen, man kann sich frei bewegen.
Es sollte eigentlich das komplette Gegenteil von Stress sein, weil man sich einfach bedienen kann.
Man muss nicht irgendwie mit Menschen sprechen und sagen, können Sie mir bitte dieses Brötchen da hinten reichen.
Man kann es sich einfach nehmen.
Aber für mich ist es komplett Stress.
Ich fühle mich die ganze Zeit wie in einer Supermarktkasse.
Vielleicht, wenn ich mich auch wirklich tief in mich reingucke
und mich reflektiere, ist es vielleicht auch so eine Urangst von,
ich kriege zu wenig Essen.
Aber das ist vielleicht ein leicht anderes Thema.
Ich finde auch, also ich habe auch bei Buffet,
fühle ich mich permanent beobachtet.
Also ich fühle mich auch nicht beobachtet, sondern ich werde permanent beobachtet,
weil dicke Menschen am Buffet
werden generell beäugt, in Deutschland
nochmal krasser. Und nicht nur am Buffet, sondern überall,
wenn man was trinkt oder isst. Überall.
Deswegen neige ich dann automatisch
dazu, mir viel weniger auf den Teller
zu machen, wie ich eigentlich gerne essen würde.
Oder auch mal so Obstscheiben oder so.
Am besten noch Ananas, wo ich
dagegen allergisch bin. Und mir das dann
so drauf mache, so eine ganz kleine Menge
essen. Das Problem ist, du machst dich sehr wenig drauf,
musst aber dafür öfters zum Buffet,
was ja auch wieder negativ ist.
Das ist ja auch wieder negativ konnotiert.
Und deswegen, wenn ich mit anderen Leuten in einem
Hotel war, hab ich immer gefragt, kannst du mir
das und das mitbringen, wenn sie aufgestanden sind.
Dass dann quasi die schlanken Leute
mir was zu essen mitbringen. Das ist eigentlich so
traurig. Aber es ist so.
Deswegen bin ich auch keine Buffet-Person. Ich mag das einfach nicht,
wenn Leute denken, weißt du, dann mach ich mir
so eine Kelle Nudeln drauf und dann wird direkt gesagt,
die Fröster schon wieder
vom Buffet. Es wird nicht gesagt.
Manchmal schon, hab ich auch schon gehört.
Na klar, aber es wird gedacht.
Es wird gedacht und deswegen, ich auch keine Büffi.
Ich kann das komplett verstehen.
Andere Frage an dich.
Was findest du schlimmer im Hotelzimmer?
Barfuß, auf den Teppich gehen oder die vollgefettete Fernbedienung bedienen?
Was ist schlimmer?
Boah, natürlich auf den Teppich.
Das ist das Schlimmste, was passieren kann.
Sehr unberechenbar, was da drin ist.
Nein, ich finde, das ist das Ekelhafteste, was es gibt.
Teppichboden im Hotel.
Bei der Fernbedienung hilft natürlich,
wenn man einfach so ein kleines Desinfektionsspray dabei hat.
Das kann man ja machen.
Oder direkt so Einweghandschuhe anziehen,
wenn man sich im Hotelzimmer bewegt.
Ja, das geht.
Aber halt vom Boden, da kannst du halt nicht entfliehen.
Der ist halt da oder nicht.
Und deswegen auf jeden Fall Teppichboden.
Ich bin auch immer voller Angst, wenn es an der Hoteltür klopft.
Weil ich denke immer, wer ist das wohl?
Aber es ist eigentlich immer der Zimmerservice.
Und weil ich das Schild vergessen habe.
Der Steuerfahnder.
Das Problem ist, am liebsten würde ich mich auf den Boden werfen,
so wie wenn zu Hause die Post klingelt,
auf den Boden werfen und totstellen. Aber dann denke ich mir,
das ist ja der Teppich, ne? Da will ich mich
ja jetzt nicht hinwerfen.
Und es kann ja auch gar nicht die Post sein.
Das muss man ja auch bedenken. Genau. Und es ist immer der
Zimmerservice und eigentlich immer nur, weil ich das Schild
vergessen habe. Die klingeln ja nicht, wenn draußen
das Schild ist, nicht stören.
Ja, also eigentlich im Prinzip sind wir nicht dafür geachtet, im Hotel zu leben.
Es gibt noch was anderes, was ich auch sagen will.
Als Drinni im Hotel auch ein Problem, wenn die Karte nicht mehr funktioniert fürs Türschloss.
Und dann ist es ja manchmal einfach so, dass die nicht mehr funktioniert.
Ich weiß nicht, weil die die Codes neu aufsetzen.
Ich habe keine Ahnung.
Ich denke aber immer direkt, ich bin dran schuld.
Ich bin schuld, dass diese Karte für dieses Schloss bei meiner Tür nicht geht.
Ich muss jetzt diesen Gang an die Rezeption machen
und die Karte vorweisen und sagen, tut mir leid.
Ich habe es, glaube ich, total kaputt gemacht.
Ich habe das ganze Hotelsystem außer Kraft gesetzt.
Die Karte geht nicht mehr.
Und das passiert einem auch nur, wenn man in einem teureren Hotel mal ist.
Wenn man einmal irgendwo ist, dann passiert sowas. Dann muss man mit seinem H&M Pullover zu dieser rausgeputzten Rezeption gehen und diesem Concierge mit seinem Hütsche muss man dann irgendwie sagen, ich habe diese Karte kaputt gemacht und das ist einfach immer unangenehm.
Obwohl es eigentlich gar nicht schlimm ist, aber es ist so dieses Unkontrollierbare.
Wie wird die Person reagieren?
Wobei zum Beispiel beim Einchecken ist es überhaupt kein Problem.
Für mich zumindest.
Da komme ich hin und sage, mein Name, ich will einchecken. Und dann sind die Abläufe sofort klar und die wollen das auch schnell hinter sich bringen.
Das finde ich eigentlich eine der benutzerfreundlichsten Service-Dienstleistungen, die es gibt.
Diese Situation an der Rezeption.
Das ist interessant, dass du das sagst, weil ich finde, das Einchecken ist das Unangenehmste überhaupt.
Davor habe ich jedes Mal Angst,
weil, kann ich auch direkt sagen, warum,
bei Hotels muss man immer seine Kreditkarte geben.
Und ich habe einfach
meinen PIN vergessen. Ich mache das immer mit
Unterschrift. Immer schon.
Stimmt, das habe ich so verdrängt.
Da habe ich auch schon schlimme Erlebnisse gehabt.
Also ich hatte wirklich noch nie ein Problem.
Es war immer, dass ich unterschreiben musste,
aber in meinem Kopf ist immer so, was ist,
wenn jetzt doch das Hotel sagt, sie müssen
hier einen PIN eingeben. Ja. Das musste ich
noch nie, aber jedes Mal hab ich wieder die Angst, weil ich
weiß diesen PIN nicht mehr und
irgendwie krieg ich's nicht hin, mir einen neuen schicken zu lassen,
weil ich ein Training bin.
Aber es geht eigentlich immer nur mit Unterschrift.
Aber diese Panik
vor diesen 10 Minuten einchecken
mit dieser scheiß Kreditkarte, das ist für mich die Hölle.
Ich bin dann nass gespitzt, wenn ich aufs Zimmer
komme, muss ich direkt duschen.
So, jetzt habe ich zwei Fragen.
Erstens, wenn man dauerhaft im Hotel
wohnt, kriegt man auch so eine Karte und muss man
überhaupt auch noch eine Kreditkarte bezahlen?
Oder ist das alles anders geregelt? Und zweitens, ist es
dann überhaupt was für uns, um dort zu wohnen?
In einem Hotel?
Ich habe den Eindruck, wir haben jetzt gute Argumente
gesammelt gegen unseren
neuen Lebensstil. Mich würde interessieren, wenn ich
jetzt Udo Lindenberg bin und im Atlantic Hotel
wohne, wie sehr darf ich denn
meine Suite modifizieren,
dass sie mir gefällt? Wo fängt das
an und wo hört es auf? Darf ich da eine Zimmerpflanze
reinstellen, die da nicht reingehört?
