DRINNIES - Happy Birthday Miss Giulia
Episode Date: February 5, 2024Laminiert eure wichtigen Dokumente ein, jetzt wird abgezwinkert! Wofür ist das Telefon im Hotel-Klo? Ist man ein Gourmet, wenn man Heusuppe mag? Warum heißt es „Klosterfrau Melissengeist” und ni...cht „Hochhausschildkröte Mangoschraubstock”? Giulia und Chris wissen es nicht, aber sie können es erahnen.Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Drinis, der Podcast aus der Komfortzone. wie immer auch okay. Chris, wie geht's dir? Herr Julia, danke der Nachfrage. Mir geht's gut. Es ist
jetzt eine neue Folge. Die
Audiodatei ist noch nicht besudelt.
Es ist noch ein weißes, reines Blatt.
Man weiß noch nicht, was einen erwartet. Wir haben noch alle
Chancen jetzt. Ja, genau. Das ist so ein bisschen
wie wenn man in ein Hotelzimmer kommt,
völlig fertig von der Reise, aber
das Zimmer ist aufgeräumt. Es ist noch nicht
besudelt. Auch wenn man weiß, jetzt
besser nicht in die Silikonfugen gucken, in die Dusche.
Jetzt besser nicht unter das Kopfkissen gucken.
Vielleicht ist noch das ein oder andere Haar dort.
Ja, vor allem auch immer wieder diese Entscheidung.
Okay, ich habe jetzt zwei Möglichkeiten.
Entweder ich werde jetzt hier ein super sauberes Hotelzimmer haben für die nächsten Tage.
Oder ich werde mich einfach gehen lassen.
Koffer auf, nichts einräumen, alles durch die Gegend schmeißen, überall liegen Kleider rum.
Und das ist dann immer so ein kleiner Kampf, den man mit sich selber kämpft.
Ich nehme es mir jedes Mal vor, extrem ordentlich zu sein,
um auch keine Arbeit zu machen, Unnötige.
Aber ich bin so ein gottverdammt chaotischer Mensch.
Nach zwei Tagen habe ich das alles mit dem Arsch wieder eingerissen.
Überall liegen meine Sachen.
Alles liegt rum.
Ich schäme mich selber, das zugeben zu müssen, aber es ist so.
Ja, und du bist ja auch jemand, das weiß ich aus dem privaten Umwelt,
dass du gerne auch mal dieses Nicht-Stören-Schild
den ganzen Aufenthalt über an der Tür hängen lässt.
Also kommt noch niemand und putzt mal ordentlich durch.
Ja, weil ich auch nicht will, dass die mit meinem Chaos dann kämpfen müssen.
Dann denke ich mir so, ja, dann erspare ich denen lieber die Arbeit
und lebe dann einfach in meinem Chaos und das wird
dann mehr und mehr immer weiter zu
meiner Wohnung. Ja, am Ende der Folge
habe ich auf jeden Fall immer das Gefühl, jetzt ist alles
besudelt, jetzt müssen wir einmal gut mit
Javel, mit Javel-Tabs,
mit so einem Javel-Wasser durchputzen,
dass das so ein bisschen nach Chlor riecht.
Mal durchkärchern. Ja, ich finde, wenn
das Bad in einem Hotelzimmer so nach Chlor
riecht, weiß man auf der einen Seite, okay, ist jetzt hier nicht fünf Sterne, aber es ist sehr sauber.
Das gefällt mir aber.
Ich liebe Chlor.
Ja.
Es ist das Beste.
Es ist der beste Geruch überhaupt.
Es hat sowas, oh, es ist, das ist, manche Leute lieben das ja an der Tankstelle einzuatmen.
Kenn ich auch, Leute.
Aber ich finde Chlor viel geiler.
Deswegen liebe ich auch Freibad und so.
Und ich find auch dieser neumodische Trend
zu weg vom Chlor und mehr
biologisch abbaubare Sachen im
Wasser, find ich alles Schwachsinn. Ich möchte,
dass da richtig der Tank voll Chlor reingekippt
wird, damit man schön den Kinderurin
da ausmerzen kann. Ich hab einen
Gegenvorschlag. Chlor nicht mehr zum
Reinigen benutzen, sondern nur noch zum Inhalieren.
Auch so mit Sprit. Nicht mehr Autos damit befüllen, alles mit Elektromotoren machen oder nicht mehr Auto fahren, aber inhalieren.
Ja, genau, durch so eine Nasen, was ist das, Inhalationsgerät?
Ja, so einfach so ein bisschen, so ein Wellness, so ein Luxusgut eigentlich im Prinzip, dass man sich besser fühlt.
Andere machen dann schönen Lemongrass in den Inhalator rein und du machst halt einen schönen Chlor rein.
Einen schönen Chlor, einen schönen Lemongrass in den Inhalator rein und du machst halt einen schönen Chlor rein. Einen schönen Chlor.
Einen schönen Chlorringer.
Ja, ich liebe Chlor, das muss ich sagen.
Mir ist letztens auch aufgefallen,
im Hotel ist oft auch ein Telefon im Bad.
Ich habe es jetzt auch schon erlebt,
dass ein Telefon direkt neben der Kloschüssel auch ist.
Und da frage ich mich immer, warum?
Also eigentlich habe ich mir letztens
das zum ersten Mal die Frage gestellt, warum?
Weil ich bin immer davon ausgegangen, es würde da um
medizinische Notfälle gehen. Also wenn man jetzt
auf dem Klo sitzt und einen Herzinfarkt hat, dass man
jemanden anrufen kann. Aber warum sollte
das so sein? Weil dann hätten wir ja zu Hause
vielleicht auch ein Telefon auf dem Klo.
Wie bei Sopratis, dass man dann einfach tot umfährt
auf dem Klo. Aber der konnte
ja auch keinen mehr anrufen. Ja, also ich
glaube, das gibt es auch nicht in allen Hotels.
Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass man so eine gewisse
Hotelklasse von den Sternen her erreichen
möchte. Ah ja, wie mit dem Föhn und dem Meerblick.
Ja, oder es hat damit zu tun, dass
man kurz anrufen kann, wenn das Klopapier ausgeht.
Vielleicht gibt es dafür
extra so eine Kurzweiltaste für jemanden, der
nur fürs Klopapier zuständig ist.
Im Klopapierbüro.
Was brauchst du? Vier Rollen, alles klar.
Nein, aber wirklich, das habe ich mich auch schon oft gefragt.
Ich denke so, welcher, was für eine kranke Seele ruft denn da jetzt vom Pott jemanden an?
Vor allem wen?
Also ist das dann so, man geht nach dem Schlafen aufs Klo und muss direkt Frühstück bestellen,
weil man es nicht mehr aushält, bis man fertig ist?
Direkt ans Klo ran.
Eck Benedikt an die Klobrille ran.
Oder ist das dann wirklich, um direkt einen Klempner
anzurufen, wenn man wieder das Rohr
verstopft hat? Oder direkt beim Klärwerk?
Soll man
einen Schieber aufmachen?
Ja, nee, aber das verstehe ich. Für mich ergibt
das gar keinen Sinn. Vielleicht war das aber auch,
vielleicht ist es so ein altes Ding, so ein 80er, 90er
Jahre Ding. Ich habe das Gefühl, früher in 80er, 90er war noch vieles anders.
Auch im Hotelwesen.
Vielleicht war das wirklich so, dass man da einfach casual vom Klo
einfach an der Rezeption angerufen hat und gesagt hat,
ich brauche jetzt hier dringend einen French Toast
und dann halt keine Zeit verlieren.
80er Jahre Ding ist auch dieser Teppichboden,
was mich letztes Jahr schockiert hat, als wir in New York waren,
auch im Flughafen, überall Teppichboden, wo ich mir denke,
okay, man kann sich das Leben auch selber schwer machen, oder?
Ja, das habe ich mich auch, vor allem diese Riesenflächen,
die müssen ja sauber gemacht werden und dann ist da überall Teppich
und am Tag so und so viele hunderttausende Menschen,
die da bei der Immigration durchlatschen, absolut ekelhaft.
