DRINNIES - Mario Kart mit Rilke
Episode Date: May 3, 2021Chris steht an einem Wendepunkt: Ist er kein Drinnie mehr? Ist der Podcast jetzt Geschichte? Giulia hat Gott sei Dank nicht auf ihre Berufsberaterin gehört und spielt stattdessen ganztags gegen Chris... Mario Kart. Apropos: Wenn du das liest, Lethe, melde dich! Außerdem: Hans Zimmer klaut bei Kirk von Gilmore Girls und warum eine neue DRINNIES-Religion unausweichlich ist. Geheiligt sei Sankt Heide Rezepa-Zabel!Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Drinis, der Podcast aus der Komfortzone.
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Drinis, dem lustigen Scherz-Podcast vom Dachboden.
Hallo, grüß euch.
Wir hoffen, es geht euch gut und wenn nicht, ist auch okay.
Chris, ich fange direkt mal an mit der Frage, wie geht es dir denn heute so?
Heute, wenn du mich nach heute fragst, würde ich sagen nachdenklich.
Ich stelle mich selber in Frage.
Klingt für mich nach einem normalen Wochentag.
Und gestern war es so, dass ich sagen würde, es ging mir sehr gut, aber ich war auch verunsichert.
Und folgendes ist passiert.
Ich musste zum Supermarkt
mit einer großen Tasche
voll Pfand und wollte da
Pfandflaschen abgeben und
ich musste mich dann einreihen, weil es war ein älterer
Herr vor mir, der in schön ruhiger
Manier die Pfandflaschen eingeräumt hat, was mir
gelegen kam, weil ich das mag, wenn
Leute nicht so schnell sind, weil da muss ich auch nicht so schnell
sein, denke ich mir immer. Im Supermarkt
nebenan, direkt neben dem Pfandautomaten,
kann man aber auch Pakete abgeben.
Also man kann die vorfrankieren und dort abgeben
oder zurückschicken, wenn man irgendwas bestellt
hat, was man nicht will. Und ich bin dann so
ein bisschen komisch angestanden offensichtlich, weil
es eine Frau gekommen, die mich dann gefragt hat,
Entschuldigung, stehen Sie hier bei den Paketen an? Ich habe
direkt gesehen, sie hat ein Paket. Und ich habe gesagt,
nee, nee, ich bin hier beim Pfand, sorry.
Und als ich dann so zurück mich eingereiht
habe, hinter den Helderin her,
habe ich in mir drin
den Drang verspürt, jetzt was zu der Frau
zu sagen. Ein völlig neues Gefühl
für mich. Ich wollte nämlich sagen, ja,
es ist viel los heute. Also
ein wirklich classic Smalltalk.
Anfang von mir aus. Bist du geheilt?
Was heißt denn das, geheilt?
War ich vorher krank?
Dieses Labeling gefällt mir gar nicht.
Ja, aber das entspricht dir ja wirklich gar nicht.
Nein, das entspricht mir gar nicht.
Es ging mir gut, aber genau deswegen
wollte ich auch sagen, ich war selber in mir verunsichert.
Ich habe gemerkt, okay. Es bröckelt.
Es bröckelt. Vielleicht ist der Podcast
jetzt beendet nach 23
Folgen. Ich bin gar kein Drinni. Ich bin gar nicht introvertiert. Ich liebe es, mit Menschen zu sprechen.
Wir müssen das aber aus Geschäftsgründen weiterhin aufrechthalten und so tun, als wärst du immer noch ein Drinni. Aber eigentlich bist du schon draußen die ganze Zeit mit deinen Friends, stehst im Kreis, bist am Smalltalk machen.
Es kommt noch dicker. Ich bin nämlich dann raus und dann ist so eine Bankfiliale. Dann ist mir die Idee gekommen, ich könnte doch da mal nach Münzrollen fragen.
Das übertriebe ich nicht, wie ich es der Willi Herren gesagt hätte.
drin gewesen, völlig von mir selber überrascht, dass ich jetzt da so selbstbewusst
reingehe. Da war dann irgendwie noch ein betrunkener
Mann, dem ist noch eine Wodkaflasche über
den Laptop gelaufen, runtergefallen.
Riesentrubel, das hat mir gar nichts ausgemacht.
Es waren sehr viele Leute drin. Ich hab angestanden,
bin ran an den Schalter gefragt,
ich hab eine Frage, gibt's hier Münzrollen? Es gab leider keine,
bin wieder raus. Und dann hab ich wirklich gedacht, okay,
ich muss jetzt Juli anrufen. Ich muss
dich anrufen und sagen, der Podcast ist
beendet. Over. Ich glaube,
es gibt so einen Effekt, wenn man so einen Tag
erwischt, manchmal hat man einfach so einen Tag,
wo man sich leichter überwinden kann,
als an den anderen Tagen. Genau. Und dann
schafft man plötzlich Sachen, die man sonst
nicht schafft. Und dann rate ich wirklich jeder Person,
das zu nutzen. Reitet die Welle.
Alles, was ihr seit Monaten
aufschiebt, macht das alles an diesem einen
Tag. Ihr werdet es nicht bereuen.
Ich hätte an diesem Tag direkt alle Termine
aufs Jahr raus planen sollen.
Bankberater-Termin, Friseur-Termin,
Zahnarzt-Termin, alles.
Hausarztkontrolle, alles mögliche.
Direkt an einem Tag erledigen.
Ich habe es leider verpasst, weil ich bin dann erstmal nach Hause
und habe mich hingelegt, weil ich dachte, was ist denn jetzt los?
Ich glaube, der Podcast wird jetzt noch ein bisschen länger gehen.
Ich habe mich auf das Kanapé gelegt
und mal reflektiert, was ist denn eigentlich los mit dir, Chris?
Haft es auf dem Kanapé.
Denk mal wieder öfters über dich nach.
Das hast du letztens allzu wenig gemacht.
Ja, aber das merke ich auch, wenn ich es schaffe, irgendwo anzupassen.
Ich hatte das letzte Woche auch.
Ich hatte nämlich wieder so ein Ding, was ich ewig rausgeschoben habe.
Und zwar, meine Hausärztin ist, keine Ahnung, vor anderthalb oder zwei Jahren vielleicht umgezogen.
Das habe ich aber erst vor ein paar Monaten
bemerkt überhaupt, dass sie nicht mehr da ist.
Dann habe ich nur online gesehen, dass da jetzt
neue Ärzte drin sind.
Und dann dachte ich so, fuck, jetzt habe ich
keine Hausärztin mehr. Ist gerade irgendwie
ungünstig, weil ja jetzt auch das Impfen über
Hausärztinnen möglich ist.
