DRINNIES - Ist Chris Millionär?
Episode Date: July 5, 2021Endlich Dienstag! Das steht heute an: Giulia und Chris haben sehr viel Geld an eine Partei in Not gespendet und das ist auch gut so! Außerdem: Überteuerte Bastelbögen, Giulias kriminelle Kindheit u...nd warum Bob Dylan sich mal wieder nicht auf sein Referat vorbereitet hat. Den Snack der Woche gibt es auch! Olala!Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Drinis, der Podcast bald übernommen von zwei Amseln.
Was die für einen Lärm machen.
Ja, unglaublich.
Ich habe vor allem jetzt öfter mal,
also wir sind ja auf dem Dachboden und hier ist so eine Regenrinne
direkt an den zwei Dachfenstern.
Und in dieser Regenrinne laufen die immer lang.
Es ist wie so eine Autobahn der Vögel.
Die laufen über die Regenrinne.
Und neulich habe ich da mal Fenster aufgemacht und in die Regenrinne geguckt.
Da liegen lauter Nussschalen.
Die holen sich Nüsse, dann werfen die in die Regenrinne geguckt und da liegen lauter Nussschalen. Die holen sich Nüsse,
dann werfen die in die Regenrinne, knacken die
und essen die da. Ich glaube, die haben da so ein Business
Lunch. Die treffen sich da.
Die Älster und der Spatz.
Ja, ich glaube das auch.
Ich meine, wohl bekommst, aber bitte
stört uns nicht bei der Podcastaufnahme.
Diese Nacht war ich so lang, ich habe so unglaublich
schlecht geschlafen. Ich habe die Vögel morgens
gehört um vier. Ich konnte nicht einschlafen. Um vier geht es los. Im habe so unglaublich schlecht geschlafen. Ich habe die Vögel morgens gehört um vier.
Ja.
Ich konnte nicht einschlafen.
Um vier geht es los.
Im Prinzip, ich habe nicht geschlafen.
Aber bevor ich das erzähle, müssen wir, glaube ich, mal kurz begrüßen.
Hallo und herzlich willkommen an der neuen Folge Drinis.
Grüß euch.
Es ist sehr schön.
Ihr habt wieder auf Play gedrückt und wir hoffen, es geht euch gut.
Und wenn nicht, ist es auch okay.
So ist es.
Und ich lege direkt die Karten auf den Tisch.
Ich bin scheiße müde, aber genauso müde wie ich bin, genauso professionell bin ich auch. Und deswegen
wird man es mir nicht anmerken. Vor allem jetzt,
wo du es gesagt hast,
wird niemand darauf achten. Die Leute werden
jetzt genau hören, wo macht er eine Pause?
Wo braucht er so lange, um nachzudenken?
Wo hat er ein besonders faden Gag?
Ich habe jetzt
schon öfter gelesen,
aber vor kurzem wieder eine E-Mail bekommen, dass Menschen im Ausland unseren Podcast hören, um damit Deutsch zu lernen.
An dieser Stelle ganz liebe Grüße an Annelene aus Norwegen. Sie lernt tatsächlich mit uns Deutsch und das Lustigste und Süßeste, was ich je gelesen habe, war in ihrer E-Mail, dass sie überlegt hat die ganze Zeit, wer denn Baris Ferraris ist.
Ferraris sowie Ferrari.
Ferraris sowie Ferraris.
Und hat dann in Deutschland
Freunde und Kollegen gefragt,
wer denn Baris Ferraris ist.
Er hat ihr dann gesagt, dass es Baris Ferraris ist.
Und ich fand das wirklich sehr süß.
Und ich finde es total cool, dass Leute mit uns Deutsch lernen.
Wahrscheinlich, weil wir so langsam
und degeneriert reden. Kann man das
sehr gut verstehen, was wir da reden.
Ja, mich haben auch schon Leute kontaktiert.
Ich glaube, Niederlande und Belgien
und jemand aus den USA. Unfassbar.
Und ich habe ein richtig schlechtes Gewissen
jetzt, weil ich bin ja nicht Muttersprachler
und ich schneide ja
die Podcast-Folgen immer. Also ich weiß schon
genau, was ich hier preisgebe.
Fehlerhafte Grammatik,
Syntax, komplett kaputt. Es ist nur fehlerhaft
auf dieser Seite der Landkarte.
Auf der anderen Seite
in deinem Land ist es ja richtig.
Ich habe auch einfach Angst, dass sie jetzt falsches Vokabular
lernen. So Hundskommun, so
Schweizerdeutsche Ausdrucke. Rieskasimir.
Dann kommen die nach Berlin und sagen, ist das eine
Hundskommune Currywurst hier?
Dann kommt so ein Peter aus Massachusetts nach Berlin und bestellt Rieskasimir.
Ja, das müssen wir irgendwie schon ein bisschen aufpassen jetzt.
Ich würde mich jetzt richtig am Riemen reißen.
Du musst jetzt wirklich perfektes, hannoversches Hochdeutsch sprechen.
Das sagt man immer, Hannover hat das perfekte Hochdeutsch.
Ich glaube einfach, weil Hannover so langweilig ist und keinen eigenen Akzent hat.
Deswegen müssen sie das so kompensieren und sagen, wir sprechen einfach sehr gutes Hochdeutsch. Ich glaube einfach, weil Hannover so langweilig ist und keinen eigenen Akzent hat. Deswegen müssen sie das so kompensieren und sagen,
wir sprechen einfach sehr gutes Hochdeutsch. Aber eigentlich
hätten sie gerne einen eigenen hannoverschen
Akzent. Aber wenn ich Leute aus Hannover
reden höre, dann machen die auch manchmal
so einen norddeutschen Dialekt rein,
weil die denken, sie sind norddeutsch.
Ja, ich glaube, die denken das so halb.
Aber ich finde, wir sollten mal so ein Crowdfunding
machen, um Hannover einen eigenen Akzent
zu schenken.
Dass man quasi überlegt, wie könnte man die Wörter anders,
damit die nicht immer ewig erzählen müssen,
dass sie so gutes Hochdeutsch sprechen.
Das haben wir jetzt verstanden,
aber es ist das Langweiligste, was es gibt.
Und es ist auch eine Drucksituation.
Wenn du aus Hannover kommst und kein perfektes Hochdeutsch sprichst,
was ist dann?
Ja, was ist dann los? Was ist dann los mit dir?
Ich habe jetzt erst gesehen,
dass Hannover wahnsinnig viele Kioske gibt.
Bütchen. Finde ich total interessant.
Jetzt weiß ich, warum du raufkommst.
Wegen dieser NDR-Doku. Genau.
Die ist auch aufgeplaut bei mir
im Algorithmus. Ja, und da ist auch wieder
NDR. Da denkt man direkt, ah,
Wattenmeer und so. Und dann kommt da Hannover.
Deswegen Hannover ist so komisch.
Irgendwie so die hochdeutsche Hochburg.
Auf der anderen Seite gehört es trotzdem zum Norden.
Ich finde, Hannover ist irgendwie, ist nicht Fisch,
nicht Fleisch, also ist irgendwie ein bisschen verwirrend.
Welche Leute kommen aus Hannover? Gibt es da Promis,
die da herkommen? Ja, Maschmeyer.
Okay. Kommt Gerhard Schröder auch
aus Hannover? Ich meine. Ja, ich glaube, da wohnt er doch,
oder? Nee, wohnt er in Berlin? Ich weiß es nicht.
Er ist ein Weltenbürger. Ich glaube, der wohnt in Russland, oder?
Er hat auf jeden Fall einen guten Garten auf dem Balkon.
Maschmeyer ist aber ein gutes Stichwort.
Weil?
Weil ich wurde ja öfter schon gefragt, Chris, bist du eigentlich Millionär?
Ich denke mal, es hat mit meiner Herkunft zu tun, dass ich das gefragt wurde.
Und jetzt ist die Woche rausgekommen.
Ja, du bist Millionär.
Nein, eben nicht.
Und zwar Frank Thelen, mit dem haben wir eine besondere Connection. Wir sind zwei von den zehn InvestorInnen,
die 500.000 Euro an die FDP gespendet haben.
Das sind wir.
Wir haben jeweils 50.000 gespendet.
Anhand dieser Summe kann man erkennen,
dass ich nicht Millionär bin.
