DRINNIES - Im Schlaf erwürgt von Lanz und Precht
Episode Date: October 9, 2023Schnürt euch eure Kabelkopfhörer eng um den Hals, die neue Folge DRINNIES scheppert so richtig rein! Es geht um Käsekuchen-Fahnen, driftende Bofrost-Autos und die Zoom Funktion, bei der man sich se...lber blurren kann. Eine runde Sache.Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Drinis, der Podcast aus der Komfortzone.
Guten Morsche, liebe Sorge, leck mich am Arsch, bis Morsche.
Herzlich willkommen zu Drinis.
Ich habe hier mal die Folge gestartet mit einem Zitat von Martin Schneider, einem echten Titan, einem Comedy-Titan. Wir hoffen, es geht euch gut und wenn nicht, ist auch okay. Chris, so viel sei verraten, Chris trägt jetzt schon wieder die Nackenwurst. Es ist wieder Nackenwurst-Season. Chris, wie geht's dir?
Die Nackenwurst ist ein saisonales Kleidungsstück, was ich mir jetzt erlaubt habe anzuziehen. Dementsprechend geht's mir gut. Muss ich wirklich sagen, die Stimme erholt sich so langsam.
Husten muss ich immer noch. Sich geräuspert
wird en masse.
Der war so abgeräuspert hier.
Aber ansonsten kann ich mich
nicht beklagen und ich möchte den Ball direkt
zu dir zurückspielen, Julia. Wie geht es
dir denn? Es geht mir okay.
Es geht mir schon fast wieder gut.
Ich habe immer noch ein bisschen verstopfte Nase
und so, aber langsam
bin ich wieder fit. Weißt du, ich
habe mir auch gedacht, die Leute denken
Chris ist perfekt. Aber
so bin ich halt nicht. Ich bin halt nicht perfekt.
Und mir geht es halt auch manchmal nicht so gut.
Aber ich bin umso besser gelaunt,
weil es jetzt auch mal so eine Ablenkung ist,
vom ständigen Nase putzen. Und ich habe
diese Woche eine Sache an mir entdeckt,
die ich hier an dich herantragen möchte.
Und ich muss es hier ausbreiten,
weil es ist einfach der Zahn der Zeit,
dass man auch mal ein Tabu
finde ich hinterfragt. Und du
kennst Noise Cancelling Kopfhörer?
Ja. Es ist eigentlich der ständige
Begleiter von Drenis. Ja. Man ist
unterwegs, man ist in der Bahn, man
wartet auf den Bus, man sitzt in der Schule
und möchte den LehrerInnen nicht zuhören.
Man setzt sich ein Noise-Canceling-Kopfhörer auf.
Man macht eine Mahnwache auf dem hohen Zollernring
für die Mäuse. Etwas so.
Und das ist ja auch eigentlich
schon verpönt, muss ich sagen.
Also ich merke ja im Alltag oft,
wenn ich jetzt irgendwo angesprochen werde
und gefragt werde, wo geht es denn hier
zum Hallenbad? Und dann ziehe ich
mein Kopfhörer ab und dann wird erst mal, oh.
Weißt du, erst mal Ernüchterung, dass die Person, also ich, die andere nicht verstanden habe, nicht gehört habe, weil ich hier gerade Black Sabbath gehört habe.
Das finde ich so geil, weil eigentlich, finde ich, hättest du Grund zu seufzen, weil die Person ernsthaft fragt, wo das Hallenbad ist.
Welche Person weiß nicht, wo das Hallenbad ist? Sag mir das bitte. Wenn man ins Hallenbad fährt, weiß man genau, wo das Hallenbad ist. Welche Person weiß nicht, wo das Hallenbad ist? Sag mir das bitte.
Wenn man ins Hallenbad fährt, weiß man genau, wo das
Hallenbad ist.
Ja, aber das gibt's
nun mal. Es ist auch am Bahnhof so,
manchmal steht man so da und ich möchte sagen,
ich stehe nicht im Weg. Ich kenne die Go's
und No-Go's. Man steht nicht vor der Treppe
beim Bahnhof, dort wo es runter geht
von den Gleisen, da steht man nicht. Und manchmal
merke ich dann, dass jemand vorbei will,
merke es aber natürlich zu spät, weil Noise Cancelling
auf 100%, die Kopfhörer sind
geladen, ich weiß, es wird jetzt eine vierstündige
ICE-Fahrt, vielleicht wird es aber auch
acht Stunden dauern, da muss man mit dem geladenen
Akku einsteigen und dann hört man es erstmal
oh, dann merkt man es im Vorbeigehen
auch schon die Geste, oh
und ich habe eine Sache festgestellt,
Noise Cancelling draußen ist immer noch ein Tabu, aber noch das viel größ eine Sache festgestellt. Noise Cancelling draußen
ist immer noch ein Tabu, aber noch das viel
größere Tabu ist Noise Cancelling
drinnen in der eigenen Wohnung.
Dort, wo sich die drin ist, möchte ich
sagen, wahrscheinlich und hoffentlich am
wohlsten fühlen. Und ich habe jetzt
neue Noise Cancelling Bluetooth-Kopfhörer
und die sind so gut, muss ich
sagen, dass ich sie eigentlich gar nicht mehr ausziehen möchte.
Ich kann jetzt im Prinzip, du kennst ja den Grundrissplan unserer Wohnung, dass ich, ich kann jetzt im Prinzip meinen Laptop im Wohnzimmer stehen lassen und dort eine Folge SWR Handwerkskunst über Schwarzwäldertorten laufen lassen und zwei Räume weiter, dazwischen ist das Bad und dann geht's in die Küche, mir einen Tee machen und dabei noch genau verstehen, wie
eine Schwarzwälder-Torte aufgebaut ist
und wie man es fertigbringt, dass sie auch wirklich
gut schmeckt. Das ist die Wunderwelt-
Technik, oder? Richtig. Ich gehe hier
mit dem rasanten Fortschritt der Technik mit
und ich möchte diese Kopfhörer gar nicht mehr ausziehen.
Ich muss sagen, mir fällt gar nicht mehr
auf, dass du Kopfhörer drin hast. Für mich
gehören die irgendwie inzwischen so zu deinem Ohr dazu.
Das ist so eine künstliche Erweiterung der Ohrmuschel bei dir. Mir fällt es jetzt eher auf, dass du Kopfhörer drin hast. Für mich gehören die irgendwie inzwischen so zu deinem Ohr dazu. Das ist so eine
künstliche Erweiterung der Ohrmuschel bei dir.
Mir fällt es jetzt eher auf,
wenn du keine Kopfhörer dran hast.
Weiß ich nicht so richtig, wie ich dich dann ansprechen soll.
Ob ich dich dann erschrecke, wenn ich dich anspreche?
Mein Ziel
ist es eigentlich, wie jemand
von einem Sondereinsatzkommando,
von Special Forces auszusehen, aber eben
nicht eine Rüstung, eine Waffe, ein Nachtsichtgerät,
sondern genau das Gegenteil, die Defensive.
Ein Heizkissen, eine Nackenwurst, Noise-Canceling-Kopfhörer
und ein paar Stoppersocken, ABS-Socken an den Füßen,
damit ich mich möglichst weit zurückziehen kann.
Und ich habe eine Sache gelesen, die hat mich schockiert,
und zwar vom Autoren Paul Bukowski.
Ja, kenne ich.
Da habe ich gelesen, er stand mit Kopfhörer auf
seinem eigenen Balkon und eine Person
draußen, eine fremde Person ist
vorbeigegangen und hat ihm den
Vogel gezeigt, weil er anscheinend
die Kopfhörer auf dem eigenen Balkon trägt.
Und das hat mich auch dazu gebracht,
meinen Standpunkt zu reflektieren.
Und es hat jetzt zur Folge, dass ich mich im Thema
Noise Cancelling Kopfhörer in eigenen vier Wänden
radikalisiere. Aber Chris, jetzt mal ganz ehrlich, ich finde das so geil, Leute, die wirklich 2023 jemandem den Vogel zeigen.
