DRINNIES - Die 5 Phasen der Baumtrauer
Episode Date: January 11, 2021Trotz 3sat-Jetlag sind Giulia und Chris auch diese Woche wieder auf den Dachboden gekraxelt um die Themen zu besprechen, die uns allen unter der Zunge brennen: Traurige Hochzeiten, lustige Beerdigunge...n und der Käse-Äquator in Konstanz am Bodensee. Petri Dank!Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Es ist schon wieder Drinni-Dienstag. Herzlich willkommen.
Hallo.
Wir sind schon wieder da. Wir hoffen, es geht euch gut und wenn nicht, ist auch okay.
Das ist unser Signature-Move, unser, wie nennt man das, UPC?
Der Claim.
Unser Claim.
Ja, ist was anderes.
Naja, egal.
Auf jeden Fall herzlich willkommen zurück.
Hallo.
Chris, eine Frage brennt mir unter der, sagt man unter der Zunge?
Unter den Nägeln, glaube ich, oder?
Wir sind noch nicht ganz da.
Ich glaube, wenn es unter der Zunge brennt, ist nicht ganz so gut.
Ist was anderes.
der Zunge brennt, ist nicht ganz so gut. Ist was anderes.
Hat sich in den letzten sieben Tagen
seit der letzten Folge schon irgendwas
von deinem Jahreshoroskop
bewahrheitet? Das Horoskop
hat ja gesagt, neue Denkweise entwickeln.
Dazu kann ich jetzt noch nichts sagen. Also ich
habe jetzt noch nichts Neues entwickelt
und meine Wohnsituation muss sich auch
noch nicht ändern. Aber ich habe,
es hieß ja, ich muss von professionellen
und auch Liebesbeziehungen muss ich mich
entfernen, also ich muss die Beziehung
beenden und ich habe gemerkt, wir hatten ja
einen Weihnachtsbaum und ich habe den wirklich
gepflegt. Ich habe ihm Wasser
gegeben, ich habe ihn mit Wasser besprüht.
Ein Dach über dem Kopf.
Ich habe die Fenster nachts aufgemacht
oder auf Kipp die Heizung ausgedreht, damit da
keine trockene Luft ist und viel Sauerstoff
reinkommt und ich habe den Baum jetzt also
aus dem, ja, entfernt. Ich habe mich
diese Beziehung, habe ich beendet.
Mit einem harten Cut eigentlich. Und du musst dir vorstellen,
der Baum ist für mich wie ein Kind geworden.
Ein Familienmitglied, ein vollwertiges Familienmitglied.
Ich habe auch manchmal mit ihm geredet.
Gut zugeredet, komm, du hältst
es noch durch bis zum 6. Januar.
Das schaffst du noch. Du wirst deinen
Adel nicht verlieren. Auf jeden Fall habe ich ihn
jetzt entfernt. Ich habe ihn aus dem Fenster geschmissen.
Ich weiß nicht, ob du schon mal ein vollwertiges
Familienmitglied aus dem Fenster
geschmissen hast, aber für mich war es schon hart.
Also ja, das hat sich doch bewahrheitet.
Also ich glaube jetzt komplett an Horoskope.
Ja, verstehe ich auch.
Für mich war das auch ziemlich hart,
das mit anzusehen, wie der Baum aus dem Fenster geworfen wurde,
weil ich habe ihn wirklich sehr lieb gewonnen.
Vor allem hatten wir dann so eine schöne Lichterkette.
Und das war so eine richtig muckelige Lichterquelle jeden Tag.
Und die haben wir einfach jeden Tag angehabt.
Auch nach Weihnachten war das total gemütlich.
Es war der Gemütlichkeitsfaktor.
Eins, der Raum steigt um 4000 Prozent,
wenn da ein Weihnachtsbaum drin steht.
Und warum macht man das nicht einfach immer?
Das habe ich mich sofort gefragt,
als wir den abgeschmückt haben.
Das war einfach das Traurigste aller Zeiten.
Also ich sage dir eine Sache, wenn du mich jetzt nicht zurückheilst,
natürlich ein von diesen amerikanischen Typen,
die dann bei Punkt 12 kommen, die das ganze Jahr
Weihnachten feiern, mit 4000
Weihnachtsbäumen, das ganze Haus dekoriert.
Die so einen Kredit aufnehmen für die Stromrechnung.
Genau, so ein Typ werde ich,
mit der Weihnachtsmütze und Tanktop.
Es ist einfach diese Mogeligkeit zwischen den Jahren.
Das ist einfach ein Lebensgefühl.
Der Baum hat ein tiefes Loch in meine Seele gerissen.
Ich bin richtig niedergeschlagen.
Aber ich finde, wir haben es richtig gemacht.
Wir haben wirklich einen harten Cut gesetzt.
Wir haben gesagt, heute passiert es.
Und sind wir aufgestanden, haben das abgeschmückt und
haben das Ding aus dem Fenster geworfen
und den zu einer Sammelstelle gebracht.
Und ich bin froh darum.
Aber ich bin immer noch,
ich bin in so einer Trauerphase jetzt.
Also heute war der erste Tag, wo ich
ins Wohnzimmer kam morgens und es gab keinen
Baum, den ich hätte anmachen können.
Da war einfach eine leere Stelle,
eine kahle, weiße Wand
und es war direkt richtig eisig
ums Herz und ich bin wirklich
gerade
extrem niedergeschlagen, deswegen ist es
wirklich so eine Art Trauer,
die ich durchmache. Die fünf Phasen der Trauer
bin ich gerade bei Phase 1, also ich bin noch am
leugnen.
Ist das offiziell so? Es gibt so Trauerphasen?
Ja, das habe ich bei Scrubs damals gelernt.
In Phasen 1 leugnen und dann irgendwann verhandelt man und dann akzeptiert man es am Ende.
Ich kenne das nur von Sims, wenn da jemand stirbt und dann muss man sich im Bett ausholen.
Das hilft. Dann kann man das ein bisschen reduzieren.
Oder bei der Kummer-Hotline anrufen. Geht auch bei Sims 4, ja.
Bestimmt, aber kann man das nur einmal am Tag?
Nee, das kann man so oft, wie man will.
Also da läuft schon mal die Leitung heiß bei mir.
Aber gut, ja, das mit dem Baum, das hat mich auch richtig runtergezogen.
Ich musste auch lernen, Abschied zu nehmen.
Vor allem, der war noch top in Schuss, ne?
Aber man macht es lieber einen Tag zu früh als zu spät.
Ja, warum?
Ich habe da wirklich schlechte Erfahrungen gemacht.
Ich hatte nämlich vor ungefähr vier Jahren
das erste Mal in meinem Leben einen eigenen Weihnachtsbaum.
Weil ich dachte, da habe ich noch alleine gewohnt,
habe ich gedacht, komm, jetzt machst du es einmal Weihnachten.
Da habe ich mir so einen kleinen Baum gekauft,
habe ich den geschmückt.
Und, naja, so klein war der gar nicht.
Und dann war nämlich die Zeit, wo die Bäume abgeholt werden.
Und diesen Zeitpunkt habe ich dann verpasst.
Du musst sagen, du hast ja auch kein Auto.
Dann ist es schwierig, den selber auf eigene Faust zu entsorgen. Genau. Wenn du dir das Dat dann verpasst. Du musst sagen, du hast ja auch kein Auto. Dann ist es schwierig, den selber auf eigene Faust zu entsorgen.
Genau.
Das ist auf jeden Fall noch mal eine Hürde, die dazukommt.
Und wenn man eh schon so ein bisschen Prokrastinationsqueen ist,
dann sagt man sich, ja, morgen mache ich das.
Morgen bringe ich den raus.
Genau, aber dieses Datum, dieses Abruldatum,
ist das quasi das erste Datum,
was einen wieder zurück ins reale Leben holt.
Wenn man das verpasst, dann verkackt man nämlich.
Ja, und das ist so der erste Termin,
den man wirklich wahrnehmen muss.
Nach 14 Tagen nichts tun, Käse essen,
schlafen bis 16 Uhr
und einfach gar kein Zeitgefühl mehr,
weil man nur noch rumgammelt.
Und dann kommt aber dieser Termin
und den musst du halt einfach wahrnehmen.
Das habe ich dann auch schmerzhaft lernen müssen,
weil ich habe es nicht getan.
Und dann irgendwann, also
es gibt ja einen relativ weiten
Zeitraum, in dem die Müllabfuhr den mitnimmt.
Aber irgendwann,
wenn du immer sagst, mache ich morgen, mache ich morgen,
mache ich morgen, dann ist es, irgendwann ist es dann
Ende Februar und dann kommt
der Punkt, wo es dir zu peinlich ist, ihn noch rauszustellen.
Und dann sagst du so, nee,
das kann ich jetzt nicht mehr machen. Und dann fängst
du schon an, dich in deinem Kopf mit dem Gedanken anzufreunden,
dass du den bis Januar
nächsten Jahres in der Wohnung hast und dann
einfach zu den anderen Bäumen dazustellst.
