DRINNIES - Mit Kopier-Peter in der Mittelalterbubble
Episode Date: December 7, 2020Arbeit nervt! Giulia berichtet von ihrer Karriere als Porzellan-Bemalerin bei „Sturm der Liebe“, Chris gibt Tipps, wie man während der Arbeit heimlich Podcasts hört. Die beste Folge DRINNIES, di...e es je gab.Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Hallo, da sind wir wieder, Drinnis.
Die zweite Folge schon.
Und Julia, ich muss sagen, ich fand die erste Folge,
ich habe sie mir nochmal angehört,
natürlich um mich wahnsinnig zu schämen über mich,
aber ich fand, du hast wahnsinnig brilliert.
Du hast eine sehr gute Stimme.
Das muss ich jetzt dich mal löblich erwähnen.
Danke.
Ich muss sagen, ich habe
wirklich, also ich möchte jetzt nicht angeben, aber ich
hatte mal an der Uni,
ich habe mal irgendwann studiert
und ich hatte ein Seminar im ersten
Semester Medienkompetenz
Ton.
Was hast du da gelernt?
Also offiziell habe ich gelernt,
warst du dann in Abbey Roads?
Ja, ich war in den Abbey Roads Studios
und ich habe offiziell gelernt,
wie man ein Hörbuch oder ein Hörspiel aufnimmt.
Aha. Also schreibt,
aufnimmt und halt auch schneidet
und so ein Kram. Und wie geht das?
Habe ich alles wieder vergessen. Okay. Aber
der Professor, der das geleitet hat,
der war so ein bisschen komisch, der konnte mich auch nicht leiden.
Aber das war das einzige Mal,
dass ich an der Uni brilliert habe. Ich hab mir wirklich
ein richtig gutes, kurzes
Hörspiel ausgedacht und da war sogar ein Kind dabei,
das Spanisch gesprochen hat. Das war wirklich
komplett wild. Ich hab mir richtig Mühe gegeben.
Hast du die Sprechrollen gemacht?
Nein, ich hatte wirklich ein kleines
peruanisches Kind, das Spanisch gesprochen hat.
Wo hast du das gefunden?
eBay Kleinanzeigen oder wo?
Das hat in einem Nachbardorf gewohnt und ich kannte die über Ecken.
Und das war total cool, weil die hatte auch so schauspielerische Fähigkeiten,
obwohl die noch sehr jung war.
Und die hat dann das für mich eingesprochen.
Jedenfalls habe ich mir viel mehr Mühe gegeben,
als man eigentlich hätte müssen.
Und ich habe auch eine Rolle gesprochen in dem Hörspiel.
Und als ich das abgegeben habe,
hat der Professor, der mir eigentlich
nicht so freundlich gesinnt war,
hat er zu mir gesagt,
Frau Becker, Sie sollten mit Ihrer Stimme was machen.
Also ich habe mir das jetzt angehört und ich würde
sagen, das passt sehr gut
entweder in den Bereich Erotik
oder in den Bereich Horror.
Das hat er ernst gemeint.
Er hat es ernst gemeint.
Ich bin entweder Horror oder Erotik.
Und ich würde sagen,
unser Podcast ist eigentlich die Mischung aus beiden, oder?
Die gesunde Mischung aus Horror und Erotik.
Das fand ich schon ein bisschen strange.
Bisschen übergriffig, oder?
Fast auch übergriffig.
Ich weiß nicht, ich finde es irgendwie seltsam,
das einer jungen Studentin im ersten Semester zu sagen.
Aber gut, vielleicht war es einfach seine fachmännische Meinung
zu meiner Stimme.
Ich weiß ja nicht, wie seht ihr das?
Schreibt es uns in die Podcast-Bewertung.
Horror oder Erotik?
Ja, ich finde, es hat wirklich von beiden einen guten Anteil dabei.
Wir müssen ein bisschen mehr Sex reinbringen vielleicht noch.
Vielleicht machen wir die nächste Folge.
Die große Sex-Abenteuer-Folge.
Ich habe
das Bedürfnis, mit dir über etwas zu sprechen.
Und zwar ist mir nach der letzten Folge
bewusst geworden, dass ich schon
diverse Jobs hatte,
bevor ich den Job hatte, den ich jetzt habe,
wo ich extrem
darunter gelitten habe, dass ich der
einzige Drinny war, den es gab.
Also mein erster richtiger, nicht nur Lohnarbeitsjob,
sondern ich wollte gucken, ob ich da reinpasse.
Das war direkt nach der Schule.
Und ich wollte unbedingt aus meinem Kaff raus.
Also wie meinst du reinpassen?
Ob ich in die Branche?
Physisch auch, aber auch, ob ich in die Branche so reinpasse.
Ja, weil das Physische würde ich dann
auch kennen.
Also ich wollte jedenfalls aus dem Kaff raus.
Verstehe ich gut. Und ich wollte unbedingt
zum Fernsehen. Ich dachte,
da kann man bestimmt geile Sachen machen.
Was ist natürlich der erste Schritt?
Was macht man, wenn man denkt, man will zum
Fernsehen gehen? Ist doch klar, man geht
zu Sturm der Liebe.
Der Telenovela von ARD.
Jeden Tag 15.10 Uhr.
Stabile Quote.
Direkt nach dem Mittagsschlaf, muss man sagen.
Ja, meine Oma hat das, also ich glaube,
die guckt das immer noch jeden Tag. Das ist einfach
richtig krass.
Meine guckt das, glaube ich, auch.
Das ist direkt nach dem Mittagsschlaf.
Und wenn man genau darauf achtet,
Baris Ferrar ist ja auch so ein Erfolgsschlager.
Läuft, glaube ich, auch um 15.05 Uhr direkt nach dem Mittagsschlaf.
Ist das die direkte Konkurrenz von Sturm der Liebe?
Ja, ich glaube schon.
Boah, da würde mich aber jetzt wirklich interessieren,
wie die Quoten von Sturm der Liebe sind seit Baris Firas.
Aber gut, das ist eine andere Frage.
Als ich da war, waren die Quoten von Sturm der Liebe sehr gut.
Ich bin, wie gesagt, zu Sturm der Liebe gegangen, weil ich dachte,
da kann ich einfach mal lernen, wie das
so generell einfach ist. Und ich
habe dann ein Praktikum gemacht, ich habe mich da beworben
und dann habe ich dann ein Praktikum gemacht
in der Dramaturgie von Sturm der Liebe.