Was braucht man eigentlich? Hausärzte?
Ja, einfach generell, da gehst du halt hin, wenn du eine Überweisung zum Facharzt, FachärztInnen möglich ist. Was braucht man eigentlich? Hausärzte? Ja, einfach generell, da gehst du halt hin,
wenn du eine Überweisung zum Facharzt, Fachärztin brauchst
oder wenn du halt irgendwie, keine Ahnung, eine Grippe hast
oder so eine Attest oder irgendwas.
Auf jeden Fall ist mir dann aufgefallen,
dass ich aktuell in gar keiner Praxis bin.
Und das Schlimmste, was man mir sagen kann, ist,
ja, da musst du dich selber drum kümmern.
Da musst du jetzt mal in Köln alle Praxen abtelefonieren,
bis du eine neue Ärztin findest.
Das ist der absolute Horror.
Also habe ich bei der alten Praxis angerufen,
wo jetzt neue Ärzte drin sind.
Und ich habe mich wirklich so überwunden.
Ich habe das direkt morgens nochmal aufstehen gemacht,
weil ich gesagt habe, du machst das jetzt einfach Augen zu und durch.
Ich habe mich so überwunden, da anzurufen.
Und dann tat es mir total leid.
Dann habe ich direkt gesagt, es tut mir leid.
Ich weiß, Sie sind wahrscheinlich total überlastet.
Sie haben gerade so viel zu tun.
Erstmal rechtfertigen. Erstmal rechtfertigen.
Erstmal rechtfertigen, entschuldigen, und so weiter.
Dann habe ich gesagt, nehmen Sie noch neue Patientinnen auf,
weil meine alte Ärztin, die vorher in der Praxis war,
die ist ja gar nicht mehr da, die ist weggezogen.
Wie lange hast du es aufgeschoben? Ein, zwei Jahre?
Ja, locker.
Und dann hast du dich überwunden?
Dann habe ich mich überwunden.
Und dann sagte die Sprechstundenhilfe zu mir am Telefon,
ja, aber die Ärzte haben sich zwar gewechselt,
aber die Praxis ist ja noch die gleiche.
Sie sind ja hier noch im System.
Und ich so, ach so.
Ich wusste gar nicht, dass das so funktioniert.
Aber anscheinend ist es egal,
wenn sich die Ärzte in der Praxis
abwechseln.
Man ist ja trotzdem noch im System, genauso wie die
Sprechstundenhilfe auch immer noch von früher da war.
Die hat mich, glaube ich, total dumm da. Warum wollen sie sich denn hier anmelden? Die sind doch noch im System, genauso wie die Sprechstundehilfe auch immer noch von früher da war. Die hat mich, glaube ich, total dumm.
Warum wollen sie sich denn hier anmelden?
Die sind doch hier im System.
Ich so, ach so, okay, danke,
tschüss. Wie viel Stress hat
dir dieses Telefonat vor dem Telefonat
bereitet von der Skala von 1 bis 10?
Wie schlimm war es da, anrufen zu müssen,
im Wissen, ich muss das machen?
Im Vergleich zu
Perso abgelaufen, würde ich sagen,
noch eins drunter, so sieben von zehn.
Acht von zehn vielleicht sogar.
Also schon so Handschweiß-mäßig.
Acht von zehn Punkten auf der Stressskala
für eigentlich rein gar nichts.
Und ich habe das wirklich extra nach dem Aufstehen gemacht,
weil danach konnte ich direkt unter die Dusche,
weil ich hatte schon einen richtigen Handschweiß,
als ich angerufen habe.
Und das ist so das Level.
Und wenn ich jetzt bedenke, wie viele Leute noch viel größere Probleme haben,
ein Telefonat zu tätigen und denen aber gesagt wird,
ihr müsst euch selber um eure Praxis kümmern,
weil sonst kriegt ihr keinen Impftermin,
da könnte ich wirklich im Strahl kotzen.
Aber das ist ein anderes Thema.
Auf jeden Fall hat es mich sehr große Überwindung gekostet.
Und ja, ich habe jetzt noch keinen Impftermin,
aber ich habe jetzt endlich wieder einen Hausarzt.
Und das freut mich auch. Was ich jetzt oft noch keinen Impftermin, aber ich habe jetzt endlich wieder einen Hausarzt und das freut mich auch.
Was ich jetzt oft mache, ist wirklich so während
meinem Arbeitsalltag Sachen, Leute anzurufen
von Dingen, die ich erledigen muss.
Also wenn ich da irgendwie komplett
am Arbeiten bin und jemand schreibt mir,
ich muss dich schnell anrufen, wir müssen was klären,
absolut kein Problem. Das ist krass.
Vielleicht gibt es den Podcast wirklich nicht mehr so lange.
Ja, aber ich glaube, das ist auch so eine Übungssache einfach.
Also ich glaube, früher war es ja seltener, dass du
beruflich telefonieren musstest und seit das halt
so regelmäßig passiert. Weil ich sehr unerfolgreich war.
Genau. Und seit das halt so regelmäßig
passiert, dann irgendwann ist die Hemmschwelle
nicht mehr so groß. Es kann auch sein, dass wir
jetzt sehr in einem geschützten Rahmen sind, durch
die äußeren Umstände, die auf der Welt herrschen.
Es kann sein, wenn das dann vorbei ist, dass wir
dann extrem wieder in schlimme Situationen geraten.
Aber ich muss auch sagen, dass mich berufliche Telefonate bei weitem nicht so stressen wie private Sachen.
Wenn ich irgendwie wieder in eine Bordurie geraten bin, weil ich irgendwas vercheckt habe und dann da wieder zu Kreuze kriechen muss, weil ich keinen Arzt habe oder kein Perso oder sonstiges, fällt mir viel schwerer als jetzt irgendein berufliches Telefonat, die mir eigentlich inzwischen relativ wumpe.
Auch kein Problem für anderen,
einen Termin abzumachen. Nein, gar nicht.
Wenn mir jetzt jemand sagt, ich traue mich nicht
da anzurufen, kannst du das mal machen?
Ich trage alle Praxen in der ganzen Stadt an.
Vielleicht muss man sich einfach vorstellen, oder wir uns
vorstellen, es wäre unser Beruf.
Mein Beruf ist Loser.
Weil wenn wir jetzt
bei der Ärztin anrufen,
ist es ja der Beruf da, von der Person, die da am Tresen sitzt und die Anrufe nimmt, uns zu beraten, einen Termin zu vergeben.
Das ist aber nicht unser Beruf.
Du hast aber vorhin gesagt, du hast kein Problem, berufliche Telefonate zu führen.
