DRINNIES - Electroswing-Mäuse
Episode Date: December 12, 2022Giulia lagert vier IKEA-Tüten bei einem Fremden in der Nähe von München zwischen, während Chris einen Besichtigungstermin in seiner eigenen Wohnung hat.Außerdem: Streitthema Brettspiele, der Soft...eis-Skandal der RAF und die große Mauswanderung bei Burger King. JETZT hören und NIE WIEDER Haare im Flusensieb haben!Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Drinis, der Podcast aus der Komfortzone.
Guten Tag, meine lieben Menschen. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge Drinis. Ich habe heute mal was ausprobiert bei der Begrüßung.
Das Medium Julia begrüßt sie zu einer neuen Sitzung. Also, wir hoffen, es geht euch gut und wenn nicht,
ist auch okay. Chris,
du hier und nicht auf großer Europatour
mit Mark Forster.
Für alle, die es nicht mitbekommen haben, Chris hat
im großen Staffelfinale vom ZDF-Magazin
Royal mit Mark Forster
auf der Bühne gestanden, hat Background
gesungen mit anderen lustigen Leuten.
Ja, war es ein Höhepunkt in deiner Karriere
oder wie war es für dich? Sein roter Paillettenanzug war ein Höhepunkt in deiner Karriere? Oder wie war es für dich?
Sein roter Paillettenanzug war ein Höhepunkt in meiner Karriere.
Das kennt man ja eigentlich sonst nur von Ross.
Ja.
Ein sehr netter Herr, Mark Forster.
Und was mich ganz besonders gefreut hat,
ist, wenn ich höre, dass im Publikum,
dann vor Ort im Studio, dass da drin die sitzen.
Die Community ist am Start.
Gerade bei so einer Grenzwert-Erfahrung,
wie auf einer Bühne stehen und dann auch noch ein Weihnachtslied
singen und dann auch noch hinter Mark Forster.
Ja, das ist cool. Das freut mich
auch. Und würdest du jetzt unterm Strich
sagen, von dir, also könntest du
jetzt sagen, ich mag Forster?
Toll, Julia.
Das habe ich mir gerade überlegt.
Das hat man auch gemerkt.
Ich bin so albern. Ich sage dir, warum ich so albern bin, weil
ich so gestresst bin. Immer wenn ich so
gestresst bin, werde ich irgendwann so albern,
wie wenn andere Leute müde sind.
Dann kippt es so in so eine Albernheit.
Das habe ich jetzt schon seit Wochen.
Seit Wochen muss ich jetzt auch mal sagen,
diesen verschissenen
Umzug organisieren
und diese ganze Wohnung in Kartons
gepackt haben. Und ich werde ja dann
diesen inneren Stress nicht los,
weil ich dann nachts wache ich auf einmal auf,
reiße meine Augen auf und da fällt mir dann,
ich habe das Backblech noch nicht mit Natron abgewaschen.
Weißt du so?
Und dieser innere Stress.
Und das geht auch nicht weg,
bevor man es nicht hinter sich gebracht hat.
Erst dann geht es weg, das weiß ich auch.
Und deswegen habe ich mir jetzt einfach,
habe ich überlegt, dass es immer noch ein guter Ausweg ist,
einfach albern zu sein.
Du bist jetzt so wie eine Vierjährige um 20 Uhr
abends eigentlich bereit fürs Bett und noch mal
richtig auf Krawall gebürstet, richtig dumme
Ideen im Kopf und kurz vor Heulen
dann auch. Ja, und ich habe eine Capri-Sonne
dabei. Ich trinke mal kurz einen Schluck.
Ich habe gehört, Leute lieben
das, wenn man trinkt und isst und rülpst
im Podcast. Ja, und auch, wenn man nicht unterscheiden kann,
ob es jetzt Werbung ist oder nicht.
Leider werden wir nicht von Carpelsonne gesponsert.
Aber heute ist für mich so ein richtiger Tag
für ein Mehrfruchtsaftgetränk aus der Plastiktüte.
Das gesagt, möchte ich auch noch kurz ein Wort an die Community richten
und mich bedanken.
Sehr viele Zuschriften sind eingegangen zum Thema Burger King
am Fliesenplatz, wo ich ja Mahnwache gehalten habe
in den letzten zwei Monaten.
Jeden ungeraden Tag von 9 Uhr
morgens bis 9 Uhr abends. Die Mahnwache ist beendet.
Ich habe es auch mitgekriegt. Sehr viele Leute
haben es auch schon mitgekriegt. Der Burger King
ist wieder geöffnet,
geputzt und die Mäuse sind nicht mehr da,
weil ich habe herausgefunden, die Mäuse sind jetzt direkt nebenan
Hans im Glück. Die Mäuse sind jetzt da drüber gezogen.
Die Mäuse wollten nochmal,
ich habe Rücksprache mit ihnen gehalten,
die wollten nochmal so ein 2012er-Coolness-Gefühl.
Was damals angesagt war, Hans im Glück,
Elektroswing, bisschen Poetry Slam,
bisschen Handlettering.
Das wollten sie nochmal erleben bei Hans im Glück.
Deswegen sind sie jetzt drüber. Sind eigentlich Millennial-Mäuse.
Ja, ganz ehrlich,
Hans im Glück ist auch nichts anderes als Burger King
für Leute mit einer Bambuszahnbürste,
die auch schon so ein bisschen schimmelt am Holz.
Da gibt es halt auch mal zwischendurch einen Salat.
Die Leute fragen, Pia Giulia, warum bist du so gestresst?
Warum stresst dich der Umzug so?
Musst du das denn alles alleine packen, die ganzen Kartons?
Dann muss ich sagen, ich muss jetzt wochenlang sagen,
ja, ich mache das allein, ich packe alleine die Wohnung in Kartons.
Der Chris ist ja die ganze Zeit bei der Mahnwache, beim Burger King.
An den komme ich ja nicht mehr ran.
Fragen das nicht wirklich
so viele Leute?
Ich sollte mal meinem Unmut hier Luft machen.
Es ist ja so, wenn man
einen Umzug schlecht plant, dann
sind das zwei bis drei Tage Stress,
weil man dann zwei Tage vorher merkt, scheiße,
ich habe noch nichts gepackt. Ich habe die Wände noch
nicht gestrichen. Das muss jetzt alles passieren.
Aber wenn man den Umzug gut plant,
sprich zwei bis drei Monate vorher schon anfängt
mit Ausmisten, dann Sachen in Kisten
packen, die man auf jeden Fall nicht mehr braucht,
dann sind es zwei bis drei Monate Stress.