Und dann hab ich aber irgendwann im
Spätsommer, ich glaub im August,
war ich so genervt von dem Baum, da hab ich den
in meine Abstellkammer gestellt. Und das war halt ein
echter Baum, das ist keine gute Idee, einen echten Baum
in die Abstellkammer zu stellen. Das war wirklich
so ein trauriger Anblick. Und irgendwann
war es aber einfach, da hat die ganze Kammer in Anspruch
genommen. Ich hatte keinen Platz in dieser kleinen Wohnung.
Dann habe ich in so einer Nacht- und Nebelaktion
eine Freundin angerufen und habe gesagt,
kannst du mir heute Nacht helfen, heimlich
meinen Baum entsorgen? Ihr habt ihn also
beerdigt, zu zweit.
Ja. Also meine
Freundin natürlich direkt, ja klar, machen wir.
Und ich habe dann vorher
jeden einzelnen Ast des
Baumes abgesägt, dass es nur noch
einen Stamm gab und viele kleine Äste
und die habe ich dann in einen Müllsack gemacht.
Und dann habe ich gedacht, okay, irgendwo
hier in dieser Großstadt wird es
ja eine Mülltonne geben, wo genug Platz ist,
um einen Baum zu entsorgen.
Und Pustekuchen, es gab keine öffentlichen Mülltonnen geben, wo genug Platz ist, um einen Baum zu entsorgen. Und Pustekuchen, es gab keine
öffentlichen Mülltonnen, die größer sind als diese
normalen Mülleimer, wo man mal so ein
Hundekackebeutel reinwirft.
Dann habe ich immer so einzelne Äste in die
Mülleimer gesteckt,
bis sie voll waren. Dann hatte ich aber immer noch einen ganzen Sack.
Und dann bin ich beim Krankenhaus vorbeigekommen
und habe gesehen, im Hinterhof hatten die riesen
Müllcontainer.
Da habe ich gedacht, okay, jetzt oder nie. Jetzt gehst du schnell kurz auf den Parkplatz und dann wirfst du das da rein. Und dann habe ich gesehen, im Hinterhof hatten die riesen Müllcontainer. Da habe ich gedacht, okay, jetzt oder nie.
Jetzt gehst du schnell kurz auf den Parkplatz und dann wirfst du das da rein.
Und dann habe ich gedacht, never.
Hundertprozentig wird das erstens Kamera überwacht.
Und zweitens, wenn ich da die Tore aufmache,
sind da wahrscheinlich Organe und sowas drin.
Da bin ich für mein Leben lang traumatisiert.
Also sind wir wirklich die halbe Nacht durchs Viertel gelaufen,
haben Ast für Ast in so kleine Mülleimer gesteckt,
bis alles leer war.
Und ich glaube, den Stamm habe ich dann irgendwann
mal im Herbst zum Wertschöpfhof
gebracht mit einer Freundin.
Das ist doch unglaublich, wie sich das gezogen hat, über das
komplette Jahr, weil ich diesen einen
Termin verpasst habe.
Ein Jahr ging das? Ja, bis Herbst.
Und dann war alles weg. Und dann
ging ja Weihnachten schon wieder los. Und dann habe ich keinen
Baum mehr gekauft. Hast du dann in der Zeit, in diesem Jahr schon
die alle Trauerphasen durchlebt? Oder wie war das?
Nein, ich hatte irgendwann richtigen Hass
entwickelt auf den Baum. Ich hatte einen Hass,
der galt natürlich eigentlich mir selber, weil ich den Termin
verpasst hatte. Aber ich wollte keinen Baum
mehr sehen und hören. Und deswegen hatte ich dann auch vier Jahre
keinen mehr, weil ich gesagt habe, das mache ich nie wieder.
Das war die dümmste Aktion aller Zeiten.
Und dieses Mal haben wir es genau richtig gemacht.
Es war auch ein bisschen einfacher, weil wir ja jetzt zu zweit
sind. Und dann war es perfekt.
Direkt beim erstmöglichsten Termin haben wir
aus dem Fenster geworfen, harten Cut gemacht,
die Nadeln weggesaugt,
Platz gemacht, alles Weihnachtliche weggeräumt.
Aus den Augen, aus dem Sinn. Es ist hart,
aber es ist genau das Richtige. Ich werde mir
im Juli, August dafür danken.
Ja, es ist halt wirklich wie eine Beerdigung.
Ja.
Also man muss einmal durch.
Warst du schon mal auf einer Beerdigung?
Ich war schon auf mehreren Beerdigungen.
Die waren so wie das mit dem Baum?
Nicht so schlimm.
Die letzte Beerdigung, wo ich war, das war, jetzt muss ich das stark, ich muss das stark anonymisieren.
Also, weil sonst laufe ich hier in Gefahr.
Hast du jemanden umgebracht? Nein, es war
also, es war eine Beerdigung
aus dem Familienumfeld.
Ja. Und zu der
Person, die beerdigt wurde,
hatte ich eigentlich rein faktisch
gesehen. Vom Stammbaum
war ich da relativ nah dran.
Emotional hatte ich aber
gar nicht so eine Bindung.
Ich hatte keinen Kontakt oder fast keinen Kontakt mit der Person.
Also es ging mir jetzt nicht wahnsinnig schlecht bei der Beerdigung,
so wie es halt einem geht, wenn da jemand stirbt.
Das ist halt auch der Lauf der Dinge und die Person.
Das war jetzt auch nicht ein tragisches Unglück oder so.
Auf jeden Fall, weil ich im nahen Verwandtschaftskreis bin,
war ich dann auch im Friedhof und musste zu dieser Urnenbeisetzung.
Was mega dark jetzt.
Aber auf jeden Fall, ich habe halt gar nicht gerafft,
wie das geht. Also es war schon nicht meine erste Beerdigung, aber so die
erste Beerdigung, wo ich so ein bisschen nahe dran war.
Nicht nur geladener Gast. Und dann
muss man sich da einreihen. Und was
ich halt nicht gerafft habe, diese
Einreihung war für
das Abschiednehmen bei der Urne.
Und ich habe das aber gar nicht gerafft, ich habe mich einfach hinten
angestellt und ich war dann so an dritter Stelle
nach den beiden Kindern
von der Person. Sehr engen Verwandten. Ja, nach den
beiden Kindern von der verstorbenen Person,
die da wirklich geheult
haben, denen ging es richtig scheiße.
Und ich stand dann an dritter Position.
So mega vorgedrängelt.
Ja, genau, aber
unabsichtlich.
Also ich stand dann an dritter Position und hinter mir den anderen engen Verwandten.
Und die haben hinter mir geheult und vor mir.
Und ich war halt also gar nicht so emotional berührt,
habe mir aber dann schon auch versucht, so eine, ich sage jetzt mal, eine Grimasse aufzusetzen.
Ein trauriges Gesicht.
Und ich habe dann gesehen, man muss also, die Urne wurde abgesetzt und dann gab es so ein Prozedere,
man hat eine Rose aus einer Vase genommen
und hat die Rose reingemacht. Das wurde
mir auch nicht erklärt. In das Grab?
Ja, das ist so ein Loch, das wird dann
tief abgesenkt. Auf jeden Fall
habe ich mir das auch kurz
angeguckt, wie die das vor mir machen und die sind halt
mega am Boden gewesen, wortwörtlich auch.
Also die waren emotional total, die waren
am Weinen und haben sich niedergekniet.
Die Person vor mir ist schon fast gar nicht mehr hochgekommen alleine.
Und ich habe so gedacht, ja, ich kann jetzt doch nicht einfach so hinlaufen,
stramm Schritte und so und einfach mir nichts, dir nichts, diese Hose reinmachen.
Also ich musste auch ein bisschen innehalten.
Also bin ich langsam zu dieser Vase geschritten, habe mich am Boden gekniet.
Erstmal mega unangenehm.
Also ich wollte auch nicht meine Hose dreckig machen, weil es hat geregnet unangenehm. Also ich wollte auch nicht meine Hose dreckig machen,
weil es hat geregnet. Es war auch nass.
Und ich wollte nicht meine Hose dreckig machen. Also bin ich
so in eine Hocke gegangen und dann haben erst mal
meine beiden Kniescheiben mega laut
geknackt.
Und dann hab ich eine Hose genommen und das Problem
bei der Hose war, da waren noch so Dornen dran
und die Dornen haben sich am ganzen
Strauß Rosen quasi eingehängt
und dann kam auf einmal der ganze Strauß raus und die Vase ist so gekippt
und da war noch Wasser drin
und das Wasser ist über die Urne gelaufen.
Ich hab dann aber die Vase so gehalten,
es ist nur ein Teil raus
und dann hinter mir hab ich es nur so gehört so.
Wirklich.
Das war wie ein Todesurteil für mich.