Ich finde es auch aus der Drinisicht heraus betrachtet,
finde ich es auch interessant, weil ein Teppich soll ja
eine absolute Muckeligkeit, eine absolute
Gemütlichkeit vermitteln. Zu Hause
Teppich ist in Ordnung,
Teppich aber draußen in öffentlichen Gebäuden
das Gegenteil von Gemütlichkeit.
Ja, ist so. Ich habe übrigens
meine Meinung geändert. Ich habe vor ein paar Jahren
in meinem Podcast gesagt, dass ich immer meine Schuhe
anlassen will in Wohnungen und Häusern.
Ich habe dann irgendwann mal gelesen,
was für Bakterien alle an der Schuhsohle kleben,
wenn man ganz normal durch die Weltgeschichte
damit läuft. Und extrem viele
Darmbakterien sind da dran.
Und das fand ich so ekelhaft.
Und seitdem ziehe ich immer meine Schuhe aus,
wenn ich irgendwo reingehe.
Ist ja auch kulturell unterschiedlich.
Also hier in Mitteleuropa, in Westeuropa,
ist es wohl so, dass man die Schuhe anlässt.
Dass es zum guten Ton gehört, die Schuhe anzulassen.
Und dann gibt es andere Regionen,
wo man die eher auszieht, wo es gar keine Frage ist.
Ich muss sagen, damals ging es ja auch darum,
als ich noch irgendwie unterrichtet habe, glaube ich,
Sachsen unterrichtet habe und ich bin teilweise zu Leuten
nach Hause und ich war den ganzen Tag mit zwei Sachsen
unterwegs, wo ich einfach gehofft habe, dass mir
niemand sagt, bitte zieh die Schuhe aus.
Aus Gründen.
Ja, aber es ist auch direkt so informell.
Sobald man die Schuhe aussieht,
ist man irgendwie nicht mehr professionell unterwegs.
Ja, es ist auch nicht dann mehr der Handschlag,
sondern das ist schon die Umarmung.
Ja, es ist ein bisschen so,
als hätten früher in der Klasse, in der Schule,
dann die Lehrer, wenn sie reingekommen sind,
erst mal die Schuhe ausgezogen.
Das wäre auch mega weird gewesen.
Aber jetzt im Nachhinein hätte ich es mir gewünscht,
weil wer weiß, wie viele Darmbakterien unter meinem Tisch waren.
Ja, es gäbe auch immer LehrerInnen,
die dann so Birkenstock noch
hatten für die Schule. Also nicht die Schuhe
anbehalten haben, mit denen sie dahin gekommen sind, sondern
noch in der Schweiz Finken angezogen haben.
Also Schlappen und damit
unterwegs waren. Wo ich auch immer dachte,
ist ein bisschen zu gemütlich, oder? Machst du es
hier gerade ein bisschen zu gemütlich hier?
Ja, das sind auch die, die immer mit dem Fahrrad gekommen sind
und dann immer so eine richtig krasse Fahrradmontur hatten,
die sie dann komplett gewechselt haben vor dem Unterricht.
Also wirklich überausgestattet.
Aber eigentlich haben sie nur ein Dorf weiter gewohnt.
Das war so anderthalb Kilometer oder so.
Ich bin auch oft mit dem Fahrrad zur Schule.
Also ich musste immer mit dem Fahrrad zur Schule, bei Wind und Wetter.
Heute fragen mich die, wie habe ich das bloß nur durchgehalten?
Aber als Kind ist man, ich habe den Eindruck,
als Kind ist man widerstandsfähiger als als Erwachsener, oder?
Vielleicht auch, weil man sich es einfach nicht aussuchen kann.
Fragt doch mal unsere Eltern, die erzählen ja alle,
dass sie im Winter bei Schnee und
Glatteis 60 Kilometer
durch den Neuschnee warten mussten.
Mit vier Jahren auf dem Schlitten noch
hinten drauf die Geschwister, die sie selber ziehen
mussten und niemand hat auf sie
aufgepasst und sie mussten drei Stunden
nach der Schule im Dunkeln nach Hause laufen.
Ohne Spikes an den Füßen.
Aber ich möchte nochmal auf das Telefon
auf dem Klo zurückkommen. Ich glaube,
es hat was damit zu tun, wahrscheinlich mit der
Sternerklasse des Hotels. Ich kann mir
vorstellen, dass es so eine Regel gibt, in jedem
Raum braucht es vier Telefone, Festnetztelefon,
dass man immer aus jedem Winkel heraus
sich was aufs Zimmer bestellen kann.
Aber dann ist das ja völlig veraltet mit den Sternen.
Also das braucht ja wirklich niemand.
Niemand geht aufs Klo, um den Zimmerservice anzurufen.
Das macht, oder bin ich jetzt komplett falsch?
Bin ich das Problem, weil ich nie vom Klo aus anrufe?
Ich käme überhaupt nicht auf die Idee,
irgendwo anzurufen aus dem Hotel.
Wirklich, da wird sich verbarrikadiert,
da wird die Mehrfachsteckhose rausgeholt,
der Firestick wird angeschlossen, das
HDMI-Kabel, vier Meter lang, wird einmal
quer durch den Raum gezogen.
Die Leute von der Rezeption sehen mich
exakt zweimal beim Check-In und beim Check-Out.
Bitte nicht stören.
Das wird dann schon so richtig,
das klebe ich dann schon so an die Tür, dass sie es gar nicht
erst abnehmen können. Ich muss jetzt kurz, glaube ich,
Wunden aufreißen. Es tut mir
sehr leid, dass ich das machen muss. Aber
als wir in Thailand waren,
in diesem Hotel, was gar nicht so schlecht war,
eigentlich ein ziemlich gutes Hotel,
und da hattest du ja Geburtstag.
Und da habe ich, du erinnerst dich an die Geschichte, ne?
Natürlich. Und da
war es so, dass ich in der Bewertung gelesen habe
des Hotels, hm, da, wenn man
Geburtstag hat, gibt es da gratis Kuchen.
So, und da dachte ich, gratis Kuchen? Moment mal, da bin ich dabei. Und da hattest wenn man Geburtstag hat, gibt's da gratis Kuchen. So, und da dachte ich, gratis
Kuchen? Moment mal, da bin ich dabei.
Und da hattest du nämlich Geburtstag während des
Aufenthalts und da dachte ich so, das mach ich
jetzt mal. Natürlich per E-Mail.
Ganz uneigennützig.
Per E-Mail, Wochen
vorher, schon geschrieben und gefragt,
ob es denn die Möglichkeit gäbe,
am Geburtstag von Julia
einen Kuchen zu haben. Das ist ja auch in Thailand gewesen, das wäre ein bisschen schwierig gewesen, am Geburtstag von Julia einen Kuchen zu haben.
Das ist ja auch in Thailand gewesen, das wäre ein bisschen schwierig gewesen,
einen Geburtstagskuchen für dich zu organisieren.
Und dann haben die geschrieben, ja klar, können wir machen.
Und dann habe ich aber darauf bestanden, dass das aufs Zimmer gebracht wird,
währenddem wir nicht da sind. Aus Gründen.
Man will ja den Kontakt vermeiden, man will es für alle Beteiligten angenehm gestalten.
Und dann kurz bevor wir da waren und
sich dein Geburtstag genähert hat,
habe ich nochmal geschrieben und
gesagt, ob das denn klappt mit dem
Geburtstag, weil sonst hätte ich noch irgendwo
selber noch einen Dr. Oetker aus der Packung irgendwo her
bestellt und habe halt dann einfach nochmal mich
erkundigen wollen, ob sie das auf dem Schirm haben.
Und dann habe ich geschrieben, ja klar, passt alles.
Und dann waren wir beim Frühstück und eigentlich
hätte beim Frühstück der Kuchen aufs Zimmer geliefert werden sollen. Und dann ist es ja ganz anders alles. Und dann waren wir beim Frühstück und eigentlich hätte beim Frühstück der Kuchen aufs Zimmer
geliefert werden sollen. Und dann ist es
ja ganz anders gekommen. Und dann muss ich
wirklich mich, möchte ich mich auch nochmal öffentlich
bei dir entschuldigen. Es war für mich auch
fast schon traumatisierend, dieses Erlebnis.