Also muss man eigentlich sagen, bei der anderen Person, an der anderen Leitung ist es ja deren Beruf.
Also es ist gewissermaßen ja trotzdem ein berufliches Gespräch.
Es ist ja zu 50 Prozent beruflich, ne?
Ja.
Aber ich bin halt die 50 Prozent,
die nicht beruflich sind. Vielleicht muss man
dann einfach am Telefon fragen, jetzt können Sie mir
direkt das Geld überweisen. Ich nehme jetzt Geld für
den Anruf, dass ich Sie bei Ihnen angerufen
habe, weil dann wäre es ja wieder ein Beruf, wenn man
dafür bezahlt wird. Also muss man eigentlich Geld... Ich will einfach
nur eine Mail schreiben. Mehr will ich doch
gar nicht. Warum gibt es so wenig Praxen,
wo man einfach eine Mail schreiben kann? Oder einfach direkt
online so auswählen.
Ja. Wie bei FriseurInnen.
Mein größter Traum ist, dass es einfach überall möglich ist.
Naja, jetzt aber mal genug
von diesen trüben Themen.
Ich fordere jetzt ein Bubble-Update
von dir. Aha.
Ist das jetzt so?
Spiel einfach ab, den Vogel. Ich fordere es ein.
Okay.
Bubble-Update. Ich fordere es ein. Okay. Bubble Update.
Du weißt ja, dass wir uns beide im Moment
in der gleichen Bubble aufhalten.
Und zwar in der Mario Kart Bubble.
Wir haben ja immer so Phasen.
Wir sind ja so Phasenmenschen.
Ich kann nicht fassen, dass du das jetzt hier erzählst.
Doch, das muss jetzt mal erzählt werden.
Vor allem ich habe immer so Phasen, wo ich so Sachen ganz exzessiv spiele.
Das war, glaube ich, so ein Jahr lang war es wirklich Animal Crossing.
Jeden Tag, jetzt so seit ein paar Wochen,
eigentlich so Mario Kart auf der Switch.
Und es ist wirklich zu so einem richtig exzessiven...
Also wir haben so einen sportlichen Ehrgeiz entwickelt langsam.
Wir treffen uns jeden Tag zum Training.
Jeden Tag machen wir zusammen Training Training abends nach Feierabend
und am Anfang war es so zum runterkommen
so ein bisschen, ein bisschen Spaß
irgendwie und jetzt ist es so wirklich
ja, denkt dran, heute Abend Training.
Das ist so komplett
Ehrgeiz, komplett übertrieben
und es
bewegt mich einfach, es bewegt mich, das Thema
Mario Kart fasst mich unglaublich an,
weil ich da inzwischen wirklich,
ich bin so ein bisschen verzweifelt,
muss ich jetzt mal ganz ehrlich sagen.
Wir spielen viel online.
Da kann man global gegen Leute auf der ganzen Welt spielen.
Immer gegen maximal zwölf Leute.
Also gegen elf zusammen zu zwölf.
Und wir sind sehr gut.
Also wir sind inzwischen wirklich sehr gut,
weil wir viel trainieren.
Wie gesagt, auf der schnellsten Ebene 200er-Geschwindigkeit spielen wir.
Wir kennen alle Abkürzungen, wir kennen alle Bahnen.
Wir wissen, wie man driftet.
Wir wissen, wie man springt über Rampen.
Wir nehmen alle Fragezeichen mit, die es gibt.
Wir kennen die besten Kombinationen von Figur und Fahrt.
Von FahrerInnen und Mobil und Schirm.
Wir wissen das alles, wir kennen das alles.
Und wir fahren wirklich gut.
Aber wir sind trotzdem so was von schlecht, wenn wir online spielen
gegen andere Leute. Und das wurmt
mich einfach komplett, dass wir
da nicht nach vorne kommen.
Es bereitet mir Kopfschmerzen,
weil ich denke, haben wir irgendwas nicht beachtet?
Was können irgendwie
Pablo aus Brasilien
und Trump Junior aus
USA, was wir nicht können?
Warum gewinnen die immer gegen uns?
Ich verstehe es nicht.
Ich habe langsam das Gefühl, es ist eine emotionale Sache.
Weil es ist so eine aggressive Grundstimmung in diesem Spiel.
Passiv-aggressiv, man wird die ganze Zeit abgeknallt.
Das ist eigentlich schon aktiv-aggressiv.
Das ist gar nicht passiv eigentlich, null.
Es ist straight in the face.
Es ist straight ein Gemänsel.
Und da muss ich auch mal sagen, als Teenager hab ich sehr viel
Ego-Shooter gespielt.
Und da war ich wirklich die Ruhe selbst.
Aber bei Mario Kart, das ist so
aggressiv, da werd ich so zornig.
Das ist unglaublich,
dass so ein Kinderspiel
sowas mit dir machen kann.
Ähnlich auch Overcooked irgendwie.
Das mussten wir nach
zwei Mal spielen aufgeben. Wir haben irgendwie
60 Euro bezahlt für dieses dämliche Spiel
und dann haben wir das zwei Runden gespielt.
Ja, weil wir so nervös wurden. Also wir sind so nervös und
aggressiv geworden, weil man so ganz schnell
diese Sachen machen musste. Und diese
kindliche Grafik, das alles
trägt irgendwie dazu bei, dass man noch
aggressiver wird. Da muss ich sagen, da liege ich
lieber bei Battlefield irgendwo hinter einem Gewüsch und warte,
bis ein Verein kommt, zwei Stunden lang.
Das ist mehr meins, aber Mario...
Aber das belastet mich. Was ist der Grund?
Was haben wir übersehen? Was wissen wir nicht über dieses Spiel?
Wir sind total gut im Training.
Und wenn wir so spielen, mit Com-Modus,
also mit Computergegnern,
sind wir immer auf Platz 1 und 2.
Ich glaube, ich musste mal die sogenannte Schlausteuerung
wie er jetzt auf Lauch heißt, auss Ich glaube, ich musste mal die sogenannte Schlausteuerung,
wie er jetzt auf laut heißt, ausschalten. Weil die zieht mich immer in so Abkürzungen rein,
die ich gar nicht will.
Ja, vor allem auf der Autobahnstrecke.
Was ist deine Lieblingsstrecke?
Meine Lieblingsstrecke ist inzwischen Shy Guy Falls.
Also am Anfang, ich finde, das ist so eine Slowgrower-Sache.
Am Anfang habe ich die Bahn nie gewählt,
weil ich die mega scheiße fand.
Und jetzt finde ich's irgendwie
richtig cool, weil man da so durch Wasserfälle und so fährt.