Sag mal ehrlich, wann hast du das letzte Mal jemandem den Vogel gezeigt? Mit Finger an die Stirn.
Finde ich eigentlich gar nicht so schlecht, wenn es angebracht ist, finde ich.
Wenn die Kritik angebracht ist, einen Vogel zu zeigen, finde ich gar nicht schlecht.
Das war nicht die Frage. Wann hast du zuletzt jemandem den Vogel zu zeigen, finde ich gar nicht schlecht. Das war jetzt die Frage. Wann hast du zuletzt überhaupt einen Vogel gezeigt?
Schätz mal, wie lange ist es her?
Ist es eher dieses Jahr gewesen, letztes Jahr, oder ist es
vor zehn Jahren gewesen? Es ist wahrscheinlich
vor etwa 25 Jahren gewesen
im Kindergarten, als meine Lehrerin
gesagt hat, ich muss jetzt einen Scherenschnitt machen.
Dann habe ich einen Vogel gezeigt. Ich mache doch hier keinen
Scherenschnitt.
Mach doch selber einen Scherenschnitt, du Arschloch.
Nimm doch selber die Schere in die Hand, du Arschloch.
Mach doch selber die Arbeit.
Was muss ich denn jetzt hier machen?
Was soll ich hier mit meinen kleinen Händen was schneiden?
Aber allgemein auch Beleidigungen muss man überdenken.
Man kann jetzt die Leute vulgär dumm anmachen von der Seite.
Aber ich bin auch ein Freund von den, ich sag mal, älteren Ausdrücken.
Mal zu sagen, Herr Lieber, tu nicht gut.
Aber Sie sind ein Tu-nicht-gut.
Oder du Dummbatz. Sowas.
Ich glaube, damit kann man noch jemanden richtig kalt erwischen.
Ich bin ja ein Fan davon,
direkt den Mittelfinger zu zeigen, aber in der Hosentasche.
Also ich finde, manchmal muss es schon raus.
Es gibt schon extrem viele Arschlöcher
und dann muss man einfach mal so
und jetzt zeige ich letztens den Mittelfinger, du Arschloch.
Aber so in der Hosentasche, weißt du?
Und sodass die Person es nicht sieht,
aber man selber weiß genau, was man da gerade tut.
Und man hat diese Genugtuung, ich habe ihn jetzt
richtig beleidigt und das würde mich 50 Euro
kosten, wenn er in die Bullerei das sehen würde.
Ja, das bekommt die andere Person sicher
mit, wenn du in der Hosentasche
einen Mittelfinger zeigst.
Man fährt dann andersrum zwei Finger und den Hosentaschen.
Man denkt dann, die Person, die hat aber kalt.
Die hat wahrscheinlich kalte Hände, dass sie da die Hände so in den Hosentaschen hat.
Aber du bist eine Mitschreiterin in Sachen Kopfhörer.
Ich habe das schon an dir beobachtet.
Du hast auch die ganze Zeit Kopfhörer auf.
Warum eigentlich, frage ich mich.
Und jetzt provokant nachgefragt, in der Markus-Lanz-Art,
interessiert dich denn gar nichts mehr?
Also ich muss sagen, ich habe eigentlich für jede Lebenslage die passenden Kopfhörer.
Und ich brauche auch verschiedene, je nachdem, was ich mache.
Ich habe welche für den Sport, die sind so ohne Kabel.
Aber das sind so welche, die nicht, wenn sie nass werden, kaputt gehen direkt.
Weil sonst, wenn du schwitzt, dann sind die halt kaputt.
Dann habe ich aber welche, die ich abends im Bett trage, wenn ich zum Einschlafen was höre.
Und da muss ich jetzt sagen, ich laufe immer so auf so einem Drahtse ich abends im Bett trage, wenn ich zum Einschlafen was höre. Und da muss ich jetzt sagen, ist es so ein bisschen, ich laufe
immer so auf so einem Drahtseil abends,
wenn ich meine Kopfhörer reinmache, zwischen
tot und lebendig, weil ich
abends im Bett, meine Kopfhörer haben noch ein Kabel.
Also es sind Kabelkopfhörer und
ich wache immer auf und die sind dann einmal um mein
Hals geschwungen. Also ich mach
das jetzt schon seit, keine Ahnung, 10 Jahren
und ich bin noch nicht gerade ran gestorben, aber schon
ungefähr 15 mal fast. Also die verhängen sich
dann auch immer so um meinen Hals rum.
Aber ich brauche das, weil wenn ich die ohne
Kabel nehme für nachts, dann verliere ich die nach
zwei Sekunden und die sind dann irgendwo,
keine Ahnung, im Lattenross oder so.
Deswegen brauche ich jetzt die Kabel.
Aber ich weiß auch, welche Gefahr das ist.
Bitte schreibt mir nicht, dass man daran sterben kann.
Ich weiß das. Ich gehe die Gefahr aber ein.
Ich habe mit mir selber einen Vertrag geschlossen,
den ich selber unterzeichnet habe, notariell
beglaubigt, dass ich mir der Risiken bewusst
bin und dass ich trotzdem jeden
Abend mit Kopfhörern mit Kabel ins Bett
gehe. Und dann habe ich aber auch noch die
Noise-Canceling-Kopfhörer, die
over-ear sind und die nehme ich zum Beispiel
in der Bahn oder wenn ich
zocke. Und ich zocke viel auch am Tablet
und dann ist es perfekt, schön die Kopfhörer auf,
ein neues Canceling an und dann nur so eine,
ich spiele gerade auch so ein Spiel, das ist so beruhigend,
mit so einer beruhigenden Klaviermusik und dann höre ich
nichts, nur dieses Spiel und dann
dieses Zischen und Klacken, wenn ich mal einen Baum fälle
oder so. Und das ist
meine Welt. Ich habe eigentlich drei Paar Kopfhörer.
Ja, für mich eigentlich das, was
früher Schuhe waren, also in meiner Kindheit hatte ich
Wanderschuhe, ich hatte irgendwelche Sportschuhe für die Schuhe. Richtige Botten. Ja, richtige Botten das, was früher Schuhe waren. Also in meiner Kindheit hatte ich Wanderschuhe.
Ich hatte irgendwelche Sportschuhe für die Schuhe.
Richtige Botten.
Ja, richtige Botten und dann auch so Alltagsschuhe.
Und heute habe ich im Prinzip ein Paar,
aber dafür vier verschiedene Kopfhörer.
Und ich muss sagen,
also eigentlich ist es ja auch fast eine romantische Angelegenheit,
wenn du da nachts stranguliert von deinen Kopfhörern wärst.
Viele Leute wünschen sich ja zu sterben,
indem man friedlich einschläft.
Ist es dann friedlich eingeschlafen,
wenn man ASMR auf den Ohren hat
und von den 14,99 Euro
Sony-Kopfhörern stranguliert wird?
Ja, und dann noch so schön hört man noch
so leicht durch die Kopfhörer durch,
Orinoco-Flow.
Das ist doch schön, das ist doch einfach ein friedlicher Tod.
Ja, stell dir vor,
man findet dich, das Handy läuft noch
und dann hört man da plötzlich Lanz und Precht, dass du das zum Einschlafen gehört hast. Das wäre mein Albtraum. Und dann, oder auch noch schlimmer,
du schläfst und dann kommt
auf einmal Lance und Precht, aber du merkst es nicht und dann
kommt das aber so, dann pflanzt
sich das so in deinem Unterbewusstsein und auf einmal
wachst du auf und kaufst dir italienische Stiefeletten
und ein dunkelblaues Hemd.
Oder du wirst nochmal zurückgeholt,
nicht mit einem Defibrillator,
sondern von einem scharfen Gedanken von Richard Davy Precht.
Der schießt dich durch Mark und Bein,
lässt dein Herz nochmal schlagen und dann bist du
wieder hellwach und denkst, wo bin ich jetzt?
