DRINNIES - Eigenbedarf in Versailles
Episode Date: February 13, 2023DRINNIES ist wieder da. Chris hat in Sauswesflorida „der Natur etwas zurückgegeben” (Hornhaut) während Giulia die Altbaulüge Versailles aufgedeckt hat (Zugluft). Außerdem hat Riz Casimir zurec...ht einen Preis gewonnen, der Drinnie des Monats wird nachträglich gekürt und es wird geklärt, warum Steffen Henssler Senfeier in der Hose hat. Bon appétit!Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Hallo und herzlich willkommen zu einer brandneuen Folge Drinnies. Wir sind wieder da, Comeback des Jahres und wir hoffen, es geht euch gut und wenn nicht, ist das natürlich immer noch auch okay.
Chris, du siehst frisch aus.
Wie geht's dir? Zwischen 22
schwankenden Zwetschgenzweigen
sind 22 zwitschernde Zugvögel.
Das hast du die letzten
zwei Wochen gemacht? Wir müssen wieder reinkommen
mit dem frischen Elan und auch
einer deutlichen Aussprache. Nun
rennt etwa mein Haus.
Lang schwangen der Klang am Hand entlang.
Ich war es nicht. Ich war es nicht.
Genau, mit diesem Elan, mit dieser Kraft,
die Power müssen wir jetzt mitnehmen
in die Podcast-Folge, in die neue.
Ist es eine neue Staffel? Eigentlich nicht.
Wir haben keine Staffel. Es ist aber eine brandneue Folge
und wir waren zwei Wochen weg.
Und jetzt sind wir wieder da und ich fühle mich
wirklich neu aufgeladen. Ich habe neue Energie getankt.
Du auch? Ja, vielleicht siehst du es.
Ich bin braun gebrannt wie Heiner Lauterbach.
Sogar auf den Zähnen.
Warst du weg?
Ich habe mich ja schon gefragt, wo du bist.
Danke, dass du danach fragst.
Ich war in Florida.
Ich habe da einen kleinen Abstecher hingemacht.
Southwest?
Aber auch Tampa, auch Miami.
Miami ist eine sehr mucklige Stadt.
Es ist ja heimelig da, kann man ja sagen.
Ja, gemütlich.
Und da habe ich ein paar Sachen gemacht.
Ich war im Fischspa.
Eigentlich 24-7 die ganze Zeit im Fischspa.
Du warst zwei Wochen am Stück im Fischspa?
Ja, ich habe mir da ein bisschen die Hornhaut wegknabbern lassen.
Ich dachte auch mal, der Natur würde da was zurückgeben.
Der Tierwelt.
Und hast du jetzt noch Füße?
Ich meine, zwei Wochen, da haben die doch ordentlich was weggeknabbert.
Ja, ich habe mich auch gefragt,
wissen denn die Fische, wo sie aufhören müssen?
Wo der Fuß an sich aufhört?
Ich meine, das hört bei denen dann
auf, wo das Wasser aufhört. Aber wenn du jetzt mit dem
ganzen Körper reingehen würdest, was würde dann
passieren? Würden sie sich dann völlig auffressen
einfach? Ja, vor allem sind die nicht irgendwann
satt? Oder fressen die einfach weiter?
Nee, die sind nicht satt, das kann ich dir sagen.
Ich habe auch so eine Alligatoren-Tour
gemacht, so mit dem Boot bin ich durch die
Sümpfe, war cool, habe ich mir so einen Hut gekauft.
Gute Laune. Dürftest du dann einen mit
so einem Besen anstupsen? Ich habe so
einen Besen gehabt und auch so eine Zange, wo man
früher in der Schule, muss man manchmal Müllsammeln
gehen, musst du dir das auch machen. Und dann
alle haben Tüten bekommen, so einmal im Jahr
mussten wir so als pädagogische Maßnahme
Müllsammeln gehen. Alle haben Tüten bekommen und eine Person, die specialsten wir als pädagogische Maßnahme Müllsammeln gehen.
Alle haben Tüten bekommen und eine Person, die special war,
die konnte diese Zange nehmen.
Kennst du diese Müllsammelzange?
Und da habe ich den Alligatoren ein bisschen geklemmt und die haben dann zurückgeklemmt.
Freundschaftlich angeklemmt.
Ja, wir haben uns alle gut verstanden.
Kann man so sagen.
Das war diese riesige Narbe in deinem Gesicht.
War angeklemmt worden.
Julia, wie ist es dir gegangen?
Mir geht es super.
Also mir ist es super ergangen.
Ich habe mich die letzten zwei Wochen
eigentlich ausschließlich mit dem Schloss Versailles beschäftigt.
Und Louis XIV und Louis 16.
Ich weiß es gar nicht.
Auf jeden Fall mit den ganzen Louis.
Und ich bin da voll eingetaucht.
Das war so ein Rabbit Hole.
Ich habe mich da komplett treiben
lassen, geschichtlich. Aber warst du denn da
vor Ort? Hast du dort genächtigt? Leider
nicht, leider nicht. Obwohl man ja vielleicht gar nicht
leider sagen muss, ich war noch nie in Versailles.
Aber da ich jetzt so viel darüber gelernt
und gelesen habe, kann
ich sagen, dass es gar nicht so geil ist, wie
man sich das vorstellt. Du musst mir kurz
erklären, Schloss Versailles ist eine Riesenanlage,
die gebaut wurde von Louis Catochs oder schon davor? Schon davor, schon davor. Das war vorher ein kurz erklären, Schloss, sei es eine Riesenanlage, die gebaut wurde von Louis XIV
oder schon davor? Schon davor, schon davor.
Das war vorher ein ganz kleines Schloss und wurde dann immer
weiter ausgebaut und unter Louis XIV
kam dann dieser Prunk ins Spiel, alles mit Gold
und seinem Gesicht und hast
nicht gesehen, und tausend Millionen Gärten.
Also er hat das dann irgendwie dann weitergeführt,
hat es aufgekauft wie eine Immobilienhai,
eigentlich wie Robert Geiss aus Frankreich.
Roberto Gaisini.
Luis Gaisini. Robert Gaisin. Hat das aufgekauft wie eine Immobilienhaihe, eigentlich wie Robert Geiss aus Frankreich. Roberto Gassini. Robert Gassin.
Hat das aufgekauft, saniert.
Er hat das saniert, ja genau.
Und dann teuer weitervermietet.
Ja, Louis Kahrs.
Nein, aber was ich
gelernt habe ist, man denkt ja, das wäre so
krass, es ist ja ein Riesenschloss und es ist
alles so prunkvoll und es gilt als so verschwenderisch
diese Zeit.
Und alle haben nach Frankreich geblickt, nach Versailles.
Ganz Europa hat da hingeblickt und hat sich da inspirieren lassen,
was Mode und Architektur angeht und Essen, Trinken, alles.
Aber es war nicht so geil, ganz ehrlich.
Ich sage, Versailles ist die erste große Altbaulüge.
Ich finde Altbau, nachdem ich jetzt schon wirklich oft in so Altbauwohnungen
gewohnt habe, kann ich sagen, Altbau komplett
überschätzt. Es sei denn, es ist luxussaniert
und unbezahlbar. Was meine
Altbauwohnungen nie waren, da hat es immer gezogen,
da hat es immer geschimmelt, immer war irgendwas
kaputt. Da geht gar nichts.
Aber es hat einen super Ruf, weil es ist so
lüchtig, flutet und das sieht so toll aus
und das Stuck und so. Am Arsch.
Und so war das in Versailles auch.
Es war wohl wirklich sehr zugig,
nur, ich hab gelesen,
600 Zimmer in Versailles
hatten keinen Kamin, wurden nicht
beheizt.
In 600 Zimmern war es
arschkalt. Im Winter
konntest du doch kaum überleben. Aber dieses
Schloss war so, zeitweise so
voll besetzt mit Leuten, da haben
5000 Leute gleichzeitig drin gewohnt.
5000. Der komplette Hofstaat
von Louis, von unserem Louis
Alois, der war
komplett untergebracht
mit Bediensteten jeweils. Also es waren
ungefähr 1000 Höflinge, sagt man ja,
vom Adel, Aristokraten,
die aber nicht direkt zur königlichen Familie gehörten,
die sich aber da einschleimen wollten,
die den König umgeben wollten.