Und was mich inzwischen richtig im Wahnsinn
treibt, weil ich am Anfang cool fand und jetzt
richtig scheiße ist Babypark.
Man fährt eigentlich die ganze Zeit im Kreis und man wird die ganze Zeit
abgeschossen und es ist eine wahnsinnige Musik
und man dreht einfach durch. Das ist der
absolute Wahnsinn. Da krieg ich fast einen Anfall bei der Bahn.
Ich mag Big Blue, wegen der Mucke
vor allem. Das Sachsewund, das sagt mir zu.
Und die Gitarre. Und Marius Piste
finde ich auch gut. Boah, das ist jetzt aber schon
sehr nischig für alle Leute. Das ist sehr nischig.
Eine Sache muss ich noch sagen. Und zwar
das hier geht raus an Lete.
Lete, wenn du unseren Podcast hörst,
fick dich.
Wir haben gegen einen gespielt,
der hieß Lete. Und das war so richtig, so haben wir uns
vorgestellt, so einen Jugendlichen aus Niedersachsen,
der ganz viele, so ein Treckerinsel,
der ganz viele Rockstar Energy trinkt
und mega fies,
der hatte schon so ein mega fieses,
wie sagt man ja, so ein Avatar.
Ja, genau. Mega fiesen Avatar,
der hat schon so böse ausgesehen.
Lete, und der war in jeder Runde auf Platz 1
und der hat einen immer wirklich kurz
vorm Ziel, hat er dir nochmal so ein Schildkrötenpanzer
reingehauen und dann bist du
von Platz 2 auf Platz 10 in
einer Sekunde. Und Lete war immer
auf Platz 1 und ich will jetzt wissen, Lete, was ist dein
fucking Geheimnis? Das meine ich
vorhin mit aggressiver Grundstimmung und dass es
vielleicht ein emotionales Problem ist. Auch bei dir,
wie man gerade merkt. Vielleicht müssen wir so
mental coachen. Ich bin so sauer auf Lete. Ich bin so sauer.
Ich habe auch gemerkt, dass ich letztens
im Bett, freiwillig,
ohne jetzt das zu beschließen, bin ich einfach
von mir aus die Strecke von der
Gruselwuselvilla durchgegangen.
Von der Gruselwuselvilla mit den
Hämmern am Ende. Ja, genau, und den roten
Teppich. Die Gruselwuselvilla ist wirklich
scheiße. Und das muss man sich mal vorstellen,
ohne dass ich darüber nachgedacht habe, ich
gehe jetzt noch mal zum Training die Strecke durch,
es ist einfach in meinen Kopf reingekommen,
dass ich jetzt das mal durchgehen muss und wo
man jetzt driften muss. Ja, ich sag
immer, mein Motto bei Mario Kart ist immer
driften bis der Arsch platzt.
Das ist mein Motto
und ich wünsche, wir könnten die
Folge so nennen, aber ich glaube, das ist dann zu
explicit. Ja, dann werden wir gemeldet.
Dann werden wir von Katja Burkhardt gemeldet.
Übrigens, falls ihr euch wundert, dass die
letzte Folge bei
Apple plötzlich verschwunden war. Ich weiß nicht, ob sie
inzwischen wieder da ist, wenn ihr das hört, aber
sie war auf jeden Fall verschwunden.
Es gab oder gibt wohl Probleme bei
Apple Podcasts, weil die, glaube ich,
die komplette App umstellen, umbauen.
Ja, das System wird umgestellt irgendwie.
Wir sind nicht von Katja Burkert verklagt worden bisher.
Darum lohnt sich abonnieren
und auch die Downloads einzuschalten. Dann hat man
die Folgen. Und wir können uns natürlich auch
woanders hören. Hey, mir ist noch aufgefallen
beim Mario Kart, wenn man Sonntag
zurück zu den wichtigen Themen. Wenn man Sonntagmittag
spielt, das sind doch Familien. Da sieht man dann
plötzlich so Namen drin wie Mama, Papa.
Und die knallt immer am liebsten
ab. Ja, genau. Ich habe nämlich gemerkt, wenn da so ein Papa ist,
dann wird das nicht, seh ich nicht mehr so
die Person dahinter. Die sieht man sowieso nicht,
sondern das ist eine gesellschaftliche Position.
Dann bekämpfe ich quasi die gesellschaftliche
Position des Papas, wenn der auf
Platz 1 und 2 die ganze Zeit fährt.
Dann werde ich den, ich will einfach nicht,
dass hier so ein Papa reinkommt, der alles kann
und dann auch noch irgendwie auf Platz 1 fährt
die ganze Zeit. Oder noch so der coole Papa,
ich spiele mit meinen Kindern Mario Kart und gewinne
dann auch noch. Der wird knarrenlos weggeballert.
Und da ist mir auch aufgefallen, Papa und Mama,
die am Sonntag mitgefahren sind,
die waren um Punkt 12, waren die wieder offline.
Da gab es hundertprozentig Spargel
zum Mittag. Spargel, die Oma hat gekocht,
der Spargel ist geschält, kommt an den Tisch.
Und dann mussten alle offline gehen um Punkt 12.
Das war wieder so geil. Auf jeden Fall, Mario Kart ist geradeält, kommt an den Tisch. Und dann mussten alle offline gehen. Und Punkt 12, das war wieder so geil.
Auf jeden Fall, Mario Kart ist gerade so,
da sind wir komplett drin gerade.
Und wir sind wirklich sehr ehrgeizig.
Und wir sind vor allem mit unserem Latein am Ende.
Was muss man machen?
Was haben wir übersehen?
Ich bin jetzt ganz ehrlich,
ein bisschen überrumpelt,
dass du das jetzt einfach diese Rubrik hier so gecallt hast.
Aber ist jetzt nun mal so.
Es ist so, wie es ist.
Manchmal muss man einfach Sachen loswerden.
Ja, und wir sind auch der ehrliche Podcast.
Der ehrliche Podcast aus der Komfortzone.
Wie ist das jetzt? Hast du noch was zu sagen zum Mario Kart?
Oder bist du jetzt einfach aggressiv?
Ich bin aggressiv und verbleibe mit den Worten
Driften bis der Arsch bleibt.
Das war das Bubble Update.
Bubble Update.
Ich habe die Tage bei
Bares für Rares eine Frau gesehen,
die da irgendwas verhökert hat. Die hat gesagt,
sie arbeitet beim Berufsinformationszentrum
und macht da Berufseignungstests.
Das heißt, man kommt da hin
als Teenager wahrscheinlich.
Ja, genau, in der Schulzeit. Und lässt
sich testen und dann wird gesagt, was man
werden muss. Man lässt sich testen, ob man
positiv oder negativ ist auf Arbeitsmarkt.