Es gibt tatsächlich eine Dramaturgie bei Sturm
der Liebe. Es ist eine Riesenabteilung
mit mehreren AutorInnen und da werden
die Drehbücher geschrieben und
der Plot wird erstellt
über Monate hinweg.
Ja krass, ne, eigentlich. Eine krasse Maschinerie
und oben sind
die Büros, wo man schreibt und unten ist das
Studio, wo alles gedreht wird
und da wird jeden Tag von 8 bis 8
durchgedreht, also wirklich
richtig krass Akkordarbeit.
So, ich war da Praktikantin
und ich dachte so, boah, krass, da lerne ich Drehbuch schreiben im Akkordarbeit. So, ich war da Praktikantin und ich dachte so,
boah, krass, da lerne ich Drehbuchschreiben
im Akkord, da lerne ich
irgendwie charakterisieren, plotten,
Outline schreiben, sowas alles.
Und es war dann so eine klassische
Sache mit, du machst bitte die
Kaffeemaschine sauber und
darf dann mal was für die Autoren
so recherchieren.
Was googeln eigentlich.
Oder noch, was wirklich das Allerschlimmste war.
Und da muss ich jetzt direkt auf diese Drinisache zu sprechen kommen.
Ich war da mit einer Frau natürlich in einem Büro.
Ich hatte kein eigenes Büro.
Ich war bei der Redaktionsleitung oder ich weiß gar nicht, was sie war.
Auf jeden Fall habe ich neben ihr gesessen und ich musste in ihrer Anwesenheit Telefonate zu Recherchezwecken führen.
Wir haben ja schon darüber gesprochen,
wie wir es finden zu telefonieren.
Aber dann, wenn du dann konkret
den Auftrag bekommst von einem
Autor, der dir sagt,
Julia, kannst du mal bitte rausfinden,
ob das realistisch ist, dass jemand
mit 34 an einem
Herzklabaster stirbt, während er
mit einer Stelze über keine Ahnung was...
Zur Schwiegermutter fährt und mit ihr streitet.
Ja, keine Ahnung.
Also wirklich so richtig spezifische, schwierige Fragen,
die auch so sich lächerlich anhören,
wenn du sie ja schon aussprichst.
Aber in welchem Tonfall haben Sie diese Anfragen komplett ernst?
Komplett ernst, weil das ist natürlich für die mega ernst.
Das müssen Sie jetzt dringend wissen.
Und ich musste dann irgendwie beim Kardiologen in Schwabing anrufen
und fragen, können Sie mir sagen, ob das wahrscheinlich ist,
wenn Tante Erna sich mit Silke trifft auf Stelzen,
ob die dann irgendwie ein Hirnaneurysma kriegen kann.
Und das war so peinlich, das war wirklich das allerpeinlichste.
Ich wusste manchmal gar nicht,
was ich da überhaupt sagen sollte.
Und da hat permanent eine Frau neben mir gesessen,
die dann immer so mit einem Ohr mitgelascht hat
und sich wahrscheinlich immer so die Augen verdrängen.
Oh Gott, die kann ja nicht mal richtig telefonieren.
Das war wirklich ultimativ
demütigend.
Nach welchen Kriterien hast du dann
die ÄrztInnen angerufen? Hast du so
lange die Leute angerufen, bis sie gesagt haben, ja,
das ist möglich? Oder wie hast du das,
also hast du so lange gesucht, bis du jemanden
findest, der so ein bisschen shady unterwegs ist
und sagt, ja klar, das ist
möglich, dass das so ist, um
natürlich deinen zukünftigen ArbeitgeberInnen
zu gefallen? Oder wie hast du das gemacht?
Nein, ich hatte auch nie das Bedürfnis,
dass ich irgendjemandem zu gefallen habe. Oder gibt es so Fernseherzten, die man da fragt?
Ich glaube, ich bin absolut schlecht
in Business-Sachen, weil ich noch nie das Bedürfnis
hatte, einem Arbeitgeber zu gefallen.
Das ist wirklich so. Ich habe dann angerufen
und dann haben die gesagt, nee, das geht nicht, das ist totaler
Quatsch. Und dann habe ich das so weitergegeben,
eins zu eins. Das geht nicht, das ist totaler Quatsch.
Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich
da niemanden haben wollte. Mega-Downer, Julia Becker,
mega-Downer. Seit die da ist, funktioniert gar nichts mehr bei uns.
Die Leute sterben
einfach nicht mehr in unserer Serie.
Jedenfalls
musste ich dann auch immer die Schnittchen
auf den Konferenzstil stellen, wenn die Autoren
wieder Konferenz hatten.
Und ich sollte ab und zu
mal Drehbücher an die Schauspieler
geben und vom Kopierraum holen.
Und da war ich ja schon fast dankbar,
weil dann konnte ich so ein bisschen rumlaufen alleine
und das war halt im anderen Gebäude, der Kopierraum,
und dann konnte ich da hin und so.
Und das war das Geilste.
Es gab wirklich jemanden, der nur fürs Kopieren angestellt war.
Es war so ein Raum, da standen so fünf riesige Kopierer drin,
also wirklich richtig krasse Dinger, die so
im Sekundentakt eine Seite pro Sekunde
die Drehbücher gedruckt haben. Das war halt
auch echt krass, weil dann so eine
Version ging raus, wurde
kopiert, gedruckt und fünf Sekunden
später wurde eine Änderung vorgenommen,
alles weg und alles nochmal neu gedruckt.
Und so ging das den ganzen Tag. Wo ist das Papier gelandet?
Wurde es recycelt oder
verbrannt hinterm Haus?
Ich möchte dazu nicht Stellung beziehen,
ich will jetzt auch keine Falschaussagen machen,
aber es gab eine Person, die nur dafür angestellt war,
die Drehbücher zu kopieren.
Den ganzen Tag im Kopierraum, wo ein schrecklicher Lärm war,
ist er die ganze Zeit im Kreis gelaufen,
von Kopierer zu Kopierer und hat die dann quasi zusammengeheftet
und gestapelt und geordnet.
Hast du diese Person dann gesehen?
Ich habe die Person öfter
gesehen, weil ich öfter da die
Drehbücher abgeholt habe. Und wie
sah die Person aus? War sie glücklich,
würdest du sagen? Ist sie aufgeblüht
in ihrem Job?
Natürlich nicht, weil das einfach ein richtiger Scheißjob
ist, aber ich nenne
jetzt mal Peter. Peter war
mega nett und
es war immer mega lustig, weil er hat sich total gefreut,
wenn jemand mal vorbeikommt in seinen Gruppierraum.