Ich hab das Licht schon gesehen.
Markus Lanz und Richard Davy Precht
sind mir am Ende des Tunnels erschienen und haben mich
zurückgeholt.
Ich möchte bitte, wenn Markus Lanz und Richard
Davy Precht mir am Ende des Tunnels begegnen,
dass sie mich bitte gehen lassen. Ich will dann
einfach nur gehen.
Es gibt ja auch, habe ich jetzt festgestellt,
verschiedene Zoom-Typen.
Es gibt Leute, die haben kabelgebundene Kopfhörer drin und dann mit
Mikrofon am Kopfhörer.
So Basic Sennheiser Kopfhörer.
Dann gibt es Leute, die haben
Bluetooth in ihr, so Airpods oder so.
Das sind ein bisschen coole Menschen.
Dann gibt es Leute, die haben so Corporate-Headsets.
Die sehen aus wie ein Callcenter, wenn man irgendwie mit
so Institutionen zu tun hat. Ich weiß nicht,
die wurden dann ausgeteilt am Anfang der Pandemie
und dann haben die alle so ein schönes
Bogen-Schwanenhals-Mikrofon
an der Backe entlang. So ein bisschen wie
Backstreet Boys, aber wir verkaufen noch
Hühler-Staubsauger am Telefon.
Das ist auch immer so ein bisschen strebermäßig.
Aber auch immer so ein bisschen überausgerüstet.
Und jetzt muss ich mit einer scharfen Kritik an dich herantreten.
Was ich beobachtet habe bei dir, du trägst keine Kopfhörer,
du hast kein externes Mikrofon,
du nutzt die Laptop-Lautsprecher und das eingebaute Laptop-Mikrofon,
was ich wirklich eine rustikale Art finde,
einen Zoom-Meeting zu bestreiten.
Das ist mein radikaler Akt.
Ich verzichte bei Zoom-Meetings auf die Kopfhörer.
Ich finde es einfach schön,
ich habe auch so ein bisschen kaputte Lautsprecher
am Laptop, wenn es noch so richtig scheppert
und schallt, dann habe ich wenigstens das Gefühl,
ich arbeite ein bisschen, weißt du, was ich meine?
Es ist so ein bisschen rough,
es ist so ein bisschen rau und ich habe so ein bisschen das Gefühl,
ich habe mir jetzt die Hände schmutzig gemacht.
Das ist im Prinzip dasselbe, weil du weißt ja, du hast vier, drei, vier Kopfhörer zur Auswahl,
möchtest dich aber für diese beschränkte Zeit des Zoom-Meetings auf das Essentielle zurückbeschränken.
Es ist praktisch When Live, aber im Zoom-Meeting.
Nochmal reduzieren, Marie Kondo, nochmal Nachhaltigkeit, Leben, indem man dich nicht gut versteht und es ständig Rückkopplung gibt.
Ich finde, man sollte auch nicht seine schönen technischen Geräte, die man sich zum Vergnügen, zum Amüsement zugelegt hat,
benetzen mit diesem Arbeitsschmodder.
Weißt du, was ich meine? Ich habe ja auch vier schöne Golfschläger und trotzdem benutze ich die nicht beim Fußball.
Da drehe ich mit dem Fuß dagegen. Weißt du, was ich meine?
Gut, ich habe keine Golfschläger, das war jetzt gelogen, aber das ist mein Bild, was ich da...
Das ist so ein bisschen wie im Bett arbeiten.
Also das sollte man nicht machen, sonst ist das Bett nicht mehr zum Schlafen da.
Nein, das darf man nicht machen.
Ich habe ja sogar gehört, im Schlafzimmer sollte nichts stehen, außer das Bett.
Also eigentlich eine klösterliche Stille sollte da herrschen
und man geht irgendwie um 17 Uhr ins Bett nach der Abendwespa.
Ich muss jetzt wirklich sagen, Leute,
die in ihrem Schlafzimmer nur ein Bett und sonst nichts stehen haben, die haben zu viel Geld, weil die haben zu viel
Platz in der Wohnung.
Unser Schlafzimmer ist komplett
vollgestellt mit unseren ganzen Klamotten,
die wir haben, eingemotteten
Kleider für Herbst, Winter, unsere
Botten oben auf dem Schrank drauf,
das Wäschegitter bis
zur Decke hochgestapelt,
sodass wir nur mit der Leiter hochkommen.
Hier sieht es aus wie bei Patterson und Findus in der Werkstatt.
In der Ecke steht ein Staubsauger,
dann noch irgendwie eine Schraubbank,
dann noch ein Schweißgerät,
irgendwie ein paar Hobelspäne auf dem Boden.
So ein Raumteiler, den wir nie brauchen,
weil wir gar keinen Raum zum Teilen haben.
Und da wollte ich dich auch fragen,
das kann ich nicht mit Sicherheit
sagen, was bist du für ein Zoom-Typ
bezogen auf den Hintergrund?
Es gibt die Leute, die haben Aufsteller.
Die haben sich einen Aufsteller gekauft.
Im Hintergrund habe ich schon gesehen,
das sieht dann immer so ein bisschen aus, als wäre man
gerade auf dem Fußballplatz
nach dem Champions-League-Finale und dann wird
nochmal Bastian Schweinsteiger interviewt
vor der Vodafone-Werbung und der Kronbacher-Werbung.
Weißt du, diese Paneele.
Dann gibt es die Leute, die machen sich quasi,
sind nicht vor grün, aber du kannst ja einen Hintergrund einfügen,
ein Bild.
Und dann gibt es die Leute, die haben nichts.
Und die Leute, die aber den Hintergrund geblurrt haben.
Was bist du für ein Typ?
Ich bin, aber ich muss kurz, muss ich darauf eingehen,
was du gesagt hast mit dem Hintergrund.
Ich finde, bei so Leuten, die diese Hintergründe sich kaufen,
es ist ja auch eine Entscheidung, dann zu sagen,
den Schritt gehe ich jetzt.
Ich lege mir jetzt für mein Homeoffice einen Hintergrund zu,
der sehr groß ist, sehr sperrig.
Er wird angeliefert, ist wahrscheinlich dann zwei Meter lang oder so.
Dann muss ich den aufbauen.
Und dann steht da dieses Monstrum hinter meinem Schreibtisch.
Und das gibt mir auch immer so ein bisschen Messe-Vibes.
Und da fehlt irgendwie auch nur noch der Stehtisch, den man aber dann noch mit so einem weißen Überzug so ein bisschen auf schön macht.
Wo man dann so einen kleinen Sektempfang hat.
Und da muss ich sagen, habe ich was ganz Lustiges gesehen.
Ich bin heute an einem Café vorbeigelaufen.
Ich bin heute an einem Café vorbeigelaufen und das Café hatte, ich weiß nicht, ob du das kennst, oft haben Geschäfte oder Läden als Werbung wie so eine Art Fahne, aber nicht so eckig, sondern so, ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, wie so ein Schmetterlingsflügel.
Aber nur eines als, wenn du weißt, was ich meine.
Ich kann sehr schlicht solche Sachen beschreiben.
Auf jeden Fall eine Fahne mit Werbung drauf. Und auf dieser Werbefahne war Werbung abgedruckt für Käsekuchen.
Aber nicht irgendeine Marke oder so, sondern einfach generell, es war eine Werbung für Käsekuchen.
Das allgemeine Produkt Käsekuchen, das Erzeugnis Käsekuchen.
Das allgemeine Produkt Käsekuchen.
Und das Geile war, es gab sogar ein Claim.
Und da war der Kuchen drauf abgebildet und dann stand da oben drüber Käsekuchen und unten drunter stand
eine runde Sache.
Perfekt, oder?
Und ich sag dir eine Sache. Werbung, die
im Kopf bleibt. Ich hab seitdem dermaßen
Bock auf Käsekuchen. Ich will jetzt so einen
richtig großen, runden Käsekuchen mir kaufen.
