DRINNIES - Freispruch wegen Wildlederjacke
Episode Date: May 23, 2022Die erste Folge DRINNIES vor Publikum! Ein ganzes Hummelvolk hört heute gespannt zu, wenn Giulia und Chris der Frage nachgehen, ob sie im Herbst lieber die Kelly Family Kreuzfahrt oder Metal-Wellness... machen. Außerdem: Warum im Hafen Köln-Mühlheim Millionen von D-Mark auf dem Grund liegen, was wirklich in den Leitz-Ordnern steckt, die sich Angeklagte vor das Gesicht halten und warum Nektarinen der Max Giesinger unter den Pfirsichen sind. Leinen los!Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Drinnis, der Podcast aus der Komfortzone. Ich hoffe, es geht euch gut und wenn nicht, ist auch okay.
Ich bin Chris Sommer. Mir gegenüber sitzt die
Comedy-Autorin und Schauspielerin und
Podcasterin Julia Becker.
Man muss sie vorstellen. Die Leute müssen ja
wissen, mit wem sie es hier zu tun haben.
Und hier mir gegenüber
sitzt Drehbuchautor,
Comedy-Autor, Legende,
Podcaster Chris Sommer.
Vielen Dank. Das ist ja jetzt sehr hochgegriffen, Legende.
Aber zur Erklärung, wir haben Gäste heute.
Das erste Mal bei diesem Podcast sind Leute, andere Leute als wir im Raum.
Gut, es sind nicht Leute, es sind Tiere.
Aber sie sind ebenso begeistert, wie ich gerade vernehme.
Es sind nicht die Vögel, es sind nicht irgendwelche Igel, die aufs Dach gekratzt sind, sondern es sind Hummeln.
Hummeln, Hummeln, Hummeln.
Wir haben Hummeln unter Dach, sie sind unter die Ziegel gekochen und surren und hummeln rum. Wie hören sie?
Ein großes Hummelnest hat sich hier eingenistet. Wir freuen uns sehr. Endlich hören Leute unseren Podcast aus nächster Nähe.
Aber Hummeln sind nicht gefährlich. Sehe ich das richtig? Das siehst du ganz richtig.
Das sind unsere kleinen pelzigen Freunde.
Das sind eigentlich die Panda-Bären der Lüfte, oder?
Pelzig, süß. Man muss keine Angst haben.
Es ist nicht ein Grizzly, wenn man dem
den Lachs klaut, dass der jetzt kommt.
Hummeln sind die
dankbarste Audience, die man bei einem
Live-Podcast haben kann. Ich bin sehr froh.
Ich verstehe nicht so richtig, warum sie alle ein BWB-Trikot
anhaben. Aber ich bin
froh, dass sie da sind. Jetzt können wir mal ein bisschen
testen, wie wir auch vor Publikum
funktionieren, wie man so schön sagt.
Ich habe gelesen, dass Hummeln sind geschützt,
so wie Bienen auch. Man darf nichts
gegen sie unternehmen. Also ich glaube, es ist auch kein Problem,
wenn sie hier leben. Ich meine, wir leben
freundschaftlich. Sie sind hier, sie ertragen
unser Gelaber und wir ertragen ihr Hummeln
quasi. Ihr Summen. Ja, das ist eine friedliche Koexistenz. Sie müssen unsere schle hier, sie ertragen unser Gelaber und wir ertragen ihr Hummeln quasi. Ihr Summen.
Ihr Summen.
Ja, das ist eine friedliche Koexistenz. Sie müssen unsere schlechten Gags ertragen und wir ertragen, dass sie sich unter den Dachziegeln durch das Holz fressen.
Sie fressen sich durch das Holz. Ich habe extra gegult gerade.
Und wir haben herausgefunden, dass das Hummel sind. Wir haben gerade das Fenster geöffnet, da hat es gesummt und...
Hilfe!
Oh Gott! Was mache ich? Mach esnet, da hat es gesummt und... Hilfe! Hilfe! Oh Gott!
Was mache ich?
Mach es aus, was ist es? Warte mal,
ich kann dich nicht sagen. Es ruft mich jemand an. Warte mal.
Ablehnen.
Wer hat dich ja jetzt angerufen?
Kann ich nicht sagen. Arbeit. Hilfe.
Was ist denn noch nie passiert? Oh Gott.
Warum rufen mich... Mein Blut ist in deinen
Adern geronnen. Warum rufen mich die Leute
mit FaceTimern? Zu Glück nicht Video.
Musst du mir so einen Schreck einjagen.
Ich kann jetzt gar nicht mehr.
Ich muss die Podcast-Aufnahme abbrechen.
Das war zu viel für mich.
Ohne Vorankündigung angerufen worden.
Das ist mir schon sehr, sehr lange nicht mehr passiert.
Hilfe, Hilfe, Hilfe.
Hilfe.
Wo sind wir stehen geblieben?
Schnell zurück zum Hummeln.
Schnell zurück.
Ich habe einen ganz nervösen Ausschlag jetzt.
Also, wir waren bei den Hummeln.
Du hast gesagt, dass sie sich nicht durch Holz fressen.
Genau. Sie sind unsere Freunde und Helfer.
Ich weiß nicht, ob sie was helfen.
Aber sie sind auf jeden Fall unsere Freunde.
Ich finde sie cool.
Die sind so dicklich und süß und schwer
und fliegen aber trotzdem durch die Gegend.
Ich mag die.
Und ich habe ja dieses, ich habe plötzlich Summen gehört
und ich dachte erst, es ist eine Wespe oder eine Hornisse im Raume.
Ich habe mich umgeschaut,
heldenhaft wollte ich da das Insekt rausbegleiten
aus dem Raum und habe es nicht gefunden
und dann habe ich mal genau hingehört und dann
habe ich mein Ohr an die Wand gelegt
und habe plötzlich gehört, dass es hinter
der Wand ist, also quasi in der Wand drin.
Da habe ich gemerkt, okay, alles
klar, hier muss sich ein Nest
befinden und ich hatte erst tierisch Angst, dass es ein Hornissenest ist,
weil, kurze Vorgeschichte, ich bin mal als Kind in eine Hornisse getreten.
Wer das schon mal gemacht hat, weiß, wie riesengroß diese Viecher sind
und wie sehr das weh tut.
Und ich hatte wirklich Angst davor.
Abgesehen davon hatte ich mal von einem Wespenstich eine Blutvergiftung
und bin fast gestorben, das habe ich auch schon mal erzählt.
Und ich habe tierische Angst vor den Viechern
und deswegen hatte ich Angst, dass sie jetzt bei uns ein- und ausfliegen.
Und dann habe ich gehorcht und dann
habe ich aber eine Bestandsaufnahme gemacht, weil
ich habe dann gesagt, wenn da ein Nest ist,
das heißt ja, dass sie da ein- und ausfliegen
müssen. Das heißt, wenn ich da lang genug
bleibe, draußen und von außen beobachte,
wann sie ein- und ausfliegen,
dann sehe ich auch, was da für Tiere ein- und ausfliegen.
Und ich war so erleichtert,
als ich da hingeguckt habe.
Und da fliegt eine Hummel rein
und eine andere Hummel fliegt wieder raus.
Ich muss aber sagen, eigentlich nichts
schlimmer. Also gegen dieses FaceTime
klinge ich von eben. Dieses Marimba-Phone
oder was das ist, ist in Summen von
kleinen Tierchen nix.
Ich muss auch sagen, früher
hatte ich Angst vor so
Tieren und ich verstehe auch, es gibt Leute, die haben Allergien oder schlimme Erlebnisse. Heute macht es mir das nichts. Aber wenn ich FaceTime klingeln höre in der Bahn zum Beispiel, da zittere ich. Und ich bin jetzt auch gerade ein bisschen am Zittern und ich finde es auch schade, weil wir haben so eine professionelle Rampe. Ich habe mir so viel Mühe gegeben am Anfang, weil der erste Eindruck zählt von unseren neuen Freundinnen Hummeln und jetzt klingelt das bei einer Aufnahme. Einfach nur peinlich.
Einfach peinlich, auch unangenehm für uns beide.
Wir sind wirklich gerade, ich merke das schon,
wir sind immer noch ein bisschen am Zittern.
Aus dem Flow raus. Ich bin total rausgebracht.
Ich kann kaum mir hier in Ruhe über Hummeln
Gedanken machen. Das ist ja wirklich, vielen Dank
auch hier an die anrufende Person.
Danke vielmals. Ich bin total aus dem Konzept
gebracht. Ich muss auch sagen, ich habe einen
großen Respekt vor dir, Julia, dass du Hummeln, Wespen
und Bienen unterscheiden kannst, weil
Offenlegung liegt. Ich kann das nicht.
