DRINNIES - Die 5 Phasen der Baumtrauer

Episode Date: January 11, 2021

Trotz 3sat-Jetlag sind Giulia und Chris auch diese Woche wieder auf den Dachboden gekraxelt um die Themen zu besprechen, die uns allen unter der Zunge brennen: Traurige Hochzeiten, lustige Beerdigunge...n und der Käse-Äquator in Konstanz am Bodensee. Petri Dank!Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.

Transcript
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Starting point is 00:00:00 Es ist schon wieder Drinni-Dienstag. Herzlich willkommen. Hallo. Wir sind schon wieder da. Wir hoffen, es geht euch gut und wenn nicht, ist auch okay. Das ist unser Signature-Move, unser, wie nennt man das, UPC? Der Claim. Unser Claim. Ja, ist was anderes. Naja, egal.
Starting point is 00:00:28 Auf jeden Fall herzlich willkommen zurück. Hallo. Chris, eine Frage brennt mir unter der, sagt man unter der Zunge? Unter den Nägeln, glaube ich, oder? Wir sind noch nicht ganz da. Ich glaube, wenn es unter der Zunge brennt, ist nicht ganz so gut. Ist was anderes. der Zunge brennt, ist nicht ganz so gut. Ist was anderes.
Starting point is 00:00:44 Hat sich in den letzten sieben Tagen seit der letzten Folge schon irgendwas von deinem Jahreshoroskop bewahrheitet? Das Horoskop hat ja gesagt, neue Denkweise entwickeln. Dazu kann ich jetzt noch nichts sagen. Also ich habe jetzt noch nichts Neues entwickelt und meine Wohnsituation muss sich auch
Starting point is 00:00:59 noch nicht ändern. Aber ich habe, es hieß ja, ich muss von professionellen und auch Liebesbeziehungen muss ich mich entfernen, also ich muss die Beziehung beenden und ich habe gemerkt, wir hatten ja einen Weihnachtsbaum und ich habe den wirklich gepflegt. Ich habe ihm Wasser gegeben, ich habe ihn mit Wasser besprüht.
Starting point is 00:01:16 Ein Dach über dem Kopf. Ich habe die Fenster nachts aufgemacht oder auf Kipp die Heizung ausgedreht, damit da keine trockene Luft ist und viel Sauerstoff reinkommt und ich habe den Baum jetzt also aus dem, ja, entfernt. Ich habe mich diese Beziehung, habe ich beendet. Mit einem harten Cut eigentlich. Und du musst dir vorstellen,
Starting point is 00:01:31 der Baum ist für mich wie ein Kind geworden. Ein Familienmitglied, ein vollwertiges Familienmitglied. Ich habe auch manchmal mit ihm geredet. Gut zugeredet, komm, du hältst es noch durch bis zum 6. Januar. Das schaffst du noch. Du wirst deinen Adel nicht verlieren. Auf jeden Fall habe ich ihn jetzt entfernt. Ich habe ihn aus dem Fenster geschmissen.
Starting point is 00:01:48 Ich weiß nicht, ob du schon mal ein vollwertiges Familienmitglied aus dem Fenster geschmissen hast, aber für mich war es schon hart. Also ja, das hat sich doch bewahrheitet. Also ich glaube jetzt komplett an Horoskope. Ja, verstehe ich auch. Für mich war das auch ziemlich hart, das mit anzusehen, wie der Baum aus dem Fenster geworfen wurde,
Starting point is 00:02:04 weil ich habe ihn wirklich sehr lieb gewonnen. Vor allem hatten wir dann so eine schöne Lichterkette. Und das war so eine richtig muckelige Lichterquelle jeden Tag. Und die haben wir einfach jeden Tag angehabt. Auch nach Weihnachten war das total gemütlich. Es war der Gemütlichkeitsfaktor. Eins, der Raum steigt um 4000 Prozent, wenn da ein Weihnachtsbaum drin steht.
Starting point is 00:02:21 Und warum macht man das nicht einfach immer? Das habe ich mich sofort gefragt, als wir den abgeschmückt haben. Das war einfach das Traurigste aller Zeiten. Also ich sage dir eine Sache, wenn du mich jetzt nicht zurückheilst, natürlich ein von diesen amerikanischen Typen, die dann bei Punkt 12 kommen, die das ganze Jahr Weihnachten feiern, mit 4000
Starting point is 00:02:38 Weihnachtsbäumen, das ganze Haus dekoriert. Die so einen Kredit aufnehmen für die Stromrechnung. Genau, so ein Typ werde ich, mit der Weihnachtsmütze und Tanktop. Es ist einfach diese Mogeligkeit zwischen den Jahren. Das ist einfach ein Lebensgefühl. Der Baum hat ein tiefes Loch in meine Seele gerissen. Ich bin richtig niedergeschlagen.
Starting point is 00:02:56 Aber ich finde, wir haben es richtig gemacht. Wir haben wirklich einen harten Cut gesetzt. Wir haben gesagt, heute passiert es. Und sind wir aufgestanden, haben das abgeschmückt und haben das Ding aus dem Fenster geworfen und den zu einer Sammelstelle gebracht. Und ich bin froh darum. Aber ich bin immer noch,
Starting point is 00:03:14 ich bin in so einer Trauerphase jetzt. Also heute war der erste Tag, wo ich ins Wohnzimmer kam morgens und es gab keinen Baum, den ich hätte anmachen können. Da war einfach eine leere Stelle, eine kahle, weiße Wand und es war direkt richtig eisig ums Herz und ich bin wirklich
Starting point is 00:03:29 gerade extrem niedergeschlagen, deswegen ist es wirklich so eine Art Trauer, die ich durchmache. Die fünf Phasen der Trauer bin ich gerade bei Phase 1, also ich bin noch am leugnen. Ist das offiziell so? Es gibt so Trauerphasen? Ja, das habe ich bei Scrubs damals gelernt.
Starting point is 00:03:46 In Phasen 1 leugnen und dann irgendwann verhandelt man und dann akzeptiert man es am Ende. Ich kenne das nur von Sims, wenn da jemand stirbt und dann muss man sich im Bett ausholen. Das hilft. Dann kann man das ein bisschen reduzieren. Oder bei der Kummer-Hotline anrufen. Geht auch bei Sims 4, ja. Bestimmt, aber kann man das nur einmal am Tag? Nee, das kann man so oft, wie man will. Also da läuft schon mal die Leitung heiß bei mir. Aber gut, ja, das mit dem Baum, das hat mich auch richtig runtergezogen.
Starting point is 00:04:11 Ich musste auch lernen, Abschied zu nehmen. Vor allem, der war noch top in Schuss, ne? Aber man macht es lieber einen Tag zu früh als zu spät. Ja, warum? Ich habe da wirklich schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hatte nämlich vor ungefähr vier Jahren das erste Mal in meinem Leben einen eigenen Weihnachtsbaum. Weil ich dachte, da habe ich noch alleine gewohnt,
Starting point is 00:04:28 habe ich gedacht, komm, jetzt machst du es einmal Weihnachten. Da habe ich mir so einen kleinen Baum gekauft, habe ich den geschmückt. Und, naja, so klein war der gar nicht. Und dann war nämlich die Zeit, wo die Bäume abgeholt werden. Und diesen Zeitpunkt habe ich dann verpasst. Du musst sagen, du hast ja auch kein Auto. Dann ist es schwierig, den selber auf eigene Faust zu entsorgen. Genau. Wenn du dir das Dat dann verpasst. Du musst sagen, du hast ja auch kein Auto. Dann ist es schwierig, den selber auf eigene Faust zu entsorgen.
Starting point is 00:04:47 Genau. Das ist auf jeden Fall noch mal eine Hürde, die dazukommt. Und wenn man eh schon so ein bisschen Prokrastinationsqueen ist, dann sagt man sich, ja, morgen mache ich das. Morgen bringe ich den raus. Genau, aber dieses Datum, dieses Abruldatum, ist das quasi das erste Datum, was einen wieder zurück ins reale Leben holt.