Darf ich ein Bild aufhängen mit einem Nagel in die Wand?
Darf ich eine Wand streichen?
Gute Frage. Darf ich mir ein Ikea-Bett
kaufen? Gibt es einen Mietvertrag?
Nein, wahrscheinlich nicht, aber einen dauerhaften
Vertrag? Es gibt wahrscheinlich einfach
eine dauerhafte Buchung, die quasi von
seinem Konto abgebucht wird. Ich meine, wenn man einer der
größten Künstler, die dieses Land
je gesehen hat, ist, dann wird
man doch wohl einfach einmal einchecken
und einfach nicht mehr auschecken und es wird geduldet.
Vielleicht wird die ganze Zeit gesagt, die Rechnung
bezahle ich, wenn ich ausziehe. Vielleicht hat
er noch gar nichts bezahlt. Ich meine, ich habe
selten so gutes Songwriting gehört, wie
bei Udo Lindbergh. Das Oeuvre ist ja wohl
so stark. Wir fangen gar nicht damit an. Wir machen dieses
Fass jetzt nicht auf. Ich kann komplett verstehen, warum
wir der 4 Udo Lindbergh nicht auf.
Runter und rauf spielen.
Wir machen das jetzt nicht auf.
Aber ganz ehrlich, wie geil wäre es, wenn er noch 0 Euro
gezahlt hat, aber wirklich sagt, wenn ich wieder
auschecke, bezahle ich die Rechnung.
Die schreiben das quasi an für ihn.
Und er ist jetzt schon bei 96.000 Euro,
wahrscheinlich bei mehr, bei 500.000,
1 Million Euro und
sagt, er macht es beim Auschecken.
Er wird aber safe da drin einfach sterben
in 10 Jahren.
Sehr gut, ja.
Also, das ist ganz so gut.
Und das Hotel bleibt einfach drauf sitzen,
auf diesem ganzen Geld.
Eigentlich war es schon ein E-Pro-Wert-Tipp.
In ein Hotel gehen und sagen,
ich bezahle beim Auschecken und dann einfach sterben im Hotelzimmer.
Vier Jahre.
Ja, finde ich gut.
Eigentlich eine gute Masche.
Ich finde, wir müssen mal wieder ein Bubble-Update machen.
Das würde mich nämlich auch interessieren, wo du gerade so abgetaucht bist, in welcher Bubble.
Und ich habe auch was zu berichten.
Ja, sehr gerne.
Bubble-Update
In dieser Rubrik Bubble-Update geht es darum, dass wir uns gegenseitig auf den neuesten Stand bringen,
was denn das Thema Bubbles
angeht. In welcher Bubble wir uns befinden, wo
uns der YouTube-Algorithmus hingetragen
hat. Und ich bin in der Bubble
angekommen, in den letzten
anderthalb Wochen, würde ich sagen,
bin ich in der Verbrauchermagazin-Bubble.
Ich weiß gar nicht, ob es sowas gibt,
aber ich gucke mir
aktuell fürs Leben gerne
WDR Markt, NDR Markt, SWR Marktcheck, Kassensturz aus der Schweiz. Das sind so Formate, so Sendungen aus dem dritten Programm, wo halt Produkte getestet wird und auch gezeigt wird, wo wird man wieder übers Ohr gehauen.
Tipps und auch manchmal auch einfach,
was ist der schnellste Weg, um Schneeketten aufzuziehen zum Beispiel. Das gefällt mir sehr gut.
Und ich habe letztens eine Sendung geguckt,
da ging es zum Beispiel darum, dass auf Sesam sind
krebserregende Kerne, so in
Knabbermixe und so. Und da habe ich dann mitgefiebert,
wirklich, welcher Knabbermix ist denn
nicht belastet? Und eigentlich geht es mir, habe ich
gemerkt, bei diesen Magazinen geht es mir eigentlich nur darum,
zu gucken, welches Produkt
konsumiere ich und ist es auch gut?
Und eigentlich bin ich immer beleidigt, wenn es nicht
auf dem ersten Platz ist. Oder auch ganz geil,
eigentlich will ich nicht diese
Produkttests, wo dann rauskommt, scheiße,
die sind krebserregend, sondern ich will einfach nur so
Redakteure, die im Einkaufszentrum
stehen und dann mit so Schulklassen, großen
Gruppen die beste Chips-Sorte
eruieren, so mit Blindtest.
Das gefällt mir sehr gut und ich bin immer für
die Underdogs, die Billigprodukte,
dass die ganz weit vorne sind.
Das ist immer so geil, die teuren Produkte, wenn die abkacken
und dann die günstigen Produkte sind ganz
weit vorne und dann am besten ich auch noch
das Produkt konsumiere, was auf dem Platz ist.
Das ist eigentlich deine WM. Du fieberst da immer
mit, mit deiner Mannschaft. Ja, komplett
und wenn jetzt jemand vom Verbrauchermagazin
Redaktion zuhört, ich persönlich
bin nicht so daran interessiert, zu gucken, wo wird man übers Ohr gehauen.
Weil da wird es immer so reißerisch im Boulevardesk und außerdem gibt es da eine Sendung von meinem geliebten Rudi Zerne, Vorsicht Falle.
Das ist so eine Ableger-Sendung von 28.XY.
Da wird den alten Leuten Angst gemacht, vor allem.
Antanztrick, Enkeltrick. Warum meine Oma mich weinend anruft und sagt,
ich glaube, ich habe aus Versehen einen Vertrag unterschrieben
und muss jetzt 100 Millionen Euro zahlen,
obwohl sie nur eine Spam-E-Mail bekommen hat.
Das mag ich gar nicht so.
Da geht es schon bei Rudi Zähn natürlich nicht.
Er ist ein super Typ, einwandfrei.
Aber bei den dritten Programmen geht es auch schnell in die Richtung
Airtel-Explosiv oder Airtel-Extra, weißt du?
Wo dann so jemand mit versteckter Kamera vorgeschickt wird und dann wird da irgendwie jemand geshamed, dass er irgendwie versucht Geld zu machen.
Ich will nur eigentlich geile Produkte, Informationen, geile Produkte, Empfehlungen. Was sind sie aktuell? Der beste Knabber-Mix? Was istrag über Stabmixer. Da haben die alte Stabmixer auseinandergenommen. Was? Ja, schnall dich an, es wird eklig.
Die haben die alten Stabmixer aufgetrennt und geguckt,
welche Stabmixer sind am undichtesten.
Weil wenn man die über Jahre hinweg benutzt,
sind da die Überreste von den Flüssigkeiten, die man mixt.
Also Püree, wenn man irgendwie einen Teig macht oder irgend so was.
Das ist echt eklig.
Aber für sowas feiere ich die Programme.
Auf jeden Fall bin ich jetzt in diesem Verbrauch-Magazin.
Ich finde, das ist auch ein ganz interessantes Themenfeld.
Ich liebe das auch und ich liebe vor allem die Sendung, wo aufgedeckt wird,
welches Markenprodukt steckt hinter einem Discount-Produkt,
die einfach nur anders verpackt sind.
Und das schreibe ich mir dann auf und dann kaufe ich das.
Und dann denke ich so, yes, jetzt habe ich mal wieder,
ich bin dem nicht ins Netz gegangen.
Du hast den Kapitalismus ausgetrickst.
Ich habe den ausgehebelt.
Du hast das System auf den Kopf gestellt.
Vielleicht sollten wir mal für unsere ZuhörerInnen
fürs nächste Mal eine Liste zusammenstellen
mit den Produkten, die eigentlich Markenprodukte sind,
aber 50 im Discounter.
Das ist aufwendig, aber das ist ein Fanservice.
Vielleicht können wir Nelson Müller mal ins Boot holen.
Der macht doch so eine Sendung.
Der macht auch immer so geile Sendungen.
Da wird das aufgedeckt. Und ich liebe das, wenn man das sieht. Fanservice. Vielleicht können wir Nelson Müller mal ins Boot holen. Der macht doch so eine Sendung, oder? Der macht auch immer so geile Sendungen. Ja, das ist Hammer.