Wahrscheinlich auch ein Dreh, ne?
Und ich hab dann auch immer so
mit ihm gequatscht, weil man ist ja dann auch so verbündet,
wenn man irgendwie so auf 400-Euro-Basis irgendwo
da so schuftet. Dann haben wir uns halt
immer voll oft unterhalten und der hat halt
mir auch unter der Hand angeboten,
weil er ja auch noch nebenher
wohlbemerkt Heilpraktiker ist, dass er mich mal einrenken kann unter der Hand angeboten, weil er ja auch noch nebenher wohlbemerkt Heilpraktiker
ist, dass er mich mal einrenken
kann unter der Hand. Nein, wirklich?
Doch, nein. Doch,
Peter Werner.
Peter. Werner Rüdiger, wie auch immer
ich weiß schon gar nicht mehr richtig genau,
aber er war
wirklich nett, aber er hat dann auch
so dubiose Angebote, kommst du mal zu mir,
meine Praxis ist in meiner Wohnung. Ja klar. Das kann ich mal unter der Hand einrenken. Und übrigens, da steht noch eine Videokamera, aber er hat dann auch so dubiose Angebote. Kommst du mal zu mir, meine Praxis ist in meiner Wohnung.
Ja klar.
Das kann ich mal unter der Hand einrechnen.
Da steht noch eine Videokamera, aber das ist normal.
Das mache ich immer.
Das ist für eine Schulung.
Zum Evaluieren.
Ja, auf jeden Fall.
Das war aber noch so unterhaltsam, weil er war irgendwie cool
und der hat nicht so einen Druck gemacht.
Da war halt so ein tierischer Druck, dieser Fernsehdruck,
dieser unangenehme Fernsehdruck.
Wenn du jeden Tag liefern musst, ist einfach so ein komischer Druck und alle Fernsehdruck, dieser unangenehme Fernsehdruck, wenn du jeden Tag liefern musst, ist einfach
so ein komischer Druck und alle werden plötzlich
unfreundlich zueinander und so.
Es war nicht so angenehm so. Jedenfalls,
nachdem ich dieses
Praktikum im Drehbuch
vollendet hatte,
war mir klar, okay, jetzt ist das
Praktikum vorbei und eigentlich hätte ich
dann aus München wieder zurück in meinen
Kaff gemusst, weil ich hatte ja noch nichts im Anschluss.
Es hat noch keine Uni oder so,
ging noch nicht los und ich wollte es unbedingt
verlängern, aber es gab schon eine Nachfolgerin
für mich, weil ich natürlich jetzt nicht so
krass ambitioniert
unterwegs war da in diesem
Kaffeemaschinen-Business.
Und dann bin ich einfach runtergegangen,
das weiß ich noch genau, in die
Ausstattung, Szenenbild, und hab einfach gefragt, könnt ihr noch jemanden gebrauchen?
Ich wollte eigentlich noch mein Praktikum verlängern.
Und dann meinten die so, ja, wir brauchen gerade wirklich jemanden.
Und dann habe ich gesagt, ja, supi, dann mache ich jetzt hier weiter.
Und dann habe ich noch drei Monate drangehängt im Szenenbild.
Einfach so?
Einfach so.
Es ging dann schnell.
Ich wollte auch mal,
ehrlicherweise wollte ich auch mal so ein bisschen da reingucken,
ob mich das vielleicht interessiert.
Aber hauptsächlich war das einfach, weil ich in München
bleiben wollte. Ich hatte dann zu dem Zeitpunkt auch
ein besseres WG-Zimmer und es hat
mir einfach besser gefallen in München
als in meinem Café. Ich wollte einfach überall sein.
Also das ist schon was heiß, wenn es dir in München besser
gefällt als woanders.
Und was musstest du dann machen?
Diese ganzen Sets einrichten, damit sie aussehen wie ein Möbelkatalog?
Ja, also das war richtig krass.
Weil dieses Studio, wo das gedreht wird,
das ist ja Raum an Raum quasi.
Jeder Raum aus jeder Szene ist aneinander gebaut.
Dass die quasi in 360-Grad-Drehungen angeordnet sind,
dass die einfach so rumfahren können mit der Kamera.
Auch auf so einer Platte?
Nee, das nicht.
Aber dass sie dann so ohne Probleme quasi einfach tagsüber
einmal komplett rumfahren können und jeden Raum einmal bespielen.
Und das war halt richtig heftig,
weil während in der einen Szenerie drei Meter entfernt
eine Szene gedreht wurde und absolute Ruhe herrschen musste,
musstest du in dem Raum daneben,
wo wirklich nur eine Pappwand dazwischen war,
ein komplettes Hotelrestaurant eindecken.
Und ich bin halt nicht dafür bekannt,
dass ich irgendwie mega feinfühlig und leise bin.
Und ich bin halt auch echt ein Dursel, ne?
Und dann hab ich da halt gearbeitet.
Und es war, glaube ich, schon am ersten Arbeitstag,
dass es hieß, ja, deck mal bitte das Hotelrestaurant ein.
Jetzt muss ich mal kurz fragen.
Ist das ein fester Ort in der Sturm der Liebe-Blase?
Also das ist immer ein fester Punkt.
Es spielt in diesem Hotel.
Was ist das für ein Hotel?
Drei Sterne oder fünf?
Nein, fünf. Das ist ein richtig krasses Hotel.
Das ist ein richtig krasses Schloss.
Dann auch viel Besteck.
Ja, es war wirklich so. Viele Gläser.
Genau, so sechs Gabeln, sechs Messer und
vier Gläser. Der Klärfaktor war hoch.
Ultimativer Klärfaktor.
Und du stehst dann wirklich da so
voll am Zittern, hast dann so
Samthandschuhe schon an, damit das auch keine Fettflecken
oder so gibt und dann musst du
wirklich so schleichend, während
daneben dran, absolute Ruhe,
jetzt wird gedreht und du denkst dir so, ach du Scheiße,
ach du Scheiße und du hast auch noch diesen Zeitdruck,
du weißt, in zehn Minuten
wandern die rüber in dein Set
und dann muss das ganze Hotelrestaurant
eingedeckt sein und dann machst du ganz
schnell, aber ganz leise, versuchst du die Sachen dann hier und dann wirklich das ganze Hotelrestaurant eingedeckt sein. Und dann machst du ganz schnell, aber ganz leise,
versuchst du die Sachen dann hier.
Und dann wirklich, ich war zum Scheitern verurteilt.
