DRINNIES - Nackt im Starkregen
Episode Date: June 26, 2023Zieht euren Kopf aus dem rohen Truthahn, ‚Quizduell - Der Podcast‘ ist da! Giulia und Chris überwinden mit euch akustische Grenzen zwischen zwei Balkonen und essen Pizza Hawaii mit dem freundlich...en Baumarkt-Mitarbeiter. Außerdem geht es beim Drinnie des Monats (fast) um true crime, Chris springt beim Zahnarzt auf und ab und Giulia läuft nackt durch den Regen wie t.a.t.u! Tonight’s gonna be a good good night.Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Ich habe ein Gefühl, dass mir drin und auch um mich rum.
Ich habe so ein Gefühl, dass heute eine gute Nacht wird.
Eine gute Nacht.
Ja, das heißt es ja.
In diesem Sinne, herzlich willkommen zur neuen Folge Drinnis.
Wir hoffen, es geht euch gut und wenn nicht, ist es auch okay.
Aber wir denken, es wird eine
good good night heute.
Ja, viele Leute hören den Podcast zum Einschlafen.
Schaut halt an alle, die gerade
am Einschlafen sind. Lasst doch einfach mal alle Folgen durchlaufen heute Nacht. Das wird uns sehr entgegenkommen. Einfach mal laufen lassen, nicht einen Timer rein, bis morgen früh und dann nächste Nacht wieder dasselbe. wir könnten denen ja jetzt eigentlich auch manipulativ Sachen ins Ohr flüstern, die dann im Unterbewusstsein so gespeichert werden,
in der REM-Schlafphase,
die sie dann vielleicht in den nächsten Tagen machen.
Weißt du, was ich meine?
Zum Beispiel jetzt, du hörst jetzt Drinnis den ganzen Tag auf Repeat,
auf lautlos.
Macht Will.i.am nicht im Prinzip dasselbe?
I got a feeling, woohoo, that tonight's gonna be a good night.
Und er sagt das so oft, bis du wirklich
eine verdammt gute Nacht hast. Ja, ist ja so.
Also wenn dieser Song kommt, dann bin
ich auf der Tanzfläche und hüpfe nach oben
und nach oben und nach unten.
Einfach so Kerzen gerade
nach oben springen auf der Tanzfläche.
So tanze ich, ja. Aber ich kann es auch
nicht ändern, weil Will.i.am
ist nicht ein manipulativer Typ. Das können wir nicht
sagen. Aber der Song ist,
ich sag mal, der ist infused.
Der Song ist, was es ist. Aber ich sag dir auch eine Sache,
es gibt kein falsches Tanzen.
Tanzen ist alles, was auf der Tanzfläche
passiert. Das kann ein Hochspringen sein,
das kann aber auch eine Umsatzsteuervoranmeldung
ausfüllen sein.
Innerhalb dieser Tanzfläche kann alles passieren,
das ist für mich Tanzen.
Das ist genauso, wie Leute sagen, ist denn eine weiße Leinwand Kunst, nur weil sie im Museum hängt?
Da sage ich ganz klar, ja, ist es, denn sie ist ja in einem künstlerischen Kontext, wird sie präsentiert.
Wenn jetzt eine weiße Leinwand an der Straße steht, weiß ich gar nicht, ob das Kunst ist, aber wenn sie im Museum ist und so sehe ich es auch mit dir und der Tanzfläche.
Du verhältst dich wie die weiße Leinwand zur Galerie,
verhältst dich, Chris, zur Tanzfläche.
Wenn du auf- und abspringst,
Kerzen gerade, dann ist das Tanzen
weiß in einem Tanzkontext
stattfindet. Ja, ich meine,
Kunst kann auch außerhalb eines
Kunstkontextes stattfinden, oder nicht?
Also für eine Galerie braucht es bekanntermaßen
vier weiße Wände und einen Arschloch,
das einem die Tür aufmacht. Mehr brauchst du auch nicht.
Also was ist denn der Unterschied zu der Leinwand,
die am Straßenrand ist? Ein Arschloch, das dir
die Tür aufschließt und dich die ganze Zeit
verfolgt, während du durch die Galerie laufst.
Und du kannst die Stecknadel fallen
hören in diesem Raum. Es sind ganz hohe Wände.
Es gibt kein Mobiliar, was
auch nur akustisch irgendwas abfedert.
Es ist ganz leise
und du musst ganz leise laufen,
damit du nicht so ein Quietschen
auf dem Linoleum-Boden verursachst.
Und dieses Arschloch, was dir aufgeschlossen hat,
verfolgt dich auf Schritt und Tritt,
um sicher zu gehen, dass du kein Kunstwerk anfasst
mit deinen ekligen Pleb-Händen.
Aber man muss auch unterscheiden,
Galerie und Kunstmuseum
ist unterschiedlich.
Im Kunstmuseum, da sehe ich viele Leute, die sich wirklich dafür bereit sind, sich aufzuopfern.
Ich war mal mit einer Schulklasse, also ich war Schüler damals, bin ich in ein Kunstmuseum gegangen in Dresden,
alte Meister, und dann wollte unser Lehrer was erklären und hat, weil ihm das zu doof vorkam,
habe ich im Rückschluss dann so gedacht, mit dem Finger irgendwie so gut zu zeigen,
weil dieser Fingerzeig, diese Geste, mit dem Finger irgendwie so gut zu zeigen, weil dieser Finger zeigt, diese Geste
mit dem Finger irgendwo hinzeigen, ist ja auch
international einfach ein sehr verhasstes
Zeichen. Also das macht man nicht, diese Geste.
Dann hat er einen Kugelschreiber
genommen aus seiner Tasche und wollte
das so deuten. Also nicht am Bild
dran direkt, aber schon sehr nah.
Schon sehr nah. Ich sag mal so 30, 40
Zentimeter entfernt. Und dann ist er wirklich
hinhergekommen und ist wirklich dazwischen gegangen.
So aber nicht, mein Herr.
Er hatte gesagt, das war meinem Lehrer sehr peinlich,
aber ich dachte nach Hochachtung an diesen Mitarbeitenden,
an diesen Kollegen aus dem Kunstmuseum,
dass er da so unverblümt eingeschritten ist.
War das an der Mona Lisa oder wo war das mit dem Kugelschreiber?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr.
Hieß dein Lehrer Mr. Bean?
Das hat mich wirklich als Kind
so mitgenommen. Mich auch.
Also da hatte ich gedacht, das könnte mir auch
passieren. Da hatte ich wirklich eine gewisse
Zeit lang Angst, dass ich auch in so eine
Situation gerate, wo ich da so ein Bild
verunstalte und das versuche zu retten und es
geht gar nicht. Und das, wirklich mein Leid,
also ich habe wirklich auch so mitgelitten, als er es dann
immer noch schlimmer und noch schlimmer gemacht hat
und es immer schlimmer wurde. Und ich habe wirklich einfach nur, ich war einfach nur, ich hatte so ein Mitleid mit dem. Ich konnte den Film nicht genießen, weil ich habe wirklich auch so mitglitten, als er es dann immer noch schlimmer und noch schlimmer gemacht hat und es immer schlimmer wurde.
Und ich habe wirklich einfach nur, ich war einfach nur, ich hatte so Mitleid mit dem.
Ich konnte den Film nicht genießen, weil ich habe mich wirklich schrecklich gefühlt, weil ich dachte, ich könnte die Nächste sein.
Ich glaube, Mr. Bean war das für uns, was heute so vielleicht so Pranks oder so TikTok-Jokes sind.
Wenn man irgendwie so auf der Straße irgendwie so Jokes macht oder so Slapstick.
Das war Mr. Bean.
