DRINNIES - Heulen am Pissoir
Episode Date: December 28, 2020Chris lüftet ein dunkles Geheimnis aus der Kategorie „Autos und Erbrochenes“, Giulia ist bereit für einen Todeskreis mit Frank Thelen. Außerdem: Streitthema Cerealien, Werbung fürs Heulen auf ...dem Büroklo UND: Der Drinnie des Monats wird gekürt! Jubel, Fanfare etc.Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Drinnis, der Podcast aus der Komfortzone. Wir sind Julia Becker und Chris Sommer. Ich habe gelesen, dass wir uns mal vorstellen müssen, Julia.
Ja, es kamen schon Kommentare.
Hä, wer seid ihr denn überhaupt?
Ihr müsst euch doch mal vorstellen.
Jetzt bist du mit Respekt.
Also diese Stimme.
Ja, aber so habe ich das im Kopf gelesen, weil es kam so rüber.
Es war so richtig fordernd.
Ich glaube, das Problem ist, dass wir gedacht haben,
dass dieser Podcast sowieso niemand hören wird.
Nur die Leute, die uns kennen halt.
Das habe ich gedacht. Genau, und jetzt sind aber Leute
drauf gestoßen, die nicht wissen, was wir so machen.
Aber ist ja euch eigentlich auch egal.
Wir stellen uns trotzdem nicht vor.
Jetzt haben wir es so lange durchgezogen,
jetzt stellen wir uns auch nicht mehr vor.
Ihr müsst jetzt damit leben, entweder ihr mögt uns,
ihr mögt uns nicht, egal was wir machen oder nicht machen.
Ist doch eigentlich gar nicht so wichtig,
was wir beruflich machen.
Nee, ist nicht wichtig.
Und ich habe mich die Woche mal informiert, wie geht denn eigentlich Podcast?
Was muss man dazu machen?
Was ist wichtig in einem Podcast?
Und ich habe gelesen erstens mal...
Stopp, mit die Tage meinst du über die Weihnachtsfeiertage?
Richtig, ich habe gearbeitet.
Ich dachte, du wolltest komplett die Seele baumeln lassen.
Nein, natürlich bin ich ein Performer.
Und ich will jetzt auch wieder direkt ins neue Jahr performen.
Du bist einfach wirklich ein High-Performer.
Man muss gute Rubriken haben.
Ich glaube, das haben wir.
Servicedienstleistung ist gewährleistet.
Aber ich habe auch gelesen,
man muss auch mal einen Teaser machen am Anfang der Folge.
Boah, das finde ich auch schon wieder,
das ist schon wieder so durchdacht.
Das ist dann so komisch kalkuliert.
Ja, das ist peinlich und unsympathisch, aber das passt
zu mir und darum mache ich das
jetzt mal. Ich teasere
eine Geschichte an, die ich mir
überlegt habe, die ich heute erzählen möchte
und die Geschichte ist so geheim,
also davon wissen gerade mal
meine Eltern und mein Bruder, also mein engster
Familienkreis. Bitte nicht schon wieder irgendwas
Peinliches von uns revealen, was denn die ganze Welt weiß.
Nein, nicht von uns, sondern nur von mir.
Aber ich bin auch nur,
ich bin zwar Protagonist, aber nicht
aktiver Handlungspart.
Ich bin auch irgendwie passiv.
Also es wird eine krasse Geschichte, die ich noch nicht mal
meiner Therapeuten erzählt habe.
Okay, am Ende der Folge oder was?
Wahrscheinlich. Also bleibt dran, Leute.
Stay tuned.
Soweit habe ich den Text nicht gelesen.
Ich weiß nicht, ob man das am Ende der Folge machen muss.
Wahrscheinlich, ne?
Was ich nicht in diesem Text gelesen habe,
aber was mir natürlich aufgefallen ist,
als aktiver Podcast-Hörer der deutschen Podcast-Landschaft,
dass natürlich Bahn-Stories wichtig sind.
Eine ICE-Story gehört zu jedem Podcast.
Boah, das ist auch bei Twitter mega nervig, Bahn-Stories.
Das will niemand mehr lesen, das will niemand mehr hören.
Ob da kein WLAN hat, es interessiert keinen.
Wir wissen, dass die Bahn scheiße ist, immer zu spät kommt.
Leg mal eine neue Kassette auf.
Hast du eine Bahn-Story? Ich habe eine.
Natürlich habe ich eine Bahn-Story.
Nein, aber ich habe keine ICE-Story.
Ich habe aber von heute, sie ist sehr aktuell,
ich musste heute mit der Straßenbahn fahren.
Das ist ja eh schon ein unangenehm, Straßenbahn fahren,
aber es lässt sich halt nicht vermeiden, wenn man kein Auto hat.
Und während der Pandemie
ist es doppelt unangenehm, weil man
muss halt irgendwie versuchen, in einer
Menschenmenge Abstand zu halten.
Man hat eine Maske auf,
man will nichts anfassen, man fühlt sich
einfach unwohl, man will einfach nur schnell ankommen.
Und heute hatte ich das
Gefühl, so nach den Feiertagen,
die Laune ist sowieso am Anschlag.
Also die Leute sind alle irgendwie so fertig von den Tagen.
Man sah ihnen noch das schlechte Gewissen in den Augen an,
weil sie doch heimlich bei Oma und Opa waren
und sie angesteckt haben vielleicht.
Zu recht schlechtes Gewissen.
Und es war einfach unschön.
Und es gibt so diese Bahnfahrten, wo es komplett still in der Bahn ist,
obwohl es komplett voll ist.
Und da weißt du, die Leute sind fix und fertig.
Niemand möchte sprechen, alle möchten einfach nur Ruhe haben und einfach niemanden sehen und hören.
Und so war das heute.
Und in dieser Stille, in dieser vollen, stillen Bahn, hatte ich plötzlich das Bedürfnis, krass zu husten.
Und ich hatte wirklich so einen richtigen Frosch im Hals.
Ich habe kein Corona oder so. Ich lebe ja unter einem
Stein. Ich kann mich quasi nirgendwo anstecken.
Aber ich musste einfach
husten. Und ich wusste aber, wenn ich jetzt
huste, dann gucken mich
150 Leute an und
nehmen Abstand von mir. Und das wäre
das ultimativ Unangenehmste
überhaupt. Und ich wusste, okay, ich muss jetzt
noch vier Stationen fahren. Keine Ahnung, wie lang das dauert. Zwei Minuten oder so. Und ich wusste, okay, ich muss jetzt noch vier Stationen fahren.
Keine Ahnung, wie lange das dauert.
Zwei Minuten oder so.
Und dann habe ich gewusst, du musst jetzt das Husten unterdrücken.
Weil während Corona kannst du nicht husten.
Das kannst du nicht bringen.
Und dann habe ich es eingehalten.
Und das ist wirklich so, wenn du so richtig heftig husten musst
und du hast irgendwas im Hals und dann unterdrückst du das,
dann kriegst du so einen hochroten Kopf.
Und dann kannst du schon kaum noch atmen,
weil immer wenn du atmest, dann rasselt das so.
Ja, alle werden so Jörg Thaddeus
in dem Augenblick. Du bist fix
und fertig und du willst einfach nur diesen erlösenden
Husten machen, aber du kannst
nicht mehr husten in Zeiten von Corona. Das geht
nicht. Das ist so unangenehm.
Ja, das ist meine Geschichte. Man geht halt
irgendwo hin, wo man alleine ist, aufs Klo oder so.
Husten, husten ist das neue Scheißen, kann man so sagen. Man muss... Ja, das ist meine Geschichte. Man geht halt irgendwo hin, wo man alleine ist, aufs Klo oder so. Husten ist das neue Scheißen, kann man so sagen.
Ja, Husten ist das neue Scheißen, das machen nur noch wenig Leute öffentlich.
Ja, man muss das Private suchen.
Man muss wie so eine Katze zum Sterben in den Busch gehen und da muss man so heimlich so.
Ja, keine Ahnung, das war einfach mega unangenehm und ich war so froh, als ich ausgestanden bin.
Hinter so einem Bahnhäuschen, wo niemand war.
Ich war fix und fertig danach.
Wie ein richtiger Boomer-Vater.
Ja, und es ist auch einfach gerade so ein großer Druck.
Man will nichts falsch machen, man möchte auch niemandem ein schlechtes Gefühl geben.
Aber ab und zu muss man einfach husten.
Nichts falsch machen ist ein gutes Stichwort, weil ich habe eine Bahn-Story, wo wirklich alles richtig gemacht wurde.
Und zwar nicht nur von mir, sondern auch von jemand anderem.
Und die Geschichte datiert schon ein paar Jahre zurück, nämlich während meines Studiums.