Starting point is 00:05:04 Wenn man das verpasst, dann verkackt man nämlich. Ja, und das ist so der erste Termin, den man wirklich wahrnehmen muss. Nach 14 Tagen nichts tun, Käse essen, schlafen bis 16 Uhr und einfach gar kein Zeitgefühl mehr, weil man nur noch rumgammelt. Und dann kommt aber dieser Termin
Starting point is 00:05:20 und den musst du halt einfach wahrnehmen. Das habe ich dann auch schmerzhaft lernen müssen, weil ich habe es nicht getan. Und dann irgendwann, also es gibt ja einen relativ weiten Zeitraum, in dem die Müllabfuhr den mitnimmt. Aber irgendwann, wenn du immer sagst, mache ich morgen, mache ich morgen,
Starting point is 00:05:36 mache ich morgen, dann ist es, irgendwann ist es dann Ende Februar und dann kommt der Punkt, wo es dir zu peinlich ist, ihn noch rauszustellen. Und dann sagst du so, nee, das kann ich jetzt nicht mehr machen. Und dann fängst du schon an, dich in deinem Kopf mit dem Gedanken anzufreunden, dass du den bis Januar nächsten Jahres in der Wohnung hast und dann
Starting point is 00:05:52 einfach zu den anderen Bäumen dazustellst. Und dann hab ich aber irgendwann im Spätsommer, ich glaub im August, war ich so genervt von dem Baum, da hab ich den in meine Abstellkammer gestellt. Und das war halt ein echter Baum, das ist keine gute Idee, einen echten Baum in die Abstellkammer zu stellen. Das war wirklich so ein trauriger Anblick. Und irgendwann
Starting point is 00:06:08 war es aber einfach, da hat die ganze Kammer in Anspruch genommen. Ich hatte keinen Platz in dieser kleinen Wohnung. Dann habe ich in so einer Nacht- und Nebelaktion eine Freundin angerufen und habe gesagt, kannst du mir heute Nacht helfen, heimlich meinen Baum entsorgen? Ihr habt ihn also beerdigt, zu zweit. Ja. Also meine
Starting point is 00:06:24 Freundin natürlich direkt, ja klar, machen wir. Und ich habe dann vorher jeden einzelnen Ast des Baumes abgesägt, dass es nur noch einen Stamm gab und viele kleine Äste und die habe ich dann in einen Müllsack gemacht. Und dann habe ich gedacht, okay, irgendwo hier in dieser Großstadt wird es
Starting point is 00:06:40 ja eine Mülltonne geben, wo genug Platz ist, um einen Baum zu entsorgen. Und Pustekuchen, es gab keine öffentlichen Mülltonnen geben, wo genug Platz ist, um einen Baum zu entsorgen. Und Pustekuchen, es gab keine öffentlichen Mülltonnen, die größer sind als diese normalen Mülleimer, wo man mal so ein Hundekackebeutel reinwirft. Dann habe ich immer so einzelne Äste in die Mülleimer gesteckt,
Starting point is 00:06:55 bis sie voll waren. Dann hatte ich aber immer noch einen ganzen Sack. Und dann bin ich beim Krankenhaus vorbeigekommen und habe gesehen, im Hinterhof hatten die riesen Müllcontainer. Da habe ich gedacht, okay, jetzt oder nie. Jetzt gehst du schnell kurz auf den Parkplatz und dann wirfst du das da rein. Und dann habe ich gesehen, im Hinterhof hatten die riesen Müllcontainer. Da habe ich gedacht, okay, jetzt oder nie. Jetzt gehst du schnell kurz auf den Parkplatz und dann wirfst du das da rein. Und dann habe ich gedacht, never. Hundertprozentig wird das erstens Kamera überwacht.
Starting point is 00:07:13 Und zweitens, wenn ich da die Tore aufmache, sind da wahrscheinlich Organe und sowas drin. Da bin ich für mein Leben lang traumatisiert. Also sind wir wirklich die halbe Nacht durchs Viertel gelaufen, haben Ast für Ast in so kleine Mülleimer gesteckt, bis alles leer war. Und ich glaube, den Stamm habe ich dann irgendwann mal im Herbst zum Wertschöpfhof
Starting point is 00:07:31 gebracht mit einer Freundin. Das ist doch unglaublich, wie sich das gezogen hat, über das komplette Jahr, weil ich diesen einen Termin verpasst habe. Ein Jahr ging das? Ja, bis Herbst. Und dann war alles weg. Und dann ging ja Weihnachten schon wieder los. Und dann habe ich keinen Baum mehr gekauft. Hast du dann in der Zeit, in diesem Jahr schon
Starting point is 00:07:47 die alle Trauerphasen durchlebt? Oder wie war das? Nein, ich hatte irgendwann richtigen Hass entwickelt auf den Baum. Ich hatte einen Hass, der galt natürlich eigentlich mir selber, weil ich den Termin verpasst hatte. Aber ich wollte keinen Baum mehr sehen und hören. Und deswegen hatte ich dann auch vier Jahre keinen mehr, weil ich gesagt habe, das mache ich nie wieder. Das war die dümmste Aktion aller Zeiten.
Starting point is 00:08:04 Und dieses Mal haben wir es genau richtig gemacht. Es war auch ein bisschen einfacher, weil wir ja jetzt zu zweit sind. Und dann war es perfekt. Direkt beim erstmöglichsten Termin haben wir aus dem Fenster geworfen, harten Cut gemacht, die Nadeln weggesaugt, Platz gemacht, alles Weihnachtliche weggeräumt. Aus den Augen, aus dem Sinn. Es ist hart,
Starting point is 00:08:20 aber es ist genau das Richtige. Ich werde mir im Juli, August dafür danken. Ja, es ist halt wirklich wie eine Beerdigung. Ja. Also man muss einmal durch. Warst du schon mal auf einer Beerdigung? Ich war schon auf mehreren Beerdigungen. Die waren so wie das mit dem Baum?
Starting point is 00:08:33 Nicht so schlimm. Die letzte Beerdigung, wo ich war, das war, jetzt muss ich das stark, ich muss das stark anonymisieren. Also, weil sonst laufe ich hier in Gefahr. Hast du jemanden umgebracht? Nein, es war also, es war eine Beerdigung aus dem Familienumfeld. Ja. Und zu der Person, die beerdigt wurde,
Starting point is 00:08:56 hatte ich eigentlich rein faktisch gesehen. Vom Stammbaum war ich da relativ nah dran. Emotional hatte ich aber gar nicht so eine Bindung. Ich hatte keinen Kontakt oder fast keinen Kontakt mit der Person. Also es ging mir jetzt nicht wahnsinnig schlecht bei der Beerdigung, so wie es halt einem geht, wenn da jemand stirbt.
Starting point is 00:09:15 Das ist halt auch der Lauf der Dinge und die Person. Das war jetzt auch nicht ein tragisches Unglück oder so. Auf jeden Fall, weil ich im nahen Verwandtschaftskreis bin, war ich dann auch im Friedhof und musste zu dieser Urnenbeisetzung. Was mega dark jetzt. Aber auf jeden Fall, ich habe halt gar nicht gerafft, wie das geht. Also es war schon nicht meine erste Beerdigung, aber so die erste Beerdigung, wo ich so ein bisschen nahe dran war.
Starting point is 00:09:33 Nicht nur geladener Gast. Und dann muss man sich da einreihen. Und was ich halt nicht gerafft habe, diese Einreihung war für das Abschiednehmen bei der Urne. Und ich habe das aber gar nicht gerafft, ich habe mich einfach hinten angestellt und ich war dann so an dritter Stelle nach den beiden Kindern
Starting point is 00:09:49 von der Person. Sehr engen Verwandten. Ja, nach den beiden Kindern von der verstorbenen Person, die da wirklich geheult haben, denen ging es richtig scheiße. Und ich stand dann an dritter Position. So mega vorgedrängelt. Ja, genau, aber unabsichtlich.
Starting point is 00:10:08 Also ich stand dann an dritter Position und hinter mir den anderen engen Verwandten. Und die haben hinter mir geheult und vor mir. Und ich war halt also gar nicht so emotional berührt, habe mir aber dann schon auch versucht, so eine, ich sage jetzt mal, eine Grimasse aufzusetzen. Ein trauriges Gesicht. Und ich habe dann gesehen, man muss also, die Urne wurde abgesetzt und dann gab es so ein Prozedere, man hat eine Rose aus einer Vase genommen und hat die Rose reingemacht. Das wurde
Starting point is 00:10:30 mir auch nicht erklärt. In das Grab? Ja, das ist so ein Loch, das wird dann tief abgesenkt. Auf jeden Fall habe ich mir das auch kurz angeguckt, wie die das vor mir machen und die sind halt mega am Boden gewesen, wortwörtlich auch. Also die waren emotional total, die waren am Weinen und haben sich niedergekniet.
Starting point is 00:10:45 Die Person vor mir ist schon fast gar nicht mehr hochgekommen alleine. Und ich habe so gedacht, ja, ich kann jetzt doch nicht einfach so hinlaufen, stramm Schritte und so und einfach mir nichts, dir nichts, diese Hose reinmachen. Also ich musste auch ein bisschen innehalten. Also bin ich langsam zu dieser Vase geschritten, habe mich am Boden gekniet. Erstmal mega unangenehm. Also ich wollte auch nicht meine Hose dreckig machen, weil es hat geregnet unangenehm. Also ich wollte auch nicht meine Hose dreckig machen, weil es hat geregnet. Es war auch nass.
Starting point is 00:11:07 Und ich wollte nicht meine Hose dreckig machen. Also bin ich so in eine Hocke gegangen und dann haben erst mal meine beiden Kniescheiben mega laut geknackt. Und dann hab ich eine Hose genommen und das Problem bei der Hose war, da waren noch so Dornen dran und die Dornen haben sich am ganzen Strauß Rosen quasi eingehängt
Starting point is 00:11:23 und dann kam auf einmal der ganze Strauß raus und die Vase ist so gekippt und da war noch Wasser drin und das Wasser ist über die Urne gelaufen. Ich hab dann aber die Vase so gehalten, es ist nur ein Teil raus und dann hinter mir hab ich es nur so gehört so. Wirklich. Das war wie ein Todesurteil für mich.