50.000 ist ein lächerlicher Betrag.
Das ist wirklich so peinlich.
Für jemand, der sagt, ich bin hier Start-up, New Economy,
50.000 ist schon ein bisschen peinlich.
Ich finde es so peinlich.
Zehn Leute tun sich zusammen.
Darunter der Multimillionär Frank Thelen, mit dem wir damals diesen Vorfall am Flughafen haben, worüber wir irgendwann noch reden werden.
Aber dieser Typ, der so stinkreich ist, der hat alleine 500.000 Euro bei Höhle der Löwen in ein Eiweißbrot aus dem Tetrapack investiert und investiert
jetzt 50.000 Euro
für eine Partei, die wirklich
alles hat. Die alles
an Geld hat, was man sich vorstellen kann.
Wenn es der FDP an irgendwas mag, dann ist es
sicherlich nicht Geld.
Brinnis, der große Satire-Podcast.
Und dieser Typ spendet
50.000 Euro an die FDP,
was für die FDP nichts ist.
Also davon geht Christian Lindner einmal mit einem Oligarchen zu Borchardt.
Das ist eine Tankladung, Porsche 911er.
Und das Geilste ist einfach, dass er damit hausieren geht, als hätte er gerade so einen Pakt mit acht Milliardären geschlossen,
dass sie irgendwie 50 Prozent ihres Reichtums an die Armen geben. So hat er das verkündet.
Also Strini ist ja eine
Hausausstattung das Wichtigste und dazu gehört
auch ein ordentliches Sofa. Und ich habe
letztens vor ein paar Wochen habe ich mal
Leder, Echtledersofas gegoogelt,
weil ich mal gucken wollte, wie teuer ist das?
Ist das überhaupt okay? Ich habe danach,
Wochen noch danach, habe ich immer
auf Facebook und Instagram Werbung
beziehungsweise Vorschläge für FDP-Politiker bekommen.
Nur weil ich Echtledersofas gegoogelt habe.
Das hängt einfach zusammen. Das ist der Algorithmus. Echtledersofas und FDP. Das gehört zusammen wie Salat und Brot.
Mein Spruch, Salat und Brot geht hand in Hand.
Ich habe immer das Gefühl, wenn ich mich mit Chris unterhalte, wir führen keine Unterhaltung, sondern wir tauschen einfach
Statements aus. Jeder Satz ist
ein Statement. Ich habe mit Chris
darüber gesprochen,
was es bei einem Bäcker verdammt
geile belegte Brötchen gibt. Und dann sagt Chris,
was mir einfach bei diesem Bäcker
fehlt, sind Salate. Ich finde,
Salat und Brot geht Hand in Hand.
Und das sind die Sachen
aus dem Alltag. Und das werden auch, wenn du quasi dich zur Wahl aufstellen würdest bei der FDP, würde das auf deinot geht Hand in Hand. Und das sind die Sachen aus dem Alltag.
Und das werden auch,
wenn du quasi dich zur Wahl aufstellen würdest bei der FDP,
würde das auf deinem Wahlplakat stehen.
Salat und Brot geht Hand in Hand.
Ich würde Frank Thelen dann respektieren,
wenn er mir jetzt sagen könnte,
ob ich den Kampf gegen die Müdigkeit gewinnen kann.
Weil bei mir ist der Punkt schon lange überschritten.
Nachts, ich frage mich gar nicht mehr,
kapituliere ich?
Wird es eine schlaflose Nacht? Oder versuche ich dagegen dagegen anzukämpfen und versuche ich noch zu schlafen?
Die Schlacht ist schon lange verloren.
Ich habe unzählige schlaflose Nächte.
Bei mir hat sich jetzt der Kampf in den Alltag dann verlegt
und ich frage mich jetzt heute auch schon den ganzen Tag,
soll ich dagegen ankämpfen?
Soll ich Kaffee trinken, Mate, Energydrinks, alles was es gibt
oder soll ich einfach sagen, der Tag ist verloren?
Kein Tag ist ein verlorener Tag. Du kannst alles schaffen,
wenn du nur an dich glaubst. Das ist schon mal
ganz klar. Aber ich kann auch aus Erfahrung
sprechen, da ich ja neulich im Krankenhaus war, was ich
ja schon erzählt habe, da hatte ich die ähnliche Situation
und zwar, ich konnte nachts ja nicht schlafen, wegen
diesem scheiß Sauerstoffschlauch in meiner Nase
und dann hab ich immer auf die Uhr
geguckt, dann war es 3 Uhr, 4 Uhr
und dann war es 5 Uhr und dann hab ich gesagt,
so und jetzt hörst du auf zu versuchen, weil wenn du
jetzt einschläfst, um Punkt 6 Uhr
kommt jemand und steckt dir einen Fieberthermometer
ins Ohr. Das heißt,
du hast maximal eine Stunde, wenn du jetzt einschlafen
würdest, wärst du gerade so eben
in der Tiefschlafphase und wirst dann wieder aufgeweckt
und dann geht's dir richtig scheiße.
Dann hab ich gesagt, so und jetzt mach ich durch.
Dann bin ich einfach duschen gegangen
und hab einfach gesagt, so ich umarme jetzt durch. Dann bin ich einfach duschen gegangen und habe einfach gesagt,
ich umarme jetzt den Tag, wie er ist, um 5 Uhr.
Ich bin jetzt einfach da.
Ich tue es, als hätte es die Nacht nie gegeben.
Und habe dann einfach tagsüber immer so kleine Naps gemacht.
Und das ging erstaunlich gut.
Embrace the Müdigkeit.
Ja, genau.
Eigentlich auch ein bisschen Rentnerleben.
So immer mal wieder wegpennen.
Und Zeit drum kriegen habe ich auch im Museum gelernt, damals im Schloss.
Weil da habe ich auch halt oft nichts zu tun gehabt. Wie gesagt, dieses große Gefälle.
Am Wochenende mega Andrang.
Mega viele Kinder und so am Dienstagvormittag
kam einfach niemand.
Und dann hatte ich auch so wirklich so Reflexe, wo ich mir
gesagt habe, okay, du guckst jetzt nur noch
alle zwei Stunden gefühlt
auf die Uhr. Und dann habe ich wirklich
auch so innerlich mir so Sätze gesagt wie, ach so,
13 Uhr, der Tag ist ja schon fast rum.
Wirklich so Rentnersätze, weißt du? Aber wenn du nur
alle zwei Stunden auf die Uhr geguckt hast, wie
wusstest du denn dann, dass zwei Stunden um sind, um
wieder auf die Uhr zu gucken? Ja, so eine Gefühlssache und das
kann man auch trainieren. Aber ich finde auch so,
wenn man so einen langweiligen Arbeitstag hat, wo
nichts passiert und nichts geht voran, da habe
ich manchmal schon nach zehn Minuten das Gefühl gehabt,
zwei Stunden wären um.
Das ist das Schlimmste. Und dann guckst du auf die Uhr und denkst,
oh fuck, ist das 10 Minuten um.
Also ich könnte das nicht nach Gefühl einschätzen
bei einem langweiligen Job, muss ich ehrlich sagen.
Ich habe dann teilweise wirklich die Sekunden und Minuten gezählt,
so innerlich, 21, 22,
oder auch Luft angehalten.
2 Stunden.
Nein, Luft angehalten und gezählt innerlich und guck,
wie lang kann ich, weil mir so langweilig war.
Und wie lang kannst du? So
halbe Minute, ich weiß nicht mehr. Ich habe das
Gefühl, es ist mal wieder eine Zeit, dass
wir für unsere HörerInnen
mal wieder einen gewissen Service bieten
und wonach sehr oft gefragt wird.
Das ist eine unserer Lieblingsrubriken.
Der Snack der Woche.
Und ich würde sagen, schieß ab
den Trainer. eine unserer Lieblingsrubriken. Der Snack der Woche. Und ich würde sagen, schieß ab, den Trenner.
Der Snack der Woche.
Das ist tatsächlich
etwas, was mich überrascht, dass die
Leute offensichtlich noch Empfehlungen
möchten. Ich habe immer gedacht, das ganze
Internet ist voll mit Empfehlungen. Alle
hauen immer raus, was sie konsumieren,
was sie geil finden.