Und dann
ist mir eingefallen, dass ich als Teenager
auch so einen Test gemacht habe. Ich war ungefähr
in der 10. Klasse und dann kam so eine
Frau in die Schule und hat gesagt, wenn ihr wollt, könnt ihr euch da anmelden.
Und das habe ich dann gemacht.
Dann bin ich zu diesem Eignungstest gegangen. Da musste man wirklich
so einen mehrseitigen Test beantworten.
Zu allen möglichen
Kategorien. Ich muss jetzt schon wieder
lachen, weil es so krank war.
Es gab so Kategorien wie Sprache,
Logik oder räumliches
Denken. An die drei kann ich
mich noch erinnern. Und ich bin sehr schlecht
in Logik schon immer gewesen und räumliches
Denken auch. Und da habe ich wirklich echt
fast nichts gewusst. Das war total schlecht.
Und dann gab es aber auch Sprache.
Und da war ich sehr gut. Und ich weiß noch genau,
dass da das Gedicht der Panther
von Rilke stand.
Und so einzelne Wörter wurden
ausgelassen und man muss das quasi ergänzen,
wie man denkt, dass es kompletiert wird.
Also man muss die Reime finden oder was?
Genau. Das kann man auch ohne, dass man das Gedicht kennt.
Das kann man auch ohne, dass man das Gedicht kennt.
Also Rilke ist jetzt auch nicht mehr unter uns.
Herz und Schmerz, sowas.
Haus auf Maus.
Und ich weiß doch genau, dass ich zu dem Zeitpunkt, als das war,
hatte ich irgendwann mal von meinem Vater das Hörspiel geschenkt bekommen auf CD.
Das Rilke-Projekt.
Irgendwelche deutschen A-Promis vertonen Gedichte von Rainer Maria Rilke.
Darf ich mal raten? Ich kenne das nicht.
Also das ist bestimmt eine Doppel-CD.
Ich glaub ja.
Wurde da auch Musik gemacht dazu?
Ich meine ja. Musik und dazu wurde dann so gelesen.
Da waren bestimmt problematische
Leute dabei, oder?
Ja, deutsche A-Promis halt.
Wie heißt der eine Tatortyp?
Nicht Liefers, sondern der andere?
Axel Prahl? Ja, der hat doch auch eine Band.
Ich glaub nicht. Also nicht, dass ich wüsste, dass er dabei war.
Aber so Leute. Nina?
Nee, aber Nina Hagen war dabei.
Und Xaver Naidoo.
Als wirklich Creme de la Creme eigentlich.
Können die uns direkt wieder distanzieren, nächste Folge.
Naja, jedenfalls hatte ich
die CD und der Panther
von Rilke wurde auf der CD gelesen
von Otto Sander, also dem
Ziehvater von Ben Becker.
Plastikteller?
Porzellanteller?
Wir müssen uns doch gern haben.
Es kann doch nicht sein,
dass ich hier am Set von Plastiktellern essen muss.
Ja.
Ich glaube, Ben Becker hat auch auf der CD ein Gesicht gelesen.
Bestimmt.
Hundertprozentig, hundertprozentig.
Aber dies war von Otto Sander.
Und das war auch das Einz einzige, was ich auswendig
konnte, weil es lief zu Hause rauf und runter.
Ich weiß nicht, warum Eltern auf die Idee kommen,
es ist ein cooles Geschenk für ihre 14-jährige Tochter.
Das Rilke-Projekt.
Das ist richtig scheiße.
Und jedenfalls sollte man das
vervollständigen in diesem Test und ich
konnte das auswendig wegen dieser CD
und hab da total gelangweilt diese ganzen Sachen
reingeschrieben.
Und hatte dann am Ende bei diesem Testergebnis,
hatte ich bei Sprache 130 Prozent.
Wie geht das denn, 130 Prozent?
Ich hab da, glaub ich, noch so richtige Angeber-Moves reingemacht.
Was heißt das denn jetzt? Ich hab nicht nur das beantwortet, was es auszufüllen gab,
sondern hab dann noch die nächste Strophe ausgeführt.
Mega scheiße.
Super sympathisch.
Ja, super cool einfach.
Aber dafür, und das muss ich zu meiner Verteidigung
sagen, so cool war ich nämlich nicht.
Ich hatte bei logisches Denken 10%
von 100 und räumliches
Denken war, glaube ich,
so 30%. Also wirklich
unterdurchschnittlich.
Ja, aber wenn du halt so viel Energie aufwendest,
um noch eine zweite Stufe zu schreiben.
Ich hab da erst mal das ganze Oeuvre von Rilke noch aufgeschrieben.
Aber ich war auf jeden Fall so schlecht in allem,
was logisch und mathematisch und physikalisch war.
Danach hatte man dann so ein Gespräch mit der Berufsberaterin.
Und die hat sich das dann so angeguckt.
Und dann hat sie gesagt, also, wenn ich das hier so richtig sehe,
gibt es für sie eigentlich nur einen Beruf.
Und ich dachte so, okay, wow.
Dann hat sie gesagt, ja, sie müssen
Buchhändlerin werden.
Okay, krass, eine Ausbildung.
Sie müssen Buchhändlerin werden, auch so in diesen
Wörtern. Sie hat jetzt nicht gesagt, sie müssen, aber
sie hat mir das als einzige
Option aufgezeigt. Sie sollten
besser Buchhändlerin werden,
sonst werden Sie ihres Lebens nicht mehr froh.
Genau so war es ungefähr intendiert.
Und sie hat sogar gesagt,
wenn sie sich die anderen Kategorien so anguckt,
wäre es vielleicht gar nicht so nötig,
dass ich das Abitur mache.
Vielleicht würde ich es auch nicht schaffen.
Und dann hat sie gesagt,
vielleicht wäre es die beste Option für mich,
nach der 10. Klasse die Schule abzubrechen
und dann quasi mit mittlerer Reife die Ausbildung zur Buchhändlerin anzufangen.
Okay, also das sind ja schon einsteigende Entscheidungen jetzt.
Und ich natürlich direkt, okay, mache ich.
Ich bin nach Hause gegangen, habe zu meinen Eltern gesagt,
ich werde jetzt Buchhändlerin, ich werde nach der 10. von der Schule abgehen.
Die waren so sauer, die haben gesagt, es kann doch nicht sein,
dass du jetzt zum Berufsinformationszentrum gegangen bist
und die Berufsberaterin hat gesagt, du sollst die Schule abbrechen.
Ist es vielleicht so,
Berufsberatung ist ein bisschen so
wie Astrologie, aber noch ernster?