Ich hab dann die Rose genommen,
bin dann schnell weg.
Es war wirklich peinlich. Slapsick-mäßig
wie in so einer Komödie, wo
dann jemand noch so ins Grab reint.
In meinem Kopf hat die ganze Zeit das Curb-Theme
von Larry David
gespielt. Ich finde es aber auch
echt Hammer, dass auf so
Anlässen wie Beerdigungen
von den Menschen automatisch erwartet
wird, dass sie den Ablauf kennen
und dass sie wissen, wie man sich wo einzureihen
hat. Es gibt ja gerade in der Kirche
auch immer so Abläufe, wo ich so denke,
was denkt ihr denn, woher sollen die Leute das
denn wissen, wenn sie hier einmal im Jahr
oder alle zehn Jahre mal reinkommen?
Ja, ich habe überhaupt gar keine Ahnung
von so Abläufen. Ich hätte mir eine
Dispo gewünscht, so ein PDF, was man rumschickt
und dann so, das muss man machen.
So wie bei der, das hat man doch bei The Crown gesehen.
Da gibt es dann für die Kennedys, ne?
Ja, ein Protokoll.
Da gab es so ein Protokoll, Knick, die Queen begrüßt man so, den König begrüßt man so.
Ja, aber da weiß man auch, dann weiß man einfach, was abgeht.
Genau, das würde ich mir wünschen.
So ein Flyer, bisschen bedruckt mit noch lustigen, bunten Illustrationen, wo man weiß, okay, man verhält sich so, da muss man weinen, da kann man klatschen.
Ja, mit so Clipart-Bildern.
Aber ich finde es auch ehrlich
gesagt ein bisschen befremdlich, dass sie für so
einen Anlass dornige Rosen nehmen.
Ich meine, was ist das auch für ein Zeichen?
Jetzt werfe ich dir als Zeichen
meiner ewigen Liebe eine dornige
Rose auf deine Urne. Ich sag dir, das
ganze Ding war nicht durchdacht.
Also, wenn ich beerdigt
werde, dann möchte ich das von den Ehrlich Brothers
produziert haben, weil ich glaube,
die denken an alles.
360 Grad, Kameras aus allen Winkeln.
Ich frage mich eh, warum es immer
diese Wedding Planner gibt, aber noch nicht
diese Funeral Planner.
Gibt es ja schon, aber ich glaube, das muss noch ein bisschen
ankommen. Ich glaube, das muss noch mehr so ein bisschen
Startup-mäßig hochgezogen werden.
Warst du auch schon mal an einer Beerdigung?
Zweimal. Ich war einmal bei meiner Uroma.
Da war ich tatsächlich ein bisschen traurig,
aber ich war erst so neun. Das war die erste
Beerdigung, auf der ich war. Das war echt
ein bisschen traurig, weil die kannte ich ja und die mochte ich.
Und dann war ich noch einmal
auf der Beerdigung der Mutter einer Freundin.
Die kannte ich nicht persönlich,
aber ich bin da einfach mitgegangen,
wo es halt eine Freundin war
und das fand ich mega krass, weil das war
in der katholischen Kirche und die waren wohl auch relativ
katholisch und es war halt
so ein super katholischer Trauergottesdienst,
die Kirche war komplett
voll und das war halt auch das erste Mal,
dass ich in einem katholischen Gottesdienst war
und es gab halt so, ich fand das so
krass, weil es so routinierte Abläufe
gab von, jetzt knien wir uns alle hin, jetzt sagen wir komische Sachen auf Latein.
Das ist richtig Stress in der katholischen Kirche.
Krass Bräuche einfach und ich hab die so, was ist denn hier los so? Und es war so halbe Vatikan, vieles ist da aufgekommen.
Auf einmal wird alles eingenebelt.
Das wurde dann so gebrochen, weil die Tote hatte sich vor ihrem
Ableben einen Song gewünscht,
der in diesem Trauergottesdienst
gespielt wird, auf voller Lautstärke.
So eine Riesenanlage.
Und ich dachte so, ja krass,
jetzt kommt hier irgendwie so, keine Ahnung,
die fabelhafte Welt der Amelie oder so.
Halleluja.
Oder Silbermond oder so.
Und dann kam mega laut
Play the Life von Safri Duo.
Das ist ein Hammer Song.
Ich liebe den Song.
Wir sprechen von dem. Safri Duo hat auch
nur einen Song.
Und das muss man sich
wirklich in so einen Kontext vorstellen. In dieser Kirche.
Und das fand ich halt so
geil von der Frau, weil die war halt wirklich
ich kannte die nicht, aber die haben
gesagt, die wäre halt mega so partymäßig
unterwegs gewesen und eine frohe Natur.
Und die hat gesagt, sie wünscht sich diesen Song,
weil wenn sie den hört, hat sie noch dazu gesagt,
dann wird sie aus dem Grab wieder rausspringen.
Das fand ich so geil.
Und ich war schockiert, weil
da kam dieser Song und ich konnte mir das Lachen nicht mehr
verkneifen, weil es war einfach so absurd
in dieser Kirche. aber es war auch geil,
weil man hat auch so ein bisschen
den Passwahn gesehen, dass ihm das nicht so
wirklich recht war. Also das
war jetzt irgendwie eine Grenzüberschreitung
und das fand ich geil. Aber das war auch bestimmt
geil, diese Drums, die da so Gehalt
haben in der Kirche. Ja, komplett!
Diese Kirche war wie gemacht für diesen
Song, akustisch gesehen.
Aber der Pfarrer, der war nicht bereit dafür.
Das hat man in seinen Augen gesehen.
Aber ich habe noch eine wichtige Frage.
War das zu einer Zeit, wo der Song in den Charts war?
Oder war das wahrscheinlich, du hast gesagt, du warst neun.
Nein, nein, neun war ich bei meiner Uroma.
Ach so, sorry.
Das war, keine Ahnung, da war ich so 13, 14.
Da war der schon nicht mehr in den Charts.
Das ist aber dann noch geiler eigentlich.
Da war der, glaube ich, so vier, fünf Jahre nicht mehr in den Charts. Das ist aber dann noch geiler eigentlich, oder? Da war der, glaube ich, so vier, fünf Jahre nicht mehr in den Charts, aber
ich fand's Hammer. Das war, deswegen
ich hab jetzt nicht so, ich fand Beerdigung
jetzt nicht so schlimm. Nein, ich finde
auch, auf Beerdigung gibt's auch mehr Comedy-
Potenzial. Also die Fallhöhe ist so groß,
weil es entweder wirkliche Trauer oder
auch gespielte Trauer in meinem Fall
gibt und dann gibt's aber so Unklarheiten
bei den Abläufen und das ist halt dann eine große
Fallhöhe.
Bei mir zum Beispiel war es noch so, auf der Beerdigung, die ich vorhin schon
erwähnt hatte, muss ich nach
der, da gab es dann so eine Messe, irgendwas
in der Kirche, hab ich auch nicht verstanden, da war
dann so Panflötenmusik, schrecklich
und dann bin ich dann draußen gestanden und
da war halt die ganze Familie aufgereiht
und ich wusste nicht, dass dann alle
Leute oder die, die wollten,
bekannte Freunde, Dorfbewohner,
die in der Kirche waren, bei einem vorbeikommen
und kondolieren. Und ich kannte
die Leute. Also erstens war es lustig, weil
die Leute nicht wussten, ob ich zur Familie
gehöre, weil ich stand dann ganz am Rand.
Ich habe gelernt aus der Uhrenbeisetzung.
Ich dränge mich nicht mehr in den Vordergrund.
Ich gehe ganz am Rand. Dann haben mich die Leute so
schief angeguckt und mich gefragt, also mich quasi gefragt, gehörst du nah dran. Dann haben mich die Leute so schief angeguckt,
mich gefragt, gehörst du dazu?
Muss man jetzt hier die Hände schütteln oder nicht?
Dann haben mir wirklich sehr viele fremde Leute
die Hände geschüttelt und gesagt,
dass sie mir das Beileid aussprechen.
Mein herzliches Beileid.
Und dann kamen so Leute, die ich kannte,
früher Schulfreunde von mir oder die Mutter,
die kannten mich.
Ich kannte auf jeden Fall die Frau auch.
Die hat auch so gesagt, ja, tut mir leid und so mein Beileid.
Und dann habe ich der so zugeflüstert, hey, es geht mir gar nicht so schlecht.
Und hinterher war so ein Mann und der hat mich mega böse angeguckt.
So, hey, was machst du dir, du Arschloch?
Und es hat dir gefällt, schlecht zu gehen.
Ja, genau.
Das finde ich eh so weird, dass so ein Druck an so einer Veranstaltung aufgebaut wird.
Das finde ich eh so weird, dass so ein Druck an so einer Veranstaltung aufgebaut wird.