Das war dann wirklich so, von drüben hörte man nur so,
Dr. Michael Niederbühl, mein Sohn ist mein Vater.
Und gleichzeitig ich da drüben so, clear, boom, batsch.
Ich habe alles fallen gelassen, was überhaupt ging.
Ich habe schon Gläser zersplittert am ersten Tag.
Das war wirklich ultimativ unangenehm.
Und dann Abbruch, oder was? Abbruch vom Dreh.
Ich hab alles irgendwie blockiert,
den ganzen Dreh. Alle waren angepisst.
Und da hab ich schon direkt gemerkt,
schon direkt am ersten Tag, ach du Scheiße.
Aber du hattest noch drei Monate.
Ich hatte noch drei Monate. Scheiße, ja.
Und dann wurde ich mal mit auf eine Locationsuche
geschickt. Ich glaub, das war dann so, komm, ins Studio können wir die nicht mehr lassen. Und dann wurde ich mal mit auf eine Locationsuche geschickt.
Ich glaube, es war dann so, komm, im Studio können wir die nicht mehr lassen.
Jetzt suchst du mal eine Location.
Raus in den Wald.
Das war das einzig Geile.
Geh mal 100 Kilometer in dieselbe Richtung geradeaus.
Es war wirklich in den Wald.
Sie haben wirklich gesagt, wir brauchen eine Location für eine romantische Schlittenfahrt.
Ein Hügel oder was?
Wir sind dann halt irgendwie mit dem Auto wirklich so
50 Kilometer von München südlich und dann bist du halt,
wir waren dann irgendwann am Schliersee, das war halt
total geil. Moment, aber wie sieht eine
romantische Schlittenfahrt aus?
Mit Kerzenlicht auf dem Schlitten oder was?
Die sitzen dann auf dem Schlitten und küssen
sich und dann sind da irgendwie, keine Ahnung,
irgendwelche Kerzen in irgendwelchen Gläsern.
Ich habe die Szene auch nie gesehen, ich habe nur die Location quasi rausgesucht.
Aber irgendwann, ich weiß nicht, ob es bei der Location-Suche auch nicht gereicht hat,
aber relativ früh in meinem Praktikum im Szenenbild haben sie mich dann in den Szenenbild-Container gesteckt,
weil die hatten kein richtiges Büro, nur einen Container.
Da war auch keine richtige Heizung.
Deswegen hatten alle immer so dicke Daunen ja gerade.
Und mit gesteckt, reingesteckt meinst du verbannt?
Wirklich verbannt.
In das Verlies, ne?
Und meine Aufgabe war es dann, drei Monate lang,
alles Geschirr, was sie hatten, von Willeroy und Boch,
unten das Logo mit so weißer Farbe zu übermalen,
damit man es im Fernsehen auf keinen Fall sieht.
Was wirklich, man sieht es eh nicht,
weil niemand mal den Teller so in die Kamera hält.
Das war wirklich so eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.
Es tut mir auch im Nachhinein total leid,
dass ich so untalentiert bin, was
Szenenbild angeht. Aber ich habe dann wirklich
drei Monate immer in diesem Container gesessen.
Ich habe mir dann so eine kleine Standheizung
aufgebaut und dann habe ich immer mit einem
Pinsel die Teller und Tassen unten
angemalt. Und irgendwie,
das ist das, was die Essenz
aus der ganzen Sache, irgendwie hat mir
das total gefallen.
Das hat mir eigentlich am meisten gefallen an der ganzen
Sache. Weil ich hab dann immer so mitbekommen,
was die anderen so gequatscht haben, was so
abging. Ich hab dann so den Gossip
vom Dreh und so mitbekommen. Aber ich hab da
immer schön in meiner Stube gesessen und
hab das ganze Porzellan bemalt.
Und es war irgendwie so meditativ und ich hatte
richtig Spaß und ich hab mir so eine Musik angemacht
und das Geilste ist, alle haben mich in Ruhe
gelassen. Es war so schön. Ja, ich
mochte das auch total, wenn ich irgendwo einen Job gemacht
habe und dann war die Arbeit vielleicht
mega hart und immer im Team und man
muss viel kommunizieren und dann kam irgendwann mal
so die Frage, hey, wir hätten hier
2000 Umschläge, die eingetütet
werden müssen mit irgendeinem Brief und dann war ich immer der Erste, der gesagt hat, ich mach das, weil dann wusste ich, okay, wir hätten hier 2000 Umschläge, die eingetütet werden müssen mit irgendeinem Brief und dann
war ich immer der Erste, der gesagt hat, ich mach das, weil dann wusste
ich, okay, die nächste Woche oder die
nächsten zwei Tage bin ich einfach alleine und kann
das machen und Musik hören und ich
muss nicht mit jemandem sprechen. Das sind doch die besten
Jobs. Das ist so geil. Also ich wäre eigentlich Kopierpeter
in der Geschichte.
Ohne die Praxis
in der Runde.
Ja, aber da habe ich auch noch mal gemerkt,
dass ich ein Drinni bin und dass es echt ganz okay ist.
Jan, ich möchte jetzt noch mal ein Stichwort anknüpfen von vorhin,
nämlich meine Oma, die guckt ja Sturm der Liebe wirklich auch jeden Tag.
Meine auch.
Nach Mittagsschlaf um 15 Uhr oder wann, ne?
10 nach 3 hast du, glaube ich, gesagt.
Und ich habe aber erst kürzlich rausgefunden,
dass meine Oma auch ein Riesengefälle in ihrem TV-Programm
hat, dass sie immer guckt. Nämlich auf der einen Seite
ist es Sturm der Liebe. Ja. Und kürzlich
habe ich rausgefunden, dass sie auch liebend gerne Boxkämpfe
guckt. Also spätabends.
Das ist geil. Momentan
ja wahrscheinlich nicht, aber das hat sie
mir so von... 23.15 Uhr boxen.
Ja, hammermäßig. Auch so, dann, weißt du,
so kleine... Ist sie so lange wach? Ja.
Sowieso, die hat ja nichts vor am nächsten Morgen.
Und sie hat auch erzählt,
dass sie letztens in einen Wrestling-Kampf reingeraten ist.
Also nicht sie selber, nicht im Kampf, aber als Zuschauerin.
Und zwar, sie dachte, es wäre ein Boxkampf,
nämlich ein Einkaufszentrum in der Stadt, wo sie wohnt,
in einem kleinen Städtchen in Österreich.
Und das war ganz komisch, weil sie hat gesagt,
sie hat gelesen Catchen.