Da wird das aufgedeckt. Und ich liebe das,
wenn man das sieht. Yes!
Die 79 Euro Schokomäuse
sind eigentlich nur umgespolzene
Kinder-Schokobons. Also das ist jetzt
nicht der Fall, aber zum Beispiel.
Und ich liebe das einfach über alles, das zu sehen.
Das ist auch so ein Opa-Ding,
dass man sagt, die Nutella von
Aldi, das Eigenprodukt, die Eigenmarke, ist die Nutella, die hergestellt wird im echten Nutella-Werk, aber nachts zwischen 12 Uhr und 3 Uhr. Da machen sie die Maschinen so ein bisschen mit weniger Öl, die laufen dann, aber es das denn sein, dass diese Schokobräsen von Aldi aus der exakt gleichen Adresse
kommen, wie die Schokobräsen von
Rewe und dann sagen sie,
ja, das stimmt, wir machen
beide Produkte, allerdings
leicht veränderte Rezepturen.
Da siehst du dann irgendwie so
7% Salz und bei dem anderen
so 6,9% Salz.
Also so ein ganz leicht verändertes Rezept,
damit sie das begründen können,
dass es nochmal für eine andere Zielgruppe
uns hingewirkt. Das gefällt mir richtig gut.
In der Schweiz gibt es auch einen ganz
bekannten Moderator davon, Ueli Schmetzer,
will ich auch noch für unsere Schweizer Community,
das gucke ich auch ganz gerne, vor allem wenn ich
Heimweh habe, wenn ich da
Embutier-Produkte zum Beispiel ganz vorne sehe,
da geht mir das Herz auf. Aber das ist...
Ich habe auch manchmal Heimweh nach der Schweiz.
Ich kann es so sagen, es ist eine zweite Heimat für mich geworden.
Und ich muss sagen, wenn ich Heimweh habe, dann gucke ich Samstigjas.
Shoutout an Manuel Weingartner,
der diese Woche einen sehr guten Wikipedia-Auszug geteilt hat.
Erstmal musst du erklären, was Samstigjas ist.
In Deutschland kennt das niemand.
Das ist eigentlich Kartenspielen, so was wie Skat,
was alte Typen in der Kneipe spielen am runden Tisch.
Ich kann es selber nicht, hab das nie
gelernt, auch kein Interesse dran, aber die Sendung,
die ist grandios. Und das ist nämlich
immer ein Telefon-Jasser in,
ich glaube, das wird wahrscheinlich nicht gegendert, so wie ich
die Sendung kenne. Da ist ein Telefon-Jasser
zu Hause, eben nicht zu Hause,
aber es sollte suggeriert werden,
die am Telefon mit
live mitspielt mit den Leuten in der Kneipe. Ich weiß gar nicht, ich glaube, es ist eine prominente Person, die am Telefon mit live mitspielt. Mit den Leuten in den Kneipen.
Ich weiß gar nicht, ich glaube, es ist eine prominente Person,
die da die Karten hält und dann quasi
als verlängerter Arm
im Fernsehen, im Studio, am Set
quasi die Karten legt. Aber die Person,
die Telefonjasserin,
ist gar nicht zu Hause, sondern auch
im Studio, einfach im Nebenraum. Danke, Manuel.
Das hat mich komplett aus den Socken gehauen.
Da habe ich wirklich den Glauben an das Fernsehen
endgültig verloren, muss ich ganz ehrlich sagen.
Das ist wirklich brutal und
ich merke auch, je länger ich in dieser Branche
arbeite, desto weniger gefällt mir
das Fernsehen, weil ich sehe, dass einfach
irgendwie alles so gestaged ist.
Das ist ein anderes Thema. Da müssen wir mal eine Spezialfolge
machen, die große
Fake-Stage-Aufdeckungsfolge.
Julia, in welcher Bubble bist du eigentlich?
Ich bin gerade abgedriftet in die Bubble der britischen Großfamilien.
Also nicht Königsfamilien.
Nein, aber man kann es so sagen.
Für mich, also ich habe quasi meine eigentlichen wahren Royals gefunden.
Und zwar liebe ich sowieso Dokumentationen über sehr große Familien.
Ich weiß nicht, was mich daran fasziniert.
Wie meinst du große Familien? Körpergröße?
Sehr viele Kinder, nicht die Körpergröße.
Aber es fasziniert mich sehr,
schon immer eigentlich.
Ich finde bei Wollnys ist es halt so ein bisschen scheiße,
weil da ist total viel gestaged und so
und das ist halt schlecht gespielt einfach.
Aber es gibt auch Dokus, die halt wirklich tatsächlich
die Leute nur begleiten und das finde ich cool.
Und da ich am deutschen Markt nichts mehr gefunden habe, was ich noch
nicht kenne, habe ich mich ausgeweitet
auf den britischen Fernsehmarkt
und auf Channel 4 und Channel 5 läuft
ein Format von der größten
britischen Familie.
Aber hast du aktiv danach gesucht?
Wer will das wissen?
Es würde mich jetzt einfach so interessieren, privat,
ob du jetzt da reingeglitten bist.
Du weißt, wie das ist. Man gibt mal was ein und dann
kommt man da rein in das Video und dann werden unten
andere Videos vorgeschlagen und so ergibt sich eins
und eins kommt zum anderen.
Big-Ass-Families.
Auf jeden Fall.
Diese Familie,
Familie Redford,
hat 18 Kinder.
Sorry, nochmal, ich muss fragen, das ist nicht
fiktiv. Das ist echt, die Familie
gibt es wirklich, sie wurde einfach nur
in ihrem Alltag quasi begleitet.
Ich weiß nicht, wie viel da inzwischen auch von
der Redaktion noch mit reingetragen wird,
aber damals wurde sie wirklich
nur begleitet. Es ist auch nicht so wahnsinnig viel passiert,
sondern man hat einfach gezeigt, wie ist der Alltag
mit 18 Kindern. So, 18
Kindern? Ja.
Von so eine Frau und einen Mann? Eine Frau, ein Mann.
Es ist nicht Patchwork.
18 Kinder, die Frau unter 40.
Es ist nicht Patchwork.
Nein.
Alle Kinder von dieser Frau und diesem Mann,
ich glaube, die hat mit 14 ihr erstes Kind bekommen.
Aha.
Und war eigentlich seitdem permanent schwanger.
Und ist jetzt irgendwie dann 38 gewesen.
Aber dazu komme ich später.
Und zwar, ich habe dieses Video gesehen und ich dachte
so, boah, das ist so heftig,
18 Kinder und dann erstmal war ich schockiert,
wie sauber und ordentlich dieses Haus ist,
also ordentlicher als meine Wohnung
und das mit 18 Kindern.
Die Frau hat alles unter Kontrolle,
die schmeißt den kompletten Laden
da und ist am Abend also normal
erschöpft, aber jetzt nicht so, dass sie sagt,
ich habe einen Nervenzusammenbruch.
Ist die ganze Zeit noch irgendwie am Lachen, findet das super.
Findet Kinder einfach super.
Die Kinder sind alle mega.
Die kloppen sich zwar, aber die sind
halt einfach cool so.
Und der Vater hat so eine kleine Bäckerei,
wo er so Pies backt.
Und davon ernährt er quasi diese Familie.
Von den Pies oder von dem Geld,
das er mit dem verdient?
Beides.
Und für den ist das quasi wie Urlaub,
wenn er auf die Arbeit fährt morgens um drei,
da hat er komplette Ruhe.
Das ist ja mega geil.
Und währenddessen die Mutter,
die siehst du halt wirklich immer nur ein Kind auf dem Arm,
großen Bauch, große Kugel
und dabei immer noch am Staubsaugen
und neun Maschinenwäsche am Tag wäscht die.
Und es geht ihr gut?
Und die Kinder sind auch alle Wunschkinder?
Die Kinder sind alle Wunschkinder und
jedes Jahr kommt ein Kind dazu.