Ich hab so Bock da drauf.
Es ist die klügste Idee. Einfach für
eine große Produktart,
nicht für eine Marke, sondern für eine
Produktart, eine Werbung zu machen.
So wie Brot. Warum gibt es nicht mehr
Werbung für Brot oder Butter oder
Milch? Einfach nur Milch, ohne Marke.
Wir haben ja schon mal gefragt, warum werden nicht
Obstsorten allgemein
mehr beworben? Es gab dann Kiwi-
Werbung, haben wir rausgefunden.
Aber ansonsten ist nicht so viel
Werbung da. Man könnte ja auch die einzelnen
Kartoffelsorten, gibt es ja hunderte davon,
könnte man mehr bewerben. Der Jazz-Apfel.
Ja, richtig. Diese Saison ist der
Jazz-Apfel angesagt. Warum gibt es zum Beispiel
bei Kleider angesagte Mode,
aber nicht angesagte Apfelsorten?
Ja, ist so. Immer so ein Trend.
Trend Fall Season
2023. Pink Lady
Apfel. Elsa Apfel.
Das wäre doch so geil. Aber zu deiner
Frage zurück, Chris. Ich bin die rustikale
Zoom-Person. Ich habe keinen Hintergrund.
Ich versuche mich immer hinter das
Stück Wand zu, vor das
Stück Wand zu setzen, was komplett weiß ist, wo
man nichts erahnen kann, wie es bei mir aussieht.
Das will wirklich niemand wissen.
Und dann habe ich eine kurze Phase gehabt,
die ist aber schon lange wieder vorbei,
wo ich eine große Herde Wildpferde als Hintergrund genommen habe.
Ich weiß nicht, ob es bei Zoom oder bei Google Meet war.
Auf jeden Fall gab es da so eine Wildherde von Pferden,
die so gerannt sind, galoppiert.
Und die habe ich als Hintergrund gemacht.
Das fand ich eine Zeit lang lustig,
aber der Witz, der hat sich schnell abgenutzt, muss ich sagen.
Ich bin vor einer weißen Wand, aber geblurrt.
Und seit kurzem ist das nämlich so.
Ich blurr die weiße Wand.
Damit man nicht die Art der Raubfasertapete erkennen kann.
Richtig. Ich weiß aber auch nicht,
was es genau über mich aussagt.
Ich hab da noch nicht genügend drüber nachgedacht.
Deswegen, ich möchte auch gar nicht so tief rein.
Ich fänd's geil, wenn man sich selber
blurren könnte und den Hintergrund scharf machen könnte.
Und einfach nur so meine Umrisse erkennt.
Und man kann auch nicht genau sehen, ist sie nackt, ist sie nicht nackt.
Weil es ist komplett geblört, aber hinten ist es extrem scharf.
Ja.
Und ich meine, Zoom-Calls ist immer noch eine Realität, glücklicherweise.
Und jetzt habe ich die Woche eine Sache erlebt.
Also wir kennen alle Zoom-Calls, die eigentlich eine E-Mail hätten sein können.
Ist klar, ne?
Da werden Sachen gefragt.
Da hätte man auch kurz die drei Punkte
oder die vier, fünf Punkte in der Mail zusammenfassen können.
Und dann antwortet jeder
und dann findet man auch eine Lösung.
Jetzt die Woche habe ich eine Sache erlebt.
Das ist noch nicht mal eine E-Mail gewesen im Prinzip.
Und zwar ist ja immer die Vorbereitung für den Subcall bei mir sehr lange.
Ich habe gemerkt, 10 Minuten, Viertelstunde
brauche ich. Ich kann nicht, wenn
das Meeting um 11 ist, um 10.58
mich hinsetzen. Ich bin schon um
10.45 Uhr da, räume
den Tisch so weit auf, dass
nichts von der ganzen Ordnung zu sehen ist,
schalte den Hintergrund unscharf
und suche im Schrank das
faltenfreiste T-Shirt,
was natürlich alle ungebügelt sind,
was ich finden kann und ziehe es mir über.
Also Viertelstunde Vorbereitung,
dann bin ich in dieses Meeting rein,
hab den Laptop auf den Ständer gestellt, damit das
Doppelking nicht ganz so gut ausgeleuchtet ist,
bin in das Meeting rein
und dann sind so richtige Profis da gewesen,
die erstmal Smalltalken.
Das ist etwas, was ich gar nicht kann.
Da bin ich als Trainee blockiert.
Smalltalk beim Meeting, ich denke mir immer so,
hallo, jetzt, um was geht's?
Lasst uns loslegen.
Was auch, glaube ich, ein bisschen unfreundlich rüberkommt.
Da kommen erstmal Leute rein und sagen, hallo, wie geht's?
Und erzählen dann praktisch wie in einem Podcast erstmal eine Anekdote,
was sie heute Morgen erlebt haben beim Bäcker.
Ja, ich weiß, was du meinst.
Und ich bin genauso.
Ich sage, nur das Nötigste
in einem Zoom-Meeting, auch allein aus dem
Grund, auch wenn mehr als,
das fängt schon eigentlich bei drei Personen an,
wenn mehr als zwei Personen da drin sind, ist es
extrem schwierig, das Timing so zu
schaffen, dass man sich nicht reinredet
und dass man dann nicht so, nee, mach
du zuerst, nee, mach du zuerst, nee, mach du zuerst.
Deswegen sage ich lieber gar nichts, dann ist das
Timing immer richtig.
Das ist eine gute Strategie. das muss ich mir kurz notieren.
Ich hätte es auch so machen können,
dann wäre aber dieses Meeting noch kürzer gewesen,
als es schon schon gewesen ist.
Also ich bin da rein, dann gab es erstmal Anekdoten
und mir saßen vier oder fünf Personen,
ich glaube es waren vier Personen gegenüber
und es war halt so ein Meeting, wo ich dachte, jetzt geht's
nochmal richtig rein in die Materie.
Jetzt wird die Zwiebel noch so richtig geschält.
Anderthalb Stunden, zwei Stunden nochmal brainstorming,
nochmal gucken, war das gut, was wir letztens
selber gearbeitet haben? Können wir damit
weitergehen oder machen wir das jetzt?
Zwei Stunden, vielleicht geht's auch drei Stunden, nochmal
evaluieren, nochmal neue Ideen bringen.
Ich hab mich wirklich auf den Kampf vorbereitet. Ich hatte
meinen Yogi-itee bereit.
Bin ich da rein, habe mir eine Anekdote angehört,
um reinzukommen. Und dann
kam die Frage, die mich
aus den Latschen gehauen hat.
Da wurde ich gefragt, ja, wir wollten eigentlich nur
fragen, Chris, hast du am
12. Oktober Zeit für das nächste Meeting?
Und dann habe ich gesagt, ja,
habe ich Zeit. Und dann ist im Prinzip
das Meeting zu Ende gewesen.
Also das war das kürzeste Meeting, was ich jemals hatte.
Und die Leute waren selber überrascht, wie schnell das ging. Wo ich mir denke, hättet ihr euch das nicht selber denken können?
Und ich habe dann gemerkt, oha, jetzt wurde der Task erledigt.
Jetzt ist es peinlich, jetzt ist eine Stille.
Alle waren erschrocken, wie schnell das ging.
Und dann bin ich nochmal nach vorne gegangen,
habe angefangen zu smalltalken und gesagt,
wie toll das alles ist.
Und ich freue mich drauf.
Und es wird bestimmt toll am 12. November.
Ja, peinlich.
Und dann hab ich auch noch eine Anekdote rausgehauen.
Und dann hab ich gemerkt, jetzt kippt die Stimmung
und die Leute wollen eigentlich raus.
Waren vielleicht sogar ein bisschen sauer auf sich selber.
Also ich hab ein Meeting gehabt,
das nur da war, um das nächste Meeting zu verabschieden.
Das war noch nicht mal die E-Mail.