Und mit Catchen hat sie das mit Boxeln verwechselt.
Aber eigentlich war es wohl Wrestling.
Wrestling im Einkaufszentrum?
Ich weiß auch nicht, was das für eine...
Österreich, was ist los?
Und sie hat gesagt, am Anfang war es komisch.
Sie kannte es alles nicht.
Die haben so rumgebrüllt die ganze Zeit.
Aber danach fand sie es richtig toll. Aber sie wusste dann auch nicht mehr, wer
gewonnen hat. Aber checkt sie das
Wrestling, dass es so ein Schauspiel ist oder
nimmt sie das alles sehr ernst? Bin mir ehrlich
gesagt nicht sicher. Und ich habe mir auch
nicht mich getraut. Lass sie doch
einfach in dem Glauben. Ja, denke ich auch.
Ist doch auch dann mehr, es ist doch unterhaltsamer,
wenn man denkt, das ist echt, oder?
Auf jeden Fall ist sie schon sehr lange Boxfan wohl.
Und jetzt macht auch das Sinn,
dass sie mir mal die Story erzählt hat vor ein paar Jahren,
dass sie nämlich einen sehr bekannten Boxer getroffen hat.
Aber ich fange andersrum an.
Sie wohnt nämlich in der Nähe vom Bierhof Stangelwerth.
Und das ist so ein, ich weiß gar nicht,
so ein Spa-Resort für Promis und Reiche und solche,
die meinen, sie seien reich oder prominent.
Und die gehen da hin.
Und sie wohnt in der Nähe und sie hat eine Jahreskarte für so ein, ich glaube, ein Erlebnisbad, wo sie immer schwimmen geht, wegen der Hüfte.
Jetzt glaube ich auch nicht mehr.
Aber früher hat sie das gemacht und sie ging da wirklich, glaube ich, jeden zweiten Tag hin.
Also sie war richtig oft da.
Und eines Tages war sie da am Schwimmen und nach dem Schwimmen geht sie immer in diesen Spa-Bereich,
wo es irgendwie noch Sauna gibt und so
Sprudelbäder.
In den geilen Bereich. Genau,
in den geilen Bereich, für die Gelenke natürlich.
Wie man immer sagt.
Da ist sie also rüber geschwommen und dann hat sie gesehen
abgesperrt. Und es war auch niemand da,
ganz komisch. Und sie dachte so, hä, warum ist da
niemand? Aber es stand auch nicht,
warum abgesperrt ist. Sie ist dann
unten durchgetaucht und ist dann in dieses
Sprudelbad rein und hat sich da gemütlich
gemacht in diesem Jacuzzi.
Und auf einmal ist sie ihr aufgefallen
oder ist sie eingeleuchtet, warum da
abgesperrt war, weil dann kam
ein Mann, den sie sehr gut kannte.
Nämlich einer der Klitschko-Brüder
mit seinen Bodyguards.
Und sie war erst erschrocken, aber dachte
dann, okay, es ist wegen ihm abgesperrt,
aber ich habe ja eine Jahreskarte, warum soll ich
denn hier auch raus?
Klitschko ist gekommen mit seinen Bodyguards
und hat sich einfach zu ihr gesetzt und
die haben sich so angeguckt, aber ich meine,
das ist eine alte Frau, was will sie ihm tun?
Und dann hat sie mit ihm,
sie hat, glaube ich, ihn gefragt, ob sie gehen soll
und dann hat er gesagt, nee, bleiben Sie doch, ist doch nett. Und dann hatten sie so einen Smalltalk. Ehrenmann. Und ich glaube, dasäder gar nicht so sehr. Und dann, wenn ich da
sehen würde, dass da so
zehn muskulöse Männer kommen,
würde ich abtauchen wahrscheinlich. Abtauchen und
wegschnorcheln.
Aber cool für deine Oma. Ja, cool für sie.
Ich glaube, wir sollten jetzt mal wieder
langsam unsere Rubrik bringen
und zwar den Introvert-Tipp.
Introvert-Tipp. Bei meinem Introvert-Tipp. Introvert-Tipp.
Bei meinem Introvert-Tipp geht es diese Woche um Einkaufen im Supermarkt.
Und zwar habe ich das letztens beobachtet in der Schlange an einer älteren Frau vor mir.
Und zwar habe ich gesehen, wie sie ihren ganzen Einkaufswagen vor mir umgeräumt hat, als sie noch in der Schlange stand.
Also sie hat noch nicht aufgelegt.
Und zwar hat sie das Gemüse ganz nach unten gemacht und hat dann, als sie aufgelegt hat, erstmal alles andere aufgelegt und zum Schluss das Gemüse. Und ich habe mir so gedacht, warum macht sie das wohl? Erst das alles noch umräumen, sie könnte doch einfach die Sachen auf das Band legen. klug ist und wahrscheinlich das schon über Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte antrainiert hat und sich genau
das Konzept überlegt hat, was wann
auf das Band kommt. Und zwar hat sie
das wohl gemacht, ist meine Schlussfolgerung.
Ich habe sie nicht angesprochen. Ich wollte ihr auch nicht
zu nahe treten. Sie hat das gemacht,
weil das Gemüse, wenn das Gemüse
am Ende kommt, wird das nämlich noch gewogen
im Supermarkt. Und dadurch
macht sie Zeit gut,
wo sie dann in der Zeit einpacken
kann. Also eine ältere
Frau, vielleicht sehr gestresst, ich bin
auf jeden Fall immer gestresst an der Kasse, wenn ich
da einpacken muss und einen Wocheneinkauf oder so
mache. Ja, belastend. Und sie hat
einfach genau die Lösung dafür.
Ein Boss fürs Bezahlen.
Sie hat also dann in der Zeit, wo
der Kassierer noch
das Gemüse gewogen hat, konnte sie in Ruhe weiter in ihrem Tempo einpacken und war nicht gestresst und auch krass war. Sie hat alles genau fertig eingepackt gehabt, als der Kassierer gesagt hat, bitte jetzt 90 Euro mir überweisen.
die KassiererInnen ja noch in so einem Katalog nach einer Gemüse- oder
Obstsorte suchen,
weil sie das nicht direkt erkennen und auch nicht wissen,
ob das jetzt Bio ist oder nicht oder so.
Und dann müssen sie voll oft nochmal in diesem Katalog,
in diesen Plastikdingern nachgucken.
Und da gewinnt man nochmal extra Zeit.