Ja, du hattest auch nicht mit jeder
dieser Arten schon mal ein Nahtoderlebnis.
Ich schon. Ich komme wirklich
vom richtigen Dorf und ich komme von der richtigen Wiese,
vom richtigen Hügel und da waren
sie alle vertreten und da bin ich quer durchgelaufen
und habe mich von jedem Tier schon mindestens
einmal stechen lassen. Ich bin praktisch
in einem Misthaufen groß geworden, also mir muss man
nichts sagen. Aber ich kann sie
nicht unterscheiden und ich weiß, man macht sich drüber
lustig, aber bei mir ist Hummeln, Wespen, Bienen
wie Aprikose, Nektarine, Pfirsich.
Wenn da keine Schilder bei sind
im Supermarkt, dann bin ich verloren.
Einfach alles kaufen, blind kaufen, das bringt doch nichts.
Wenn du mir sagst, bring eine Nektarine mit,
dann bring ich das ganze Paket mit.
Aprikose, Nektarine, Pfirsich.
Ich kann das nicht unterscheiden.
Und allen drei Sorten jeweils drei Kilo.
Das selbe Problem, was du mit Nektarine, Pfirsich und Aprikose hast,
hab ich mit Johannes Oerdinger, Max Giesinger und Andreas Burani.
Die kann ich auch auseinanderhalten.
Da bring ich dann auch alle drei mit nach Hause.
Einer hat einen Hut, das weiß ich. Einer der dreien.
Ich glaube Johannes Oerding.
Johannes Oerding? Und den erkennt man ja dann ohne Hut nicht.
Das ist ja sehr klug.
Der hat vielleicht sogar einen Iroh oder so.
Einen roten. Sieht man nicht.
Ich versuche mir das beruflich jetzt auch anzugewöhnen.
Beruflich immer nur mit Hut.
Und dann privat ohne Hut.
Aber so ein rosa Cowboy-Hut, oder?
Ja.
Bin ich gut, dann erkenne ich dich auch privat.
Auf jeden Fall, die Hummeln sind jetzt da.
Wir müssen nichts unternehmen.
Weil ich dachte, vielleicht muss man ja sie davor beschützen,
hier unter den Ziegelsteinen ein Nest zu bauen.
Vielleicht ist ja für sie das auch schädlich.
Ja, ganz ehrlich, unter dem Haus hier will ich auch nicht wohnen.
Da regnet es doch rein in die Ziegel.
Aber vielleicht können wir auch einfach, wenn das eine gute
Koexistenz, ein gutes Zusammenleben wird,
jetzt mit den Hummeln. Ich habe auch gelesen,
das Volk, das lebt jetzt einen Sommer lang hier.
Also wir werden einen schönen Sommer gemeinsam verbringen hier.
Sind das digitale Nomaden oder was?
Die sind immer nur irgendwo
da, wo sie gerade sein wollen.
Nur, dass sie am Ende der Saison sterben.
Das wäre so geil, wenn digitale Nomaden auch am Ende der Saison sterben. Das wäre so geil, wenn Digitalnummern
auch am Ende der Saison sterben.
Ich mache jetzt drei Monate in Bali
und dann ist auch auf Tschüss angesagt.
Dann war es das.
Das ist so geil. Es kann jetzt natürlich sein,
dass wir bald von Hummeln ersetzt sind.
Der Hummel-Podcast,
der Podcast aus der Hummel-Station.
Ja, Hummels.
Der Podcast aus der Hummel-Zone.
Ja, ganz ehrlich, viel schlechter kann es noch nicht werden, oder?
Vielleicht sogar ganz beruhigend, wenn alle immer nur summen ins Mikrofon.
Ist das für die auch blöd, in so einem Hummelnest zu leben?
Weil das sind ja ganz viele Leute.
Aber es sind, glaube ich, gesellige Tiere.
Die müssen das und die mögen das auch, oder?
Ja klar, die sind doch ein Volk.
Die sehen sich doch als
Kollektiv. Da geht doch gar nichts alleine.
Andere Seite können sie sich auch aussuchen, wo sie
hinziehen wollen. Das ist auch eigentlich ganz schön, oder?
Ja, und da frage ich mich auch wirklich, also so richtig klug
können die ja nicht sein, weil es gibt hier echt
viele Häuser in Köln. Und warum
man ausgerechnet diese Bruchbude hier fliegt
und sagt, komm, da bauen wir jetzt unser Netz.
Das muss mir auch mal jemand erklären.
Vielleicht hat es genau deswegen zu tun.
Also sie kommen hier und gentrifizieren unseren Wohnraum.
Also in der Bruchbude, es kommen linke Künstler rein, die die Wände streichen.
Linke Künstler, Mannissen.
Dann kommen die Investoren, es wird aufgekauft.
Und die Hummeln sind die Vorboten davon.
Eigentlich Vorboten der Gentrifizierung, die jetzt schon fortgeschritten ist.
Wir sind mittendrin.
Hummeln wählen auch die Volt-Partei, das wissen viele nicht.
Ich will gar nicht wissen, wie viele Hummeln
jetzt schon in Kalk wohnen, weil sie sagen, Kalk
ist im Kommen. Ja, aber jetzt mal weg von den
Hummeln. Wir haben andere Sachen noch zu besprechen.
Ich habe was Wichtiges.
Und zwar möchte ich Sie hier ganz offiziell fragen.
Chris, wir kennen uns jetzt schon so lange.
Wir gehen schon lange durch
dick und dünn gemeinsam. Wir haben gemeinsam
einen Podcast. Wir haben einiges durchgestanden. Ichn gemeinsam. Wir haben gemeinsam einen Podcast.
Wir haben einiges durchgestanden.
Ich möchte dich jetzt hier und jetzt fragen.
Möchtest du mit mir eine Kelly-Family-Kreuzfahrt machen?
Moment, gibt es das?
Das gibt es.
Kelly-Family-Kreuzfahrt.
Es gibt es. Ich habe es gesehen.
Gibt es die Kelly-Family überhaupt noch? Ich dachte, die wären auseinandergegangen.
Natürlich gibt es die. Die machen wieder Cash ohne Ende. Ich denke, wenn der Betrag stimmt im Vertrag, dann gibt es die Ich habe es gesehen. Gibt es die Kelly Family überhaupt noch? Ich dachte, die wären auseinandergegangen. Natürlich gibt es die, die machen wieder Cash ohne Ende.
Ich denke, wenn der Betrag stimmt im Vertrag,
dann gibt es die Kelly Family immer wieder.
Das ist eigentlich schön für die Fans.
Man weiß, wenn die KünstlerInnen, die man anhimmelt,
vom Geld abhängig sind, dann werden sie immer wieder zurückkommen.
Ehrlich gut, oder?
Ja. Und du hast jetzt Ja gesagt, oder?
Nein, nein.
Bitte.
Also es ist eine Kelly Family Kreamily-Kreuzfahrt.
Es ist eine Kelly-Family-Kreuzfahrt.
Vier Tage lang auf dem Kreuzfahrtschiff mit der Kelly-Family.
Und die Kelly-Family ist so groß, dass sie alle Zimmer belegt hat.
Und man kann auch noch mitreisen, oder wie ist das?
Nein, das Schiff ist natürlich riesengroß.
Jeder kann ein Zimmer haben.
Und die Kelly-Family ist auch an Bord.
Und es gibt jeden Abend ein Konzert.
Und es gibt noch ein ganz tolles Rahmenprogramm drumherum.
Also man kriegt richtig viel geboten.
Es kostet auch nur 1000 Euro aufwärts für vier Tage mit der Kelly Family.
Rahmenprogramm Chewie Kelly frisst einen Hasen, der auf dem Meeresgrund gesunken ist,
den er so zufällig getroffen hat.
Und zwar lebendig.
Nein, ich lese dir mal kurz vor.
Nein, ich lese es dir mal kurz vor.
Freuen Sie sich auf die viertägige The Kelly Family Cruise mit Konzerten, Poolpartys, Meet & Greets, Workshops
und einem umfangreichen Rahmenprogramm auf drei Bühnen
und in weiteren Locations.
Und jetzt kommt der Oberhammer.
Inklusive 350 Megabyte Datenvolumen pro Person.
Moment, 350 Megabyte?
Ja, du hast 350 Megabyte Datenvolumen pro Person. Moment, 350 Megabyte? Ja.
Ja, du hast 350 Megabyte Datenvolumen inklusive.
Da kann man ja genau einfach mal eine YouTube-Werbung gucken und dann ist es vorbei.