Es waren 1000 Stück plus jeweils
Bedienstete, die in diesem Schloss gewohnt haben
und die haben wirklich die
übelsten Kammern unterm Dach bewohnt.
Kalt, zugig, dreckig.
Die hatten ein Riesenrattenproblem.
Die hatten ein Riesenrattenproblem.
Victor Hugo hat gesagt,
dass Schloss Versailles eine einzige Höflingskaserne ist.
Ja, guck mal, noch eine Gemeinsamkeit mit dem Burger King.
Ja, wirklich.
Das war das Burger King von 1700.
Aber ich habe eine Frage.
Warum haben sie denn das so scheiße gebaut?
Da müsste doch eigentlich viel Geld gewesen sein.
Ist das Fusch am Bau?
Haben die schlechte HandwerkerInnen bekommen?
Oder haben sie da Schrott saniert?
Haben sie da billige Sachen rein, Baumarktqualität,
und dann aber teuer verkauft?
Die haben, glaube ich, nicht so scheiße gebaut.
Es war einfach völlig überbelegt.
Es haben zu viele Leute da gewohnt.
Das Ding war ein Fass ohne Boden.
Du konntest gar nicht hinterherkommen mit den Sachen.
Und es wurde dann immer irgendwo gespart.
Teilweise mussten Sachen wieder eingeschmelzt werden,
weil Geld fehlte, um weiter auszubauen.
Also es war wirklich nicht so geil, wie man sich das vorstellt.
Also wirklich ein bisschen wie bei Robert Geist.
Ich möchte jetzt seinen Immobilien nicht zu unterstellen,
aber ich kann mir vorstellen, dass es da auch manchmal zieht.
Ja, genau so ist es.
Und deswegen, ganz ehrlich, ich muss nicht nach Versailles.
Ich habe mir das jetzt angeguckt, ich habe es mir durchgelesen,
was da abging. Absolut overrated.
Aber da muss ja eigentlich auch ein großes Schimmelproblem sein.
Da bist du in so einem Asbestbau.
100 pro.
Die Leute werden wahrscheinlich alle krank gewesen sein.
100 pro.
Ich will gar nicht wissen, in einem wirklich kalten Winter, was da abgeht.
Ach, ich habe gelesen, da sind teilweise die Flaschen zersprungen.
So kalt war es da.
In den Zimmern.
Da sind die Flaschen einfach zersprungen. So kalt war es da. In den Zimmern. Da sind die Flaschen einfach zersprungen.
Ja. Ich habe jetzt
letztens noch was gelesen. Also in Versailles,
da wird es ja auch Rohre gegeben haben.
Ich denke schon. Und letztens ist mir was aufgefallen.
Also es gibt ja so
Rohrreinigungsfirmen, die kommen dann
und wenn das Rohr verstopft ist oder irgendwas,
dann kommen die und dann muss das schnell befreit werden,
weil es lästig, wenn ein Rohr verstopft ist.
Weil wieder irgendwer die Abflussfäden nicht benutzt hat. Ja, genau. Und ich weiß nicht, kommen die und dann muss das schnell befreit werden, weil es lästig, wenn ein Rohr verstofft ist.
Weil wieder irgendwer die Abflussfäden nicht benutzt hat.
Ja, genau.
Ich weiß nicht, ob das ein Ding ist.
Ich habe das jetzt schon öfters beobachtet,
dass es Unternehmen gibt,
die diese Rohrreinigung anbieten
und so wirklich eigentlich mit
Sex werben, anrühchige Werbung.
Also sowas wie
ich komme auch in ihr Loch.
Komplett auf die Zwölf.
Aber das gibt es nicht wirklich.
Auch in ihrer Tiefgarage. Das gibt es nicht wirklich.
Ich habe es gelesen. Ich habe es so gelesen.
Nein.
Und das erinnert mich an diese Sache, die du mal ausgegrammt hast.
Aus dieser Facebook-Gartengruppe,
wo die Leute da, man muss es so sagen,
Ehefrauen haben ihren
Ehemännern Klos und Löcher und Rohre im Garten verlegt,
damit die da besoffen pissen können
und nicht zweimal die Woche das ganze Reihenhäuschen versauen.
Das war für mich einer der Tiefpunkte der Menschheitsgeschichte,
als ich diesen Post in dieser Facebook-Gruppe entdeckt habe.
Und sie haben ja auch nicht Pisse gesagt,
sondern sie haben es auch noch schlimmer genannt, und zwar Elfertee.
Ja, wo ich auch immer noch nicht genau weiß, warum.
Da kriege ich jetzt noch Gänsehaut, weil ich es finde
so ekelhaft, obwohl ich es nicht richtig verstehe.
Ich glaube, es geht um Bier.
Wegen elf Leuten auf dem
Fußballfeld. Oder elf Flaschen.
Ich weiß auch nicht.
Ich finde das so eklig.
Also auch bei dieser Werbung, wo ich mir sage,
das ist wirklich
haarsträubend. Und die hätte in Versailles jeder
reingelassen. Da durften auch
solche Leute rein.
Ja gut, was willst du machen, wenn da alles
tropft und die Rohre verstopft sind und
es zieht und schimmelt und das best?
Was willst du anderes machen? Da musst du halt die nehmen,
die bei der Google-Suche ganz oben
kommen, die beste Werbung haben und
die besten Bewertungen, wo man fragt,
sind das echte Bewertungen oder hat da jemand was gekauft
an Bewertungen? Hat da jemand fingiert?
Das ist ja auch so eine Sache mit dem Schlüsseldienst,
wo ich auch immer Angst habe, nicht, dass ich mal
den Schlüssel vergesse oder mich rausschließe.
Das kann passieren, aber ich habe Angst,
dass ich dann über den Tisch gezogen werde und dann
2000 Euro bezahlen muss, weil mir jemand einmal
kurz die Tür aufmacht. Das ist doch immer so teuer.
Das ist doch eben die Masche.
Die sind dann in so einer Machtposition,
dann können die dir einfach alles ab...
Also können dich komplett übers Ohr hauen, weil du bist drauf angewiesen
in dem Moment. Meinst du, es ist besonders
fatal, wenn du dich beim Schloss Versailles
rausschließt? Oder ist es eben gar nicht fatal,
weil du mehrere Möglichkeiten hast, wieder reinzukommen?
Also ich sag mal so, bei 5000
Leuten, die da wohnen, wird dich wohl
irgendjemand reinlassen.
Es sei denn, sie hassen dich, weil du der König bist.
Wie anstrengend ist das auch,
bitte, in einer WG zu wohnen
mit 5000 Leuten.
Was geht da ab? Wie haben die Klingelschilder
ausgesehen? Was war da los?
Wo wussten die Paketsurlieferdienste, wo man klingeln muss?
Wie hat man sich da verabredet?
Bei 5000 Leuten, stell dir vor,
Paket wurde beim Nachbarn abgegeben.
Und da musst du erstmal bei 5000 Leuten durchklingeln.
Das Paket wurde abgegeben bei Monsieur Robert. Alle 4000 Männer heißen Monsieur Robert.
Ja, stell ich mir nicht so schädlich vor. Vor allem auch irgendwie ein Trini-Albtraum.
Dann habe ich aber auch gelesen, dass, oh Gott, ich weiß jetzt gerade gar nicht, ob es Louis XIV oder Kassel war, einer von beiden auf jeden Fall, es gab so einen großen Spiegelsaal, es war so ein ganz großer Flur quasi, mit Spiegeln und großen Fenstern und es war ganz offen und groß mit riesen Kronleuchtern und auch mega pompös und das war so eine, wie so eine Flaniermeile, aber im Schloss selber und die Höflinge haben natürlich alle versucht, sich dem König anzunähern, aber man durfte ihn nicht selber ansprechen.
Man war darauf angewiesen, dass er zu einem kommt oder dass jemand anderen einen vorstellt.