Genau, und darum denke ich mir, wenn ich jetzt
in den Supermarkt gehe und ich kaufe mir
Chips, ich kaufe mir Kinderschokolade,
ich kaufe mir Rittersport, ich kaufe mir
Milka und zwei Pulmen Pfanneneistee,
kaufe ich mir noch irgendein spezielles Gemüse,
was die Leute an der Kasse nicht kennen,
damit sie sehr lange und im besten Falle sogar noch einmal
quer durch den Supermarkt rufen müssen.
Was ist das denn hier?
Eine Bio-Kumquat.
Was ist das denn für eine Nummer?
Was wäre ein gutes Gemüse, was man nicht kennt?
Es müsste irgendwie was sein, was man
sehr selten eh schon benutzt, aber
dann noch die Bio-Version davon.
Ja, kommt raus, ich kenne einfach gar kein Gemüse.
Eine Kurkuma ist ein Gemüse.
Curry.
Salz. Pfeffer.
Naja, also sehr guter
Tipp, finde ich. Und die Frau hat
absolut begriffen, wie es funktioniert. Auch für die
Leute hinter ihr dann weniger stressig.
Also wenn ihr gestresst seid
beim Anpacken an der Kasse,
kauft einfach irgendein Gemüse,
was ihr nicht kennt, legt es
ganz hinten aufs Band und ihr macht wichtige
Sekunden wieder gut, in denen
ihr einpacken könnt. Ein Service
von Trinis.
Introvertip
Übrigens, Leute,
suchen wir immer noch den
Drinni des Monats. Wir haben ja eine
Rubrik und wir haben ja versprochen,
dass wir den absoluten Oberdrinni
jeden Monat einmal küren
für die absolut drinnigste
Aktion seines Lebens,
sprich das introvertierteste,
was er je gemacht hat, er oder sie.
Und das kann wirklich
alles sein. Wir sind da total offen.
Wir freuen uns auch von Leuten zu hören,
die noch krassere Sachen nicht erleben
als wir.
Schreibt uns doch einfach mal
entweder an
info-at-drinis.de
oder halt auf unseren Social Media
Kanälen, die ihr ja wahrscheinlich irgendwo schon mal rumfliegen habt sehen.
Sprich Instagram.
Instagram, was auch immer, Twitter.
Und schreibt uns doch einfach mal,
was ist das Introvertierteste, was du je gemacht hast.
Und vielleicht hast du eine Chance,
Drinis des Monats zu werden.
Dann wird dich hier Ruhm und Glanz erwarten.
Und Julie hat versprochen, ein wunderbares Geschenk, was man als
Trinni gebrauchen kann. Ich werde ein Geschenk
auftreiben und ich werde es
persönlich zur Post bringen und
an den Trinni des Monats verschicken. Und das
soll was heißen, weil ich muss dafür wirklich
zur Post gehen. Leute, sendet uns Sachen
ein. Wir freuen uns auf euch, wir freuen uns auf den
Trinni des Monats und dann ist es bald auch schon
soweit. Der erste Trinni des Monats
wird gekürt. Ja, und ich möchte jetzt nochmal anknüpfen an deine Jobgeschichte und dann ist es bald auch schon soweit. Der erste Drinni des Monats wird gekürt. Ja und ich möchte
jetzt nochmal anknüpfen an deine Jobgeschichte
und zwar ich habe auch mal,
also ich habe verschiedene Jobs
gemacht, aber einer hat ein bisschen
länger gedauert als die anderen und das war
nämlich in einem Schlossmuseum
und im Zuge dessen möchte
ich auch mal sagen, mir ist wichtig,
dass dieser Podcast auch für Leute gemacht
ist, die sich mit Podcast hören
von ihrer eigentlichen Arbeit drücken.
Weil genau das habe ich gemacht. Für euch
wirklich. Wir machen das hier für euch.
Wir sehen euch, wir wissen, was ihr leistet.
Wir machen das für euch.
Und folgendes ist
bei mir der Fall gewesen.
Also dieses Schloss war eigentlich gut besucht,
aber nur an den Wochenenden.
Da war richtig viel los und da war ich wirklich immer am Rande des Nervenzusammenbruchs.
Erstmal geht es darum, um die Tage unter der Woche, weil da war ja teilweise echt nichts los.
Ich habe auch eine kurze Zwischenfrage, eine historische Zwischenfrage.
Gibt es in der Schweiz viele Schlösser, beziehungsweise mehr Schlösser als in Deutschland,
weil da ja irgendwie nie Krieg war, weil die immer so
neutral waren? Ja doch, es gab ja schon
Krieg und so und
die Schweiz war auch mal
in Habsburger Hand und so
und verschiedenen, also umkämpft.
Aber gibt es da viele Schlösser oder
war es jetzt Zufall? Was sind denn viele
Schlösser? Also in der Region, wo ich
aufgewachsen bin, gibt es einige Schlösser.
Ich glaube aber, als ich dann hier mal in Deutschland
so ein bisschen rumgeguckt habe, sind glaube ich in Deutschland
schon mehr. Was ist denn ein normales
Schlösseraufkommen? Ich weiß es nicht.
Wie ist denn die Schlösserfrequenz in der
Schweiz? Ein Schloss pro
100 Einwohner?
Vielleicht, ich weiß es nicht. Ein Schloss pro Käseplatte.
Ich weiß es nicht.
Auf jeden Fall hast du auf dem Schloss gearbeitet,
weil es bei dir in der Nähe war. Ja, genau.
Es war in der Nähe und eigentlich ein einfacher Job,
dachte ich. Und unter der Woche war es
auch so. Am Wochenende war es die Hölle.
Und unter der Woche sind halt so wenige Leute
gekommen, dass es sich eigentlich... Oder ich muss
anders anfangen. Mein Job war,
dass ich dort rumstehe und gucke,
dass niemand jemand was klaut
oder was... Museumswärter.
Genau, ich war Museumswärter.
Wie Kevin James bei Nachts im Museum.
Auf dem Segway auch.
Ich hatte leider keinen Segway.
Aber das ist nicht der Kaufhaus.
Ach scheiße, ich verwecke schon wieder alles.
Diese ganzen Hollywood-Streifen.
Ich musste rumstehen und einfach observieren.
Und das mache ich eigentlich gerne.
Und unter der Woche kamen immer so wenige Leute,
dass ich eigentlich nicht gerne gestanden bin,
sondern irgendwo mich hingesetzt
habe und ein Buch gelesen habe
oder eben meistens Podcasts gehört habe.
Mit so einem Headset heimlich?