So, wir treffen uns alle um 9.30 Uhr und dann habt ihr alle traurig zu sein und schwarz zu tragen und eure Trauer auszudrücken, egal ob ihr überhaupt trauert, ob ihr sehr trauert, ob ihr wenig trauert.
Wir treffen uns dann alle, um zusammen Abschied zu nehmen.
Ich finde das alles weird und ich finde es generell weird auch, ein
Grab zu hinterlassen
für Angehörige.
Ich weiß, dass manche das einfach wollen,
aber ich finde es
für mich mega weird und ich finde es auch mega
scheiße zu sagen, so Leute, ich bin
jetzt bald weg, aber wenn ich dann weg bin,
dann will ich, dass ihr verdammt nochmal
viel Gartenarbeit habt
wegen mir und regelmäßig
auf den Friedhof müsst, um
zu gießen, damit mein Grab nicht verrottet.
Damit ich euch nochmal eine schöne
Aufgabe reindrücke, die ihr dann immer noch
im Hinterkopf habt und sagt, oh scheiße, ich muss wieder zum
Friedhof. Das ist doch einfach kacke, oder?
Naja, ich habe aber schon gemerkt, dass so eine Beerdigung
als Festakt gesehen auch
so wirklich der viel
zitierte Abschluss sein kann.
Ja, der Schlussstrich.
Ja, genau, aber es ist dann trotzdem nicht der Schlussstrich,
weil man muss dann trotzdem die Geranien
auf dem Grab noch bewässern und so.
Aber ich finde jetzt genau, was ich gesagt habe vorhin,
also es gibt zum Beispiel auf einer Beerdigung
an so einem traurigen Anlass viel mehr, finde ich,
Sachen, die mich dann an die Sache, an die wände erinnern lassen die mich
lustig finde als zum beispiel bei einer hochzeit wo die stimmung sowieso eigentlich und top ist
und das ist genau das gegenteil wenn du da schlecht gelaunt bist oder traurig dann dann
bist du ein problem und zwar ein richtiges problem da muss nämlich gut gelaunt sein oder
auch silvester aber vor allem auch hochzeiten ja auf wie viele hochzeit warst du schon das
fängt jetzt auf an. Auf zwei.
Also ich bin irgendwie noch nicht so,
ich habe noch nicht so viel Erfahrung, aber es geht jetzt echt langsam
los. Weil du jüngere Freunde hast, jetzt geht's los.
Ja, dass sie heiraten, das geht jetzt los.
Merke ich auch, aber wegen Corona ist ja gerade eh nicht so viel.
Aber ich war erst
auf zwei und die eine war sehr schön
und die
andere ist eine
sehr interessante
Erfahrung, die ich mal wieder gemacht habe.
Das war, ich bin
auch zur Schule gegangen und
über zehn Ecken
irgendwie wurde ich angefragt, ob ich
auf einer Hochzeit singen kann.
Ich habe das jetzt nicht professionell gemacht,
nebenher, sondern ich hatte einfach mal zufällig
bei jemandem auf einem Geburtstag gesungen und dann
hat ein Freund von ihm das
da gehört. Hast du gesungen Happy Birthday?
Keine Ahnung, weiß ich nicht mehr. Im Zweifel irgendwas
von Adele. Aber ich meine schon alleine,
nicht im Chor mit einem anderen Anwesen.
Alleine, aber das war eher so, der Vater
von einer Freundin hat Geburtstag, hat mich gefragt,
kannst du nochmal singen, hab ich für ihn gesungen. Adele hast du gesungen.
Und dann war auf dem Geburtstag, Adele
und dann war auf dem Geburtstag jemand,
ein Freund von ihm, der hat das gehört und hat
mich dann gefragt.
Und dann hab ich gedacht, ja cool,
kann ich ein bisschen Geld verdienen
und habe dann dazu gesagt,
der hat mich gefragt, ob ich auf der Hochzeit seiner Tochter
singen kann und ich habe mich
dann auch mit den Eltern getroffen, die wollten das halt
als Überraschung quasi machen für ihre Tochter
und haben mich dann gefragt,
könntest du dieses Lied singen hier,
Fields of Gold von Sting,
aber in der Version von Eva Cassidy oder so.
Das war so eine ganz romantische, ruhige Version von diesem Song.
Wie klingt, weißt du noch, wie der geht?
In etwa? Fields of Gold, ich habe keine Ahnung.
You remember me.
Ah ja, okay, okay, ja, okay.
Aber es war echt schon so ein bisschen esoterisch, diese Version.
Verstehe.
Und nur mit einer Gitarre quasi, so akustisch.
Auch so Hang, so Steel-Tan.
Ja, ich glaube, eigentlich würde man es mit einem Hang spielen,
wenn man es richtig machen würde.
Eine Fußgängerzone, ein weißer Typ mit Dreads.
Ja, genau.
Aber ich hatte nur meine Freundin dabei, die Gitarre gespielt hat.
Die hat mich dann begleitet auf der Gitarre.
Und wir haben das dann halt gemacht,
weil wir halt die Kohle gebrauchen konnten.
Und das war halt wirklich
während der Trauungszeremonie also
relativ präsent und es lag auch ein gewisser
Druck auf diesen Song. Also beim Reinschreiten
der Braut? Ne, nicht beim
Reinschreiten, sondern es war wirklich ein eigener
Punkt. Ich glaube halt,
ich weiß gar nicht, wie der Ablauf ist, aber die kommen dann
rein und dann labert der
Pastor irgendwas und dann hab ich, glaub ich, dann rein und dann labert der Pastor irgendwas und dann
hab ich, glaub ich, gesungen
und dann wurden die Ringe ausgetauscht.
Das ist noch krasser, weil dann ist wirklich all eins
von you.
Ich stand oben auf einer Empore,
da wo die Orgel ist.
Hinter den Leuten quasi.
Hinter den Leuten, also die Braut war mir mit dem Rücken
zugewandt und
mein Gesang hallte quasi
durch die komplette Kirche und es war wirklich
ein enormer Druck, aber ich hab das
dann wirklich ganz gut gemacht und es klang auch gut
und ich war auch wirklich erleichtert, aber als ich dann
gesungen hab, hab ich gemerkt, okay, die Braut
bricht völlig in Tränen aus.
Ich hab das ja nur von hinten gesehen,
aber ich hab gesehen, dass sie gar nicht mehr konnte
und ihr Vater hat die ganze Zeit gefilmt,
hat dann, als er gemerkt hat, sie bricht mega in Tränen aus, die Kamera richtig drauf gehalten.
Und eine andere Person musste ihr dann so Taschentücher geben und so, weil sie wirklich gar nicht mehr konnte.
Und ich dachte nur, wenn das Ding so, boah krass, jetzt habe ich aber wirklich was bewegt hier.
Das war wohl richtig bewegend.
Und die komplette Familie von ihr war mega am Heulen.
Der Vater hat sogar geheult, während er gefilmt hat.
Also es war wirklich heftig.
Und dann dachte ich so danach, boah,
ganz schön krass, was so ein Song
alles bewirken kann bei den Leuten.
Dann hab ich nämlich danach, hab ich dann der Braut
gratuliert, wie man das so macht. Und dann
bin ich irgendwann zu dem Vater, damit
er uns das Geld gibt, damit wir dann gehen können.
Weil wir wollten natürlich nicht länger bleiben, wir wollten
eigentlich einfach nur singen. Und dann hat der Vater uns nochmal gesagt, boah, wie gut wir dann gehen können. Weil wir wollten natürlich nicht länger bleiben, wir wollten einfach nur singen.
Und dann hat der Vater uns nochmal gesagt,
wie gut wir das gemacht hätten.
Und das hätte wirklich komplett ins Schwarze getroffen.
Und das wäre ja der Song gewesen,
der auf der Beerdigung seiner anderen Tochter gelaufen wäre.
Auf der Beerdigung?
Auf der Beerdigung, weil eigentlich hätten sie zwei Töchter gehabt,
die andere wäre aber gestorben mit 25 an Krebs.
Und das wäre, ich glaube, vor einem Jahr oder vor zwei Jahren gewesen.
Also noch relativ frisch. Und
dadurch konnte sie halt auch Teil der Hochzeit
sein. Und das war eine Überraschung
für die Braut, die mega eng mit ihrer Schwester
war. Also das war nicht angekündigt.
Die wusste das nicht. Es war eine Überraschung.
Und sie wurde damit überrascht, dass der Song von
der Beerdigung ihrer Schwester gesungen
wurde. Aber ist das nicht viel zu krass für die Frau?
Das ist viel zu krass. Ich habe mich instant so
schlecht gefühlt.
Das ist doch viel zu heftig, oder?
Ja. Ich habe einfach nur gedacht, wie könnt
ihr denn das antun, ohne das abzusprechen?
Wenn sie sich gewünscht hätte, wäre es ja
was völlig anderes gewesen.
Aber ich persönlich kann bis heute nicht sagen,
waren das jetzt Tränen des Glücks?