Okay, ich muss es einfach fragen, sind das Ultrakristen?
Nein, sind es nicht, gar nicht.
Also ich kann das deswegen auch besser
sehen einfach so.
Und das Geile ist halt, dass ich dachte so,
boah, 18 Kinder, das ist doch einfach das Heftigste.
Und dann hat sie auch in der Doku gesagt so, ja, jetzt langsam haben wir es auch gesagt,
jetzt reicht es dann auch langsam.
Also das Haus ist auch echt jetzt voll so.
Und dann lese ich in den Kommentaren unter dem Video, das Video ist alt, das ist von 2017,
die haben schon 22 Kinder.
Und dann habe ich einfach gemerkt, dass ich gar nicht abgedeckt bin.
Und die haben einfach jetzt 22 Kinder.
Die haben so ein Format, das heißt 22 Kids and Counting. Also immer noch,
die sind immer noch nicht abgeschlossen mit der
Familienplanung. Ich glaube, die Mutter ist jetzt auch schon
42 oder so. Und es kommt
aber immer noch eins nach.
Die haben wirklich schon so ein Ritual.
Die Kinder sind schon so daran gewöhnt, dass es jedes Jahr
ein neues Kind gibt. Die Mutter hat dann auch,
die hat dann entbunden und
dann haben die Hebamtswürde gesagt, bis nächstes Jahr.
Und dann ist sie nach Hause gekommen mit dem Neugeborenen, auch direkt nach der Geburt nach Hause.
Das ist ja für die irgendwie, keine Ahnung, das ist das Normalste der Welt, mal so ein Kind zu gebären.
Und dann kommt sie nach Hause mit dem neuen Kind und dann darf jedes Kind, die sitzen alle in einer Reihe auf dem Sofa
und dann darf jedes Kind das Kind mal kurz halten.
Das ist so die Tradition, das passiert jedes Jahr.
Ein Wartepokal.
Ja, wirklich.
Einen neuen Staubsauger.
Jetzt darf jeder mal ausprobieren.
Und das ist wirklich, ich finde das so faszinierend.
Und wie die dann erzählt,
dass sie am Tag irgendwie acht Liter Milch verbrauchen
und zehn Packungen Cornflakes.
Jeden Morgen alleine.
Und wie machen die das mit dem Einkaufen?
Da haben die da,
kommen da direkt die Rewe-Lastwagen-LKWs zu ihnen?
Ja, ich dachte, die würden dann mit dem LKW oder so fahren.
Aber die haben gesagt, es ergibt gar keinen Sinn,
Großeinkauf zu machen einmal die Woche oder so,
weil so ein großes Auto haben wir nicht.
Die kaufen einfach gar nicht mehr.
Die gehen jeden Tag einkaufen.
Und das heißt, die nimmt auch immer die Kinder mit.
Also die Kinder, die noch nicht in der Schule sind oder nicht mehr,
müssen dann alle mit, weil der Vater ist in der Bäckerei.
Aber gehen die dann mit Einkaufswagen oder gehen die direkt mit dem Palettenrolli?
Nein, nein, die gehen jeden Tag mit einem Einkaufswagen, der dann sehr voll ist, aber dann reicht ein Wagen quasi, wenn du jeden Tag gehst.
Verstehe.
Aber die macht den jeden Tag voll, ne?
Holy.
Das ist einfach mega heftig. Ja, ich finde das einfach, ich finde das sehr faszinierend. Und hat sie gesagt, was der Antrieb ist, so viele Kinder zu haben?
Weil es ist ja auch eine enorme Anstrengung.
Und wir wissen natürlich, die Kinder sind das größte Glück dieser Erde.
Aber sie sind auch nervig.
Ich dachte, das sind die Pferde.
Nein.
Nein, ich glaube, sie sagt auch selber, bei ihr ist es halt auch so,
für sie ist es nicht so anstrengend, Kinder zu kriegen.
Also sie hat so einen sehr belastbaren Körper.
Man sieht es ihr auch nicht an, dass sie überhaupt
drei Kinder oder so gehabt hat.
Es ist alles in ihrer Ursprungsform wieder direkt
nach der Geburt so. Und sie hat
kein Problem damit. Also es ist für sie nicht so anstrengend.
Und sie hat gesagt, es war
anstrengender, als sie vom zweiten aufs dritte
Kind gegangen sind, als vom
21. aufs 22.
Ich glaube halt, irgendwann ist es halt so, dass du hast
dann genug ältere Kinder, die sich dann
auch schon mit um die Jüngeren kümmern.
Eigentlich ist es ein kleines Unternehmen. Genau, und die beschäftigen sich
auch untereinander. Deswegen wird es, glaube ich, irgendwann
ist es dann auch egal, so wie viel, ob es jetzt
20 oder 15 sind. Ich muss mal einmal
kritisch nachhaken, so wie Markus Lanz.
Wenn du das jetzt so siehst,
eine Familie mit 22 Kindern,
setzt dir das nicht auch Druck auf? Ja, also... Also weißt du, wenn eine Mutter im Spe siehst, eine Familie mit 22 Kindern, setzt dir das nicht auch Druck auf?
Ja, also...
Also weißt du, wenn eine Mutter im Speziellen,
aber auch ein Vater oder eine Familie
so brutal eigentlich intakt ist,
so gnadenlos das Leben im Griff hat,
das ist doch eigentlich verrückt, oder nicht?
Ja, nee, also es ist jetzt auch nicht so,
das ist die perfekte Familie und die haben das perfekte Leben,
sondern die haben halt dann wirklich auch nur das.
Also die haben halt sich und diese Familie.
Gut, durch das Fernsehen haben die jetzt glaube ich
schon ein bisschen mehr Einkommen und können dann auch mal Sachen erleben
und so. Aber du weißt dann,
ich bin jetzt Hausfrau und Mutter und das ist
mein Job und das ist wie eine Firma leiten, weil ich
habe 22 Kinder und
ich werde von morgens bis abends nichts anderes machen.
Und das ist dann halt das Commitment.
Das ist dann halt einfach, es ist auch
mega schön. Also man sieht es ihnen einfach, die sind mega glücklich damit. Das ist ja eine Entscheidung gewesen. Aber ich habe da überhaupt keinen Druck, jetzt 20 Kinder zu machen. Ich finde das mega krass.
Ja, das habe ich gar nicht gemeint. Mehr so einfach, wie man das so, das Leben führen kann, so gut und so im Griff haben mit so einer großen Verantwortung auch, meine ich. Also ich bin schon mit gefühlt mit einem Tamagotchi überfordert.
auch, meine ich. Also ich bin schon mit gefühlt mit einem Tamagotchi
überfordert.
Ja, und auch wie gesagt, ich finde das total erstaunlich,
wie dein Haus so ordentlich aussehen kann
mit 22 Kindern. Aber
sie macht halt den ganzen Tag nichts anderes.
Zu 100 Prozent kümmert sie sich nur um das Haus
und die Familie.
Trotzdem, heftig. Ich muss mich, glaube ich,
erstmals davon erholen.
Aber dann hast du noch nicht von der Folge gehört,
als sie alle zusammen ins Disneyland
nach Orlando fliegen mit 20 Kindern
im Flugzeug.
Aber das kann ich jedem empfehlen. Gib mal einen bei YouTube.
Red Ford Family, die haben auch einen YouTube-Channel.
Und da gibt es sehr viele Videos
und es ist sehr interessant und unterhaltsam.
Aber einen Kritikpunkt muss ich anbringen.
Ich darf es jetzt nicht kritikfrei weiterempfehlen.
Was mich sehr stört, ist, dass
die Mädchen in der Familie wirklich immer zu den Fürsorgerinnen erzogen werden
und da quasi immer beim Haushalt helfen
und die auf die Kinder aufpassen.
Und die Jungs quasi immer nur, die dürfen sich kloppen
und die müssen nichts machen.
Es ist einfach so eine klare Rollenverteilung.
Das nervt mich total.
Und was ich mir auch schwierig vorstelle,
ich habe das jetzt nicht gesehen,
aber wie ist es mit den Rechten der Kinder?