Deswegen sind die dann alle im Spiegelsaal flaniert und haben gewartet, bis der König da durchläuft
und haben dann alle so gehofft, dass er so zu einem kommt und haben den so angezwinkert.
So stelle ich es mir vor.
So ein bisschen wie auf einem Swinger-Part, oder?
Ja, wirklich.
Man tummelt sich so und dann guckt man mit dem Sekt, ob jemand kommt und Stößchen.
Ja, und dann habe ich gelesen, dass die Architektur von dem Raum extra so groß geschnitten war,
damit der König da durchlaufen konnte und genug Abstand zu den Leuten hatte,
damit er nicht genervt war und selber entscheiden konnte,
ob er stehen bleibt und mit jemandem redet oder weitergeht und ihn ignoriert.
Das ist einfach, wenn du ein Drinni bist, der so viel Geld hat, dass er
seine Räume so groß machen kann, dass er
die Leute einfach ignorieren kann.
Drinni oder arrogant? Man weiß es noch
nicht genau. Warum entscheidend?
Drinni
oder privilegiert? Das geht Hand in Hand.
Das geht Hand in Hand, auf jeden Fall.
Das kann ich aus sicherer und erster Quelle bestätigen.
Ja, ich
finde es auf jeden Fall ein interessantes Rabbit Hole,
dieses ganze Versailles-Zeug.
Ich habe es mir wirklich irgendwie edler vorgestellt, luxuriöser.
Aber es war wohl ziemlich abgefuckt.
Und dann gegen Ende, kurz vor der Französischen Revolution,
war dann wirklich das Geld auch so knapp,
dass sie angefangen haben, da die Bäume zu fällen und so.
Also da, wo einst die tollen, prachtvollen Gärten waren,
wurde alles abgefällt und verfeuert und so.
Es war alles ziemlich abgefuckt dann irgendwann.
Ich dachte, vielleicht hat Louis XS dann seine Klamotten bei Vinted verschäpert oder so.
Das wäre auch gut gewesen.
E-Bag-Kleinanzeigen, hallo, hier haben wir einen Tisch, aber selber runtertragen, bitte.
Nur für Selbstabholer.
Ja, ich glaube, so verzweifelt waren die am Ende auch wirklich.
Willst du noch einen anderen History-Fact?
Unbedingt.
Ein paar Jahrhunderte später.
Unbedingt.
Marie Curie, kennst du?
Ja, kenne ich.
Leckeres Curry erfunden.
So schlecht.
Hallo, Markus Kretz.
Ja, ich kenne sie.
Was ist mit ihr?
Sie war ja Chemikerin und Physikerin und sie hat an radioaktivem Zeug geforscht,
fast mal grob gesagt.
Und sie hat auch Notizbücher geschrieben, hat notiert, was sie da macht und so.
Man muss ja auch ein Protokoll führen, dass man weiß, was man gemacht hat.
Und die gelten bis heute als unlesbar.
Also nicht unleserlich, sie hat glaube ich schon ziemlich schön geschrieben,
daran liegt es nicht, aber die sind so verstrahlt,
dass man die bis heute nicht lesen kann.
Und die sind gelagert in der Bibliothek.
Teilweise, teilweise auch nicht.
Und wenn man die lesen möchte, kann man das schon machen.
Man muss aber einen Haftungsausschluss unterschreiben,
dass man dann halt einfach verstrahlt ist.
Aber wie sind die denn gelagert in der Bibliothek?
Du, weiß ich auch nicht.
Vielleicht in einer Tupperdose?
In so einer Spaghetti Bolognese?
Ja, in der einen alten, die man nicht mehr brauchen kann.
Scheiße. Und dann musst du es ja schreiben,
dass du dich dann verstrahlen lässt, wenn du das liest.
Ich habe mir dann überlegt,
kann man sich eigentlich zu eigen machen,
wenn man selber Tagebücher schreibt und sicher gehen möchte,
dass die niemand liest,
muss man sie einfach in einem Atomendlager schreiben.
Dass man das in eine radioaktive Seuchterumgebung schreibt
und dann liest das niemand.
Problem könnte sein, dass die Tagebücher schon sehr früh abbrechen, weil man halt
aus dem Leben schneidet.
Man kriegt vielleicht nicht mal
eins voll. Ich muss aber sagen, meine
frühen Tagebücher aus dem 16, 17,
18-jährigen Leben sind auch total
verstrahlt. Aus anderen Gründen.
Die würde ich aber auch nicht lesen, ohne dass ich
meinen Haftungsausschuss unterschreibe.
Ich denke mir auch, da könnte auch eine Startup-Idee
drin liegen, dass man, wenn man jetzt sagt,
ja, Coworking-Space brauche ich,
weil ich habe zu Hause keinen Platz zu arbeiten,
aber ich habe auch kein Büro, wo ich hingehen kann,
weil ich vielleicht selbstständig bin
und man aber drin ist,
man will eigentlich nicht so gern mit anderen Leuten,
Café ist deswegen auch keine Alternative,
dass man sagt, ich biete
jetzt ein Coworking-Space
im Atomendlager an, weil da geht ja
sonst niemand hin. Da ist man auf jeden Fall in Ruhe
und kann man in Ruhe arbeiten.
Ja, denke ich schon. Man braucht auch keinerlei
Kleidung, besondere dann anzuziehen.
Ja, man kann so
zur Arbeit gehen, wenn man gerade aus dem Bett
kommt. Kommt dann auch nicht mehr drauf an.
Meinst du, es gab in Versailles ein Coworking-Space?
Ich frage mich auch, Gott sei Dank
haben die 1700 noch was gelebt und nicht jetzt,
weil sie sich dann das WLAN hätten teilen müssen.
Stell dir das mal vor, wie viele WLAN-Verstärker,
die in diesem Schloss verteilen müssen,
dass das in jede Ecke des Schlosses kommt.
Was geht da ab?
Und keiner funktioniert so richtig.
Und irgendwann geht auch Netflix nicht mehr,
weil die das verbieten, mit den Passwörtern zu sharen.
Und dann haben die ein Riesenproblem, sag ich dir.
5000 Leute teilen sich
ein Netflix-Eco.
Und da geht man immer so rein
und guckt, was gucken eigentlich die anderen?
Was guckt mein Nachbar? Was guckt mein Cousin?
Was guckt meine ehemalige WG-Mitbewohner?
Was guckt der König?
Was würde Louis XIV
gucken heute? Ich glaube, diese
bayerischen
Krimis, diese Comedy-Krimis
Currywurst, Geschwader
Brezelmord
Sauerkraut, Geiselnahme
Kaiserschmarrn
Suizid
Sowas und Wilsberg würde er gucken, glaube ich
Ja, und so ein richtig
Und dann kam Polly oder so
So eine lustige Komödie von 2002.
Ja, sowas wie Schreck.
Hat nicht Osama Bin Laden, hat man doch auf seiner Festplatte,
in seinem Versteck, hat man Cars gefunden.
Auch so Disney-Klassiker, die er sich runtergeladen hat,
auf seine Festplatte und die er sich offensichtlich gerne angeguckt hat.
Was hatte Osama Bin Laden bitte Anfang der 2000er für ein geiles Internet,
dass der sich ganze Filme runterladen konnte? Bei mir wurde das irgendwie in meinem KUKA-Furter pro Sekunde abgerechnet. Für 50 Euro konnte ich dann extrem langsam auf Web.de gehen. Das war alles. Und der hat irgendwie hinter einem Felsverschlag gelebt und hat sich da die Filme runtergeladen wie sonst was. Vielleicht hat der auch einen direkten Draht zu Kim.com
gehabt. Hab ich auch gerade gedacht, weil die haben
auch so eine Art von, ich schließe mich ein
und komme nicht mehr raus. Gut, die haben
auch, jeder hat seine Vorgeschichte
und seine Gründe dafür.
Da würde man auch nicht so denken, dass Osama
Bin Laden erstmal so eine gute Infrastruktur
hat mit dem Internet. Jeder hat sein
Päckle zu tragen.
Ob Kim oder Osama.
Vergelt's Gott, was sag ich da.
Sei's drum.