Ich habe gedacht, Snack der Woche, das sie konsumieren, was sie geil finden. Ja. Weil ich hab gedacht,
Snack der Woche, das könnte auch echt ein Schuss nach hinten sein, so. Ich glaube,
es macht halt den feinen Unterschied,
dass wir, also die Sachen, die
einem bei Instagram und so weiter zu
essen empfohlen werden, sind ja meistens bezahlte
Kooperationen. Ja. Und wir
machen das aus freien Stücken, wir kriegen kein Geld
dafür. Wir sind eigentlich dumm, wir machen Werbung
für Marken, ohne dass wir dafür bezahlt werden.
Aber es kommt halt wirklich, wir stehen
hinter den Empfehlungen.
Aber nicht hinter den Marken.
Nein, nicht hinter den Marken, aber wenn alle Influencer
den gleichen Porridge bewerben,
dann weiß man, glaube ich, dass das
nicht unbedingt von Herzen kommt,
sondern auch von 5000 Euro
in Gage.
Ich wurde auch schon öfters gefragt, ob wir nicht Musikempfehlungen
oder Serienempfehlungen raushauen können.
Das verwundert mich wirklich, weil
wenn ich da irgendwie Musik suche oder
auf Netflix rumsurfe,
es gibt halt so viele Empfehlungen.
Top Auswahl für dich. Irgendwelche Leute schreiben,
hier ist eine neue Serie, die ist super.
Ich finde es irgendwie krass, dass die Leute
doch noch... Ja, vielleicht haben sie es auch alles schon abgegrast
in der Pandemie und sie brauchen jetzt neue Sachen, weil sie alles schon durch haben.
Ich empfehle euch Samstückjass.
Kann man das online eigentlich gucken in Deutschland?
Ich glaube, man braucht ein VPN.
Wenn ihr ein VPN habt, gönnt euch auf SRF Samstückjass oder Minibytes, Dinibytes.
Aber es ist nicht mehr dasselbe, seit Monika Fassnacht nicht mehr dabei ist.
Wo ist sie denn? Ist sie tot?
Ich weiß nicht. Gefährliche Wässer.
Hast du einen schnellen Musiktipp? Soll ich mal einen raushauen?
Hau mal einen raus jetzt.
Louis Cole und Genevieve Attardi. Immer. Zeitlose
Klassiker. Louis Cole ist ein Schlagzeuger
und Songwriter und Sänger und Genevieve
Attardi ist eine Sängerin und Songwriterin.
Meiner Meinung nach die beste Sängerin
unserer Zeit. Ja, ich hab die noch nie
eine falsche Note singen hören. Noch nie.
Und die muss echt so vor einer lauten,
extrem lauten Band bestehen, wenn man so
Live-Videos anguckt, ist es wirklich sehr, sehr gut
und Louis Cole auch natürlich.
Aber wir sind eigentlich in einer anderen Operig.
Snack der Woche. Was vergessen?
Für Liebezeit, jetzt haben wir uns hier
verschnattert.
Soll ich anfangen oder du?
Ja, fang du mal an. Ich fang an.
Mein Snack der Woche ist die M&M's Schokoladentafel.
Auch schon gesehen, noch nie gekostet.
Ja, ich weiß nicht, wie lange sie schon gibt.
Vielleicht ist sie mir vorbeigegangen.
Vielleicht hat unser Supermarkt sie sehr spät erst.
Aber es gibt sie jetzt bei meinem Supermarkt.
Und es gibt sie in drei Sorten dort.
Ich weiß nicht, ob es noch mehr gibt, aber dort gibt es drei Sorten.
Zwar Classic mit Nuss, Schokolade und Crispy.
Und ich bin Typ M&M's Crispy. Ich mag das mit Nuss, Schokolade und Crispy. Und ich bin Typ M&M's Crispy.
Ich mag das mit Nuss auch, aber ich finde Crispy irgendwie geiler.
Und davon habe ich mir eine Schokoladentafel gekauft.
Und ich finde sie verdammt affengeil.
Die blaue, ne?
Die blaue.
Ich bin da schon echt oft vorbeigegangen an den M&M's Tafeln.
Und ich bin da sehr kritisch, wenn Produkte oder Marken,
die eigentlich für ein Produkt bekannt sind,
dann plötzlich ein anderes Produkt,
also von den, wie nennt man das, M&M's,
schokolierte Nüsse, so kleine
Pastillen, Schokopastillen.
Naja, das sind Erdnüsse mit Schokolade
drauf. Zu den Tafeln wechseln.
Nee, das sind nicht Erdnüsse. Nicht nur.
Moment, was sind das für Nüsse?
Doch, jetzt wird's peinlich.
Wenn M&M's
zum Beispiel zu Tafeln wächst,
da bin ich kritisch.
Ja, kann ich verstehen.
Ich war auch kritisch.
Aber ich denke trotzdem,
man sollte alle mal eine Chance geben.
Und ich finde oft diese Weiterentwicklung von Produkten doof.
Und oft, finde ich,
machen die auch strange Kombinationen dann.
Irgendwie mit Erfrischungsstäbchen, Mango oder Cola-Geschmack.
Das ist dann so ein bisschen ekelhaft.
Aber die M&M's-Tafel hat mich überhaupt nicht enttäuscht.
Im Gegenteil. Es war wirklich
ein Zugewinn. Ich finde aber so Kollaborationen
geil. Milka Featuring Tuck
Keks. Das ist eine für mich
eine der stärksten Süßigkeiten
Kollaborationen aller Zeiten.
Milka und Tuck, weil Tuck ist so ein salziger
Keks und das ist so der gewisse
Kick. Finde ich die stärkste Milka
Tafel, die es gibt. Milka generell finde ich zu
süß leider, aber Milka Tuck mit diesem salzigen drin, für mich top.
Eigentlich passt ein Snack der Woche ganz gut auch zu meinem Snack der Woche,
weil ich habe dabei Werthers Original Karamell-Popcorn mit Brezel.
Sehr gut.
Werthers Original, man kennt die Karamell-Bonbons.
Und die haben jetzt also auch gesagt,
wir machen ein neues Produkt und machen Popcorn.
Und es ist halt nicht nur so ein normales Popcorn, wo ein bisschen Karamell süß drauf ist,
sondern es ist mega viel Karamell drauf.
Und es sind auch noch so Brezeln drin.
Ich muss sagen, ich hatte ein sehr schwieriges Verhältnis zu Werthas,
weil ich als Kind mal, die sind ja sehr groß, diese Bonbons, vor allem für ein Kind.
Ich habe als Kind mal so eins genommen und bin fast daran erstickt,
weil ich das irgendwie in die Luft gekriegt habe.
Dann habe ich nie wieder ein Werthas gegessen,
weil es einfach so
negativ in meinem Hirn konnotiert war
und dann kam dieses Popcorn und da
muss ich sagen, da bin ich schwach geworden.
Das ist echt so, aber auch ein Bomber.
Das ist eine relativ kleine
Packung, aber wenn man da die ganze Packung
isst, dann fühlt man sich so bis
zwei Drittel mega gut
und im letzten Drittel geht es um Bewältigung und dann
fühlt man sich schlecht. Dann hasst man sich, dann ist
einem übel und dann ist es zu viel. Also eigentlich besser
auf zwei auf teilen. Generell glaube ich bei Süßigkeiten und auch
bei so Eisbechern oder so, immer nach zwei
Drittel aufhören, weil dann kippt es wirklich.
Geht lieber nochmal den Gang,
auch wenn man dann, ich hab das nämlich voll oft
bei Ben & Jerrys, ne? Wenn man
das so isst aus dem Becher, dann isst
du so und dann sagst du, boah, jetzt kann ich nicht mehr.
Dann hast du da irgendwie noch ein Drittel drin und dann sagst du, boah, jetzt kann ich nicht mehr. Dann hast du da irgendwie noch ein Drittel drin
und dann sagst du, boah, jetzt hab ich aber keinen Bock
zurück in die Küche zu gehen und das in den
Tiefkühler wieder zu stellen. Und dann
isst du das, da zwingst du dich, das zu essen.
Und dann hast du einen ganzen Becher mit den Cherries.
Und dann kannst du einfach nicht mehr. Dann liegst du einfach
nur da und kannst nicht mehr.