Werden die gezeigt oder werden die geblurrt?
Nee, die werden alle gezeigt.
Okay.
Auf jeden Fall ist es eine sehr liebenswerte
Familie und ich finde sie cool. Das war das Bubble
Update für diese Woche. Danke, Julia.
Danke, Chris.
Bubble Update.
Also 22 Kinder
plus zwei Erwachsene.
Das ist ja wirklich, 24 Leute, das ist ja wirklich dann wie eine Schulklasse.
Also alles, was man macht, ist eine Klassenfahrt.
Klassenfahrt auch übrigens ein sehr gutes Thema.
Wie stehst du zu Klassenfahrten?
Für mich war es immer der Horror, würde ich sagen.
Man kann es so zusammenfassen.
Bei uns heißt es ja Lager.
Also Klassenfahrt, das ist ein Lager, Klassenlager oder Sommerlager oder so. Ich werde das jetzt auch benutzen wir so am Waldrand irgendwo in der Schweiz, ich glaube in der französischen Schweiz, gezeltet haben und da waren dann so 100 Kinder oder so, also richtig viel, zwei Wochen im Juli.
Du kanntest die?
Einige kannte ich und da muss man halt so, dann so in vierer Zelte haben wir dann geschlafen, also relativ kleine Zelte und ich habe schon nach der ersten Nacht gemerkt, du, also das ist überhaupt nichts für dich, Chris. Habe ich mir selber so gesagt als Neunjähriger.
Sommerlager, Klassenlager,
da wirst du nicht warm. Es sind mir zu viele Kinder
gewesen, zu viele Leute allgemein.
Man kann sich kaum zurückziehen und man musste
die ganze Zeit, das ist meine Erinnerung,
die ganze Zeit Völkerball spielen.
Oh Gott. Es gab Frühstück.
Und so gegenseitig abknallen.
Man hat eine Wanderung gemacht und dann
einfach den Rest vom Tag Völkerball, Völkerball, Völkerball.
Und ich hätte einfach am liebsten,
wäre ich einfach mal so alleine weggelaufen
und mich in so eine Kuhwiese gelegt.
Aber das durfte ich nicht, weil man sich dann so alleine
darf man sich nicht entfernen.
Und ich weiß noch einmal, wir waren in Gruppen.
Wie weit weg von zu Hause war das?
Zwei Stunden, drei Stunden.
Nicht so weit.
Wo war das denn, das Lager?
Ich weiß es nicht mehr.
Wenn ich es wüsste, würde ich es auch nicht sagen.
Anonymisieren.
Wir mussten dann einmal so einen Ausflug machen mit einer Gruppe.
Wir waren dann so eine Gruppe, Altersgruppe, vielleicht so 15 Kinder, 15 Jungs waren wir.
Und dann mussten wir als Aufgabe mit unseren beiden Gruppenleitern,
da hatten wir die Aufgabe, dann irgendwo zum Beispiel bei einem Bauern zu klingeln
und fragen, ob wir da im Stroh schlafen
dürfen bei dem. Und das haben wir auch gefunden,
das war so eine ganz ländliche Gegend
und die waren alle total nett, das durften wir
ohne weiteres machen. Und dann am
Nachmittag davor waren wir aber irgendwo im Fluss
baden und ich hatte mein Tuch dabei, mit dem
ich mich abgetrocknet hatte und hatte das in meinem Rucksack.
Und dann sind wir zu diesen Bauern, haben dort
übernachtet und am nächsten Tag sind wir zurückgewandert
in unser Zeltlager und dort habe ich dann mein Tuch rausgenommen, was immer noch feucht war. Und als ich es rausgenommen habe, waren da wirklich ungelogen 50 Käfer dran. So ein Euro.
Aus dem Heu?
Die mussten nachts in meinen Rucksack geklettert sein, im Heu. Und ich hatte noch nie so einen Schock wie da. Und ich hätte am liebsten das Handtuch und meinen Rucksack direkt angezündet und den Flammen aufgenommen.
Ich fand das so, so eklig.
Nicht wegen den Tieren, sondern einfach, weil ich es so eklig fand.
Hat dir dann jemand geholfen, die wegzumachen?
Ich hab's ausgeschüttelt. Ich hab noch nie so geschüttelt
in meinem Leben. Und das Krasse
war halt, ich hab halt wirklich die noch
zwei Stunden so auf meinem Rücken rumgetragen.
Wir sind ja von diesen Bauern dann zurückgewandert
so zwei Stunden. Und das war wirklich
kein gutes... Und von welcher Art Käfer sprechen wir? Mistkäfer?
Keine Ahnung, es waren schwarze Käfer.
Klein oder groß?
Relativ groß, ich würde sagen fast so wie ein Ein-Euro-Stück.
Also richtige Orschichter.
Ein Maikäfer vielleicht?
Nein, nein, nein.
Oh Gott, jetzt treffen wir in die Botanik und Floristik, Flora Fauna Bubble Up.
Es war ein Käfer, den ich nicht kannte.
Und ich komme ja vom Land, ich kenne mich schon ein bisschen aus mit Käfern.
Warst du auch mal in so einem
Sommerlager, wo du
weit entfernt von zu Hause warst?
Also ich war einmal,
oh Gott, das war wirklich, das ist heimlich.
Die Traumaaufarbeitung.
Ich war mal in der dritten Klasse.
Ich war so ein Kind, ich wollte unbedingt reiten.
Das war mein größter Traum, reiten zu gehen.
Aber reiten ist halt schweineteuer.
Das kann man sich halt nicht leisten, vor allem nicht, wenn man mehrere Kinder hat.
Meine Schwester wollte halt auch reiten.
Wenn ein Kind reiten muss, das andere auch reiten.
Deswegen durfte keiner reiten.
Und deswegen bin ich nur einmal irgendwie auf dem Gnadenhof gewesen,
wo ich dann auf so einem alten 80-jährigen Pferd mit so Verletzungen
so einmal im Kreis reiten durfte.
Aber ich wollte unbedingt reiten lernen.
Und meine Mutter hat dann, glaube ich, gedacht,
dass es eine gute Idee wäre, wenn ich mal Ferien auf dem
Reiterhof mache, so als statt
jede Woche mal Reitunterricht
einfach mal auf den Reiterhof
gehen und da bin ich mit
einer Klassenkameradin, die auch
geritten ist, zusammen dann
quasi in diesem Reiterhof
gewesen. Ich glaube, es war irgendwo, ich weiß gar nicht,
wo es war, Rheinland-Pfalz oder so. Es war auf jeden Fall
für mich damals unendlich weit weg
von zu Hause. Und dann bin ich
an diesem Hof angekommen und ich weiß genau,
es war alles so dunkles Holz.
Es war nicht sehr einladend und die Kinder,
das waren alles Kinder, die reiten
konnten. Also es waren alles
ReiterInnen quasi. Und ich
war das einzige Kind, das nicht reiten konnte,
das noch nie richtig in ihrem Leben geritten hat.
Und ich wusste davon nichts.
Ich dachte, ich komme da hin und jemand bringt mir bei, wie man reitet.
Und die erste Nacht war schon Horror, weil ich das da schon realisiert habe,
weil die sich beim Abendessen schon alle darüber unterhalten haben,
welches Pferd sie wollen und was sie da machen.
Welchen Sattel.
Ja, genau.
Und am nächsten Tag fing es halt damit an,
wir sollten unser Pferd satteln, selber, striegeln, sauber machen.
Ich hatte keine Ahnung, was ist was, wie macht man das?
Ich stand vor diesem Pferd und ich weiß noch genau, dass das Pferd Fritz hieß.
Mein Pferd hieß Fritz und ich wusste nicht, wo oben und unten ist bei diesem Pferd.
Wo striegele ich das, wie mache ich das?
Satteln konnte ich schon mal gar nicht.
Und dann bin ich halt irgendwann wirklich, hab ich all meinen Mut zusammengenommen und bin zu dieser Betreuerin gegangen,
die das beaufsichtigt hat und hab dann gesagt, können Sie mir vielleicht helfen, das Pferd zu satteln.