Starting point is 00:11:41 Ich hab dann die Rose genommen, bin dann schnell weg. Es war wirklich peinlich. Slapsick-mäßig wie in so einer Komödie, wo dann jemand noch so ins Grab reint. In meinem Kopf hat die ganze Zeit das Curb-Theme von Larry David gespielt. Ich finde es aber auch
Starting point is 00:11:56 echt Hammer, dass auf so Anlässen wie Beerdigungen von den Menschen automatisch erwartet wird, dass sie den Ablauf kennen und dass sie wissen, wie man sich wo einzureihen hat. Es gibt ja gerade in der Kirche auch immer so Abläufe, wo ich so denke, was denkt ihr denn, woher sollen die Leute das
Starting point is 00:12:12 denn wissen, wenn sie hier einmal im Jahr oder alle zehn Jahre mal reinkommen? Ja, ich habe überhaupt gar keine Ahnung von so Abläufen. Ich hätte mir eine Dispo gewünscht, so ein PDF, was man rumschickt und dann so, das muss man machen. So wie bei der, das hat man doch bei The Crown gesehen. Da gibt es dann für die Kennedys, ne?
Starting point is 00:12:29 Ja, ein Protokoll. Da gab es so ein Protokoll, Knick, die Queen begrüßt man so, den König begrüßt man so. Ja, aber da weiß man auch, dann weiß man einfach, was abgeht. Genau, das würde ich mir wünschen. So ein Flyer, bisschen bedruckt mit noch lustigen, bunten Illustrationen, wo man weiß, okay, man verhält sich so, da muss man weinen, da kann man klatschen. Ja, mit so Clipart-Bildern. Aber ich finde es auch ehrlich gesagt ein bisschen befremdlich, dass sie für so
Starting point is 00:12:50 einen Anlass dornige Rosen nehmen. Ich meine, was ist das auch für ein Zeichen? Jetzt werfe ich dir als Zeichen meiner ewigen Liebe eine dornige Rose auf deine Urne. Ich sag dir, das ganze Ding war nicht durchdacht. Also, wenn ich beerdigt werde, dann möchte ich das von den Ehrlich Brothers
Starting point is 00:13:05 produziert haben, weil ich glaube, die denken an alles. 360 Grad, Kameras aus allen Winkeln. Ich frage mich eh, warum es immer diese Wedding Planner gibt, aber noch nicht diese Funeral Planner. Gibt es ja schon, aber ich glaube, das muss noch ein bisschen ankommen. Ich glaube, das muss noch mehr so ein bisschen
Starting point is 00:13:21 Startup-mäßig hochgezogen werden. Warst du auch schon mal an einer Beerdigung? Zweimal. Ich war einmal bei meiner Uroma. Da war ich tatsächlich ein bisschen traurig, aber ich war erst so neun. Das war die erste Beerdigung, auf der ich war. Das war echt ein bisschen traurig, weil die kannte ich ja und die mochte ich. Und dann war ich noch einmal
Starting point is 00:13:37 auf der Beerdigung der Mutter einer Freundin. Die kannte ich nicht persönlich, aber ich bin da einfach mitgegangen, wo es halt eine Freundin war und das fand ich mega krass, weil das war in der katholischen Kirche und die waren wohl auch relativ katholisch und es war halt so ein super katholischer Trauergottesdienst,
Starting point is 00:13:54 die Kirche war komplett voll und das war halt auch das erste Mal, dass ich in einem katholischen Gottesdienst war und es gab halt so, ich fand das so krass, weil es so routinierte Abläufe gab von, jetzt knien wir uns alle hin, jetzt sagen wir komische Sachen auf Latein. Das ist richtig Stress in der katholischen Kirche. Krass Bräuche einfach und ich hab die so, was ist denn hier los so? Und es war so halbe Vatikan, vieles ist da aufgekommen.
Starting point is 00:14:17 Auf einmal wird alles eingenebelt. Das wurde dann so gebrochen, weil die Tote hatte sich vor ihrem Ableben einen Song gewünscht, der in diesem Trauergottesdienst gespielt wird, auf voller Lautstärke. So eine Riesenanlage. Und ich dachte so, ja krass, jetzt kommt hier irgendwie so, keine Ahnung,
Starting point is 00:14:35 die fabelhafte Welt der Amelie oder so. Halleluja. Oder Silbermond oder so. Und dann kam mega laut Play the Life von Safri Duo. Das ist ein Hammer Song. Ich liebe den Song. Wir sprechen von dem. Safri Duo hat auch
Starting point is 00:14:54 nur einen Song. Und das muss man sich wirklich in so einen Kontext vorstellen. In dieser Kirche. Und das fand ich halt so geil von der Frau, weil die war halt wirklich ich kannte die nicht, aber die haben gesagt, die wäre halt mega so partymäßig unterwegs gewesen und eine frohe Natur.
Starting point is 00:15:09 Und die hat gesagt, sie wünscht sich diesen Song, weil wenn sie den hört, hat sie noch dazu gesagt, dann wird sie aus dem Grab wieder rausspringen. Das fand ich so geil. Und ich war schockiert, weil da kam dieser Song und ich konnte mir das Lachen nicht mehr verkneifen, weil es war einfach so absurd in dieser Kirche. aber es war auch geil,
Starting point is 00:15:26 weil man hat auch so ein bisschen den Passwahn gesehen, dass ihm das nicht so wirklich recht war. Also das war jetzt irgendwie eine Grenzüberschreitung und das fand ich geil. Aber das war auch bestimmt geil, diese Drums, die da so Gehalt haben in der Kirche. Ja, komplett! Diese Kirche war wie gemacht für diesen
Starting point is 00:15:41 Song, akustisch gesehen. Aber der Pfarrer, der war nicht bereit dafür. Das hat man in seinen Augen gesehen. Aber ich habe noch eine wichtige Frage. War das zu einer Zeit, wo der Song in den Charts war? Oder war das wahrscheinlich, du hast gesagt, du warst neun. Nein, nein, neun war ich bei meiner Uroma. Ach so, sorry.
Starting point is 00:15:56 Das war, keine Ahnung, da war ich so 13, 14. Da war der schon nicht mehr in den Charts. Das ist aber dann noch geiler eigentlich. Da war der, glaube ich, so vier, fünf Jahre nicht mehr in den Charts. Das ist aber dann noch geiler eigentlich, oder? Da war der, glaube ich, so vier, fünf Jahre nicht mehr in den Charts, aber ich fand's Hammer. Das war, deswegen ich hab jetzt nicht so, ich fand Beerdigung jetzt nicht so schlimm. Nein, ich finde auch, auf Beerdigung gibt's auch mehr Comedy-
Starting point is 00:16:14 Potenzial. Also die Fallhöhe ist so groß, weil es entweder wirkliche Trauer oder auch gespielte Trauer in meinem Fall gibt und dann gibt's aber so Unklarheiten bei den Abläufen und das ist halt dann eine große Fallhöhe. Bei mir zum Beispiel war es noch so, auf der Beerdigung, die ich vorhin schon erwähnt hatte, muss ich nach
Starting point is 00:16:31 der, da gab es dann so eine Messe, irgendwas in der Kirche, hab ich auch nicht verstanden, da war dann so Panflötenmusik, schrecklich und dann bin ich dann draußen gestanden und da war halt die ganze Familie aufgereiht und ich wusste nicht, dass dann alle Leute oder die, die wollten, bekannte Freunde, Dorfbewohner,
Starting point is 00:16:48 die in der Kirche waren, bei einem vorbeikommen und kondolieren. Und ich kannte die Leute. Also erstens war es lustig, weil die Leute nicht wussten, ob ich zur Familie gehöre, weil ich stand dann ganz am Rand. Ich habe gelernt aus der Uhrenbeisetzung. Ich dränge mich nicht mehr in den Vordergrund. Ich gehe ganz am Rand. Dann haben mich die Leute so
Starting point is 00:17:04 schief angeguckt und mich gefragt, also mich quasi gefragt, gehörst du nah dran. Dann haben mich die Leute so schief angeguckt, mich gefragt, gehörst du dazu? Muss man jetzt hier die Hände schütteln oder nicht? Dann haben mir wirklich sehr viele fremde Leute die Hände geschüttelt und gesagt, dass sie mir das Beileid aussprechen. Mein herzliches Beileid. Und dann kamen so Leute, die ich kannte,
Starting point is 00:17:20 früher Schulfreunde von mir oder die Mutter, die kannten mich. Ich kannte auf jeden Fall die Frau auch. Die hat auch so gesagt, ja, tut mir leid und so mein Beileid. Und dann habe ich der so zugeflüstert, hey, es geht mir gar nicht so schlecht. Und hinterher war so ein Mann und der hat mich mega böse angeguckt. So, hey, was machst du dir, du Arschloch? Und es hat dir gefällt, schlecht zu gehen.