Genau, die YouTube-Werbung vor einem Kelly Family Video kannst du dir angucken.
Also die 350 Megabyte hätte ich an deren Stelle nicht erwähnt.
Nee, das ist sehr unangenehm.
Aber es ist nicht alles.
Im Preis inbegriffen ist auch noch das Trinkgeld an Bord.
Moment.
Das heißt, du musst den unterbezahlten Fachkräften an Bord kein Trinkgeld geben.
Das ist schon inklusive.
Ja, ja, klar.
Das ist inklusive.
Die kriegen natürlich ein Trinkgeld ausgezahlt, wenn du da für 1000 Euro eine Reise buchst.
Da bin ich mir ganz sicher.
Und das ist eine echte Kreuzfahrt?
Die gibt es jetzt dieses Jahr oder was?
Die gibt es im September.
Da habe ich auch jetzt schon mal geguckt, aus reinem Interesse,
wenn wir da anlegen könnten. Also für die Kelly-Family
reicht nur die Nebensaison.
Und ich habe ja schon erzählt, dass ich auf dem
Kreuzfahrtschiff war als Kind und das war in der
Nebensaison, ich glaube, das war sogar auch September.
Und ich sage euch eins, da stürmt es
und dann ist das auch noch an der Ostsee
oder Nordsee, ich weiß gerade nicht, auf jeden Fall ist das
irgendwo, wo es kalt ist.
Und ich sage euch, das wird eine Katastrophe.
Ja, wo fährt das denn lang?
Nach Irland oder wohin?
Ja, das denkt man.
Wo fährt das hin?
Nach Stockholm und zurück?
Das hat rein gar nichts mit der Kelly-Family zu tun.
Das hat rein gar nichts mit der Kelly-Family zu tun.
Aber ich gehe da hin, weil ich möchte für 999 Euro
möchte ich die 350 Megabyte Datenvolumen mehr abholen.
Das ist mir wichtig.
Kreuzfahrten sind eine super Sache.
Ich hab mich beruflich sehr damit beschäftigt und man kann sagen,
die sind jetzt eigentlich quasi CO2-neutral,
weil die werben teilweise damit,
dass sie Storhalme abgeschafft haben.
Das ist eine super Sache. Die Storhalme sind weg,
also kann man guten Gewissens eine Kreuzfahrt machen.
Ja, ziemlich sicher. Und da sehe ich
auch die Kelly-Family. Also wenn die an Bord sind,
dann spart man Wasser, weil man duscht
nie. Ein Gag aus den 90er Jahren.
Ja, aber ich denke mir so,
es gibt doch wirklich nichts Unangenehmeres,
auch als Band. Vor allem die Kelly
Family hat auch einen Fan-Circle,
muss ich jetzt auch mal sagen, der maximal
unangenehm ist, die auch sehr, sehr, sehr,
sehr heftige Fans sind. Also
wirklich so unangenehm groupie-mäßig
und das auch schon seit 40 Jahren und die
sind ja inzwischen alle schon 50, die Fans
und die sind halt immer noch teilweise so
und dann bist du mit den ganzen Leuten
auf einem Schiff gefangen, vier Tage lang, du kannst
denen gar nicht aus dem Weg gehen. Das ist ja
der absolute Albtraum, oder? Das frage ich mich
auch immer, es gibt ja in den USA, glaube ich,
die sind diese Cruises sehr groß, also es gibt
irgendwie eine Jazz-Cruise und Comedy-Cruises
und so, mit so echten
Comedy-Leuten, also Leute, die so mit so echten Comedy-Leuten.
Also Leute, die man kennt oder echten Jazz-Leuten.
Wirklich auch Stars, wo man auch viel Geld hinblättert, glaube ich.
Das ist ja auch gar nicht so günstig, so eine Kreuzfahrt.
Und da denke ich mir auch immer, also dann ist man da.
Wie lange mit unterwegs?
Oder kommen dann die Stars nur für das Konzert aufs Schiff?
Oder pennen die denn da?
Weil es ist ja schrecklich.
Die pennen da.
Und da habe ich mir auch überlegt,
wollen wir nicht vielleicht auch mal eine Kreuzfahrt anbieten mit Drinnis?
Eine Drinnis-Kreuzfahrt?
Ich würde dann einfach einige Sachen anders machen
als andere Kreuzfahrten.
Also zum Beispiel,
wenn wir eine Drinnis-Kreuzfahrt machen
mit unseren Drinnis-HörerInnen,
dann würden alle auf ihrem Zimmer bleiben.
Das ist ganz klar.
Es gibt keinerlei Programm,
wo man nicht nach draußen für gehen muss.
In das Bistro oder in die Aula
oder so muss man nicht. Es gibt auch
das Essen nicht im Restaurant, sondern es wird einem durch so eine
Luke durch die Tür geschoben. Jeder isst
auf seinem Zimmer. Aber jeder hat einen Balkon.
Es gibt nur Außenkabinen, dass jeder draußen
sitzen kann. Mit einem ganz guten Sichtschutz
nach links und rechts, dass man niemanden sehen muss.
Das Ziel ist, dass man eine Woche
auf dem Kreuzfahrtschiff unterwegs ist, ohne
dass man eine andere Person sieht.
Das ist schon nahezu genial.
Also man geht irgendwo hin, wo ganz, ganz viele Leute sind.
Wie viele Leute sind auf einer Kreuzfahrt?
Paar tausend.
Paar tausend.
Man geht zu ganz vielen Leuten, aber man will nichts mit Leuten zu tun haben.
Also kann man eigentlich auch zu Hause bleiben.
Ja, kann man machen, aber dann hat man nicht eine schöne Aussicht.
Und da sind wir direkt beim nächsten Punkt.
Ich würde das Schiff nicht fahren lassen. Ich würde das Schiff im Hafen stehen lassen. Am besten auch direkt in Duisburg oder so. Es würde in Duisburg stehen, es würde auch nicht ablegen.
einer Stadt mit dem Schiff anlegst und hast dann einen Tag, kannst du dir die Stadt
angucken, hast du einen enormen
Druck. Du bist einem enormen Druck aus, einem Zeitdruck.
Dann heißt es, sie haben jetzt
hier acht Stunden Zeit, Barcelona
zu erkunden und sie müssen pünktlich
wieder hier sein und wenn sie nicht pünktlich sind, fährt das Schiff
ohne sie ab.
Bist du in einer Stadt, in der du noch nie warst,
kennst dich nicht aus, weißt nicht, wie lange die Wege dauern,
verschätzt dich komplett, bist
die ganze Zeit im Stress, musst aber hier noch die
Gaudikirche und da musst du aber auch noch ein Eis essen
und da hinten noch Tapas,
Batatas, Fritters und dann
hast du nämlich den Salat und bist viel zu spät.
Und diese ganzen Landgänge sind
unter vollkommenem Druck entstehen die.
Und man trifft alle anderen PassagierInnen
an Land. Ja, Albtraum.
4000 Deutsche werden gleichzeitig an einem Ort rausgelassen.
Schlimmer kann es nicht sein. Deswegen wird unser Schiff gar nicht erst ablegen, damit niemand in Stress reinkommt. Wir bleiben in der Duisburger Bucht und da kann man ja, wenn man Glück hat, auch noch eine Robbe sehen. Also das ist doch wunderbar, oder nicht? Und man kann aber trotzdem erzählen, ich war auf einem Kreuzfahrtschiffen. Ich war ja noch nie drauf. Ich stelle mir die eigentlich immer wie sehr große Autobahnraststätten vor.
Von der Atmosphäre her.
Auch von den Preisen. Man trifft Leute, die man sonst
nie treffen würde. Es ist irgendwie
so ein Gefühl von Nähe, weil man ist jetzt gerade
da, aber man ist auch nicht
da, weil man reist ja eigentlich weiter
und die Atmosphäre, es läuft so eine
Musik. Es ist alles so ein bisschen mit Holzimitat
ausgestattet, mit Steinimitat.
PVC-Folien ist ein Thema. Industrie-Teppich ist ein Thema.
So stelle ich mir das vor. Ist es das, was es ist?
Ja, das ist es.
Ich muss auch sagen, ich kenne einige Leute aus dem Musikbereich, die manchmal so diese Kreuzfahrten mitmachen.
Jetzt nicht irgendwie Jazz-Cruises, wo man dann als Star angekündigt wird, sondern als Hundskommune-Band, wo man das spielt.
Die gibt es ja auch.
Und das sind Leute oft, wo man auch sagt,
die verkaufen dir auf dem Kiesplatz einen Gebrauchtwagen,
wo der Kilometerstand manipuliert wurde.