Naja, Osama Bin Laden muss
eine Glasfaserleitung gehabt haben.
Und ich denke mal, wenn er jetzt
Teenager wäre, würde er vielleicht auf Twitch streamen.
Könnt ihr euch vorstellen,
der würde so Reaction-Videos machen
und würde da richtig gut absahnen.
Aber der würde die ganze Zeit nur so Countdowns machen.
Wie den TikToker, den wir gesehen haben.
Der zählt immer runter und es passiert
aber nichts. Und dann kommen wieder so DJ-Sounds
so du-du-du-du-du-du-du
5, 4, 3
qualm in die Charts
und es passiert nichts.
Obwohl ich sagen muss, Terroristen, recht,
die drohen und dann aber nichts passiert.
Das ist mir ganz recht so.
Naja, meinst du, Louis XIV wäre ein Fischspa-Typ gewesen?
Auf jeden Fall, oder?
Ganz ehrlich, schon. Ja, das ist ja so ein bisschen shady.
Was soll das denn mit der heißen?
Sorry, aber das sind Roland und Steffi von Goodbye Deutschland gehen nach Mallorca und machen Fischspa auf.
Parallel, da kann man aber auch einen Quad mieten.
Was soll das? Das ist der Vibe. Das ist richtig
abgefuckt. Ey, die haben da
gute Beleuchtung, die Fische. Manchmal ist es blau,
manchmal ist es lila im Wasser.
Die Fische werden gezwungen,
die Hornhaut von Menschen zu essen.
Das ist ekelhaft und deswegen sage ich, ja,
Louis XIV wird es machen.
Und
Kimgut.com würde ich auch auf jeden Fall
sagen, das ist auch ein Fischspa-Typ.
Auch Samer bin Laden, bin ich mir nicht sicher.
Ich glaube, Kimgut.com macht Fischspa,
aber mit so großen Piranhas.
Also nicht so kleine Fische, sondern so große Fische.
Wo immer so ein bisschen die Gefahr mitschwimmt.
Ja.
Apropos Fischspa.
Ich habe in der Zeit, wo wir weg waren,
auch noch was Unangenehmes erlebt.
Eine Unverschämtheit.
Das ist doch jetzt eine gute Überleitung.
Es war nämlich so, ich bin alleine in ein Restaurant gegangen und dachte, ich gönne mir jetzt mal was.
Ich gehe jetzt mal alleine essen, arbeite ein bisschen an meinem Laptop.
Dann bin ich in dieses Restaurant.
Sprich, du tust so, als würdest du arbeiten.
Genau, eigentlich google ich die ganze Zeit lustige Tierfotos.
Und dann war ich da und hab was gegessen und es war
extrem wenig los.
Eigentlich war ich, glaube ich, ich war da und noch eine andere Person
und sonst niemand.
Ich hatte nämlich eine gute Zeit erwischt und dann
hab ich gemerkt, dass
die Mitarbeitenden dieses Restaurants
das zum Anlass genommen haben,
ihr Mitarbeitergespräch
jetzt zu führen.
Was ja okay ist.
Aber sie haben es am Tisch neben mir geführt.
Und das war wirklich sehr, sehr unangenehm.
Und ich möchte kurz einen kleinen Ausschnitt gewähren,
was ich da mitbekommen habe,
mit meinem eigenen Leibe.
Ich saß wirklich Luftlinie ein Meter entfernt
und die haben auch noch so laut geredet.
Also sie haben sich nicht mal Mühe gegeben, diskret zu sein, auch nicht die Chefin, dass ich alles über diese ganze Belegschaft wusste nach zehn Minuten. Es war mir unangenehm. Ich konnte aber auch nicht bezahlen und gehen, weil alle in diesem Mitarbeiter-Innen-Gespräch waren.
Das ist eine transparente Firmenphilosophie, nennt man das.
Das war wirklich so.
Und dann war das so, es waren, wie viele waren das?
Es waren so vier Leute, die waren alle zwischen 20 und 40, würde ich sagen.
Und eine Frau, die war über 60.
Ich weiß sogar, dass sie 62 war, weil sie es auch noch erwähnt hat.
Und die Chefin war auch so um die 40.
Also ich halte fest, du hast da nicht hingehört.
Du konntest gar nicht anders als hier. Ich konnte nicht weghören.
Nicht mal mit Kopfhörern hätte ich das nicht gehört.
Die haben so laut geredet, die haben durch den ganzen Laden gerufen. So, war mittendrin, ich konnte nicht weg, ich hatte noch nicht bezahlt, alle waren in diesem Gespräch. Und dann gab es einen Rieseneinlauf für die einzige ältere Frau, denn sie hat, ich weiß genau woran es lag, sie hat immer, wenn jemand eine Schinkenpizza bestellt hat, hat sie einfach die Schinkenpizza eingebucht.
Was sie aber machen sollte,
das hat sie schon vor zwei Monaten gesagt bekommen,
sie soll die Pizza Margareta einbuchen mit dem Extraschinken.
Das sind zwei Buchungsschritte an der Kasse.
Das hat sie sich aber geweigert.
Sie hat gesagt, ich bin 62, ich bin nicht mehr 18.
Das könnt ihr nicht mit mir machen.
Ich mache das seit Jahren so.
Warum soll ich das machen?
Habe ich auch nicht verstanden, ehrlich gesagt.
Aber es gibt eine Schinkenpizza im Angebot,
aber sie muss es über Margareta plus Schinken als extra einbuchen.
Da frage ich mich, ist das eine steuerliche Sache?
Oder werden da Leute hinters Licht geführt?
Kostet das extra am Ende mehr,
als die Schinkenpizza so als Menü insgesamt?
Das habe ich mich auch gefragt.
Während des Gesprächs wurde sie dann noch dazu angehalten,
den Leuten, die eine Pizza bestellen,
die immer noch zu fragen, möchten sie
als Extra vielleicht noch Salami? Möchten sie
als Extra vielleicht noch Burrata? Möchten
sie als Extra vielleicht noch Schinken?
Ich glaube, es geht einfach darum, so viele
Extras wie möglich zu verkaufen, dass
diese fertige Pizza
soll es gar nicht mehr geben. Es soll nur
noch Margarita geben mit 34
Extras. Und darum ging es und diese Frau hat
sich vehement gewehrt und das fand ich richtig
geil. Die Chefin hat sich richtig angekackt,
dass sie das immer noch falsch macht und die
Alte hat sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Die hat gesagt, ich mache das nicht,
ich bin 62, das kannst du
mit deinen 18-Jährigen machen, ich
mache das nicht, das ergibt überhaupt keinen
Sinn, Pizza mit Schinken oder
Schinkenpizza, Was soll das jetzt?
Und ich dachte auch so,
sie hat doch recht. Was soll die Scheiße?
Mach einfach eine Schinkenpizza in die Kasse rein.
Was soll das?
Habe ich überhaupt nicht verstanden.
Und dann ging es weiter. Dann war die andere Mitarbeiterin dran.
Die hat auch einen richtigen Einlauf bekommen.
Hat die Chefin gesagt, du gehst nie ran,
wenn ich dich auf WhatsApp anrufe.
Und dann sagt die Mitarbeiterin,
ich war im Pool. Und dann haben alle sich so angeguckt, so wie du gehst nie ran, wenn ich dich auf WhatsApp anrufe. Und dann sagt die Mitarbeiterin, ich war im Pool.
Und dann haben alle sich so angeguckt, wie du warst.
Du hast gesagt, ich schwimme mit der Bahn, ich plansche nicht.
Das fand ich so einen geilen Fuck.
Sie hat anscheinend einen Pool zu Hause, aber sie schwimmt Bahn.
Sie planscht nicht, okay.
Und dann kann sie nicht bei WhatsApp drangehen.
Und ich dachte auch so, boah, Girl, richtig so, bitte geh nicht dran, wenn
deine Chefin dich anruft, wenn du zu Hause bist.
Was soll das? Was ist das für eine Arbeitskultur?
Was ist das für eine Feedbackkultur,
die quer durch den Laden gebrüllt wird?