Starting point is 00:17:39 Ja, genau. Das finde ich eh so weird, dass so ein Druck an so einer Veranstaltung aufgebaut wird. Das finde ich eh so weird, dass so ein Druck an so einer Veranstaltung aufgebaut wird. So, wir treffen uns alle um 9.30 Uhr und dann habt ihr alle traurig zu sein und schwarz zu tragen und eure Trauer auszudrücken, egal ob ihr überhaupt trauert, ob ihr sehr trauert, ob ihr wenig trauert. Wir treffen uns dann alle, um zusammen Abschied zu nehmen. Ich finde das alles weird und ich finde es generell weird auch, ein Grab zu hinterlassen für Angehörige.
Starting point is 00:18:10 Ich weiß, dass manche das einfach wollen, aber ich finde es für mich mega weird und ich finde es auch mega scheiße zu sagen, so Leute, ich bin jetzt bald weg, aber wenn ich dann weg bin, dann will ich, dass ihr verdammt nochmal viel Gartenarbeit habt wegen mir und regelmäßig
Starting point is 00:18:26 auf den Friedhof müsst, um zu gießen, damit mein Grab nicht verrottet. Damit ich euch nochmal eine schöne Aufgabe reindrücke, die ihr dann immer noch im Hinterkopf habt und sagt, oh scheiße, ich muss wieder zum Friedhof. Das ist doch einfach kacke, oder? Naja, ich habe aber schon gemerkt, dass so eine Beerdigung als Festakt gesehen auch
Starting point is 00:18:41 so wirklich der viel zitierte Abschluss sein kann. Ja, der Schlussstrich. Ja, genau, aber es ist dann trotzdem nicht der Schlussstrich, weil man muss dann trotzdem die Geranien auf dem Grab noch bewässern und so. Aber ich finde jetzt genau, was ich gesagt habe vorhin, also es gibt zum Beispiel auf einer Beerdigung
Starting point is 00:18:59 an so einem traurigen Anlass viel mehr, finde ich, Sachen, die mich dann an die Sache, an die wände erinnern lassen die mich lustig finde als zum beispiel bei einer hochzeit wo die stimmung sowieso eigentlich und top ist und das ist genau das gegenteil wenn du da schlecht gelaunt bist oder traurig dann dann bist du ein problem und zwar ein richtiges problem da muss nämlich gut gelaunt sein oder auch silvester aber vor allem auch hochzeiten ja auf wie viele hochzeit warst du schon das fängt jetzt auf an. Auf zwei. Also ich bin irgendwie noch nicht so,
Starting point is 00:19:27 ich habe noch nicht so viel Erfahrung, aber es geht jetzt echt langsam los. Weil du jüngere Freunde hast, jetzt geht's los. Ja, dass sie heiraten, das geht jetzt los. Merke ich auch, aber wegen Corona ist ja gerade eh nicht so viel. Aber ich war erst auf zwei und die eine war sehr schön und die andere ist eine
Starting point is 00:19:43 sehr interessante Erfahrung, die ich mal wieder gemacht habe. Das war, ich bin auch zur Schule gegangen und über zehn Ecken irgendwie wurde ich angefragt, ob ich auf einer Hochzeit singen kann. Ich habe das jetzt nicht professionell gemacht,
Starting point is 00:19:58 nebenher, sondern ich hatte einfach mal zufällig bei jemandem auf einem Geburtstag gesungen und dann hat ein Freund von ihm das da gehört. Hast du gesungen Happy Birthday? Keine Ahnung, weiß ich nicht mehr. Im Zweifel irgendwas von Adele. Aber ich meine schon alleine, nicht im Chor mit einem anderen Anwesen. Alleine, aber das war eher so, der Vater
Starting point is 00:20:14 von einer Freundin hat Geburtstag, hat mich gefragt, kannst du nochmal singen, hab ich für ihn gesungen. Adele hast du gesungen. Und dann war auf dem Geburtstag, Adele und dann war auf dem Geburtstag jemand, ein Freund von ihm, der hat das gehört und hat mich dann gefragt. Und dann hab ich gedacht, ja cool, kann ich ein bisschen Geld verdienen
Starting point is 00:20:28 und habe dann dazu gesagt, der hat mich gefragt, ob ich auf der Hochzeit seiner Tochter singen kann und ich habe mich dann auch mit den Eltern getroffen, die wollten das halt als Überraschung quasi machen für ihre Tochter und haben mich dann gefragt, könntest du dieses Lied singen hier, Fields of Gold von Sting,
Starting point is 00:20:45 aber in der Version von Eva Cassidy oder so. Das war so eine ganz romantische, ruhige Version von diesem Song. Wie klingt, weißt du noch, wie der geht? In etwa? Fields of Gold, ich habe keine Ahnung. You remember me. Ah ja, okay, okay, ja, okay. Aber es war echt schon so ein bisschen esoterisch, diese Version. Verstehe.
Starting point is 00:21:07 Und nur mit einer Gitarre quasi, so akustisch. Auch so Hang, so Steel-Tan. Ja, ich glaube, eigentlich würde man es mit einem Hang spielen, wenn man es richtig machen würde. Eine Fußgängerzone, ein weißer Typ mit Dreads. Ja, genau. Aber ich hatte nur meine Freundin dabei, die Gitarre gespielt hat. Die hat mich dann begleitet auf der Gitarre.
Starting point is 00:21:23 Und wir haben das dann halt gemacht, weil wir halt die Kohle gebrauchen konnten. Und das war halt wirklich während der Trauungszeremonie also relativ präsent und es lag auch ein gewisser Druck auf diesen Song. Also beim Reinschreiten der Braut? Ne, nicht beim Reinschreiten, sondern es war wirklich ein eigener
Starting point is 00:21:37 Punkt. Ich glaube halt, ich weiß gar nicht, wie der Ablauf ist, aber die kommen dann rein und dann labert der Pastor irgendwas und dann hab ich, glaub ich, dann rein und dann labert der Pastor irgendwas und dann hab ich, glaub ich, gesungen und dann wurden die Ringe ausgetauscht. Das ist noch krasser, weil dann ist wirklich all eins von you.
Starting point is 00:21:53 Ich stand oben auf einer Empore, da wo die Orgel ist. Hinter den Leuten quasi. Hinter den Leuten, also die Braut war mir mit dem Rücken zugewandt und mein Gesang hallte quasi durch die komplette Kirche und es war wirklich ein enormer Druck, aber ich hab das
Starting point is 00:22:10 dann wirklich ganz gut gemacht und es klang auch gut und ich war auch wirklich erleichtert, aber als ich dann gesungen hab, hab ich gemerkt, okay, die Braut bricht völlig in Tränen aus. Ich hab das ja nur von hinten gesehen, aber ich hab gesehen, dass sie gar nicht mehr konnte und ihr Vater hat die ganze Zeit gefilmt, hat dann, als er gemerkt hat, sie bricht mega in Tränen aus, die Kamera richtig drauf gehalten.
Starting point is 00:22:29 Und eine andere Person musste ihr dann so Taschentücher geben und so, weil sie wirklich gar nicht mehr konnte. Und ich dachte nur, wenn das Ding so, boah krass, jetzt habe ich aber wirklich was bewegt hier. Das war wohl richtig bewegend. Und die komplette Familie von ihr war mega am Heulen. Der Vater hat sogar geheult, während er gefilmt hat. Also es war wirklich heftig. Und dann dachte ich so danach, boah, ganz schön krass, was so ein Song
Starting point is 00:22:51 alles bewirken kann bei den Leuten. Dann hab ich nämlich danach, hab ich dann der Braut gratuliert, wie man das so macht. Und dann bin ich irgendwann zu dem Vater, damit er uns das Geld gibt, damit wir dann gehen können. Weil wir wollten natürlich nicht länger bleiben, wir wollten eigentlich einfach nur singen. Und dann hat der Vater uns nochmal gesagt, boah, wie gut wir dann gehen können. Weil wir wollten natürlich nicht länger bleiben, wir wollten einfach nur singen. Und dann hat der Vater uns nochmal gesagt,
Starting point is 00:23:07 wie gut wir das gemacht hätten. Und das hätte wirklich komplett ins Schwarze getroffen. Und das wäre ja der Song gewesen, der auf der Beerdigung seiner anderen Tochter gelaufen wäre. Auf der Beerdigung? Auf der Beerdigung, weil eigentlich hätten sie zwei Töchter gehabt, die andere wäre aber gestorben mit 25 an Krebs. Und das wäre, ich glaube, vor einem Jahr oder vor zwei Jahren gewesen.
Starting point is 00:23:25 Also noch relativ frisch. Und dadurch konnte sie halt auch Teil der Hochzeit sein. Und das war eine Überraschung für die Braut, die mega eng mit ihrer Schwester war. Also das war nicht angekündigt. Die wusste das nicht. Es war eine Überraschung. Und sie wurde damit überrascht, dass der Song von der Beerdigung ihrer Schwester gesungen
Starting point is 00:23:42 wurde. Aber ist das nicht viel zu krass für die Frau? Das ist viel zu krass. Ich habe mich instant so schlecht gefühlt. Das ist doch viel zu heftig, oder? Ja. Ich habe einfach nur gedacht, wie könnt ihr denn das antun, ohne das abzusprechen? Wenn sie sich gewünscht hätte, wäre es ja was völlig anderes gewesen.