Ich saß da an meinem Latte Macchiato
und meinem Toast und auf einmal
geht es los mit Happy Birthday.
Und ich hätte es ahnen können,
du hättest es ja auch ahnen können,
als wir da beim Frühstück waren
und plötzlich alle so saufreundlich zu uns waren.
Weißt du das noch?
Ich dachte erst, hä,
habe ich irgendwie was im Gesicht oder so?
Dass die mich alle so angucken und so grinsen und so.
Und dann dachte ich,
ach, die sind einfach heute besonders freundlich.
Und da habe ich eigentlich schon gemerkt,
dass irgendwas anders ist.
Und ich hätte es wirklich wissen müssen.
Und dann irgendwann mitten im Frühstück
kommen dann auf einmal ungelogen zehn Leute
und nicht nur die Leute aus dem Service,
sondern auch noch aus der Küche.
Es war für mich wirklich der absolute Albtraum.
Und kommen und singen zusammen Happy Birthday und klatschen.
Und haben mir diesen scheiß Kuchen hingestellt.
Und ich bin fast gestorben.
Es war mir so unangenehm.
Allein die Tatsache,
dass sie die Leute aus der Küche auch noch geholt haben,
die dann mitsingen mussten.
Das tat mir so leid für die. Ich wusste nicht,
dass sie das müssen. Und die ganzen Leute,
das war ein großer Frühstückssaal, da waren 100 Leute.
Die haben alle geklotzt.
Und als sie fertig waren mit Singen,
hat der ganze Saal geklatscht.
Und ich hatte wirklich ein magenta-rotes
Gesicht. Das war mir so unangenehm.
Das war wirklich, das Klatschen war auch
zehnmal schlimmer als das Klatschen, wenn man
irgendwo mit dem Flugzeug landet. So hat sich das
angefühlt. Und es tut mir wirklich leid,
dass ich dich, ich nehme die Schuld
komplett auf mich, weil es hat sich dann rausgestellt,
dass auf dem Zimmer noch ein zweiter Kuchen war.
Und es muss also so gewesen sein,
ein Missverständnis. Die zweite
Mail, die ich geschrieben habe, ist so interpretiert worden vom Hotelpersonal, dass ich noch gar keinen Kuchen bestellt habe und den haben sie dann in den Frühstücksraum transportiert. Das war so unangenehm und es tut mir wirklich leid. Und sowas wird nicht mehr vorkommen, Julia. Es tut mir leid.
Ich muss sagen, es war wirklich schlimm. Ich werde daran noch lange zurückdenken. Auf der anderen Seite hatte ich dann zwei Kuchen.
noch lange zurückdenken, auf der anderen Seite hatte ich dann zwei Kuchen.
Ja, dass sie auch noch
geklatscht haben. Also die Leute, die gesungen haben
und die Leute da im Frühstücksraum,
dass sie sich genötigt gefühlt haben
zu klatschen. Es war für mich unangenehm.
Ich habe einen Fehler übergangen und ich habe es direkt
gemerkt, das habe ich zu verantworten.
Es war für dich unangenehm, den ganzen Geburtstag im Arsch.
So will man nicht aufwachen.
Dann für die Belegschaft unangenehm, weil
wer will da irgendwie schon singen und klatschen
und gefakte Freude ausstrahlen?
Und auch noch für die Leute, die da im
Frühstücksraum saßen, auch gerade aufgewacht,
müssen sich auch noch mitfreuen
und noch dazu klatschen.
Best Birthday ever. Und dann
stand auf meiner Torte, Happy Birthday
Miss Julia.
Aber das fand ich süß.
Nein, das war wirklich total süß von denen.
Es hat mir einfach unglaublich leid, dass sie das machen mussten.
Weil ich glaube, genau zu wissen,
wie sich das anfühlt, wenn man zu fremden
Gästen hingehen muss und
vor Leuten singen. Abschaffen.
Abschaffen. Aufhören damit.
Für immer aufhören. Ich habe letztens
auch gesehen, es hätte auch noch schlimmer kommen können für dich,
weil die Torte war lecker. Schlimmer geht immer.
Ich habe letztens was gesehen,
Sterneküche ist ja eine ganz eigene Welt
für sich. Und ich möchte jetzt nicht so
diese Trope bedienen hier von
das ist alles so abgehoben, ich verstehe
es nicht. Aber ich muss sagen, ich verstehe es nicht.
Und es ist alles so abgehoben.
Ich habe was gesehen, ein Schweizer Koch,
der macht jetzt Heusuppe. Suppe
aus Heu und der macht
ein Flechteneis. Weißt du, was Flechten sind?
So Pilze, die auf so Bäumen, die
kaputt sind und tot sind, schwachsen.
Das klingt schon wieder nach so esoterischem Schweizer Bergding.
Ja, ist es auch. Ich glaube,
es ist auch so. Er kocht auch mit Holz und mit
Torf, also so Erde und mit rostigen
Nellen. Habe ich so gesehen beim Zappen.
Ja gut, das mache ich auch.
Bin ich ein Gourmet oder was?
Ich denke mir so, Streitthema,
beliebtes Podcastthema, haben wir alle schon
tausendmal drüber geredet und gelacht.
Ananas auf Pizza
ist ein Essen, was
irgendwie No-Go ist, gesamtgesellschaftlich.
Aber Heusuppe
gibt dann Go-Million-Sterne.
Heusuppe.
Da wollte ich mal kurz so, jetzt müssen wir
eigentlich in Cherry Seinfeld.
Was ist eigentlich los mit Heusuppe, Leute? Kennt ihr Heusuppe. So, da wollte ich mal kurz so, jetzt müssen wir eigentlich in Jerry Seinfeld dü-dü-dü-dü-dü.
Was ist eigentlich los mit Heusuppe, Leute?
Kennt ihr Heusuppe? Ey, das musst du unbedingt, können wir das bitte einspielen?
Das wird auf jeden Fall jetzt immer kommen.
Ich komm noch mal raus, Jerry Seinfeld,
der Stand-Up-Comedian kommt raus, die Leute klatschen,
ich sag, Leute, Heusuppe.
Was geht eigentlich mit Heusuppe?
Und das ist meistens schon die ganze
Punchline von ihm, ne? Aber Heusuppe-Moment, da Heusuppe? Und das meistens schon die ganze Punchline von ihm. Aber Heusuppe,
Moment, da habe ich jetzt mal kurz eine kleine
geniale Geschäftsidee. Vielleicht
ziehst du ja mit, wie wäre es, wenn wir die
in der Schweiz vermarkten, groß rausbringen
und dann nennen wir die Suppe
Heutsamer.
So wie Hallo zusammen, immer
umgangssprachlich, aber mit Heu wie Stroh.
Wie findest du es? Heutsamer?
Sehr gut, können wir da vielleicht einen Kostenvorschlag machen?
30.000 Euro für diesen Claim.
Für 4% der Anteile.
Wenn ich die Hälfte vom Gourmet-Hofstern bekomme.
Also das ist jetzt ein Koch aus der Schweiz und der kocht Heusuppe oder was?
Ja.
Und hat er für einen Gourmet-Hofstern bekommen?
Ja, hat er bestimmt. 1, 2 oder 3.
Es sei ihm gegönnt.
Aber die Torte hat mir gut geschmeckt, auch wenn ich sie nicht mehr so richtig genießen konnte.
Es war ja auch nicht eine Torte, es war eigentlich ein Stück.
Ja, ich denke auch gern an die Torte zurück,
aber ich muss wirklich sagen, das Singen,
das muss gesamtgesellschaftlich jetzt einfach,
muss verdrängt werden aus der Mitte der Gesellschaft.
Das darf nicht mehr stattfinden.
Und genauso habe ich noch was anderes beobachtet,
was ich unbedingt mit dir besprechen wollte in diesem Podcast.