Und fürs nächste Mal überlege ich mir, ob ich nicht einfach
das verdränge, den Umzug, und dann einfach
zwei Tage vorher anfange und dann einfach zwei Tage
500 Prozent Stress habe.
Ich glaube wirklich, dass es die bessere Lösung
ist. Wenn ich so zurückdenke,
und ich habe jetzt mal wirklich heute nachgezählt,
insgesamt in meinem Leben bin ich seit meiner Geburt
13 Mal, das ist jetzt mein 13. Umzug.
Ich bin jetzt schon 12 Mal umgezogen.
Das ist mein 13. Umzug.
Ich muss sagen, das hier ist mit Abstand der stressigste
und auch gleichzeitig der,
der am besten geplant und organisiert ist
und am weitesten im Voraus.
Und das ist, glaube ich, das Problem.
Wenn ich überlege, wie ich früher
umgezogen bin, ich hatte nicht mal Umzugskartons,
ich hatte nur Ikea-Tüten.
Ich habe ganze Regale in
Ikea-Tüten klein gemacht und
einfach so transportiert. Ich habe auf
alles geschissen. Ich habe in letzter Sekunde
alles noch schnell eingepackt. Und ganz ehrlich,
so hat es auch geklappt.
Das ist eigentlich Microdosing-Umzug jetzt.
Man kommt nie richtig weg vom Stoff, aber man kriegt
immer wieder was mit ab und man ist immer wieder
ein bisschen gestresst wieder.
Das ist so schrecklich.
Ich kann auch nicht mehr.
Ich war bei einem Umzug richtig gestresst und das war
der Umzug nach Deutschland.
Da bin ich mit zwei guten Freunden, die mir
geholfen haben, paar, muss man
sagen, Second-Hand-Ikea-Möbel,
mehr waren es dann auch nicht, und zwei Sachsewohner nach Deutschland zu bringen. Und ich muss aber dann trotzdem alles verzollen, paar, muss man sagen, Second-Hand-Ikea-Möbel, mehr waren es dann auch nicht, um zwei Sachsewohner nach Deutschland
zu bringen. Und ich musste aber dann
trotzdem alles verzollen, weil man muss es machen.
Man kann nicht einfach mit dem Transporter durch
den Zoll fahren und dann so tun, als wäre da nichts
drin. Das muss man machen. Man muss da vorbeigehen,
muss sagen, was man da drin hat.
Und ich hatte richtig Schiss, weil ich nicht wusste,
ob ich alles richtig mache.
Ich meine, Zoll ist ja eine Autorität. Die gilt es
zu respektieren.
Im Prinzip bin ich dann da vorbeigegangen und die mussten dir alle Dokumente stempeln und abnehmen.
Und dann musste ich eine Liste machen,
wie viel das wert ist.
Und die Ikea-Malmkommode,
die hat vielleicht noch einen Wert von 20 Euro oder so.
Die könnte man eigentlich auch verschrotten,
weil die untere Schublade geht nicht mehr richtig zu.
Auf jeden Fall musste ich das alles auflisten.
Und ich hatte richtig Stress an dem Tag.
Es ist aber alles gut gegangen.
Es war nur diese Angst vorm Zoll.
Aber diese Angst war verstrichen,
als ich ein halbes Jahr später im Zug,
ich glaube in die Schweiz oder von der Schweiz, gefahren
bin und dann ist genau der Zollbeamter,
der wirklich so mega gelangweilt meine Dokumente
gestempelt hat, breitbeinig durch den Zug
gelaufen ist und ich realisiert habe, dass
das dieselben Menschen sind, die da breitbeinig
mit breiten Schultern durch den Zug
laufen und Angst hat, dass man da rausgezogen
wird und irgendwie einen Koffer auspacken muss.
Das sind dieselben, die da gelangweilt die Sachen
stempeln. Und seither muss ich sagen,
Zoll, okay, ist eine Autorität, aber
Respekt habe ich davor verloren. Das sind einfach
nur Beamte, die durch den Zug laufen.
So ist es. Ich wüsste gar nicht,
welchen Umzug ich von meinen
am stressigsten außer diesen, den wir jetzt gerade machen, bezeichnen würde.
Aber ich weiß noch...
Ja, welchen von den 13?
Kannst du dich noch an jeden der 13 Umzüge erinnern?
Nee, weil also zwei Umzüge waren, da war ich ja noch ein Kind.
Ach so. Ach, die zählst du auch mit?
Die zähl ich auch mit, das ist jetzt seit meiner Geburt quasi.
Ja, wo du eigentlich auch noch zur Umzugsmasse gezählt hast.
Ich wurde auch in einen Karton gesetzt.
Du wurdest auch in eine Bananenschachtel getransportiert worden.
In Luftpolsterfolie.
Aber da habe ich ja nichts mehr zu tun gehabt.
Ich habe mich selber gepackt.
Aber ich habe ja mal in München gewohnt.
Das habe ich ja schon mal erzählt.
Ich habe ja mal eine Zeit lang gearbeitet bei Sturm der Liebe.
Und da habe ich in München gewohnt.
Und das Ding war, die ersten drei Monate habe ich in so einer WG gewohnt.
Das habe ich, glaube ich, auch schon mal im Podcast erzählt.
Ich war in so einem Plattenbau, irgendwie 10. Stock,
in so einer richtigen...
Ja, die waren Freunde, die da gewohnt haben, sagen wir es so.
Und ich war so der Fremdkörper.
Ich bin da zur Zwischenmiete eingezogen,
in das Zimmer von der besten Freundin von der Mitbewohnerin.
Und die hat es gehasst, dass ich da war,
dass ihre beste Freundin nicht da war
und dass ich das Zimmer neben ihr hatte.
Und überhaupt, die hat überhaupt nicht mit mir gesprochen.
Ich weiß noch nicht mal, wie die hieß. Ich habe drei Monate
mit ihr in einer Wohnung gewohnt. Die hat sich mir nicht mal
vorgestellt.
Drei Monate warst du da.
Und ich schwöre dir, ich habe drei Monate da gelebt.
Ich habe drei Monate lang nicht die Küche benutzt.
Ich habe entweder auf der Arbeit
gegessen, was immer mega viel Geld gekostet hat
für mich als Praktikantin, viel zu teuer.
Oder ich habe bei einer Freundin übernachtet, die einzige Freundin, die ich da hatte, meine Arbeitskollegin.