Also ich gehe in der Annahme richtig, dass das Restaurant nicht
einen eigenen Pool besitzt. Also sie war zu Hause.
Sie war auf jeden Fall nicht auf der Arbeit.
Warum soll sie denn rangehen?
Ja, weil sie für irgendwen einspringen sollte.
Ja, wenn sie am Bahn schwimmen ist, dann kann sie nicht einspringen.
Hier oben.
Sie war ja schon reingesprungen.
Markus Krebs.
Und es war wirklich so unmöglich.
Es war mir so unangenehm.
Und die Chefin hat wirklich einen Einlauf
nach dem nächsten verteilt.
Und jeder hat mal sein Fett weggekriegt.
Und dann ging es direkt so.
Ja, während Corona hätte ich eigentlich Stellen abbauen müssen.
Habe ich nicht gemacht. Und jetzt weiß ich gar nicht, warum.
Ihr macht es immer noch nicht richtig
und so und dann hat sie den so gedroht,
dass wenn es weiter so geht, dann werden
bald die Stellen gekürzt und so und ich dachte so,
boah, Leute, rette sich, wer kann,
was ist das hier für eine Arbeit? Und ich war
mittendrin und ich dachte so, warum bin ich
jetzt gerade zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort?
Ich habe das alles mitbekommen, es war so unangenehm
und ich als Trini sitze daneben und
tue dann so, als würde ich es nicht hören.
Das ist ja auch immer eine Anstrengung, so zu
Schauspielern, dass man mit was ganz anderem beschäftigt.
Ich war dann plötzlich ganz vertieft in
meine Arbeit, hab so mit meinen Fingern so getippt.
Aber ich war natürlich komplett in dem
Gespräch mit drin. Ich hab mich gefühlt, als würde ich jetzt
gleich auch ein Feedback kriegen. So hab ich mich
gefühlt. Wirklich.
Aber eigentlich ein Vorbild, wie die
damit umgegangen sind. Weil ich bin bei
Mitarbeitergesprächen, wäre ich einfach
verstummt und hätte gesagt, ja, stimmt, es ist
völlig falsch, dass ich, wenn ich am Schwimmen bin, nicht
ans Telefon gehe. Und ich muss das Unlogische
machen mit der Schinkenpizza und
Pizza auf der Schinken. Muss ich alles so machen. Ja,
stimmt, Chef. Ja, Chef, ich bin ein riesen
Arschloch, Chef. Ja, ich möchte gerne
Überstunden machen, ohne dafür bezahlt zu werden, Chef. Sie haben recht, Chef. Ja, so, ich bin ein riesen Arschloch, Chef. Ja, ich möchte gerne Überstunden machen, ohne dafür bezahlt zu werden, Chef.
Sie haben recht, Chef. Ja, so wäre ich
auch. Und das fand ich wirklich
beeindruckend, vor allem wie diese ältere Dame,
vor der habe ich wirklich am meisten Respekt gehabt,
die hat sich vehement gewehrt.
Gegen alle. Alle anderen haben dann gesagt, ja,
aber wir machen das jetzt schon seit vier Monaten so.
Das ist doch jetzt langsam, muss es doch mal bei dir
angekommen sein. Pizza mit Schinken,
nicht Schinkenpizza.
Die hat komplett abgeblockt. Die hat das nicht an sich reingelassen. Da dachte ich so, das ist doch jetzt langsam, muss es doch mal bei dir angekommen sein, Pizza mit Schinken, nicht Schinkenpizza. Die hat komplett abgeblockt. Die hat das nicht
an sich reingelassen. Da dachte ich so, das ist der
Spirit. Die Frau, die muss jetzt da noch vier,
fünf Jahre arbeiten, die hat sich das gesagt,
fickt euch alle. Ich buche meine
Pizza mit Schinken so ein, wie ich das will
und das ist mein Vorbild, ganz ehrlich.
Eigentlich sollten wir jetzt da hingehen und extra
Schinkenpizza bestellen bei der Angestellten,
damit ihr Ding so durchziehen kann. Ich kann da leider nicht mehr hin, weil ich weiß jetzt zu viel über diese Leute. Ich weiß jetzt wir jetzt da hingehen und extra Schinkenpizza bestellen bei der Angestellten, damit die ihr Ding so durchziehen kann.
Ich kann da leider nicht mehr hin, weil ich weiß jetzt
zu viel über diese Leute. Ich weiß jetzt, wer da wie viel
Bahn schwimmt und bei WhatsApp nicht erreichbar ist.
Das ist irgendwie unangenehm. Ich muss sagen,
das ist mir auch schon passiert, dass wenn man so
ein bisschen zu Randzeiten manchmal
irgendwo hingeht, auch bei
so Takeaways, vielleicht so
nach der Mittagspause, wo alle
Mittagspause schon vorbei hatten, so 14 Uhr
oder so, dass wenn man
da hingeht, sieht man die Angestellten selber im Restaurant
sitzen. Manchmal sind sie
am Essen und manchmal nicht.
Und da habe ich ein schlechtes Gewissen reinzugehen.
Beziehungsweise ich bin im Zwiespalt.
Ich denke mir so, vielleicht sitzen die auch
rum, weil sie nichts zu tun haben und eigentlich jetzt
froh wären, wenn ich mir jetzt da einen Döner
kaufen würde. Oder sind sie gestört, wenn ich reingehe, weil sie offens tun haben und eigentlich jetzt froh wären, wenn ich mir jetzt da einen Döner kaufen würde. Oder
sind sie gestört, wenn ich reingehe, weil sie offensichtlich
gerade Pause machen. Sehr schwierig
einzuschätzen, aber wenn offen ist, ist ja
offen eigentlich. Kann man ja eigentlich schon reingehen.
Das ist schwierig. Ich will auch auf keinen Fall
stören, wenn Leute, vor allem auch Familienbetriebe
oft, wenn die dann abends so
kurz vor Schließung, wenn sie dann
zusammen essen wollen und man überlegt sich,
will ich jetzt nochmal kurz vor Schließung rein? Das ist das Schlimmste.
Aber das macht man nicht.
Das macht man nicht.
Da bleibt man drauf.
Man geht nicht noch um 22 Uhr ins Restaurant, wenn das um halb elf zu macht. Das macht man nicht.
Nein, das macht man nicht.
Aber so eine Mittagszeit, so eine Nachmittagszeit, manchmal schwierig, wenn die Restaurants nicht zumachen. Manchmal ist ja dann zu, dann ist es Mittagstunde, dann geht man schlafen, die Belegschaft geht manchmal aufs Zimmer.
Oder im Pool. Ja, gar nicht so einfach.
Aber Julia, hast du es mitgekriegt?
Es gibt große News in der Welt der Kulinarik.
Die Schinkenpizza heißt jetzt Pizza mit Schinken.
Nein, es geht um eine Sache, die wir hier schon mal besprochen haben.
Ein Gericht, was wir hier schon mal vorgestellt haben.
Und zwar riecht es krass in mir.
Du kennst es.
Ich kenne und liebe es.
Es ist ein Reisgericht aus der Schweiz,
was nachweislich auch erfunden wurde in der Schweiz,
um ein fernöstliches Gericht darzustellen,
was es aber nicht ist.
Mit so Curry drauf, mit Geschnetzelten,
mit am besten noch Dosenobst,
was warm zu sich genommen wird.
Und es gibt jetzt große News.
Es wurde auf Platz 18 Dosenobst, was warm zu sich genommen wird. Und es gibt jetzt große News.
Es wurde auf Platz 18 der schlechtesten oder ekligsten Gerichte der Welt gewählt.
Platz 18.
Da habe ich jetzt gerade direkt zwei Reaktionen drauf.
Erstens, wie gemein und zweitens, warum nur auf Platz 18?
Naja, ich muss sagen, Dosenobst, warmes Dosenobst mit Curry, mit Geschnetzel im Aufreiß.
Ich finde es nicht eklig. Warmes Dosenobst, warmes Dosenobst mit Curry, mit Geschnetzel auf Reis. Ich finde es nicht eklig.
Warmes Dosenobst.
Julia, wir müssen jetzt ein Pro und ein Contra darstellen.