Also die Bahn in der Schweiz.
Genau, Bahn in der Schweiz.
Ich wollte gerade sagen, weil in Deutschland hätte nicht jeder alles richtig gemacht, da wäre die Bahn ja zu spät gekommen. Nein, es geht nicht um die Bahn an sich, sondern um eine andere Person in der Bahn.
Und zwar habe ich an einem anderen Ort
studiert, als ich damals gewohnt habe.
Also ich habe damals noch bei meinen Eltern gewohnt
und habe ein WG-Zimmer gehabt in einem
Ort am anderen Ende
der Schweiz. Es ist immer so zwei Stunden Bahnfahrt
gewesen. Ich bin dann meistens an den Wochenenden
zurück zu meinen Eltern und so, wie man das
kennt. Jedenfalls immer Sonntagabend
bin ich dann wieder an meinen Studienort zurückgefahren
mit meinen beiden Freunden,
die auch in meiner WG gewohnt haben.
Praktischerweise kamen die aus dem selben Ort wie ich.
Wir sind dann also immer zusammen hingefahren
und einmal, relativ
neu, als ich
das Studium relativ frisch aufgenommen
habe, habe ich eine
Stufenkameradin. Sagt man das
so in Deutschland? Ja, ich glaube, das kann man sagen.
Jemand, der auf... In der gleichen Stu der gleichen Stufe. Genau, eine Person,
die in derselben Stufe wie ich war.
Auf der Schule. Auf der Schule.
Und mit der hatte ich auch gewisse Fächern zuvor.
Also im Gymnasium, meine ich, im Abi vorher.
Und ich kannte sie so ein bisschen
und wir haben auch schon mal miteinander gesprochen
und sie wusste auch ganz klar, wer ich bin.
Und wir wollten in denselben
Zug einsteigen. Ja, habt ihr euch schon
am Bahnsteig gesehen? Nein. Okay. Ich, habt ihr euch schon am Bahnsteig gesehen?
Nein.
Okay.
Ich habe sie auch noch nicht am Bahnsteig gesehen.
Wir sind eingestiegen, sie hat nämlich auch zwei Freundinnen dabei
und wir sind eingestiegen und ich habe sie aber erst gesehen,
als sie in das Abteil, in das Viererabteil gegenüber sich gesetzt hat.
Ich saß schon da mit meinen Freunden, die saßen um mich rum
und sie hat sich hingesetzt mit ihren Freunden um sich rum.
Okay. Und ich habe sie angeg rum und sie hat sich hingesetzt mit ihren Freunden um sich rum. Okay.
Und ich habe sie angeguckt, als sie sich gesetzt hat
und sie hat mich angeguckt.
Aber ihr habt euch nicht gegrüßt oder was?
Sie hat nichts gesagt zu mir und ich auch nichts.
Ah, das ist unangenehm. Wie lange dauert die Fahrt?
Genau, nicht unangenehm.
Das war das Geilste, was sie gemacht hat.
Das Schlimmste, was sie machen hätte können,
wäre, Hallo Chris zu sagen und zu fragen,
was machst du denn hier?
So quer über den Vierer durch. Genau.
Sie hat mich ignoriert.
War sie auch ein Drinni? Das ist die
große Frage. War Daniela ein Drinni
oder ist sie ein Drinni? Ich nehme an, schon.
Sie hat mich gesehen und sie hat mich wegignoriert.
Sie kennt das
inoffizielle Regelwerk der zufälligen Begegnung
in der Bahn für Drinnis. Und ich habe auch
beobachtet, als wir dann aussteigen mussten,
wir sind in derselben Stadt ausgestiegen.
Ja. Sie ist extra früh
aufgestanden, hat ihre Sachen genommen,
ist zum Ausgang und hat dort gewartet.
Das finde ich geil. Mit dem Rücken zu mir.
Das sind Leute, die mitdenken.
Die sagen, wie kann ich die Situation jetzt einfach
minimal unangenehm für alle Beteiligten
gestalten. Das ist perfekt, danke Daniela.
Und das Geilste überhaupt ist, ich habe dann halt rausgefunden und ich habe mir erschlossen,
dass sie am selben Ort, in derselben Stadt wie ich studiert.
Und sie hat in derselben Kleinstadt gewohnt wie ich.
Das heißt, sie ist jeden Sonntag oder dann halt, wenn sie bei ihren Eltern war wahrscheinlich,
auch mit derselben Bahn gefahren, um dieselbe Uhrzeit.
Und ich habe sie dann relativ oft gesehen.
Und nie Hallo gesagt.
Und sie am Bahnsteig aber schon.
Das ist die schönste Geschichte aller Zeiten.
Und sie hat dann von sich aus angefangen,
immer hinten im Zug reinzusteigen,
weil ich bin immer vorne gewesen.
Und Daniela, that's the way to do it.
Warum können nicht alle so sein wie Daniela?
Sie hat es genau gerafft, wie man es machen muss.
Und für mich ist sie eigentlich auch ein Dreh-Nicht-Vorbild.
Das ist für mich eine Love-Story.
Also ich habe Gänsehaut, wenn ich die Geschichte erzähle.
Das ist für mich wirklich eine Love-Story,
eine modern Love-Story einfach. Warum habe Gänsehaut, wenn ich die Geschichte erzähle. Das ist für mich wirklich eine Love-Story, eine modernen Love-Story einfach.
Warum können nicht alle Leute so sein wie Daniela?
Ich finde das immer unangenehm, wenn man dann so weiß, jetzt ist man zwei Stunden erst mal im Zug.
Und schlimmerweise auch noch dann regelmäßig, allgemein beim Reisen, wenn man irgendwo auch ein Flugzeug.
Ich habe schon mal Urlaub gemacht und dann bin ich in der Stadt, das war in Holland, einem Typen begegnet, den ich kenne.
Und ich wusste es als auch dort für eine Woche.
Und die Stadt war nicht so groß.
Und wir sind uns immer wieder begegnet.
Das war scheiße.
Das ist so unangenehm.
Es gibt aber auch Leute, die haben überhaupt kein Gefühl dafür, ob etwas unangenehm ist oder nicht,
weil es ihnen einfach nicht unangenehm ist.
Die können auch so quer durch den Bahnwaggon schreien.
Ja.
Hey Helga, wie geht's dir? Was machen die Kinder?
Und es ist unangenehm, dass
50 Leute involviert sind, die damit nichts
zu tun haben wollen. Ja, und meistens sind es
Boomer und nicht Jugendliche. Ja, es sind oft Boomer,
vor allem die so laut telefonieren. Also
mega laut. Handy-Klingeltöne auf
Max. Und plötzlich kommt dann irgendwie
so ein Lied von irgendwie Revolver-Helvetan
abgespielt. Ja, Dire Straits, Best of Albums.
Eine Bahn-Story ist mir
nämlich gerade noch eingefallen und das ist eine klitzekleine
Bahn-Story, aber das ist das perfekte Beispiel.
Ich saß im Zug von Hamburg nach
Köln, das ist ja so vier Stunden Fahrt
und auch
gegenüber in dem Vierer saß
eine Frau, sagen wir
Ende 30 ungefähr und die
hat da irgendwas gerechnet und das sah so aus,
als wäre das sowas irgendwie mit Buchhaltung oder
Steuer. Am Handy oder hat sie es schriftlich?
Sie hatte da so schriftlich Notizen gemacht.
Auf dem Blatt Papier. Genau, auf dem Blatt Papier
und hatte auch noch einen Laptop offen, also
das war irgendwie die Kalkulation.
Sie war sehr vertieft und war am
Arbeiten einfach. Und ihr gegenüber saß
eine Frau um die 60, die sich
offensichtlich komplett gar nicht mehr gespürt hat.
Weil die hat die ganze Zeit
in diese Unterlagen geguckt, völlig indiskret.
Es war offensichtlich, dass sie nicht zusammen gehörten.
Die waren nicht zusammen da.
Und sie hat die ganze Zeit so alibi-mäßig ein Buch gelesen,
aber hinter dem Buch die ganze Zeit so vorgelugt
und in die Unterlagen von der
Frau reingeguckt, was ja auch wirklich
intime Sachen sind wahrscheinlich, irgendwelche
Gehälter oder was weiß ich.
Und dann kam für mich
das Aha-Erlebnis, dass sich manche
Leute einfach gar nicht mehr spüren.
Dann hat diese alte Frau zu der jüngeren Frau
gesagt, Entschuldigung, dass ich sie
stören muss. Stören muss schon alleine.
Aber
hier vorne, da haben sie eine 4 zu viel.
Das müssen sie davon noch abziehen.
Sie hat sie korrigiert.
Sie hat sie korrigiert. Sie hat sie korrigiert.