Ich habe eine VHS-Kassette immer auf Repeat geguckt, wo er so im Rimbad ist und die
Badehose verliert. Auch dann so eine Urangst
entwickelt. Also Mr. Bean hat was
mit mir gemacht. Ja, Urangst, da kann ich dir auch
sagen. Einmal hat er seine Uhr verloren
und zwar in einem Turkey,
den er gestopft hat. Also er wollte den füllen.
Und dann hat er, nachher wollte er
die wiederfinden, hat sie nicht mit der Hand gefunden und wollte nachgucken,
wo die ist und hat seinen Kopf in den
Truthahn geschenkt.
Dann hat er den Truthahn auf den Kopf
und hat die nicht mehr runtergekriegt.
Sowas brennt sich ein in ein Kinderhirn.
Ja, und plötzlich denkst du als Kind, scheiße, was mach ich
denn, wenn ich mal einen Truthahn ausstopfen muss?
Das könnte ja nächste Woche schon passieren,
dass ich dann meinen Kopf in einen Truthahn stecke
und nicht mal rauskomme. Schrecklich wäre das.
Ja, das ist auch eine Urangst von mir. Im Kopf im Truthahn stecken bleiben.
Ja, also Mr. Bean hat Urängste in uns ausgelöst. Auch eine neue Angst letztens freigeschaltet.
Eine Kollegin von mir erzählt, sie hat eine Bekannte, die hatte eine Blasenentzündung und hat sehr, sehr viel Wasser getrunken auf der Arbeit.
Tee soll man ja viel trinken. Und dann hat die da litterweise gekübelt und ist trotzdem zur Arbeit gegangen.
Man kann nicht einfach zu Hause bleiben und so.
Und hat getrunken, was das Zeug halt.
Und am Abend, war sie so schwach, zittrig,
konnte sie sich nicht mehr bewegen.
Dann hat sie ihren Vater angerufen, weil der Arzt ist
und hat gesagt, du hast zu viel Wasser getrunken.
Neun Liter, das ist aber zu viel.
Weil du dann deine ganzen Nährstoffe rausschwimmst.
So habe ich es zumindest als Laie verstanden.
Noch eine weitere Urangst freigeschaltet.
Also Badehose verloren im Schwimmbad,
Truthahn auf dem Kopf und Wasservergiftung im Prinzip.
Also neuer Tipp, den wir euch jetzt hier mitgeben,
don't stay hydrated.
Passt da auf mit dem Wasser.
Ich habe letztens meine Wassertrink-App gelöscht.
Ich habe sie auf Stumm geschaltet.
Das ist gut.
Jetzt habe ich sie gelöscht.
Das ist ein Druck.
Ich habe auch neulich wieder einen Bericht gesehen. Ich meine, sowieso,
wenn du zehn Berichte guckst, wo irgendwelche
ÄrztInnen, ich mache es auch mal in Anführungsstrichen,
manchmal sind es einfach nur Leute, die
einen Doktor in Architektur
haben und einfach dann einen weißen Kittel
anziehen. Auf jeden Fall, wenn du
zehn Berichte guckst, sagen dir ja neun
Leute, was unterschiedlich ist, was du machen sollst,
was nicht. Man darf sich ja auch nicht so schnell aus der
Fassung bringen lassen. Und dieser
Arzt, in Anführungsstrichen, hat
gesagt, man sollte sich nicht
bekloppt machen und so und so viel Liter Wasser
am Tag trinken, denn der Körper
hatte eine ganz praktische Funktion,
nämlich Durst.
Und wenn man Durst hat, dann sollte man
was trinken. Sorry, aber das gilt
nicht für mich. Ja,
da kommt die Schwierigkeit spielend. Nicht jeder
verspürt diesen Durst. Aber ich muss auch sagen,
bei so Ärzten, die in den Medien auftreten,
muss man manchmal auch so ein bisschen gucken, haben die schon
ein fest installiertes USB-Mikrofon
auf dem Tisch und sieht das, die Praxis,
das Behandlungszimmer eher aus wie
eine Kulisse von Sturm der Liebe. Es gibt
so einen Typen aus Köln, den sehe ich immer
wieder mal bei Punkt 12, hier und heute.
Also schön tagsüber im Fernsehen
und macht da den Leuten irgendwie Angst.
Dann gibt es wieder eine Studie aus Schweden.
Experten haben herausgefunden,
Maiskolben können abhängig machen.
Du wirst sterben, wenn du zwei am Tag isst.
Und dann wird er befragt als Arzt
und muss dann ein Statement abgeben und sagt
dann sowas wie, übermäßiger Verzehr
von Maiskolben kann tödlich enden.
Und dann ist wieder eine neue Urangst freigeschaltet.
Also man muss schon ein bisschen gucken, an wen man sich
dann da wendet. Ja, Augen auf
beim Ärzte-Kauf. Ja, vor allem Ärzte,
die im Pferdsinn auftreten.
Ja, manchmal sieht es auch wirklich aus, als wäre
ihr Praxis eigentlich ein Podcast-Studio.
Da muss man dann wirklich aufhorchen, da muss man
hellhörig werden. Praktiziert dieser
Arzt oder ist er eigentlich seit 10 Jahren nur noch
in den Medien, verdient damit sein Geld und hat
gar keine Praxiserfahrung mehr? Ja, und
dann ist auch nur noch ein Schritt von der Kabarettbühne
entfernt. Und dann weiß man, was man hat.
Und auch zwei Schritte von der Uhr im
Trutthal verlieren.
Aber was ich dir vorhin
noch zeigen wollte, das habe ich noch gar nicht geschafft,
und zwar hat uns wieder jemand was zugeschickt.
Unser Podcast Trinnis
wurde wieder erwähnt beim Quiz-Duell.
Also es ist nicht das erste Mal.
Es gab schon mal letztes Jahr eine Frage,
wo unser Podcast Drinnies eine Antwortmöglichkeit war
in der legendären Quiz-App Quiz-Duell,
die ich früher auch mal gespielt habe,
jetzt nicht mehr, die ist irgendwie komisch geworden.
Das sind komische Werbeanzeigen die ganze Zeit,
die du angucken musst.
Das war früher mal besser, sage ich mal so.
Und da gibt es aber jetzt wieder eine neue Frage bei Quizduell.
Ich will die kurz vorlesen, Chris.
Mal sehen, ob du die Antwort weißt.
Welcher Podcast wird seit 2015 von Richard Hemmer und Daniel Messner gestaltet?
Geschichten aus der Geschichte, Zeitverbrechen, Fest und Flauschig oder Drinnis?
Geschichten aus der Geschichte. Das ist nicht so schwierig.
Kennst du den Podcast?
Ja, kenne ich.
Also ich hätte es jetzt nur mit Ausschlussverfahren machen können,
weil ich alle drei anderen weiß ich.
Aber interessant, Rinnis ist da auch in der Vorauswahl.
Und jetzt kommt das Lustige.
Und zwar ist das ja ein Screenshot von der Person,
die das gespielt hat. Und man sieht ja mit den
Icons, was die zwei spielenden
Personen getippt haben. Die eine Person
hat Zeitverbrechen gesagt und die
andere Festumfrau.
Keiner hat es richtig. Auch interessant, dass die Leute offensichtlich nicht mehr wissen, wer moderiert Zeitverbrechen gesagt und die andere Fest und Flausch. Keiner hat es richtig. Auch interessant, dass die Leute offensichtlich
nicht mehr wissen, wer moderiert
Zeitverbrechen und wer moderiert Fest und Flausch.
Nature is healing vielleicht. Kann man so sagen?
Weiß es nicht. Ja, aber es ist auf jeden Fall
eine große Ehre. Ich träume ja davon. Ich muss sagen,
ich träume nachts davon. Manchmal lege ich
wach und träume davon, dass unser Podcast
Drinnismal eine Antwortoption
ist bei Wer wird Millionär?