Wie in der Medienlandschaft das so üblich ist.
Jemand ist Contra, jemand ist Pro,
damit ein Gespräch stattfindet.
Welche Seite habe ich?
Du sagst, es ist eklig und ich sage, es ist wirklich wunderbar.
Okay, es ist total ekelhaft.
Warmes Dosenobst auf Reis mit Geschnetzel. Ja, und ich sage, es ist wirklich wunderbar. Okay, es ist total ekelhaft. Warmes Dosenobst auf Reis mit Geschnetzelten.
Ja, und ich sage, es ist richtig lecker.
Und es ist unverhältnismäßig, dass das auf Platz 18 ist.
Aber ich habe mal diese Liste durchgeguckt.
Und es sind wirklich Gerichte aus aller Welt.
Europa, Asien, Nord-, Südamerika.
Überall her kommen die Sachen.
Aber was ist denn vor Rieskasimir?
Was ist denn noch ekliger?
Ich sage dir, was auf Platz 19 ist. vor Rieskasimir? Was ist denn noch ekliger? Ich sag dir, was auf Platz 19 ist,
hinter Rieskasimir, nämlich aus Deutschland.
Und das ist das höchstplatzierte deutsche Gericht.
Anisplätzchen.
Hab ich noch nie gehört.
Ich hab direkt geguckt, was ist auf Platz 1.
Das interessiert uns alle.
Und das ist der Indigirka-Salat.
Das ist ein Salat aus Russland.
Ich hab's gegoogelt.
Es ist gefrorener Fisch in Stücken
als Salat. Was? Es ist gefrorener,
roher Fisch in so
Würfelgroßen Stücken. Oh mein Gott.
Brettspielwürfelgroßen Stücken,
die man sich zu sich nimmt. Und ich hab
ein bisschen geguckt, was es so gibt. Und es hat sehr viel
mit Fisch zu tun bei den Gerichten.
Aber auf Platz 2 ist eine Sache,
wo ich mir sagen muss, das ist interessant.
Platz 2 ist ein kanadisches Gericht, Pizza-Cake. Man hat Pizza und man hat Cake und beides für sich genommen, kann man ja jetzt nicht sagen, ist jetzt eklig.
verschiedene Cakes und dann habe ich das mal in die Google-Suchmaschine eingegeben.
Und dabei, ich zeige dir jetzt das Bild,
ist ein wirklich lustiges Gericht. Ich muss da lachen.
Also ich finde das lustig.
Es ist eine...
Das ist aber süß.
Es ist ein Kuchen. Hey, das sieht voll lecker aus.
Es ist ein Kuchen und der wurde in einer
runden Springform aus verschiedenen,
aus mehreren Pizzaschichten
gestapelt. Also man hat mehrere Pizzen
aufeinander gestapelt. Das soll ein schlechtes Gericht sein. Und da kann man so ein Kuchenstück ra gestapelt. Also man hat mehrere Pizzen aufeinander gestapelt.
Das soll ein schlechtes Gericht sein.
Und dann kann man so Kuchenstücke raustrennen.
Also wirklich, die Jury will ich aber gerne jetzt mal persönlich sprechen.
Naja, es sind halt eigentlich einfach mehrere Pizzastücke übereinander gelegt.
Am Ende ist es ja nicht mehr.
Ja, ist dann vielleicht auch ein bisschen unpraktisch,
weil du kannst es ja dann nicht mehr mit der Hand essen.
Dann musst du ja mit Messer und Gabel.
Das würde mich dann auch nerven.
Und es ist eben halt ein feines Gericht. Mit Messer
und Gabel wird das für sich. Ein feines Gericht.
Aber auf Platz 2 der ekligsten
Gerichte der Welt. Hä?
Also sorry, das ist doch nicht das
zweitäglichste Gericht der Welt. Das ist doch nicht
ein Kuchen aus Pizza. Das ist doch
ziemlich geil. Also da
muss Ries Kasimir aber weit vorherstehen,
finde ich. Auf Platz 3 ist dieser
isländische Wal, wo der so gegessen wird.
Fermentiert wahrscheinlich.
Ja, habe ich weggekickt.
Ich möchte auch nicht die Leute hier quälen.
Aber ich finde, Pizza-Cake auf Platz 2 ist eine Überraschung.
Ist wirklich eine Überraschung.
Tut mir irgendwie leid.
Ja, mir tut es auch leid für Ries Casimir.
Wie gesagt, ich finde es einfach spitze.
Daumen hoch für Ries Casimir.
Aber wenn wir eh schon bei ekligen Gerichten sind,
muss ich jetzt auch mal berichten,
dass mich neulich mein YouTube-Algorithmus
mal wieder in die Arme von Steffen Henssler getrieben hat.
Der hat nämlich jetzt neuerdings so ein Konzept aufgestellt.
Der hat so ein Meeting mit sich selbst gemacht
und hat sich aufgeschrieben, was will ich erreichen?
Ich mache einen YouTube-Kanal
und damit scheiße ich ganz YouTube mit meinen Gerichten voll. Julia, wer
ist Steffen Henssler für die Leute,
die nicht Sendeformate der
Airtel-Vox-Gruppe gucken? Das ist
ein Fernsehkoch, der einfach sehr
schnell redet und so ein bisschen Hamburger
Dialekt hat. Ich glaube, er redet so schnell,
weil er sehr viel Dextro Energy nimmt,
Traubenzucker, aber durch die Nase.
Ja, genau, ja.
Und der hat sich halt vorgenommen,
einen YouTube-Kanal zu machen, wo er einfach
alle Gerichte der Welt macht, die es gibt,
innerhalb von fünf Minuten alles
dreht und damit dann das,
wirklich das Internet zuscheißt
mit Content. Das komplette Internet
ist bald nur noch Steffen Henssler.
Alle anderen Videos werden verdrängt, es gibt nur noch
Hensslers schnelle Nummer, so heißt sein Format,
Henssler schnelle Nummer, er red sein Format, Henslers schnelle Nummer.
Ihr redet auch immer so schnell.
So, wir brauchen 500 Gramm Pommesan, ein Brot, eine Karotte, zwei Eier, ein bisschen Brot.
So redet der halt die ganze Zeit.
Es ist ultra hektisch, anstrengend.
Und dann bin ich plötzlich in diesen Algorithmus reingeraten,
wo mir dann plötzlich vorgeschlagen wurde, Senfeier von Steffen Hensler.
Und dann habe ich den Fehler gemacht und habe da draufgeklickt, weil ich war schon so fasziniert von diesem Ekelausdruck Senfeier.
Dann habe ich das geguckt und ich wurde
nicht enttäuscht, es war so unangenehm.
Erstmal war der super Gag, dass er eins der
beiden Eier aus seiner Unterhose
rausgeholt hat.
Dann hat er gesagt, hier habe ich
ein großes Ei, hat das
ins Wasser gemacht.
Dann kam das Ei, irgendwann war es fertig,
hat das rausgeholt,
hat das gepellt, hat er gesagt,
was riecht denn hier so nach Sack?
Sein Kameramann hat sich mega bepisst,
er hat sich mega bepisst,
fand es mega lustig.
So Rohrreiniger-Humor.
Ja, genau.
So der erste Gedanke, den man hat, rausschreißen.
Sexwerbung auf dem Handwerkersprinter.
Das ist das Motto.
Und dann hat er das Ei gepellt,
dann war das so schön rund und fest,
hat er so draufgedrückt mit dem Finger und gesagt,
guck mal hier, das ist wie im Dollhaus.
Wo bin ich jetzt gelandet?
Und warum ist das kein Ballermann-Sänger?
Was ist das?
Was ist das?
Wirklich, ich finde einfach,
Steffen Henssler ist so präsent, überall.
Im Fernsehen, wenn ich Punkt 12 anschalte, kommt er plötzlich, bringt seine Schwester noch mit.
Dann hat er seine eigene Sendung, dann geht er auf Tour, dann hat er einen riesen YouTube-Kanal, dann hat er irgendwelche Restaurants.
Was ist denn da los bitte? Wie viele Stunden hat denn Steffen Henssler am Tag Zeit?