Es geht um noch ernstere Sachen?
Ja, es ist einfach Astrologie,
aber es wird so seriös verkauft.
Und das Ding ist, ich hab dann Gott sei Dank
danach gesagt, okay, ich guck
mir das erstmal an und mache in meinen
Schulferien, in meinen Osterferien,
ein Praktikum in der Buchhandlung.
Und dann habe ich da ein Praktikum gemacht und da wusste ich sofort
nach zwei Wochen nie wieder, setze ich einen Fuß
in die Buchhandlung. Das ist ja Horror. Ich bin die ganze Zeit von fremden
Leuten angesprochen und welche Bücher
gefragt. Ich will absolut meine Ruhe beim
Arbeiten. Lass mich in Ruhe. Das wäre der Horror für mich.
Wenn ich auf die gehört hätte, hätte ich meine
Schule abgebrochen.
Wow, das ist eigentlich genau das Gegenteil von dem,
was eine Berufsberatung mit dir machen sollte.
Bist du jetzt mit dem Beruf, den du hast, zufrieden?
Ja, bin ich.
Vor allem, weil ich alleine zu Hause arbeiten kann und mich niemanden nervt.
Das ist doch schön.
Ich bin wirklich sehr zufrieden.
Und ich bin froh, dass ich nicht auf die Berufsberatung gehört habe.
Jetzt, wo du das so erzählt hast,
ist mir eingefallen, ich wollte als Junge,
so noch vor der Pubertät, also noch nicht Teenager,
noch wirklich als Kind, wollte ich immer
Taxifahrer werden. Ich weiß nicht, was da,
vielleicht einfach die Lederjacken, die coolen Lederjacken,
aber das wäre auch die komplett falsche
Entscheidung. Die coolen Holzkugeln
am Rücken. Genau.
Zur Rückenmassage. Da müsste man ja immer
mit den Leuten reden. Ist die Frage, muss man als
Taxifahrer mit den Leuten reden oder
ist es so ein Ding geworden?
Wird einem das gesagt? Ich glaube, das entscheidet sich
immer direkt in den ersten Sekunden.
Kann ja auch sein, dass B-Bike-FriseurInnen,
TaxifahrerInnen, sich genötigt
fühlen, irgendwie zu sprechen, weil sie denken,
es ist so gehandhabt. Ich finde es krass,
TaxifahrerInnen mussten ja,
bevor es jetzt seit, keine Ahnung,
10, 15 Jahren richtige
Navis gibt, mussten die ja
eigentlich aus dem Kopf wissen, wo sie hin müssen.
Ja, da war das halt noch echt krass.
Da kannte man dann halt wirklich ganz
Köln und alle Straßen. Ja, ich meine,
als TaxifahrerIn muss man sich ja auch irgendwie
so einrichten, dass es einem gemütlich ist.
Eigenes Mobiliar, eigene Musik.
Da fällt mir ein, weißt du noch, als wir das
letzte Mal Taxi gefahren sind zu diesem Geburtstag.
Und da sind wir eingestiegen
und da lief einfach der Interstellar
Soundtrack.
Ich hab's gar nicht gerafft.
Und es war mega laut und es war wirklich so,
eigentlich sind wir guter Laune eingestiegen.
Der Interstellar Soundtrack, der
schwillt dir auch so an. Es war ganz
leise am Anfang, ich hab gar nicht gerafft.
Und es wurde immer lauter, immer bedrohlicher.
So halt, wie die Musik ist mit diesen Orgeln.
Es ist halt mega episch und es ist auch
wahnsinnig melancholisch und es fasst
einen wirklich so an, es macht einen tief traurig.
Innerhalb von Sekunden, wir sind da gut gelaunt
eingestiegen, ach, wir gehen jetzt gleich auf den Geburtstag, lustig,
Nudelsalat dabei und dann sind wir losgefahren
und plötzlich wirklich die Musik
hat sich immer weiter aufgebaut, wurde immer
lauter. Der Taxifahrer hat kein Wort
gesagt und wir saßen da drin wie in
so einer kleinen Raumkapsel, wirklich.
Ich finde aber gar nicht, dass die Musik unbedingt so
melancholisch ist. Es ist mehr so, man driftet
weg, man fliegt weg und
ich habe wirklich die ganze Zeit gedacht, so in diesem
Kunstledersessel, jetzt
fliegen wir in die Zwischenwelt, in die Zwischenstelle.
In Raumzeit-Kontinuum. Ja, wirklich, jetzt heben
wir ab und dann sind wir da drin und dann kommt
Matthew McConaughey um die Ecke und weint
und mit drei Tage Bart und nimmt
uns verschwitzt in den Arm.
Aber das nehme ich tatsächlich ganz anders wahr,
weil für mich, also ich bin
wahnsinnig traurig bei dieser Musik
und wirklich innerhalb von Sekunden
wird einem einfach die Bedeutungslosigkeit
des eigenen Seins bewusst, dass man ein
Staubkorn im Universum ist, dass das Leben
mit einem Wimpernschlag vorbei ist, wir alle komplett
egal sind, das Leben überhaupt gar keinen Sinn ergibt
und das alles in einer
10-minütigen Taxifahrt und du
kommst da an und willst dich eigentlich direkt aus dem Fenster
schmalken bei deinem Gastgeber.
Er ist einfach umarmen und wir haben nicht mehr so
viel Zeit, Leute, wir müssen uns zusammen aufmachen.
Es ist so schön, dich zu sehen, wir sind bald alle tot.
Und da merkt man auch, wie deplatziert
Filmmusik an anderen Orten ist,
wenn es nicht ein Film ist.
Also im Film selber ist es komplett rund,
es passt einfach so zur Atmosphäre, aber in einem
Taxi auf dem Weg zu einer Party
ist es der komplette
Downer einfach.
Ich find's aber irgendwie auch sympathisch, weil ich mach das manchmal
auch, wenn bei mir irgendwie der Wurm drin ist,
beim Arbeiten, beim Schreiben, mach ich mir manchmal auch Musik
an, wo ich mich irgendwie ein bisschen erhabener
fühle und Offenlegung. Jetzt bei mir ist das
so von Enya Orinoko
Flow, Sail Away, das kennen
vielleicht viele.
Sail away, sail away, sail away.
Unglaublich, dass ich das jetzt hier offenlege.
Aber das pusht einen nach vorne, das Lied. Ja, und das ist für mich
das Interstellar des Kleinmannes.
Doch, doch, klar.
Das ist total motiviert.
Man schwebt davon.
Man schwebt davon.
Man schwebt aber auf eine positive Art davon.