Und zwar eine, die richtig ist. Nicht nur daneben liegende Aussprache.
Aber das ist auch schon mal schön, da repräsentiert zu werden.
Alleine schon, weil Günther ja auch dann gezwungen ist, etwas über unseren Podcast zu sagen.
Wenn dann die Antwort richtig ist, dann kriegt er immer noch die Infos eingeblendet.
So eine kurze Inhaltsangabe, liest ja kurz, worum es geht und muss das dann verlesen.
Hat das natürlich in seinem Leben noch nie gehört.
Hat keine Ahnung, wer wir sind.
Und sagt dann auch sowas wie, ja, hätte ich auch nicht gewusst.
Habe ich noch nie gehört.
Einfach, um uns einen reinzudrücken.
Aber da würde ich mich wirklich von Herzen freuen,
wenn das mal passieren würde.
Vielleicht ist Günther ja auch Günni.
Ich hoffe, ich darf dich Günni nennen.
Ein treuer Zuhörer von drin ist. Wir wissen es nicht.
Liebe Grüße an Günni.
Unser zweitliebster Hörer, der Günther heißt,
hinter Günther Karsten Frosch.
Julia, ich habe diese Woche
eine steile, scharfe Beobachtung gemacht.
Ich glaube,
Zug-Stories und
Supermarkt-Stories sind beendet.
Die sind abgeschlossen im Podcast.
Ich glaube, die neuen Storys sind Starkregen-Stories.
Oh ja!
Das ist nämlich eine neue Urangst, kann man sagen. Mit der Klimakrise, mit der Katastrophe kommen natürlich auch Starkregen-Stories. Oh ja. Das ist nämlich eine neue Urangst, kann man sagen,
mit der Klimakrise, mit der Katastrophe
kommen natürlich auch starke Regenfälle über uns herab.
Und ich glaube, dass das eine neue Sparte ist,
die sich jetzt dem Podcast-Feld auftut.
Ein neues Themenfeld freigeschaltet jetzt mit der Klimakrise.
Ja, also ich bin nicht regenscheu,
aber ich bin jetzt treuer Kunde von der deutschen Wetterdienst-App.
Also die Wassertrink-App ist weg, dafür gibt es jetzt eine neue.
Du hast aber nur Platz für eine App.
Genau, das Wasser kommt jetzt nicht mehr in mich herein, sondern auf mich runter.
Da kriege ich Push-Nachrichten, wann ist starker Regenfall, wann ist stark Regen, wann ist Hagel, wann ist Sturm.
Und dann habe ich diese Woche, habe ich mich verabredet, eigentlich gehabt, mit einer tollen Sanktionistin,
Theresia Philipp heißt sie, und ich wollte mich schon lange mal treffen mit ihr.
Liebe Grüße gehen raus, Theresia.
Sehr liebe Grüße, hat nicht geklappt.
Dann spontan hat sie mich gefragt, wollen wir uns treffen?
Ich habe Zeit.
Dann habe ich instinktiv mal ja gesagt.
Und dann, eine halbe Stunde später, kriege ich da Push-Nachrichten.
Stark Regen, Tennisgroßer, Hagelspelle, Sturmböen, 140 kmh.
Und dann musste ich sagen, ja gut, jetzt rauszugehen,
ist ja dann eigentlich lebensgefährlich.
Wenn da so große Ausrufezeichen und rote Warnschilder aufploppen,
dann habe ich wieder absagen müssen.
Schon nach einer halben Stunde, was natürlich peinlich,
weil es wirkt so ein bisschen wie eine Ausrede.
Es wirkt so, als hättest du 30 Minuten lang überlegt,
was du sagen kannst, um es wieder abzusagen.
Tennisballgroße Hagelkörner
sind im Anmarsch.
Ja, ich dachte, es wird vielleicht dann auch echt gefährlich.
Naja, ich glaube, deswegen könnte
auch Starkegen ein neues Feld sein für Podcasts.
Ja, was ich dir sagen kann, es wurde tatsächlich
gefährlich. Ich war nämlich zu dem Zeitpunkt
unterwegs durch ganz Deutschland.
Ich bin in Hamburg losgefahren mit dem Zug
und bin dann zu Hause wieder angekommen.
Bin quasi in den Regensturm reingefahren.
Kurz bevor ich dann zu Hause angekommen bin,
hat der Regen richtig hart eingesetzt.
Ich bin richtig in so eine dunkle Wolkenfront gefahren.
Ich hatte richtig Angst, aus dem Zug auszusteigen.
Erster Downer.
Ich war im ersten Waggon
und überdacht waren nur die Waggons ganz hinten bis zur Mitte.
So, ich war ganz vorne und bin ausgestiegen,
wusste schon, die Tür hat sich geöffnet und ein Schwall von Regen.
Und ich wusste, und ich richtig dumm, nur im Sommerkleid,
kein Regenschirm, keine Regenjacke, kurzes Sommerkleid, kurze Arme
und neben meinem Rucksack, den ich aufhatte,
noch eine große Rossmann-Tüte, die so richtig groß offen sind.
Eine richtig große Öffnung haben.
Da war mega viel von meinen Klamotten drin.
Da waren meine Ladekabel drin.
Da waren elektronische Geräte drin.
Die Tür öffnet sich.
Ich sehe diesen Vorhang aus Starkregen,
in den ich jetzt raus musste.
Ich musste den Zug verlassen.
Der fuhr weiter danach.
Und ich habe mir gedacht, ach du Scheiße.
Dann bin ich einigermaßen schnell,
so schnell wie ich es schaffe,
bin ich dann zur Überdachung gelaufen
und da hatte ich dann das nächste Problem,
ich musste zum Bus, um dann
nach Hause zu fahren. So, ich konnte
jetzt von meiner Überdachung am Bahnhof
konnte ich die Busseitestelle sehen.
Es waren aber 500 Meter zu Fuß.
Da hab ich gedacht, ich warte kurz, vielleicht beruhigt
sich's gleich. Da hab ich eine halbe Stunde gedacht, ich warte kurz, vielleicht beruhigt sich es gleich.
Da habe ich eine halbe Stunde da gestanden und es hat sich nicht beruhigt.
Und irgendwann kam dann der Moment, wo ich gesagt habe,
jetzt lege ich den Schalter um, jetzt heißt es funktionieren.
Ich muss jetzt 500 Meter zu Fuß zurücklegen. Ich habe keinerlei Regenschutz. Ich werde es tun.
Ich werde es über mich ergehen lassen, denn ich muss nach Hause.
Ich glaube auch, dass in starken Regensituationen ist alles erlaubt.
Das ist mein neues Fazit. Also Absage nach 30 Minuten,
nachdem man zugesagt hat, erlaubt.
Rennen ist erlaubt.
Totale Aufgabe von sich selber, durch den Regen
spazieren, gemütlich und es einfach
ertragen, ist auch erlaubt. Und ich glaube,
demnächst werden wir uns einfach ausrüsten wie
Kampftaucher, so richtige Prepper,
weil einfach die Unterwetterlage einfach
unberechenbar wird. Vielleicht einfach direkt
gar nicht mehr im Sommerkleid, sondern direkt
Neoprenanzug.
Ja, oder Neopren-Sommerkleid.