Ich habe jetzt in letzter Zeit mehrere Bücher gelesen,
in denen die ProtagonistInnen
sich gegenseitig zugezwinkert haben.
Ich muss sagen, beim ersten Mal fand ich es komisch
und beim zweiten Mal habe ich gedacht,
was ist jetzt los?
Und beim dritten Mal dachte ich,
okay, was ist falsch mit mir?
Warum stößt mir das übel auf, wenn jemand zwinkert?
Und dann ist mir klar geworden,
weil ich das noch nie, noch nie
in meinen 33 Lebensjahren erlebt habe, dass mir jemand zugezwinkert hat.
Liegt es an mir? Ist es so eine Flirtsache, wo Leute dann im Flirt sich zuzwinkern, bei so Zweideutigkeiten?
Oder ist es wirklich so, dass in Büchern Sachen dargestellt werden, die in der Realität gar nicht stattfinden, wie zum Beispiel zwinkern?
Lass uns doch mal einen Feldversuch machen. Ich zwinker dir zu
und lass es auf dich wirken und du beschreibst
dann deine Gefühle. Moment kurz, jetzt müssen wir
ernst bleiben. Es wurde gezwinkert.
Übelst ekelhaft.
Mach du mal bei mir, aber ernst.
Weißt du was, das sieht direkt aus
wie, komm mal mit in meinen Sprinter, ich hab
Süßigkeiten. Das ist richtig
unangenehm. Nein, das macht niemand und niemand wirkt charmant, wenn er zwinkert.
Das ist einfach nur ekelhaft.
Das findet doch nicht, in wessen Alltag findet Zwinkern statt?
Ich glaube, das ist auch so eine Sache,
wo irgendeine Autorin hat damit angefangen, im Buch zu schreiben,
er zwinkert ihr Käst zu und plötzlich haben das alle übernommen.
Aber im wirklichen Leben macht es niemand.
Und wenn, findet man es ekelhaft.
Meine Beobachtung ist, dass im Umgang mit
Kindern des Öfteren gezwinkert wird.
Das ist was anderes, das kann ich auch
verstehen. Ich finde aber, da geht es auch schon in so
eine Sprinterrichtung, muss ich sagen.
Ich zeige dir mal einen echten Hasen.
Ja, nee, das ist nicht gut.
Ich weiß nicht, das ist so wie eine
Umarmung, die man nicht will, aber halt
ohne Umarmung, sondern über Distanz hinweg. Übergriffig über die Distanz hinweg. nicht, es ist so wie eine Umarmung, die man nicht will, aber halt ohne umarmen, sondern über Distanz
hinweg. Übergriffig über die Distanz
hinweg. Ja, das ist...
Übergriffig würde ich jetzt nicht sagen. Nein, aber es ist schwierig und eklig.
Es ist unangenehm.
Es wird in Büchern und es kommt auch in Filmen manchmal
vor und es passiert aber nicht.
Es passiert wirklich nicht in der Realität. Es geht so
ein bisschen in die Richtung, wie als ich als Kind
immer gedachte, dass Casinos
eine super große Rolle spielen werden,
wenn ich erwachsen bin.
Hey, tun sie nicht? Tun sie überhaupt
nicht. Ich dachte, man geht bestimmt so
vier bis sechs Mal im Jahr, so alle
zwei Monate vielleicht ins Casino
und gewinnt dann auch. Oder
man verzockt alles und weiß auch nicht,
hat dann große Schulden. Dachte ich
wirklich, ich glaube, weil es auch einfach oft in Filmen
vorkommt. Casino Royale und so, James Bond,
Ocean's Eleven, aber es passiert nicht.
Also Zwinkern und Casinos sind zwei
Sachen, die in Filmen vorkommen,
aber es passiert nicht. Ja, und dass
man ewig lang im Auto
nebeneinander sitzt und immer geradeaus
fährt. Die Straße geht immer geradeaus
und man unterhält sich minutenlang
und währenddessen lenkt man
aber immer so ein bisschen.
Ich dachte wirklich bis vor kurzem ein bisschen Führerschein gemacht,
dass ich, wenn ich auf einer geraden Linie fahre,
dass ich dann immer so ein bisschen links und rechts mit den Händen machen muss. Ja, man muss ja was zu tun haben, ein bisschen mitarbeiten.
Nicht nur das Auto einfach alles machen lassen,
auch mal ein bisschen rotieren.
Ein bisschen schlingern.
Ja, ein bisschen frech auch.
Ich würde so gerne mal in diesen Filmszenen, wo die sich unterhalten
und dann immer so ein bisschen links und rechts
mit dem Lenkrad machen, würde ich so gerne dann mal so einen
Außenschuss auf das Auto sehen, was die
ganze Zeit so entlang schlingert, die Straße.
Alle fahren ganz normal, nur dieses
Auto, links, rechts, links, rechts, links, rechts.
Aber immer nur so ein bisschen, das ist so richtig peinlich.
Ja, es ist
eine komische Darstellung der Realität.
Da merke ich, da kann ich dann nicht mal so richtig mit den ProtagonistInnen mitgehen, sobald da gezwinkert wird. Ja, jetzt aber meine Frage. Also im Buch ist es eine fiktionale Welt. Ist jetzt nicht eine Fantasy-Welt, nehme ich an, wo durch Zwinkern irgendwie ein Org besiegt wird. Also soll es schon die reale Welt suggerieren?
Es ist alles contemporary.
Also schon die reale Welt suggerieren.
Es ist alles contemporary.
Okay.
Und in welchen Situationen wird denn dort gezwinkert? Oder zu welchem Zweck
ist es ein Flirt-Zwinkern?
Oder was ist es dort? Immer zum Flirten.
Immer zum Flirten. Also da denke ich so,
entweder habe ich immer falsch geflirtet
oder das ist einfach nur
erfunden. Das gibt es einfach
nicht in der Realität.
Oder das sind richtig eklige Leute, die
sowas machen, so Schmierlappen.
Ich brauch kurz ne Minute für mich, muss kurz in mich gehen.
Hab ich schon mal gezwinkert in der
Öffentlichkeit?
Ich glaube, nein. Ich glaube nicht.
Nur ironisch, wenn es irgendwo notwendig gewesen wäre.
Ja, so ein Meta-Zwinkern.
Man meint es doch niemals ernst.
Man macht doch nicht einen zweideutigen Spruch und dann
zwinkert man, um das zu unterstreichen
und die andere Person findet das lustig.
Das ist doch einfach nur unangenehm, oder?
Es gibt ja auch diese Anmachsprüche
und dann ist das ja auch so auf einem Meta-Level eigentlich,
wo man sagt, ich komme jetzt extra mit einem billigen Spruch.
Gibt es da auch eine Ebene drüber, wo man sagt,
jetzt bringe ich so einen Spruch und der ist peinlich,
aber wir finden es peinlich, dass Leute diese Sprüche peinlich finden.
Wäre das Zwinkern dann schon wieder eine ernsthafte Message?
Weil wir bonden darüber, dass wir Zwinkern peinlich finden,
aber noch viel mehr Leute, die Zwinkern peinlich finden.
Deswegen mache ich es wieder ernst.
Ich glaube, du denkst viel zu weit,
dass es einfach nur extrem stumpf ist, jemanden anzuzwinkern.
Und ich glaube tatsächlich, dass es gar nicht mehr als das sein soll.
Es soll wahrscheinlich einfach nur stumpf sein.
Ich würde gerne mal untersuchen lassen,
jetzt durch Pandemie viele Leute Masken getragen,
die Augen haben eine größere Rolle gespielt.
Das Lächeln eines Menschen
sieht man in den Augen eines Kopfes.
Auf den Rücken der Pferde.
Richtig, das bekannte Sprichwort.
So kennt man es ja.
Und deswegen denke ich mir, könnte sein, dass man in den frühen 2020ern viel versucht hat, über die Augen zu kommunizieren. Das Funkeln an der Supermarktkasse, wer kennt es nicht? Und dann vielleicht auch noch mit einem Zwinkern, wenn man geht und sagt, nein, Payback habe ich nicht.