Hast du dann im Sturm der Liebe Catering im Set, hast du dann vielleicht aus dem Set was gegessen?
Ja, ja.
Die Sachen, die im Set standen?
Nein, aber die musste ich teilweise eindecken.
Also ich habe ja auch teilweise im Szenenbild gearbeitet.
Genau, im Sturm der Liebe, da geht es auch um ein Hotel.
Da wird es auch bestimmt ein Frühstücksbuffet geben.
Kann man sich da nicht quasi aus dem Set bedienen?
Die Sachen werden auch weggeschmissen.
Jein.
Also die Sachen waren nach sechs Stunden im Scheinwerfer meistens sehr hart.
Aber so Ofen-Gemüsesachen, die ich dann in der Küche,
die ich oft da in der Küche bereitlegen musste,
die durfte man nachher mitnehmen.
Wurden die so mit Haarspray haltbar gemacht, die Brötchen?
Ja, die waren richtig lecker.
Habe ich letztens im Fernsehen gesehen,
Tipps für Weihnachtsbäume, wie sie länger die Nadeln behalten,
schon wenn sie auch schon sehr ausgetrocknet sind
und man die Kerzen schon ein paar Tage brennen hat lassen,
schön mit Haarspray einsprühen.
Da wird auf jeden Fall der Baum auch kein Feuer fangen.
Ich glaube, wir haben denselben Bericht gesehen,
und zwar als die Frau in einen Blumenfachhandel gegangen ist
und gefragt hat, ob sich der Kunstkranz nicht schnell entzündet.
Und die Frau dann die Fachfrau gesagt hat,
nein, Sie müssen nur ein gutes Haarspray nehmen, um das einzusprühen.
Was einfach die absolute Todesmaßnahme ist.
Danach wird einfach alles brennen.
Das ist auch so eine urbane Legende,
dass man mit Haarspray Sachen haltbar machen kann.
Oh, die Ravioli, die habe ich jetzt nicht aufgekriegt. Ich mache mal ein bisschen Haarspray drüber, kann ich morgen noch davon essen.
Haarspray ist für alles gut, außer für die Haare. Das hält gar nicht.
Naja, jedenfalls habe ich ja drei Monate in dieser WG gewohnt und dann war diese Zweckzeit quasi, diese Zwischenmiete war dann vorbei. Ich habe aber mein Praktikum verlängert.
Miete war dann vorbei. Ich habe aber mein Praktikum verlängert. Das heißt, ich musste
nochmal drei Monate da wohnen. Und das war jetzt so.
Also, ich habe da angefangen und dann
bis Weihnachten gearbeitet. Und nach
Weihnachten sollte ich dann wieder anfangen in einem anderen
Department. Hatte dann aber noch keine Wohnung.
Dann habe ich Gott sei Dank eine Einzimmerwohnung gefunden.
Juhu, mein eigenes Reich. Keine MitbewohnerInnen.
Keinen nervigen Menschen. Ganz alleine.
Das Problem war, ich konnte die erst
im Januar beziehen. Also nach
Weihnachten. Ich wollte aber Weihnachten nach Hause
fahren zu meiner Familie. So, und da hat sich jetzt
folgendes Problem ergeben. Ich bin ja mit
fünf Ikea-Säcken
und zwar wirklich großen Ikea-Säcken,
wo mein ganzes Hab und Gut, alles,
was ich zu diesem Zeitpunkt besaß, drin war.
Ikea-Tüten sind systemrelevant.
Das habe ich mir schon oft überlegt. Also, wenn es die
nicht geben würde, wo geht man hin für große Tüten?
Ja, ich bin mit diesen Ikea-Säcken umgezogen für große Tüten? Ich bin mit diesen Ikea-Säcken
umgezogen damals und hatte dann
jetzt meine Sachen in diesen fünf Ikea-Säcken
und wusste jetzt, okay,
wir haben jetzt den 23.12.
Morgen ist Weihnachten, ich muss nach Hause fahren, kann
aber nicht mit vier Ikea-Säcken in den Zug steigen.
Das geht ja nicht.
Immer war es anderes.
Ja, kann aber erst
im Januar wieder in meine neue Wohnung.
Also musste ich jemanden finden, der mir hilft,
dass ich diese Säcke irgendwo zwischenlagern kann.
Ich konnte mir aber kein Zwischenlagerungslager leisten.
Es gibt ja diese Boxen, die man mieten kann.
Mega teuer, Praktikantin, keine Chance.
Und dann wusste ich mir einfach nicht mehr zu helfen.
Und was hat man 2011 gemacht, wenn man Hilfe braucht?
Richtig, man hat bei Facebook einen Post gemacht.
Ach so, ich dachte bei Hans im Glück Börger essen.
Ja, das auch.
Aber erst hat man bei Facebook einen Post gemacht.
Und dann wirklich so Wahnsinn eigentlich im Nachhinein.
Hallo, kann mir jemand helfen?
Ich bin in München und habe vier große Säcke von Ikea
mit meinen ganzen Kleidern und alles, was ich besitze.
Ich muss es für eine Woche zwischenlagern.
Kann mir irgendjemand helfen?
Und dann hat wirklich eine Bekannte von mir,
die ich damals kannte aus dem Klinikaufenthalt,
die hat mir dann geschrieben, die kam aus Bayern,
aber nicht aus München, sondern ganz woanders her.
Die hat mir dann geschrieben, ja, ich kenne ein Ehepaar,
die wohnt in der Nähe von München.
Und das war ein 60-jähriges Ehepaar.
Die haben mal locker 40 Kilometer entfernt von München gewohnt.
Also relativ weit.
Und dann sagt sie so, ich hab die jetzt mal angerufen.
Das geht klar. Es kommt gleich jemand.
Und es ist einfach ein völlig fremder, älterer Herr, um die 60,
ist dann angefahren gekommen, 40 Kilometer nach München,
ist mein Plattenbauer die zehn Stockwerke hoch
und hat mir geholfen, diese vier Säcke runter zu
sagen in sein Auto und dann ist er mit mir zu sich
nach Hause gefahren, zu seiner netten Frau,
die uns da empfangen hat. Dann durfte ich da
bei fremden Leuten, 40 Kilometer von München entfernt,
einfach mein ganzes Hab und Gut in der
Garage lagern. Da habe ich wirklich
den Glauben an die Menschheit wieder gewonnen.
Das ist ja wahnsinnig nett und auch, dass du da nicht
anrufen musstest. Ja, ich dachte wirklich, mir geht es zu gut.
Ich habe noch nie so eine Hilfe erlebt.