So ein Wendekleid, was von der anderen Seite
ein Tauchanzug ist. Jedenfalls
bin ich dann los, einigermaßen
schnellen Schrittes. Ich wollte schnell durch den Regen
und dann kam der zweite Dauner
und zwar die Ampel. Ich musste
nochmal die Straße überqueren, die Ampel wurde rot. Ich musste warten, bis es wieder grüne im Starkregen. Zu dem Zeitpunkt war ich schon so nass, dass ich gesagt habe, so jetzt ist mir alles egal. Mir war klar, wenn die Ampel jetzt wieder grün wird, ich werde in normaler Geschwindigkeit bis zur Bushaltestelle laufen, ich werde nicht schnell laufen, weil dann ja noch das Risiko dazu kommt, dass man sich dann noch auf die Schnauze legt. Am besten noch in so einer Spurrille landet, wo mega viel Wasser
drin ist. Dann habe ich gesagt, gut,
jetzt habe ich aufgegeben, jetzt habe ich
so einen Punkt erreicht, das ist mir egal.
Jetzt gehe ich einfach langsam
mit meiner offenen Rossmann-Tasche
in meinem Sommerkleid durch den Starkring.
Alle anderen Menschen um mich rum am Rennen,
sich am Unterstell, alle Leute standen
unter irgendwelchen Vorsprüngen vor Läden.
Die standen quasi spalier bis
zur Bushaltestelle. Ich musste an ganz vielen
Leuten vorbeigehen und zwar langsam.
Ich bin langsam an denen vorbeigegangen und ich
hab mich, ich muss sagen, die Leute waren zu 50%
hatten die Mitleid und zu 50% haben die
mich bewundert. Da bin ich fest von überzeugt.
Ich bin nämlich in einer langsamen Geschwindigkeit
durch diesen Starkregen gelaufen, als könnte
mir der Regen nichts antun.
Es war so ein bisschen theatral, ich hab mich gefühlt
wie bei dieser Band, weißt du, Tattoo,
diese lesbischen Zwillinge irgendwie,
die auch nicht lesbisch waren, keine Ahnung,
auf jeden Fall, die waren ja auch in diesem...
War das nicht die White Scratch? Ah, nee, das ist eine andere Geschichte.
In diesem All the Things She Said, Musik, wo sie so im Starkregen,
so hab ich mich gefühlt und so bin ich dann so richtig langsam
bin ich dann zur Bushaltestelle gelaufen
und ich war nass, so nass war ich
in meinem Garten. Noch nicht mal, wenn man ins Wasser springt, ist man so nass.
Bin ich fest von überzeugt, dass ich nasser war, als wenn ich ins Wasser gesprungen wäre.
So nass war ich.
Und wirklich im Bus, du kannst es dir nicht vorstellen, ich stand im Bus und unter mir war ein See.
Was von mir, von meinem Haar, von meinem Kleid, von meinem Rucksack, von meiner Tasche.
Ein See, eine riesen Pfütze.
Und ich hab gedacht, ich scheiß jetzt
auf alles. Und da bin ich ein bisschen stolz auf mich,
weil ich hab ausgeblendet, was
könnten jetzt die Leute von mir denken. Ich bin
meinen Weg gegangen und ich bereue nichts, weil
ich konnte dann endlich nach Hause und ich konnte
mich selber föhnen. Irgendwo auch
die totale Selbstaufgabe, innerlich
quasi schon Trutern auf dem Kopf.
So war das Gefühl. Aber
man muss auch sagen, dann auch
gar keine Kommentare machen, von nirgends.
Mein Plädoyer ist, im Starkregen ist
alles erlaubt. Also Rennen,
totale Selbstaufgabe, auch schon gesehen,
Typ zieht sich aus.
Also zieht Schuhe aus,
zieht Oberteil aus,
macht das in seinen Rucksack
und läuft dann so seinen Weg weiter, weil
mein Rückschluss war, dass er nicht will, dass die Sachen nass werden.
Und wenn dann der Regen vorbei ist, kann er die trockenen Sachen wieder anziehen.
Weil er ein gottverdammtes Genie ist, sagen wir es doch mal, wie es ist.
Warum ziehen wir uns nicht alle aus, wenn es regnet?
Warum machen wir das nicht?
Das muss nicht sein.
Meines Erachtens muss das jetzt doch nicht sein.
Meines Erachtens ist der einen Schritt weiter als wir.
Ja.
Und das ist mein neues Vorbild. Beim nächsten Starkregen
werde ich mein gottverdammtes Sommerkleid
ausziehen und da werde ich nackt in
Entenfüßchen-Geschwindigkeit
zur Busseinstelle laufen und im Bus
kann ich mir dann mein trockenes Kleid
anziehen. So sieht es nämlich aus. Ja,
ich möchte es nicht verurteilen. Ich werde dich auch nicht
davon abhalten. Mach es.
Ich muss sagen, jetzt ist auch so mit der
Sache, wir haben jetzt einen Balkon und so, da hatte
ich natürlich Angst, dass alles wegfliegt.
Unsere zwei Stühle, unser Sonnenschirm,
hatte ich alles verbarrikadiert. Und mir ist aufgefallen,
als ich die letzten Tage mal auf dem Balkon war,
habe ich da ein bisschen was gefegt.
Hast du
ein bisschen mit dem Gardena-Schlauchsystem
gepreudelt? Richtig, habe ich da
ein bisschen was runtergespritzt.
Und dann ist mir, also das sind ja die Balkone aneinander so.
Und dann ist ein paar Meter weiter schon der nächste Balkon vom Nachbarn.
Und jetzt habe ich so Bekanntschaft geschlossen mit einem Herrn nebenan,
der erstmal da gegrüßt und so.
Ach so, ja, Sommer ist da, machen wir einen Balkon schön,
so Smalltalk-Faxen hin und her.
Und ich dann erwidert, ja, ja, schönes Wetter, ist auch heiß.
Und jetzt über die Tage hat sich das immer zu richtigen
Gesprächen, man möchte auch sagen,
Monologen, von ihm
gemausert. Also so richtige Gespräche,
wenn auch ein bisschen einseitig.
Und ich traue mich jetzt auch nicht so wirklich
mehr auf den Balkon, muss ich sagen.
Weil dieser Herr, er ist dann sehr schnell im Kontakt,
muss ich sagen. Und jetzt habe ich aber ihn
schon mehrfach vorm Haus,
auf der anderen Seite getroffen, also draußen,
nicht auf dem Balkon. Da habe ich ihn gegrüßt
und da gab es nicht mehr
von ihm als ein leises Hallo oder
guten Tag. Also er will
nur Smalltalken auf dem Balkon,
aber vorm Haus, normal auf
dem Boden, wenn er mit den Füßen auf dem
Erdboden ist, dann will er nicht sprechen
mit mir. Da sind wir wieder beim Kontext.
In diesem geschlossenen Raum, in diesem
wie viel sind es auf diesem 3x2
Quadratmeter Balkon, da ist
seine Dialog, seine
Konversationsarea.
Aber draußen nicht. Das ist wie mit dir auf der
Tanzfläche hoch und runter springen.
Das ist im Tanz,
in der Tanzarea okay.
Aber nicht, und ich wiederhole nicht,
hoch und runter springen ist nicht in Ordnung beim Zahnarzt,
wenn du den Mund aufmachen sollst.
Das ist eine andere Area, das ist nicht dafür gemacht.
Meine Erklärung ist, dass er vielleicht,
will er diese komische Nähe und Distanz,
aber Nähe vor allen Dingen auf dem Balkon so überspielen,
indem er sein Gespräch anfängt.
Aber draußen, dann merkt er ja,
da kann ja jeder seines Weges gehen.
Da bleibt ja einem unbenommen, das nichts dann zu sagen.
Ja, ich muss sagen, was mich so ein bisschen
stört an dieser ganzen Sache, ich bin
eine Freundin der Diskretion und
mir gefällt dann die Lautstärke nicht.
Also wenn man rüberbrüllt vom Balkon,
dann sind direkt alle sechs, sieben
Häuser im Radius involviert, die hören
das mit, die kriegen das mit und dann möchte man auch nichts von sich preisgeben.