Und dann hat sie mich total doof angemacht und hat gesagt, hast du noch nie ein Pferd gesattelt?
Und ich so, nein.
Das war wirklich so grauenhaft.
Aber, muss man hier hoch anrechnen, so manch andere introvertierte Person oder Kind hätte sich das nicht getraut.
Ich zum Beispiel wäre dann wahrscheinlich...
Und ich weiß auch warum, wenn man so eine Antwort kriegt. person oder kind hätte sich das nicht getraut ich zum beispiel werde ich werde noch nicht genau ich werde aber auf dem schiefen sattel dann zwei wochen rum
geraten da und hätte so getan und die wäre immer wahrscheinlich vom pferd
gefallen ja das problem ist ja die geschichte hat ja da nicht auf ich habe
ja nicht nur das gesagte sondern wir sind dann ausgeritten
ich habe vorher und ich saß auf diesem pferd und wir sind wirklich durch den
wald geritten und ich schwöre bei auf diesem Pferd und wir sind wirklich durch den Wald geritten. Und
ich schwöre bei Gott, es war so
schlimm, weil ich wusste ja nicht, was passiert,
was ich machen muss. Aber das
Pferd war Gott sei Dank so, dass es dann einfach quasi
sich den anderen Pferden angepasst hat. Ich wusste
nicht, was muss ich mit meinem Fuß machen,
was muss ich mit der Leine machen,
was muss ich machen, damit das schneller oder langsamer
wird, das Pferd. Und irgendwann
sagt sie die Betreuerin dann hinten,
so, und jetzt den Rest vom Waldstück galoppieren.
Und ich so, was?
Trab hat mich schon mega durchgeschüttelt,
fast vom Pferd wie beim Rodeo runtergeworfen,
weil ich nicht wusste, wie hält man sich, wie hält man seinen Rücken.
Ich war ungefähr so neun oder neun ungefähr.
Und dann sind wir wirklich galoppiert.
Ich bin auf einem Pferd galoppiert, obwohl ich null reiten konnte und ich hab mich einfach nur
mit meiner ganzen Kraft, mit den Beinen
an diesem Pferd festgehalten und mit meinen Händen
wirklich so verkrampft, nur damit
ich nicht runterfalle.
Und das war halt gepaart mit
einem, ich war ein unglaubliches Heimwehkind.
Ich hatte unglaubliches Heimweh von Minute ein,
schon als ich im Auto zum Reiterhof saß,
hatte ich schon Heimweh. Und das kam halt dazu,
dass ich das einzige Kind war,
was nicht reiten konnte. Das heißt, ich hab dann wirklich nach diesem Ausritt heulend
meine Mutter angerufen und hab gesagt, Mama, du musst
mich zurückholen, ich kann hier nicht bleiben.
Und Gott sei Dank, muss ich sagen,
hat meine Mutter sich sofort ins Auto gesetzt
und hat mich abgeholt und hat nicht gesagt, du bleibst jetzt da.
Weil das wäre, glaube ich, mein absoluter
Albtraum geworden. Ich hab nie irgendwie
Heimweh gehabt. Das Problem hatte ich nie, aber ich habe einfach
nie Bock gehabt, irgendwo
zu übernachten, was nicht mein Zuhause
ist. Also es ging um das Schlafen.
Ich habe keinen Bock, da noch
allen gute Nacht zu sagen, in einem
Zelt zum Beispiel. Darauf habe ich einfach
keinen Bock, schon als Neunjähriger nicht gehabt
und auch heute nicht. Ich will bis heute auch nicht
bei Freunden übernachten. Ich habe da einfach keinen Bock.
Aber auswärts auf
Klo gehen, das geht.
Dafür stehe ich mit meinem Namen.
Ich muss kurz das ansprechen, weil
Leila Lofeyer hat uns im Podcast
Weibers, den sie zusammen
mit Toya Diebel führt, hat sie einen Shoutout
uns gegeben und sich gewünscht, dass wir mal
über den, ich sag mal so, über den
Stuhlgang reden. Sie hat es Kacken genannt.
Aber so weit bin ich noch nicht, Leila. Aber ich hab mir überlegt, vielleicht müssen sag mal so, über den Stuhlgang reden. Sie hat es Kacken genannt, aber so weit bin ich noch nicht, Leila.
Aber ich hab mir überlegt, vielleicht müssen wir mal so ein
Drehenseiter-Spezial machen, scharf nachgefragt.
Thema Kacken und wir laden
Leila Lohfeier als Stuhlgang-Expertin ein.
Wir stellen ihr quasi Fragen zum Stuhlgang.
Genau, wie geht man als introvertierte
Person um, wenn man in einem ungeschützten
Raum, der nicht das Zuhause ist,
auf Klo gehen muss? Was macht man da?
Was sind die Lifehacks?
Vielleicht immer eine Bluetooth-Box mittragen und einfach
mega laut Musik abspielen.
Guter Podcast Weibers.
Kommt immer montags. Hört mal rein.
Und auch danke an das Podcast Ufo, das ist schon
eine Weile her, die haben uns auch mal einen Shoutout gegeben.
Danke Florentin und Stefan. Das hab ich auch viel zu spät
erst gecheckt durch andere Leute, aber
vielen Dank. Podcast Ufo
sowieso, seit Stunde 1, einer der besten
Comedy-Podcasts. Aber was ich
noch zum Heimweh sagen wollte, eine interessante Erkenntnis,
die ich selber auch hatte, ich hatte
immer mega Heimweh, egal wo ich war,
wenn ich nicht zu Hause war und auch
auf dieser Klassenfahrt nach
Wangeroo, gesetzte Klasse, hatte ich mega Heimweh,
immer eigentlich, immer Heimweh und ich habe immer gedacht,
dass ich meine Mutter so vermisse, weil ich hatte
immer eine sehr enge Bindung zu meiner Mutter
und dachte immer so, ich bin ein Mama-Kind.
Ich will meine Mama, ich will zu meiner Mutter.
Und dann dachte ich, ach so, boah, ist aber peinlich.
Ich bin jetzt schon irgendwie zwölf und will immer noch zu meiner Mama.
Und dann konnte ich im nächsten Jahr diese These widerlegen.
Und ich war nämlich mit meiner Mutter alleine im Urlaub
übers Wochenende irgendwo in Bremen oder so.
Und da habe ich gemerkt, ich habe mega Heimweh.
Und dann habe ich gecheckt, okay, es liegt
nicht an deiner Mutter, es liegt einfach an der
Umgebung. Man will einfach sein eigenes Zimmer,
also in seinem eigentlichen
Zimmer sein, man will seine gewohnte Umgebung,
die Leute, die man kennt um sich und in seinem
eigenen Bett schlafen und auf sein eigenes
Klo gehen. Das ist so das Ding. Es geht
gar nicht so um eine Person, es geht eigentlich
immer um das Unbekannte und das
hat sich ja so bis heute auch beim Drinnisein einfach
beibehalten. Das finde ich interessant.
Bei mir hat sich Klassenlager auch
so als eine Urangst manifestiert,
als ich so als Zehnjähriger, das habe ich schon mal erzählt,
ich war schon mal im Skilager, so eine Skifreizeit,
wo ich mich eine Woche lang vom Skifahren
oder Snowboardfahren gedrückt habe.
Was ich aber nicht erzählt habe, es gab dann noch so eine Busfahrt
nach Hause, da waren wir mit unserer Schulklasse
und mit, glaube ich, drei anderen Klassen.
Und unsere Klasse an unserer Schule hat immer als die schlimme Klasse gegolten,
die immer Scheiße baut, immer Sachen klaut, Sachen kaputt macht.
Und wir waren halt in diesem Skilager und unsere Lehrerin hat uns eine Ansprache gehalten,
bevor wir da hingefahren sind, reißt euch bitte zusammen.
Und wir haben uns echt zusammengerissen alle.
Wir haben keine Scheiße gebaut.
Und dann sind wir in den Bus eingestiegen bei der Rückreise.