Ja, das habe ich nämlich so gemacht. Ich habe
mir ein Headset unter mein
T-Shirt, also Kopfhörer unter meinem T-Shirt
durchgeschoben und dann nur ein Hörer
drin gehabt und hinten an der
Gesäßtasche mein Handy. Auch so in Hautfarben
die Kopfhörer? Nee, so probiere ich
nicht. So ein eingegossenes
im Ohr drin?
Ja, genau. Und auf jeden Fall,
man hatte immer mehrere Stockwerke,
in der Regel zwei, die man
quasi observieren musste.
Du bist doch kein Sniper.
Ich habe mich so gefühlt, manchmal echt.
Und ich habe also immer mit einem Ohrhörer
gehört, ob jemand kommt.
Und wenn jemand gekommen ist, wollte ich natürlich die Person nicht konfrontieren.
Und habe dann in dem Augenblick, als die Personen raufgekommen sind,
die Treppe, diese Wendeltreppen, bin ich ihnen begegnet auf der Wendeltreppe
und habe das Stockwerk gewechselt, weil ich wusste, unten ist dann niemand mehr
und die Leute sind oben.
Und ich konnte unten in Ruhe irgendwo auf dem Fensterbrett sitzen und nichts tun.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass genau
das ist, was Museumsaufseher machen
sollten, wenn Leute kommen,
dahin gehen, wo keine Leute mehr sind.
Ja, weil das Problem war, also es gab
halt dieses Gefälle, unter der
Woche war so wenig los, dass die Leute halt
echt auch gerne mit einem einfach geredet haben.
Da waren dann so Rentner und die haben sonst
nicht so viel Kontakt und dann muss ich
mit denen smalltalken. Und ich kann das gar
nicht und damit meine ich das
so schlecht, also ich kann das so schlecht, dass es
sogar unangenehm wird für die Leute,
die mich angesprochen haben. Das wollte ich
ihnen nicht zumuten. Also ich habe mich auch ein bisschen
aufgeopfert natürlich. Natürlich.
Natürlich, ich habe es auch für die Gesellschaft gemacht.
Für die Gesellschaft habe ich das Stockwerk
gewechselt.
Ja, und da hast du dann einfach Podcast gehört.
Ja, und genau für solche Leute möchte ich diesen Podcast auch machen.
Wenn ihr irgendwo seid und ihr habt keinen Lohn auf eurer Lohnarbeit,
dann ist das komplett gerecht gefertigt,
wenn ihr auch mal diesen Podcast hört.
Und ich kann aber auch noch kurz mal teasern,
eigentlich müssen wir mal eine Mittelalter-Schlalter Schlossfolge speziell machen, weil
da gibt es so viel zu erzählen. Es gäbe auch
so Mittelalter-Markten, wo ich dann arbeiten
musste. Nicht in so einer Kluft. Ich war
immer so als offizieller Arbeiter
des Museums nie verkleidet.
Das möchte ich wirklich betonen. Ich war nie verkleidet.
Das hätte ich auch nicht gemacht. Und einmal
gab es die Situation, dass ein Teenager-Junge
über den Schlosshof
gejagt wurde. Was?
Von, ich glaube, zwei oder drei Männern.
Einer hatte einen Beil in der Hand und sie haben
gerufen, ein Dieb, ein Dieb.
Und ich weiß bis heute nicht... Wurde der auch verbrannt danach?
Meine Schicht war zu Ende.
Ich weiß nicht, was dann passiert ist. Im Roleplay wurde
er einfach geköpft. Ja, das ist die Frage. Ich weiß bis heute
nicht, ob es ein Roleplay war oder nicht.
Sorry, aber wer Roleplay ernst nimmt, der köpft dann
auch einfach jemanden mal. Das stimmt. Das muss man dann auch
einfach durchziehen, da muss man konsequent sein.
Ich denke mir auch immer, die Leute, die
Mittelalter so abweilen, dann seid
doch einfach mal konsequent und sterbt dann
einfach mal an der Pest.
Das kann doch nicht euer Ernst sein, dass ihr nur die Vorteile
des Mittelalters genießen wollt. Ja, wir wollen
unbedingt in ganzen Hähnchenschenkel beißen,
wir wollen Wein aus Tonkrügen
trinken und lustige
Kaufmannslieder singen, aber
die Kehrseite der Medaille, nämlich unendliche
Zahnschmerzen und
eine Peststerben und Ratten im Frühstück,
das wollen sie natürlich wieder nicht.
Da denke ich mir so, ja, Leute,
es gibt immer so und so.
Es gibt immer zwei Seiten der Medaille.
Ja, und
gutes Stichwort, zwei Seiten der Medaille.
Am Wochenende war dann immer so viel los, dass man echt mega
aufpassen musste, weil
da kamen auch Leute, die Böses wollten.
Und die haben dann echt alles angepackt und ich hab
schon mal jemanden... Tagediebe?
Ja, echt so.
Und je später
es am Wochenende war,
sprich, je näher der Punkt
Sonntagabend kam, desto gereizter war die
Stimmung. Die Eltern hatten schon ein ganzes Wochenende war, sprich je näher der Punkt Sonntagabend kam, desto gereizter war die Stimmung. Die Eltern hatten
schon ein ganzes Wochenende mit ihren Kindern
verbracht oder die Großeltern und es war richtig
hammerhart. Und man musste immer die Leute
mega zurechtweisen. Es gab auch den Job
am Einlass, nicht an der Kasse.
Die Kasse war davor und dann
am Einlass zum Museum und da musste man
jeden Einzelnen auffordern und sagen,
keine Rucksäcke reinnehmen und keine Schirme
wegen dem Fußboden und so. Und ich musste
auf jeden zugehen. Und für mich als
introvertierte Person war das wirklich
nicht schön. Und ich bin immer
weinend nach Hause geradelt.
Nein, weil bin ich nicht. Aber es ging mir nicht
so gut damit. Ich habe noch eine Rückfrage.
Und zwar, mich interessiert das gerade, weil du gesagt hast,
da war manchmal ein Mittelaltermarkt
und du hast da als Museumsaufseher
gearbeitet. Wenn du
dann da, keine Ahnung, am Einlass
standest oder so, sind
die dann auch mit Leuten, die nicht
innerhalb des Roleplays quasi sind,
behandeln die, reden die mit dir dann auch
mittelaltermäßig oder?
Ich hatte mal so ein Hardcore-Erlebnis
auf dem, ich hab glaube ich so
zwei oder drei von diesen Mittelaltermärkten
mitgemacht.
Und beim ersten, da wusste ich noch gar nicht, was Phase ist.