Starting point is 00:23:57 Aber ich persönlich kann bis heute nicht sagen, waren das jetzt Tränen des Glücks? Oder war das wirklich halber Zusammenbruch und Flashbacks und Erinnerungen an diese Beerdigung? Also ich möchte auf meiner Hochzeit nicht einen Song von der Beerdigung einer geliebten Person hören. Naja, Julia, aber bei einer Castingshow würde man sagen, da ist was rübergekommen.
Starting point is 00:24:14 Das ist auf jeden Fall was rübergekommen von dir. Emotions. Emotions und das ist eine Ausstrahlung gewesen, da ist was rübergekommen. Ausstrahlung ist immer das Wort, wenn man sagen will, es war geil, du sahst geil aus, du hast einen heißen Body, aber man will es nicht reduzieren. Dann sagt man, du hast eine super Ausstrahlung.
Starting point is 00:24:30 Ja, ziemlich treffend, ja. Ja, und das war mein verstörendes Erlebnis von der ersten Hochzeit, auf der ich je war. Naja, du hast jetzt so einen Eventpunkt auf einer Hochzeit wirklich mega aufgewertet offensichtlich. Ich habe mal einen Eventpunkt auf einer Hochzeit mega abgewertet
Starting point is 00:24:45 und ich habe es komplett zerstört. Und zwar war das während meines Jobs im Schlossmuseum. Als ich da als Aufsicht gearbeitet habe. Ich liebe die Schlossgeschichten. Ich liebe sie. Ich habe das ja schon mal erklärt. Ich habe da nach meinem Studium mal so ein bisschen gejobbt als Museumswärter, sagt man ja. Besucherdienst hieß es offiziell.
Starting point is 00:25:03 Und da muss man halt so die Räume überwachen und gucken, dass da niemand irgendwie einen Stuhl klaut oder sich irgendwo draufsetzt oder irgendwas anfasst, was man nicht anfassen darf. Und dann gab es so verschiedene, man kann sich vorstellen, verschiedene Türme oder verschiedene Gebäude. Und jede Person hatte so ein Gebäude und das waren immer so zwei, drei Stockwerke. Und an diesem Nachmittag, als ich da gejobbt habe, einmal war es so, hatte ich das Gebäude, wo auch ein Raum drin war, wo man standesamtliche Trauungen abhalten konnte, was eigentlich cool war, weil
Starting point is 00:25:31 viele machen ja nicht irgendwie eine Fete dann und machen sowas Kleines, aber es ist irgendwie trotzdem in einem coolen Umfeld. Auf jeden Fall habe ich schon gemerkt, okay, das ist total easy für mich, weil es sind offensichtlich wenig Leute, es ist nur das Brautpaar mit Familie, so zehn Leute, 20 Leute maximal. Es ist, glaube ich, so vielleicht zehn, 15 Leute in diesem Raum gewesen.
Starting point is 00:25:50 Dann bin ich runtergekommen und dann kam so nach und nach, so sind da Leute eingetrudelt. Und dann hat mich eine ältere Frau so angesprochen und hat gesagt, ja, sind Sie hier vom Museum? Habe ich gesagt, ja, klar, ich überwache hier alles und ich gucke so. Und dann hat sie gefragt, ja, wir sind hier, wir sind Überraschungsgäste für diese Trauung oben. Oh nein.
Starting point is 00:26:10 Und dann habe ich schon gemerkt, okay, Alarmglocken. Warum ist man Überraschungsgast auf einer Trauung? Das ist das Schlimmste, was man machen kann. Und ich habe gemerkt, okay, jetzt werde ich, ich bin gerade dabei, in was reingezogen zu werden, wo ich gar nicht Teil davon sein möchte. Schnell abtauchen. Ja, hätte ich machen sollen, würde ich heute so machen. Dann hat sie gesagt, ja, wir sind
Starting point is 00:26:25 Überraschungsgäste, hier sind teilweise Leute aus dem Ausland gekommen, alte Schulfreunde, die erwarten das gar nicht, dass wir hier sind. Und die Frage, die sie mir dann gestellt hat, war, ob ich dann oben horchen könnte an der Tür von diesem Raum, wo diese Trauung war und gucken könnte oder hören könnte, wenn
Starting point is 00:26:41 die Leute, wenn das Prozedere fertig ist und dann runterkommen könnte zu dieser Truppe von Menschen, diese Gruppe. Die ungebetenen Gäste, so kannst du sie auch nennen. Ja, das Braupark kommt jetzt, es geht los. Und ich habe dann gefragt, ja, okay, das kann ich machen, auch wenn das nicht mein Job wäre. Und ich auch null Bock drauf hatte. Auf einmal wirst du zu Franck Motté, der Wedding Planner. Ja, ich war Wedding Planner auf einmal und ich hätte eigentlich da noch extra Gage beziehen sollen und mir eine geile Fliege anziehen sollen.
Starting point is 00:27:07 Auf jeden Fall habe ich dann so gefragt, ja, was macht ihr denn? Ja, wir singen so ein Lied, das haben sie früher in der Schule oder so oder bei einem Pfadfilm oder irgendwas gesungen. Peinlich des Todes. Es hat eine Bedeutung für das Paar, es war eine hoch emotional aufgeladene Sache und ich musste dann quasi den Festakt einläuten, diese große Überraschungskanone zünden. Und ich war wirklich aufgeregt. Also du solltest denen Bescheid sagen, wenn sie anfangen können zu singen, weil das Brautpaar von oben runterkommt. Genau, runterkommen und dann, beziehungsweise sie sollen kurz,
Starting point is 00:27:35 bevor das Brautpaar rauskommt, anfangen zu singen, weil wenn sie im Turm runterlaufen und das so hören, dann ist die Überraschung kaputt. Ja, jetzt fast forward. Ich war mega nervös, bin rumgetigert in dieser Wendeltreppe, immer hoch und runter, hoch und runter. Und das hat nicht aufgehört. Und plötzlich habe ich gehört, okay, Stühle rücken,
Starting point is 00:27:51 die Leute stehen auf wohl. Schnell runter. Ich wollte es ja nicht verpassen, ne? Nicht, dass die schon, das Brauchpaar unten steht und dann plötzlich niemand singt. Bin runter und hab gesagt, sie kommen, ihr könnt loslegen. Dann haben die mit Ach und Krach, haben die da wirklich losgelegt. Eins, zwei, drei, vier.
Starting point is 00:28:03 Und dann haben wir gesungen. Und dann war auch noch so eine Drehleihe. Aber weißt du noch, was der Song war? Nein, ich weiß nicht. Es war irgendwie Englisch oder so. What should we do with the drunken sailor? Ich weiß nicht mehr, was für ein Song war. Auf jeden Fall haben die losgelegt und dann das Braupaar ist nicht gekommen.
Starting point is 00:28:20 Nein. Die sind bestimmt nur aufgestanden, um sich das Ehegelübde zu sagen oder so. Wahrscheinlich. Ich bin nochmal hoch und hab gemerkt, scheiße, die kommen nicht. Dann bin ich raus und hab mich dann direkt links von der Tür weggeschlichten.
Starting point is 00:28:35 Die Leute haben immer noch gesungen und ich hab gemerkt, ich hab's verkackt. Einfach rausschleichen. Dann waren auch alle drei Stufen durch. Das Lied war beendet und das Braupaar war immer noch nicht draußen. Aber die Überraschung war natürlich kaputt. Und ich habe gemerkt, okay, da kann ich das verbrannte Erde,
Starting point is 00:28:51 da kann ich nicht noch mal aufkreuzen. Zum Glück war der Nachmittag nicht mehr so lang. Da habe ich mich zwei Stunden auf dem Klo versteckt. Weil die Leute haben da auch noch Sektempfang gehabt. Alles Überraschungen natürlich. Und es hat überhaupt nicht funktioniert. Ja, hätte ich genauso gemacht. Das Schlimme ist, dass man
Starting point is 00:29:07 sich ja wirklich noch Mühe gibt in so einer Situation und dann die Wendeltreppe auf und ab läuft und dann trotzdem wieder so einen schusseligen Fehler macht und dann den ganzen Groll von einer keine Ahnung, 15-Leute-Gruppe auf sich zieht, obwohl man einfach nur versucht hat, es richtig zu machen. Ja, und da gibt es ja auch professionelle Leute,
Starting point is 00:29:23 die sowas leiten. Es ist keine gute Idee, irgendeinen random Typ Anfang 20 zu fragen, ob er sowas machen kann. Er wird es auf jeden Fall verkacken. Ich habe es so dermaßen verkackt, ich habe mich wirklich dann im Klo eingeschlossen. Hätte ich auch gemacht. Ich habe dann gewartet, bis die weg sind und dann war die Luft
Starting point is 00:29:39 wieder rein. Aber ich habe noch viele solcher Storys vom Schloss. Vielleicht müssen wir da mal eine extra Folge machen. Ja, dann kann ich mal vom Discounter einige Geschichten erzählen, wo ich mal gearbeitet habe. Was war das? Willst du den Namen nennen? Nee. Ich glaube, das sollte ich lieber nicht tun. Ach so, verstehe. Zu meinem Schutz und auch zum Schutz des
Starting point is 00:29:55 Discounters. Was hast du noch so für Jobs gemacht früher? Ich habe viele Jobs gemacht. Den Hähnchenwagen hast du ja nicht gemacht, auf den du oft jetzt reduziert wirst. Weil du das einmal irgendwo erzählt hast. Alle Leute schicken dir Hähnchenwagen Fot du ja nicht gemacht, auf den du oft jetzt reduziert wirst. Weil du das einmal irgendwo erzählt hast. Alle Leute schicken dir Hähnchenwagenfotos. Das ist echt so. Die Story schlechthin, das nervt auch irgendwann.