Ich habe nämlich auch gesehen, im gleichen Zug,
ich habe mich da noch weiter reingefuchst.
Also mich hat das angesprochen mit der Kelly Family Kreuzfahrt.
Und dann habe ich aber darunter gesehen,
dass es auch noch eine andere Kreuzfahrt gibt,
und zwar die Metal Cruise.
Und da möchte ich ja auch mal kurz vorlesen. Der Name ist natürlich Programm. Es gibt Metal Bands, die spielen. Es ist eine Metal Kreuzfahrt gibt, und zwar die Metal Cruise. Und da möchte ich ja auch mal kurz vorlesen,
der Name ist natürlich Programm, es gibt Metal-Bands,
die spielen, es ist eine Metal-Kreuzfahrt.
Spricht mich so schon mal an,
muss ich ganz ehrlich sagen. So, aber dann
hat es mich komplett vom Hocker gehauen, und zwar
das umfangreiche Rahmenprogramm der Reise
mit Comedy, Metal-Karaoke,
Meet & Greet mit den Stars,
Lesungen, Kino, Tätowierer,
Metal-Wellness und Musik-Workshops, lässt jedes Heavy-Metal-Herz höher schlagen. Karaoke, Meet & Greet mit den Stars, Lesungen, Kino, Tätowierer, Metal Wellness
und Musikworkshops, lässt jedes
Heavy-Metal-Herz höher schlagen.
Was heißt wohl Metal Wellness?
Statt einer schönen Ganzkörpermassage wird
eine E-Gitarre auf den Rücken gehauen und kaputt
gemacht oder was genau? Oder man macht ein Moshpit
mit einem Physiotherapeuten, solange bis man wieder
eingerenkt ist. Oder man hat
einen Aufguss in der Sauna mit Faxe-Bier.
Mit so großen, riesen Ein-Liter-Dosen.
Boah, ich hab so Bock, Metal Wellness zu machen, ohne Witz.
Metal Wellness.
Warum nicht einfach Wellness sagen, oder?
Ja, was ist Metal Wellness?
Ich mach eine Wette, beim Comedy-Programm ist dann Bülent Ceylan,
der so Headbängt.
Mach ich eine Wette mit.
Ja, der macht den Aufkuss in der Sauna
und macht dann Kopfstreimer so.
Ja, Bülent Ceylan war ja Sauna und macht dann Kopfstreimer so. Ja,
Bill & Chellion war ja auch schon beim Traumschiff.
Stimmt. Der hat Erfahrung.
Der war nicht so schlecht.
Der war nicht der schlechteste Schauspieler in der Folge,
sagen wir mal so. Gewagte These,
aber sagt auch einiges über das Traumschiff aus.
Muss man auch sagen.
Also Metal Cruises, und was sind dann da für Bands?
Kennst du die Bands?
Die Stars?
Mir sagt das alles überhaupt nichts.
Ich habe die Namen schon wieder alle vergessen,
so wie sie halt heißen.
The Dying Scorpions und Suicide Silence.
Gut, wir müssen auch sagen, wir sind nicht in der Metal-Szene.
Wir kennen uns nicht aus.
Überhaupt nicht.
Wir müssen den Respekt dieser Musik bewahren.
Ich kenne nur Danzig.
Da hört mein Wissen schon auf.
Und Manowar und Slayer.
Sonst kenne ich nichts.
Aber jetzt mal eine scharfe investigative Frage zu Kelly Family.
Die haben doch mal auch auf dem Schiff gelebt, auf dem Hausboot.
Da klingelt bei mir was.
Ja, richtig.
Also Kelly Family Crews.
Ja, die haben auf dem Hausboot gelebt, sehr lange.
Wenn sie nicht in ihrem Bus gelebt haben und auf Tour waren,
dann waren sie auf dem Hausboot.
Und das Hausboot lag im Hafen von Köln-Mülheim.
Aber es war ein Hausboot.
Es war ein Hausboot.
Das heißt, sie sind nicht damit rumgesegelt oder rumgefahren.
Doch, die sind da zeitweise auch rumgefahren.
Aber die längste Zeit haben sie, glaube ich, dann in Köln-Mülheim gewohnt damit.
Auch da das Phänomen Kelly Family, eine sehr große Familie,
pfercht sich in einen kleinen Raum, in ein Schiff ein und lebt dann da.
Eine großartige Idee.
Was ist das für ein Phänomen?
Von sehr vielen Leuten gehen in sehr enge Räume ein.
Ich weiß nicht, aber das ist alles das, was ich nicht mag.
Und ich finde es komisch.
Ich möchte jetzt der Kelly-Family echt nicht zu nahe treten.
Ich möchte ihn auch nicht unterstellen.
Ich möchte ihn auch wirklich nicht zu nahe kommen.
Aber haben Sie vielleicht vor, dieses Kreuzfahrtschiff zu entführen
und wieder an Münheimer Hafen anzulegen damit?
Ich habe auch noch eine Insider-Information.
Und zwar hat mein Vater mir mal erzählt,
dass Joey Kelly mal als Speaker bei ihm im Betrieb gesprochen hat.
Als Incentive quasi.
Den kann man ja buchen als Speaker.
Wusste ich auch nicht.
Motivationscoach, Speaker.
Für eine Weihnachtsfeier, wo er den Leuten zum Silvester hin
nochmal zu den Jahresabschlüssen richtig Dampf unter den Arsch macht.
Das ist das OMR, der Staubsaugervertreter.
Jedenfalls hat er da gesprochen
und hat da so ein bisschen aus dem Nähkästchen
geplaudert von seiner Zeit damals bei der
Kelly Family und auf dem Hausboot.
Und er hat erzählt, der Vater hat ja damals
die gemanagt und hat alle Entscheidungen getroffen
und die ganze Tour organisiert
und so. Dann direkt Dortmund, Westfalen, Halle
und so. Und das war dann voll der Hype.
Und der Vater hat darauf bestanden,
dass er alle Gagen von den Konzerten immer in bar kriegt.
Warum wohl? Umsatzsteuer? Fragezeichen?
Vielleicht Steuern?
Vielleicht.
Das war so geil.
In den 90ern war alles möglich.
Jedenfalls hat er das ganze Geld im Schiffsbauch,
hatten die das Geld, hat er erzählt.
Und hat gesagt, wir hatten immer mindestens eine Million Mark
in bar, im Schiffsbauch.
Im Bauch von dem Schiff. Und ich dachte mir so,
Alter, habt ihr das Schiff mal gesehen? Das Schiff war von
1920. Das war damals schon
70 Jahre alt. Da hätte ja wirklich
eine kleine Nagelfeile gereicht, dass das Ding
untergeht mit einer Million Mark
in bar. Ich sag jetzt mal so, ein Schiff, was
da im Wasser liegt, das hat ja dann auch irgendwann mal
Standschäden. Das muss ja gepflegt werden. Ja, klar.
Da rostet auch mal was durch.
Was ist, wenn Teile von diesem Geld abgesunken ist?
Mühlheimer Hafen, Köln-Mühlheim und wir eigentlich da den großen Kelly-Family-Schatz haben
und niemand weiß davon.
Wollen wir da mal tauchen gehen?
Ich glaube, da müssen wir mal D-Mark-Taucher ranlassen.
Und ich glaube auch, es gibt ja immer noch so und so viel
Milliardenmark, die bis heute
nicht umgetauscht wurden bei der Zentralbank
in Euro.
Und ich glaube, dass das ganze Geld der Kelly Family damals auf den Grund gesunken sind von Köln-Münheim.
Ich glaube, dass da extrem viel D-Mark liegt.
Das ganze Geld, was nicht zurückgegeben worden ist, ist das, was die Kelly Family, was sie den Steuern vorbei schmuggeln wollten.
Ja, und komischerweise, als sie vom Hausboot umgezogen sind
und nicht mehr auf dem Boot gewohnt haben,
danach sind sie pleite gegangen. Ist das ein Zufall?
Interessant, interessant. Ich glaube nicht.
Ich sag mal so, im Frühling ist die Strömung
im Rhein mit einem Rechtszug drauf.
Vielleicht ist das auch ein bisschen nach Düsseldorf
gegangen. Oder Richtung Duisburg.
Und da sind wir wieder bei der Robbe. Jetzt wissen wir nämlich auch,
warum die in Duisburg war.
Die ist dem D-Mark-Strom gefolgt.
So kommt eins zum anderen.
Und da wird unser Kreuzfahrt stattfinden.
Und dann bieten wir nämlich auch so Ausflüge an,
wo man dann alleine D-Mark tauchen kann.