Ich muss jetzt auch mal sagen, Hans Zimmer ist überschätzt.
Das will ich immer so einraushauen.
Oh, Hot Take, Vorsicht, Hot Take.
Der wird hier als das große Genie verkauft.
Man muss sich das, glaube ich, nicht so vorstellen, wie das in seiner Masterclass gezeigt wird,
dass der da am Klavier sitzt und dann schreibt er die Partituren und arrangiert.
Und dann kommen die Holzbläser rein und dann die Celli.
Sondern da lässt er es natürlich arrangieren.
Der schreibt hier und da vielleicht mal eine Melodie
und sagt, da muss die Mood so sein, da könnten wir vielleicht so.
Der hat ja auch einfach, das ist einfach ein Unternehmen, Hans Zimmer.
Der leitet einfach ein Unternehmen.
Ich glaube, der ist vor allem Unternehmer
und hat natürlich die Leute, die für ihn das auskomponieren.
Und man muss sagen, extrem viel abgekupfert von anderen Komponistinnen.
Ja, genau. Es gibt viele Vergleichsvideos.
Und man kann auch mal, Interstellar ist viel abgeguckt
von Philip Glass, sein Minimal Music Composer.
Nicht Minimal wie in Berliner Raves,
sondern Minimal so Steve Reich-mäßig.
Ja, und jetzt muss ich mal kurz was anmerken
für KennerInnen.
Absolutes Nischenwissen.
Aber der Interstellar-Soundtrack,
vor allem dieses epische Main-Theme,
was wir im Taxi gehört haben,
erinnert einen sehr stark an einen
anderen Song, ich glaube von diesem Komponisten,
den gerade, wie heißt der? Philip Glass.
Und ich wusste sofort, woher ich die
Melodie kenne. Und zwar
von einer alten Gilmore Girls-Folge.
Eine epische Folge. Genau, das ist das
Philip Glass-Stück, das quasi
dem Interstellar-Soundtrack zugrunde liegt.
Hans Zimmer hat dann, glaube ich, gesagt, es ist eine Hommage.
Das sage ich dann auch, wenn ich mal aus Klauka
es ist eine Hommage an Miles Davis. Es ist eine Hommage
und es ist eine richtig epische, alte
Gamer Girls Folge, lange
vor Interstellar, in der
Kirk einen experimentellen
was ist es?
Ein Film, ein Attack-Film im Bürgerzentrum
von Star Trollow. Die Entwicklung des Menschen oder sowas.
Die Evolution of the Earth
oder of the Human oder so.
Und dann macht er so einen richtig crazy Ausdruckstanz
und da läuft exakt
das Lied, was einfach eins zu eins wie
Interstellar klingt. Und das ist von diesem Komponisten.
Und es war einfach schon alles
schon vorher da. Es ist alles ein bisschen
abgewandelt worden. Eigentlich hat Kirk von Gilmore Girls
Matthew McConaughey alles vorweggenommen.
Schön, dass wir es geklärt haben.
Die Nerds da draußen, Interstellar
basiert auf C-Lydisch. Auf was?
Auf einem lydischen Tonleiter. Kann man mal ausprobieren.
Das ist wie C-Dur, aber statt F
nimmt man Fis. Also man geht 1, 2, 3,
4 und bei der vierten Note, man nimmt
die weißen Tasten und bei der vierten Note
nimmt man statt der weißen Taste die schwarze Taste
und dann hat man Fis. und das ist so dieses Schweben.
Lydisch. Ja, so eine Kirchentolleiter.
Modale Tolleiter.
Cool, kann man mal machen. Interessantes Nischenwissen
heute wieder, danke. Ja, kurz, ich weiß
nicht, ist das zu nerdig? Nee, ist doch gut für die Leute,
die es verstehen, ist es cool für die anderen, die haben wahrscheinlich
eh schon lange abgeschaltet. Ich habe auch was
geguckt, was, ich sage mal, die großen
Themen des Menschen anpackt und zwar
eine Art Dokumentation, wo es so um
Einsamkeit, Asketismus,
hat man Asketismus? Leute, die
in Askese leben? Einsiedler.
Eremiten. Eremiten.
Ich habe da draufgeklickt, weil auf dem Thumbnail
stand da, wie gehen die Einsamkeit? Da dachte ich so,
das ist genau das, was ich jetzt brauche.
Wie gehen die Einsamkeit? Und mir ist aufgefallen,
wenn man das jetzt so religiös verpackt
und spirituell,
dann ist so das Einsiedlertum, alleine leben in Ruhe, auch zum Beispiel so ein Schweigekloster,
total gesellschaftlich, würde ich sagen, noch hoch angesehen.
Es wird als Leistung gewertschätzt.
Und wenn ich jetzt hier in Köln lebe und sage, Leute, ich bleibe jetzt ein halbes Jahr einfach zu Hause und schweige,
dann denken, also sagen die Leute, sag mal, spinnst du?
Das wird dann geächtet.
Und jetzt habe ich mir überlegt, man muss eigentlich als Dreh
muss man das so spirituell, religiös
verpacken. Und meine Idee ist, man müsste
es rebranden. Genau, sehr gut.
Rebrand als Religion.
Die eigentlich keine ist, aber vielleicht kann man ja auch noch
irgendwie Geld rausschlagen, weil ich glaube, das ist die Idee
einer Religion, meine ich. Meine Frage ist,
die Zeugen Drenovas die Idee einer Religion, meine ich. Meine Frage ist erstmal, muss man... Die Zeugen-Drenovas.
Ja, so was.
Ja, genau, so was. Muss man
das beim Gewerbeabend eigentlich anmelden?
In Deutschland 100%.
Vielleicht musst du beim Amtsgericht irgendwas ausfüllen.
So, meine Frage ist jetzt, dass wir jetzt vielleicht so ein offenes
Brainstorming, wir beide machen, also
eigentlich nicht so offen, wir beide brainstormen im Moment.
Was brauchen wir für so eine Religion?
Also man braucht zum Beispiel eine Pilgerstätte.
Nicht jetzt in der Wohnung oder in seinem Zimmer, was man
hat, in der WG, sondern außerhalb.
Wo könnte man hin pilgern? Also entweder, es muss
auf jeden Fall ein Ort sein, an dem jeder seine
Ruhe hat. Also würde ich sagen, entweder Unibibliothek
Köln oder
Wüste Gobi.
Man sagt einfach, wir gehen in die Wüste.
Da allerdings schlecht ist WLAN. Wir müssten also
einmal so eine WLAN-Box da aufstellen in die Wüste. Da allerdings schlecht ist WLAN. Wir müssten also einmal so eine WLAN-Box da aufstellen
in der Wüste Gobi, dass jeder auch Empfang hat.