Das habe ich aber nicht nur auf Balkonen, sondern auch, ich kenne viele Situationen schon, die ich hatte, wo eine Bekannte oder eine Freundin sehr laut spricht in der Öffentlichkeit,
einen was fragt und ich bin dann so, ich antworte dann extra leiser, um der Person zu verstehen zu geben, das möchte ich eigentlich nicht so laut erzählen.
Das kriegt ja jeder mit.
Aber die Person rafft es nicht und redet weiter laut und laut, auch wenn man irgendwo ansteht.
Und alle Leute drehen sich schon um und hören einfach so mit, weil sie denken, das ist jetzt für die Allgemeinheit bestimmt.
Das finde ich so unangenehm. Ja, man muss es sagen, es sind ja dann auch ein paar Meter, die der Herr, unser Nachbar überbrücken muss.
Und du kennst ja die akustische und architektonische Situation.
Das ist so ein Hinterhof und das ist eigentlich
wie ein Amphitheater für Smalltalk.
Also im Gladiatorenkampf, alle
bekommen alles mit, es hallt durch
die Gemäuer. Hallo, hallo, hallo.
Ja und dann ist halt jeder Gesprächsfetzen
auch beim anderen Balkon angekommen. Das ist
halt eine Schwierigkeit. Das ist so ein bisschen wie
Tabasko-Soße, wo der Deckel abfällt und da ist
alles drin. Das ist ein bisschen
schwierig. Vom Gefühl her auch wieder
die Badehose, die verloren geht im
Schwimmbad und man weiß nicht genau, wie kommt man
da jetzt wieder raus? Ja, ich glaube, das
Einzige, was wirklich hilft, ist der Sichtschutz.
Man muss ihn aufbauen, hart aber fair
von heute auf morgen muss er einfach da sein.
Und dann ist es so. Dann ist es ein harter Cut.
Aber ich denke mal, die Person wird auch froh
sein. Viele Leute machen Smalltalk aus Verlegenheit,
weil sie nicht wissen, wie sie mit der Situation und weil sie Schweigen auch nicht aushalten. Vielleicht tut man der Person auch einen Gefallen, damit einfach einen Sichtschutz aufzubauen.
Vielleicht ist es so, ich möchte mich auch nicht ausnehmen von diesen Smalltalk-Leuten, Übersprungshandlung. Ich mache mir manchmal auch selber Angst, weil ich mich zu wohl fühle darin. Da muss ich mich dann relativ kalt abduschen danach, alles von mir abwaschen oder mal vielleicht 500 Meter vom Bahnhof zum Bus rennen im Starkregen.
Vielleicht hilft das ja dann.
Einmal einen Kopfsprung im Trottern machen.
Also wir können sagen, Starkregen
vielleicht ein neues Thema im Podcast.
Ich habe aber jetzt eine Nachricht
bekommen von Jonas
und er hat dann doch nochmal das Thema
Bäckereien. Das Feld Bäckereien
hat er aufgeworfen mit einer Situation, die mir nochmal das Thema Bäckereien. Das Feld Bäckereien hat er aufgeworfen.
Mit einer Situation, die mir persönlich in der Bäckerei noch nicht so passiert ist.
Und ich glaube, es ist einfach wieder Zeit für eine neue Ausgabe von Drainzider.
Scharf nachgefragt, die wirklich richtige Rubrik auf dieser Erde,
wo Fragen ein für alle Mal geklärt werden,
wo die Feinheiten unserer Gesellschaft mal offengelegt werden,
das Gerippe wird freigelegt, sie wird entgrätet.
Die Zwiebel wird offengelegt.
Also es ist Zeit für eine neue Ausgabe von DrinSeiter.
Ich freue mich drauf.
Ich habe eine kurze Frage.
Also bevor wir das Problem von Jonas angehen, wie ist das eigentlich so mit Rubriken?
Ist das geistiges Eigentum,
wenn man jetzt Nachrichten von Leuten bekommt,
wo gesagt wird, hey, jetzt gibt es da einen Podcast,
der macht so eine Rubrik, die ist so ein bisschen wie eure.
Hat da jemand wem abgeguckt?
Wie ist das mit geistigem Eigentum?
Muss man das schützen oder kann man da einfach sich bedienen?
Ich glaube, da gewinnt einfach die reichere Person.
Also da hast du eigentlich nicht so große Chancen.
Also im Prinzip der, der das geilere Auto hat am Ende, oder?
Ja, ja.
Okay, also dann müssen wir mal gucken, wie wir mit Drehenseite in Zukunft umgehen werden.
Jetzt haben wir erstmal den Fall von Jonas und den gilt es jetzt zu klären.
Beim Drehenseite habt ihr ja jetzt öfter über die Interaktion mit VerkäuferInnen geredet, beim Bäcker oder so.
An sich habt ihr ja da sehr hilfreiche Tipps gegeben, vielen Dank, wie man bestellt,
wenn man noch nicht weiß, was man bestellen
soll. Leider ist mir heute das exakte
Gegenteil passiert.
Ich habe die Bäckerei betreten und die
eine Verkäuferin hat mich begrüßt
und ist dann aber in einen anderen
Raum gegangen. Die zweite Angestellte
stand noch hinter der Theke, aber hat
einfach nichts gesagt. Ich hatte mich
relativ schnell entschieden und wollte bestellen, aber sie hat mich einfach nicht dazu aufgefordert. War noch jemand vor mir dran? War sie beschäftigt? Naja, eigentlich ja nicht, weil ich der einzige Kunde war und die Verkäuferin einfach nur da stand. Ich stand also da und habe brav auf ein Was-darf-sein gewartet. Aber diese Situation ist einfach nicht eingetreten. Was macht man am besten? Blickkontakt aufbauen? Keine Option. Nach circa sehr langen
zwei Minuten hat sie mich dann sehr
genervt angeschaut und ich habe dann schnell
einmal den Berndi bitte aber
geschnitten genuschelt.
Einmal den Berndi bitte aber geschnitten.
Mega unangenehm.
Wie hätte man mit der Situation besser umgehen können?
Also ich finde, der Berndi geschnitten
war der Todesstoß.
Das war wirklich die Kirsche auf der Sahne noch. Also ich finde, der Berndi geschnitten war der Todesstoß. Das war wirklich die Kirsche auf der Sahne noch.
Also ich muss erstmal
als allererstes sagen, ich kann es dermaßen
nachfühlen. Ich hatte eine ganz ähnliche Situation
und zwar bei DM in der Fotoabteilung.
Viele erinnern sich noch an die Odyssee
mit dem internationalen Führerschein, mit dem
Foto von DM. Und da war es so,
dass ich zu dieser Fotoecke gehen muss
und das war so ein Tresen auf so einer
Überhöhung.
Und da waren zwei Menschen, die da gearbeitet haben,
die damit beschäftigt waren,
irgendwie Fotos auf irgendwelche Kissen oder was auch immer zu machen.
Und die standen mit dem Gesicht zu mir, also nicht umgedreht. Und da gab es so eine Klingel, wo man, wo stand bitte hier klingeln,
wenn keiner da ist.
Wo ich gedacht habe, okay, hier sind zwei Menschen,
da klingle ich jetzt nicht.
Ich stehe ja hier direkt vor denen. Ich stand direkt
an diesem Tresen, die haben mich genau
gesehen, aber ich dachte halt,
die machen gerade noch Sachen, die können jetzt
gerade nicht. Ich muss denen Zeit lassen,
bis sie damit fertig sind. Ich wollte die auf keinen Fall
stressen. Ich stand also an diesem Tresen
und es ist nichts passiert. Niemand
hat mich angesprochen, ich habe niemanden
angesprochen, weil ich dachte, die brauchen noch Zeit
und dann hatte ich irgendwann das Gefühl, scheiße, vielleicht bestehen die darauf, dass ich klingel.