Das ist ein Metameeting und das nächste Meeting
wird dann darum gehen, wann das nächste Meeting
sein wird. Und so werden die dich hinhalten,
bis du stirbst. 80 Jahre lang
wirst du jetzt mit denen jede Woche ein Meeting haben.
Ja, also da muss ich
sagen, da hat der geblurrte Hintergrund
nichts gebracht und auch meine kabelgebundenen
Kopfhörer, weil ich muss sagen, in einem Meeting,
das muss professionell ablaufen, reibungslos.
Da kann ich auf so moderne
Technik wie Bluetooth, was für mich
ein Hexenwerk ist, keine Ahnung, wie das funktioniert,
dem kann ich nicht vertrauen.
Bluetooth können wir nicht vertrauen.
Nee.
Boah, Chris, ich kann mich wirklich kaum noch
konzentrieren, weil in meinem Kopf schwebt die ganze Zeit
dieser Käsekuchen. Dieser runde, perfekte,
weiche Käsekuchen, wo dann so drüber steht
eine runde Sache.
Ja, wofür braucht man in jungen Formaten, wenn man so was
haben? Ja, wirklich. Naja, vielleicht stecken
auch die größten Marketingagenturen Deutschlands
dahinter, weiß ich nicht. Ich will nur sagen, falls
du noch ein Geburtstagsgeschenk nächstes Jahr für mich
suchst, ich möchte so eine Fahne haben
mit Käsekuchen, eine runde Sache,
die möchte ich mir in den Garten stellen.
Und da habe ich vorhin noch einen Gedanken gehabt. Warum bin ich da nie drauf gekommen, dass man jetzt so eine Mega-Corporate-Einrichtung machen könnte? Wie an der Messe, wie du vorhin gesagt hast, vielleicht hinten so ein eigenes Logo im Stil von Kärcher, dann so eine Messeflagge, einen kleinen Stand, vielleicht hinten so einen Edelstahltisch mit einem Schlüssel Chips drauf, ein paar Kugelschreiber von mir,
dass das irgendwie auch einladend aussieht
und zugleich aber professionell.
Da ist mir aufgefallen,
ich habe mir neulich die Frage gestellt,
also wir wohnen hier
und es ist relativ anonym,
also die Leute, wir kennen jetzt hier keinen,
der in der Straße wohnt. Es sind alle Freundchen
und so und ab und zu grüßt man sich, aber wir kennen keinen.
Und warum gibt es nicht sowas?
Ich habe mir dann so gewünscht, ich wünschte,
ich würde die alle zumindest oberflächlich
kennen, dass ich wissen würde,
da wohnt die Person, da wohnt die Person,
so und so leben die. Und da habe ich gedacht, warum
gibt es noch nicht das Konzept Tag der offenen Tür
in der Straße?
Bist du von allen guten Geistern verlassen?
Nur ein Tag, danach nie wieder.
Und zwar an dem Tag sind alle Türen offen
und man kann einfach reingehen, nur mal um zu gucken,
so wohnen die.
Und dann würden da vielleicht an der Wand,
wie bei so einem Referat, die Hard Facts
zu der Familie, zu den Personen hängen.
Mit dem Flipchart.
Hier wohnt Herbert, 63,
allein stehen, spielt gern Golf,
badet gerne.
Hier ist die WG, hier wohnen
sechs Leute, die teilen sich ein Bett und
kuscheln zusammen, solche Sachen. Und dann hast
du so ein Bild vor Augen, kennst die Leute
wenigstens so ein bisschen, musst aber auch nicht
mit ihnen reden. Du kannst einfach so stumm durch ihr Haus,
wie sie durch so ein Museum gehen. Man muss auch still sein dann,
wie im Museum auch. Man darf nichts anfassen, man muss ruhig
sein. Aber man kann sich so einen groben
Überblick zumindest über die Straße
verschaffen. Das fände ich cool. Also du lässt mich hier
sprachlos zurück. Ich möchte dir sagen, du bist
ein Tunichgut, du bist ein Dummbatz.
Du bist töricht. Das hat gesessen.
Also bist du eigentlich
komplett wahnsinnig geworden. Ich fühle das.
Ich möchte doch niemanden hier reinlassen.
Ich möchte daran erinnern, als ich meine
Wohnung da aufgegeben habe und
ich da eine Führung machen musste für 200
Leute und den ganzen Tag Radau.
Das war der schlimmste Tag für mich.
Ich möchte keine Menschen in der Wohnung haben.
Du kannst ja verreisen. Ich mach das und ich mach dann
diese Fahnen mit dem Käsekuchen. Ich mach das einladend,
dass die Leute da reinkommen. Die kriegen dann alle ein Stück
Käsekuchen, weil das ist eine runde Sache
und dann wird das ein schöner Tag und du kannst
in der Zeit weg sein und ich verschaffe einen Überblick,
wer hier so wohnt. Also ich werd dann reinkommen
und mit dem Hochdruckreiniger danach einfach mal alles runterwaschen. Ich weiß noch, als bei uns eingebrochen wurde, als ich einaffe einen Überblick, wer hier so wohnt. Also ich werde dann reinkommen und im Hochdruckreiniger danach einfach mal alles
runter waschen. Ich weiß noch, als bei uns eingebrochen
wurde, als ich ein kleines Kind war, wir waren
zum Glück nicht da. Da war auch Töchter
auf der Tür. Ja, richtig. Da hat
meine Mutter danach alles durchgewaschen, alles
durchgeputzt, weil es hat sich befleckt
angefühlt. Und genau dieses Gefühl habe ich
auch, wenn Leute hier rein spazieren
würden und du an der Flipchart
erklären würdest, wie hier die Lebensumstände sind,
wer hier wohnt, wer hier...
Kurze, spinnst du eigentlich?
Ich würde vielleicht alles einmal so mit Frischhaltefolie umwickeln,
dass niemand quasi was anfassen kann.
Die kompletten Möbel werden dann eingewickelt,
so wie Christo, aber auf Wish.
Mit so Frischhaltefolie von Toppits.
Ja, genau.
Wie Christo mit Toppits, das finde ich sehr gut. Und dann kennst du
diese Sofa-Überzüge aus Plastik?
Ja. Und damit man das Sofa,
das Kunstleder, auch Echtleder meinetwegen,
schützen kann. Ja, natürlich. Und dann hat man aber
20 Jahre lang diesen Plastikbezug
auf dem Sofa
und irgendwann ist das Sofa kaputt
oder was auch immer. Man zieht um und es passt nicht mehr.
Und dann hat man im Prinzip ein neues Sofa,
aber man ist nie in den Genuss gekommen von diesem
neuen Sofa, weil dieser durchsichtige
Plastiküberzug drüber war. Ich finde das so geil,
weil man ja auch jedes Mal, wenn man sich dann draufsetzt,
macht das dann so Krinkelgeräusche.
Und irgendwann
gewöhnt man sich ja so sehr daran, dass immer, wenn man
sich hinsetzt, dieses Geräusch ertönt.
Da wird man doch depressiv, wenn man dann
den Bezug abnimmt und dann sich auf dieses
stumme Leder sitzt und da passiert nichts. Du kriegst kein Feedback vom Sofa.
Ja, so muss ich einen Joghurt fühlen, wenn ich ihn bei Aldi an der Kasse in meinen Plastikbeutel schmeiße.
So müssen sich Produkte fühlen, wenn ich da in einer Windeseile mit der nassen Stirn komplett gestresst an der Aldi-Kasse mir alles in den Beutel werfe.
Aldi ist ein gutes Stichwort, Chris. Ich habe nämlich einen Drinzeiter dabei und da geht es genau
um diesen Laden.
Das ist jetzt die perfekte Überleitung.
Es geht wirklich um Aldi. Das wusste ich nicht.
Ja, es ist aber so. Es geht um Aldi, es geht
nicht um Lidl, es geht auch nicht um
Norma oder Rewe oder
Edeka. Es gibt noch tausend andere Läden,
aber heute geht es um Aldi.