Oder war das wirklich halber Zusammenbruch und
Flashbacks und Erinnerungen
an diese Beerdigung? Also ich möchte auf meiner
Hochzeit nicht einen Song von der Beerdigung einer
geliebten Person hören. Naja, Julia, aber bei einer
Castingshow würde man sagen, da ist was rübergekommen.
Das ist auf jeden Fall was rübergekommen von dir.
Emotions. Emotions und
das ist eine Ausstrahlung gewesen, da ist was rübergekommen.
Ausstrahlung ist immer das Wort, wenn man
sagen will, es war geil, du sahst
geil aus, du hast
einen heißen Body, aber man will es nicht reduzieren.
Dann sagt man, du hast eine super Ausstrahlung.
Ja, ziemlich
treffend, ja.
Ja, und das war mein verstörendes Erlebnis
von der ersten Hochzeit, auf der ich je war.
Naja, du hast jetzt so einen Eventpunkt
auf einer Hochzeit wirklich mega
aufgewertet offensichtlich. Ich habe mal
einen Eventpunkt auf einer Hochzeit mega abgewertet
und ich habe es komplett zerstört.
Und zwar war das während meines Jobs im Schlossmuseum.
Als ich da als Aufsicht gearbeitet habe.
Ich liebe die Schlossgeschichten. Ich liebe sie.
Ich habe das ja schon mal erklärt.
Ich habe da nach meinem Studium mal so ein bisschen gejobbt
als Museumswärter, sagt man ja.
Besucherdienst hieß es offiziell.
Und da muss man halt so die Räume überwachen und gucken, dass da niemand irgendwie einen Stuhl klaut
oder sich irgendwo draufsetzt oder irgendwas anfasst, was man nicht anfassen darf.
Und dann gab es so verschiedene, man kann sich vorstellen, verschiedene Türme oder verschiedene Gebäude.
Und jede Person hatte so ein Gebäude und das waren immer so zwei, drei Stockwerke.
Und an diesem Nachmittag, als ich da gejobbt habe, einmal war es so, hatte ich
das Gebäude, wo auch ein Raum drin war,
wo man standesamtliche Trauungen abhalten
konnte, was eigentlich cool war, weil
viele machen ja nicht irgendwie eine Fete
dann und machen sowas Kleines, aber es ist
irgendwie trotzdem in einem coolen Umfeld.
Auf jeden Fall habe ich schon gemerkt, okay,
das ist total easy für mich, weil es sind
offensichtlich wenig Leute, es ist nur das Brautpaar
mit Familie, so zehn Leute, 20 Leute maximal.
Es ist, glaube ich, so vielleicht zehn, 15 Leute in diesem Raum gewesen.
Dann bin ich runtergekommen und dann kam so nach und nach,
so sind da Leute eingetrudelt.
Und dann hat mich eine ältere Frau so angesprochen und hat gesagt,
ja, sind Sie hier vom Museum?
Habe ich gesagt, ja, klar, ich überwache hier alles und ich gucke so.
Und dann hat sie gefragt, ja, wir sind hier, wir sind
Überraschungsgäste für diese Trauung
oben. Oh nein.
Und dann habe ich schon gemerkt, okay, Alarmglocken.
Warum ist man Überraschungsgast auf einer Trauung?
Das ist das Schlimmste, was man machen kann.
Und ich habe gemerkt, okay, jetzt werde ich,
ich bin gerade dabei, in was reingezogen
zu werden, wo ich gar nicht Teil davon sein möchte.
Schnell abtauchen. Ja, hätte ich machen sollen,
würde ich heute so machen. Dann hat sie gesagt, ja, wir sind
Überraschungsgäste, hier sind teilweise Leute aus dem Ausland
gekommen, alte Schulfreunde,
die erwarten das gar nicht, dass wir hier sind.
Und die Frage, die sie mir dann gestellt hat,
war, ob ich dann oben
horchen könnte an der Tür von diesem
Raum, wo diese Trauung war und
gucken könnte oder hören könnte, wenn
die Leute, wenn das Prozedere fertig ist
und dann runterkommen könnte zu dieser Truppe von Menschen, diese Gruppe.
Die ungebetenen Gäste, so kannst du sie auch nennen.
Ja, das Braupark kommt jetzt, es geht los.
Und ich habe dann gefragt, ja, okay, das kann ich machen, auch wenn das nicht mein Job wäre.
Und ich auch null Bock drauf hatte.
Auf einmal wirst du zu Franck Motté, der Wedding Planner.
Ja, ich war Wedding Planner auf einmal und ich hätte eigentlich da noch extra Gage beziehen sollen und mir eine geile Fliege anziehen sollen.
Auf jeden Fall habe ich dann so gefragt, ja, was macht ihr denn? Ja, wir singen so ein Lied, das haben sie früher in der Schule oder so oder bei einem Pfadfilm oder irgendwas gesungen.
Peinlich des Todes.
Es hat eine Bedeutung für das Paar, es war eine hoch emotional aufgeladene Sache und ich musste dann quasi den Festakt einläuten, diese große Überraschungskanone zünden.
Und ich war wirklich aufgeregt.
Also du solltest denen Bescheid sagen, wenn sie anfangen
können zu singen, weil das Brautpaar von oben
runterkommt. Genau, runterkommen und dann,
beziehungsweise sie sollen kurz,
bevor das Brautpaar rauskommt, anfangen zu singen,
weil wenn sie im Turm runterlaufen und das so hören,
dann ist die Überraschung kaputt. Ja, jetzt
fast forward. Ich war mega nervös, bin
rumgetigert in dieser Wendeltreppe,
immer hoch und runter, hoch und runter.
Und das hat nicht aufgehört.
Und plötzlich habe ich gehört, okay, Stühle rücken,
die Leute stehen auf wohl.
Schnell runter.
Ich wollte es ja nicht verpassen, ne?
Nicht, dass die schon, das Brauchpaar unten steht
und dann plötzlich niemand singt.
Bin runter und hab gesagt, sie kommen, ihr könnt loslegen.
Dann haben die mit Ach und Krach, haben die da wirklich losgelegt.
Eins, zwei, drei, vier.
Und dann haben wir gesungen.
Und dann war auch noch so eine Drehleihe.
Aber weißt du noch, was der Song war?
Nein, ich weiß nicht. Es war irgendwie Englisch oder so.
What should we do with the drunken sailor?
Ich weiß nicht mehr, was für ein Song war.
Auf jeden Fall haben die losgelegt und dann
das Braupaar ist nicht gekommen.
Nein.
Die sind bestimmt nur aufgestanden,
um sich das Ehegelübde zu sagen oder so.
Wahrscheinlich.
Ich bin nochmal hoch und hab gemerkt,
scheiße, die kommen nicht.
Dann bin ich raus und hab mich dann
direkt links von der Tür weggeschlichten.
Die Leute haben immer noch gesungen und ich hab gemerkt,
ich hab's verkackt.
Einfach rausschleichen.
Dann waren auch alle drei Stufen durch.
Das Lied war beendet und das Braupaar war immer noch nicht draußen.
Aber die Überraschung war natürlich kaputt.
Und ich habe gemerkt, okay,
da kann ich das verbrannte Erde,
da kann ich nicht noch mal aufkreuzen.
Zum Glück war der Nachmittag nicht mehr so lang.
Da habe ich mich zwei Stunden auf dem Klo versteckt.
Weil die Leute haben da auch noch Sektempfang gehabt.
Alles Überraschungen natürlich.
Und es hat überhaupt nicht funktioniert.
Ja, hätte ich genauso
gemacht. Das Schlimme ist, dass man
sich ja wirklich noch Mühe gibt in so einer Situation
und dann die Wendeltreppe auf und ab
läuft und dann trotzdem wieder
so einen schusseligen Fehler macht
und dann den ganzen Groll von einer
keine Ahnung, 15-Leute-Gruppe auf sich zieht,
obwohl man einfach nur versucht hat, es richtig zu machen.
Ja, und da gibt es ja auch professionelle Leute,
die sowas leiten. Es ist keine gute Idee,
irgendeinen random Typ
Anfang 20 zu fragen, ob er sowas
machen kann. Er wird es auf jeden Fall verkacken.
Ich habe es so dermaßen verkackt,
ich habe mich wirklich dann im Klo eingeschlossen.
Hätte ich auch gemacht.
Ich habe dann gewartet, bis die weg sind und dann war die Luft
wieder rein. Aber ich habe noch
viele solcher Storys vom Schloss. Vielleicht müssen
wir da mal eine extra Folge machen. Ja, dann kann ich mal vom
Discounter einige Geschichten erzählen, wo ich mal
gearbeitet habe. Was war das? Willst du den Namen
nennen? Nee. Ich glaube, das sollte ich lieber nicht
tun. Ach so, verstehe.
Zu meinem Schutz und auch zum Schutz des
Discounters. Was hast du noch so für Jobs
gemacht früher? Ich habe viele
Jobs gemacht. Den Hähnchenwagen hast du ja nicht gemacht,
auf den du oft jetzt reduziert wirst.