Das heißt jetzt schnelle Nummer. Das heißt, er kocht Gerichte, die schnell sind?
Oder ist es wieder dieser Trick, dass die Gerichte eigentlich gar nicht so schnell zubereitet sind,
sondern jemand spricht sehr schnell
und dann werden so ganz schnelle Schnitte gesetzt,
damit das alles ganz leicht aussieht
und man hat alles schon gewogen, alles in Töpfen und dann wird das
zu rabbeln und dann in fünf Minuten kannst du Abendessen.
Ja, genau das ist es. Er macht
aufwendig Gerichte und schneidet die sehr schnell
und redet sehr schnell dabei und sagt so, tschupp, tschupp.
Und das sieht immer ganz schnell und einfach aus, aber es ist
natürlich nicht so einfach und auch nicht so schnell.
Aber das ist halt so sein Ding, weil er kann ja dadurch,
dass er Dextro Energy nimmt, kann er ja
sehr schnell reden. Und das hat er jetzt quasi
zu seinem USP gemacht.
Ich bin ja der Meinung, man müsste bei diesen ganzen
Formaten, müssen wir jetzt genau das Gegenteil machen.
Alles immer auf so schnell, kurz.
Die Sachen dürfen 20 Sekunden sein, sonst
klicken die Leute weg. Ich denke, man sollte
wieder extrem lange Sachen machen.
Extrem langsam.
Zum Beispiel Gulasch kochen mit Julia Becker.
Sieben Stunden Livestream.
Nichts anderes.
Einfach wirklich, man zieht dir auch zu, wie du wartest zwischendrin.
Mal die TV-Zeitschrift blätterst.
So ganz langsam und ganz langweilig.
Keinen einzigen Cut setzen.
Einfach in Echtzeit kochen,
schwitzend hin und her laufen,
zwischendurch die Spülmaschine ein- und ausräumen,
verzweifeln, kurz weinen,
dann weiter kochen. Das würde
mir gefallen. Auch denke ich mir
manchmal so einfach mehr so
Webcam-Formate. Es gibt diese Webcams,
die dann schwenken, so Alpenpanorama.
Einfach mehr solche Formate, wo eine Kamera
irgendwo hingestellt wird und man guckt einfach zu.
Auch vielleicht in so ein öffentliches Gebäude,
Gerichtsgebäude. Einfach ganz
lange Prozesse werden übertragen,
wo man einfach mal wieder reingucken kann
und wieder nicht. Oder eine Fußgängerzone.
Sowas wünsche ich mir.
Einfach zum Entschleunigen.
Becker ist langsame Nummer. Findest du das?
Ein Webcam auf mich beim Kochen.
Man sieht dann auch so richtig, wie ich alles so falsch schneide.
Ich schneide dann auch alles immer so falsch,
halte auch die Finger falsch, hab stumpfe Messer.
Meine Töpfe sind nicht gut, die brennen an.
Also wirklich alles so.
Du schneidest die in die Hand rein.
Ich schneide mich.
Und dann musst du einen Notarzt rufen.
Ja, dann gibt es dann einen Mega-Plot-Quiz und so.
Und ich verliebe mich in den Notarzt.
Und dann kommen wir irgendwie zusammen und heiraten.
Das sieht man alles noch innerhalb dieser sieben Stunden.
Vielleicht muss man es nicht in Stunden rechnen, sondern in Tagen.
Wirklich, wenn man so ein Format
macht, was sich hinwegzieht
über Wochen. So ein Gericht,
was nie aufhört. Wie Reste-Racklett.
Haben wir auch festgestellt. Das hört ja nie auf.
Das ist der Circle of Life. Es bleibt
immer irgendetwas übrig und man
stockt es dann wieder auf. Und so geht es immer
weiter und weiter und weiter. Die großen
Raclette-Wochen.
Das gefällt mir. Wenn jemand Interesse hat an
langsamen Formaten, ich bin da.
Ich filme auch einfach mal nur in Teich.
Und dann würde ich da so verschiedene Sachen
in Teich reinwerfen. Mal eine Murmel
oder ein Laubblatt oder ein Stück
Holz und gucken, wie das so spritzt.
Ruft an, Leute.
Ich glaube, die Zeit der kurzen
Aufmerksamkeitsspanne wird jetzt bald wieder vorbei sein.
Der Shark ist gejumpt.
Die Serien fangen langsam wieder an,
lange Intros zu machen,
was ganz lange jetzt gar nicht mehr kam.
Und jetzt sind die irgendwie wieder eine Minute lang.
Was ich mega geil finde.
Es sollte alles wieder zurück.
Und ich sag mal so, in drei, vier Jahren,
da werden wir alle wieder DVD gucken.
Ich glaube nämlich, dass
man gecheckt hat, die Leute hängen
sowieso am Handy, wenn sie was gucken.
Die hängen sowieso, wenn sie Netflix
anhaben, hängen die sowieso alle am Handy.
Deswegen ist es auch egal,
wir müssen jetzt nicht Viertelstunden Folgen
machen bei einer Serie, sondern wir können
auch einfach anderthalbstündige Folgen machen.
Die Leute gucken eben die ganze Zeit
weg und dann können sie sich wieder entscheiden,
zuzugucken und wieder wegzugucken.
Die sind ja auch froh, wenn die Folgen länger sind,
weil dann können sie ja länger am Handy daddeln.
Das ist doch das Ding. Also es gibt nichts
Schöneres, also wenn ich eine Serie entdecke,
die hat 24
Staffeln, jede Staffel hat
24 Folgen und
jede Folge dauert anderthalb Stunden.
Und jetzt habe ich richtig was zu tun
fürs nächste halbe Jahr und ich kann
schön am Handy daddeln.
Das ist so schön. Das riecht mir ganz warm
ums Herz. Julia, es ist
Ende des Monats. Nein, falsch.
Es ist in der Mitte des Monats,
aber wir haben noch eine Altlast.
Eine Bringschuld. Ja, das stimmt.
Und die heißt Drinni des Monats.
So ist es.
Vor dem Urlaub haben wir versprochen, dass wir nach unserem Urlaub den Drinni des Monats Januar küren.
Den haben wir uns natürlich in dieser Zeit in unserer Abwesenheit schon ausgeguckt.
Und ich kann ihn jetzt heute hier mit Stolz verlesen.
Julia, ich bin ganz ehrlich, ich habe vergessen, wer es ist.
Ich weiß es noch.
Ich habe absolut vergessen, was es für eine Geschichte ist.
Chris, ich sage es dir jetzt gleich,
also spiel jetzt die Fanfaren ab.
Renni des Monats
Januar 2023
ist Anna!
Anna, Anna,
Anna, Anna. Anna! Anna! Anna!
Anna, herzlichen Glückwunsch, du bist
drin dieses Monats. Ich werde jetzt deine
Geschichte verlesen.
Die Geschichte ist eigentlich schon ein paar Jahre her, aber
Weihnachten in der Heimat hat sie jetzt doch noch einmal
mental aufleben lassen. Okay, die Nachricht
ist von Weihnachten.
Viel Spaß beim Lesen. Ich komme ursprünglich aus einem
sehr kleinen abgelegenen Dorf, mitten im
süddeutschen Nirgendwo. Nennen wir es für die Geschichte
Hintertupfing. Die ÖPNV-Anbindung
ist schrecklich, aber immerhin gibt es am
Wochenende zwei Nachtbusse.
Diese sollten mich damals als Jugendliche, die
gerade das Konzept abends mit FreundInnen
weggehen und für sich entdeckt hatte, nach Hause bringen.
Betonung auf sollten.
Denn um in mein Dorf zu kommen,
muss der Bus einen Umweg fahren,
auf den die BusfahrerInnen in der Regel keine Lust hatten. Ich kenn's genau. In der Regel reichte es aber aus, den Stoppknopf im Bus rechtzeitig vor der Abzweigung in mein Heimatdorf zu drücken, um Bescheid zu geben, dass dort noch jemand hin musste und sie fuhren unter genervtem Gebrummel dorthin.
Bus, ob noch jemand nach hintertupfigen müsse und man musste durch den ganzen Bus
schreien, ja, ich!