Im Leben hätte ich nicht die Klingel bedient.
Noch nicht mal, wenn da niemand gewesen wäre.
Dann wäre ich einfach gegangen.
Wäre ich zu einem anderen angegangen.
Und dann habe ich da gewartet.
Ich weiß nicht wie lange, aber mindestens fünf Minuten habe ich da gestanden.
Die haben mich angeguckt, auch manchmal angelächelt.
Die haben nichts gesagt.
Und ich habe auch nichts gesagt.
Ich habe dann zurückgelächelt.
So nach dem Motto, ach ja, jetzt stehen wir nichts gesagt. Und ich hab auch nichts gesagt. Ich hab dann zurückgelächelt, so nach dem Motto,
ach ja, jetzt stehen wir hier so.
Und eigentlich wollte ich ja was von denen, aber ich hab mich nicht getraut.
Und ich finde auch, die haben mich ja gesehen,
die müssen mir ja ein Zeichen geben, jetzt bin ich bereit, jetzt bin ich hier fertig mit meiner Sache,
kann ich ihnen helfen.
Ist jetzt schwierig, also ein zweischneidiges
Schwert, auf der einen Seite hat man die Klingel,
bitte Klingel, Stichwort, betriebliche
Abläufe dürfen nicht gestört werden.
Also eigentlich müsste man da bimmeln, was das Zeug
heißt. Ich habe auch schon manchmal so, zum Beispiel
bei Blumenhandlungen, habe ich das
schon erlebt, da gibt es manchmal so einen Raum dahinter,
dann ist die Person vielleicht am was
am Machen, am Gestecke stecken,
da läuft ein Radio, hört man vielleicht nicht, wenn die
Tür aufgeht und jemand reingeht, da steht da
Klingel, bitte Klingel. Das ist aber die Person ja
nicht an diesem Tresen im Verkaufsraum, sondern
in den Katakomben des
Geschäfts. Ja, das ist schwierig.
Ich habe gelernt in meiner Zeit
im Schlossmuseum, dass ich
jede Person im Zweifel,
jede Person einzeln begrüßen muss.
Also wenn jemand in den Raum
hier 18. Jahrhundert betritt,
dann muss ich die Gruppen begrüßen.
Manchmal kommen sie als Gruppen so traubenförmig rein, dann kann man sagen, hallo, guten Tag.
Manchmal sind die Leute aber auch reingetröpfelt, wie in einer Osmose langsam in Abstand von drei bis vier Metern
und dann muss man jede Person einzeln begrüßen, auch wenn sie in einer Gruppe quasi sind.
Ziel davon war, einerseits den Leuten das Gefühl zu geben, dass sie beobachtet werden,
also schamlos einfach sagen, hey, ihr dürft hier keine Scheiße bauen.
Das war das eine. Und das andere ist auch diese Hemmschwelle
zu senken, dass wenn sie Fragen haben, dass
sie nicht den Schritt machen müssen und Hallo sagen
und ich habe eine Frage, sondern der Kontakt
ist schon da. Und das ist
natürlich schwierig, wenn du da stehst und
du die Person anguckst und sie gucken
dich an. Wer macht denn den Schritt?
Und da finde ich ausnahmsweise
mal, dass ich im Recht bin, denn
wenn es eine
Tresensituation gibt, es gibt einen
Verkauf von einem Produkt und es gibt eine Tresensituation.
Jetzt stell dir vor, du gehst
zu einer Pizzeria,
willst eine Pizza zum Mitnehmen bestellen,
gehst zum Tresen und die Person hinterm
Tresen ist gerade eifrig damit
beschäftigt, eine Ananas
zu schneiden für die Pizza Hawaii.
Gibst du dann einfach deine Bestellung auf?
Nein, natürlich nicht.
Nein, die Person ist beschäftigt, sie ist am Arbeiten.
Da wartest du ab, bis die Person fertig ist, zu dir kommt und dich fragt, was kann ich ihnen Gutes tun?
Richtig, also Jonas hat ja gehofft, dass signalisiert wird, ich bin jetzt bereit für sie.
Sie können jetzt mir sagen, was sie möchten.
Hallo, was darf es sein? Wie kann ich Ihnen helfen?
Darauf hat ja Jonas gehofft.
Die andere Person hat irgendwie gedacht,
der Typ soll jetzt mal aus sich rauskommen und was sagen,
wenn er was will von mir. Weiß ich nicht.
Vielleicht war es so. Es ist schwierig.
Ich war jetzt vermehrt in einem Baumarkt,
hier in der Umgebung und das ist so,
also wenn du da durchläufst,
du warst ja auch schon mal dabei,
da sagte jede einzelne Person, die dort arbeitet, hallo, guten Tag.
Ja, aber so nett auch.
Und jetzt mittlerweile, muss ich sagen, ist die Hemmschwelle total verloren gegangen.
Wenn ich da reingehe und ich finde die Sachen nicht, dann frage ich auch mal, können Sie mir kurz helfen, ich suche das.
Und dann sagen sie, ja, da drei Gänge nach hinten und dann rechts.
Ich frage die auch, ob die mir eine Pizzeria empfehlen können.
Das sind meine besten Freunde, die sind so nett.
Aber das ist wirklich krass,
weil da geht man einfach lang und da wird man
einfach von der Seite angequatscht. Hallo, auch wenn man
sie gar nicht gesehen hat, plötzlich jemand aus den Steckdosen
raus. Hallo!
Das ist das andere Extrem dann.
Für uns Trini ist es aber von Vorteil, wenn jemand den ersten
Schritt macht und uns nicht den Schritt überlässt.
Finde ich auch. Dann wiederum aus der Sicht von
Trinis, die da arbeiten,
wiederum nicht so gut.
Und deswegen ist meine Lösung sowieso für
alle Geschäfte, nicht nur für Bäckereien, sondern für
alle Geschäfte, wo man etwas bestellen muss an einem Tresen,
ist dieser gottverdammt geile
Trinnis-Terminal von McDonalds.
Du kommst rein, da hast du da diesen Terminal,
dann tippst du da mit dem Touchscreen
dreimal drauf, ja genau, 15
Cheeseburger und dann direkt
am Terminal zahlen, Nummer wird ausgedruckt,
du gehst mit der Nummer zum Tresen und holst deine Nummer
ab. Alle sind glücklich, alle.
Die Leute hinterm Tresen müssen keine Bestellung mehr aufnehmen,
die Leute, die bestellen und drin sind,
müssen nicht mehr mit den Leuten reden,
alle sind glücklich, es ist effizient, es ist freundlich,
es ist wunderbar, es ist ein
Geschenk Gottes und ich
vermisse diese Terminals und als ich in den USA
war, in New York, da gab es viele Läden, die das schon hatten.
Und ich habe gesagt, das brauchen wir überall,
in jedem Laden, in jeder Eislinie, in jeder Pizzeria.
In jedem Geschäft möchte ich so ein Terminal haben.
Ja, also du erwartest jetzt,
dass ich quasi auch noch mal in dieses Museum zurückgehe
und dann sage, ihr müsst, wenn Sie Fragen haben,
die BesucherInnen, also da muss man die alle schriftlich stellen,
im Prinzip über ein Tablet,
dass dann die Leute, die da eine
Aufsichtsposition innehalten, so wie ich damals,
dass sie auch dann per Tablet
schriftlich Rücksprache halten können.
Also das ist dann die Idee von dir.
Ja, aber auf der anderen Seite muss man
auch sagen, also ich als Trainee im Museum,
es gab viele unangenehme Sachen, wenn
man da irgendwie jemanden ermahnen muss und so.