Man kriegt einen Tauchlehrer und dann wird man runtergeschickt.
Und dann kann man so apnoemäßig runtertauchen
mit so einem kleinen Kescher.
Und dann kann man noch die letzten D-Mark-Bündel
der Kelly Family einsammeln.
Das wäre doch ein Happening. Also ich wäre da dabei.
Ich würde da gerne tauchen.
Ja, ich auch. Wer taucht nicht gerne
in der Duisburger Bucht?
Kreuzfahrten sind aber
eine gute Ausrede. Das ist kurz davor,
wie man sagen würde, ich fliege jetzt ins Weltall.
Also da ist man nicht mehr erreichbar.
Kreuzfahrt auf dem internationalen Gewässer,
da wird dich jetzt wohl niemand anschreiben
oder anrufen und sagen, hey Julia, wir brauchen noch eine Abrechnung für dich oder kannst du noch dies und das fertig machen für die Arbeit.
Im internationalen Gewässer ist es wie in der Stratosphäre zu sein, im Weltall, auf dem Weg zum Mars.
Und selbst wenn du da Netz hättest, hättest du ja eh nur 350 Megabyte.
Du könntest gar nicht die Mails runterladen, die dich erreichen. Das ist doch perfekt.
Es ist perfekt. Am schönsten wäre eigentlich, wenn man jedes Wochenende eine Kreuzfahrt machen könnte,
oder?
Ja.
Auch nicht nur für die Umwelt ist das gut, sondern auch einfach für die Mitarbeitenden
auf der Arbeit, die dann wissen, man ist nicht erreichbar.
Ja.
Das ist gut.
Ich möchte nämlich heute eine Trendseiterfrage mit dir besprechen und im besten Falle auch
beantworten, die uns jemand zugeschickt hat.
Und da geht es auch um Wochenende und um Ausreden und um Nachfragen, die unangenehm sind.
Aber erstmal, Trainer ab.
Nike hat uns geschrieben und in der Nachricht,
die ich gleich verlesen werde, geht es um ein Problem,
was mich schon länger umtreibt, nämlich die Frage,
was machst du am Wochenende, wenn die auf die Arbeit gestellt wird.
Weil im Prinzip, was ich am Wochenende mache,
ist in die Horizontale zu gehen,
im Bett, auf der Couch oder irgendwas anzugucken,
um mich zu zerstreuen.
Viele Leute nutzen aber das Wochenende,
natürlich, um irgendwelchen Aktivitäten draußen nachzugehen,
Menschen zu treffen, Sachen zu erleben,
die man dann am Montagmorgen beim Café miteinander teilen kann
und dann davon berichten kann, wo man jetzt wieder, in welchem Park man wieder geslacklined hat, in welcher Berg man hochgekraxelt ist, wo man essen war und so weiter und so fort.
Und Nike schreibt, seit ein paar Monaten arbeite ich in einem Büro zusammen mit mehreren KollegInnen. Mir ist nach ein paar Wochen aufgefallen, dass am Freitag oft gefragt wird,
was man so am Wochenende vorhat
und oder am Montag, was man denn so am Wochenende gemacht hat.
Viele meiner KollegInnen sind sehr aktiv am Wochenende
und machen total viele Sachen,
während sich meine Wochenendaktivitäten
auf sehr typische Drinni-Aktivitäten beschränken.
Da mein Drinni-Dasein zumindest auf der Arbeit nicht offiziell ist,
weiß ich oft nicht, was ich auf diese Fragen antworten soll, ohne komisch
langweilig rüberzukommen.
Habt ihr mir einen ultimativen
Intro-Tipp? Also ich kenne die
Fragen sehr gut.
Es beschleicht einen ein schlechtes
Gefühl, wenn man sagt, ich mache eigentlich nichts am Wochenende,
außer, wie gesagt, ausschlafen,
etwas essen und mich ausruhen.
Kennst du das auch? Ich kenne es
ganz genau. Es ist einem peinlich, wenn man sagt,
ich habe eigentlich zwei Tage nicht das Haus verlassen.
Ich habe dann manchmal gesagt,
ich war einfach draußen.
Aber mit draußen meine ich halt Balkon
oder am Fenster. Mit draußen meine ich
drinnen.
Ich muss sagen, ich habe das schon sehr, sehr lange,
ich habe das schon als Teenager oft gehabt,
dass ich einfach nichts gemacht habe, auch im Urlaub.
Diese ganzen Fragen im Englischunterricht,
wo die Englischlehrkräfte nach den Ferien
mit einem sprechen wollten, ein bisschen smalltalken, um
wieder reinzukommen. Was hast du im Urlaub gemacht?
Und ich gesagt habe, ja,
ich bin zu Hause gewesen und ich habe
irgendwie, weiß ich noch nicht, Playstation 2
gespielt oder so. Ja, ich frage mich immer, wie die
Leute das machen, so viel am Wochenende zu erleben,
weil eigentlich ist Wochenende so die Zeit,
Samstag ist immer so klassisch, die ganze
scheiß Hausarbeit, die übrig geblieben ist,
Haushalt zu machen. Und wenn man das
geschafft hat, ist man so im Arsch,
dann will man doch einfach nur noch rumliegen und chillen, oder?
Genau, Samstag steht man auf
und dann ist eigentlich schon wieder Abend und am Sonntag hat man
ein schlechtes Gefühl, weil gleich Montag ist.
Wie machen die Leute das, dass die dann noch so viel
erleben? Was geht da ab?
Aber du kennst es auch, wir stellen fest, wir kennen dieses Problem.
Wir kennen dieses Gefühl.
Ich glaube, sehr viele haben das Gefühl.
Also ich lüge wirklich wöchentlich.
Lüge ich Leute an, die fragen, was ich da mache am Wochenende.
Ich mache nichts.
Ich esse ein Solero Cremissimo aus dem Bottich raus.
Und sonst mache ich nicht viel.
Ich gucke Bares Ferraris nach.
Ich gucke irgendwelche Netflix-Serien. Ich gebe mich dem YouTube-Algorithmus her. mache ich nicht viel. Ich gucke Bares Ferraris nach, ich gucke irgendwelche Netflix-Serien,
ich gebe mich dem YouTube-Algorithmus her,
ich mache nicht viel. Natürlich muss man dann
Ausreden zuziehen. Man kann ja
nicht einfach die Hosen runterlassen von den Leuten.
Ich verstehe das. Man will sich ja da nicht als
Drinny offenbaren. Das ist ein schambehaftetes
Gefühl vor den Leuten.
Das ist ja auch sehr intim. Man will das auch nicht nach außen kehren.
Man will ja nicht, dass alle Leute wissen, dass man Drinny ist.
Ganz ehrlich, was geht es die Leute an?
Ich weiß, es ist Smalltalk, aber man muss doch auch nicht hier,
wir sind doch nicht beim Leben der anderen, oder?
Wo man einen Rapport erstatten muss, was denn passiert ist.
Aber ich möchte jetzt einen Tipp sagen für diese Situation.
Wir alle schauen Serien, schauen Filme, spielen Spiele am Wochenende.
Vielleicht einfach mal diese Sachen, die wir konsumieren im Entertainment-Bereich,
als Inspiration nutzen
für unser Wochenende-Alibi.
Zum Beispiel, ich habe am
Wochenende jemanden in Albuquerque aus dem
Knast geholt.
Ich verstehe, du willst eigentlich das, was in der
Fiktion erzählt wird, zu deinem
Leben machen. Richtig.
Ich habe in San Andreas ein Auto geklaut.
Ich habe in der
eises Kälte am Samstag
in dem ausgehöhlten Bauch eines Pferdes geschlafen.
Moment.
The Revenant.
Richtig.
Ich habe in einem Ort namens Dust 2 Handgranaten ausprobiert.
Counter-Strike.
Ist jetzt vielleicht nicht so...
Counter-Strike.
Da hab ich immer nur Assault.
War immer die Map,
die ich gespielt habe.
Das ist meine Lieblings-Map.
Holt euch die Inspiration von da,
wo ihr seid. Nehmt euch die
aus eurer Lieblingsserie, eurem Lieblingsfilm.
Was machen die Leute da in dem
Film, in der Serie? Lasst euch
inspirieren für den Smalltalk.
Ihr seid euren KollegInnen nicht eine
richtige Aussage schuldig.
Ich habe im Poolheimer
Walzwerk Sterling Silber unterpreisig
verkauft.
Ja, zum Beispiel.
Ich bin am Wochenende mit
Gern Air nach Cannes geflogen.
Ganz klar. Gibt es eigentlich Gern Air
noch? Ich glaube nicht. Leider nicht.