Aber Ben & Cherries ist auch eine, das sind auch
Arschgeigen, weil die machen genau so einen Becher,
der zu groß ist für eine Person.
Die müssen die kleiner machen.
Und die kleinen sind wieder zu klein.
Aber es kommt auch aus dieser deutschen Mentalität
oder auch in der Schweiz, man isst einen Teller auf.
Was auf den Teller kommt, isst man auf.
Und das ist so in mir drin.
Das ist die schlimmste Mentalität aller Zeiten.
Ich esse über den Selbsthass hinweg alles auf,
was auf den Teller kommt.
Früher hatten wir gar nichts.
Ihr könnt froh sein, dass ihr jetzt einen Teller habt und dann einfach alles
essen. Wegen Wertersbonbons,
weil die so groß sind, fällt mir gerade ein,
wir hatten einen Deutschlehrer in der
Oberstufe und der war wirklich so
oldschool im negativen Sinne.
Der hat so wirklich rabiate Methoden angewandt.
Wenn die Stunde begonnen hat, hat er
das Klassenzimmer abgeschlossen von innen
und wenn es zu spät kam, hat er einfach die Stunde
geschwänzt. Das war eine Methode. Und die andere
war, wenn man zu viel geredet hat mit
FreundInnen in der Klasse, dann hat er gesagt,
so, ich mach die Schublade auf und hier ist ein großer
Kaugummi drin. Das war so ein
wirklich so ein 2 cm Durchmesser
Kaugummi-Ball, den man dann
kauen musste. Und für Kinder ist es
einfach nur schmerzhaft. Kennst du das?
Die großen, die man früher aus Automaten
rausholen konnte? Da steht man doch halb dran.
Ja.
Und der hat einfach gesagt, okay, du hast dein Maul zu weit aufgemacht,
ich stopfe dir dein Maul, so quasi.
Was?
Das war wirklich krass.
Das ist ja fast schon Mishandlung.
Ja, ist es eigentlich.
Ey, wir hatten aber auch so Lehre.
Ich denke mir die ganze Zeit, das kann es heute nicht mehr geben.
Das kann nicht sein, dass es das noch gibt.
Aber dann denke ich wiederum, das war Anfang der 2000er.
Das war nicht vor 50 Jahren, sondern ich war in der ich wiederum, das war Anfang der 2000er. Das war nicht vor 50 Jahren, sondern ich war
in der Weiterführenden Schule Anfang der 2000er
und da hatten wir Lehrer, also einer
hat uns immer, wenn wir Unsinn gemacht
haben, mussten wir vor die Tür und die
Klinke drücken. Und zwar bis zum Ende
der Stunde. Wir mussten einfach die Klinke
drücken. Wir mussten draußen vor der Tür stehen und
die ganze Zeit die Türklinke runterdrücken.
Das war 2002,
2003. Da denke ich mir so, kann das
noch existieren? Gibt es das heute noch?
Vielleicht liegt es auch einfach nur daran,
dass sie kein Werthers Original Popcorn
mit Brezeln haben oder M&M's
Schokotafeln.
Ich muss wirklich sagen, diese Werthers
Popcorn-Dinger, die sind wirklich krass
und ich kann sie wirklich empfehlen. Und wer
Karamell liebt und Popcorn
mag, das ist wirklich eine Empfehlung.
Kostet 1,99 für 140 Gramm.
Ist also in der Rubrik, in der Kategorie Grammpreis,
bisschen schwierig unterwegs.
Aber man muss es sich mal gönnen und dann auf zwei Dosen punchen.
Das kann ich aber leider überbieten.
Die M&M's-Tafel ist extrem teuer.
Für 175 Gramm 2,79 Euro. Ja, das ist viel.
Also 2,80 Euro für eine Schokoladentafel,
das hat schon in sich.
Aber ich finde, es lohnt sich, wenn man die
ab und zu mal kauft. Die ist auch etwas länger
als die normalen Schokoladentafeln.
Lass uns mal zu diesen Kategorien kommen.
Also wir haben Geschmack, Punkte von 1 bis 10,
oder? M&Ms Schokotafel, was gibst du?
8 von 10.
Ich gebe 9 von 10
für das Popcorn. Das ist sehr gut. Beschaffungsaufwand
beim Popcorn, weiß ich gar nicht.
Ich sehe das manchmal und manchmal nicht.
Also Beschaffungsaufwand ist eher
nicht so gut. Dann würde ich mal,
muss ich glaube ich eine 5 geben oder ein Snacks.
Ist auch so nackt. Wenn man es findet,
muss man zuschlagen. Wenn es nicht gibt,
dann muss man weinen. Ja, ich würde
bei mir noch weniger geben. Ich würde 4 von 10
geben. Ich finde es sehr schwer. Manchmal hat
der Supermarkt sie, manchmal gar nicht. Und
auch nicht jeder hat sie. Lebensgefühl,
da habe ich ja schon gesagt, Popcorn
bei zwei Drittel der Packung,
alles geil. 10 von 10, im letzten
Drittel wird es ein Kampf. Und dann fühlt man
sich schlecht. Also es ist wirklich ein schmaler Gerät.
Aber das würde ich mal sagen, Lebensgefühl
ist 10 von 10.
Man hat es nämlich selber in der Hand.
Richtig. 9 von 10 von mir für die M&M's Schokolade.
Das heißt eigentlich, klarer Sieger ist das Karamellpopcorn.
Naja, Snack der Woche.
Es gibt keinen Sieger. Es ist keine Competition.
Wir haben beide einfach eine Empfehlung ausgesprochen.
In der Schule mussten wir immer Schokotaler verkaufen.
Kennst du das?
Nee, an wen denn?
An die BürgerInnen des Dorfes.
So wie bei Pfadfinder mit Keksen.
In den USA ist das doch immer so. Die Pfadfinder
laufen dann von Haus zu Haus und
verkaufen selbstgemachte Kekse oder Honig
und kriegen dann Geld für die Pfadfinderkasse.
Genau. Bei uns war es nur so, wir haben
so einen Naturschutzbund gesammelt.
NABU. Ja, genau.
Und das waren so große Schokotaler,
so vielleicht 5 cm Durchmesser und ganz dünn. Die Schokolade war wirklich schlecht. Die war wirklich nicht lecker. Die waren da so mit so Goldfolie überzogen und die kosten fünf Franken, also knapp fünf Euro. Relativ teuer, man hat es also nicht für die Schokolade gekauft und man musste es so als Schulklasse machen, beziehungsweise die LehrerInnen haben die Schulklassen angemeldet und dann gab es irgendwie pro verkauften Taler, keine Ahnung, 20 Rappen die Schulklasse.
Und die Leute haben das dann immer so aus Mitleid gekauft?
Ja, sie haben es eben nicht gekauft.
Das war ein brutaler Akt.
Man musste von Tür zu Tür und das immer Mittwochnachmittags.
Da hatten alle frei von den SchülerInnen, wir hatten das also in unserer Freizeit gemacht.
Aber die Leute waren halt nicht zu Hause.
Die haben halt alle gearbeitet.
Und das war wirklich ein Kraftakt.
Und wir haben wirklich jedes Jahr
gelitten und meine Mutter war dann immer so nett
und hat uns einfach die halbe Packung abgekauft.
Und dann hattet ihr die ganzen
ekligen Schokodinger zu Hause.
Einschmelzen
konnten wir sie gut. Ich habe auch so ein Erlebnis,
aber das ist kein so, also das
ist nicht ganz so unschuldig
wie das von dir. Ich hatte als Kind anscheinend eine Zeit lang sehr kriminelle Energie. Ich habe mal irgendwann mit einer Freundin, ich glaube da war ich so acht oder so, wir waren halt auf dem Dorf, wir haben die ganze Zeit nur draußen rumgegammelt.
immer alleine, deswegen bin ich halt wirklich manchmal auf echt dumme Ideen gekommen.
Und wir wollten halt unbedingt Geld haben. Ich weiß gar nicht,
was wir uns kaufen wollen. Irgendwas wollten wir uns kaufen, aber
wir hatten nicht genug Geld. Dann haben wir überlegt,
wie wir an Geld kommen. Dann haben wir gedacht, wir sammeln
jetzt einfach mal Geld und sagen, das ist für
arme Kinder. Arme Kinder
irgendwo auf der Welt.