Und das ist unangenehm, aber Hallo sagen
geht mal erstmal noch. Und auch wenn die Leute washm. Aber Hallo sagen geht mal erst mal noch.
Und auch wenn die Leute was Nettes gefragt haben,
irgendwie interessiert waren,
dann hat man sich auch mal ein bisschen gebraucht,
ehrlich gesagt.
Ich habe gerne meine Ruhe gehabt.
Aber manchmal habe ich mich schon auch gefragt,
was mache ich hier eigentlich?
Ja, solange sie freundlich waren, ist ja gut.
Ja, manchmal habe ich auch schon erzählt,
wollten die dann mehr über mich auch wissen.
Wie viel verdienst du da?
Kannst du hiervon überhaupt leben?
Ach so, du studierst Musik.
Was ist dein Sternzeichen?
Da muss man halt noch irgendwo Geld verdienen.
Ach so, Jazz.
Du Armer.
Das war dann irgendwie in die falsche Richtung.
Aber solange es um Alabaster-Fenstersimse ging...
Ist das nicht vom Pokémon der Stadt?
Fenstersimst?
Egal, lass mal.
Ja, also Jonas, schwierig.
Vielleicht auch einfach mit einem großen Hallo reinkommen.
Hallo Leute.
Ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist.
Oder Jonas, wenn du technisch basiert bist,
vielleicht einfach der Filiale so ein Terminal einbauen.
Vielleicht kannst du sowas ja bauen und entwickeln.
Ja.
Ich bin froh, dass wir Jonas' Frage ein für alle Mal klären konnten,
dass wir wieder eine fachlich kompetente Antwort geben konnten.
Jonas, wir hoffen, wir konnten dir helfen.
Ich denke schon. Und
generell freuen wir uns natürlich sehr über die vielen
Nachrichten, über die vielen Geschichten,
Drinnsider, Introvert-Tipps, was ihr uns alles schickt.
Und ihr wisst, ihr könnt hier jeden Monat
was gewinnen. Das Drinnis-Überraschungspaket.
Ein wahnsinniges Paket.
Da sind unglaublich tolle Sachen drin.
Alles, was es so gibt, aus dem Drinnis-Universum. Und auch dieses Mal hat uns wieder eine Geschichte erreicht, die es wirklich würdig ist, dieses Überraschungspaket zu gewinnen.
Infoatdrinnis.de, das ist die E-Mail-Adresse. Am besten mit Betreff Drinni des Monats mit einem kleinen Teaser, was da vielleicht drin vorkommt. Aber kein Muss. Ich bin schon sehr zufrieden, wenn der Drinni des Monats ist. Dann findet man das ein bisschen
einfacher. Ja. Und ich würde
dich bitten, Chris, jetzt mal die Fanfaren
abzuschießen. Denn der Drinni des Monats
Juni 2023
wurde gewählt.
Drinni des Monats Juni 2023 ist Torsten!
Torsten!
Totti!
Totti!
Totti!
Oder Toto oder wie auch immer.
Totti, du hast eine geile Geschichte eingesetzt.
Ich möchte sie jetzt sofort verlesen.
Ich habe wirklich schon laut gelacht.
Hallo liebe Trinis, während meines Studiums in Norddeutschland
habe ich mit einem meiner besten Freunde zusammen gewohnt.
Das war super. Irgendwann hatte mein Freund jedoch einen echten Job mit Perspektive und zog aus.
Meine eigene finanzielle Situation war in dieser Lebensphase nicht gerade rosig.
Um die Mietkosten weiter möglichst niedrig zu halten, brauchte ich also einen neuen Menschen im Nebenzimmer.
Es folgte ein Casting-Prozess. Richtig schlimm.
Um bei der Personenauswahl die bestmögliche Entscheidung herbeiführen zu können
und weil mich das alles tierisch nervös machte,
bat ich meinen ehemaligen Mitbewohnern um Unterstützung beim drohenden Gesprächsmarathon.
Doppelte Menschenkenntnis ist schließlich besser als einfache Menschenkenntnis.
Sollte man meinen.
Gemeinsam fiel die Wahl auf Lenny.
Dieser zog auch kurze Zeit später ein.
Abgesehen von den fragmentarischen Infos aus dem Erstgespräch
wusste ich so gut wie nichts über ihn
und hoffte einfach, dass wir schon klarkommen würden.
Am Tag seines Einzugs verschwand Lenny irgendwann am frühen Nachmittag in seinem Zimmer.
Cool, dachte ich, er macht sein Ding.
Über den gesamten Abend hinweg verließ er das Zimmer nicht und auch in der Nacht nicht.
Da war ich mir sicher.
Meine Zimmertür lag gegenüber vom Klo.
Es war generell eher hellhörig
und ich hatte aufgrund der neuen Wohnkonstellation
kaum ein Auge zu bekommen.
Er war seit Einzug durchgehend in seinem Zimmer.
Das machte mich leicht nervös.
Aber der Dreh in mir
sah darin auch viel Positives.
Wie dem auch sei, am nächsten Tag überlegte ich,
inwiefern ich als Hauptmieter soziales Leben
simulieren müsse und dachte darüber
nach, etwas für uns beide zu kochen.
Zum Einstand. Auf ein gutes Zusammenleben
oder so. Von Lenny war
jedoch weiter nichts zu hören oder zu sehen.
Die Stunden verstrichen.
Irgendwann war es gut einen Tag her,
dass ich in die Zimmertür schließen sah.
Kein Geräusch, kein Klogang,
nichts.
Mich packte langsam eine Mischung aus Sorge und Panik
und ich malte mir vor meinem inneren Auge aus,
dass ihm etwas zugestoßen sein könnte.
Nach weiteren Stunden des in die Wohnung hineinhorchens
hielt ich es nicht mehr aus.
Ich klopfte an seiner Tür.
Keine Reaktion.
Ich nahm meinen Mut zusammen,
öffnete die Tür einen Spalt und schaute hinein.
Das Zimmer war hell erleuchtet und Lenny lag mit dem
Gesicht gen Matratze, vermeintlich
regungslos auf seinem Bett.
Ich traute mich nicht näher heran
und war von diesem Anblick völlig überfordert.
Die Vorstellung, mich neben sein Bett
begeben zu müssen, um zu kontrollieren, ob
er noch atmete, kam mir extrem
übergriffig vor. Daher tat ich
das einzig Logische.
Ich verließ die Wohnung, nahm den Bus
zu einer Freundin und
half dabei, ihre Sommerreifen
in den Keller zu wuchsen.
Das hatte ich ihr schließlich schon
vor Wochen versprochen.
Also wie lange ist Lenny zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr aus dem Zimmer gekommen?
Bis nicht zwei Tage.
Ich erzählte ihr
aufgelöst,
dass mein neuer Mitbewohner direkt nach seinem Einzug verstorben sein könnte.
Als sie begriff, dass ich das total ernst meinte,
fuhr sie mich nach Hause und wartete vor der Haustür.
Er hat in den Plan gefasst,
dass ich noch einmal in Lennys Zimmer gehen solle,
um seine Vitalfunktion zu überprüfen.
Als überwand ich mich und schlieg
zum Bett. Das Licht brannte weiterhin.
Der Körper lag dort unverändert.
Als ich schließlich sehr nah war,
erkannte ich, dass ich die Decke leicht hebte
und senkte. Was für eine Erleichterung.
Ich teilte meiner warteten Freundin
mit, dass ich den Tod meines
neuen Mitbewohners ausschließen könne.
Wiederum ein paar Stunden nach
dieser tatsächlich existenziellen Erkenntnis,
es dürfte inzwischen 20 oder 21 Uhr gewesen sein,
hörte ich, wie sich die Tür des Nebenzimmers endlich öffnete.