Ich war so aufgeschmissen und plötzlich war ich so dankbar.
Ich dachte so, alle Probleme, die ich hatte,
sind schon eine Sekunde, die andere verpufft.
Und manchmal, dann habe ich auch so gedacht,
manchmal muss man einfach nur um Hilfe bitten.
Man muss einfach mal fragen.
Und dann gibt es immer Leute, die dann sagen,
hey, ich helfe dir.
Eigentlich Wahnsinn, oder?
Ich bin auch mal so in einen Debakel geraten.
Aber da war ich dann eher die Person, die dann geholfen hat.
Aber auch im eigenen Interesse.
Bin vor meinem Studium,
hatte ich durch Glück, durch einen Freund,
einen Platz in der WG bekommen.
Am anderen Ende der Schweiz, in der französischsprachigen Schweiz.
Und da ist nämlich jemand ausgezogen.
Und zwar der, der den Vertrag für die
Wohnung hatte, der ist ausgezogen, plus noch jemand
anderes. Und da sind zwei neue Leute rein,
ich und noch ein anderer Freund, sind da
reingezogen. Und es lief alles gut. Und im
September, als das Studium hätte beginnen sollen
und irgendwie Ende Juli, mitten
in den Sommerferien, hat plötzlich
der Freund, der schon dort gewohnt hat,
geschrieben, hey, wir haben ein Problem.
Und dann ist ein Link gekommen und dann war die Wohnung
als Annonce ausgeschrieben von dieser riesigen
Immobilienfirma. Also es war
dann plötzlich, hatten wir keine Wohnung mehr, haben wir
realisiert, weil die Wohnung konnte man anmieten
offensichtlich. Man konnte sich für einen Besichtigungstermin
dort anmelden. Habt ihr einen Besichtigungstermin
gemacht?
Ja, im Prinzip schon.
Wir haben natürlich dann gerattert, was ist denn da los?
Warum werden wir jetzt rausgeschmissen? Ja, ganz einfach, weil der Typ, der ausgezogen ist, für den ich dann eingezogen bin, der hat seinen Mietvertrag aufgelöst, weil der aus der Stadt weggezogen ist, der hat Bachelor und Master gemacht, dann hat er angefangen zu arbeiten in einer ganz anderen Stadt.
in dieser wirklich großen Immobilienfirma,
wie sich das danach noch herausstellen sollte,
dass da natürlich noch Leute drin wohnen,
die die Wohnung übernehmen.
Und dann haben wir natürlich blutgeschwitzt,
weil wir dachten, ey Leute, also jetzt im Monat müssen wir da einziehen, unser Studium geht los,
was machen wir denn? Dann haben wir da versucht
anzurufen, wir sind aber immer wieder
in die Warteschleife gekommen,
weil das eine der größten Real Estate Firmen
der Schweiz war
und auch immer alles auf Französisch.
Wir haben es kaum verstanden.
Wir sind in der Warteschleife gewesen.
Und dann dachten wir, ja gut, was machen wir jetzt?
Wir haben die Adresse gesucht.
Wir haben auch mal so ein Schreiben gehabt,
dann von dem Typen, der ausgezogen ist.
Wir hatten also einen Namen, haben da versucht hinzumelden,
da anzurufen, niemand abgenommen, keine Antwort.
Dann sind wir einfach dahin gefahren.
Und ich bin froh, dass ich da nur so ein bisschen
im Hintergrund agieren konnte.
Weil erstens bin ich ein Trainier,
zweitens war mein Französisch wirklich sehr beschissen. Und dann sind wirh, dass ich da nur so ein bisschen im Hintergrund agieren konnte, weil erstens bin ich ein Training und zweitens war mein Französisch
wirklich sehr beschissen. Und dann sind wir
da einfach in dieses Büro hoch mit
einem Aufzug. Wir haben einfach uns beim Pförtner
gemeldet und gesagt, wir müssen da hoch. Der hat uns auch
aus irgendwelchen Gründen durchgelassen, weiß ich auch nicht warum.
Vielleicht war ihm einfach alles egal. Dann sind wir
in ein Büro gekommen, was wirklich ein riesen
Großraumbüro war. Da war dann so ein
Empfangsriesen und da haben wir zu der Frau gesagt,
wir müssen zum Herr XY.
Und dann haben schon mal alle sich umgedreht und geguckt, was da
los ist, weil offensichtlich, habe ich mir
dann so zusammengereimt, sind da nie
Leute von außen, die da reinkommen.
Da waren alles Leute mit Headsets, die da irgendwie
am Tippen waren.
Ja, wirklich, also
mehr Fehl am Platz kann man sich nicht fühlen.
Da ist ein Typ gekommen, sehr groß,
weiß ich noch, sehr gut trainiert, sehr gut aussehend,
mit einem sehr geilen
Poloshirt auch, geile Hose, geile
Schuhe und mit dem haben wir dann gesprochen
und ich weiß noch, wie er einfach nur so gemacht hat, die ganze Zeit
Aha, Aha,
Aha, Aha und mein Freund
hat sich da einen abgestrampelt in seinem
Schulfranzösisch und dann ist dabei
rausgekommen, wir können die Wohnung wieder haben
zum Glück, aber sie muss abgenommen werden,
weil vielleicht müssen wir was bezahlen,
wenn da Schäden sind. Das war so ein Riesenwitz,
weil die Leute haben ja noch in der Wohnung gewohnt.
Es sind nur zwei Leute neu reingekommen,
in die zwei Räume. So, was ist passiert?
Ich habe noch nicht da gewohnt, bis dahin.
Ich habe noch nicht da gewohnt. Ich war jetzt einfach in dieses ganze
Prozedere eingeschleust worden
und musste dann, oder durfte,
auch in meinem eigenen Interesse dann die ganze Wohnung
putzen, weil es natürlich eine Abnahme gab
und wir Angst gehabt haben, dass die
Immobilienhaie kommen und wenn da nur
irgendwas bisschen dreckig ist oder bisschen
eine Kante abgeschlagen am Küchenregal,
dass da irgendwie dann Probleme auftauchen.
Also wir hatten richtig Schiss. Es ist dann auch
jemand gekommen. Aber hat der alte Mitbewohner
vielleicht einfach so sang und klang heimlich
abgehauen, damit er nicht putzen muss?
Nee, nee, der hat es einfach nicht geschnallt, glaube ich.
Das ist ihm so durchgerutscht. Und auch irgendwie das
Kündigungsschreiben, die Bestätigung,
auch mit Französisch. Ich glaube, es ist einfach lost in translation.