Und dann hab ich so einen
Zahnputzbecher genommen. Und das weiß ich noch genau.
Oben drauf war so ein Deckel mit so einem Schlitz,
wo man die Zahnbürste reinmacht. Aber das war auch
perfekter Geldschlitz. Also man konnte
auch so eine Münze reinmachen. So dreist.
So dreist. Und ich komme auf jeden Fall
in die Hölle für diese Aktion. Aber das
vorweg als Disclaimer. Ich bin mir dessen
bewusst. Und dann
habe ich so eine Weltkugel gemalt,
die perfekt auf diesen Deckel drauf gepasst
hat. Dann hat man quasi das Geld in
die Weltkugel reingeworfen.
Das sah perfekt aus.
Unglaublich.
Ich habe mir richtig viel Mühe gemacht.
Jetzt sind wir wirklich im Dorf von Haus zu Haus gegangen
und jeder hat so einen Euro gegeben.
Ich glaube, am Ende hatten wir 40 Euro oder so,
weil das für Kinder mega viel ist.
Und ich weiß, ich hatte ein mega schlechtes Gewissen,
aber ich habe es auch ausgegeben.
Ich habe es knallhart ausgegeben, das Geld.
Und dann war es weg.
Und dann habe ich gedacht, jetzt schnell wieder alles vergessen.
Ich habe es auch nie wieder gemacht, aber ich war
ein kriminelles Kind. Ich hab echt auch
mal Spenden gesammelt und zwar mit meinem Bruder
und den Nachbarskinder mit zwei
Freunden von uns. Es ging darum, unsere Schule
brauchte einen neuen Spielplatz und wir haben das mitgekriegt.
Und meine Familie hat früher in einer Wohnung
über einer Blumenhandlung gewohnt
und da waren immer so Blumenbeete
und Kompost und so. Und wir hatten
dann die Idee, lass uns Geld sammeln
für den neuen Spielplatz, weil wir gehen da zur Schule,
weil wir einen coolen Spielplatz haben und wir
verkaufen Blumenerde.
Und indem, dass wir alte Erde aus dem
Boden nehmen und die sieben
und dann in Plastiktüten abpacken
und die verkaufen am Straßenrand.
Aber was habt ihr da rausgesiebt?
So Steine und sowas und Wurzeln, alte
Wurzeln. Und hat das funktioniert?
Wir haben, glaube ich, fast 200 Franken Umsatz gemacht.
Was? 200 Franken?
Das haben wir auch echt gespendet.
Wir waren brutal stolz auf uns.
Ich glaube, die Leute haben es einfach aus purem Mitleid gekauft,
weil wir da so saßen auf so einer Bierbank zu viert.
Das ist doch immer so, wenn Kinder irgendwo was verkaufen.
Dann machen die so einen kleinen eigenen Flohmarkt in so einer Gasse
und dann kommen die gleich, oh süß,
hier 5 Euro für das verrückte Labyrinth
von 1980.
Das kaufen wir dir gerne ab.
Das ist wirklich so ein Mitleidsding.
Wenn Kinder Kuchen verkaufen, bin ich
aber mittlerweile so weit, dass ich nicht kaufe,
weil ich genau weiß, was da drin ist. Popel,
Schweiß, Haare.
Aber Kinder sollten eigentlich viel mehr
verkaufen. Eigentlich sollten die das aussetzen, dass sie
diesen Niedlichkeitsbonus haben und die Leute dann aus
Mitleidsachen abkaufen. Die können ja wirklich
alles verkaufen. Die können Blumen pflücken von der
Hundepisswiese und die Leute
kaufen denen das ab für 5 Euro.
So knallharten Kapitalisten.
Kinder, fangt endlich an zu verkaufen.
So mit zwei Jahren kann man das starten.
Wir haben auf jeden Fall unseren erzielten
Gewinn, haben wir gespendet
an die Schule, haben wir abgegeben. Vorbildlich.
Und wir sind zu dieser Einweihung
ein halbes Jahr später vom Spielplatz gegangen.
Da waren einige Leute, so Bürgermeister,
so offizielle Leute, Unternehmer, die
Geld gespendet haben. Und wir
vier standen natürlich da in fünfter,
sechster Reihe, hinter den ganzen Erwachsenen.
Wir haben gewartet, wann kommen
unsere vier Namen. Samuel,
Matthias, mein Bruder und ich. Und?
Was ist passiert? Wir wurden nicht erwähnt.
Nein. Und unser Geld ist da reingeflossen.
Ihr seid die Hauptinvestoren. Wir wurden nicht erwähnt.
Und das hat uns wirklich das Herz gebrochen.
Ja, das glaube ich aber auch. Und ich habe dann auch
diesen Spielplatz boykottiert.
Zumindest eine Zeit lang, bis ich gemerkt habe,
dieses Tellerding, wo man so fahren kann, ist doch
richtig geil.
Ihr hättet wenigstens dafür kämpfen sollen, dass ihr
so eine kleine Plakette bekommt auf dem Tellerding
mit eurem Namen drauf. Ja, das hab ich erwartet,
dass da mein Name, Chris Sommer...
Der Chris-Sommer-Spielplatz.
Jetzt lass uns mal bitte einen Trenner
spielen. Ich muss mal eben verschnaufen.
Der Snack der Woche. Und bei uns waren es Bastelbögen. So ein Verlag, der jedes Jahr in unsere Schule kam.
Und dann in der Aula oder so,
haben die ganz viele Bastelbögen ausgestellt.
Das sind so, kennst du das?
Nee.
Weißt du, was das ist?
Also Bastelbögen bei uns war immer so ein Einbogen
mit 50 verschiedenen Farben Pappkarton.
So Blätter übereinander.
Nee, das waren so eigentlich meistens Häuser,
die man ausschneiden konnte und dann so verkleben. Und dann konnte man die so aufbauen, so Modellhäuser aus Pappe und Papier.
Und das war so ein Verlag, der uns die angetreten hat.
Die Kinder einfach jedes Jahr für eine Stunde in die Aula schicken und sagen, jetzt könnt ihr euch da mal ein paar Bastelbögen aussuchen und direkt bezahlen.
Und wie kostet das?
Die haben dann irgendwie so 10 oder 20 Franken, Euro pro Stück gekostet.
Ich weiß es nicht mehr genau. Wie viel hat man sich
dann gekauft? Fand man das cool als Kind?
Ich fand das immer scheiße. Ich habe mir
nie was gekauft. Aber es gab Leute, die haben
sich da eingedeckt, also Kinder.
Und die haben dann Vermögen ausgegeben für so
Kackschlösser und irgendwie, ich weiß nicht.
Wie kann das sein, dass Leute Zugriff auf Schulen
haben und die SchülerInnen da bequatschen können,
dass sie irgendwas kaufen? Ja, es gab noch was perfideres,
und zwar eine Fahrradhelm-Firma,
die gekommen ist.
Zu jedem Jahrgang einfach einmal,
wenn man so eine Fahrradprüfung macht,
und gesagt so, ihr braucht alle Fahrradhelme,
weil ihr fährt ja Fahrrad.
Aber man kann ja einen Fahrradhelm irgendwo kaufen.
Man muss ja nicht eine Firma in die Schule kommen
und uns irgendwie Fahrradhelme verkaufen.
Man kann ja auch einen gebrauchten Fahrradhelm kaufen. Genau.
Und das war einfach Abzocke. Die Kinder
abgerichtet. Naja, du hast ja gesagt, du wirst
Kinder zu KapitalistInnen erziehen.
Ich finde das wirklich grauenhaft.
Also ich finde, das sollte einfach generell verboten werden,
dass Leute irgendwas verkaufen
innerhalb von Schulen.
Aber wo du gerade eben gesagt hast,
mit diesen Bastelbögen hat man Häuser gebaut.
Das hat mich ganz schwer an was erinnert.
In der dritten oder vierten Klasse hatten wir im Fach Sachkunde mal die Aufgabe, ein Haus zu bauen aus Pappe.
Das war auch so vor, also es gab schon so Vorlagen, aber es war mega schwer.
Es war ein relativ großes Haus, ungefähr so groß wie ein Puppenhaus, aber aus Pappe.
Und da drin sollten elektrische Anschlüsse verlegt werden.
Was?