Es gab ein großes Gern Air Spezial, das muss ich noch
nachgucken, aber ich habe gehört, Gern Air gehört, Joe Gerner hat seinen Tod vorgetäuscht.
Du sprichst über Gerner, die Airline-Footshow Gerner von GZSZ,
der Serie, die jeden Abend bei RTL läuft.
Für die jüngeren Leute, die keinen Fernsehen mehr gucken.
Wir müssen die Hummeln hier ins Boot holen.
Die leben nur einen Sommer lang.
Die wissen gar nicht, was lineares Fernsehen ist.
Wir müssen die mit reinholen.
Hummeln sind die Generation TikTok. Da geht alles ganz schnell. Vor allem stell dir vor, du lebst nur einen Sommer lang. Die wissen gar nicht, was lineares Fernsehen ist. Wir müssen die mit reinholen. Hummeln sind die Generation TikTok.
Da geht alles ganz schnell.
Vor allem stell dir vor, du lebst nur einen Sommer lang.
Du kommst ja quasi im Sommer an.
Ja.
Und du weißt ja noch gar nicht, welches Eis geil schmeckt.
Ihr ganzes Leben ist ein Sommer.
Das heißt, eine Stunde ist vielleicht eine ganze Woche für sie.
Das heißt, stündlich werden Hummeln gefragt,
was machst du jetzt am Wochenende?
Oh Gott, wie anstrengend.
Was ist das denn für ein Druck?
So viele Serien kann man noch gar nicht gucken.
Boah, Hummeln haben
eine dermaßen eine Bringshow. Das tut mir richtig
leid für die. Die müssen richtig ackern, die
armen Schweine. Stell dir vor, du lebst
nur einen Sommer. Irgendwie auch schön, die Vorstellung.
Es bleibt einem
vieles erspart. Boah, ich würde jeden
Tag nackt ins Freibad gehen.
Wirklich, das ist mir so scheißegal.
Genau genommen sind doch Hummeln auch die ganze Zeit nackt.
Oder nicht? Ist Fell für sie?
Nein.
Ist das Kleidung für sie?
Die haben einen Pelz.
Die haben einen Pelzmantel.
Fühlt sich Pelz wie ein Kleidungsstück für Tiere an?
So Fell, weil das verlähern sie ja teilweise auch.
Bei gewissen Tieren verdünnt sich ja das Fell.
Das kann also schon sein, dass man so beim Sommer
ein dünneres Fell hat, im Winter ein dickeres. Ja, und daieren verdünnt sich ja das Fell. Das kann also schon sein, dass man so beim Sommer hat man ein dünneres Fell,
im Winter ein dickeres. Ja, und da sieht man wieder
die Ironie der Natur.
Hummeln leben nur einen Sommer lang und
haben trotzdem einen Pelzmantel an.
Den ist die ganze Zeit dermaßen, die haben eine
Bullenhitze. Also so klug können die nicht sein.
Und die schwitzen unter
dem Pelz.
Also ich habe jetzt komplett Mitleid mit den Hummeln.
Ja, die tun mir leid.
Ich würde dir jetzt gerne irgendwie so ein kleines, eine Erfrischung anbieten.
Zurück zu Nike.
Man könnte natürlich auch einfach ein Hobby erfinden und dann das beibehalten für jedes Wochenende.
Also vorgeben, man ist einer Sache sehr intensiv hinterher.
Zum Beispiel, wir können natürlich sagen, ich bin Imkerin.
Und dann bin ich jeden Samstag, Sonntag natürlich einfach bei meinem Bienenvolk und ich muss
das betreuen. Da sag ich dir eine Sache,
ich weiß genau, wie deutsche ArbeitskollegInnen
auf sowas reagieren, die sagen, kannst du uns mal
einen Honig mitbringen? Ja, dann gratis abstauben,
die haben wir gerne. Und dann sag ich dir eins, Nike,
flotte Biene kaufen, umfüllen.
Umfüllen in ein Weckglas.
Und dann werden die sagen, oh mein Gott,
so einen guten Honig hab ich noch nie gegessen.
Das schmeckt ganz anders als aus dem Supermarkt.
Mit einem günstigen Honig,
der aus der ganzen Welt zusammengestellt wird,
zur Glassammlung, zur Glastonne gehen
und da die alten Einmachgläser rausholen
und das umfüllen.
Unser Bio-Lehrer hat immer gesagt,
Waldhonig ist nichts anderes als ausgekotzte Blattlaus-Scheiße.
Du, da halte ich mich raus.
Also wirklich biologisch gesehen.
Mit der Honig-Bubble möchte ich mich nicht
anlegen. Ja, aber das ist doch
eine gute Idee. Vorgeben, dass man
Imkerin ist und dann sagen,
ich bringe euch mal einen Honig mit und dann einfach
den guten von Sir Edwards oder wie der
heißt, von Aldi mitbringen und umfüllen.
Sehr kostenintensiv. Aber eigentlich
im Prinzip ein Hobby, was sehr
spezifisch ist, was die Leute aber auch
nicht verleitet, zu sagen, komm doch mal
zu uns. Also man kann nicht sagen, ich bin jetzt am Wochenende am Fußball
spielen gewesen, weil dann wird man vielleicht noch gefragt, komm doch
mal mit uns Fußball spielen oder kann ich mal zugucken.
Vielleicht eher sowas, vielleicht auch einfach
ein Hobby erfinden, sowas wie
Steilwandfliegenfischen. Was man alleine
machen muss, was aber auch gefährlich ist.
Ja, das finde ich sehr gut. Ich spiele
Edelpolo, aber nur alleine.
Das ist mein Hobby.
Ich bin quasi im Edelpolo-Training.
Ich sage zwar nicht,
wofür ich trainiere, aber ich mache das alleine.
Und solche Sachen.
Aber ich habe gerade auch nochmal über die Imkersache
nachgedacht. Der Nachteil ist
natürlich, dass die Leute dann automatisch von dir
denken, dass du sehr gut
mit den Tieren kannst. Und wenn
sich dann mal so eine Wespe, Biene, Hummel, Hornisse
ins Büro verfliegt,
dann werden sie natürlich als erstes dich rufen,
weil sie denken, du kannst die jetzt hier ausräuchern
und dann wird sie wieder entfliegen oder sie wird
irgendwie verschwinden.
Haben wir nicht sogar mal eine Drinnseilerfrage dazu
beantwortet, wo jemand das Problem
hatte, mit Spinnen umgehen zu können?
Genau. Und wenn du es einmal machst, dann wird natürlich davon ausgegangen.
Also man muss ein Hobby suchen, was keine Fragen offen lässt,
was auch nicht dazu verleitet, dass man etwas von diesem Hobby in den Arbeitsalltag mitbringen kann,
sprich ein Honig.
Man darf nicht besuchbar sein und es darf auch nicht googlebar sein.
Eigentlich muss man was komplett erfinden, was es gar nicht gibt.
Oder etwas so Unangenehmes, wo die
Leute sich nicht hintrauen, weil da so viele Leute
sind. Sowas wie Mittelalter-Larps
oder so. Wo man dann hingeht, wo dann
ganz viele Leute sind, wo man es als
normale, unbeteilte Person sowieso
sich unangenehm fühlen würde.
Oder man erfindet ein Ehrenamt.
Man sagt einfach, ich hab keine Hobbys, ich
mach immer nur Ehrenamt. Jedes Wochenende
was anderes.
Das ist doch perfekt, oder?
Dann denken die nicht nur, dass du kein Rindy bist,
sondern die denken auch, dass du noch mega barmherzig bist
und alles für die Menschheit machst.
Vielleicht wirst du dann sogar deiner Ämter im Beruf etwas erleichtert.
Du musst vielleicht dann keinen Kaffee mehr kochen.
Die Leute fragen nicht, weil Julia macht Ehrenamt am Wochenende.
Ja, da mache ich ihr nochmal einen schönen Kaffee. Ehchen. Die Leute fragen nicht, weil, oh, Julia macht Ehrenamt am Wochenende. Ja, da mache ich ihr doch mal einen schönen
Kaffee. Ehrenamt Netflix bingen.
Das mache ich auch ehrenamtlich.
Ja. Ganz ehrlich, ganz gelogen
ist es nicht. Ich mache Twitter ehrenamtlich.
Ehrenamtlich
und deswegen auch nicht so gut.
Das ist nicht meine Hauptbeschäftigung. Ich mache es nicht
hauptberuflich. Ich bin nicht ausgebildet dafür.
Deswegen muss man auch Abstriche machen.