Dann machen wir jetzt die Rubrik Drinzeiter, hast du gesagt?
Ja, Drinzeiter scharf nachgefragt.
Trendseider scharf nachgefragt.
Also bevor du hier irgendwas noch weitersprichst,
möchte ich kurz sagen, dass ich nach dieser Folge
mal kurz dieses Projekt noch mal re-evaluieren möchte.
Wir können dazu auch gerne ein Zoom-Meeting machen, das länger als
fünf Minuten ist, weil Tag der Offen-Tür
absolutes No-Go. Wie kommst du eigentlich
darauf? Was fällt dir ein?
Ich bleibe bei meiner Meinung. Ich stehe dazu
und ich möchte jetzt eine Nachricht verlesen
von Olli. Ja, mach mal,
das wird die Wogen glätten.
Olli hat uns geschrieben, ich weiß nicht, ob das
die Wogen glätten wird, denn er schreibt, hallo Julia
und hallo Chris.
Naja, wahrscheinlich englische Aussprache Julia.
Ja, genau.
Julia gedacht.
Bin ich mir ziemlich sicher.
Julia und Chris.
Julia und Chris. Soll ich jetzt die ganze Nachricht mit so einem Rrrr antworten?
Bitte nicht, bitte nicht.
Also, Olli schreibt mir, es ist vor kurzem Folgendes passiert.
Ich gehe regelmäßig in meinen Stammall, die vor Ort einkaufen und die haben dort anscheinend gerade extreme Personalprobleme.
Von daher wird jeder KundIn an der Kasse darauf angesprochen, ob er oder sie selbst einen Job sucht oder jemanden kenne, der einen sucht und bekommt einen Flyer in die Hand gedrückt.
Als man mich frühmorgens darauf ansprach, ist mir reflexartig rausgerutscht, dass ich bei Aldi meine Ausbildung gemacht habe und habe mir nichts dabei gedacht. Fataler
Fehler. Ich konnte die Augen der Fachkraft
aufleuchten sehen, die nun quer
durch den Laden nach dem Filialeiter rief
mit den Worten, ich hab einen, der hat hier gelernt.
Hastig
versuchte ich zu erklären, dass ich eigentlich
gut mit meinem Studium beschäftigt bin
und wurde als Konter mit den Möglichkeiten
eine Aushilfe zu sein, Stunden anzugleichen etc. bombardiert. Was für mich schon rein logistisch ein Riesenaufwand wäre, aber ich konnte sie nun auch nicht enttäuschen und sagte, ich überlege es mir. Glücklicherweise kamen dann endlich andere an die Kasse und ich konnte gehen. Leider blieb ich nun wohl in Erinnerung und werde jedes Mal, wenn ich die Filiale betrete, gefragt, was meine Bewerbung mache.
in Erinnerung und werde jedes Mal, wenn ich die Filiale betrete, gefragt, was meine Bewerbung
mache. Sehr unangenehm, da ich
mir immer wieder neue Ausreden
einfallen lassen muss. Da die Firma zur Zeit
wegen des Fachkräftemangels wirklich jeden
nimmt, kann ich auch nicht sagen, ich hätte eine
Absage bekommen. Die Lüge wird sofort
geschaut. Es ist meine Haupt
Einkaufsmöglichkeit im näheren Umkreis
und ich mag den Laden wirklich. Muss ich ihn
jetzt aufgeben? Liebe Grüße, Olli.
Ja, danke Olli. Für diese Nachricht ist ja dramatisch.
Aber ich habe es auch schon im Gastronomiebereich öfters mal mitbekommen, dass wenn jetzt die PächterInnen beschließen,
wir möchten diesen Betrieb nicht mehr weiterführen, dass Gäste gesagt haben, ja, ich bin jetzt hier 15 Jahre Stammkunde gewesen.
Ich übernehme das und es ist nicht immer die schlechteste Idee.
Also die Bratkartoffeln kann ich dir auch machen.
Ja gut, aber 15 Jahre
Bratkartoffel gegessen,
da weiß man zumindest, wie sie schmecken sollten.
Das ist eigentlich wie wenn
Tim Meltzer 15 Jahre lang
jeden Tag die schwarze Box
aufmacht und es ist jeden Tag die gleiche
Portion Bratkartoffeln drin und
er muss jeden Tag 15 Jahre lang rausschmecken,
was ist drin.
Dann nach 15 Jahren kann er dir ja auch 1 zu 1 nachkochen.
Wahrscheinlich schon an Tag 2.
Gut, jetzt Supermarkt ist ein guter Job,
ist aber ein schwerer Job,
ist stressig, ist hart.
Ich verstehe auch,
Olli, der jetzt seinem Studium nachgehen möchte, hat jetzt einen anderen Plan für sich eingeschlagen
und ist da in eine Sache reingeraten.
Ist es so, dass er eine Ausrede sucht, wenn ich das richtig
verstanden habe? Also ich kann
erstmal meine erste Assoziation damit
wahr, wie wär's Olli,
wenn du dir vielleicht bei Ebay Kleinanzeigen
oder vielleicht, frag mich mal nett, ich hab
vielleicht auch noch was, paar Klamotten von Lidl
besorgst.
Und dann, immer wenn du einkaufen
gehst, einfach im Lidl
Poloshirt da reingehst.
Diese Fragen werden dich nicht mehr, du wirst wahrscheinlich nicht mehr konfrontiert mit der Frage, was deine Bewerbung macht.
Ich glaube, die Leute werden das sehen, werden die Augenbrauen hochziehen, vielleicht kurz die Nase rümpfen, den Kopf schütteln und dann ist das Thema gegessen.
Also da muss Olli dann mit der Enttäuschung der Leute rechnen und auch damit leben.
Also da muss Olli dann mit der Enttäuschung der Leute rechnen und auch damit leben. Wäre natürlich ein geschickter Versuch, sich aus der Affäre zu ziehen, wenn er sagt, ja, mir ist leider exakt dasselbe vorgestern an der Lidl-Kasse passiert. Jetzt bin ich da eingestellt worden und aus Versehen sogar noch zum Marktleiter befördert worden. Ich kann jetzt kaum mehr bei Ihnen einsteigen, so leid es mir tut.
Das wäre aber ein Bold-Move, dann trotzdem immer noch nur bei Aldi einkaufen zu gehen,
obwohl er bei Lidl den Mitarbeiterrabatt kriegen würde.
Ja, was kann man Olli raten?
Also er will die Gefühle nicht verletzen, er möchte zeitgleich aber auch im Aldi weiter einkaufen.
Vielleicht, was ich ja immer höre, ist im Studium, man muss ein Praktikum machen. Ja, klar.
Warum kann Olli nicht sagen, ja, es geht
jetzt gerade nicht. Die nächsten vier Jahre
bin ich mit einem Praktikum beschäftigt.
Du, in der Medienbranche ist das nicht
unüblich, dass dein Drei-Monats-Praktikum
vier Jahre verlängert wird. Ja, 500
Euro im Monat dafür, aber auch 80 Stunden
arbeiten dürfen und eine tolle Erfahrung
sammeln. Aber dafür hast du einen Kicker und
Obst.
Ja, was kann man Olli raten?
Den Kopf aus der Schlinge zielen oder es genießen, wenn der Kopf in der Schlinge ist.
So ein bisschen wie du, wenn du einschläfst mit dem Kopfhörer auf dem Hals.
Und von Lanz und Precht von beiden Seiten mit den Händen so erwürgt werden.
Aber ist es nicht so, dass einer der Aldi-Brüder, der Chefs, es gibt ja Aldi Nord, Aldi Süd bekannterweise, und einer davon wurde mal entführt oder wurde die Familie entführt?
Nein, er wurde entführt, das stimmt.
Er wurde entführt und hat sich dann aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.
Also erst hat er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, weil er entführt wurde, aber danach ist er dann wieder auf freiem Fuß gelesen und hat sich dann zurückgezogen, damit quasi niemand sein Gesicht kennt und ihn dann wieder entführen kann.