Also das komplette Haus sollte
elektrisch, also man sollte in den einzelnen
Zimmern das Licht anmachen können.
Und das war für mich wirklich das Schlimmste.
Ich hab das so grauenhaft in Erinnerung,
weil ich hab extrem, extrem
schlampig gearbeitet. Ich hab
in meinem Ranzen flogen immer die
Stifte und Klebstoffe einzeln
rum, neben so einem alten Butterbrot,
weil ich halt auch viel alleine
zu Hause gearbeitet habe und da
habe ich halt einfach da nicht dran gearbeitet, einfach nur
in der Schule. Und das war
alles total wurschtelig zusammengeklebt.
Ich hatte das nicht angemalt, die anderen haben das
noch so schön angemalt, meins war einfach nur weiß.
Und ich habe das mit den elektrischen
Anschlüssen komplett verkackt. Ich habe das gar nicht verstanden,
wie das funktioniert mit den Kabeln, dass das
funktioniert mit dem Strom. Ich habe, glaube nicht verstanden, wie das funktioniert mit den Kabeln, dass das funktioniert mit dem Strom.
Ich habe, glaube ich, eine Fünf darauf bekommen am Ende
des Schuljahres. Das ist wirklich ganz schrecklich.
Das ist das schlimmste Erlebnis in meiner Grundschulzeit.
Ich habe mal mit einem Freund für ein Schulprojekt
haben wir uns massiv von der
Erfolgsserie auf MTV Pimp My Ride
beeinflussen lassen und haben
gesagt, wir pimpen unser Fahrrad.
Wir fahren ja jeden Tag mit dem Fahrrad zur Schule.
Wir wollen uns einen richtig geilen Jobber.
Habt ihr euch ein Aquarium und eine Playstation
eingebaut?
Playstation 1 und Aquarium.
Oder ein Roulette-Tisch.
Da hab ich mich immer gefragt bei Pimp My Ride,
das ist so ein Scheiß, was die da hinten
reinbauen, das ganze Auto verschandelt
mit irgendwie so einem Minibar
oder einem Aquarium im ganzen Kofferraum
und dann überall diese Bildschirme, die fünf Zentimeter dick sind,
weil es noch keine Tablets gab.
Ja, und ich denke mir so, was denken die denn, was man im Auto macht?
Also sitzt man dann einfach abends mit seinen Freunden im Auto in der Einfahrt oder was?
Ich denke mal so, man stellt das Auto an Straßen ran und dann steht man so rum und sagt,
hm, cool, das ist das, was wir gesehen haben schon im Fernsehen, ne?
Das ist doch einfach eine Quatsch-Sendung.
Wir haben das nicht ernst gemeint, oder?
Ich weiß es gar nicht, ob das in Amerika ein Ding ist,
dass man dann so ein Aquarium im Auto hat.
Ich kenne mich zu wenig aus mit Autos.
Wir haben auf jeden Fall ein Fahrrad aufgemotzt.
Okay.
So Traktorräder dann rangemacht, oder was?
Nee, wir haben schon so ein richtig breites Profil drauf gemacht.
Fatbike.
Und meine Eltern haben einen Bekannten, der war
Heizungsmonteur, lange Zeit und der hat zu Hause
so ein Gerät. Sitzheizung eingebaut.
Wollten wir auch, hatten wir keine Zeit mehr.
Ja, wirklich. Und der hatte
so eine Maschine zu Hause, wo man
Heizungsrohre zubiegen kann
und der hat uns so einen richtig geilen Lenker gebaut.
Das Problem war, der Lenker
war aus einem Heizungsrohr,
was viel zu schwer war.
Und wir haben das mit Mühe und Not vorne so befestigt mit einer Schraube und es ging eigentlich gar nicht so gut.
Und dann mussten wir das präsentieren.
Vor der ganzen Schulklasse, alle Eltern waren da, so richtig festlich.
Das war offiziell?
Ja, das mussten alle machen. Quartalsarbeit.
Habt ihr das dann auch Pimp My Bike oder so genannt?
Ja, irgendwie so, ja.
Und dann musste ich reinfahren
und wir hatten auch so Unterbodenbeleuchtung.
Also wirklich so eine Neonröhre, die mit Batterie,
9-Volt-Batteriebetriebe und so.
Auch ganz geil früher, mit einem
MP3-Player rangeklebt
irgendwie, mit dann auch so Boxen drauf.
Da kommt man also Musik spielen. Nein.
Und dann mein Freund Janik hat das Licht ausgemacht
und ich bin dann mit dem Fahrrad reingefahren und hab mich
einfach auf die Fresse gelegt,
weil man konnte gar nicht lenken, steuern
mit diesem Riesenlenker da.
Relativ peinlich. Amanda hat ja zum Glück
nicht so viel davon gesehen, dass das Licht aus war.
Es hat einfach massiv
gescheppert.
Ich muss jetzt ganz dringend
noch was loswerden und zwar
brauch ich ganz dringend von dir den Trainer
für die Kategorie Bubble Update.
Ich hab was mitgebracht, ich hab Kategorie Bubble Update. Okay, okay.
Ich habe was mitgebracht. Ich habe was im Koffer.
Okay, nicht so viel Stress bitte. Warte mal,
ich mache das jetzt. Bubble Update ab.
Bubble Update.
Also Chris, du hast mir letzte Woche ein Video gezeigt.
Ja. Und ich habe wirklich das Bedürfnis,
jetzt mal hier darüber zu sprechen. Welches von den
zwölf? Das ist die Stichstücke jeden Tag.
Ich glaube, es ist wirklich wert,
dass wir darüber sprechen. Und zwar, es gab
mal eine sehr dumme Idee. Ich glaube, in den 80er Jahren,
war es in den 80er Jahren oder 70er, Ende 70er,
ich weiß nicht, We Are The World? Äh, 80er
Jahre. 80er Jahre? Eine Versammlung
von absoluten Megastars.
Die größten dieser Zeit haben
sich alle versammelt, um ein Lied für Afrika
zu singen. Also
ganz schreckliche Idee, aber das ist
nicht der Punkt. Es gibt einen Punkt, den
ich so unendlich lustig finde und zwar
die Legende Bob Dylan.
The Godfather of everything.
Der Boomer König.
Ich weiß auch, was du raus willst.
Es gibt eine
Aufnahme,
wie Bob Dylan seinen Part aufnimmt.
Ja, es heißt Rehearsal, aber
sie nehmen die ganze Zeit auf.
Die offizielle Aufnahme, die hatten ja nicht viel Zeit im Studio.
Die waren ja alle gleichzeitig tatsächlich
im Studio. Ich glaube, die haben die ganze Nacht
geprobt und jeder hatte für seine zwei bis
vier Lines so eine halbe Stunde oder so.
Was ja nicht so viel ist.
Wirklich knackig. Aber es sind ja alles Megastars.
Die können natürlich alle abliefern, so wie Bob Dylan auch.
Und das ist wirklich
absolut affengeil.
Bitte zieht euch dieses Video rein.
Bob Dylan Rehearsal, We Are The World.
Das Interessante dabei ist ja,
also erst mal, er verkackt's.
Alle wissen, Bob Dylan ist kein guter Sänger.
Er kann nicht Gitarre spielen.
Er spielt schlecht Mundharmonika.
Und ich meine, wenn die Texte wirklich so geil sind,
dass er einen Nobelpreis dafür kriegt,
dann kann er mir auch einfach das PDF schicken.
Muss er nicht alles erst aufnehmen.
Aber das Geile ist, dass er halt wirklich Steve Wonder sitzt.
Jetzt fängt es hier komplett an zu regnen.
Ja, mit dem Regen müsst ihr jetzt klarkommen.
Wir sind auf dem Nachboden.
Das ist Bob Dylan, der sich dagegen wehrt.
Ja, der will das verhindern.
Bob Dylan lässt es regnen.
Das Geile ist ja,
dass er mit Stevie Wonder
übt er das Stück.
Ja, Stevie fucking Waller sitzt am Flügel
und begleitet ihn dabei.
Und im Hintergrund läuft Lionel Richie rum,
der glaube ich Producer war,
beteiligt auf jeden Fall am Songwriting.
Quincy Jones steht vor ihm.
Die musikalische Leitung macht Quincy Jones.