Aber ich habe was anderes.
Genau das impliziert es ja.
Aber es soll ja eigentlich nur eine nette Geste sein.
Ich meine, man macht doch selten in der Öffentlichkeit Daumen hoch.
Könnte man ja auch wieder machen.
Aber Daumen hoch habe ich schon öfter gemacht in meinem Leben als zu zwinkern.
Wo denn? Daumen hoch?
Ja, weiß ich nicht.
Wenn ich sagen will, ist alles super.
Zu Fremden oder was?
Ja, wenn der Kellner fragt, schmeckt es denn?
Daumen hoch.
Hä, machst du das nie? Manchmal frage ich mich wirklich, schmeckt es denn? Daumen hoch. Hä, machst du das nie?
Manchmal frage ich mich wirklich, bin ich das Problem?
Was mache ich für Sachen?
Im öffentlichen Raum ist das normal.
Julia, jetzt kommen wir der Sache so langsam auf die Spur.
Am Ende sind wir einfach das Problem.
Ich glaube das auch langsam.
Vielleicht zwinkern die Leute sich permanent zu und geben sich Daumen hoch und wir sind einfach nur so, hä?
Aber ich habe den Eindruck, so
Handzeichen zur Anerkennung zum Beispiel, auch
das Taucher-Okay.
Ist jetzt selten geworden, oder?
Oder ist es mir einfach suggeriert worden
durch Bücher und Filme früher, dass man so
Thumbs-Up macht oder mal so ein Victory-Zeichen?
Ein schönes Victory-Zeichen.
Ein schönes Victory-Zeichen. So was gibt's
doch nur auf dem Parteitag, wenn man zu
irgendwas gewählt wird, oder? Da macht man so
Victory. So, Robby Habeck
wurde wieder zum
Kassenrat gewählt.
Ja, da würde ich auch das Taucher-Okay
geben, ey.
Aber Taucher-Okay finde ich echt cool. Also die Taucher...
Findest du echt cool?
Die Taucher-Kommunikation,
das würde ich mir auch gern für den Alltag drauf schaffen.
Ja, hat so was Beiläufiges,
was so lässiges.
Weil unter Wasser kann man jetzt nicht viel aufwirbeln.
Also schon, Wasser aufwirbeln,
aber man ist so ein bisschen nonchalant unterwegs beim Tauchen.
Unter Wasser ist man nonchalant unterwegs.
Ich würde schon sagen, oder?
Also wenn einem der Sauerstoff ausgeht, dann vielleicht nicht mehr.
Aber so im Prinzip, man genießt es ja auch in den meisten Fällen.
Außer man ist vielleicht Kampftauerin,
aber die genießen es vielleicht auch im Einsatz.
Ich wollte gerade sagen, warum wird man
sonst Kampftorcherin, wenn man es nicht genießt?
Gute Frage. Mein ehemaliger
Erdkundelehrer war ja vorher Kampftorcher bei der
GSG 9 und so hat er auch unterrichtet.
Der ist reingekommen, hat gesagt, Julia Becker
nach vorne treten und dann musste ich nach vorne.
Dann hat er mir eine Weltkarte auf den Projektor gelegt,
ohne Landesnamen,
einfach nur die Umrisse von den Ländern
und dann hat er mit einem Schlagstock, wollte ich gerade schon sagen, mit einem langen Stock nur die Umrisse von den Ländern und dann hat er mit einem
Schlagstock, wollte ich gerade schon sagen,
mit einem langen Stock auf die Länder gezeigt
in Südamerika und dann musste ich ihm sagen, welches Land das ist
und wie die Hauptstadt heißt. Ja, und hat das Licht ausgemacht
und das Klassenzimmer geflutet und gesagt,
jetzt 10 Minuten ohne Schnorchel auskommen.
Und da konnte ich aber kein
Toraoke geben, sag ich dir.
Und er hat immer eine 4- gegeben, egal
wie viel man wusste. Ich war immer voll gut
vorbereitet, weil ich so Angst vor dem hatte und ich hab trotzdem immer
nur eine 4-gegeben.
Aber ich glaub, der war einfach
verbittert, weil er nicht mehr kampftauchen konnte, weil er war
körperlich nicht mehr in der Lage und dann ist er Erdkundelehrer
geworden. Er konnte nicht mehr kampftauchen?
Ist das so, ist das
Verbt, was man benutzt? Sieh, Kampftauchen?
Ja, für mich ist das nicht Tauchen, das ist ja was
Kampf... Mit wem kämpft man eigentlich unter Wasser?
Mit Seesternen und Muscheln.
Mit der Strömung.
Korallen.
Wahrscheinlich würde jede Soldatin sagen,
am Ende kämpft man gegen sich selbst.
Aber ich finde ja
Kämpfen schon über Wasser anstrengend.
Aber wie anstrengend muss es unter Wasser sein?
Peinlich auch irgendwie, oder?
Kappelt man sich dann so, dass man so mit den Händen
so... Nee, die wollen ja nur noch
von A nach B kommen unter Wasser.
Ja, trotzdem. Aber für mich klingt das
wie, wir tauchen unter Wasser und unten verprügeln
wir uns. Aber es ist doch voll schwer
gegen die Kraft des,
die Widerstandskraft des Wassers
anzukämpfen. Haben die dann auch manchmal so
Probleme mit Mittelohrentzündung? Ich hatte ja früher
beim Tauchen immer Probleme.
Die machen sich das was in die Ohren rein und so.
Die guten Ohropacks, die aus Wachs, kennst du die?
Die man sich so drauf macht,
die man sich nicht reinschiebt, sondern so drauf.
Die sich so anpassen an die Form deiner Ohrmuschel.
Ja, ekelhaft. Die erste Wahl
der Kampftraucher eben.
Es gibt Leute,
die kämpfen unter Wasser, aber es gibt
auch Leute, die müssen über Wasser kämpfen und zwar in ihrem Alltag, auf ihrem Arbeitsplatz. Und uns hat eine Nachricht erreicht, Chris. Jemand hat uns einen Drinzeiter geschickt. Du kennst die Rubrik Drinzeiter, scharf nachgefragt. Wir beantworten die Fragen unserer HörerInnenschaft zum Thema Drinnis, Drinsein, Introversion am Arbeitsplatz, im Alltag. Alle Fragen, die das irgendwie betreffen.
Wir haben eine Nachricht bekommen von Simon.
Und Simon ist auf seine Art auch ein Kampftaucher, aber halt im Alltag.
Und ich möchte dich bitten, jetzt den Trainer abzuspielen,
denn ich möchte Simons Nachricht verlesen.
Trinsider. Scharf nachgefragt.
Simon hat geschrieben, hallo Julia, hallo Chris, Trinsider. Sch weit, so gut. Das einzige Problem ist, dass dieses Möbelhaus das Konzept hat, seine Möbel
in Schauräumen zu präsentieren und so
Arbeitsplätze nachzubilden, ähnlich wie bei
Ikea. Diese aber von uns, den
BüromitarbeiterInnen, auch tatsächlich
als Arbeitsplätze genutzt werden.
Das heißt im Endeffekt,
du erledigst deine Aufgaben an deinem Platz
und plötzlich stehen KundInnen hinter dir und
begutachten die Möbel, an denen du sitzt.
Im Ausnahmefall geht das dann auch mal so weit, dass man seine Arbeit kurz unterbricht, weil man aufgefordert wird, seinen Stuhl für KundInnen zum Probesitzen freizumachen.
Zu allem Überfluss ist mein zugeteilter Arbeitsplatz nicht mal in den Ausstellungsräumen, die wenigstens über Glaswände verfügen,
sondern mitten in der großen Ausstellungshalle,
wo man dem Hall der Gespräche aus jeder Ecke des Gebäudes schutzlos ausgeliefert ist.
Ich fühle mich wie ein Kaninchen mit rotem Fell inmitten eines Schneefeldes, während die Geier über mich kreisen.