Weil du das einmal irgendwo erzählt hast. Alle Leute schicken dir Hähnchenwagen Fot du ja nicht gemacht, auf den du oft jetzt reduziert wirst. Weil du das einmal irgendwo erzählt hast.
Alle Leute schicken dir Hähnchenwagenfotos.
Das ist echt so.
Die Story schlechthin, das nervt auch irgendwann.
Aber ich habe viele Jobs gemacht.
Ich war auch mal im Buchladen in der Osterferienzeit,
wo ich dann so Bücher eingepackt habe als Geschenk.
Oder am Schützenfest habe ich gekellnert, also Bier gezapft.
Das war der absolute Horror.
Schützenfest, das Schlimmste, was es gibt auf der Welt.
Ich habe mal bei einer Zeitungsproduktion, also einer Druckerei gearbeitet.
Und da musste ich...
Ich dachte, Print ist tot.
Nein, das lebt.
Also als ich da war, war es tot.
Weil ich musste dann so Prospekte einfädeln in die Zeitung.
Das wird ja immer beigelegt.
Und dann immer, wenn ich es verkackt habe, hat die ganze Produktion gestoppt.
Und das war Sirene, Blinklicht ging an.
Da oben läuft auch, man kennt diese Bilder vielleicht von Sendungen mit der Maus
oder Welt der Wunder oder Galileo, wenn die
Zeitungen, die sind dann so aufgehängt
an so einer Eisenbahn, so einer Gondel,
die fahren dann in der ganzen
Fabrik rum und
das ist dann immer gestoppt, wenn ich es verkackt habe.
Das kann ich in anderem mal erzählen, das war auch
ein absoluter, da war ich irgendwie 14, noch ziemlich
jung und die ganze Fahrtung wieder auf meinen Schultern.
Ich glaube, wir könnten mal eine Sonderfolge machen
nur über Jobs und unangenehme Situationen in Jobs.
Weil ich finde, da erlebt man eigentlich die meiste Scheiße.
Weil das sind alles Jobs, die man nicht freiwillig macht,
sondern die macht man, um Geld zu verdienen,
um über die Runden zu kommen.
Und da ist man gezwungenermaßen mit Leuten zusammen,
mit denen man privat nichts machen würde.
Und gezwungenermaßen übt man Sachen aus,
die man privat niemals machen würde,
die man vielleicht auch gar nicht so gut kann.
Und da kommt man in so beschissene Situationen.
Und ich habe schon so viel Scheiß erlebt in meinen Jobs.
Vor allem so in dieser Studienzeit und Schulzeit Jobs,
wo ich einfach auch nicht,
ich war nicht geeignet für viele Jobs, aber hab's
trotzdem gemacht, um Kohle zu verdienen.
Und ich glaube, da können wir eine ganze Folge
zu machen. Etwas nicht können und etwas nicht
wollen, das ist ein gutes Stichwort. Jetzt können wir nämlich zum
Introvert-Tipp kommen. Oh ja.
Introvert-Tipp
Introvert-Tipp
Also ich muss
sagen, ich bin ja wegen des
Weihnachtsbaumes immer noch in der Phase der Trauer, Phase 1, Leugnung.
Deswegen habe ich heute leider keinen Introvert-Tipp dabei.
Ich bin zu sehr mit der Bewältigung meiner Trauer beschäftigt.
Chris, hast du denn was dabei?
Ich habe was dabei und ich glaube, der Introvert-Tipp wurde schon an mir angewendet.
Ich kann nicht sagen, von wem oder aus welcher Richtung, aber es ging um ein Telefonat,
Ich kann nicht sagen, von wem oder aus welcher Richtung, aber es ging um ein Telefonat, wo ich gemerkt habe, dass mehrere Male jetzt schon, als ich mit der Person telefonieren musste, ich wollte auch gar nicht, hat es plötzlich an der Tür klingelt. Also, du rufst mich an, Julia, du rufst mich an, ich habe überhaupt keinen Bock mit dir zu telefonieren.
Mach den Smalltalk,
den man machen muss, damit es nicht peinlich wird
und dann macht man ganz leise
bei sich die Wohnungstür auf
und drückt auf die Klingel.
Und dann sagt man, sorry, ich muss glaube ich
mal auflegen jetzt, es hat geklingelt.
Das ist legendär.
Können wir uns nächste Woche oder vielleicht
nächsten Monat nochmal hören?
Ja, das ist eigentlich schon alles. Ein simpler Trick, ich habe ihn noch nicht Das ist legendär. was wir abwachsen gesagt haben. Also man tut so, als würde man kochen und dann sagt man während des Gesprächs, oh scheiße, mir brennt hier alles an,
ich muss jetzt auflegen.
Aber klingeln ist nochmal eine Stufe drüber, glaube ich. Ja, ich glaube, das ist ein bisschen einfacher auch zum Acten.
Das ist, glaube ich, auch echt, wenn es sehr hart auf hart kommt
und man wirklich gar nicht telefonieren will,
dann ding-ding-ding-ding-ding-ding.
Scheiße, jetzt sind hier Sturm geklingelt,
ich muss schnell auflegen, sorry.
Man muss einfach gucken, dass wenn man dann im Treppenhaus ist,
dass das von der Akustik her nicht ein zu
großer Wechsel ist. Weil da wird es hallen
und in der Wohnung hallt es vielleicht nicht so
und dann muss man das gut austarieren.
Deswegen gut, wenn man
nicht alleine wohnt, wenn man
seinem Partner das ausmacht.
Wenn man ein gewisses Zeichen gibt, geht der Partner
raus und klingelt für einen. Oder vielleicht
hat man auch das Glück, dass man
WG-Drinnies mit Bewohner hat.
Ja. Die dann irgendwie, wo man kurz...
Es muss einfach ein gewisses Erkennungszeichen geben,
was man mit den Fingern macht. Oder ein Klopfzeichen
an die Wand zum Nachbarn.
Aber das hört man ja am Telefon.
Ah ja. Es müsste
ein stummes Zeichen geben, um zu sagen,
bitte schnell an der Wohnungstür klingeln.
Naja, ihr könnt das ja mal ausprobieren mit dem Klingeln und ich bin gespannt auf
Erfahrungsbericht. Ich werde das auch mal testen
und gucken, wie das so geht. Ich glaube, da
steckt viel Wahrheit drin
in diesem Tipp und das kann man, glaube ich,
gut mal bringen. Ja, das war's eigentlich.
Ja, vielen Dank. Den finde ich legendär, den Tipp.
Sehr gerne.
Introvert-Tipp.
Wir sind ja der Podcast aus der Komfortzone.
Das ist ja unser Claim, das beanspruchen wir, das sind wir auch.
Das bedeutet aber auch, dass wir ja absolut ehrlich sind.
Und ich muss jetzt wirklich mal was loswerden, was mich so unglaublich abfuckt.
Und das ist, wenn Leute über unseren Podcast reden in der Öffentlichkeit oder uns Nachrichten schreiben, uns kommentieren oder Sonstiges
und das anteasern mit den Worten
der Podcast von Julia Becker und ihrem Freund.
Das ist so eine Kacke.
Ich hasse das zu lesen.
Jedes Mal bluten mir die Augen, wenn ich das lese.
Es ist einfach unwürdig.
Wir sind kein Pärchen-Podcast.
Und selbst wenn, hat
dieser Freund einen Namen.
Chris Sommer.
Das bin ich übrigens gemeint. Er ist ein eigenständiger
Mensch, wir definieren uns nicht über irgendwelche
Beziehungen, die wir haben oder
nichts haben und wir sind hier,
um euch zu erheitern.
Wir sind beide vom Beruf Autor
in und Comedy-Autor
in und es gibt keinen Grund, dich als Freund von zu bezeichnen.
Es ist einfach mühsam und ich möchte auch nicht die Freundin von sein.
Und das ist, glaube ich, auch verständlich.
Ich weiß, dass Leute es erstmal einordnen und sagen,
die eine Person kennt man aus der Öffentlichkeit, die andere noch nicht.
Also ist er der Freund von Julia Becker.
Aber so läuft das hier nicht.
Mir ist auch aufgefallen, als wir den Podcast angekündigt haben, haben das sehr viele direkt so gesagt, Pärchen-Podcast oder sogar, ich habe auch mal gelesen, Beziehungspodcast.
Und ich finde es lustig, weil nach außen kann das ja schon so wirken, aber was die Leute vielleicht da draußen nicht sehen, ist ja, dass wir sowieso sehr viel zusammenarbeiten und das ist bei
weitem nicht das einzige Projekt.
Wenn wir schreiben, dann schreiben wir oft auch zusammen
oder wir lesen gegen voneinander.