Genau, der steht am Notenpult, als würde
eine Big Band dirigieren, so wie in seinen
frühen Jahren. Zwei Meter vor Bob Dylan
und ich glaube im Aufnahmeraum
sitzen El Chereau und Michael Jackson
plus halt die Aufnahmeleute.
Und Bob Dylan kriegt's nicht hin.
Und das ist einfach so geil, wie die Leute
aus dem Aufnahmeraum
immer sich zuschalten oder auch Quincy Jones.
You great, man. You doing great.
You sound great.
Beautiful, beautiful.
Just one more time.
Let's try another time, man.
Und an einem Punkt sagt Quincy Jones einfach, oh man, ist schön.
Wir haben es nie, dass jemand das in der unteren Oktave singt.
Ja, man muss dazu sagen, dieses Lied geht so.
We are the world, we are the children.
Und da gibt es diese eine Stelle, die er singt,
wo die eigentlich so geht.
There's a choice we're making.
Und was singt Bob Dylan?
Bob Dylan singt...
There's a choice we're making.
We're standing on our own.
It's true, we'll make a better day.
Just you and I.
Und dann sagen die so, wow,
das hatten wir noch nie, dass jemand tief singt.
Das Ding ist, er macht derselbe Trick wie ich.
Früher in der Gehörbildung, wenn ich
Solfer singen musste, hab ich immer Glissando gemacht.
Ich hab immer die Töne raufgezogen.
Weißt du?
Und irgendwo dazwischen, die Posaune, irgendwo dazwischen
wird der Ton schon sein.
You and I. Der hat keine Ahnung, wie es geht. Weißt du? Und irgendwo dazwischen, die Posaune, irgendwo dazwischen wird der Ton schon sein. Das ist so geil. You are.
Der hat keine Ahnung, wie es geht, macht einfach irgendwie.
Und die sagen so, wow, das hatten wir noch nie, das ist ganz neu, dass jemand den tiefen Teil singt.
Das Ding ist halt, der ist komplett reingeraten und man sieht es ihm auch an.
Und einer der YouTube-Kommentare ist dann so, ja, an einem Punkt irgendwie bei 1,30 oder 2,30 sieht er so aus, als hätte er fast eine Panikattacke.
Und irgendwie tut es mir dann auch fast leid.
Aber irgendwie auch nicht, weil er wusste ja, was er sich eingelassen hat.
Ich glaube, bis er dort vor Ort war, hat er nicht gewusst,
was das für ein Zocken ist.
Er hat sich einfach nicht vorbereitet.
Er hat wahrscheinlich die Demo bekommen, hat sie aber nicht angehört,
weil er ein Rock'n'Roller ist.
Er wollte das kurz vor knapp machen.
Und dann saß er plötzlich im Raum mit Michael Jackson
und musste abliefern.
Und er ist komplett reingeraten.
Das ist so, wie wenn man sich nicht aufs Referat vorbereitet hat und dann plötzlich vor der Klasse steht und irgendwas vor der Klasse sagen muss.
Genau so fühlt sich das an.
Man muss krasse Referat-Feeling.
Dieses Video muss ich wirklich alle angucken.
Es ist einfach legendär.
Generell auch einfach die Aufnahme von diesem Song.
Jetzt muss man sich einfach mal zu Gemüte führen, was da eigentlich abgeht, was da für Leute in einem Raum stehen
und in einem Mikro singen, wie bei einem Schulprojekt.
Immer drei Leute in einem Mikrofon mit so abwechselnden Parts.
Und ich finde, man merkt auch krass einfach den Niveaunterschied.
Also man merkt direkt, wer das richtig drauf hat und wer nicht so.
Das erinnert mich auch, dieses You sound great, man,
erinnert mich total an Masterclasses, die ich teilweise an der Hochschule hatte, wo dann US-amerikanische Musikerinnen zu uns kamen, so Jazzmusikerinnen, die dann eigentlich immer als ersten Kommentar, egal wie man gespielt hat, immer gesagt haben, you sound great, man. Und dann entweder haben sie nichts mehr gesagt oder eine Viertelstunde darüber abgelästert, was du alles nicht kannst.
You sound great, man, but... Ja, genau. Aber es war
immer diese Oberfläche, you sound great,
you sound great. Und das wurde auch so
ein Running Gag bei uns, weil immer, wenn wir
gespielt haben nach jedem Solo, you sound great, man.
Ja, aber es ist so traurig, weil man
kann es ja gar nicht mehr ernst nehmen, wenn man sowas hört
dann. Also es ist dann so oberflächlich und es ist so
wischiwaschi und alles ist irgendwie nur noch great
und wow und amazing und
dann, aber kann man es nicht mehr ernst nehmen,
wenn man mal wirklich gelobt wird. Also dann
weiß man nicht, ob es ernst gemeint ist.
Es ist mega amerikanisch.
Und ich muss noch mal eine Sache zu dem
Video loswerden. Es gibt
dann noch, wenn man sich die Gesamtaufnahmen
gibt, noch so einen lustigen Teil. Und zwar
die sind ja immer in so Dreiergruppen aufgeteilt
an einem Mikrofon. Es gibt eine Gruppe, die ist
wirklich hilarious und das ist Diane Warwick, die jetzt auch auf Twitter ist.
Mega lustige Frau einfach.
Die Legende El Giro einfach.
Und daneben Bruce Springsteen.
Für mich das geilste Trio dieser Aufnahme.
Vor allem, weil El Giro und Diane Warwick so mega soulig,
mega schön weich, deswegen auch relativ leise.
Und nicht viel Kraft, aber trotzdem mega Volumen, so richtig halt
gekonnt. Mega gekonnt einfach,
aber relativ leise
und plötzlich kommt wirklich von der Seite,
man sieht ihn erst nicht, er kommt
ins Bild von der Seite zum Mikrofon
und singt auf einmal
We are the world! Bruce Springsteen.
Das ist das lustigste
aller Zeiten. Dieser eine Typ,
der hat sich nicht nur zu 100%
vorbereitet, der hat sich zu 200%
vorbereitet. Und der war immer in der richtigen Sekunde
da und hat alles reingegeben.
Aber er muss nur die Hook singen, den Refrain,
glaube ich. Und das ist auch der einzige
ohne Notenblatt. Und der Tieg hat die ganze Zeit
hinten rum und weiß genau, mit seiner Lederjacke.
Ich bring's jetzt gleich. Ich würd's dermaßen
bringen. Und
Dionne Warwick, an einem Punkt
muss ich einfach mega lachen.
Wirklich die Kettensäge.
Es ist hilarious. Er kommt wirklich rein.
Und es ist der geilste Moment einfach. Es ist diese eine
Person, die es zu 200% ernst
nimmt. Und das ist Bruce Springsteen gewesen.
Jetzt muss ich aber auch noch was sagen.
Bubble-Update. Vielleicht wirst du
mich jetzt gleich köpfen. Aber ich hab mich
letzte Woche auch in der Bubble übergeben
und zwar habe ich dein Buch wieder mal gelesen, Julia.
Das Leben ist eins der härtesten,
heißt es. Und ich weiß, du magst es gar nicht,
dass ich das jetzt sage, aber ich finde, es ist eins
der lustigsten Bücher und ich finde es eine Frechheit,
dass wir das noch nie erwähnt haben, diesen Podcast.
Und ich kann es allen Leuten empfehlen, weil
es wirklich eine lustige Sache ist.
Sehr gut geschrieben. Figuren schreiben ist
etwas sehr Schwieriges und ich finde, du hast das sehr gut gemacht.
Und ich kann das wirklich allen empfehlen,
jetzt vor allem auch für den Sommer.
Es geht nämlich um eine Freundschaft von drei Personen,
die aus einem Milieu kommen, das wir sehr gut kennen,
nämlich vom Dorf,
dort, wo wir die meiste Zeit unseres Lebens verbracht haben.
Und ich bin auch so froh,
dass es endlich mal nicht ein Roman ist,
der um eine depressive Person Ende 20
in irgendeiner Berliner Agentur handelt.
Und es ist wirklich lustig
und ich möchte dir auch mal ein Kompliment aussprechen.