Die Frau ist aus allen Wolken gefangen.
Was? Ja, danke schön.
Und dann ist sie noch so eingegriffen
und hat sich dann noch so einen Stift genommen
und hat dann so da drauf gezeigt.
Und das müssen sie hier und das.
Und hat dann wirklich mitgerechnet.
Und der anderen Frau war so unangenehm.
Die wollte gar nicht,
da war es, glaube ich, gar nicht bewusst,
dass jemand das sehen könnte.
Und dann kommt diese Frau und korrigiert die einfach.
Ich finde, das ist ein Problem
am deutschen Rechtssystem, dass man da nicht
strafrechtliche Konsequenzen zu befürchten
hat, wenn man sowas macht, weil ich finde,
das ist übergriffig. Ohne Scheiß jetzt.
Das ist einfach Privatsphäre.
Offensichtlich, wenn man im Zug arbeitet,
wenn man das wirklich kann, dann macht man auch etwas,
was man sich gewohnt ist zu machen.
Ich will damit sagen, die Frau,
die das da gerechnet hat, wird das
nicht zum ersten Mal gemacht haben.
Das ist ihr Daily Job wahrscheinlich. Und dann
kommt irgendwie so eine Boomer-Frau
und quatscht da rein. Ja, das war irgendwie
so eine Studienrätin, Typ Studienrätin.
Es war auf jeden Fall so
unangenehm. Und da ist mir nochmal
aufgefallen, ich kann nur noch Bahn fahren,
wenn ich meine Kopfhörer dabei habe. Wenn ich die nicht dabei habe,
muss ich mich vier Stunden schlafen stellen, weil
ich ertrage das nicht. Ich ertrage es auch nicht, wenn Leute
neben mir sitzen, die mich nicht kennen
und mich in Gespräche verwickeln wollen.
Ich muss ganz ehrlich sagen, auch im Sommer,
als noch so die Sonne schien, ich habe das
sehr genossen. Noise-Canceling-Kopfhörer,
dann die Maske und noch Sonnenbrille und
noch in meinem Fall auch noch eine Kappe.
Ich war privat unterwegs einfach die ganze Zeit.
Man hat mich nicht erkannt. Also mich erkennt
sowieso niemand. Wobei ich habe auf Instagram
so ein Bild gepostet von meinem Heidscape
beziehungsweise von einem Angebot
und dann haben mich die Leute gefragt oder Hinweise
gegeben vielmehr, wo man das denn günstig
kaufen kann in meiner Umgebung
und die Einschläge werden immer näher und ich habe
jetzt ein bisschen Angst, dass ich nicht mehr raus kann.
Und die Leute...
Ja, willkommen in meinem Leben.
Mich sprechen die Leute im Rewe an der Wursttheke an.
Das war auch mega creepy, muss ich noch einmal sagen.
In der Wursttheke?
Also, wenn Leute mich ansprechen, an manchen Tagen ist es irgendwie so ein bisschen okay.
Dann freue ich mich auch, wenn Leute was Nettes sagen.
Aber die meiste Zeit ist es absolut nicht okay.
Und ich werde dann immer total aus meinem Alltag gerissen,
weil ich gehe nicht als...
Also wenn jetzt Leute auf der Straße oder irgendwo dich ansprechen...
Wenn sie dich erkennen und ansprechen.
Genau, die aber nicht dich jetzt persönlich kennen,
befreundet sind, sondern irgendwelche Leute,
die dich von Funk und Film kennen.
Genau, Fremde, wenn mich Fremde ansprechen.
Und man muss sich das so vorstellen,
ich gehe nicht als öffentliche Person Julia Becker,
die mit dem Scheiden-Song im Glitzer Glitzer-Paillettenkleid in Rewe,
sondern ich bin einfach ich und ich denke die
meiste Zeit des Tages nicht darüber nach,
dass ich auch so ein bisschen mit einem Fuß
in der Öffentlichkeit stehe. Das heißt,
wenn ich dann in Rewe bin und mir
meine 34 Snacks zusammensuche,
dann rechne ich nicht
damit, angesprochen zu werden, weil dann bin ich
in einem ganz anderen Kontext und
dann will ich einfach meine Privatperson sein.
Und das Creepieste, was mir passiert ist,
und offensichtlich sprechen mich die Leute fast immer im Rewe an.
Ich weiß nicht, warum.
Gut, ich bin oft im Rewe.
Du bist sehr oft im Rewe.
Oder generell im Supermarkt.
Aber das ist irgendwie so ein Ding,
da lassen die Leute irgendwie die Hüllen fallen.
Im Supermarkt und im Krieg ist alles erlaubt.
Und ich war da im Supermarkt
und ich bin an der Wursttheke vorbeigelaufen.
Und eine Frau läuft wirklich sehr nah an mir vorbei
in die entgegensetzte Richtung,
sodass man schon so ausweichen musste.
Und dann, als sie auf meiner Höhe angekommen ist,
neigte sie den Kopf so zu mir rüber,
dass ich auch noch mal so ausweichen musste.
Und dann sagte sie, sie sagte nicht,
sagen ist das falsche Wort,
sie flüsterte, als sie an meinem Kopf vorbeiging,
flüsterte sie mir ins Ohr, an der Wurstseke,
ich mag, was du machst.
Das war wirklich so creepy.
Und ich habe mich so erschreckt.
Das war wie in einem Horrorfilm, wirklich.
Sowas will man nicht hören.
Das will man nicht hören von einer fremden Person.
Nicht im Vorbeigehen, nicht beim Einkaufen,
nicht vor der Wursttheke.
Man will es generell nicht hören.
Hört auf, Creeps zu sein.
Hört einfach auf.
Ihr könnt auch schreiben, wenn ihr mich toll findet oder so.
Das ist dann irgendwie cooler.
Dann kann ich das lesen.
Ich muss aber nicht antworten oder ich kann später antworten.
Aber bitte konfrontiert mich nicht
voller Wursttheke mit euren komischen Gefühlen.
Das ist einfach,
das finde ich so befremdlich.
Ja, das ist echt nicht so schön.
Manche Leute haben einfach kein Gefühl dafür, das meine ich.
Was irgendwie angebracht ist und was nicht.
Manchmal würde ich dann in einer wirklich sehr großen
Großstadt leben, für solche Momente.
Sowas wie New York, London oder Peking oder so. Köln ist dann da vielleicht schon mal.
Köln ist ein Dorf. Also da muss man sich nichts vormachen.
Ja.
Naja, ich will mich auch nicht aufregen. Ich finde auch cool, wenn Leute mich cool finden oder nett oder mir sagen wollen, hey, ich finde dich toll. Aber das kann man doch auch ein bisschen uncreepiger machen.
Ja. Würdest du gerne in New York wohnen?
creepiger machen? Ja. Würdest du gerne in New York wohnen? Nee.
Nee. Also das ist mir zu krass.
Das nervt mich total, weil da gibt's
an den U-Bahn-Stationen nirgendwo Aufzüge.
Da muss man nicht
die ganze Zeit Treppen laufen.
Abgesehen davon, dass es wahnsinnig
ableistisch ist, dass die komplette
Innenstadt von Manhattan,
dass es da einfach keine Aufzüge gibt. Ist das wirklich so?
Ja, du kannst gefühlt, wenn du im Rollstuhl
sitzt, kannst du halt gefühlt jede
achte Station aussteigen, weil es da einen Aufzug
gibt. Das ist krass, ja. Das ist unglaublich.
Ich weiß nicht, wie man da leben sollte, wenn man
im Rollstuhl sitzt. Da hätte ich jetzt irgendwie mehr erwartet.
Und da frage ich mich auch, warum das so ist 2020.
Also ich weiß, dass sie ein Platzproblem haben
und wahrscheinlich auch ein Geldproblem,
aber die haben doch auch irgendwie
Geld, um irgendwelche Skyscraper
da zu bauen, also können die doch ein paar Aufzüge da reinbauen.
Naja, also ein Platzproblem ist es ja nur, wenn man sagt,
andere Sachen sind wichtiger. Das ist wie ein Zeitproblem,
wenn jemand sagt, sorry, ich habe gerade keine Zeit,
heißt das im Prinzip, ich will jetzt nicht.
Das ist ja dasselbe.
Man kann das schon machen, man kann ja schon mal
Sachen umbauen. Ich frage mich, woran das scheitert.
Das hat selbst mich
aufgeregt und ich sitze nicht im Rollstuhl, aber
ich habe das gemerkt und du siehst ja dann, bei welcher Station
ein Rollstuhlzeichen daneben ist,
wo du ausstellen kannst.
Das gibt es einfach fast nie.
Du warst schon mehrmals in New York.