Ja, das finde ich irgendwie
spannend, dass das so dann als Beziehungspodcast
sogar betitelt wird,
wo es gar nicht um unsere Beziehung geht, sondern vielmehr
darum, was wir für eine Scheiße machen in unserem
Leben. Die Leute, man muss dazu sagen,
die Leute sehen natürlich nicht, was wir sonst noch alles so machen, unserem Leben. Die Leute sehen natürlich nicht,
was wir sonst noch alles so machen.
Vor allem, was du noch sonst so machst.
Aber trotzdem generell,
auch gar nicht nur auf uns bezogen,
ist es, glaube ich, immer eine schlechte Idee,
jemanden als Freundin von oder als Freund von zu betiteln,
der auch was Gleichwertiges in der Öffentlichkeit macht.
Es ist einfach eine doofe Angewohnheit und man sollte wirklich anfangen, darauf
zu achten, weil es Leute auch, glaube ich, einfach
untergräbt und
hinten rüberfallen lässt. Und ich
finde es unangenehm, das zu lesen. Ich möchte auch nirgends
wo die Freundin von sein, weil
wir uns, glaube ich, über andere Dinge definieren.
Und hier etwas Lustiges
für euch auf die Beine stellen zusammen.
Fifty-fifty. Und Chris macht
sogar noch ein bisschen mehr, weil er natürlich noch alles schneidet
und Jingle macht und so weiter und so fort.
Und deswegen möchten wir
bitte auch Julia Becker und
Chris Sommer genannt werden und nicht Julia Becker
und ihr Freund. Und ich kann auch direkt noch mit
einem anderen Mythos aufräumen, weil es
in mir Screenshots geschickt worden,
wo es wohl hieß Chris Sommer Schlagersänger.
Und das bin ich nicht. Ich weiß,
wenn man guckt, was gibt es bei Chris Sommer Schweiz,
dann gibt es einen Typen, der so heißt wie ich
und der macht richtig geile Musik auch.
Shoutout Chris Sommer.
Wirklich cooler Typ.
Aber das bin ich nicht.
Ich glaube, viele Leute sind verwirrt,
weil sie auch mir geschrieben haben,
wie kannst du als introvertierte Person Konzerte geben?
Ich glaube, das haben viele Leute nicht ganz,
und ich habe mich unklar ausgedrückt.
Ich habe mal Musik studiert, aber ich bin nicht
Musiker oder so. Also ich bin
Autor vor allem für Comedy schon seit einiger Zeit
jetzt und ja, wir sind hier
in unserem Stübchen und machen diesen Podcast, aber
auf jeden Fall bin ich nicht Schlagersänger, auch wenn ich
ehrlich gesagt auch ein bisschen gerne wäre.
Das stimmt, diese Fantasie
hegen wir auch schon länger. Aber viele
Leute fragen, auch berechtigterweise,
warum könnt ihr als introvertierte Person Sachen in der Öffentlichkeit machen? Das ist fragen, auch berechtigterweise, warum könnt ihr als introvertierte
Person Sachen in der Öffentlichkeit machen?
Ist auch eine völlig berechtigte Frage.
Für mich schließt sich das
nicht gegenseitig aus. Ich bin irgendwie
gerne mit Leuten zusammen, die ich kenne
und ungern mit Leuten, die ich nicht kenne und
hab nicht so gern Smalltalk und solche Sachen.
Aber ich mag Sachen
auf der Bühne machen. Ich mag kreative
Sachen machen. Ich mag kreative Sachen machen.
Ich bin auch in gewissem Maße eine Rampensau,
was man auch vielleicht nicht von interpretierten Leuten erwarten würde.
Aber das geht vor allem darum, dass ich, wenn ich auf eine Bühne gehe,
dann weiß ich, was da passieren wird.
Ich bin vorbereitet und ich weiß, dass ich das, was ich da dann mache,
das kann ich, darauf kann ich mich verlassen. Und das ist eigentlich immer das Wichtigste in meinem Alltag und
deswegen habe ich damit auch kein Problem.
Genau, es geht um diese Planbarkeit von
Sachen und ich habe auch so
Zuschriften erreicht, wo ich das ganz
eindrücklich finde, wo Leute schildern, zum Beispiel
sind sie im beruflichen
Umfeld, sind sie Abteilungsleiter,
TeamleiterInnen, AbteilungsleiterInnen
und haben da mehrere Leute
unter sich und müssen die vielleicht koordinieren,
müssen da viel kommunizieren, anrufen,
E-Mail schreiben und die kriegen das im beruflichen
Umfeld total gut auf die Kette, aber
privat können sie noch nicht mal ein Paket annehmen
und das zeigt ganz gut,
weil für uns ist es ja auch gewissermaßen, wenn
wir jetzt einen Podcast aufnehmen oder wenn
wir irgendwo hingehen und was schreiben
oder aufführen, zum Beispiel du hast eine Lesereise
gemacht, ich habe Konzerte gespielt.
Dann ist es eine Planbarkeit und das ist auch unser Beruf vor allem.
Und für mich war auch früher oft so, auf die Bühne gehen,
auch die Möglichkeit, unter Leute zu kommen,
ohne dass ich Angst haben musste, dass ich etwas nicht planen kann.
Also man muss sich vorstellen, ich habe Musik gemacht
und ich habe viel geübt und so, war oft alleine.
Und dann hat man aber trotzdem auch den Drang,
mal ein bisschen unter die Leute zu kommen
oder mal auch was zeigen zu können
von sich und dann war das eine gute
Möglichkeit, auch auf die Bühne zu gehen, weil man
ist gewissermaßen auch ein bisschen geschützt,
so habe ich das immer erfahren.
Ich fühle mich viel ungeschützter, wenn ich
irgendwo in ein Kleidergeschäft
gehe und dann fragt die Person,
kann ich ihnen helfen? Das ist für mich viel überrumpelter,
als wenn ich auf einer Bühne stehe und da was vortrage zum Beispiel.
Ich habe ja die Lesereise gemacht
und ich hatte da anfangs mega Schiss vor,
weil ich das natürlich noch nie gemacht habe.
Und dann aber nach so ein paar Abenden merkt man,
also ich habe ja immer quasi aus den gleichen Stellen vorgelesen
und ich hatte ja dann, irgendwann muss ich mir halt immer, ich bin vor jeder
Show dann mega aufgeregt gewesen,
das ist auch immer noch so, das kriege ich auch immer noch nicht weg,
aber irgendwann ist man so ein bisschen gelassener,
weil man halt weiß,
ich gehe nicht auf die Bühne und stehe dann da und
weiß nicht, worüber ich reden soll, sondern ich habe dieses Buch,
auf das kann ich mich halt verlassen,
aus dem lese ich halt Kapitel vor, von denen
ich weiß, dass sie eigentlich vom Publikum immer ganz
gut ankommen, dass sie lustig sind, die Leute zum Lachen bringen.
Und irgendwann muss man halt anfangen, sich auf sich selbst zu verlassen, auf das, was man kann und was man dabei hat quasi an Material.
Das würde aber, glaube ich, nicht funktionieren, wenn ich mich jetzt da hinstellen sollte und jemand sagt, erzähl doch mal über das und das spontan.
Ja, das kann man aber auch üben.
Am Ende würde es wahrscheinlich auch funktionieren. Ich sage jetzt, das funktioniert nicht. Am Ende würde es auch funktionieren.
Aber es ist einfach eine Übungssache
und für mich nicht unbedingt viel aufregender,
als in einen Raum mit 100 Fremden zu gehen
und mich sechs Stunden mit denen zu beschäftigen.
Ja, es geht um die Planbarkeit
und es geht darum auch, dass es ein Beruf ist
und dass man das oft macht
und dann hat man Übungen darin
und man kann sich darauf vorbereiten.
Ich bin zum Beispiel mega nervös, wenn ich einen Friseurtermin
über Telefonisch
abmache. Das ist für mich die Hölle.
Das ist echt die Hölle, da gehe ich lieber vorbei.
Ja, und da gehe ich lieber auf eine Bühne und
spiele ein Jazz-Solo oder liese
eine Kurzgeschichte vor von mir zum Beispiel.
Naja, das ist so.
Das als kleiner Ausflug.
Ja, wir müssen, glaube ich, mal ein Raclette-Update noch geben.
Ja, es ist wirklich, also das Raclette-Thema spaltet im wahrsten Sinne des Wortes Europa.
Nein, Schweiz ist ja nicht Teil Europas.
Naja, Europa schon, nicht der EU, das ist ein anderes Thema.
Das ist ein sehr kompliziertes Thema.
Aber zum Thema Raclette, Käse oben oder unten.
In der Schweiz macht man den Käse nach unten, in Deutschland nach oben.
Ich habe jetzt letztes Mal gefragt, wie ist es bei den Leuten, die an der Schweizer
Grenze wohnen? Macht ihr den Käse
schon nach oben oder ist
dann noch so ein Gebiet, wo es so ein bisschen
wischiwaschi ist, man weiß nicht so richtig,
Schweiz oder Deutschland, oben oder unten?