Starting point is 00:30:12 Aber ich habe viele Jobs gemacht. Ich war auch mal im Buchladen in der Osterferienzeit, wo ich dann so Bücher eingepackt habe als Geschenk. Oder am Schützenfest habe ich gekellnert, also Bier gezapft. Das war der absolute Horror. Schützenfest, das Schlimmste, was es gibt auf der Welt. Ich habe mal bei einer Zeitungsproduktion, also einer Druckerei gearbeitet. Und da musste ich...
Starting point is 00:30:31 Ich dachte, Print ist tot. Nein, das lebt. Also als ich da war, war es tot. Weil ich musste dann so Prospekte einfädeln in die Zeitung. Das wird ja immer beigelegt. Und dann immer, wenn ich es verkackt habe, hat die ganze Produktion gestoppt. Und das war Sirene, Blinklicht ging an. Da oben läuft auch, man kennt diese Bilder vielleicht von Sendungen mit der Maus
Starting point is 00:30:47 oder Welt der Wunder oder Galileo, wenn die Zeitungen, die sind dann so aufgehängt an so einer Eisenbahn, so einer Gondel, die fahren dann in der ganzen Fabrik rum und das ist dann immer gestoppt, wenn ich es verkackt habe. Das kann ich in anderem mal erzählen, das war auch ein absoluter, da war ich irgendwie 14, noch ziemlich
Starting point is 00:31:03 jung und die ganze Fahrtung wieder auf meinen Schultern. Ich glaube, wir könnten mal eine Sonderfolge machen nur über Jobs und unangenehme Situationen in Jobs. Weil ich finde, da erlebt man eigentlich die meiste Scheiße. Weil das sind alles Jobs, die man nicht freiwillig macht, sondern die macht man, um Geld zu verdienen, um über die Runden zu kommen. Und da ist man gezwungenermaßen mit Leuten zusammen,
Starting point is 00:31:23 mit denen man privat nichts machen würde. Und gezwungenermaßen übt man Sachen aus, die man privat niemals machen würde, die man vielleicht auch gar nicht so gut kann. Und da kommt man in so beschissene Situationen. Und ich habe schon so viel Scheiß erlebt in meinen Jobs. Vor allem so in dieser Studienzeit und Schulzeit Jobs, wo ich einfach auch nicht,
Starting point is 00:31:43 ich war nicht geeignet für viele Jobs, aber hab's trotzdem gemacht, um Kohle zu verdienen. Und ich glaube, da können wir eine ganze Folge zu machen. Etwas nicht können und etwas nicht wollen, das ist ein gutes Stichwort. Jetzt können wir nämlich zum Introvert-Tipp kommen. Oh ja. Introvert-Tipp Introvert-Tipp
Starting point is 00:32:00 Also ich muss sagen, ich bin ja wegen des Weihnachtsbaumes immer noch in der Phase der Trauer, Phase 1, Leugnung. Deswegen habe ich heute leider keinen Introvert-Tipp dabei. Ich bin zu sehr mit der Bewältigung meiner Trauer beschäftigt. Chris, hast du denn was dabei? Ich habe was dabei und ich glaube, der Introvert-Tipp wurde schon an mir angewendet. Ich kann nicht sagen, von wem oder aus welcher Richtung, aber es ging um ein Telefonat,
Starting point is 00:32:34 Ich kann nicht sagen, von wem oder aus welcher Richtung, aber es ging um ein Telefonat, wo ich gemerkt habe, dass mehrere Male jetzt schon, als ich mit der Person telefonieren musste, ich wollte auch gar nicht, hat es plötzlich an der Tür klingelt. Also, du rufst mich an, Julia, du rufst mich an, ich habe überhaupt keinen Bock mit dir zu telefonieren. Mach den Smalltalk, den man machen muss, damit es nicht peinlich wird und dann macht man ganz leise bei sich die Wohnungstür auf und drückt auf die Klingel. Und dann sagt man, sorry, ich muss glaube ich mal auflegen jetzt, es hat geklingelt.
Starting point is 00:33:00 Das ist legendär. Können wir uns nächste Woche oder vielleicht nächsten Monat nochmal hören? Ja, das ist eigentlich schon alles. Ein simpler Trick, ich habe ihn noch nicht Das ist legendär. was wir abwachsen gesagt haben. Also man tut so, als würde man kochen und dann sagt man während des Gesprächs, oh scheiße, mir brennt hier alles an, ich muss jetzt auflegen. Aber klingeln ist nochmal eine Stufe drüber, glaube ich. Ja, ich glaube, das ist ein bisschen einfacher auch zum Acten. Das ist, glaube ich, auch echt, wenn es sehr hart auf hart kommt und man wirklich gar nicht telefonieren will,
Starting point is 00:33:36 dann ding-ding-ding-ding-ding-ding. Scheiße, jetzt sind hier Sturm geklingelt, ich muss schnell auflegen, sorry. Man muss einfach gucken, dass wenn man dann im Treppenhaus ist, dass das von der Akustik her nicht ein zu großer Wechsel ist. Weil da wird es hallen und in der Wohnung hallt es vielleicht nicht so und dann muss man das gut austarieren.
Starting point is 00:33:54 Deswegen gut, wenn man nicht alleine wohnt, wenn man seinem Partner das ausmacht. Wenn man ein gewisses Zeichen gibt, geht der Partner raus und klingelt für einen. Oder vielleicht hat man auch das Glück, dass man WG-Drinnies mit Bewohner hat. Ja. Die dann irgendwie, wo man kurz...
Starting point is 00:34:09 Es muss einfach ein gewisses Erkennungszeichen geben, was man mit den Fingern macht. Oder ein Klopfzeichen an die Wand zum Nachbarn. Aber das hört man ja am Telefon. Ah ja. Es müsste ein stummes Zeichen geben, um zu sagen, bitte schnell an der Wohnungstür klingeln. Naja, ihr könnt das ja mal ausprobieren mit dem Klingeln und ich bin gespannt auf
Starting point is 00:34:26 Erfahrungsbericht. Ich werde das auch mal testen und gucken, wie das so geht. Ich glaube, da steckt viel Wahrheit drin in diesem Tipp und das kann man, glaube ich, gut mal bringen. Ja, das war's eigentlich. Ja, vielen Dank. Den finde ich legendär, den Tipp. Sehr gerne. Introvert-Tipp.
Starting point is 00:34:47 Wir sind ja der Podcast aus der Komfortzone. Das ist ja unser Claim, das beanspruchen wir, das sind wir auch. Das bedeutet aber auch, dass wir ja absolut ehrlich sind. Und ich muss jetzt wirklich mal was loswerden, was mich so unglaublich abfuckt. Und das ist, wenn Leute über unseren Podcast reden in der Öffentlichkeit oder uns Nachrichten schreiben, uns kommentieren oder Sonstiges und das anteasern mit den Worten der Podcast von Julia Becker und ihrem Freund. Das ist so eine Kacke.
Starting point is 00:35:17 Ich hasse das zu lesen. Jedes Mal bluten mir die Augen, wenn ich das lese. Es ist einfach unwürdig. Wir sind kein Pärchen-Podcast. Und selbst wenn, hat dieser Freund einen Namen. Chris Sommer. Das bin ich übrigens gemeint. Er ist ein eigenständiger
Starting point is 00:35:31 Mensch, wir definieren uns nicht über irgendwelche Beziehungen, die wir haben oder nichts haben und wir sind hier, um euch zu erheitern. Wir sind beide vom Beruf Autor in und Comedy-Autor in und es gibt keinen Grund, dich als Freund von zu bezeichnen. Es ist einfach mühsam und ich möchte auch nicht die Freundin von sein.
Starting point is 00:35:52 Und das ist, glaube ich, auch verständlich. Ich weiß, dass Leute es erstmal einordnen und sagen, die eine Person kennt man aus der Öffentlichkeit, die andere noch nicht. Also ist er der Freund von Julia Becker. Aber so läuft das hier nicht. Mir ist auch aufgefallen, als wir den Podcast angekündigt haben, haben das sehr viele direkt so gesagt, Pärchen-Podcast oder sogar, ich habe auch mal gelesen, Beziehungspodcast. Und ich finde es lustig, weil nach außen kann das ja schon so wirken, aber was die Leute vielleicht da draußen nicht sehen, ist ja, dass wir sowieso sehr viel zusammenarbeiten und das ist bei weitem nicht das einzige Projekt.