Ich sprang regelrecht auf, riss meine Tür auf
und rief der Gestalt im Flur entgegen, ob ich von Krankheiten wissen müsste.
Lenny guckte mich verdutzt an und antwortete mit einem Nö.
Dann erklärte ich ihm, ohne jedes Detail auszuführen,
dass ich eine Zeit lang davon ausging,
ihm sei etwas zugestoßen. Auch
das verneinte er und schob eine knappe Erklärung
für seinen inzwischen circa 30-stündigen
Auftritt in seinem Zimmer
hinterher. Bisschen Counter-Strike,
bisschen was gedruckt.
Drei Monate
nach seinem Einzug musste ich Lenny rausschmeißen.
Er hatte nicht einmal die Miete überwiesen. Auch bei
diesem sehr unangenehmen Vorgang
half wohl auch aus schlechtem Gewissen mein guter Freund
und voriger Mitbewohner. Danach wurde vieles
besser. Der darauf folgende WG-Partner beschränkte
die soziale Interaktion auf ein Minimum,
zahlte immer pünktlich die Miete und ich habe ihn nicht
einmal für tot gehalten.
Alles gut.
Also Julia, ich bin froh, dass
du hier nicht Geschichten, also ich bin davon
ausgegangen, dass du jetzt nicht eine Geschichte mit Todesfolge hier vorliest.
Dann kann man sich ja köstlich amüsieren.
Also Totti, Thorsten hat alles richtig gemacht.
Ich finde es auch nicht verkehrt, wenn man jetzt überfordert ist mit einer Situation, erstmal Hilfe zu holen.
Vielleicht aber dann erst die Sommerreifen in den Keller zu transportieren.
Die Prioritäten waren so ein bisschen verschoben.
Aber ganz ehrlich, Thorsten, ich kann dir keinen Vorwurf machen.
In der Situation, ich weiß nicht, wie ich gehandelt hätte.
Oder wie man bei uns im Ersthelferkurs gesagt hat,
wer bestimmt die Show?
Der erste Amt da dort.
Ja, das ist ja eigentlich so eine Geschichte mit WG-Casting.
Ich hatte das noch nie.
Ich hatte irgendwie das Glück, immer so ein WG-Zimmer zu finden.
Aber ich finde, was mir da immer so durch den Kopf geht bei WG-Casting,
auf der einen Seite, wenn du dich auf ein Zimmer bewirbst,
ist das so nervig mit so Casting.
Man muss da hin und man muss da einen guten Eindruck,
keine Ahnung, ein Dossier oder man muss sich da bewerben.
Auf der anderen Seite, wenn man ein Zimmer zu vergeben hat,
so wie Thorsten, da müssen wir eigentlich die Hürde noch viel größer machen im Casting.
Also müsste so ein Recall machen, dann
fliegen wir alle nach Thailand, dann machen wir
ein Gruppencasting, dann zwei Wochen
Probeschlaf. Dann holen wir so ein paar Eskorkles
und gucken, ob ihr eure Freundin betrügt.
Auf Partys, wo ganz viel Wodka ausgeschenkt
wird. Ja, erstmal gucken, wie passt
das zusammen und dann kann man die Person
einziehen lassen. Ich war ja auch schon auf
unzähligen WG-Castings als Kandidatin
und das war wirklich die absolute Hölle.
Damals habe ich noch nicht verstanden, dass ich ein
Drinni bin. Und es war für mich aber ganz
schlimm, auch mit körperlichen Schmerzen verbunden,
von einem Haus zum anderen zu gehen, in Köln
damals, und mich in so vielen WGs
vorzustellen bei fremden Leuten. Und ich war
bei WGs, da kannst du dir gar nicht
vorstellen. Ich weiß noch, dass bei einem hat einer
bei den Trovatos gearbeitet.
Bei den Privatdetektiven, über die es eine Fernsehsendung gab.
Genau, aber bei der Fernsehsendung über die Trovatos hat er gearbeitet.
Achso, nicht bei den Trovatos selber, nicht mit der MacLight irgendwelche Fensterscheiben einschlagen, sondern er war irgendwie beim Fernsehteam.
Und das war so eine coole WG. Hey, wir arbeiten alle in den Medien und wir sind so cool und wir sind nicht nur eine Zweck-WG, wir gehen immer zusammen feiern.
Und ich wusste eigentlich schon nach zwei Minuten, dass ich da nicht wohnen
will. Ich war aber nicht die Einzige, wir waren zu
dritt drin. Die haben immer drei auf einmal
reingelassen und das war nicht so, komm, wir zeigen euch
die Zimmer, sondern wir setzen uns in die Küche und trinken Bier.
So, da fing es schon an, ich hab ja kein Bier getrunken.
Und dann weiß ich genau, die andere so, also
ich komm aus Hückeswagen und ich kann euch jetzt
schon mal sagen, ich bring ein Auto mit
und einen Staubsauger.
Und ich so, what the fuck?
Und ich so, ja, ich bring gar nichts mit, weil ich ziehe ja auch nicht
ein. Es war wirklich,
es war ganz schlimm. Die Leute wollten sich dann
gegenseitig übertrumpfen, was sie alles Geiles mitbringen
in die WG. Also auch da, wer mehr Kohle hat,
gewinnt. Ja, genau, genau sowas.
Und ich habe auch keine einzige WG-Zusage
Überraschung bekommen. Niemand wollte, dass ich
bei ihnen einziehe. Aber ich wollte, ich habe, glaube ich,
auch zu wenig Initiative. Ich wollte das einfach nicht.
Ich habe mich wirklich innerlich, habe mich zerberstet,
die Vorstellung, mit diesen fremden Party-People
zusammen wohnen zu müssen. Ja, also dann
heißt es ja, wie gut bist du im Bierpong?
Und dann, ja gut. Nee, gar nicht gut.
Ich mache da gar nicht mit. Aber einige Leute
haben schon mir mal eine Nachricht geschrieben
und gesagt, guck mal hier, ich habe so ein WG
gesucht, eine Annonce gesehen,
wo jemand schreibt, ich bin Drinni oder ich höre gerne den Drinnis-Podcast.
Und das finde ich so cool, dass die Leute halt nicht sagen,
ja, ich bin irgendwie schrullig oder so,
sondern einfach, ich höre den Drinnis-Podcast.
Das ist eigentlich alles klar.
Wenn jemand das sagt, weißt du, es ist cool als MitbewohnerIn.
Ja, da muss man auch die betrieblichen Abläufe nicht erklären.
So ist es.
Dann weiß man, was man machen soll,
wenn man einen Truthahn auf dem Kopf hat.
Naja, Thorsten, auf jeden Fall vielen Dank für die Geschichte.
Und du bekommst ein Trinnis-Überraschungspaket.
Herzlichen Glückwunsch.
Vielen Dank für die ganzen Geschichten, die uns immer reichen und uns so erheitern.
Und ich glaube, Julia, wir können heute mal einen Punkt machen.
Ich gucke gleich mal, ob jemand auf dem Balkon ist nebenan.
Ich würde jetzt vielleicht mal gucken, ob es im Baumarkt so einen Sichtschutz gibt.
Dann kann ich endlich nochmal zu meinen Freundinnen im Baumarkt und mit denen ein bisschen schwätzen.
Naja, gut.
Packt einen Knirps ein oder nehmt
einen Regensturm mit für Starkregenfälle.
Wenn es stürmt, bringt auch das nicht. Zieht euch einfach aus.
Zieht euch aus.
Nackt im Starkregen, das ist das Mut.
Und jetzt kommt gut durch die Woche.
Wir hören uns dann nächsten Dienstag wieder.
Bis dahin. Vielen Dank fürs Zuhören
und auf Wiederhören. Tschüss.
Tschüss.