Da war ich wirklich komplett naiv und dachte, das sind bestimmt nette Leute, die nichts Böses wollen.
Und dann war ich so morgens früh da und ich musste dann die Garderobe machen,
so wie man es aus dem Theater kennt.
Ich musste quasi dann Jacken und vor allem Rucksäcke entgegennehmen.
Und stand dann so, ich hatte so einen Raum.
Gab es denn früher schon Rucksäcke
im Mittelalter? Von den Besucherinnen.
Auf jeden Fall kam eine
Frau auf mich zu in einer Kluft
und ich dachte so,
ach cool, jetzt kommt die zu mir. Sie hat mich genau
anvisiert und ich dachte so, ja, mir war
eh langweilig, ich war viel zu früh da,
pflichtbewusst wie ich bin. Ich dachte, okay,
jetzt kann ich mal kurz mit der reden, weil es hat mich auch
wirklich interessiert, weil Ich habe mich gefragt,
machen die das hauptberuflich oder was
ist das? Ist das ein Hobby?
Auf jeden Fall ist sie zu mir gekommen.
Ich habe gesagt, ja, guten Morgen.
Gutes Wetter heute. Kleiner Smalltalk.
Mega unangenehm gewesen erst mal. Ich musste
nämlich das Eis brechen natürlich, weil ich wollte
zu der Frage kommen, macht ihr das beruflich?
Ich habe sie dann gefragt, ja, wie ist das eigentlich?
Macht ihr so öfters mal so einen Mittelalter
Markt? Oder wie ist das?
Seid ihr sonst noch so irgendwo unterwegs?
Und dann hat sie mir todernst
in ihrer Rolle nämlich gesagt,
nein, wir sind gerade
nur auf der Durchreise von Jerusalem
nach Basilea.
Wir sind der Tross unseres
Gehöftes. Und dann ist sie gegangen
und hat nichts mehr gesagt.
Nein. Das erfindest du. Nein.
Das ist nicht erfunden.
Nein. Sie hat mich einfach so stehen
lassen und ich hab so gedacht, was?
Boah, das ist aber auch schon, das finde ich schon fast
wieder badass. Das dann einfach
so zu sagen und so keine Miene
zu verziehen. Da muss man es wirklich lieben.
Dieses Mittelalterding.
Die war all in. Das war quasi
Tom Cruise, das Schlosshof.
Wir sind der Trost unseres Gehöfes
und die sind so, ja bitte 4,80 Euro, ja Moment.
Das ist so.
Ja und man muss auch sagen, Mittelaltermarkt
ist ja so ein beliebtes Thema, um drauf
zu kloppen. Aber ich muss es
wirklich einfach, ich will
denen nichts Böses. Nichts gegen die
Mittelalter-Community, falls ihr zuhört.
Geht mal die Klischees in eurem Kopf durch,
aber jedes einzelne Klischee über Mittelalter-Märkte
habe ich gesehen und ich kann sie alle bestätigen aus erster Hand.
Ich glaube, das ist auch die whitest Community alive.
Ja, darüber müssen wir gar nicht sprechen.
Weil wer sonst würde das Mittelalter abfeilen?
Außer die Leute, die es irgendwie glimpflich überstanden haben.
Darüber müssen wir gar nicht reden. Es gibt die Leute, die es irgendwie glimpflich überstanden haben. Darüber müssen wir gar nicht reden.
Es gibt die Leute, die dann ausstellen
und dann gibt es Familien, für die Kinder ist das
ganz toll, da ist ein Schmied und dann
voll cool und dann gibt es
so mega nervige Musik auch
und dann gibt es aber die Leute, die
zum Mittelaltermarkt kommen als Besucher und
sich verkleiden und das waren in der Regel
immer so Typen,
die dann ihre ganze Maskulinität eigentlich
ausspielen konnten und dann so Bärenfell
und dann haben die auch so irgendwie
Trinkhörner dabei gehabt.
Ja, ist einfach mega peinlich. Und dann immer die erste
Frage, wo ist die Waffenkammer? Gibt es hier eine Folterkammer?
Es ist immer nur darum gegangen und
ich hatte wirklich so Aggressionen
teilweise und ich war immer froh. Hast du die dann auch mal
fehlgeleitet, einfach so ins WC
geschickt oder so zur Folterkammer?
Nee, ich hatte halt Angst, dass die dann mich aufhängen
oder so oder verbrennen oder...
Dein Leder, dir das Fell abziehen
und dein Leder gerben.
Heftig auf jeden Fall.
Das klingt für mich auch nach einem absoluten
Albtraum für einen Dreni.
Aber war es wenigstens gut bezahlt? Wahrscheinlich war es gut
bezahlt, weil es in der Schweiz war.
Ja, also in der Schweiz sind nicht alle Jobs so gut bezahlt.
Aber der war echt gut und bezahlt.
Und das habe ich auch wirklich ein Jahr lang gemacht,
fast ausschließlich.
Und davor habe ich meinen Hotel-Atlantik-Aufenthalt,
von dem ich letzte Woche oder in der letzten Folge erzählt habe,
bezahlen können.
Und danach war die Kohle weg.
Aber dann hat es sich doch gelohnt.
Ja, dann würde ich sagen,
hören wir uns bald wieder in der nächsten Folge.
Ich würde sagen, am Dienstag, am Drinidienstag.
Genau, unseren Podcast gibt es jetzt immer, jeden Dienstag.
Wir sind der einzige Podcast, der dienstags kommt, glaube ich.
Ich glaube auch ausschließlich.
Alle anderen Tage waren schon weg,
aber wir haben gesehen, am Dienstag gibt es noch diesen Slot.
Da ist ein guter Zeitpunkt, um einen Podcast zu veröffentlichen.
Da gibt es gar niemanden anderen.
Da haben wir kaum Konkurrenz, da haben wir ein weites Feld.
Da ist noch was
zu holen. Jeden Dienstag eine neue
Folge drin ist, das ist doch was, oder?
Hammer, Affen geil. Leute, wir würden
uns wirklich sehr freuen, wenn ihr uns abonniert.
Support ist kein Mord, heißt es ja so schön.
Und wir würden uns sogar noch mehr freuen,
wenn ihr uns eine Bewertung schreibt,
falls es euch gefällt.
So, und in diesem Sinne werden wir uns jetzt wieder verabschieden.
Wir hören uns dann nächsten Dienstag wieder.
Bleibt gesund, bleibt lieb zueinander und bleibt drin.
Tschüss.
Tschüss.