Ja. Gut, ich glaube, damit haben wir
die Frage von Nike beantwortet. Und sonst,
wenn es gar nicht mehr geht, kündigen.
Das ist immer mein Vorschlag. Einfach
den Beruf wechseln, ins Ausland
ziehen. Der Gesellschaft generell den Rücken kehren.
Eine neue Identität zulegen. Das funktioniert
eigentlich immer. Ein altes Rustico in
Italien kaufen und alleine in den
Bergen renovieren. Oder zwischen
Duisburg und Köln-Mülheim tauchen und hoffen, dass man Geld findet.
Also D-Mark-Scheine und dann sich ein neues Leben aufbauen.
Wir helfen gerne.
Das war die Drehseiter-Frage dieser Woche.
Vielen Dank, Nike. Wir hoffen, wir konnten helfen.
Drehseiter. Scharf nachgefragt.
Ich habe mich übrigens mal wieder rausbegeben aus den eigenen vier Wänden und gezwungenermaßen war ich unterwegs.
Ich habe nämlich endlich, und da muss ich wirklich sagen, nach über einem Jahr Wartezeit,
habe ich endlich einen Termin bekommen zum Kirchenaustritt.
Es war schwieriger, da ranzukommen, als an, keine Ahnung,
Karten für die Kelly Family Kreuzfahrt.
Es war wirklich schwierig.
Ich habe mich weg auf 6 Uhr gestellt, als die
neuen Termine freigegeben wurden und habe
dann schnell zugegriffen.
Und dann wirklich hatte ich einen Termin. Unglaublich
auch, dass man da persönlich vorstellig werden muss.
Das finde ich echt erstaunlich. Ich habe das damals
noch in der Schweiz schriftlich gemacht.
Und dann muss man eigentlich einfach nur schreiben, ich möchte austreten. So freundliche Grüße. Und ich habe mir das aber nicht nehmen lassen. Ich habe da ein halbes Manifest geschrieben. Also ich habe da irgendwie noch drei Seiten dazu geschrieben, begründet und so völlig ungefragt, irgendwie auch unangenehm nachgenommen.
Unstimmigkeiten in der Bibel aufgelistet.
Bibel aufgelistet.
Ich habe hinten noch ein Quellenverzeichnis,
ein Literaturverzeichnis, vorne Inhaltsangabe.
Habe ich mir da mit Open Office zusammengeschüßert.
Hast du es dann noch
leimen lassen, das Ganze?
Ich habe es bindend lassen.
Im Copyshop.
Auf jeden Fall, da sind aber Nachfragen gekommen.
Aber ich war da so klug, ich war damals schon
ausgezogen bei meinen Eltern, aber
meine Mutter ist da relativ gut mit so Anrufen, die abzuwenden, weil sie ist aus der Generation Festnetz, wo oft mal Leute noch anrufen, unangekündigt, was verkaufen wollen, irgendwelche krude Umfragen, Callcenter.
Und da habe ich gesagt, ja, ich gebe euch einfach mal an eure Festnetz-Telefonnummer und da, glaube ich, wurde dann auch angerufen und dann brieflich nochmal nachgefragt.
auch angerufen und dann brieflich nochmal nachgefragt.
Ja, ich hoffe,
das passiert bei mir nicht. Ich musste jedenfalls dorthin und unglaublich
aber wahr, man muss auch noch Geld bezahlen, dass man
da austreten darf und zwar 30 Euro
in Köln. In anderen Städten ist es
teilweise sogar mehr, manchmal sogar 60 Euro.
Und das war im Gericht, ne? Das war
beim Amtsgericht und ich war wirklich höchst
gerade verwirrt. Ich dachte, ich gehe jetzt da irgendwo
in so einen Verwaltungsbunker rein
und gehe da kurz rein und dann gehe ich wieder raus.
Aber ich bin da hingekommen und das war
wirklich so gerichtgerichtmäßig.
Ein echtes Gericht? Ja, so richtig wie bei Barbara
Salasch.
Also nicht Bürgeramt, wo man dann so
zum Schalter... Nein, es war ein echtes Gericht.
Und ich habe erst gedacht so, okay, ich bin
beim Eingang rein und dann gab es auf einmal
so, wie beim Flughafen halt, diese
Bodyscanner und man musste seine Tasche abgeben und die wurden gefilzt. Da habe ich gedacht, okay, das ist nicht der Eingang rein und dann gab es auf einmal so, wie beim Flughafen halt, diese Bodyscanner und man musste seine Tasche
abgeben und die wurden gefilzt. Da habe ich gedacht,
okay, das ist nicht der Eingang, wo ich
reingehen muss. Ich muss ja nur aus der Kirche austreten.
Da bin ich wieder rausgegangen, habe ich so
geguckt, wo ist denn der Eingang
für die Kirchenaustritte? Guck mal, das ist genau für
solche Leute wie mich, die dann noch mit dem Manifest kommen
und waren irgendwie was Böses vermutet dabei.
Und dann bin ich noch mal
rein und habe noch mal rumgeguckt,
ob ich irgendwas übersehen habe, ob ich irgendwas falsch war.
Dann bin ich wieder raus.
Und dann hat schon der Security-Mann gesehen,
dass ich die ganze Zeit rein und raus bin.
Ich glaube, ich war direkt schon verdächtigt,
dass ich da irgendwie einen Bombenanschlag oder so.
Da hat er mich direkt angesprochen, wo ich denn hin will.
Da hab ich gesagt, ja, ich will zum Kirchenaustritt.
Und dann wurde ich tatsächlich da gefilzt.
Und meine Tasche wurde durchsucht und so. Und dann
war das schon total, es war mir alles viel zu viel.
Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ich dachte, ich gehe einfach
kurz da rein und dann, wie beim Bürgeramt halt.
Aber ich wurde da dann erstmal gefilzt und dann
bin ich da reingekommen und da waren lauter
AnwältInnen und die haben die ganze
Zeit, teilweise haben sie auch gelästert
über irgendwelche Vorsitzenden von einem Prozess.
Und jedenfalls musste ich dann,
typisch Deutschland,
ich konnte nicht zu dem Büro gehen,
wo der Kirchenaustritt vollzogen wird.
Ich musste erst mal zum Kassenraum gehen,
komplett anderer Flügel des Gerichtsgebäudes.
Da habe ich das erst mal stundenlang gesucht.
Das ist auch alles total verwinkelt und mega schlecht ausgeschildert,
bis ich das gefunden habe.
Und dann komme ich in das Büro, das ist wirklich komplett voll,
das ist so ein 70er-Jahre-Büro,
komplett voll bis unter die Decke
mit Pflanzen. Also so richtig
Dschungel-mäßig. Was ist denn hier los?
Ich meine, gefällt mir, aber es war
skurril. Und dann war hinter
so einer riesen Plexiglasplatte
so eine ältere Frau mit langem
grauen, wallenden Haar,
die mich einfach nur stumm angeguckt hat.
Sie hat nichts gesagt. Und dann habe ich
so gesagt, ja hallo, ich würde gerne aus der Kirche austreten
und mein Geld dafür bezahlen.
Und sie hat nichts gesagt und sie hat mir einfach unter der Plexiglasscheibe
stumm diesen Schub vorgeschoben und mich erwartungsvoll angeguckt.
Und dann dachte ich so, oh okay, hier kommen dann wohl die 30 Euro rein.
Sie hat kein Wort gesagt.
Dann habe ich es reingemacht, dann hat sie mir eine Quittung rübergeschoben
und sie hat wirklich kein Wort kein Wort gesagt. Dann habe ich es reingemacht. Dann hat sie mir eine Quittung rübergeschoben.
Und sie hat wirklich kein Wort zu mir gesagt.
Und ich dachte so, was ist hier los?
Was sind das für freaky Robots, die hier arbeiten?
Und dann habe ich gefragt, um mal ein bisschen die Stimmung aufzulockern.
Wo muss ich denn jetzt hin?
Muss ich hier zu dem Raum 47, wenn ich jetzt zum Kirchenaustritt will?
Und ich wusste die Antwort schon. Ich habe sie einfach mal gefragt, um ein bisschen lockere Stimmung zu machen.
Und dann hat sie einfach nur genickt und gesagt, ja.
Und das war so spooky.
Dann bin ich
weitergelaufen durch sieben Flügel,
durch ein Riesengebäude, bin zu dem
richtigen Raum, habe dahin gefunden.
Die Frau war super nett und die hatte wirklich die
komplette Wand voll mit Bildern
von ihren Mobs. Also wirklich so
40 Bilder, auch noch so interessant
angeordnet. Aber dann ist das ja wirklich so
wie bei Better Call Saul, da gibt es doch auch die
Personen am Schalter, wo dann im Hintergrund
so viele Plüschtiere sind, so Stofftiere,
die dann die Anwältinnen da vorlegen,
wenn sie irgendwie einen Termin wollen.