Und mich haben so viele Nachrichten von Leuten
erreicht, die in der Nähe der
Schweizer Grenze oder direkt an der Schweizer Grenze
wohnen und es wurden sehr
unterschiedliche Antworten gegeben. Also ich hatte schon den Eindruck, dass in Deutschland auch direkt an der Schweizer Grenze oder direkt an der Schweizer Grenze wohnen. Und es wurden sehr unterschiedliche Antworten gegeben. Also ich hatte schon den Eindruck,
dass in Deutschland auch direkt
an der Schweizer Grenze der Käse
eher oben drauf kommt. Ja, die Tendenz sehe ich
auch. Die Mehrheit der Leute hat geschrieben, dass
der Käse nach oben kommt. Aber, und
jetzt wird es interessant, nicht wenige haben
geschrieben, dass sie den Käse nach unten machen. Und
vor allem, muss ich sagen, innerhalb
der Stadt Konstanz am Bodensee
gab es verschiedene Meinungen.
Man muss sagen, Konstanz direkt an der Schweizer Grenze.
Die Schweizer Bahn fährt sogar noch nach Konstanz.
Der Bahnhof wird von der Schweizer Bahn noch bedient.
Ich würde mal sagen, vielleicht die meisten Leute aus Kreuzlingen, was die Nachbarstadt direkt angrenzen,
würde sagen, Konstanz ist ein Stadtteil von uns.
Will ich aber niemanden nur auf die Füße treten.
Man geht nach Konstanz zum Einkaufen
und die Leute in Konstanz
freuen sich auch drüber, wenn man da einkauft.
Ja, oder wenn man sich da die Zähne machen lässt
oder die Brüste, weil es da viel günstiger ist.
Aber es ist ein anderes Thema.
Es kam aus Konstanz selber
verschiedene Meinungen zum Oben und Unten
und damit ist die Feldstudie
eigentlich für mich abgeschlossen, dass
der Raclette-Äquator durch Konstanz fließt. Quasi in Konstanz, innerhalb der Stadt fließt diese Grenze, etwa 20, 30 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt.
Also ich kann genau das Gegenteil auch beobachten. In der Schweiz ist der Käse immer unten.
Seid ihr eigentlich auch zum Einkaufen nach Deutschland gefahren?
Ja, ja.
Darfst du da jetzt nicht drüber sprechen?
Ich weiß nicht, ich habe mir da mal Gedanken drüber gemacht.
Also ich bin da manchmal auch mit Fremden, also mit Nachbarn, die ich gar nicht so gut kannte, mitgefahren.
Ich bin da manchmal auch mit Nachbarn, die ich gar nicht so gut kannte, mitgefahren.
Und ich glaube, es ging darum, dass man ja dann Sachen zollfrei pro Person,
eine gewisse Menge Alkohol, eine gewisse Menge Fleisch, eine gewisse Menge Milchprodukte rübernehmen darf,
die nicht verzollt werden müssen.
Ich habe den Eindruck, dass ich und auch manchmal mein Bruder zu anderen Nachbarn geschickt worden sind, damit die uns mitnehmen können,
über die Grenze, damit diese Nachbarn
mehr Produkte kaufen können, zollfrei.
Das ist aber, das ist nur eine Hypothese.
Ich weiß nicht, ich muss da nochmal
einfach Kinder mitnehmen als Warenschmuggler.
Ich habe das gerne gemacht.
Es gab dann auch immer irgendwie eine Bifi,
was in der Schweiz nicht so verbreitet war
und ich war eigentlich eher dumm,
dass ich da nicht Geld dafür genommen habe.
Das stimmt.
Eine Provision.
Das stimmt.
Eine Kinderarbeitsprovision.
Naja, ich muss jetzt mal gucken,
wegen nächster Woche, wegen dem Podcast.
Also ich bin extrem,
wir haben ja immer gesagt Dienstag,
aber ich wollte jetzt mal kurz fragen,
ob es auch möglich wäre,
den mal am Mittwoch aufzunehmen,
weil ich bin komplett aus dem Schlafrhythmus raus.
Ja, same.
Und ich schlafe immer erst um vier Uhr morgens
ein und das ganze Übel hat mit
Dreisat an Silvester angefangen. Ich habe da wirklich
Pop Around the Clock geguckt.
Chaka Khan und Rod Stewart.
Das ist so geil, was die da ausgraben.
Und ich habe mir das wirklich reingezogen und seither habe ich mich,
also ich habe den Schlafrhythmus nicht mehr hingekriegt
und Chaka Khan hat immer gerufen, do you want some more?
Und ich habe gesagt auf der Couch, yeah, I want some more.
Und seither bin ich komplett raus
und ich glaube, ich muss die nächste Woche,
ich muss einmal, glaube ich, durchmachen.
Ich schlafe immer erst um vier Uhr morgens ein
und schlafe dann bis mittags,
was ein Problem ist, weil ich habe auch ein Berufsleben
und mittlerweile sage ich halt allen,
ja, ich arbeite am Morgen,
ich kann meine Meetings nicht morgens machen,
dabei schlafe ich einfach nur morgens
und nachmittags sind dann alle Meetings.
Was denkst du, muss man einfach einmal durchmachen
und dann ist man wieder drin und dann kann man abends normal?
Ja, ich glaube, wir haben so eine Art Jetlag,
also dieses Pop-around-the-clock-Jetlag.
Der wird quasi am Silvester von drei Seiten eingeleitet
und danach ist es quasi, als hättest du einen Langstreckenflug.
Und dann musst du, wenn du jetzt weißt,
übermorgen geht es wieder in die Arbeit,
dann musst du quasi einmal durchmachen
und dann wieder regulär zum regulären Rhythmus schlafen gehen.
Das ist eins zu eins zu vergleichen
mit einem Jetlag nach einem Langstreckenflug, meines Erachtens.
Ja, wahrscheinlich muss ich das dann so machen.
Ja, aber jetzt ist es zu spät.
Jetzt musst du dann quasi einen Tag freinehmen, um zu schlafen.
Ja, und dann koksen einfach
wahrscheinlich. Ja, und so fängt es an.
Viele Leute fangen an zu koksen, weil
sie Pop Around the Clock so lange geguckt haben.
Zu viel Dreisat in meinem Leben.
Naja. Ja, aber ich gehe mal
davon aus, dass die nächste Folge, also
nächste Woche wieder am Dienstag erscheint. Nein,
Trini-Dienstag, ganz klar. Trini-Mittwoch
klingt absolut scheiße. Trini-Dienstag.
Das ist unser Erfolgsrezept und daran muss man festhalten.
So ist es.
Dann würde ich sagen, wie immer, ihr könnt uns abonnieren.
Ja, und ihr könnt uns sehr gerne eine Bewertung da lassen.
Dann freuen wir uns wirklich sehr.
Oder uns weiterempfehlen.
Oder alles zusammen.
Da freuen wir uns noch mehr.
Und ach so, wir dürfen nicht vergessen aufzurufen.
Trini des Monats.
Ja, genau.
Diesen Monat ist es wieder soweit.
Der Drinni des Monats oder die Drinni des Monats
wird gekürt. Ich glaube, wir haben uns mal
geeinigt, wie wir es nennen. Offenlegung.
Wir wissen nicht, ist das generische Maskolin
hergebracht? Ja, das weiß ich auch nicht.
The Drinni of the Month.
The Drinni of the Month ist diesen Monat
wieder fällig.
Schickt uns eure
drinnigsten Geschichten, das introvertierteste, was ihr je
gemacht habt, an info at drinnis.de
Das ist ganz wichtig, dass ihr es an diese Adresse schickt.
Bitte schickt uns die Sachen
nicht mehr auf Instagram oder Twitter, weil
wir da komplett die Übersicht verloren haben,
weil so viele Leute geschrieben haben.
Bitte an info at drinnis.de
Dann haben wir es alles in einem Ordner.
Das ist sehr wichtig, weil wir sonst komplett alles
durcheinanderwerfen.
Info at Drinnis.de.
Ihr könnt mir aber trotzdem sehr gerne auf Instagram folgen.
Entschuldige, ich muss mal kurz hier.
Ja, gut, komm.
Also wir freuen uns natürlich auch, wenn ihr uns fragt.
Aber bitte schickt uns die Drinny of the Month Story
bei Info at Drinnis.de.
Dann können wir es, wir lesen jede einzelne Mail.
Darauf könnt ihr euch verlassen.
Und wir küren am Ende des Monats, wie immer, den Drinni des Monats,
the Drinni of the month,
die der dann ein Geschenk von uns bekommt, per Paket,
sobald wir das Haus verlassen können, um zur Post zu gehen.
Ja, habt gute Tage und ich sage, bleibt drin.
Bleibt gesund und bleibt lieb zueinander.
Tschüss.
Bis bald.
Auseinander. Tschüss. Bis bald.