Die Busfahrt hat so vier Stunden gedauert.
Und als wir eingestiegen sind, ist der Busfahrer,
hat sich reingesetzt und sein Mikrofon genommen,
dieses Schwanhalsmikrofon und gesagt,
so Kinder, ich hatte gute Laune, als ich heute hingefahren bin,
aber jetzt habe ich richtig miese Laune.
Jemand von euch hat mein Handy geklaut.
Und natürlich all eyes on us.
Unsere Klasse, wir saßen da
und haben erstmal auch krass uns gegenseitig
angeguckt, wer war es denn von euch so
gegenseitig. Aber unsere Klasse wurde halt
einfach verdächtigt. Und die ganze
vierstündige Busfahrt ging es darum,
es war eigentlich ein einziges Verhör.
Wir wurden nach und nach einzeln
in die erste Reihe hinter dem Busfahrer zitiert,
wo zwei oder drei unserer LehrerInnen saßen und uns alle befragt haben,
was haben wir gemacht, bevor wir eingestiegen sind?
Wo warst du zwischen 10 und 11 Uhr?
Es war halt total doof, weil die anderen haben natürlich alles gehört.
Also es war ja nicht ein isolierter Raum.
Du hast so ein bisschen durch das Mikrofon vom Busfahrer durch.
Ja, komplett. Das Gegenteil sogar.
Man war ja auch noch ausgestellt.
Auf jeden Fall, man ist nicht zu einem Resultat gekommen.
Vier Stunden Busfahrt, nichts rausgekommen.
Es war wirklich eine tote Stille.
Wir waren müde, aber auch noch einfach schlecht gelaunt.
Alle, die Lehrer, wir, der Busfahrer.
Es war wirklich eine miese Stimmung.
Dann sind wir auf den Schulhof gefahren,
wo unsere Eltern gewartet haben.
Und dann haben sie den Bus abgeschaltet,
zu dem Busfahrer und haben gesagt, so, vier den Busfahrer, und dann haben sie gesagt, so,
vier Stunden Busfahrt, mein Handy ist immer noch
nicht da, ich lasse euch nicht aufsteigen.
Und das haben die Eltern...
Boah, das ist so richtig pädagogische Maßnahmen.
Ja, das ist unglaublich gewesen.
Die LehrerInnen haben es auch noch unterstützt.
Wir saßen dann, glaube ich, wirklich noch eine Stunde
weiter im Bus.
Eure Eltern müssen doch gedacht haben, der Bus wurde entführt
von so Geizelnehmern, die wollen jetzt Lösegeld.
GSG 9 im Amarsch.
Die Eltern waren, glaube ich, dann auch sauer, haben aber
auch so gedacht, ja, wenn es jemand geklaut hat,
mein Kind will es ja nicht wohl gewesen sein.
Wir sind ordentliche Bürger. Ja, ja, holt mal
den Chris raus, so. Meine Eltern
sind ruhig geblieben. Und dann, nach einer Stunde
sind wir gegangen und dann waren erst mal
zwei Wochen Winterurlaub. Dann sind wir
nach Hause und wir lebten wirklich in einem schlechten
Gewissen. Wer von uns hat dieses scheiß Handy
geklaut von dem Busfahrer? Wir kamen
danach in unsere Klasse.
Und es waren nämlich nicht alle von unserer Klasse
dabei im Schielag. Es war eine freiwillige Sache.
Und dann wurde etwa die Hälfte unserer Klasse, die dabei
waren, halt von der Lehrerin raus zitiert.
Und danach fing es so an. Okay, es ist wieder soweit.
Jemand von uns hat wieder was angestellt.
Es ging um die Handysache. Wir gingen in diesen Raub neben dem Schulzimmer, wo normalerweise so der Medienwagen steht, weißt du, so ein hellere Präter.
Wo man da hin muss, wenn man nachsitzen muss. Kopf gesagt, ja, also das Handy, ne, also der Busfahrer hatte ja so ein Hemd an und das
so eine Hemdtasche und er hatte das Handy
in der Hemdtasche und als er sich gebückt hat, um
eine Kiste einzuladen, ist das Handy in die Kiste gefallen.
Nein. Ich glaube, die hat sich
wahnsinnig geschämt. Oh, wie peinlich.
Und zu Recht. Wie peinlich.
Wahrscheinlich war es auch noch so ein richtiges Schrotthandy.
Ja, das war ja in der Zeit, wo
die Handys noch nicht mal klappbar waren. Also
richtigen alten Knochen, so ein Hobel.
Habt ihr denn dann zur Entschädigung irgendwie mal einen Tag einen Ausflug ins Mathematikum oder so bekommen?
Ich glaube, als wir danach mal irgendwie eine Scheibe eingeschlagen haben, dann wurden wir nicht ganz so hart eingepackt. Wir mussten nur eine Stunde auf dem Pausenhof hängen.
Was hattet ihr für eine Klasse?
Ja, Radau. da ging immer was. Ja, Hammer-Story. Zum Thema Busfahrer kann ich auch noch ganz kurz eine Sache sagen.
Und zwar waren wir mal auf dem Rückweg von der Klassenfahrt nach England
und waren 13 Stunden mit dem Bus unterwegs,
unter dem Meer durchgefahren und alles.
Und der Busfahrer hat nonstop gefahren
und wirklich kurz vorm Ziel, schon auf der Höhe von Lüdenscheid,
das weiß ich noch genau.
Also bei der Rückfahrt, ne?
Bei der Rückfahrt hat er plötzlich das Mikrofon gesagt,
ich muss jetzt hier rechts ranfahren, mein Sohn übernimmt jetzt.
Ich bin eben kurz eingeschlafen.
Und das war
wirklich so ein richtig schlimmer Busfahrer, der war mega
streng. Und als er das dann auf der Rückfahrt
gesagt hat, hab ich gesagt, ich kann nicht mehr. Also Busfahrer
ist auch ein Thema wieder für sich.
Es gibt die Leute, die irgendwie überfordert sind beim
Busfahren und mega dann aggressiv werden.
Es gibt die Leute, die komplett entspannt sind und
das Limit rausholen und dann auch mal einpennen. Und dann gibt es die Leute, die komplett entspannt sind und das Limit rausholen und dann auch mal einpennen.
Und dann gibt es die Leute, die total entspannt
sind und sich noch die Nägel knipsen.
So bei Flix. So sieht man das auch manchmal.
Ja, oder Candy Crush spielen.
Wir kommen jetzt auch schon zu unserer Rubrik.
Und zwar, es ist schon wieder an der Zeit.
Es ist Ende des Monats, Leute.
Und wir wählen heute den Drinny des Monats
oder die Drinny des Monats.
Wir sind immer noch nicht klar, wie wir damit umgehen.
The Drinni of the Month.
Genau, schieß ab die Fanfare.
Seit Wochen, ja sogar seit Monaten, seit es diesen Podcast gibt,
erreichen uns täglich E-Mails von euch.
Wir haben euch ja mal gesagt, schickt uns bitte eure introvertiertesten
Geschichten, das Introvertierteste, was
ihr je gemacht habt, was ihr erlebt habt,
was euch zum Drinni des Monats machen könnte.
Und ihr habt sehr viele E-Mails
geschickt an unsere E-Mail-Adresse
info at drinnis.de. Da könnt ihr auch weiterhin
eure Geschichten einsenden. Und ausschließlich
da. Ausschließlich da, bitte nicht auf Instagram
oder Twitter. Info at
drinis.de und unser heutiger
Drinis des Monats ist
Chris Sommer, sag es uns. Simon.
Simon.
Er hat uns eine Mail geschrieben und
die ist sehr bezaubernd, würde ich
mal sagen. Und ich lese das jetzt mal vor.
Simon, ich habe das ein bisschen gekürzt,
aber du wirst es mir verzeihen.
Es ist trotzdem sehr gut.
Schieß los, was gibt es, Simon?
Mit Anfang 20 war ich regelmäßiger Gast im Blutspendedienst eines Krankenhauses.