Also es ist ein großes Missverständnis.
Da ist eine Person gekommen,
die hat die Wohnung angeguckt und am Ende konnte ich
da einziehen. Aber ich hatte dann wirklich so zwei Wochen
Schiss, dass ich keine Wohnung habe und nirgends
unterkomme. Das tut mir wirklich leid und das klingt wirklich nach Stress.
Aber dann das Gute ist, ihr seid eingezogen und die Wohnung war tiptop geputzt, oder?
Das Schlechte ist, ihr musstet sie selber putzen.
Ja, genau.
Und bei dir hast du gesagt, war es eine Zweck-WG.
Aber gab es dann trotzdem so WG-Abende, wo man sich mal darauf verständigt hat und man geguckt hat, ob sich jeder da drin gut fühlt oder was es für Wünsche und
Anregungen gibt oder hat man auch mal vielleicht
ein Spiel gespielt oder zusammen gekocht?
Ja, das gab's, aber ohne mich.
Also ich hab mich da einfach nur involviert,
weil ich wollte einfach damit nichts zu tun haben und auch
diesen ganzen Freundeskreis von diesen Leuten,
das war mir einfach alles,
so viele Leute, die man nicht kennt,
das einfach zu überfordern.
Ich hatte ja keine einzige Ansprechperson,
nicht mal meinen MitbruderInnen,
mit denen ich auch noch irgendeine Art von Verhältnis hatte.
Deswegen wäre ich da niemals rausgegangen
und hätte da mit denen gespielt.
Was soll das?
Ich weiß noch, irgendwann bin ich dazu übergegangen,
dass ich einfach ab und zu in die Therme gefahren bin
und dann wirklich so Tagesausflüge.
Morgens ganz früh, bevor sie wach werden,
bin ich zur Therme gefahren nach Erding.
Und dann bin ich ganz spät abends mit der letzten U-Bahn nach Hause gekommen,
dass mich niemand sieht.
Und zwischendrin habe ich halt dann einfach da gegessen.
So, dass ich einfach weg bin und mich anderweitig beschäftigen konnte.
Aber alleine dann hast du die Ausflüge gemacht?
Ja, natürlich.
Und die eine Mitbewohnerin, die alle kennen,
die mit dem Mikropony, hat die nicht mal an den Stuhl sich rumgedreht und gefragt, warum du nicht am WG-Leben teilnimmst?
Die hat ja nicht mit mir geredet.
Die hat mich ignoriert.
Ich habe die ja irgendwann nur alte Brotspinne genannt.
Wenn ich mit meinen Freunden telefoniert habe,
die haben mich gefragt, was macht deine Mitbewohnerin?
Da habe ich gesagt, die alte Brotspinne hat mich ja wieder mit dem Arsch nicht angeguckt.
Die hat mir ja nicht mal Hallo gesagt.
Die war ja sauer, dass ich existiert habe.
Da wirklich die Hölle.
Hätte ich das vorher gewusst.
Das Schlimme ist, das war natürlich alles online vereinbart.
Das war so eine Hals-über-Kopf-Aktion, weil ich ganz schnell eine Wohnung brauchte für meinen Arbeitsbeginn.
Und ganz kurz vorher das erst wusste.
Und deswegen musste ich halt auf WG-Gesuch wirklich das Erste nehmen, was ich auch nur irgendwie bezahlen konnte.
Und das war halt wirklich diese Wohnung, wo die halt auch online gesagt haben,
ja, kannst einziehen. Die wollten mich auch gar nicht
kennenlernen. Hätte ich das mal gemacht, dann hätte
ich ganz schnell erkannt, nee, dann
lieber nicht.
Mir haben schon einige Leute geschrieben, dass sie
in WG-Annoncen schon gesehen haben,
dass Leute schreiben, ich höre gerne den Drinnis-Podcast.
Das finde ich sehr sympathisch.
Ja, das ist auch gut durch die Blume gesagt.
Und was ist dann am Schluss endlich, was die Werte sind?
In der WG vielleicht.
Hätte ich damals jemanden gefunden, der geschrieben hätte,
ich höre gerne den Trainingspodcast,
hätte ich mich so wohl gefühlt, dahin zu gehen.
Ja klar, ist ja auch dein Podcast.
Ja, das stimmt.
Aber auch wenn er nicht von mir wäre, weißt du, wie ich meine.
Ja, wäre es nicht viel eher noch unangenehmer,
wenn jemand deinen Podcast hört?
Ja, das ist noch schlimmer.
Aber vielleicht wäre mir dann auch mein einziger
WG-Abend, den man so als WG
geplant hat, erspart geblieben,
weil diese ganze Putzaktion und wir müssen
unsere Wohnung retten, hat uns etwas zusammengeschweißt.
Das war aber auch der Höhepunkt der Zwischenmenschlichkeit.
Die Putzteufel-WG.
Wir haben dann gesagt, in der ersten Studienwoche
komm, Mittwochabend ist der Abend, wo wir uns
dann treffen, damit wir wenigstens ein bisschen
soziales Leben haben. Ich habe das damals
noch mit mir machen lassen und dann habe ich
gesagt, okay, und dann musste ich dann aber auch
kochen. Das war das Problem. Ich war dann
als erstes dran und ich weiß genau, was ich gekocht
habe. Ich habe Nudeln mit einer Gorgonzola
Käsesoße gemacht und das war auch der einzige
WG-Abend, den es jemals gab.
Ich weiß nicht, ob es an meinen Nudeln und der
Gorgonzola Käsesoße gelegen hat.
Es gab danach nie mehr einen Abend. Haben dir die dann geschmeckt an meinen Nudeln und der Gorgonzola-Käsesoße gelegen hat. Es gab danach nie mehr einen Abend.
Haben die denn geschmeckt, die Nudeln?
Ja, haben sie geschmeckt.
Nur die anderen haben irgendwie nichts angerührt.
Ich weiß nicht, warum.
Ich habe letztens auch nochmal darüber nachgedacht,
warum genau ich Gesellschaftsspiele nicht so mag.
Und zwar habe ich gesehen, in der Insta-Story von Stefanie Sargnagel
hat sie Beschäftigung, Aktivitäten für Gruppen für ihren Geburtstag gesucht.
Also sie hat Leute gefragt, was könnte man unternehmen mit einer Gruppe Menschen, was irgendwie ein bisschen Spaß macht, aber vielleicht auch sozial nicht so intensiv ist, aber gleichzeitig auch die Leute ein bisschen aus der Reserve lockt.