Ich brauche euren Rat. Nach nur ein paar Monaten dort fühle ich mich ausgelaugt und werde auch zunehmend schlecht gelaunt auf der Arbeit,
was natürlich mega unprofessionell ist. Aber diese Arbeitsplatzsituation entzieht mir leider so viel Energie,
dass ich das nicht mehr verbergen kann.
Was kann ich tun, damit das besser wird?
Liebe Grüße, Simon.
Also, Simon sitzt in einem Büro,
was aber auch Ausstellung ist und Leute kommen und fragen, hallo, kann ich mal auf
diesen Bürostuhl sitzen? Ich möchte ihn vielleicht kaufen.
Und ich kann mir vorstellen, dass dann vielleicht
sogar noch indiskrete Fragen kommen.
Entschuldigen Sie, wie lange sitzen Sie täglich hier? Entschuldigen Sie, wie lange sitzen Sie schon grundsätzlich hier und wie schwer sind Sie?
Schmeckt die Fünf-Minuten-Terrine? Darf ich mal probieren?
Zieht die Fünf-Minuten-Terrine hier auch in den Bezug des Stuhls rein oder wie ist das? Darf ich mal dran riechen? Das ist wirklich eine absolute Höllensituation. Also, wer, welcher Arbeitgeber auf sowas kommt, da fällt mir wirklich nichts mehr zu ein. Das ist ja menschenverachtend, Leute der Kundschaft so auszusetzen, die eigentlich nichts mit Kundenkontakt zu tun haben.
Ja, das ist Bürofläche gespart, nehme ich mal an, ne? Weil Bürofläche ist dann Ausstellungsfläche.
Steueroase.
Ist das so? Es riecht so ein bisschen nach...
Es riecht nach Steueroase.
Aber ist es nicht so, wenn man Bürofläche hat, kann man die noch gesondert absetzen?
Achso, man muss die Ladenfläche dann nicht.
Naja, lassen wir das mal den Leuten.
Gut, Simon braucht Hilfe und zwar dringend.
Ausgebrannt kann ich mehr.
Gut, der schwierigste, effektivste Weg wäre jetzt wahrscheinlich sagen,
Chef, ich kann nicht mehr.
Ich muss jetzt hier irgendwas anderes machen.
Ich muss mir hier ein eigenes Terrarium bauen.
Die Leute dürfen mich nicht mehr ansprechen.
Oder ich suche mir einen anderen Job.
Aber ist nicht immer möglich.
Also was macht Simon, was kann Simon tun,
um aus dieser misslichen Lage rauszukommen?
Ich würde ja vielleicht erstmal damit beginnen,
irgendwie eine Strategie aufzustellen,
wie man die Leute vom eigenen Arbeitsplatz umlenkt,
wie sie nicht das Bedürfnis haben, da einzumarschieren und sich die Sachen genau anzugucken.
Vielleicht macht man es so ein bisschen uneinladend.
Man verbarrikadiert sich vielleicht auch ein bisschen.
Ich meine, Möbel gibt es da genug.
Vielleicht könnte Simon die ja so ein bisschen platzieren,
dass man so ein bisschen wie bei Game of Thrones
so eine Mauer, eine Höhe errichtet aus Stühlen, Kommoden, was auch immer.
Ja, eine Zitadelle.
Eine Zitadelle, dass man da vielleicht so ein bisschen sich abschotten kann.
Also du denkst jetzt also nicht mit Anreizen, sondern eher mit Abschotten, mit Abschrecken vielleicht sogar.
Verteidigung, ja.
Ich habe gerade so gedacht, vielleicht auch einfach Möbel wählen, die niemand möchte.
Sie gehen ja dahin, weil die Kundschaft sich für das interessiert, was dort rumsteht, was ja Simon dort bewohnt.
Ja.
Also in seinem Arbeitsalltag.
Und vielleicht wäre ja irgendwie so eine Idee,
dann nicht mehr Bürostuhl, sondern einfach ein Gymnastikball.
Weil Gymnastikball ist jetzt nicht etwas,
wo die Leute drauf abfahren.
Oder aufblasbare Möbel.
Ist ja jetzt nicht mehr so im Trend.
Kommt, glaube ich, wieder.
Ist doch, glaube ich, schon wieder zu cool, Chris.
Ich würde eher den Möbeln, die da sind,
ein paar Sachen schrammen, vielleicht ein Bein abmachen oder so, dass es
alles kaputt aussieht. Ein bisschen was anzündeln
mit einem Streichholz.
Schön, dass alles so richtig runtergewirtschaftet
ist, dass man sich denkt, oh mein Gott, was ist denn
da los? Oder so ein elektrisch höhenverstellbarer
Tisch, so ein Stehpult, der
aber defekt ist und der fährt die ganze Zeit hoch und
runter. Hoch und runter, hoch und runter.
Und da kommt da vielleicht auch niemand hin. Ich glaube,
das würde die Leute eher anlocken,
weil die das lustig finden.
Da muss man wirklich aufpassen.
Da muss man vielleicht mit Attraktionen
im anderen Ende des Raumes arbeiten.
Ein Hotdog-Stand, wo es Hotdogs für 1 Euro gibt.
Ablenken, ja, sehr gutes Manöver.
Sehr gut.
Vielleicht kann man irgendwie das Büro
von den anderen ein bisschen schmackhafter machen.
Dass man da vielleicht ein bisschen
kostenlose Sachen ausgibt.
Vielleicht einen Clown, der
so Luftballons bindet zu Hunden.
Solche Attraktionen.
Ein Glasbläser.
Ein Glasbläser.
Oder wie ist das eigentlich? Also Simon
darf, ich nehme an, nicht eigene
Möbel mitbringen. Das glaube ich
auch nicht. Simon könnte ja sagen,
ich habe es im Rücken, im unteren Rücken,
zwirpelt's bei mir, da zwickt's
und da macht's und tut's, ich brauch einen anderen
Stuhl, ich bring mir meine eigene mit.
Und dann einfach mal vielleicht was extravagantes,
was die Leute auch nicht so mögen vielleicht.
Oder insgesamt, was mir aufgefallen ist,
ich bin jetzt auch schon weich in Deutschland
und Deutschland ist ein Land mit
vielen Regeln. Es gibt viele Sachen, die man
verstehen muss, gibt auch andere Länder mit vielen Regeln, Aber mir ist eine Sache aufgefallen, wirklich wichtige Regeln, die erkennt man an einer Sache sofort. Zum Beispiel, wenn es jetzt irgendwo in der Bibliothek, da hängt ein Infozettel, wenn man die Bibliothek betritt. Da steht da zum Beispiel, Obacht, jetzt darf man Bücher nur noch vier Wochen ausleihen, nicht mehr zwei Monate.
jetzt darf man Bücher nur noch vier Wochen ausleihen,
nicht mehr zwei Monate.
Und die Regel, habe ich gemerkt, die ist nur dann wirklich wichtig,
wenn das DIN A4-Blatt laminiert ist.
Also das ist auch mein Integrationstipp für alle Leute,
die in Deutschland ankommen möchten.
Nur die Regeln, die auf einem DIN A4-Blatt laminiert sind,
sind wirklich wichtig.
Den Rest kann man erst mal vergessen.
Und das möchte ich auch Simon raten, weil ich gemerkt habe, allgemeingültig
werden laminierte
Regeln, laminierte Blätter, Infozettel
viel mehr respektiert als alles andere.
Man könnte jetzt also
an Simons Stelle vielleicht
eine Regel aufstellen, ich bin heute
nicht Teil dieser Ausstellung.
Und das dann laminieren, aber jeden Tag
aufhängen.
Finde ich auch gut. Oder Simon zieht einfach nach draußen.
Er könnte sagen, dass er Probleme mit Migräne hat.
Zu den Gartenmöbeln?
Ja, er könnte sagen, dass er Migräne hat.
Er muss in der freien Wildnis arbeiten.
Er braucht die Luft, er braucht den Sauerstoff,
er braucht das Sonnenlicht.
Und er kann leider nur draußen arbeiten, konzentriert.