Wie hast du dich da als Trainee gefühlt?
Ich war noch nie da.
Ich stelle mir das ehrlich gesagt
ein bisschen wie die Hölle vor.
Aber auch ganz gut, weil es so viele Leute wieder sind.
Dann kann man untergehen.
Das mag ich auch gerne.
Es ist die Hölle und der Himmel
zugleich, weil es ist wirklich
so angenehm groß, dass du wirklich komplett
in der Anonymität verschwinden kannst.
Niemand kennt dich,
alle machen so ihr Ding, keiner guckt dich an
oder findet dich irgendwie komisch.
Das ist irgendwie geil,
aber es ist auch sehr stressig,
weil man ist permanent unter so einem
Geräuschepegel und Menschen und
man ist nirgendwo alleine.
Und zu New York habe ich nämlich auch eine
Trini-Geschichte und die wollte ich ihr mal erzählen.
Wir waren nämlich mal vor ein paar Jahren
mit der gesamten Firma in New York,
da wurden wir eingeladen, das war mega cool,
eine Woche in New York. Sehr privilegiert
auch. Ja, unglaublich eigentlich, aber
natürlich nimmt man das dankend an, weil
man hat schon mal die Chance und dann sind wir nach New York und für eine Woche waren wir dann da. Wir waren in so Fünfergruppen, immer in so Airbnbs aufgeteilt. Und wir waren dann in verschiedenen Late-Night-Shows. Das war quasi der Sinn der Reise, dass man sich die amerikanischen Late-Nights mal anguckt.
So Cloud wie damals bei Harald Schmidt? Dass man da reingeht und sich einfach die Bits klaut? Nee, das geht im Internet.
Ja, genau. Heute gibt es ja das Internet. Früher mussten die noch rüberreisen und sich das im Hotel angucken. Ist das bekannt, die Geschichte,
dass die Harald Schmidt Autoren und auch
TV Total Leute, ich weiß nicht TV Total,
aber Harald Schmidt auf jeden Fall,
mehrmals im Jahr für ein paar Wochen rüber
nach New York sind oder
L.A. und sich da im Hotel eingeschlossen
haben und einfach den ganzen Tag Fernsehen geguckt
haben, um die Bits zu klauen, eins zu eins.
Ja, aber das ist natürlich nicht bekannt, weil das würde ja
den Mythos Harald Schmidts komplett zerstören. Das will doch wirklich niemand. Ja. Aber noch mal zu klauen, eins zu eins. Ja, aber das ist natürlich nicht bekannt, weil das würde ja den Mythos Harald Schmidt komplett zerstören.
Das will doch wirklich niemand.
Aber noch mal zu dem Thema.
Wir waren in einer Airbnb-Wohnung
und einer meiner Mitbewohner, Jules, liebe Grüße,
war komplett mit mir auf einer Wellenlänge.
Und es gab jeden Tag ein Programm.
Dann waren wir in der Show, dann waren wir da essen,
dann sind wir da hingefahren, da, da, das.
Und es gibt so viele Programme
und das ist ja wirklich für einen Drinni komplett überfordert.
Und irgendwie so an Tag drei war dann
so geplant, heute treffen wir uns
alle da und da und dann gehen wir
ins American Museum of
Natural History. Also wirklich das krasseste
Naturkundemuseum der USA,
vielleicht sogar der Welt. Spielt da nicht auch nachts
im Museum? Ich meine ja.
Das ist so ein Riesending.
Ich meine ja, mit dem Riesen.
Ja, genau.
Ich glaube, das war da.
Und das ist ja wirklich ein heftiges Museum.
Da kann man ja wirklich krasse Sachen sehen und irgendwelche Wale und so.
Und dann waren alle dafür verabredet.
Und ich war so, boah, Leute, ey, Tag drei
und ich kann schon nicht mehr.
Wie soll ich das aushalten?
Und dann, Gott sei Dank,
war Jules mit in meiner WG-Konstellation
und der hat gesagt,
boah, ich habe auch gar keinen Bock mehr. Und dann haben wir uns nur so
angucken und dann haben wir gesagt, boah, wir bleiben hier.
Und alle sind los und mit Sack
und Pack und so, oh komm, wir gehen zur U-Bahn
und dann treffen uns alle. Und Jules und ich
saßen wirklich ungelogen im Jogginganzug
auf der Couch und dann haben wir
überlegt, okay, was können wir jetzt heute machen?
Und dann haben wir gesagt, wir bestellen uns jetzt eine Pizza.
Und Pizza bestellen in den USA
ist irgendwie krank, weil es ist total teuer und die Pizza ist so groß wie, keine Ahellen uns jetzt eine Pizza. Und Pizza bestellen in den USA ist irgendwie krank, weil es total teuer ist.
Und die Pizza ist so groß
wie, keine Ahnung, wie man selbst.
Und dann haben wir eine Pizza bestellt, die so riesig war
und 40 Dollar gekostet hat.
Und dann saßen wir mit so einer riesigen Pizza den ganzen
Tag auf der Couch und dann haben wir
einen Fernsehsender gefunden, auf dem 24
Stunden am Tag, also durchgehend,
nur Family Guy.
Und dann haben wir das gemacht und Pizza gegessen
und das geguckt und es war das beste Leben. Und ich hab
irgendwann Jules angucken und hab gesagt,
boah, ganz ehrlich, wir müssen uns jetzt nur noch eine Knarre kaufen,
dann sind wir wirklich die reichsten Amerikaner,
die es überhaupt gibt. Und es war völlig
in Ordnung. Wir haben einfach diesen Tag einfach nichts
gemacht. Sind dann irgendwie abends wieder dazugestoßen.
Aber man muss einfach mal Pause
machen. Man muss ja auch mal sagen,
im Museum gibt es nichts Neues zu sehen.
Da stehen ja immer nur alte Sachen.
Ganz ehrlich, ja.
Und kannst du bestimmt auch online dann mal Fotos von angucken.
Man muss auch nicht immer dieser Druck, man muss die Sachen sehen, wenn man in der Stadt ist und so.
Stresst euch doch bitte nicht so.
Also ihr werdet bestimmt irgendwann in eurem Leben nochmal hinkommen und wenn nicht, guckt es euch im Internet an.
Lass uns jetzt mal zum Introvert-Tipp kommen.
Ich habe mir nämlich wieder was überlegt.
Ja. Hast du auch was?
Ich habe auch was.
Introvert-Tipp
Chris Sommer, was hast du für einen
Introvert-Tipp heute dabei? Ich habe mir
selber was beobachtet und ich fand es ganz
klug, das mal zu verbreiten
und auch das so ein bisschen zu perfektionieren.
Und zwar, man ist ja, wer das
Privileg hat, im Homeoffice
zu arbeiten, arbeiten zu dürfen,
das ist ja ein Privileg, zu Hause arbeiten zu dürfen
während dieser Zeit. Wer das hat,
muss wahrscheinlich auch oft mal so ein
Call, Zoom-Call, was gibt's
noch, Google Teams, Google Hangout,
Skype, FaceTime, alles mögliche.
Und man sieht ja zu Hause, im Home Homeoffice ziemlich oft nicht so aus,
wie man sich auf der Straße zeigen würde.
Man ist leger unterwegs, würde ich sagen.
Und manchmal vergisst man auch hin und wieder mal zu duschen, ein, zwei Wochen.
Wie Gott einen schuf, ist man manchmal im Homeoffice.
Fettige Haare, unrasiert, etc.
Und für die Haare habe ich jetzt eine Lösung gefunden.
Und zwar habe ich das schon länger gemacht, aber
es ist mir gar nicht so richtig aufgefallen. Und zwar habe ich
immer eine Kappe, in meinem Fall eine Kappe, man könnte
auch eine Mütze nehmen, neben meinem Laptop
liegen und die immer da
liegt. Keinen anderen Verwendungszweck.
Die liegt fest neben meinem Laptop und immer wenn
ich einen Call habe, ziehe ich meine Mütze auf
und dann sieht man meine Haare nicht. Die sind nämlich
schon seit Monaten nicht mehr geschnitten worden.
Und diesen Anblick möchte ich den Leuten entsparen.
Darum habe ich meine Zoom-Mütze oder Zoom-Kappe als Tipp hierhin mitgebracht.
Die liegt immer neben meinem Laptop und die ziehe ich mir auf.
Und das würde ich gerne, dieses Wissen möchte ich den Leuten nicht vorenthalten.
Also eine Mütze oder eine Kappe als fester Bestandteil des Homeoffice neben dem Laptop.
Ich habe auch einen introvert Tipp.