Also ich bin froh, dass ich nicht am Geburtstag teilnehmen muss, das ist das Erste.
Aber sie hat etwas Interessantes gesagt.
Brettspiele, das ist eine gute Sache, weil Smalltalk wird gelenkt.
Das heißt, du kannst jedes Smalltalk-Manöver unterbinden mit
Mensch, Marcel, du bist jetzt dran, würfel mal, du Arschloch.
Du kannst, jedes Gespräch ist geführt durch das Spiel.
Das Spiel gibt vor, was eigentlich geredet werden muss.
Ja.
Das würden ja viele als positiv betrachten.
Aber ich habe ein Problem damit, habe ich dann gemerkt,
ich bin dann in mich gegangen
und ich habe mich gefragt, was stört mich denn immer noch?
Also ich weiß ja, eigentlich praktisch, weil jeder
Smalltalk wird gelenkt, aber die Zeit,
die man mit den anderen Menschen da am Tisch
verbringt, wird eben auch vom Spiel gelenkt.
Und da ist mir aufgefallen,
dass es mich stört, dass ich weiß,
dieser Abend, dieses Gespräch,
diese Zeit am Tisch,
die ist so lange, wie das Spiel dauert. Ich kann
nicht vorher gehen. Und wenn man nicht spielt
und man nur miteinander redet, da gibt's
potenziell die Möglichkeit.
Es gibt das Gefühl, dass ich jederzeit
auf der Stelle aufstehen kann und gehen, wenn
ich nicht mehr will. Das gibt es bei einem Brettspiel
nicht. Es sei denn, du spielst halt
ein sehr schnelles Brettspiel. Halligalli
oder so. Kenn ich nicht, ist mir auch
egal. Aber das Gefühl, dass ich
aufstehen kann, das gefällt mir.
Und das andere ist so ein bisschen wie Waterboarding
auf Smalltalk-Basis.
Es wird immer wieder was hingeworfen. Ab und zu
kann man aufs Klo, bisschen Freigang,
man kann ein bisschen Luft schnuppern und dann muss man
aber zurück in den Knast.
Ich liebe Brettspiele und ich liebe das
auch einfach genau das, was du eben angesprochen hast,
dass es gibt ein klares, es gibt ein Regelwerk.
Es gibt literally Spielregeln für den Abend.
Ich weiß, auch wenn ich die Leute nicht kenne, weiß ich, was passieren wird, was ich zu erwarten habe.
Und es gibt ein Regelwerk, an das sich alle halten müssen.
Das heißt, es gibt keine Ausbrüche, es gibt keinen peinlichen Smalltalk, es gibt keine peinliche Stille.
Es gibt einfach etwas, woran ich mich festhalten kann, was mir auch Spaß macht und das weiß ich sehr zu schätzen. Und ich mag es einfach, es macht Spaß und ich mag es auch, weil es etwas Unverf. Es sei denn, jemand kann überhaupt nicht verlieren, das ist was anderes. Aber dieses, ich kenne die Person nicht oder wir sind so verschieden, wenn wir jetzt miteinander sprechen, dann kann das auch noch hinten losgehen. Das gibt es beim Spielen nicht, weil alle machen dasselbe, alle haben ein Regelwerk, an das sie sich halten.
halten. Aber ich muss auf der anderen Seite sagen,
wenn man sich mit Leuten trifft, die ein Regelwerk brauchen, damit zwischenmenschliche
Interaktion funktioniert in Form einer
Spiel, dann möchte ich mich auch nicht mit Menschen treffen.
Und ganz ehrlich, manchmal finde ich auch die Eskalation
gut, weil da gibt es einen Grund aufzustehen und zu gehen.
Julia, ich finde,
es wäre Zeit mal wieder für ein Bubble
Update, weil ich habe mich in eine Sache reinbegeben
beim Kistenpacken in den letzten Wochen
und Monaten. Es hat sich wirklich sehr lange
hingezogen, meine Bubble, muss ich sagen.
Ich kann auch gleich erklären, warum.
Hast du Lust auf ein Bubble-Update?
Auf jeden Fall.
Bubble-Update.
Wohin hat dich denn der Algorithmus getragen?
Wo bist du aktuell gelandet?
Also der Algorithmus, ich weiß nicht, die Hörbuch-App,
ja, da gibt es ja auch einen Algorithmus,
hat mich zu einem Buch getragen von Stefan Aust,
der Bartha-Meinhof-Komplex, und zwar schon vor zwei Monaten.
Ich habe angefangen, das zum Einschlafen zu hören,
weil ich dachte, das ist perfekt.
33 Stunden dauert das.
Ein richtiger Oschen ist das.
Dann ist es aber immer spannender geworden.
Ich habe mich immer mehr dafür interessiert.
Dann habe ich es angefangen,
mit Kopfhörern beim Kistenpacken zu hören.
Und ich muss sagen, wenn wir jetzt schon über WG und Umzug gesprochen haben,
das ist ja auch ein Thema gewesen bei der RF, also der Baader-Meinhof-Komplex.
Da geht es um die Geschichte der ersten und auch zweiten Generation der Roten Armee-Fraktion.
Und die hatten ja so viele sogenannte konspirative Wohnungen,
wo die untergetaucht sind und die Sachen geplant haben.
Und ich habe gelernt,
Heute sagt man Airbnb.
Ich habe gelernt, dass die dann natürlich so, die haben so Fake-Wohnungen,
also die haben schon darin gelebt, aber nicht
so gelebt, wie das nach außen hin wirken sollte.
Die haben dann Fake-Einzüge
veranstaltet. Also Umzüge,
dass jemand vorgefahren mit, weiß nicht,
Milestransporte, stelle ich mir vor.
Dann wurden da ein paar Ikea-Malm-Kommoden
und ein Billi reingetragen und ein paar Matratzen,
damit für die Nachbarn es so aussieht,
als würde da jemand einziehen.
Und das mussten sie ja wirklich im Wochentakt,
im Akkord, wurden da Wohnungen
angemietet. Weißt du, wie oft
die in einem Monat umgezogen sind?
Das muss ja unglaublich gewesen sein.
Aber das haben dann nicht sie selber angebietet,
sondern natürlich dann Leute, die anders aussahen als sie
und dann so scheinmäßig, oder was?
Ja, die haben dann auch Papiere natürlich geklaut und kopiert
und sich ausgegeben.
Den Bart angeklebt.
Ja, das waren schon die selber.
Das war ja ein großes Netzwerk.