Er kann nur auf dem Ohrensessel im Wintergarten draußen arbeiten.
Da geht es am besten.
Wobei, da kommen die Leute ja auch.
Winter wie Sommer sind Gartenmöbel beliebt.
Nicht, wenn du dir einen eigenen Container auf den Parkplatz stellst,
in dem du dann dein eigenes Büro einrichtest.
Also Simon, du brauchst einen Überseecontainer.
Die gibt es schon ganz günstig.
Ich glaube, ab 5000 Euro bist du dabei.
Und dann kannst du dir den auf den Parkplatz stellen
und dann kannst du da schön dein ruhiges
eigenes Büro einrichten. Ja, also Möbelleus
haben in der Regel sehr große Parkplätze.
Vielleicht wirklich ein Auto anmieten,
einen Wohnwagen und dort arbeiten.
Vielleicht wäre das wirklich möglich. Oder vielleicht
einfach die Firma wechseln und
einfach in einer anderen Stadt ein neues Leben aufbauen
und da dann arbeiten in deinem eigenen Büro.
In einem ganz anderen Berufsfeld.
Ja, also wirklich eine
zermürbende Situation für einen Drinni.
Also schlimmer geht es ja fast gar nicht.
Da wirklich auf dem Silbertablett
präsentiert zu werden und man, ich denke mir auch so,
man kann ja auch gar nicht in Ruhe arbeiten.
Da muss man irgendwas nachbestellen, da muss man
irgendeine PR-Abteilung, ist glaube ich Simon,
muss man irgendwo eine Werbung schalten,
muss da gerade mit irgendeine Annonce schalten
und das geht nicht, weil gerade jemand
wieder gucken will, wie beim Bürostuhl
die untere Wirbelsäule gestärkt ist von hinten.
Ich verstehe wirklich nicht,
was der Gedanke dabei sein soll, für wen das
von Nutzen sein soll. Also die Kundschaft
sieht dann, ja, da sitzen Leute auf den Stühlen
und so sieht das aus, wenn man daran arbeitet. Man kann doch auch
einfach Puppen da draufsetzen. Was soll
das? Dann lieber creepy Puppen da draufsetzen.
Wie kann man das seinen Mitarbeitenden antun?
Das ist eigentlich interessant.
Ich sehe nicht viele Puppen in Möbelhäusern,
aber sehr viele Puppen in Modehäusern.
Das ist wieder so ein Zwinkerding.
Warum sind so wenig Puppen in Möbelhäusern?
Weil die Kleidung natürlich so hingelegt oder aufgehängt
nicht so gut aussieht,
wie wenn man es an einem Körper präsentiert.
Aber ich habe einen Vorschlag an alle Modehäuser.
Puppen sind immer so ein bisschen creepy.
Lass die doch ab und zu mal zwinkern.
Ein Zeichen, eine Gefühlsregelung zeigen, das ist einladender.
Gut, ich bin froh, dass wir dieses Problem für Simon gelöst haben.
Und deswegen, Simon, alles Gute bei deiner Entscheidung.
Die Möglichkeiten haben wir dir jetzt aufgezeigt.
Damit endet die Rubrik
Drinsider. Es gibt
viele Fragen, wo ich mich frage,
bin ich komisch oder sind die anderen komisch?
Zu Recht. Und neulich
habe ich wieder sowas gefunden, wo ich gedacht
habe, hä? Und zwar der Name
des Kultgetränks Klosterfrau
Melissengeist. Ist das ein Kultgetränk?
Was ist es? Ich glaube, das ist bei
Ü80, das ist absolut angesagt.
Für Zink und Eisen und sowas, oder was?
Ist es ein Kräuterschnaps? Ich weiß es nicht. Es ist irgendwas, wo
einem gesagt wird, das ist super für die Darmtätigkeit
nach dem Essen, aber in Wirklichkeit ist es einfach
hochprozentiger Schnaps, keine Ahnung.
Auf jeden Fall frage ich mich
immer, ich habe so eine Werbung davon gesehen und dann
habe ich gedacht, Moment, Klosterfrau
Melissengeist, was ist das eigentlich für ein
wecker Name? Was ist das?
Wie ist das entstanden? In der PR-
Abteilung, die wahrscheinlich mitten
auf dem Ausstellungsraum ihr Büro hatten,
wo die Kundenschaft kam, wo man dann schnell
zwischen Tür und Angel einen Namen, also für
mich klingt das so, als hätte jemand bei Scrabble
random vier Wörter
nebeneinander gelegt und behauptet, das wäre ein Wort.
Klosterfrau Melissengeist.
Das ist so, wie wenn man sagt, Hochhaus,
Mango, Schuhstock,
Schildkröte.
Man nennt es auch einfach diese Wörter.
Es ist komplett aushaarschbar. Es ist komplett
random. Es sind einfach
vier Wörter. Klosterfrau,
Melissengeist. Hä?
Hüttenvogelkäseschuh.
Hüttenvogelkäseschuh. Hüttenvogelkäseschuh.
So könntest du es auch heißen.
Ich glaube, die Person,
die hat wirklich, die Person, die sich den Namen ausgibt,
hat wirklich in der Ausstellungsfläche
gearbeitet, wo sie so genervt war von der Kundschaft,
dass sie da einfach sich
vier Wörter aus dem Ärmel
gezogen hat.
Kellerbruderwurzelbirne.
Das klingt aber irgendwie lecker.
Ich würde den kaufen. Kellerbruder Wurzelbirne.
Wie heißt das? Klostermelissen?
Nee. Klosterfrau Melissengeist.
Klosterfrau
Melissengeist. Warum nicht
andersrum? Klostermelissenfrauengeist.
Klostergeist Melissenfrau.
Frauenkloster Melissengeist.
Melissenfrau. Ja, aber, Melissengeist. Melissenfrau.
Ja, aber findest du es nicht auch weird?
Ja, aber es gibt, egal wie man es anordnet,
es ist immer ein Sinn dahinter.
Es ist doch gescrabbelt, oder?
Es ist einfach gescrabbelt worden.
Die Leute sollen es wenigstens zugeben.
Aber ich muss auch sagen, ich find's wirklich schwierig,
Namen für Dinge zu finden.
Also es ist nicht so einfach, jetzt noch etwas zu benennen.
Das stimmt. Ohne, dass man ein peinliches
Wortspiel macht. Ja.
Da finde ich das schon fast wieder kreativer dann,
wenn man einfach viel unzusammenhängende Wörter
sagt. Heutsame zum Beispiel.
Nichts gegen Heutsame,
das ist ein super Wortspiel. Heutsame, die Heusuppe.
Chris, machen wir was anderes.
Diese Woche Superbowl. Du bist
hoffentlich vorbereitet. Ja, sicher.
Sicherlich. Ke keine Ahnung.
Ich versuche ja gerade mir beizubringen,
die Regeln von Football, damit ich das Spiel verstehe.
Und ich habe mich in dem Zuge ein bisschen damit auseinandergesetzt,
was denn auf dem Spielfeld erlaubt ist und was nicht.
Und es gibt tatsächlich einen Bußgeldkatalog,
den ich sehr interessant finde.
Ich weiß nicht, ob du weißt, dass die Spieler,
wenn sie vergehen auf dem Platz,
wenn sie sich nicht benehmen, dass sie dann Geld zahlen müssen.
Ich wusste es lange beim Fußball zum Beispiel nicht, dass wenn man eine gelbe Karte bekommt, dass man dann wirklich auch ein Bußgeld bezahlen muss.
Oder der Verein, ich weiß es nicht. Ich bin nicht so kultig, dass ich das jetzt wüsste.
Ja, ich weiß es jetzt.
Kultschul, ja.
Ja, genau. Ich habe mich ein bisschen mit dem Bußgeldkatalog auseinandergesetzt.
Und zum Beispiel, ich habe hier die Tabelle gerade mal geöffnet, hier steht zum Beispiel Schiedsrichter anrempeln. Was glaubst du, wie viel kostet das? Was wäre es dir wert? Wofür würdest du sagen, da mache ich es jetzt noch?