Und zwar, wir bestellen
öfter mal was, vor allem während Corona,
zu essen oder was auch immer, manchmal auch ein Paket
kommt an und es ist schon
öfter passiert, diese unglaublich peinliche
Situation, dass was ankommt, jemand liefert
etwas und man hat kein Kleingeld.
Man hat es irgendwie online bezahlt und man hat
aber kein Bargeld zu Hause und
ich finde, das ist das Allerschlimmste, was man machen kann,
ist etwas bestellen, vor allem in jetzigen Zeiten,
und kein Trinkgeld geben.
Und damit das nicht passiert,
haben wir jetzt immer ein Trinkgeldglas.
Und da kommen alle ein- und zweieuro-Stücke rein,
immer wenn wir welche haben.
Genau.
Immer direkt ins Glas rein.
Und wichtig ist zu sagen, es ist nicht einfach nur ein Ort,
wo man die kleinen Geldstücke, 5, 10, 20
Cent, gibt es 5 Cent? Nein, die kommen da gar nicht rein.
In Deutschland gibt es auch 5 Cent. Es gibt auch 5 Cent.
Es gibt auch 1 Cent. Dafür ist es nicht gedacht.
Dafür habe ich einen anderen Behälter, beziehungsweise du.
Es ist nur für die 1 und 2 Euro Stücke.
Nur für Trinkgeld. Und das
packt man auch sonst nicht an. Also wenn man
irgendwo einkaufen geht, das
lässt man da stehen. Das Wichtige ist, dass
ihr immer 2 Euro im Haus habt und manchmal könnt ihr auch 3 geben, 4, wenn da stehen. Das Wichtige ist, dass ihr immer zwei Euro im Haus habt.
Und manchmal könnt ihr auch drei geben, vier,
wenn es eine heftige Lieferung ist, auch fünf.
Hauptsache, ihr habt immer Trinkgeld da.
Deswegen macht euch bitte das Trinkgeldglas.
Es ist wichtig, dass ihr den Leuten Trinkgeld gebt.
Und es soll mir jetzt ja niemand kommen und sagen,
ey, bestellen ist scheiße.
Das ist schon okay, wenn du mir das sagst,
aber dann sage ich, ja, Glückwunsch für dich,
dann hast du keine Depressionen oder sonstigen
psychischen Probleme, die dich daran hindern,
rauszugehen. Und bitte, Leute,
schenkt den Leuten nicht Alkohol,
wenn ihr denkt, ihr tut dem was Gutes.
Schenkt denen kein Glühbier,
schenkt denen keinen scheiß Sekt,
schenkt denen kein Bier, keinen Schnaps,
das ist einfach nur Kacke. Gib denen Geld,
damit sie selber entscheiden können, was sie damit machen.
Du spielst es auf mich an. Ich spiele auf dich an, aber auch alle Leute,
die denken, es wäre eine mega geile Idee,
fremden Leuten Alkohol zu schenken.
Das ist einfach das Dümmste, was ich kenne.
Du schenkst doch fremden Leuten auch nicht
irgendwie einen Gramm Crystal Meth.
Das ist jetzt ein schlechter Vergleich,
aber du weißt doch nicht, was die Leute finden,
ob die vielleicht Trockenalkoholiker sind, ob die
gar keinen Alkohol trinken, die Chance ist auch relativ hoch.
Viele Leute trinken keinen Alkohol. Was ist das für ein Geschenkohol trinken, die Chance ist auch relativ hoch, viele Leute trinken keinen Alkohol.
Was ist das für ein Geschenk für Fremde, für
Freunde oder Freundinnen kann ich es ja noch verstehen,
weil man weiß, der trinkt das gern, die trinkt das
gern, da schenke ich das mal, so.
Aber fremden Leuten einfach keinen Alkohol
schenken, warum ist es, warum gibt
es das noch? Ich verstehe es nicht.
Danke, ich antworte jetzt in
der Sprache von diesem Text, den ich gelesen habe.
Danke für diese Thinkpeace, Julia. Und damit wäre es das gewesen mit der Rubrik Introvert-Tipp. Danke. Ich antworte jetzt in der Sprache von diesem Text, den ich gelesen habe. Danke für diese Thinkpeace, Julia.
Und damit wäre es das gewesen mit der Rubrik Introvert-Tipp. Danke.
Bitte.
Ich muss dringend mit dir über Cornflakes sprechen.
Aha. Warum?
Also gerade über die Feiertage.
Beschäftigt dich das gerade so?
Das beschäftigt mich wirklich. Gerade heute Morgen, als wir wieder Cornflakes zum Frühstück hatten,
habe ich darüber nachgedacht.
Entschuldige, aber das ist mir zu privat jetzt.
Entschuldigung.
Ich möchte nicht mal ein Frühstück tun.
Gerade heute Morgen, als ich darüber nachgedacht habe,
mal wieder Cornflakes zum Frühstück eventuell irgendwann zu haben,
ist es mir wieder aufgefallen,
dass es in Deutschland eine relativ begrenzte Anzahl an Frühstücksflocken,
nennt man das ja hier.
Es gibt keine ordentlichen Überbegriffe.
Cornflakes ist ja eigentlich nur eine Sorte.
Ist das so?
Ja, Cornflakes, das sind die ganz normalen aus Mais,
die mit dem Hahn vorne drauf.
Kelloggs Cornflakes.
Aber in Amerika oder England sagt man ja Cereals.
Und das ist der Überbegriff.
Cerealien?
Ja, Cerealien klingt mega scheiße
und Frühstücksflocken klingen auch mega scheiße.
Und ich möchte, dass es da jetzt mal ein neues Wort für gibt. Aber darum soll es jetzt gerade nicht gehen.
Zerialien klingt sowas wie, was der russische Geheimdienst verwenden würde, wenn er dich umbringt, oder? mega schwer sein, 2020 mit einer neuen Sorte Frühstücksflocken
an den Start zu gehen.
Weil ich habe das Gefühl,
Leute in Deutschland kaufen
Cornflakes, Cereal, Frühstücksflocken,
was auch immer, nur aus einem Grund.
Sie wollen sich zurück in die 90er Jahre
beamen und die schönen
Gefühle ihrer Kindheit wieder erwecken,
die Schüsselsmacks
auslösen.
Man möchte eigentlich das Bühnenprogramm von Luke Mockridge
essen, oder?
Man möchte wieder sieben sein,
morgens sich aus dem Bett schleichen,
eine Schüssel Smacks vorm Fernseher essen,
Gummibärenbande gucken und
alles ist irgendwie schön und heile Welt und so.
Das ist der einzige Grund, warum
Menschen Cornflakes,
Kelloggs, wie sagt man denn jetzt?
Cereals.
Cereals kaufen.
Haferflocken.
Ja.
Nee, das ist was anderes.
Haferflocken ist ein anderes.
Es ist doch unmöglich, nach so vielen Jahren in diesen Markt einzudringen, außer du machst irgendwie Porridge mit Wasser aufgebrühte Kacke, die dann irgendwie nach Pappe schmeckt, weil es irgendwie healthy ist. Aber es ist doch unmöglich, an diesem relativ ungesunden Frühstücksflockenmarkt
heute noch einzudringen und da wirklich
eine Marke zu positionieren.
Das geht doch gar nicht. Ich habe direkt spontane Ideen.
Ich habe zwei spontane Ideen.
Aber die erste ist, was ist, wenn man
nicht jetzt von den ursprünglichen
Cornflakes ausgeht, sondern man nimmt jetzt
andere Lebensmittel und macht die
in andere Flüssigkeiten. Zum Beispiel
Haribo in Cola.
Weißt du, sowas zum Frühstück.
Das meine ich mit, es ist unmöglich, was Neues zu machen.
Genau das meine ich damit.
Alles, was jetzt kommt, ist nichts mehr.
Die Leute halten sich heute, 2020,
an die gleichen Produkte wie vor 40
Jahren. Es gibt
ein Sortiment von fünf Sorten.
Das sind diese Smacks, Cornflakes,
Frosties, diese Schokodinger.
Das sind einfach die Standards.
Und was für eine geniale Zeit war das denn damals,
als die aufgekommen sind,
für die, dass sie quasi sich einmal platziert haben
und dann nur noch gegessen wurden.
Zumal auch niemand mehr frühstückt,
habe ich den Eindruck.
Also man hat ja keine Zeit mehr.
Wenn man aufsteht, ist man im Homeoffice.