Und du hast auch gesagt, da wurde gelästert
beim Vorsitzenden. Also das ist wirklich ja wie
bei Better Call Saul.
Ich bin nur dran vorbeigelaufen an der Raucherecke von den
AnwältInnen und die haben mega gelästert.
Ja, hier der Vorsitzende, der mit den rotblonden
Haaren, der hat die Tasche da richtig
auf den Tisch geworfen.
Da geht es ja wieder heiß her beim
Abendgericht. Ja, das war auf jeden Fall schon wieder
so ein strangers Erlebnis und
jetzt bin ich aber aus der Kirche ausgetreten.
Und eine Sache, die ich euch allen sage, falls
ihr auch vorhabt, aus der Kirche auszutreten, behaltet den Beleg. Ich habe jetzt so viele Nachrichten bekommen von Leuten, die gesagt haben, dass sie nach zehn Jahren nochmal gefragt wurden, ach, sie sind aus der Kirche ausgetreten, dann zeigen sie mal den Beleg. Und wenn man den nicht mehr hat, dann ist man offiziell nicht aus der Kirche ausgetreten. Also richtig crazy. Dann können sie noch im Nachhinein zehn Jahre Kirchensteuer wieder von dir verlangen, wenn du diesen kleinen DIN A12-Wisch nicht mehr hast.
Ich habe eine Frage.
Jetzt bei Gericht, welcher Typ von Angeklagter wärst du?
Wenn du rauskommst, Ordner vorm Gesicht oder Jacke über dem Kopf?
Gute Frage.
Es gibt die zwei Typen.
So Leitsordner.
Leitsordner vors Gesicht, Hilfe, der Angeklagte kommt.
Oder die Jacke über dem Kopf, so hastig.
Sagt ja auch was über einen aus.
Also Leitsordner vom Gesicht
sieht vorbereitet aus.
Hat man sich was überlegt? Im Gegensatz zu
Jacke über dem Kopf, das ist eine Impulshandlung
und beim Ordner vom Gesicht, da hat sich ja jemand
etwas dabei überlegt, das ist für mich jemand,
der schuldig ist. Die Leute mit dem Leitsordner vom Gesicht
sind schuldig, weil die haben sich überlegt,
wie das aussieht und jemand, Jacke über dem Kopf,
ein unbescholtenes Schaf vor Gericht,
das hat nichts zu verbergen, kommt raus,
oh, da sind Paparazzis, Airtel,
Franka Lehfeld steht da und
jetzt muss ich irgendwas machen, dann macht man schnell die Jacke
über dem Kopf. Ich frage mich auch, ist in
den Leitsordnern, die die vorher das Gesicht halten,
ist da wirklich was drin oder ist das ein Ordner mit
dem Zweck, das Gesicht zu verdecken?
Wird das vielleicht sogar wie so Merch-mäßig,
wie beim Fußball, hinten die Trikots.
Wird das im Gerichtsgebäude verkauft,
in so einem kleinen Stand.
Zwei Euro pro Ordner.
Souvenirshop, Amtsgericht Köln.
Steht da vorne drauf.
Vielleicht nur so Objök.
Vor Gericht Objök.
Oder Leben und Leben lassen.
Es kühlt wie es kühlt.
Genau, so ein Motivspruch.
I love Köln, sowas.
Ja, und vielleicht ist es aber auch vom Anwalt,
ein Ordner mit seinen Titelblättern
drin oder so. Frag ich mich aber ernsthaft.
Wenn man da vorm Gericht sitzt, dann kommt der, und man geht
raus, dann kommt ja die Anwaltsperson mit,
begleitet einen und dann merkt man, oh, jetzt steht
da ein Kamerateam, jetzt muss ich mich verdecken.
Fragt man dann der, die Anwält
in oder wird das einem angeboten,
der Ordner? Oder muss man selber einen
mitbringen und wenn man keinen dabei hat, dann muss man
zum Souvenirshop oder wie läuft das? Ich glaube, das ist so eine Bring-Your-Own-Ordner-Party. Man muss man selber einen mitbringen und wenn man keinen dabei hat, dann muss man zum Souvenirshop? Oder wie läuft das?
Ich glaube, das ist so eine Bring-Your-Own-Ordner-Party.
Man muss seinen eigenen mitbringen.
Jeder bringt seinen eigenen Ordner mit. Das ist einfach
ein ungeschriebenes Gesetz beim Amtsgericht.
Wenn du schuldig bist, musst du
auch deinen eigenen Ordner mitbringen.
Wenn du unschuldig bist, ist vielleicht
der Anwalt noch so, dass er sagt, komm, nehmen Sie meinen Ordner.
Ordner, Ordner oder
wenn es ganz reudig ist, nur so Pappmappen.
Kennst du die, die die brauchen?
Ja, so Dateimappen.
Und dann kommt der Wind, dann fliegt
da alles raus, dann musst du da vom Gericht
das alles zusammenkratzen,
Kamerateam hält drauf.
Das wäre mir viel peinlicher, als
dann wirklich vor Gericht zu sitzen, wenn mir da aus dem Ordner
alles rausfliegen würde.
Lebenslänglich kein Problem,
aber wenn ich da auf dem Gerichtsplatz,
vor Platz vom Kamerateam da alle Zettel auf den Boden zerstöre,
das ist berichtsbeinigend.
Das ist die Höchststrafe für uns.
Gut, mein Lebensziel ist nie, vor dem Gericht zu landen.
Mal gucken, ob ich das schaffe.
Ja, ich war jetzt da.
Ich möchte auch nicht noch mal hin.
Aber du würdest mich ja bestimmt vertreten, oder? Ich würde dich vertreten. Ich wäre dann
deine Anwältin. Du weißt ja, ich habe am
Wochenende meine Anwälte,
im dritten Anlauf meine Anwaltsprüfung bestanden.
Ja, ihren Amt. Ja.
Ich habe sie bestanden und ich bin jetzt sehr froh
und das werde ich gleich im Red Lobster noch feiern.
Und ich werde dich auf jeden Fall vertreten
im Amtsgericht.
Ich freue mich drauf. Ich bin gespannt,
ob ich lebenslänglich bekomme.
Ich glaube, ich bin Jacke-über-Kopf-Typ.
Ja? So ein bisschen geduckt und dann auch noch mal
in die Wand reinlaufen, weil man nichts sieht.
Und was für eine, würdest du da noch so ein Gag machen?
So, ich rutsche auf einer Bananenschale ausmäßig?
Nee, aber ich würde mir eine richtig geile Jacke kaufen.
So eine Lederjacke, wo man alle so direkt
wissen, das ist ein Criminal.
Mit so Fransen dran? Ja, so Wildleder.
So eine Hells Angels-Jacke. So Wildleder.
Und wenn es regnet, sage ich, kann ich noch aus.
Weil Wildleder im Regen, das tut
dem Stoff nicht gut. Dann müsste ich sagen, jetzt bleibe ich
drin. Ja, sie werden dich
deswegen auch nicht verurteilen, weil
du kannst ja gar nicht raus mit der Jacke. Genau.
Du kannst ja gar nicht in ein Gefängnis überführt werden
mit einer Wildlederjacke. Also wenn ich freigesprochen werde
und ich sehe, das Wetter wechselt draußen,
dann würde ich zum Vorsitzenden sagen, bitte lebenslänglich kann ich jetzt nicht raus wegen Wildlederjacke. Also wenn ich freigesprochen werde und ich sehe, es Wetter wechselt draußen, dann würde ich zum Vorsitzenden sagen, bitte
lebenslänglich kann ich es nicht raus wegen
Wildleder.
Ja, perfekt. Also
unser Tipp an euch, wenn ihr mal vor Gericht
seid, tragt eine Wildlederjacke. Es kann nicht
schaden. Es kann so oder so kommen.
Es kann so oder so kommen. Und
damit verbleiben wir für diese Woche und
hören uns dann hoffentlich nächste Woche Dienstag wieder.
Vielen Dank fürs Zuhören.
Abonniert den Podcast, wenn ihr es noch nicht gemacht habt.
Oder gebt uns eine Bewertung, da freuen wir uns sehr drüber.
Oder beides.
Macht doch einfach beides.
Vielen Dank für euren Support.
Ich wünsche euch eine gute Woche.
Bleibt drin und bleibt gesund.
Tschüss.
Tschüss.
Drinnies, der Podcast aus der Komfortzone.