500 Euro.
Okay, Schiedsrichter anrempeln kostet 38.349 Dollar.
Was?
Und zwar nur beim ersten Vergehen. Beim zweiten Vergehen kostet es sogar 76.700 Dollar.
Aber ganz ehrlich, für NFL-Spieler ist es wahrscheinlich sowas wie 500 Euro wie für uns.
Die sind alle sau reich, oder?
Die sind sau reich.
Schiedsrichter anmeckern, 30.000 Dollar.
Moment mal, anmeckern, das ist mir so ein bisschen zu, was ist anmeckern? Wenn man sagt, ich finde deine Entscheidung nicht richtig, ist das schon meckern?
Das ist schon meckern, weil meckern heißt ja, man darf gar nichts sagen.
Wahrscheinlich, wenn man seine Entscheidung in Frage stellt, oder?
Ja, also man muss den SchiedsrichterInnen hörig sein.
Man darf nichts sagen.
Ja, genau.
Auch interessant, den Ball in die Zuschauerränge feuern, ist auch ein Vergehen.
Kostet auch Geld, wo ich so denke, ist eigentlich cool, wenn jemand den Ball fängt und sich freut.
Aber nein, das kostet 7.649 Dollar.
Guck mal, und das müssen wir jetzt übersetzen von der NFL auf unsere
Gesellschaft. Zu zwinkern
7.000 Euro.
Oh, das wäre so gut. Ich würde gerne einen Bußgeldkatalog erstellen.
Wirklich. Smalltalk an der
Supermarktkasse, 38.000 Euro.
Schlägerei
auf dem Feld kostet 38.000
Dollar. Und jetzt wird es ganz interessant.
Bei Schlägerei von der Bank
aufstehen kostet 11.400 Dollar. 11. wird es ganz interessant. Bei Schlägerei von der Bank aufstehen, kostet 11.400
Dollar. 11.400 Dollar? Nur
wenn man aufsteht? Du darfst nicht aufstehen, wenn die Leute
sich prügeln. Aber was ist, wenn das Aufstehen
ein Zeichen des Friedens ist?
Eine Ehrfurcht vor dem Frieden,
der gerade erschüttert wurde auf dem Spielfeld.
Wenn ich sage, ich muss aufstehen.
Das lässt mich nicht kalt.
Ja, das kannst du schon machen, aber da musst du 11.000 Dollar zahlen.
Ganz ehrlich, wenn jemand da einfach sitzen bleibt
und hier guckt, als wäre es nichts,
da bin ich skeptisch, weil da würde ich sagen,
das ist schon fast gewaltverherrlichend.
Aufstehen, Gefühlsregung zeigen, so nicht.
Wie kann man überhaupt so unerregt
da sitzen bleiben, wenn die ganze Mannschaft
sich prügelt und das will man doch nicht.
Da holt der Staat wieder das Geld.
Ah ne, das ist was anderes.
Aber mein Lieblingsvergehen ist
falsche Socken tragen.
5.464 Dollar.
Was heißt falsche Socken?
Wenn Dienstag draufsteht, am Montag
tragen. Wahrscheinlich die Farben.
Ja, oder Kuschelsocken.
ABS-Stoppersocken.
Oder halt einfach die Socken von der gegnerischen Mannschaft.
Wenn man Stoppersocken trägt, könnte es ja ein spielerischer Vorteil sein.
Wenn man da Material benutzt, was nicht zugelassen wird.
Frage an die NFL-Profis da draußen.
Sind ABS-Stoppersocken erlaubt auf dem Spielfeld beim Superbowl?
Oder hat da Ascher, glaube ich, tritt auf?
Hat Ascher was dagegen?
Meinst du, Ascher wird bekannt geben, dass er schwanger ist beim Superbowl diese Woche?
Weiß ich nicht, aber ich bin überzeugt, Ascher ist so ein guter Tänzer.
Der trägt ABS-Stoppersocken, wenn er tanzt.
Ascher ist caught up in Stoppersocken.
Ja, glaube ich wirklich.
Der weiß, was das Gute zu euch ist.
Weißt du eigentlich, dass der Moonwalk nie erfunden wäre,
wenn Michael Jackson Stoppersocken getragen hätte?
Ja.
Da wäre der nach vorne rausgekippt.
Mega peinlich gewesen.
Endlich eine Sache, wofür man
Michael Jackson canceln kann.
Endlich. Ich freue mich jetzt aber
jedenfalls total auf den Superbowl,
weil ich habe jetzt voll Bock, Ascher in Stoppersocken
tanzen zu sehen und seine Schwangerschaft bekannt zu geben.
Also Ascher
muss ja auch mit Bußgeld rechnen,
wenn er jetzt zu geil tanzt
vielleicht. Was ist, wenn Ascher, nee, er ist ja nicht Spieler,
aber wenn jetzt Ascher am Spielfeldrand einen Moonwalk
macht, ist ja Ablenkung vom Spiel.
Wahrscheinlich schon.
Darf Ascher aufstehen, wenn sich jemand
prügelt? Wenn seine Tänzer sich prügeln,
darf Ascher dann aufstehen? Er ist ja nicht
Spieler auf dem Spielfeld. Ach so.
Ja, dann. Wenn Ascher
eine schlechte Halbzeit-Performance hinlegt,
kann der eigentlich dann auch Bußgeld bekommen.
Weil es ist ja nicht vertraglich geregelt,
dass du gut performst. Das kann man ja nicht
sagen. Es wäre aber auch geil, wenn er so gut
performt, dass er dann direkt von dem NFL-Verein
unter Vertrag genommen wird.
Als Center
oder als Lineman. Ich sehe,
du kennst dich aus. Natürlich kenne ich mich aus.
Ich sage dir auch genau, was ich gern wäre. Ich wäre gern
Center. Die snappen am Anfang
den Ball einfach zum Quarterback.
Und ich hab so ein bisschen das Gefühl, das war's dann.
Die haben den Ball am Anfang und dann werfen die
inzwischen ihren Beinen durch nach hinten zum Quarterback
und dann ist es vorbei. Sicherlich.
Und so steck ich's mir vor. Ich geh dann aufs Feld,
snappe den Ball nach hinten und dann geh ich an die Seite
und dann ist es Karibus-Bombs.
Höchstinteressant, Julia. Erzähl mir bitte mehr davon.
Vielleicht in deinem neuen NFL-Podcast.
Ey, das wäre wirklich lustig.
Ich nehme Angebote entgegen, aber
die müssen auch dementsprechend hochgutiert
sein, ungefähr wie die Gage
eines NFL-Spielers.
Wenn du noch mehr über NFL sprichst,
dann fühle ich mich so wie du, wenn ein Geburtstagskuchen
reingetragen wird in einem Hotel.
Muss ich wirklich zugeben. Ich höre auf. Ich rede nie wieder
darüber. Tut mir leid. Nein, du kannst darüber reden.
Du kannst mir jetzt eine Strafe verhängen, ich zahle dir
7000 Dollar. Ja, aber ich muss die Strafe
laminieren. Da lege ich Wert drauf.
Das sind die Regeln, so schreibt es die deutsche
Gesellschaft vor. Du musst es laminieren und dann
musst du mir langsam zuzwinkern. Ja,
Julia, dann freue ich mich auf deine Halbzeit-Performance
in ABS-Stopper-Socken.
Ich bin gespannt
und ich hoffe einfach, Simon, halte durch oder halte auch nicht durch. Ich hoffe, das wird sich Ich bin gespannt. Und ich hoffe, einfach Simon,
halte durch oder halte auch nicht durch.
Ich hoffe, das wird sich lösen da. Das ist schrecklich.
Aber Julia, es hat mir heute sehr viel Spaß gemacht.
Sehr viel. Und nächste Woche
gibt es eine neue Folge am Dienstag. Yes.
Bis nächste Woche. Bis dahin. Und eine
schöne Woche wünschen wir. Tschüss. Tschüss.
Drinnis. Der Podcast aus der Komfortzone.