Man arbeitet direkt. Noch im Bett vielleicht. Man hat gar keine Zeit zum Frühstücken. Und wenn dann vielleicht mal man wieder nach draußen kann, muss man vielleicht so einen Unterwegsbecher erfinden. Und ich habe mir eine Idee zurechtgelegt. Und zwar, ich weiß, dass es To-Go-Becher für Cerealien gibt, aber die sind meiner Meinung nach nicht gut genug. Das sind so wie Kaffeebehälter, wo unten dann schon die Milch drin ist und oben
sind dann die Cerealien
drin, Cereals. Und das muss man
dann so zusammenschütten. Ich habe aber eine geile
Idee. Und zwar einen Becher,
so wie einen Kaffeebecher,
ein hoher Kaffeebecher und dann
mit einer Trennwand im Becher drin
und dann links sind die Cerealien
und rechts die Milch.
Und dann kann man nur noch die Trennwand rausziehen und dann ist es so vereinigt.
Kompletter Schwachsinn.
Nein, ich finde das eine gute Idee. Und ich möchte nochmal darauf hinweisen, ich habe diesen Blog gelesen und da stand drin, Podcast müssen auch Startups sein und Ideen erheben und das ist meine Idee. genau das, was ich eben gesagt habe. Dieses Erlebnis von unbeschwerter Kindheit
möchten wir zu Hause am Frühstückstisch im Pyjama,
wenn überhaupt, eher auf der Couch
oder im Bett haben. Wir möchten das nicht,
wenn wir da U-Bahn sitzen oder
im Büro, möchten wir das gar nicht da hinholen,
weil da gehört das nicht hin. Das ist der
falsche Kontext für Serials.
Das gehört einfach nicht hin. Ja, aber ich habe eine ganz andere Zielgruppe.
Bei mir sind die, es gibt ja auch Kinder heute
und die wollen ja auch Erinnerungen. Wir sind quasi
die Gummibärenbande für die Kinder heute
und ich mache denen ein Produkt,
was sie dann an 2021
erinnert und denken. Und dann können sie irgendwann
in 20 Jahren ein Bühnenprogramm von
Comedian gucken und dann sagt er, wisst ihr noch
diesen Becher, wo man die Trennwand rausziehen kann?
Niemand will eine Erinnerung an das Jahr.
Oh, so schön ist das gewesen.
Niemand will eine Erinnerung an das Jahr 2021 Oh, so schön ist das gewesen. Niemand will eine Erinnerung an das Jahr 2021.
Warum nicht? Das ist doch das geilste Jahr
seit langem, oder nicht? Impfstoff, alles
mögliche. Da geht doch richtig die Post ab.
Ich weiß nicht. Vor allem komme
ich mir gerade vor wie bei der Höhle der Löwen.
Ja, da wird nämlich auch, und mir soll bloß
niemand jetzt wieder schreiben,
es gibt schon To-Go-Becher,
weil ich gucke immer Höhle der Löwen.
Und da werden immer Produkte präsentiert,
die es schon gibt. Es gibt alles schon.
Ja, es gibt alles schon. Die gucken immer in die USA
oder nach Asien und
versuchen das dann irgendwie nach Deutschland zu holen und
sagen, wir machen es noch ein bisschen grüner, weil
die Fabrik meines Onkels kann das herstellen.
Aber im Prinzip ist es alles, es gibt schon da.
Es ist alles aus den USA oder aus Asien.
Es ist einfach so.
Aber zum Thema Höhle der Löwen muss ich jetzt mal
ganz kurz noch reingrätschen.
Eine Sache, die mich tierisch aufregt.
Und zwar betreffend
Frank Thelen.
Frank Thelen ist ja ausgestiegen
bei der Höhle der Löwen.
Da muss man mal genauer hingucken.
Das finde ich ganz erstaunlich. Frank Thelen ist ja eine Person,
die die Öffentlichkeit sucht.
Der gerne mal mit seiner Frau auch dann mal
bei 5 nach 9, wie die Sendung heißt, sitzt
und einem mal erzählt, was er wieder
ja, keine Ahnung, 5 vor 12
und dann von seinen Visionen erzählt
und bla bla und toll und
Tesla und Skateboarden und so
und der Typ ist halt ausgestiegen
aus dieser Sendung mit der Begründung
das wurde mir alles zu viel
aus der Hülle der Löwen, nicht 5 nach 9
er ist ausgestiegen und hat gesagt, es wurde mir alles zu viel. Aus Hülle der Löwen. Aus der Hülle der Löwen. Er ist ausgesprochen
gesagt, es wurde mir alles zu viel.
Die Leute haben mich immer als
Gründer nur noch gesehen.
Nicht mehr als Mensch. Als Investor nur noch gesehen.
Nicht mehr als Mensch. Und dann hat
er gesagt, das hätte ihn irgendwann so aufgeregt.
Er konnte nicht mehr irgendwo bei einer Veranstaltung
ans Pissoir gehen, ohne dass
dann zwei Niklas
und Julians plötzlich neben ihm stehen und ihm die absolute Kackscheiße pitchen, direkt am Pissoir gehen, ohne dass dann zwei Niklas und Julians plötzlich neben ihm stehen
und ihm die absolute Kackscheiße
pitchen, direkt am Pissoir.
Kann ich erstmal grundsätzlich
verstehen, dass man keinen Bock drauf hat. Stichwort
Wursttheke im Reh.
Aber Frank Thelen ist auch die gleiche
Person, die immer wieder
die gleiche neoliberale Scheiße
von sich gibt, nämlich, Leute,
ihr müsst an euren Traum glauben.
Ihr müsst es von morgens bis abends,
den Elevator-Pitch müsst ihr
auswendig können. Ich muss euch
nachts um drei Uhr wecken können und dann müsst ihr mir
euer verdammtes Bambus-Kaugummi
sowas von dermaßen schmackhaft
machen. Und ich will
einfach Passion und ihr sollt für euer Produkt
leben und ihr seid keine Menschen, ihr seid
verdammte Geldmaschinen. Und dieser Typ, der
die Leute die ganze Zeit dazu
anpeitscht, nur noch für
das Produkt zu leben und allen Leuten auf den
Sack zu gehen, bis irgendjemand endlich investiert,
legt sich dann auf,
dass die Leute auch wirklich dann
auf ihn zukommen und sagen, hier, investier mal.
Das ist einfach, Junge,
Frank, du erntest,
was du sähst. Das ist das Ergebnis. Du sägst an deinem
eigenen Baum. Hör einfach auf,
so eine Scheiße zu verbreiten.
Dann nerven dich die Leute auch nicht.
Das ist meine Message an Frank Thelen.
Ja, das ist ja nett. Das kommt bestimmt an
bei ihm. Auch der Wortlaut, den du
gewählt hast, neoliberale Scheiße.
Gut, ich kann das nur unterstützen.
Weißt du noch, als wir Frank Thelen am Flughafen gesehen haben?
Das erzählen wir in einer anderen Folge.
Das müssen wir wirklich mal erzählen, weil das war ziemlich lustig.
Mach mir jetzt meinen Teaser nicht kaputt.
Das erzählen wir in einer anderen Folge.
Aber ich muss ganz kurz deinen antiesen.
Nur ein ganz kleines Detail.
Der Hund von Frank Thelen hatte einen besseren Sitzplatz als wir.
Und damit beenden wir das Thema.
Ich habe nämlich jetzt noch eine andere Geschichte und zwar
der Teaser vom Anfang davor, ich komme schon
gar nicht mehr raus, ich habe schon so viele Teaser rausgekommen,
ich muss ein bisschen, ich fühle mich wie Frank Thelen,
kurz vorm Burnout. Und du bist ein
richtiger Business Punk, du bist nur noch am
Anteasen die ganze Zeit. Auf jeden Fall,
wir sind in Therapie
gewesen, immer noch, immer mal wieder
und da erzählt man ja wirklich alles, man
weint, man heult, man
erzählt die Geschichten, man
kramt tief in seiner Seele
und in der Psyche. Man zieht nicht seine Schuhe aus.
Der, die Therapeutin ist die
Vertrauensperson schlechthin, aber es gibt
eine Geschichte, die ich nie
in einer Therapie erzählt habe
und die wissen auch nur
meine Eltern und mein Bruder
und ich glaube, es ist der Grund, warum ich ein Trainee bin und nicht gerne nach draußen gehe.
An einem Wochenende, Sonntagmorgen, nehme ich mal an, mit meinem Vater an der Hauptstraße unseres Dorfes entlang.
Und da war so ein Bürgersteig, ganz normal.
Und die Sonne schien, ich kann mich sehr gut an den Tag erinnern.
Und es war sehr ruhig, da fährt vielleicht alle halbe Stunde mal ein Auto.
Und dann kam ein Auto.
Und das ist mir natürlich aufgefallen, weil es fahren ja selten Autos da lang.
Vor allem so früh am Morgen, am Sonntag.
Wurdest du angefahren?
Schlimmer.
Das Auto ist mir entgegengekommen. Also ich hab's gesehen
und ich hab den Herren da drin
gesehen. Er war vielleicht Ende 20.