Und vor allem eine Empfehlung an
unsere HörerInnen. Das Leben ist eins der
härtesten von Julia. Danke. Das Buch
ist jetzt schon etwas älter. Ich habe es ja 2019
rausgebracht und ich habe ja damals schon
echt eine richtige Promotour
quasi hinter mich gebracht. Deswegen
ja, ich find das jetzt immer so ein bisschen unangenehm,
noch Werbung dafür zu machen. Ja, darum hab ich's jetzt auch einfach gemacht.
Äh, Dankeschön. Das ist nett.
Soll ich noch irgendwas sagen? Nein, du musst jetzt nicht.
Du sitzt in der blöden Situation. Ich wollte aber,
was das betrifft, nicht zu meinem Buch
an sich, sondern einfach zu der allgemeinen
Rezension des Buches, würd ich gern was sagen.
Und da hab ich schon länger drüber nachgedacht,
dass ich das mal ansprechen will. Es gibt etwas, was
mich extrem nervt. Und zwar, man guckt
ja schon mal, wie wird mein Buch bewertet.
Dann liest man sich auch mal durch. Ich interessiere mich auch dafür.
Was finden die Leute scheiße?
Was finden die Leute gut? Ja, das ist normal.
Ich lese mir alles durch. Und man macht es natürlich auch
komplett fertig. Ein Deutschschreiber ist ein Scheiß.
Und eine Sache nervt mich extrem.
Und das ist, wie Bücher von
Frauen anders bewertet werden als Bücher von Männern.
Ganz schnell wird man da so gemaßregelt und es wird gesagt,
du darfst dich nicht beschweren, wenn du ein Buch ausbringst, dass du dann Kritik kriegst und so.
Ich habe überhaupt kein Problem mit Kritik, sehr gerne, immer her damit und so weiter und so fort.
Man kann ja ein Buch auch scheiße finden, das ist doch okay.
Konstruktive Kritik, irgendwas Inhaltliches, super, super gut, alles top.
Aber was einen wirklich wurmt und das ist der feine Unterschied, ist, wenn man
sich umguckt und sieht, okay, meine
Kollegen, mit denen ich jetzt, keine Ahnung, fünf Jahre
zusammengearbeitet habe, von denen ich weiß,
ich arbeite genauso gut wie sie,
schreibe genauso gut wie sie, anders, aber
genauso gut, haben auch Bücher rausgebracht
und da finde ich keine einzige
der Rezensionen, die ich habe.
Die sind alle super bewertet, es gibt keine
kritischen Stimmen und das passiert
mir immer, immer, immer wieder und das
ist der Punkt, wo man sagen muss, okay, irgendwas
ist doch hier anders, das stimmt doch nicht.
Warum werde ich denn härter bewertet als
meine männlichen Kollegen? Warum ist das denn so?
Warum steht denn bei mir in der Bewertung
was macht ihr denn bei Böhmermann?
Macht die da die Ablage oder putzt die da den
Raum oder was? Warum ist das so? Und da kann
man sich immer wieder darüber beschweren, aber man muss
sich immer wieder anhören so,
ja, vielleicht ist dein Buch einfach nicht so gut
wie das der anderen und so. Aber ich weiß es ja.
Ich weiß ja, was ich kann und ich weiß ja auch, was ich
gelernt habe. Und ich weiß ja auch, dass ich
auf dem selben Stand bin wie andere Leute, die auch Bücher
rausbringen. Trotzdem müssen die sich nicht mit solchen
Rezensionen auseinandersetzen.
Und kriegen keine Ein-Sterne-Bewertung
und sagen, das ist der größte Scheiß.
Man kämpft irgendwie so gegen
die Mühlen, weil man kann nicht
sagen, Leute, hört auf, mein Buch zu kritisieren,
weil das will ich ja gar nicht. Aber fangt doch bitte an,
die Bücher der Männer genauso zu rezensieren
wie meine Bücher. Das ist doch der Punkt.
Ich verstehe dich komplett und es gibt einen
sehr guten Text, ich habe den gerade mal rausgesucht,
von Nicole Seifert, der heißt
Schweig-Autorin und ist auf 54 Books
erschienen und da geht es genau darum
und ich finde es sehr lesenswert und habe mir sehr viele
also die Augen geöffnet, was das
Thema betrifft, dass halt einfach Bücher von
Frauen oder nicht männlichen Autoren
anders rezensiert werden als
Und auch anders gelesen und auch
anders gekauft. Also ich habe dann irgendwann mal
selber angefangen, männliche Freunde und Bekannte
zu fragen, weil mich das einfach interessiert hat,
welches Buch einer weiblichen Autorin hast
du denn zuletzt gelesen? Weil mich interessiert
das ja, warum kaufen meine Bücher
hauptsächlich Frauen, obwohl das thematisch nicht
ist, es wendet sich nicht an Frauen, es wendet sich an
alle Menschen. Warum kaufen denn Bücher
von Männern Frauen und Männer?
Und warum ist das denn so? Und dann habe ich gefragt,
was ist denn das letzte Buch einer Frau, was du gekauft
und gelesen hast? Und dann kommt erst mal, was ist denn das letzte Buch einer Frau, was du gekauft und gelesen hast?
Und dann kommt erst mal lange nichts.
Und dann kommt irgendwann ja Harry Potter.
Weißt du, so mit zwölf. Mit zwölf habe ich mal Harry Potter gelesen.
Und das ist ja kein Zufall.
Das ist ja einfach so.
Also Männer fühlen sich angesprochen von Büchern,
die von Männern geschrieben wurden.
Und Frauen fühlen sich angesprochen von Büchern,
die von Männern oder von Frauen geschrieben wurden.
Und das wurmt einen einfach,
wenn ich zum Beispiel einem Mann
ein Leseexemplar von meinem Buch schicke
und ich kriege dann nach einem halben Jahr die Nachricht,
ich habe das Buch meiner Mutter gegeben und sie fand es mega
und sie hat gefragt, wann du ein nächstes Buch schreibst.
Und er selber hat es aber nicht gelesen.
Und ich denke so, wo kommt denn der Impuls her zu sagen,
das ist bestimmt was für meine Mutter, aber nicht für mich.
In meinem Buch habe ich absolut kein einziges Thema,
was nur Frauen betrifft.
Ja, ich finde es auch interessant, als wir den Podcast
angekündigt haben, gab es so zwei Reaktionen.
Der Podcast von Julia Becker,
die Feministin, das war
ein Kommentar, und der andere
war Pärchen-Podcast, aber man konnte nie
irgendwie sagen, es ist ein Comedy-Podcast.
Aus jedem Grund. Und das finde ich schon interessant,
weil ich bin ja auch 50-prozentig
dieses Podcast und es ist einfach eine komische Erfahrung. Ja, es ist eine kritische Note, aber ich finde, mal überlegt, soll ich jetzt zum 15.
Mal Thomas Bernhard oder
Robert Seethaler lesen oder
Benjamin von Stuttgart-Barre oder
gebe ich auch mal Büchern von Frauen
die Chance, ohne dass ich denke,
das ist jetzt eine Frauenliteratur, denn das
gibt es nicht, Frauenliteratur. Das ist einfach ein
Riesenschwachsinn. Das ist das Wort
zum Sonntag. Ich glaube, der Regen hat nachgelassen.
Bob Dylan ist wieder gnädig mit uns.
Ich glaube, er hat versucht, dagegen anzukämpfen.
Aber ist
gescheitert.
Standing on a life.
Bitte guckt euch einfach dieses Video an.
Es ist so gut.
So, ich glaube, wir haben uns jetzt mal wieder
verschnattert. Jetzt kommen wir mal zum Ende.
Wenn ihr uns irgendwie auf irgendeine Art und Weise mögt
und uns unterstützen wollt und wollt, dass es uns noch länger gibt,
dann würden wir uns sehr freuen, wenn ihr uns abonniert
oder weiterempfehlt oder uns eine Bewertung bei Apple Podcast schreibt
oder alles drei oder nichts von beiden und einfach nur hört.
Das freut uns auch schon.
Wir freuen uns über jede Person, die immer auf Play klickt.
Und das meine ich wirklich ernst.
Und ich wünsche euch ebenso ernst eine gute Woche.
Bleibt drin, bleibt gesund, seid gnädig zu euch.
Und bis nächsten Dienstag.
Tschüss.
Tschüss.
Drinnis, der Podcast aus der Komfortzone.