Und ich habe auch gelesen, dass er ab dann jeden Tag vom Büro nach Hause eine andere Route genommen hat mit seinem Fahrer, damit er nicht nochmal entführt wird.
Und das ist auch der übrigens von Aldi Nord, der dann sehr sparsam bei der Firmenpolitik war, alles sehr basic gemacht hat.
Und sein Bruder, der nicht entführt wurde, hat eher so aus dem vollen Geschöpf und eher so schön einladende
Läden gemacht. So ein bisschen geiler,
aber der Aldi Nord-Typ war so
ultra-knauserig. Ich fahre auch jeden
Tag von der Arbeit eine andere Route nach Hause,
aber einfach, weil ich einen super schlechten Orientierungssinn habe.
Und weil du zu Hause arbeitest.
Vom Klo an den Arbeitstisch
und zurück ist nicht so ein schwieriger Weg,
aber ich finde ihn trotzdem nie.
Weil die Nackenwurst seine Sicht beeinträchtigt.
Naja, kann Olli nicht jetzt sagen, er ist der Aldi-Bruder vom Norden, Aldi Nord.
War es Aldi Nord, der entführte?
Ja, aber der ist ungefähr 100, wenn er überhaupt noch lebt.
Naja, man hat ihn ja nicht mehr gesehen.
Vielleicht hat er ein gutes Hyaluron-Produkt.
Er hat vielleicht auf gute
Produkte zurückgegriffen. Also Olli
müsste jetzt
den Personen da
versichern können, dass er der Bruder ist
und dann vielleicht im Flüsterton sagen,
ich darf hier nicht, es geht nicht.
Ich weiß, ich bin jetzt bei Aldi Süd, aber
das hat einen Grund,
weil ich komme von Aldi Nord und wenn die mich da sehen,
dann werde ich entführt.
Das Ding ist, die können auch nicht nachweisen, dass er nicht der Aldi-Bruder ist, weil sie haben ihn ja nie gesehen.
Er könnte auch sagen, dass er Undercover-Boss ist.
Ich bin Undercover hier, ich habe eine Maske auf, ich bin eigentlich 98, das können sie nicht wissen,
aber ich komme von RTL und ich komme hier einmal die Woche und kaufe Brot und Wurst
und gucke hier nach dem Rechten.
Vielleicht könnte
auch der Aldi Nord Bruder
ein Alibi für ganz viele Drinnis
sein. Also wenn man den ja jetzt wirklich
schon lange nicht mehr gesehen hat,
weiß man, lebt der überhaupt noch?
Auch das ist vielleicht nicht klar.
Ich glaube, ich bin innerlich so 50-50. Also ich würde jetzt
50-50 sagen, ob der noch lebt. Also sag mal so, ich kann es jetzt nicht bezeugen, dass er lebt, weil ich habe es auch nicht gegoogelt.
Aber ich werde es gleich googeln.
Aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass einer der beiden noch lebt.
Aber ich weiß nicht, welcher.
Julia, der Geist von den Brüdern lebt in den Märkten weiter.
So oder so ist der Spirit noch da.
Der Geist lebt in den Moser-Rotpralinen weiter.
Also Olli muss sich selber mehr als Allegorie auf den Geist
der Aldi-Brüder sehen
und dann auch so überzeugend auftreten,
dass er da nicht mehr gefragt wird, weil
die Personen sich dann mitschuldig machen könnten,
falls Olli entführt wird.
Also wir haben zwei Möglichkeiten. Olli
täuscht vor, er hat ein Praktikum, kann die nächsten
10 bis 15 Jahre nicht bei Aldi
arbeiten oder er ist einer der Aldi-Brüder,
der sich seit Jahrzehnten nicht mehr
blicken hat lassen. So oder so, wenn du
das nächste Mal zu Aldi gehst, dann nimm
bitte einen Käsekuchen mit, denn das ist eine
runde Sache.
Julia, ich glaube, den Fall haben wir geklärt.
Ja, ein für alle Mal. Aber ich hätte
jetzt Lust, noch einen kleinen Kulinar-
und Trendseiter zu bearbeiten mit dir.
Wenn ich dich dafür gewinnen kann.
Ich bin offen. Du hast jetzt vorhin über
Käsekuchen geredet.
Bei Lilly, sie hat uns geschrieben,
geht es nicht um Käsekuchen, sondern um
vegane Maultaschen. Auch gut, auch eine
runde Sache. So halb, sind sie nicht so halbrund?
So halbrund.
Lilly schreibt, alles begann damit,
dass ich Lust auf vegane Maultaschen hatte.
Darum habe ich im Internet nach einer geeigneten
Stelle gesucht, um diese zu beziehen und im Zuge dessen bin ich auf Bofrost gestoßen.
Leider gab es dort gar keine Maultaschen,
dennoch wurde ich im restlichen Sortiment fündig.
Okay.
Mir schien das System drinifreundlich.
Man bestellt das Essen online, es wird geliefert, man bezahlt und erledigt.
Am Anfang schien alles gut, mir wurde geliefert, was ich wollte,
aber dann wollte der Lieferant plötzlich einen nächsten Liefertermin vereinbaren und ich konnte nicht ablehnen. Ich habe es wirklich versucht. Für die weiteren Lieferungen hat mich der Lieferant, nennen wir ihn mal Herbert, ja, er hat sich mit Vornamen vorgestellt, angerufen.
Und dann aber gemerkt, dass ich eigentlich nur ein Produkt wirklich mag und dieses auch nicht ständig bestellen will.
Ich wollte nicht jeden Tag Falafel auf meiner Speisekarte haben.
Mir sind die Falafel schon aus den Ohren gekommen, weil ich so viele bestellen musste.
Ich konnte den freundlichen Lieferanten doch nicht enttäuschen.
Immer wenn er liefern wollte, hatte ich eigentlich keine Zeit, weil ich genau um die Uhrzeit meinen Sohn zum Sporten bringen musste.
Ich begann also seinen Anruf einfach zu ignorieren. Nach einigen Wochen des Ignorierens begegnete er mir beim Spazierengehen
mit meinen Hunden und ich hoffte,
dass er mich nicht erkennt und fragt, warum ich
seit Wochen nicht auf seine Anrufe reagiere.
Seitdem habe ich Angst, mit meinen Hunden
spazieren zu gehen. Irgendwann hatte ich wieder
Lust auf Falafel, ich konnte aber keine
nachbestellen, weil ich Herbert schon seit Wochen
ignoriert hatte. Mittlerweile kann ich seine Nummer
auswendig. Er wird nicht müde, mich anzurufen.
Ich habe über die Hotline schon
versucht, das Abo abzubestellen, bin aber gescheitert.
Ich habe ihm persönlich sogar mitgeteilt,
dass ich es abbestellen wollte und er meinte nur,
kein Problem, sagen sie es einfach mir,
wenn sie nicht mehr wollen. Aber ich habe es nicht übers Herz
gebracht. Wie kann ich die Beziehung zu
Herbert, dem Bofrostmann, beenden? Habt ihr
Tipps? Ich muss sagen, Lilly, ich muss
dich enttäuschen. Meine Meinung ist, der Bofrostmann
ist älter, der war schon länger da. Du musst umziehen.
Nicht er.
Such dir was Neues mit zwei Hunden irgendwo
schön auf dem Land, wo du Herbert nie wieder
begegnest. Und hol dir eine neue
SIM-Karte. Ja, also
es ist eine verzwickte Situation.
Sie kann auf Falafel
verzichten, möchte es aber nicht.
Vielleicht muss sie den Boforsmann
Herbert den Krieger klären. Weil er ist ja
offensichtlich ein guter Verkäufer. Er quatscht die
Leute in neue Bestellungen rein.
Das ist ja eigentlich ein Sales-Typ.
Und ich bin überzeugt, der macht das auf eine
charmante, kollegiale, freundschaftliche Art
und sagt, ja, Mensch, wir haben ein gutes
TK-Hack oder eine gute
Penne-Pfanne. Die kann ich Ihnen empfehlen.