Starting point is 00:36:27 Wenn wir schreiben, dann schreiben wir oft auch zusammen oder wir lesen gegen voneinander. Ja, das finde ich irgendwie spannend, dass das so dann als Beziehungspodcast sogar betitelt wird, wo es gar nicht um unsere Beziehung geht, sondern vielmehr darum, was wir für eine Scheiße machen in unserem Leben. Die Leute, man muss dazu sagen,
Starting point is 00:36:43 die Leute sehen natürlich nicht, was wir sonst noch alles so machen, unserem Leben. Die Leute sehen natürlich nicht, was wir sonst noch alles so machen. Vor allem, was du noch sonst so machst. Aber trotzdem generell, auch gar nicht nur auf uns bezogen, ist es, glaube ich, immer eine schlechte Idee, jemanden als Freundin von oder als Freund von zu betiteln, der auch was Gleichwertiges in der Öffentlichkeit macht.
Starting point is 00:37:04 Es ist einfach eine doofe Angewohnheit und man sollte wirklich anfangen, darauf zu achten, weil es Leute auch, glaube ich, einfach untergräbt und hinten rüberfallen lässt. Und ich finde es unangenehm, das zu lesen. Ich möchte auch nirgends wo die Freundin von sein, weil wir uns, glaube ich, über andere Dinge definieren. Und hier etwas Lustiges
Starting point is 00:37:20 für euch auf die Beine stellen zusammen. Fifty-fifty. Und Chris macht sogar noch ein bisschen mehr, weil er natürlich noch alles schneidet und Jingle macht und so weiter und so fort. Und deswegen möchten wir bitte auch Julia Becker und Chris Sommer genannt werden und nicht Julia Becker und ihr Freund. Und ich kann auch direkt noch mit
Starting point is 00:37:35 einem anderen Mythos aufräumen, weil es in mir Screenshots geschickt worden, wo es wohl hieß Chris Sommer Schlagersänger. Und das bin ich nicht. Ich weiß, wenn man guckt, was gibt es bei Chris Sommer Schweiz, dann gibt es einen Typen, der so heißt wie ich und der macht richtig geile Musik auch. Shoutout Chris Sommer.
Starting point is 00:37:52 Wirklich cooler Typ. Aber das bin ich nicht. Ich glaube, viele Leute sind verwirrt, weil sie auch mir geschrieben haben, wie kannst du als introvertierte Person Konzerte geben? Ich glaube, das haben viele Leute nicht ganz, und ich habe mich unklar ausgedrückt. Ich habe mal Musik studiert, aber ich bin nicht
Starting point is 00:38:05 Musiker oder so. Also ich bin Autor vor allem für Comedy schon seit einiger Zeit jetzt und ja, wir sind hier in unserem Stübchen und machen diesen Podcast, aber auf jeden Fall bin ich nicht Schlagersänger, auch wenn ich ehrlich gesagt auch ein bisschen gerne wäre. Das stimmt, diese Fantasie hegen wir auch schon länger. Aber viele
Starting point is 00:38:21 Leute fragen, auch berechtigterweise, warum könnt ihr als introvertierte Person Sachen in der Öffentlichkeit machen? Das ist fragen, auch berechtigterweise, warum könnt ihr als introvertierte Person Sachen in der Öffentlichkeit machen? Ist auch eine völlig berechtigte Frage. Für mich schließt sich das nicht gegenseitig aus. Ich bin irgendwie gerne mit Leuten zusammen, die ich kenne und ungern mit Leuten, die ich nicht kenne und
Starting point is 00:38:37 hab nicht so gern Smalltalk und solche Sachen. Aber ich mag Sachen auf der Bühne machen. Ich mag kreative Sachen machen. Ich mag kreative Sachen machen. Ich bin auch in gewissem Maße eine Rampensau, was man auch vielleicht nicht von interpretierten Leuten erwarten würde. Aber das geht vor allem darum, dass ich, wenn ich auf eine Bühne gehe, dann weiß ich, was da passieren wird.
Starting point is 00:39:00 Ich bin vorbereitet und ich weiß, dass ich das, was ich da dann mache, das kann ich, darauf kann ich mich verlassen. Und das ist eigentlich immer das Wichtigste in meinem Alltag und deswegen habe ich damit auch kein Problem. Genau, es geht um diese Planbarkeit von Sachen und ich habe auch so Zuschriften erreicht, wo ich das ganz eindrücklich finde, wo Leute schildern, zum Beispiel sind sie im beruflichen
Starting point is 00:39:17 Umfeld, sind sie Abteilungsleiter, TeamleiterInnen, AbteilungsleiterInnen und haben da mehrere Leute unter sich und müssen die vielleicht koordinieren, müssen da viel kommunizieren, anrufen, E-Mail schreiben und die kriegen das im beruflichen Umfeld total gut auf die Kette, aber privat können sie noch nicht mal ein Paket annehmen
Starting point is 00:39:34 und das zeigt ganz gut, weil für uns ist es ja auch gewissermaßen, wenn wir jetzt einen Podcast aufnehmen oder wenn wir irgendwo hingehen und was schreiben oder aufführen, zum Beispiel du hast eine Lesereise gemacht, ich habe Konzerte gespielt. Dann ist es eine Planbarkeit und das ist auch unser Beruf vor allem. Und für mich war auch früher oft so, auf die Bühne gehen,
Starting point is 00:39:52 auch die Möglichkeit, unter Leute zu kommen, ohne dass ich Angst haben musste, dass ich etwas nicht planen kann. Also man muss sich vorstellen, ich habe Musik gemacht und ich habe viel geübt und so, war oft alleine. Und dann hat man aber trotzdem auch den Drang, mal ein bisschen unter die Leute zu kommen oder mal auch was zeigen zu können von sich und dann war das eine gute
Starting point is 00:40:11 Möglichkeit, auch auf die Bühne zu gehen, weil man ist gewissermaßen auch ein bisschen geschützt, so habe ich das immer erfahren. Ich fühle mich viel ungeschützter, wenn ich irgendwo in ein Kleidergeschäft gehe und dann fragt die Person, kann ich ihnen helfen? Das ist für mich viel überrumpelter, als wenn ich auf einer Bühne stehe und da was vortrage zum Beispiel.
Starting point is 00:40:30 Ich habe ja die Lesereise gemacht und ich hatte da anfangs mega Schiss vor, weil ich das natürlich noch nie gemacht habe. Und dann aber nach so ein paar Abenden merkt man, also ich habe ja immer quasi aus den gleichen Stellen vorgelesen und ich hatte ja dann, irgendwann muss ich mir halt immer, ich bin vor jeder Show dann mega aufgeregt gewesen, das ist auch immer noch so, das kriege ich auch immer noch nicht weg,
Starting point is 00:40:50 aber irgendwann ist man so ein bisschen gelassener, weil man halt weiß, ich gehe nicht auf die Bühne und stehe dann da und weiß nicht, worüber ich reden soll, sondern ich habe dieses Buch, auf das kann ich mich halt verlassen, aus dem lese ich halt Kapitel vor, von denen ich weiß, dass sie eigentlich vom Publikum immer ganz gut ankommen, dass sie lustig sind, die Leute zum Lachen bringen.
Starting point is 00:41:07 Und irgendwann muss man halt anfangen, sich auf sich selbst zu verlassen, auf das, was man kann und was man dabei hat quasi an Material. Das würde aber, glaube ich, nicht funktionieren, wenn ich mich jetzt da hinstellen sollte und jemand sagt, erzähl doch mal über das und das spontan. Ja, das kann man aber auch üben. Am Ende würde es wahrscheinlich auch funktionieren. Ich sage jetzt, das funktioniert nicht. Am Ende würde es auch funktionieren. Aber es ist einfach eine Übungssache und für mich nicht unbedingt viel aufregender, als in einen Raum mit 100 Fremden zu gehen und mich sechs Stunden mit denen zu beschäftigen.
Starting point is 00:41:36 Ja, es geht um die Planbarkeit und es geht darum auch, dass es ein Beruf ist und dass man das oft macht und dann hat man Übungen darin und man kann sich darauf vorbereiten. Ich bin zum Beispiel mega nervös, wenn ich einen Friseurtermin über Telefonisch abmache. Das ist für mich die Hölle.
Starting point is 00:41:49 Das ist echt die Hölle, da gehe ich lieber vorbei. Ja, und da gehe ich lieber auf eine Bühne und spiele ein Jazz-Solo oder liese eine Kurzgeschichte vor von mir zum Beispiel. Naja, das ist so. Das als kleiner Ausflug. Ja, wir müssen, glaube ich, mal ein Raclette-Update noch geben. Ja, es ist wirklich, also das Raclette-Thema spaltet im wahrsten Sinne des Wortes Europa.