Aber es müsste auf jeden Fall so ein Ort sein,
wo lange, große Flächen, jeder hat viel Platz für sich.
Ikea-Parkplatz am Sonntag.
Oder das, ja.
Wenn nicht gerade Flohmarkt ist, da muss man aufpassen.
Stimmt. Leute, Hahnencamp und sowas ist da auch los manchmal.
Hunde oder was ich schon gesehen habe.
Da werden dann die Welpen von Ebay-Kleinanzeigen
verkauft.
Du lachst jetzt. Ich hab das schon gesehen hier in Köln.
Da hab ich aber auch so ferngesteuerte Fahrzeuge gesehen.
So wie Robot Wars.
Ja, das ist geil.
Ich glaube, am Sonntag auf dem Ikea-Parkplatz
That's where the magic happens.
Ich glaube, da geht einiges ab.
Ja, das könnten wir schon mal auf die Liste setzen
für Pilgerorte. Und wir bräuchten auf jeden Fall
auch ein religiöses
Gewand. Da ist ja klar, was es wird.
Das Heidscape. Das ist ja wie,
also bei buddhistischen Mönchen ist das ja dieses
orangene Gewand. Bei uns wäre das
dann halt so ein orangenes Heidscape.
Oder braun auch. Können ja auch so verschiedene, weißt du,
wie Kapuzinermönche, so verschiedene Schulen.
Und die Mönche haben ja auch immer
eine Glatze. Und wir hätten aber stattdessen
ein Noise-Canceling-Kopfhörer.
Sehr gut, sehr gut.
Jetzt Hot Take.
Jesus ist ja sowas wie ein Maskottchen für das Christentum.
Wir brauchen auch sowas.
Oh Gott, wir werden sowas von gemeldet, angezeigt, verklagt.
Jesus ist das Maskottchen der Christen.
Könnte man so sagen.
Wir brauchen jetzt auch sowas.
Was ist das Maskottchen für Drainys?
Muss es eine Person sein?
Horst Lichter?
Der ist mir jetzt so unsympathisch.
Nee, der ist auf keinen Fall.
Heide Rezepazabel?
Heide Rezepazabel.
Sankt Heide.
Die Schutzpatronin der Drinnis.
Jetzt auch wichtig, so Kloster oder Einsiederhäuschen,
die haben ja auch eine spezielle Einrichtung.
Da brauchst du vielleicht einen Brunnen, eine Weide. Was braucht eine Drinivohnung, ein Drinizimmer?
Was muss da drin sein?
WLAN. WLAN, Punkt Nummer
eins. Dann auf jeden Fall bequeme
Polstermöbel, einen guten Fernseher
oder Beamer. Die Liefer-App muss hinliefern
können. Lieferradius muss
vorhanden sein. Bodenheizung vielleicht.
Ist das zu viel
gefordert? Eigentlich reicht das ja schon, oder?
80 Quadratmeter, drei Zimmer,
eigenes Bad auf jeden Fall.
Ja, jede Bewohnerin im Haus
muss ein eigenes Bad haben.
Und man ist ja nur alleine, oder?
Je nachdem, weiß ich noch nicht.
Also wenn sich drin die Paare finden,
können die doch auch zu zweit,
zwei Siedler.
Ich finde, das reicht eigentlich in Mobile, ja.
Das Essen kann man ja dann bestellen.
Oder es wird einem halt gebracht,
wie bei manchen Mönchen und Heiligen Leuten.
Kriegen ja auch so Opfergaben.
Kriegen Essen gebracht.
Das habe ich gesehen.
In der Doku war auch einer, der hat auf dem Berg gelebt,
schon seit 60 Jahren.
Und der hat das mit dem Heiligtum komplett drauf.
Der weiß hier das A und O, wie das geht hier.
Zack, zack, zack.
Und die Leute kommen auf jeden Fall zu dem hoch.
Jeden Tag kommt jemand hoch und lässt sich segnen von dem.
Und die Person, die hochkommt, nimmt auch immer ein Essen mit.
Also der Typ lebt seit 60 Jahren alleine und er kriegt auch noch gratis Essen.
Er muss nur hier einmal so absegnen und ciao, gutes Leben.
Aber meine Frage, darf man dann da auch Essenswünsche äußern
oder ist das dann zu dreist? Geht das zu weit?
Man kann ja eigentlich sagen, ja, Peter, du kannst morgen vorbeikommen zum Segeln.
Aber bitte ohne Zwiebeln.
Bitte ohne Zwiebeln.
Ich weiß ja nicht, darf man sich das aussuchen,
wenn man so ein Opfergabenessen kriegt?
Also bei der Religion, wo wir jetzt dran sind,
dürfte man das.
Die Frage ist, wer kommt denn da?
Hat denn jemand Bock, vorbeizukommen?
Ich glaube halt nicht.
Das ist das Problem.
Ja, das ist vielleicht das Problem,
dass es nicht so beliebt ist.
Da hapert es dann auch mit der Finanzierung.
Naja, vielleicht ist unsere Religionsidee noch nicht so
fortgeschritten. Wir sollten dann nochmal
in ein zweites Sit-In gehen und nochmal
ein bisschen im offenen Brainstorming überlegen,
wie wir unser Design rebranden.
Vielleicht gehen wir einfach zur Berufsberatung.
Die schlägt uns
dann einen ganz anderen Weg vor.
Ich finde, ich habe heute wieder viel gelernt.
Ich konnte meine Aggressionen loswerden.
Das geht raus an dich, Lete.
Wir werden dich finden.
Vielleicht kennt ja jemanden, der Lete heißt
und oft Mario Kart spielt.
Wir wüssten gern, wer Lete ist.
Und wenn ich dich dann gefunden habe, Lete,
dann werde ich dir mal sagen, was du für ein Arschloch bist.
Und zweitens, was du machst,
was dein Geheimnis ist,
damit ich auch so ein Arschloch werden kann.
Das gefällt mir
sehr gut. Wir müssen jetzt auch wieder
los, wir müssen nämlich weiter ins Training
wieder einsteigen. Und ich gehe gleich noch in den Supermarkt
und spreche wieder ein paar Leute an und small talk
mit denen hier raus. Chris, du bist nicht mehr der
Alte, ganz ehrlich. It's a new me.
Ich bin rebranded und du hast es vorhin genannt.
Rebranded. Ja, also
viele Grüße von euren zwei Siedlern.
Wir sind jetzt raus und freuen uns auf euch nächste Woche wieder.
Bleibt drin und bleibt gesund.
Bis dann. Tschüss.
Tschüss.