Das tat ich in erster Linie, weil es 20 Euro gab
und man sich nach der Blutspende an einem Buffet aus belegten Broten,
Bockwürsten mit Senf und so weiter bedienen konnte.
Geil.
Nach einigen Malen Blutspenden wurde ich vom Personal dort gefragt, ob ich
mir auch zutrauen würde, Thrombozyten
zu spenden.
Dafür muss man an beiden Armen angeschlossen werden
und das Blut wird aus dem einen Arm raus,
dann in eine Zaubermaschine gepumpt
und dann durch die andere Nadel in den Körper
zurück. Aber dafür sollte es einen Fuffi geben.
Ich also, na klar, das klingt schon mal geil.
So weit ist es geil.
Nach einigen erfolgreichen Spenden hatte ich wieder
einen Termin, irgendwann in der Mittagszeit.
Ich hatte morgens noch anderthalb Liter Wasser
getrunken, weil mir das eine Schwester beim letzten
Mal empfohlen hat. Meine Straßenbahn
verspätete sich leider, sodass ich fünf Minuten
zu spät ankam. Die Frau am Empfang
war verärgert, weil die Zeiträume eng
getaktet seien. Sie befahl mir, schnell
den Infobogen auszufüllen, damit es im
Anschluss gleich losgehen könne.
Als ich den Bogen wieder abgab und in Richtung
Toiletten schielte, um mich der
anderthalbe Liter zu entledigen, wurde ich gleich
von einer bulgikosen Schwester aufgefordert,
direkt mitzukommen, um mich zur
Schwende anschließen zu lassen. Ich, höflich
unsicher, extrem konfliktscheu,
dackelte ihr hinterher.
Als sie
mir die erste Nadel in den Arm legte,
merkte ich panisch, dass das alleine eine katastrophal schlechte Idee war.
Mit der zweiten Nadel im anderen Arm war ich an diese Liege fesselt.
Ich lag dort und spürte mit jedem Herzschlag meine Blase.
Das Gerät berechnete die Dauer, wie lange ich dort liegen müsste.
Ich rechnete mit 50 Minuten oder so.
Blasentechnisch schmerzhaft, Aber irgendwie zu bewältigen. Die Anzeige
rechnete also und zeigte mir dann das Ergebnis.
90 Minuten,
bis ich endlich pinkeln gehen dürfte.
Das ist ein ganzer Film.
Fußballspiel. Nach
10 Minuten wurde ich unruhig. Ich nahm plötzlich
die Schwestern und Pfleger wahr, die mit Beuteln,
mit Spenderblut durch den Raum gingen,
sie hin und her trugen, weglegen
und immer stärker konzentrierte ich mich auf
die schwappende Flüssigkeit in den Beuteln.
Zu diesem Zeitpunkt begann ich zu schwitzen
und spürte Anflüge von Panik.
Ich sah im ganzen Raum nur noch Flüssigkeiten.
Ich rief die Schwester zu mir und teilte
ihr unter größter Scham mit, dass ich
leider mal pinkeln müsse und ob sie mich
nicht schnell von der Maschine trennen könne,
würde auch ganz schnell gehen.
Sie schüttelte den Kopf, das würde nicht gehen.
Hygienetechnisch, dann müsste man alles
wegwerfen und auch die bisher gewonnenen Spende
müsste in den Müll. Das wäre
jetzt blöd. Ob ich eine Urinflasche
haben wolle, fragt sie mich. In größter
Panik lehne ich es entschieden ab, die Vorstellung
in diesem Raum mit sieben anderen Männern und
Frauen und Pflegepersonal im Liegen in eine
Flasche zu pinkeln, ist absolut
ausgeschlossen. Allein das Angebot zu hören,
erzeugt mir, in mir
den Wunsch vor Scham, sofort im Boden zu versinken.
Die Uhr zeigte 55 Minuten.
Ich stoßschwitze und spüre meine Beine
zum Bersten gefüllte Blase bei jedem
Herzschlag. Mein Herz rast, Augen
auf, Augen zu. Es ist alles unerträglich.
Ich ziehe ernsthaft in Erwägung, mir
einfach in die Hose zu machen und zu hoffen, dass
es niemand mitbekommt.
Wenn meine Blutspende dann fertig ist, würde ich aufstehen und niemals wiederkommen.
Diese Idee hatte zu diesem Zeitpunkt eine anziehende und zugleich abstoßende Wirkung auf mich.
Mit kalten Schweiß rufe ich dann die Schwester zu mir und teile ihr mit, dass ich es nun wirklich nicht mehr aufhalten könne und eine Urinflasche brauche.
Weil ich aber beide Arme nicht bewegen könnte, müsste mir jemand diese Urinflasche anlegen,
wie es im Fachjargon heißt.
Sie geht zum Telefon und ruft jemanden an.
Ich stehe kurz vor einem Kollaps und will nur noch heulen.
Zwei Schwestern holen einen aufklappbaren Wandschirm,
um mich vor neugierigen Blicken der anderen zu schützen.
Ich bin der Mittelpunkt des Geschehens.
Der Wandschirm steht nicht fest, er kippt zur Seite und knallt scheppend auf den Boden. Es ist
ein Mordsgetöse. Alle
gucken. Ich ziehe meine Seele aus meinem Körper
ab und bin nur noch eine geistlose Hülle.
Der Arzt kommt, er ist freundlich,
ich habe Tränen in den Augen. Er will meine Hose
öffnen und ich schreie ihn ungewollt und
völlig fertig an. Er soll sich bitte, bitte
Handschuhe anziehen. Es tut mir alles so leid,
aber ich kann nicht mehr und es ist so
grauenhaft. Es ist alles so entwürdigend.
Er legt die Urinflasche an und
legt mir eine Decke über den Körper.
Der Körper entledigt sich seiner Schande
anfangs nur tröpfchenweise und ich liege mehrere
Minuten dort aufgebahrt, weil ich nicht pinkeln kann.
Nach einer gefühlten Ewigkeit
klappt es dann doch und ich werde fertig.
Er zieht mir die Urinflasche ab,
die Decke wird wieder zusammengelegt und ich bringe
kalt schweißig den Rest der Zeit rum.
Als ich fertig war, bin ich gegangen und nie wieder
zurückgekehrt.
Boah, Simon, ey. Also erst mal
es tut mir sehr leid, was du da erlebt hast und
danke, dass du es so detailliert aufgeschrieben hast.
Es hat mich wirklich gepackt, diese
Geschichte und du hast es auf jeden Fall verdient,
wenigstens jetzt diese kleine Entschädigung zu
bekommen, das René des Monats Überraschungspaket.
Wir kontaktieren dich, du musst gar nichts machen.
Und ich würde sagen, nach dieser krassen Geschichte
brauche ich auch eine Erholung.
Ich sage mal wieder, Feierabend.
Julia, ich würde sagen, wir beenden den Podcast für diese Woche.
Ja, wir sind nächste Woche wieder da, in alter Frische.
Nächsten Dienstag.
Am Dienstag, aber ihr könnt den Podcast natürlich an jedem Tag der Woche hören.
Mir gefällt das nicht so gut, dass der Drainier-Dienstag jetzt so gebrandet ist. Sag nicht Drainier-Dienstag. Am Dienstag, aber ihr könnt den Podcast natürlich an jedem Tag der Woche hören. Mir gefällt das nicht so gut, dass der Drainie-Dienstag
jetzt so gebrandet ist.
Sag nicht Drainie-Dienstag.
Hey, wir sind die Drainies.
Auf jeden Fall, Leute,
wir freuen uns, wenn ihr unseren Podcast bewertet,
falls es euch gefällt, bei Apple Podcasts.
Abonnieren ist auch top, weil dann wisst ihr immer,
wann eine neue Folge kommt. Genau, abonnieren ist auch super
und müsst ihr aber auch nicht.
Ihr kennt das Spiel.
Ihr kennt das Spiel.
Bleibt gesund, bleibt drin.
Wir wünschen euch eine gute Woche und auf Wiederhören.
Tschüss.
Tschüss.
Drinnis, der Podcast aus der Komfortzone.