Starting point is 00:42:09 Nein, Schweiz ist ja nicht Teil Europas. Naja, Europa schon, nicht der EU, das ist ein anderes Thema. Das ist ein sehr kompliziertes Thema. Aber zum Thema Raclette, Käse oben oder unten. In der Schweiz macht man den Käse nach unten, in Deutschland nach oben. Ich habe jetzt letztes Mal gefragt, wie ist es bei den Leuten, die an der Schweizer Grenze wohnen? Macht ihr den Käse schon nach oben oder ist
Starting point is 00:42:30 dann noch so ein Gebiet, wo es so ein bisschen wischiwaschi ist, man weiß nicht so richtig, Schweiz oder Deutschland, oben oder unten? Und mich haben so viele Nachrichten von Leuten erreicht, die in der Nähe der Schweizer Grenze oder direkt an der Schweizer Grenze wohnen und es wurden sehr unterschiedliche Antworten gegeben. Also ich hatte schon den Eindruck, dass in Deutschland auch direkt an der Schweizer Grenze oder direkt an der Schweizer Grenze wohnen. Und es wurden sehr unterschiedliche Antworten gegeben. Also ich hatte schon den Eindruck,
Starting point is 00:42:46 dass in Deutschland auch direkt an der Schweizer Grenze der Käse eher oben drauf kommt. Ja, die Tendenz sehe ich auch. Die Mehrheit der Leute hat geschrieben, dass der Käse nach oben kommt. Aber, und jetzt wird es interessant, nicht wenige haben geschrieben, dass sie den Käse nach unten machen. Und vor allem, muss ich sagen, innerhalb
Starting point is 00:43:02 der Stadt Konstanz am Bodensee gab es verschiedene Meinungen. Man muss sagen, Konstanz direkt an der Schweizer Grenze. Die Schweizer Bahn fährt sogar noch nach Konstanz. Der Bahnhof wird von der Schweizer Bahn noch bedient. Ich würde mal sagen, vielleicht die meisten Leute aus Kreuzlingen, was die Nachbarstadt direkt angrenzen, würde sagen, Konstanz ist ein Stadtteil von uns. Will ich aber niemanden nur auf die Füße treten.
Starting point is 00:43:24 Man geht nach Konstanz zum Einkaufen und die Leute in Konstanz freuen sich auch drüber, wenn man da einkauft. Ja, oder wenn man sich da die Zähne machen lässt oder die Brüste, weil es da viel günstiger ist. Aber es ist ein anderes Thema. Es kam aus Konstanz selber verschiedene Meinungen zum Oben und Unten
Starting point is 00:43:39 und damit ist die Feldstudie eigentlich für mich abgeschlossen, dass der Raclette-Äquator durch Konstanz fließt. Quasi in Konstanz, innerhalb der Stadt fließt diese Grenze, etwa 20, 30 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Also ich kann genau das Gegenteil auch beobachten. In der Schweiz ist der Käse immer unten. Seid ihr eigentlich auch zum Einkaufen nach Deutschland gefahren? Ja, ja. Darfst du da jetzt nicht drüber sprechen? Ich weiß nicht, ich habe mir da mal Gedanken drüber gemacht.
Starting point is 00:44:20 Also ich bin da manchmal auch mit Fremden, also mit Nachbarn, die ich gar nicht so gut kannte, mitgefahren. Ich bin da manchmal auch mit Nachbarn, die ich gar nicht so gut kannte, mitgefahren. Und ich glaube, es ging darum, dass man ja dann Sachen zollfrei pro Person, eine gewisse Menge Alkohol, eine gewisse Menge Fleisch, eine gewisse Menge Milchprodukte rübernehmen darf, die nicht verzollt werden müssen. Ich habe den Eindruck, dass ich und auch manchmal mein Bruder zu anderen Nachbarn geschickt worden sind, damit die uns mitnehmen können, über die Grenze, damit diese Nachbarn mehr Produkte kaufen können, zollfrei.
Starting point is 00:44:51 Das ist aber, das ist nur eine Hypothese. Ich weiß nicht, ich muss da nochmal einfach Kinder mitnehmen als Warenschmuggler. Ich habe das gerne gemacht. Es gab dann auch immer irgendwie eine Bifi, was in der Schweiz nicht so verbreitet war und ich war eigentlich eher dumm, dass ich da nicht Geld dafür genommen habe.
Starting point is 00:45:07 Das stimmt. Eine Provision. Das stimmt. Eine Kinderarbeitsprovision. Naja, ich muss jetzt mal gucken, wegen nächster Woche, wegen dem Podcast. Also ich bin extrem, wir haben ja immer gesagt Dienstag,
Starting point is 00:45:18 aber ich wollte jetzt mal kurz fragen, ob es auch möglich wäre, den mal am Mittwoch aufzunehmen, weil ich bin komplett aus dem Schlafrhythmus raus. Ja, same. Und ich schlafe immer erst um vier Uhr morgens ein und das ganze Übel hat mit Dreisat an Silvester angefangen. Ich habe da wirklich
Starting point is 00:45:31 Pop Around the Clock geguckt. Chaka Khan und Rod Stewart. Das ist so geil, was die da ausgraben. Und ich habe mir das wirklich reingezogen und seither habe ich mich, also ich habe den Schlafrhythmus nicht mehr hingekriegt und Chaka Khan hat immer gerufen, do you want some more? Und ich habe gesagt auf der Couch, yeah, I want some more. Und seither bin ich komplett raus
Starting point is 00:45:49 und ich glaube, ich muss die nächste Woche, ich muss einmal, glaube ich, durchmachen. Ich schlafe immer erst um vier Uhr morgens ein und schlafe dann bis mittags, was ein Problem ist, weil ich habe auch ein Berufsleben und mittlerweile sage ich halt allen, ja, ich arbeite am Morgen, ich kann meine Meetings nicht morgens machen,
Starting point is 00:46:04 dabei schlafe ich einfach nur morgens und nachmittags sind dann alle Meetings. Was denkst du, muss man einfach einmal durchmachen und dann ist man wieder drin und dann kann man abends normal? Ja, ich glaube, wir haben so eine Art Jetlag, also dieses Pop-around-the-clock-Jetlag. Der wird quasi am Silvester von drei Seiten eingeleitet und danach ist es quasi, als hättest du einen Langstreckenflug.
Starting point is 00:46:23 Und dann musst du, wenn du jetzt weißt, übermorgen geht es wieder in die Arbeit, dann musst du quasi einmal durchmachen und dann wieder regulär zum regulären Rhythmus schlafen gehen. Das ist eins zu eins zu vergleichen mit einem Jetlag nach einem Langstreckenflug, meines Erachtens. Ja, wahrscheinlich muss ich das dann so machen. Ja, aber jetzt ist es zu spät.
Starting point is 00:46:40 Jetzt musst du dann quasi einen Tag freinehmen, um zu schlafen. Ja, und dann koksen einfach wahrscheinlich. Ja, und so fängt es an. Viele Leute fangen an zu koksen, weil sie Pop Around the Clock so lange geguckt haben. Zu viel Dreisat in meinem Leben. Naja. Ja, aber ich gehe mal davon aus, dass die nächste Folge, also
Starting point is 00:46:57 nächste Woche wieder am Dienstag erscheint. Nein, Trini-Dienstag, ganz klar. Trini-Mittwoch klingt absolut scheiße. Trini-Dienstag. Das ist unser Erfolgsrezept und daran muss man festhalten. So ist es. Dann würde ich sagen, wie immer, ihr könnt uns abonnieren. Ja, und ihr könnt uns sehr gerne eine Bewertung da lassen. Dann freuen wir uns wirklich sehr.
Starting point is 00:47:15 Oder uns weiterempfehlen. Oder alles zusammen. Da freuen wir uns noch mehr. Und ach so, wir dürfen nicht vergessen aufzurufen. Trini des Monats. Ja, genau. Diesen Monat ist es wieder soweit. Der Drinni des Monats oder die Drinni des Monats
Starting point is 00:47:27 wird gekürt. Ich glaube, wir haben uns mal geeinigt, wie wir es nennen. Offenlegung. Wir wissen nicht, ist das generische Maskolin hergebracht? Ja, das weiß ich auch nicht. The Drinni of the Month. The Drinni of the Month ist diesen Monat wieder fällig. Schickt uns eure
Starting point is 00:47:43 drinnigsten Geschichten, das introvertierteste, was ihr je gemacht habt, an info at drinnis.de Das ist ganz wichtig, dass ihr es an diese Adresse schickt. Bitte schickt uns die Sachen nicht mehr auf Instagram oder Twitter, weil wir da komplett die Übersicht verloren haben, weil so viele Leute geschrieben haben. Bitte an info at drinnis.de
Starting point is 00:48:00 Dann haben wir es alles in einem Ordner. Das ist sehr wichtig, weil wir sonst komplett alles durcheinanderwerfen. Info at Drinnis.de. Ihr könnt mir aber trotzdem sehr gerne auf Instagram folgen. Entschuldige, ich muss mal kurz hier. Ja, gut, komm. Also wir freuen uns natürlich auch, wenn ihr uns fragt.
Starting point is 00:48:13 Aber bitte schickt uns die Drinny of the Month Story bei Info at Drinnis.de. Dann können wir es, wir lesen jede einzelne Mail. Darauf könnt ihr euch verlassen. Und wir küren am Ende des Monats, wie immer, den Drinni des Monats, the Drinni of the month, die der dann ein Geschenk von uns bekommt, per Paket, sobald wir das Haus verlassen können, um zur Post zu gehen.
Starting point is 00:48:35 Ja, habt gute Tage und ich sage, bleibt drin. Bleibt gesund und bleibt lieb zueinander. Tschüss. Bis bald. Auseinander. Tschüss. Bis bald.

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