Auf dem Fahrersitz oder was? Auf dem Fahrersitz.
Er war allein am Auto und ich glaube, es war auch so
ein VW Golf. Ich kenn mich nicht mit
Autos aus. So ein kleines Auto.
Ein roter, abgeranzter Wagen.
Ich hab gesehen, wie er das Fenster
runterkurbelt. Das Auto ist näher gekommen, immer näher. Er kurbelt das Wagen. Ich habe gesehen, wie er das Fenster runterkurbelt.
Das Auto ist näher gekommen, immer näher.
Er kurbelt das Fenster runter.
Ich sehe, wie er seinen Kopf rausstreckt.
Nein.
Und ich gucke meinen Vater an.
Und mein Vater guckt mich an mit großen Augen.
Und dann hat er mich vollgekotzt.
Nicht mein Vater, sondern der Autofahrer.
Nein.
Der hat mich vollgekotzt. Nein.
Ich war halt so einen Meter groß.
Nein.
Ich war von oben bis unten voll mit Kotze. Der hat dich doch nicht angetroffen. Doch, er hat mich vollgekotzt. Ich war halt so einen Meter groß. Ich war von oben bis unten voll mit Kotze.
Der hat dich doch nicht angetroffen.
Doch, er hat mich vollgetroffen.
Und ich will das sagen, es war eine lange, gerade Straße
mit sehr wenig Verkehr.
Das heißt, der Mann hat mich
gesehen und hat bewusst
gezielt mich angekotzt.
Das habe ich noch nie jemandem erzählt.
Das ist so eine eklige Geschichte.
Und ich kann mich sehr gut daran erinnern. Ich glaube, es ist meine früheste Kindheitserinnerung, die ich habe.
Nein, ich kann nicht mehr. Da hat dich doch nicht angekotzt.
Doch.
Und dann?
Ich schwöre es.
Habt ihr euch das Kennzeichen gemerkt?
Nein. Wir haben es uns nicht gemerkt. Ich kann mich auch an den Rest des Tages nicht erinnern. Ich weiß nicht, was mit mir passiert ist.
Boah, das ist so krass.
Ich nehme an, mal eine Dusche ist mit mir passiert. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit,
dass man aus einem fahrenden
Auto ankotzt und getroffen
wird? Ja, das muss man halt sehr gut dann
timen. Also der Respekt
vor dem Autofahrer.
Auf jeden Fall, das ist der Grund, glaube
ich, warum ich ein Drinni bin. Das ist mega
krass. Ich kann es komplett verstehen. Gibt es auch
eine Geschichte, die du noch nie jemandem erzählt hast?
Du, da gibt es viele.
Es gibt auf jeden Fall eine peinliche Geschichte.
Aber peinliche Geschichten sind hier genau richtig.
Sagen wir es anders.
Es gibt keine peinlichen Geschichten.
Genau, peinlich wird es nur, wenn man es selber peinlich macht.
Genau.
Embrace the Kotze.
Embrace the Kotze.
Ich war mal auf der Arbeit im Büro,
habe ich mal auf dem Klo geheult.
Einfach so Classic
Dienstag.
Also irgendwie Fernsehbranche und Kapitalismus,
gibt es eigentlich immer einen Grund zu heulen.
Ich glaube, in einer
großen Firma gehen mehr Leute
aufs Klo zum Weinen als zum
Scheißen.
Glaub ich wirklich.
Bestimmt. Ich hab dich unterbrochen.
Ja, macht gar nichts. Aber jedenfalls
war ich auf dem Klo und hab geheult.
So richtig ugly crying. Ich war dann
total, mein ganzes Gesicht war irgendwie
durch den Wind und ich wollte
dann raus und wollte mich irgendwie,
wollte mal in frische Luft mich irgendwie mal wieder beruhigen,
mal wieder meine Lohnarbeit antreten.
Und dann hab ich
mich im Spiegel gesehen und dachte so, ach du Scheiß,
wie siehst du denn aus?
Und dann mache ich die Tür auf vom Klo, wollte rausgehen
und halt direkt am Klo
war halt so eine Teeküche.
Also da sind dann halt auch oft Gäste gewesen,
die dann da sich einen Kaffee gemacht haben oder so.
Und ich mache diese Tür auf
und wirklich
drei Zentimeter von mir entfernt
stehen einfach
Joko Winterscheidt und Florian
David Fitz.
Und ich hab die Tür direkt wieder zugebracht und dachte
so, oh Gott.
Also es gibt viele Situationen, in denen
ich nicht Joko Winterscheidt und Florian David Fitz
begegnen möchte. Vor allem glaube ich, das sind zwei
Typen, die auch noch nie geweint haben in ihrem Leben.
Noch nie, im ganzen Leben. Was soll auch
der Grund dafür sein, dass sie weinen? Warum auch?
Wir haben einen geilen Lifestyle.
Und okay, Florian David Fitz
vielleicht schon, weil seine Tante ist Lisa Fitz.
Aber das ist ein anderes Thema. Aber
ich wollte nicht mehr rauskommen,
weil ich wollte nicht an denen vorbei.
Es war einfach unglaublich demütigend.
Und ich dachte so, fuck,
jetzt musst du hierbleiben, bis du wieder
normal aussiehst, damit du an Joko
Winterscheid und Florian David Fitz vorbeigemacht hast.
Die haben da auch irgendwie diese Teeküche okkupiert.
Die sind nicht mehr weggegangen.
Die haben da so, ha, ha, ha, lustig, lustig, geiles Leben.
Ich liebe mein Leben.
Und ich war einfach nur so, fuck.
Und dann habe ich meine Freundin, die Maskenbildnerin war,
der habe ich dann schnell geschrieben, hier, Notfall, ich bin auf dem Klo.
Bitte komm und bring deine Schminktasche mit.
Und die ist natürlich sofort gekommen,
weil es ist nicht das einzige Mal,
dass man auf dem Klo ist und weinen muss auf der Arbeit.
Das passiert, glaube ich, vielen Leuten.
Ich glaube, viele Chefs haben das gar nicht so auf dem Schirm,
dass da masshaft Leute...
Nee, Chefs müssen ja auch nie weinen.
Das ist auch so ein Ding.
Und jetzt Hypothese.
Auf dem Männerklo gibt es nicht so viele Einzelkabinen
wie bei den Frauen.
Es gibt nämlich die Pissoirs. Und ich glaube, das ist auch ein Grund, warum Männer nicht weinen können.
Was denkst du?
Man kann sich nicht einschließen. Man ist ausgeliefert.
Ist das der Grund, warum Männer nicht weinen, weil es nur Pissoirs gibt?
Nein, auf keinen Fall.
Aber es ist auf jeden Fall ein krasser Zufall.
Ja.
Jedenfalls, solidarisch wie Frauen oft sind,
ist meine Freundin und Massenbieterin natürlich sofort gekommen,
hat mir ein Gesicht geschminkt und ich bin rausgekommen
und sah aus wie eh und je.
Hab gesagt, hey Leute, wie geht's?
Hey Joko, hey Florian David Fitz.
Und bin an denen vorbei, stolziert.
Und das war, eigentlich wäre es peinlich gewesen,
aber es ist mir wirklich überhaupt nicht mehr peinlich. Ich kann auch so drüber
reden. Ja. Manchmal
gerät man einfach in eine Situation, vor allem als Drinni ist das
oft überfordernd. Sucht euch einfach gute
Freunde, die vorbeikommen und euch ein Gesicht malen
in so einer Situation. Heulen ist cool.
Heulen ist cool. Lasst euch nichts anderes
erzählen. Ihr dürft auch mal auf dem Klo
heulen. Ist alles cool.
So ist es. Ich finde, das ist
eine schöne Schlussnote.
Und ich möchte nochmal unsere,
ich habe das in diesem Blog-Beitrag gelesen,
ich möchte unsere Leute, unsere
HörerInnen nochmal dazu aufrufen,
wenn euch diese Folge gefallen hat,
dann könnt ihr gerne eine Bewertung
auf Apple Podcasts hinterlassen oder
uns und oder uns abonnieren
und oder uns weiterempfehlen. Das hilft uns
sehr, weil dieses Podcast
Ding ist echt ein halbes Specken.
Es gibt so viele geile Männer da draußen,
so viele geile Kumpels, die sich gegenseitig
pushen können in großen Podcasts.
Die auch alle wahnsinnige Podcast-Produktionsfirmen
im Nacken haben, die sie perfekt
platzieren, weil sie die perfekten Leute kennen.
Wir sind hier auf dem Dachboden.
Wir machen hier alles selber
und ja, Support ist kein Mord, Leute.
Ja, das würde uns sehr freuen.