Und auch, was sie gemacht haben,
die haben nicht nur Wohnungen angemietet,
sondern sind auch einfach bei Leuten aufgekreuzt,
von denen sie dachten,
wir gehörenören zu unserem
Unterstützer in den Dunstkreis.
Das waren dann irgendwelche linke
Leute, wo man dann aufgekreuzt ist und gesagt hat,
kann ich hier mal mit zwei Freunden
pennen. Dann haben das auch Leute erlaubt,
die wussten manchmal auch nicht genau, wer das ist,
aber für zwei Nächte kann man da mal jemanden schlafen
lassen. Und dann sind die aber immer mehr,
also in Frankfurt gab es noch einen Fall von, ich glaube
ein Künstler, ich weiß den Namen nicht mehr,
da kam dann Ulrike Meinhofen, ich glaube,
er hat sich nicht erkannt und die hat gefragt, können wir hier
mal für ein paar Nächte bleiben, so
dreht zu viert. Dann ist da Andreas Bader
und die anderen gekommen, Astrid Pohl,
und dann sind da aber immer mehr gekommen,
und das hat sich über Wochen gezogen, über Monate.
Der Typ hatte in der Wohnung gewohnt,
erstmal hat er das Wohnzimmer aufgegeben, die haben
dort drin gelebt, dann durfte er nicht mehr in die Küche.
Dann hat er nur noch sein Schlafzimmer gehabt,
wo er drin geschlafen hat.
Am Ende durfte er noch nicht mal ins Schlafzimmer.
Und irgendwann nach Monaten, er war dann auch mal in Ausland,
musste wegziehen nach Mallorca zu einem Freund,
weil er es nicht mehr ausgehalten hat,
weil da so viele Leute sind.
Also wirklich der reine Drinni-Horror eigentlich.
Warum hat er die denn reingelassen?
Ja, er hat sie nicht mehr rausgekriegt.
Natürlich sind die ja auch mit Knarren reingekommen.
Und die sind dann dort gewesen.
Und er hat dann einfach irgendwann gesagt,
ja, Leute, offensichtlich, die Wohnung gehört nicht mehr mir.
Ich muss sie wohl jetzt einfach abgeben.
Dann ist er ausgezogen, also mit nix.
Weil die haben ja alles in Beschlag genommen
und musste sich eine neue Wohnung anmieten.
Was sind das für Mietnomaden gewesen?
Ja, wahnsinnig. Also wenn du mit denen
irgendwie was zu tun hattest, das ist wirklich der drinnige
Albtraum. Und ich sag dir, da gab es auch WG-Abende.
Da wurde
der Stuhl sowas von umgedreht und mal
sich in Kreisgesetzung gefragt, wie sich alle
fühlen. Da wurde erstmal gefragt, bist du radikal
genug? Ja, Tatsache.
Aber das ist wirklich der Horror. Auch wenn ich
denke, ja, da will man irgendwie so
Ende 60er Jahre, da will man irgendwie so Ende 60er Jahre, 70er Jahre mal ein bisschen auf Terror machen. Da will man mal irgendwie was in die Luft jagen und am Ende bist du da einfach Umzugshelfer von der RF. Du musst ja immer Fake-Umzüge machen.
damit es nach außen, wenn man Nachbar kommt und sagt,
haben Sie Salz, haben Sie Zucker da, kann ich mir was brauchen,
damit das so aussieht, als wären da Leute.
Und hinten war dann mit Granathörfer und Handgranaten alles ausgestattet.
Aber vorne dann so ein Telefon.
Der eine hat gesagt, Sie sind dann bei Woolworth, wie er es genannt hat.
Woolworth.
Woolworth haben sich ein Geschirrset immer gekauft für die Wohnung,
das sie dann so aufgestellt haben, damit das so ein bisschen bürgerlicher aussieht.
Aber alles fake. Stell dir vor,
du musst aus Fake-Gründen ins Einrichtungshaus zu Ikea am Samstagvormittag,
wo die Hölle los ist. Du weißt aber,
das Zeug wirst du gar nicht brauchen.
Das ist nur aus Fake-Gründen.
Die mussten ja dann auch in die Self-Scan-Kasse gehen, oder?
Ja, wahrscheinlich.
Die Frage ist, hat die RF
Hotdog gegessen danach? Ich glaube,
die RF hat sich so eine
Eiswaffel geholt für 50 Cent
und dann am Soft-Ice-Automaten
hat sie ganz aufgedrückt. Also sie haben das Eis
da rausgeschleckt, dann haben sie die Waffel weitergegeben
und dann hat der Nächste sich ein neues Soft-Ice
damit geholt. Und damit haben die komplette
Soft-Ice-Maschine leer gemacht.
So schätze ich sie ein.
Auf jeden Fall stelle ich mir das wahnsinnig
stressig vor. Also 13 Umzüge hast
du in deinem Leben gemacht, Julia. Die haben das
dann vielleicht in einem Monat gemacht.
Das muss man auch wollen.
Das ist ja eine Entscheidung gewesen.
Julia, hast du auch ein Bubble-Update
für uns und für mich? Gibt's
etwas, was du empfehlen kannst? Ich stock ja
gerade so ein bisschen im Internet. Es fühlt sich an, als würde
es nicht richtig buffern. Als hätte ich
Buffering-Probleme in meinem Leben.
Bei mir wird immer nur derselbe Müll reingespült.
Was gibt's denn Neues? Hast du
irgendwas, was du mir jetzt empfehlen kannst?
Was sollte ich mir angucken?
Gott sei Dank hat mich mein YouTube-Algorithmus mal wieder
auf den rechten Pfad gespült.
Ich bin ja, hab ich ja schon erwähnt, ich bin ja sehr
gestresst, gerade vor der allgemeinen Situation.
Und da brauch ich dann wirklich so hohes Samm-Content,
den ich mir abends reinpfeife, der mich runterbringt,
der gut anzusehen ist, den man so snackable wegbingen kann,
wie die Jugend heutzutage sagt.
Und ich habe etwas gefunden.
Es ist jetzt wirklich kein Geheimtipp.
Ich habe jetzt gesehen, das Video hat inzwischen über 7 Millionen Aufrufe.
Aber als ich es geguckt habe, war es gerade noch neu.
Und jetzt dachte ich so, jetzt kann ich mal einen richtigen Geheimtipp teilen.
Und jetzt sehe ich auf einmal, es ist voll
viral gegangen. Naja, vielleicht
habt ihr es ja noch nicht gesehen. Also ich möchte auf
diesem Weg den YouTube-Kanal von
Rosi Mayo oder Rosi
Mayo empfehlen. Mayo wie Mayonnaise.