Die mache ich mir auch manchmal nach einem
harten Arbeitstag.
Weil Mensch, das Geschäft läuft ja auch nicht mehr so wie früher.
Man muss weitere Strecken zurücklegen.
Muss den ganzen Tag telefonieren.
Und ich bin froh, wenn die Leute bestellen, die ich jetzt hier kenne.
Und zum Beispiel haben sie ja auch Lust, eine neue Bestellung aufzugeben.
Und das ist natürlich eine emotionale Ebene, die gilt es zu verhindern.
Also, Lilly muss dem Wurfors-Mann Herbert den Krieg
erklären und ich würde sagen, Lilly,
bewerb dich selber bei Bofors, mach ihm
Konkurrenz. Oder bei
Eismann, ist das nicht die Konkurrenz?
Vielleicht könnten die sich dann auch so ein Duell leisten
mit den Autos, dass sie dann ineinander
crashen mit Vollgas
Bofors-Auto in das
Eismann-Auto rein. Und dann
vielleicht noch so driften und um
die eigene Achse drehen und so und dann richtig geil und hinten fliegen die Gas, Bofors Auto in das Eismann-Auto rein. Und dann vielleicht noch so driften und um die
eigene Achse drehen und so.
Und dann richtig geil und hinten fliegen die TK-Falafeln
raus und so. Es ist so richtig
Action-mäßig. Ja, aber es ist ein Gefühl,
was ich gut nachvollziehen kann. Wenn ich in
so einem Verkaufsgespräch bin,
denke ich oft, Mensch, wenn ich das Produkt
nicht kaufe, dann verletze ich die Gefühle
der anderen Person. Nee, man verletzt höchstens
die Gefühle des Unternehmens, weil
die keinen Umsatz machen. Also das
ist ein Trick, den Bofrost Herbert
sehr gut beherrscht. Ja, schlimm ist
es ja, wenn sie nicht für eine Firma oder einen großen
Konzern auftreten, sondern selbstständig
sind für ein eigenes Produkt, was sie selber gemacht
haben. Da habe ich nämlich auch schon,
ich bin ja auch eine Person, die dann aus Höflichkeit
einfach Sachen kauft, die sie nicht braucht. Und ich bin
auch schon mal drauf reingefallen und habe einer Bekannten meiner Mutter eine Murano-Glaskette für irgendwie 50 Euro abgekauft, die literally aus Glassteinen bestand und überhaupt nicht zu mir passte, weil ich ungefähr 16 war und die Kette ungefähr für 60-Jährige war.
Und hast du dann noch 10 Telefonnummern weitergegeben von deinen besten Freunden, damit du 10% Rabatt kriegst?
Nein, aber ich habe dann auch so, das war dann auch so auf so einer emotionalen
Ebene so, ja, ich hab ja jetzt
ein Kind und jetzt ist alles anders,
jetzt hab ich wenig Zeit für mich und wenn ich dann mal Zeit
hab, dann geh ich in den Keller und mach meine Murano-Glasketten
und da steck ich wirklich mein Herzblut
rein, das letzte bisschen, was mir noch geblieben
ist von meinem Leben und dann hängst du
dann so, oh ja, schön, danke.
Dann hast du einfach von heute auf
morgen bist du dann auf einmal eine Person,
die eine Murano-Glaskette besitzt.
Wir sind auch potenzielle Opfer
von Bofrost-Männern.
Ich habe auch so ein bisschen Angst, dass die
einen vielleicht wirklich mal zur Strecke bringen und dann
im Tiefkühllader hinten mitnehmen.
Und dann findet man einen nie.
Der perfekte Mord, Bofrost.
Könnte man mal vielleicht so im Tatort pitchen.
Aber da darf man wieder nicht Bofrost sagen,
mit öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Dann geht der ganze Gag kaputt.
Meinst du, bei Bofrost gibt es Käsekuchen?
Das ist jetzt die Frage, die die ganze Zeit in meinem Kopf rumschwirrt.
Musst du Lilly oder Herbert fragen?
Ich finde ja, es ist verzwickt.
Ich sage ja immer, ans Telefon gehen sollte man nicht tun.
Aber irgendwann wird der Leidensdruck so groß,
wenn die Leute nicht aufhören anzurufen.
Entweder blockieren, und wenn das nicht geht mit deinem Handy,
dann sage ich jetzt einfach mal was,
was vielleicht vielen Drittes da draußen nicht passen wird.
Aber ich bin der Meinung, einmal rangehen und dann nie wieder.
Einmal rangehen, über den Schatten springen,
kurz den Kopf ausschalten, einfach rangehen und sagen,
ich möchte das nicht mehr, rufen Sie mich nie wieder an,
ich will nichts mehr mit Ihnen zu tun haben und dann schnell auflegen.
Und dann vorbei. Ende, aus, Mickey Mouse,
Strich drunter, Nummer gelöscht,
Klingel geändert,
Haus neu angestrichen, ein neues Leben
beginnt. Die Hunde,
den Hunden das Fell gefärbt,
dass sie nicht mehr erkannt werden in der Öffentlichkeit.
Vielleicht eine neue Frisur selber zugelegt.
Mein neues Ich, ohne Bofrost.
Man muss sich selber und die andere Partei impfen.
Da geht es einem ein, zwei Tage schlecht
und danach ist man aber immun.
Ja, genau.
Es ist einmal so ein Pflaster abziehen.
Es tut kurz weh und danach geht es dir viel besser.
Ja, so muss man es machen.
So müsste es man machen.
Wir können ja noch mal im halben Jahr oder im Jahr sprechen,
wenn ich wieder zwei neue Hühler-Staubsauger gekauft habe.
Aber die haben doch so einen guten, angenehmen Duft.
Ja, Lilly, also auf die Zähne beißen und ab dafür.
Oder vielleicht doch die Noise-Canceling-Kopfhörer beim Hundespazieren
mit dabei auf den Ohren und immer ein Alibi dabei haben.
Ich stelle es mir halt schwierig vor mit Hunden,
weil ich stelle mir schon vor, dass sie dann immer auf den Zulauf von einem hochspringen,
weil der riecht bestimmt nach diesem leckeren
Nudelauflauf, den es da gibt. Mit so
Schinkenstückchen. Der riecht bestimmt immer so leicht gut nach
diesen ganzen Gerichten und dann
werden sie vielleicht auf ihn zurennen. Also das macht es
glaube ich nicht einfacher.
Ja, oder man richtet die Hunde natürlich auf Herbert
ab. Das könnte man natürlich auch machen.
Aber ich möchte jetzt nicht zur Gewalt aufrufen.
Ich glaube, soweit müssen wir hier nicht eskalieren. Julia, ich glaube, hier haben wir wirklich Fälle gelöst. Hier haben wir auch mal wieder unsere Sorgen vom Leib reden können. Ich bin froh, über diese offene Tür-Sache müssen wir nochmal sprechen, wenn hier die USB-Mikrofone abgestöpselt werden. Aber ich glaube, sonst ist das eine runde Sache.
Wie Kitzelkuchen, ja. Ja, da würde ich sagen, hören wir uns nächste Woche wieder, wenn es wieder heißt
Drinies, der Podcast aus der
Komfortzone. Am Driniedienstag.
Vielen Dank fürs Zuhören und wenn
ihr Lust habt, könnt ihr ja diesen Podcast
einer Person weiterempfehlen, von
der ihr denkt, ja, das könnte was sein und
schreiben wahnsinnig viele Leute. Meine Schwester,
eine gute Freundin, mein bester Kumpel,
mein Kommiliton hat mir den Podcast empfohlen.
Es freut mich eigentlich fast am meisten.
Ist auch so. Vielen Dank fürs Zuhören
und auf Wiederhören. Schöne Woche
und tschüss, eure Julia.
Tschüss.
Drinnis, der Podcast
aus der Komfortzone.