Und ich meine das wirklich ernst.
Das freut uns wirklich sehr.
Auch wenn du uns schreibst auf Instagram
oder unsere E-Mail-Adresse.
Wie fällt ein?
Wir können gar nicht Schluss machen.
Wir haben uns noch ein sehr wichtiges Thema aufgehoben.
Stimmt, das Beste kommt zum Schluss.
Aber das, was ich gerade eben gesagt habe,
soll trotzdem gelten.
Wir freuen uns über alle eure Nachrichten auf Instagram
und unsere E-Mail-Adresse.
Bitte lasst uns eine Bewertung da, das ist wirklich sehr wichtig.
Ja, wir haben sehr viele E-Mails gekriegt.
Ja.
Und das Stichwort ist Drinni des Monats.
Und ich habe extra wieder mal so einen kleinen Jingle gebaut,
den spiele ich jetzt ein.
Drinni des Monats, das ist unsere monatliche, kann man sagen, Gala, die Kür, die Preisverleihung für die Person, die uns die introvertierendste Geschichte von allen geschickt hat.
Und die ernennen wir dann zum Drinni des Monats.
Ihr habt uns sehr viele E-Mails geschrieben auf unsere E-Mail-Adresse info.at.drinis. Und ich möchte kurz auffordern, wenn ihr daran teilnehmen
möchtet in Zukunft, wir werden das jetzt
wahrscheinlich jeden Monat machen, wenn ihr
jetzt schon eine Nachricht geschrieben habt,
die werden wir immer wieder einbeziehen
in die nächste Auslosung. Also wenn
ihr noch eine neue Geschichte habt, könnt
ihr uns die auch noch gerne schicken.
Wenn ihr schon eine geschickt habt,
müsst ihr uns dieselbe nicht nochmal schicken.
Und vor allem schickt sie uns bitte
per E-Mail, weil auf Instagram verliert man so
schnell die Übersicht. Ihr habt nicht so gute
Chancen dazu gewinnen, das sag ich euch ehrlich
so als euer Freund.
Euer Freund und
Helfer. Wir haben uns alles durchgelesen.
Es sind sehr viele Nachrichten gewesen.
Es war eine Heidenarbeit, aber wir machen es gern.
Und wir haben uns wirklich sehr gefreut. Ihr habt uns
alle nette Nachrichten geschrieben und auch
irgendwie uns unterstützt und gesagt,
es tut euch gut, wenn man über peinliche Sachen
spricht. Es gibt aber keine peinlichen
Sachen. Und
Julia, ich glaube, du hast das jetzt mal rausgesucht,
was wir uns beide... Der Drinni des Monats
wurde bestimmt. Es gibt
eine Gewinnerin oder
einen Gewinner. Ich weiß nicht richtig, man kann es vom Namen nicht so
ableiten, ist aber auch nicht so wichtig. Ist der Wunsch anonymisiert
genannt zu werden? Ne, der Wunsch
steht da nicht. Die Person, die
gewonnen hat, heißt
Noelle. Yeah, Glückwunsch.
Herzlichen Glückwunsch, Noelle.
Und das ist Noelles
Rini des Monats Geschichte.
Es trug sich zu, dass ich mit zwei
Freundinnen einen gemeinsamen Urlaub geplant hatte
letztes Jahr. Besagte Freundinnen
haben noch weitere Freunde mitgenommen,
die ich nicht kannte, sodass wir letztlich
zu sechst waren. Hölle übrigens.
Für die Geschichte ist noch entscheidend,
dass jeder selbst angereist ist.
Also long story short,
meine zwei Freundinnen verspäteten sich dann um
einen Tag und ich war natürlich schon im
Hotel. Als dann deren
Freunde ankamen, wurde mir bewusst, dass
ich ja jetzt einen Tag mit fremden Menschen
verbringen muss, ohne meine Freundinnen
zu haben, die quasi die Verbindung herstellen.
Ergo selber vorstellen,
aktiv auf die zugehen,
möglicherweise weird daneben rumquippen.
Das war für mich
als Training natürlich
keine Option. Also habe ich in die Urlaubsgruppe geschrieben,
dass ich mich leider auch verspäten würde.
Ich habe also den Tag damit verbracht,
mich vor den anderen zu verstecken, damit mich bloß keiner sieht.
Das große Finale war dann,
dass ich meine quasi Ankunft inszenieren musste.
Ich bin dann dafür extra mit meinem Koffer
frühmorgens wieder raus aus dem Hotel und zum Bahnhof gelaufen.
Hab mich dann da mittags von meinen Freundinnen abholen lassen, nachdem sie angekommen waren.
Es gab noch einen kurzen kritischen Moment zu überwinden, weil ich ja schon eingecheckt hatte.
Bin dann zur Rezeption und hab dem Angestellten erzählt, ich hätte meine Zimmerkarte verloren,
damit die anderen sehen, wie er mir eine aushändigt.
Sie standen zum Glück paar Meter weg und haben nicht gehört, was gesagt wurde.
Die Karte hat mich 25 Euro gekostet.
Viel Spaß
mit der Geschichte und liebe Grüße,
Noelle. Das ist eine sehr gute Geschichte.
Danke, Noelle. Das ist wirklich genau
unser Level von Drinnigkeit.
Ich lieb's. Und du hast jetzt was gewonnen.
Was genau, wissen wir noch gar nicht.
Es ist Drinnis Überraschungspaket.
Okay, so kann man es verkaufen. Überraschungspaket. Und die Überraschung besteht auch darin, dass wir noch gar nicht. Es ist ein Drinnis-Überraschungspaket. Okay, so kann man es verkaufen.
Nennen wir es so, das klingt cool.
Überraschungspaket.
Und die Überraschung besteht auch darin,
dass wir noch nicht wissen, wann es bald ankommen wird.
Es kann gut und gerne mal Februar werden.
Ich sage auch mal März vielleicht.
Nein, wir versuchen es natürlich im Januar loszuschicken.
Aber wir sind halt Drinnis, so weit es ist.
Aber Noel, tu uns einen Gefallen
und leg schon mal ein bis zwei Euro Stücke in dein Glas,
damit, falls das Trainingspaket
kommt, du auf jeden Fall Trinkgeld geben kannst.
Und noch eine letzte Anmerkung von
mir. Ich weiß, ihr lebt alle
in WGs und es muss scheußlich sein,
in WGs zu leben und wenn die eine Party
feiern. Aber schickt uns nicht mehr diese Geschichte,
dass ihr in einem Zimmer seid und
in einer Flasche pinkelt, weil draußen Leute in der
WG sind. Ich hab das letzte Mal schon gesagt
und es wurden trotzdem dieselbe Geschichte
schon wieder eingeschickt. Hypothese.
Entweder machen
das wirklich sehr viele Leute
und pinkeln in Flaschen, weil sie nicht sich aus
ihrem WG... Vasentassen waren auch dabei.
Suppenteller auch, glaube ich.
Oder ihr hört einfach alle, wie ich,
auch das Podcast ufen und habt die Geschichte von
Florentin gehört. Florentin hat das zufälligerweise
auch mal erlebt. Naja,
ich will jetzt niemandem was unterstellen.
Weder euch, liebe Hörerinnen,
noch Florentin. Aber
diese Geschichte wird einfach niemals gewinnen.
Deswegen könnt ihr aufhören, sie einzusenden.
Es kann schon sein, dass ihr das
alle erlebt habt. Es ist auch nicht so abwegig, dass
man irgendwann mal irgendwo reinpisst, weil man keinen Bock hat,
in den Flur zu gehen. Aber bitte schickt uns die
Geschichte nicht mehr, weil die ist wirklich jetzt schon
ausgelutscht. Ich glaube, die ist wirklich 20 bis
25 Mal bei uns eingetroffen. Öfter noch.
Ich schätze, öfter. Und die können wir
gar nicht küren, weil dann müssen wir allen was
schicken. Ja. Es ist aber eine gute Geschichte,
hat uns Spaß gemacht, die 25 bis
50 Mal zu lesen. Auch immer
mit leichten Abwand, glaube ich. Ja, ist
schön. Ja, gut. Dann das war
Trini des Monats. Der erste Trini
des Monats übrigens, überhaupt.
Lass die Fanfare ertönen. Für Noël.
So, jetzt kommen wir aber wirklich zum Schluss.
Wir wünschen euch schöne Tage.
Seid ein bisschen lieber, netter zu euch.
Seid nicht ganz so hart immer zu euch.
Das möchte ich euch mal mitgeben. Es ist alles
okay. Ihr seid okay, wie ihr seid.
Bleibt drin.
Bleibt drin. Tschüss.
Tschüss. Drinnis, der Podcast aus der Komfortzone.