Mayo wie Mayonnaise, aber mit I
statt Y. Also nicht wie Mayonnaise.
Also nicht wie Mayonnaise.
Und
ja, sie hat ein Video
gemacht, das ist auch das, was so viral gegangen
ist. What I eat in a week in Italy
aka what my nonna cooks for me lol.
Was? Das ging mir jetzt
gerade ein bisschen zu schnell. What I eat in a week
in Italy und dann in Klammern aka
what my nonna cooks for me lol.
Und sie besucht halt ihre
Oma in Kalabrien, das ist
in Süditalien.
Also wenn man jetzt in dem Stiefel denkt, den Italien als Umriss hat,
dann ist das quasi da, wo der dicke Onkel ist, unten im Südwesten.
Und die Nonna ist halt dermaßen sich einem am Abrödeln in der Küche.
Und das ist halt wirklich richtig geil anzusehen,
weil sie dokumentiert halt wirklich jeden Tag,
was es morgens, mittags, abends zu essen gibt.
Und es ist so spannend,
weil es ist nicht dieses high-end, schickimicki,
geile Gerätschaften-mäßiges Kochen,
sondern wirklich so from scratch.
Und dann wirklich in einer großen Plastikschüssel
wird alles angerührt.
Und dann auf dem Gaskocher, auf dem Balkon
wird dann irgendwie das Lamm und so.
Geheimzutat Schweißperlen. Ja. Geheimzutat Schweißperlen.
Ja, Geheimzutat Schweißperlen.
Da wird wirklich noch mit Schweiß und mit den Händen gekocht.
Und ich liebe es, das anzusehen.
Und man lernt auch viel über die italienische Küche,
nämlich, dass man zum Beispiel als ersten Gang immer Pasta isst
und dann kommt erst der richtige Gang mit Fleisch und Salat
oder mit Fleisch und Gemüse.
Das ist so Gang und Gäbe.
Und man sieht auch, was essen sie.
Es ist sehr, was macht, also überhaupt,
man hat so eine falsche Vorstellung von italienischer Küche,
wenn man in Deutschland ist, immer Pasta, Pasta, Pasta.
Aber man denkt gar nicht, was sie alles mit Pasta mischen,
was man gar nicht am Schirm hat, zum Beispiel Bohnen,
was wir hier alles gar nicht machen.
Und es ist so interessant zu sehen.
Und das Lustige ist halt, dass sie diese Nonna in Italien hat,
die sie besucht.
Und dann hat sie aber mütterlicherseits,
die Mutter kommt aus Moldawien. Und da ist sie halt auch einmal bei der Nonna in Italien hat, die sie besucht. Und dann hat sie aber mütterlicherseits, die Mutter kommt aus Moldawien,
und da ist sie halt auch einmal bei der Nonna zu Besuch eine Woche.
Und da hat sie ein anderes Video noch gemacht,
What I Eat In A Week in Moldova.
Und das ist auch so spannend, weil die Oma mütterlicherseits
wohnt richtig, richtig, richtig auf dem Dorf in Moldawien.
Und das ist halt wirklich so bauernmäßig
mit den eigenen Tieren noch und so.
Und das ist so spannend anzusehen, was man da isst, wie man es zubereitet und so.
Und ich liebe solche Videos.
Ich liebe auch einfach solche stummen Vlogs, wo nur Musik kommt und man sieht einfach, was passiert.
Ich liebe es auch, wenn die Leute nicht reden.
Ja, genau, wenn sie einfach nicht labern.
Grundsätzlich.
Und das ist einfach so spannend und das ist richtig cool anzusehen.
Und das ist mein Bubble Update.
Und ich möchte euch empfehlen, euch die Videos anzuschauen von Rosi Mayo.
Vielen Dank, Julia.
Da gucke ich mir das an, aber da hat man immer noch Hunger danach, oder?
Das stimmt, ja.
Also am besten beim Essen gucken.
Oder kriegt man dann ein schlechtes Gefühl, weil man denkt,
oh, was ich esse, ist so...
Nein, überhaupt nicht.
Könnt ihr ja auch als Essen Fleisch mit Beilage.
Nein, gar nicht.
Ich habe da ein richtig gutes Gefühl, weil, wie gesagt,
die sitzen dann da und trinken auch aus Plastikbechern ihr Trinken
und essen halt vom Bäcker irgendwelche Teilchen als Nachtisch.
Das ist alles so ein bisschen,
es ist einfach so eine einfache Sache
und das gefällt mir. Ja, werde ich mal angucken.
Ich werde berichten, Julia. Danke.
Ich würde sagen, wir machen hier an der Stelle
mal einen Punkt, oder? Ja, es muss
ja leider sein. Wir müssen ja weitermachen.
Ja, ich gehe jetzt gleich zu Hans im Glück.
Mal gucken, was da so geht. Ich packe mal
wieder alleine weiter.
Die nächste Mahnwache steht bei dir an.
Wenn ihr uns einen Gefallen tun wollt,
dann gebt uns doch bitte eine Bewertung bei Spotify oder Apple Podcast oder wo auch immer ihr das hört.
Oder bzw. und abonniert uns.
Das ist ganz wichtig, dass ihr uns abonniert.
Dadurch setzen sich ja die Charts zusammen.
Das wissen viele nicht.
Neue Abonnements.
Oder wenn ihr eine WG-Annonce schaltet,
schreibt doch da mal rein, ich höre Drinnis Podcast,
wenn ihr euch selber als Drinni bezeichnen würdet
und vielleicht auch nicht so ein Pene-Gorgonzola-Lebnis
haben wollt wie ich.
Und empfehlt doch einfach mal den Podcast
einer Person, die ihr mögt, weiter.
Oder einer ganzen Gruppe.
Einfach mal mega unangenehm in eine WhatsApp-Gruppe
mit 200 Mitgliedern reinposten.
Einfach ungefragt.
Von eurem Jambetrommelkurs.
Nächste Woche sind wir dann wieder in alter Frische da.
Und bis nächsten Dienstag.
Ich weiß nicht, was du meinst.
Ich bin immer in alter Frische hier, Julia.
Ich aber nicht.
Mein Auge zuckt schon so.
Also bis nächsten Dienstag.
Und bleibt drin und bleibt gesund.
Tschüss.
Tschüss.
Und bleibt drin, bleibt gesund. Tschüss.
Tschüss.
Drinnis, der Podcast aus der Komfortzone.