Absoluter Horror für eine schüchterne
16-Jährige mit leiser Stimme, aber
die Angst, bei Nacht vier Kilometer durch den
Wildschweinwald nach Hause laufen zu müssen, war
zu groß, sodass ich kurz vor der
entsprechenden Abzweigung meine Kopfhörer
abnahm, um vorbereitet zu sein.
So kam es, dass mein 16-jähriges
Ich wieder einmal an irgendeinem
Samstagabend in einem mit Betrunkenen
gefüllten Bus saß, in der Hoffnung
schnellstmöglich in mein Bett zu kommen.
Doch weit gefehlt, der Busfahrer an diesem Abend
hatte wirklich absolut gar keine Lust, seinen Job
richtig zu machen. An jenem
schicksalhaften Abend war es so,
dass beim Busfahrer vorne eine
Truppe sehr betrunkener, sehr lauter Männer
saß, die die ganze Zeit grölte und alles
kommentierte, was so im Bus passierte. Ich hatte mich deswegen weit nach hinten gesetzt, um meine Ruhe zu haben. Spoiler, ganz Super. Toll. Ich habe davon nichts mitbekommen, weil ich auf voller Lautstärke Musik gehört habe. Dummerweise hatte ich es so auch verpasst,
dass der Fahrer durch den ganzen Bus gerufen hatte,
ob die andere Strecke für alle okay sei.
Für mich war diese Strecke ganz und gar nicht okay,
da der Bus nicht mal in die Nähe meines Dorfes kam
und schon vor der Kreuzung, wo ich normal rufen musste, abbog.
Naja, so schaute ich aus dem Fenster
und merkte plötzlich, dass etwas gar nicht stimmt
und wir anders fahren als sonst.
Ich war panisch. Was sollte ich denn jetzt tun?
Es half nichts. Ich musste wohl zu dem Busfahrer
und ihm sagen, dass er umkehren
muss. Somit nahm ich meinen Mut
zusammen, stand auf und rief,
Hallo, ich muss noch nach Hintertupf hängen.
Doch meine Stimme war zu leise. Die der Männer sind zu laut.
Also versuchte ich es noch einmal
lauter. Zwar hörte mich der Fahrer
nicht, aber die Männer wurden auf mich aufmerksam.
Sie begannen mich auszubuhen und gröten noch lauter, umwar hörte mich der Fahrer nicht, aber die Männer wurden auf mich aufmerksam. Sie begannen mich auszubuhen
und gröten noch lauter, um mich zu überstimmen.
Es fallen Worte wie
Spaßverderberin. Ich war fast den Tränen nahe
und lief zum Fahrer, um Bescheid zu geben.
Er erhörte mich glücklicherweise, war
aber alles andere als glücklich, noch einmal umdrehen
zu müssen. Insbesondere, da wir gerade
in einem kleinen Ort mit engen, verwinkelten
Straßen sind. Und als Sahnehäubchen des Abends
fragte er, ob ich mich hier auskenne.
Ich bejahte.
Also beschloss er nun auch noch,
dass ich ihn durch die Straßen lotsen muss.
Somit endete mein entspannter Samstagabend damit,
dass ich einen riesigen Bus unter lauten Ausbuhen
durch ein winziges Dorf lotsen musste.
Zum Glück ist alles gut gegangen
und ich kam mit einer Verspätung gut daheim an.
Inzwischen bin ich deutlich selbstbewusster
und würde das ganz anders handeln.
Aber so ist es nun mal als Teenie. Außerdem lebe ich nun in der
Großstadt und bin zum Glück in keine solche Situation
mehr gekommen. Viele liebe Grüße, Anna.
Anna, das hast
du jetzt wirklich verdient, Trainier des Monats zu werden.
Das ist ja wie Schmerzensgeld jetzt eigentlich,
oder? Tut mir so leid, dass du das erleben
musstest. Ich kann so nachfühlen.
Ich bin ein absolutes Buskind. Ich bin mein
Leben lang immer nur Bus gefahren zur Schule. Musste ich sogar einmal umsteigen mit dem Bus, ich musste jeden Tag so viel Bus fahren, Bus, Bus, Bus mein ganzes Leben lang.
dem Busfahrer. Und ich habe so oft vorne gesessen, alleine
hinter einem Busfahrer, dass ich bis heute
noch das Schild
auswendig kann, was an dieser Wand
hing vor meinem Gesicht.
Ich kann es heute noch auswendig aussagen, weil ich
unzählige Male mit dem Bus gefahren bin.
Und ich kann es dir jetzt, Chris, möchtest du es hören?
Ja bitte, was war es?
Ich muss jetzt mal von der Seele reden, ich kann es nämlich noch auswendig. Es geht so.
Bestellen Sie Ihr Taxi direkt
hier im Bus. Nennen Sie dem Fahrer beim
Einsteigen die Haltestelle, an der Sie in ein Taxi
umsteigen möchten. Der Fahrer vermittelt
per Funk Ihr Taxi. Die Vermittlung
ist kostenlos. Sie zahlen nur die Kosten
für Funk und Taxi.
Krass, oder?
Das ist ja noch nicht mal ein Werbeclaim, das ist einfach
so ein Text. Nein, das war so eine Anleitung und da stand
dann so 1., 2., 3., 4. und da war so ein Bild
drauf von so einem Mann, der ein Taxi und Bus bestellt.
Das kann ich heute noch auswendig.
So oft bin ich Bus gefahren und bei mir
war es genau so diese Käffer. Ich weiß es genau,
wie es ist. Und wenn du da deinen Bus verpasst hast
oder der Bus nicht gehalten hat, wenn du gedrückt hast,
dann warst du verloren. Ich habe schon so oft
als Kind geheult, weil der Bus nicht angehalten hat,
weil ich wirklich gedrückt habe.
Und ich wusste, wie ich von der nächsten Station
nach Hause komme.
Das waren dann irgendwie direkt drei Kilometer.
Das ist wirklich auf dem Dorf,
das ist auch immer noch die Realität.
2023, da kommen zwei Busse am Tag.
So, jetzt habe ich es auch mal gesagt.
Anna, ich kann dich nachfühlen
und deswegen hast du diesen Preis mehr als verdient.
Warum hat der Busfahrer
einfach nicht beim Einsteigen alle gefragt?
Warum steigen nicht alle vorne ein und sagen, wo sie hin müssen?
Das wäre doch für alle einfacher.
Dann könnte er sich auch auf seinen Fahrerabend einstellen.
Er weiß genau von Anfang an, wo er langfahren muss
und muss dann nicht noch angepisst irgendwo langfahren, wo er gar nicht will.
Es wäre klug gewesen, wenn er das gemacht hätte.
Aber er hat nicht die besten Entscheidungen an dem Abend getroffen, der Busfahrer.
Ich möchte auch sagen, Anna, es war nicht deine Schuld.
Wenn sich ein Busfahrer von so Typen ablenken lässt
und auch noch mit sich mit denen unterhält,
ist das nicht deine Schuld, wenn er dich nicht hört.
Ja, die sollen diese Gespräche gefälligst
bei der Freiwilligen Feuerwehr führen und nicht im Bus.
So ist es.
Die sollen das machen, wenn sie eigentlich ein Haus löschen sollen.
Ja, genau.
Ich gebe gerne mein Haus in die Hände von betrunkenen Männern.
Ja. Die löschen dann erstmal ihren Brand. Genau. Ich gebe gerne mein Haus in die Hände von betrunkenen Männern.
Die löschen dann erstmal ihren Brand.
Oh Gott. Also,
Trini des Monats ist gekürt.
Ich würde sagen, das war jetzt erstmal
das Highlight unserer ersten Folge nach
unserer kurzen Pause. Nun, brennt
etwa mein Haus? Hoffentlich nicht,
weil so schnell wird es nicht gelaufen.
Ich würde sagen, wir hören uns nächste Woche wieder,
am Dienstag, dann sind wir wieder da. Bis dahin,
bleibt drin und bleibt gesund.
Tschüss. Tschüss.
Drinnis,
der Podcast aus der Komfortzone.