DRINNIES - Steine essen
Episode Date: March 22, 2021Giulia und Chris sind sehr müde, trotzdem zetteln sie einen Beef mir der prähistorischen Bubble an. Der letzte Einbaum, kalter Nikotinentzug auf dem IJsselmeer und warum Menschen, die sich selbst al...s ‚verrückt‘ bezeichnen nie verrückt sind: Das alles und noch viel mehr erwartet euch in der neuen Folge DRINNIES. Leinen los!Besuche Giulia und Chris auf Instagram: @giuliabeckerdasoriginal und @chris.sommerHier findest du alle Infos und Rabatte unserer Werbepartner: linktr.ee/drinnies Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Drinis, der Podcast aus der Komfortzone. Ach okay, ihr könnt es vielleicht hören. Chris liegt noch unterm Tisch.
Neben unserem Podcast-Aufnahmetisch, an dem wir immer sitzen, ist seine Heizung kaputt.
Wir sind ja auf dem Dachboden und wir haben ja schon gesagt, dass es hier reinregnet.
Also es hat jetzt ziemlich lang reingeregnet.
Das Event ist jetzt aber dicht.
Jetzt hat aber die Heizung Probleme gemacht.
Sie hat nicht aufgehört, also das Wasser hat nicht
aufgehört zu laufen, das war sehr laut und das hat man
auf der Podcastaufnahme gehört. Und jetzt
hat Chris mit so einem, ich weiß gar nicht, was das alles
für ein Werkzeug ist.
Zwölfer Rohrzange, keine Ahnung.
Hat er gerade die Heizung repariert und ich höre gerade,
dass es sehr still ist, das heißt, du hast sie
also wirklich repariert. Ich bin außer Atem,
weil ich zwei Minuten auf dem Boden lag.
Das ist ein kleiner Tipp an alle,
die Probleme mit dem Heizungsradiator,
das ist jetzt auch kein Geheimnis,
aber manchmal läuft die nicht mehr an
oder bei uns lief sie gerade, ich habe kurz
aufgedreht vorhin und dann wurde sie heiß
wie in der Sauna und sie ist nicht mehr ausgegangen.
Und wenn man das Thermostat abschraubt,
dann ist so ein Stift und der klemmt
manchmal und den muss man winken. Das habe ich gemacht.
Ich muss kurz durchatmen. Ja, krass.
Also ich bin immer wieder erstaunt. Plötzlich hast du dann
so ein Fachwissen jetzt bei Sachen
Heizungsmontur. Aber auch nur,
weil ich niemanden ins Haus lassen will.
Ganz einfach. Irgendwann können wir alles selbst.
Und man kann sich echt viel auf YouTube
selber beibringen. Das ist gut.
Ja, das stimmt. Ja, ich bin ganz begeistert.
Es ist total still, mucksmäuschenstill.
Die Heizung ist komplett repariert.
Wie geht es dir denn, Julia?
Mir geht es ganz gut.
Ich wollte unbedingt was mit dir besprechen.
Deswegen freue ich mich schon die ganze Woche auf die Podcast-Aufnahme.
Du weißt ja, ich bin dem Trash-TV oder auch den Dating-Formaten nicht abgeneigt.
Ich gucke mir gerne mal sowas an, so First Dates oder sowas.
Love Island, sowas. Ja, ich gucke
das auch manchmal. Nicht unbedingt wegen der Qualität.
Ich möchte jetzt hier nicht Werbung für diese Sendung machen, sondern einfach,
weil es mich interessiert, aus Interesse, auch aus
Fernsehmachender Schaff... Das sagt man dann immer so.
Aus Fernsehschaffender Sicht...
Es gibt ein großes Argument. Ja.
Die Probleme anderer Menschen lenken
von den eigenen Problemen ab. Ja, klar. So einfach
ist es. Das ist der ganze Sinn von Unterhaltung.
Genau, und da glaube ich, darum guckt man das, auch wenn da lauter verwerfliche Dinge passieren.
Ja, aber was mir aufgefallen ist, und darüber möchte ich mit dir sprechen.
Mir ist aufgefallen, oft wenn es darum ging, dass Personen sich selber beschreiben mussten
oder ihren Traumpartner, ihre TraumpartnerInnen beschreiben mussten,
haben sie oft gesagt, die Person muss zu mir passen,
weil ich bin total verrückt.
Oder ich suche eine Person, die genauso verrückt ist wie ich.
Mir ist wirklich aufgefallen, dass das viele Leute sagen.
Und das sagen immer Leute ausschließlich,
die absolut gar nicht verrückt sind.
Also nichts an denen ist verrückt.
Das sind die durchschnittlichsten, Katrin und Lars,
heteronormativsten Leute, die es verrückt finden,
wenn man auf einer Hochzeit Chucks trägt.
Also das ist so,
das definieren die als verrückt.
Oder wenn man sie fragt, was ist das Verrückteste an dir,
dann zeigen sie auf ihr Violinschlüssel-Tattoo
am Oberarm.
Oder wenn man nach Hamburg kommt, auch ein Anker.
Ja, die tun halt
Mandarinen-Nudelsalat
und denken, das ist verrückt.
Und da habe ich mich echt gefragt, warum ist das so?
Warum sagen Leute, die nicht verrückt sind von sich,
sie sind verrückt? Verrückte Leute würden
niemals von sich sagen, sie sind verrückt.
Ja, es ist auch das Amorelie-
Kalenderphänomen, finde ich.
Als das so aufgekommen ist mit diesen
Sextoy-Kalendern, für Weihnachten war das
sowas, oh, unglaublich, dass es
das gibt und mittlerweile ist es einfach so
prüde, sich das zu schenken. Fast schon
verklemmt, geckig.
Das ist halt so Standard. Also es ist fast schon
spießig, der Exotikalender.
Ich würde sagen, das ist spießig. Aber auch
irgendwie eine positive Entwicklung, dass das so in der
Mehrheitsgesellschaft angekommen ist. Ja, ich sage selber
auch von mir, ich bin Spießer. Ich bin eigentlich
schon ein Opa im Herzen und das ist ja
nicht unbedingt eine schlechte Entwicklung. Also ich habe
mich dann gefragt, wo fängt denn wirklich
Verrücktsein an?
Ist es beim Septum in der Nase?
Ja, für Katrin und Lars
auf jeden Fall, aber...
Vielleicht ist es auch eine Hypothese. Alles, was man
bei diesen Reality-Dating-Formaten
sieht, ist nicht verrückt.
Das Septum ist nicht verrückt. Tattoos ist
schon lange nicht mehr verrückt.
Nein, nein, nein.
Bergein, ist Bergein verrückt? Auch nicht mehr.
Ich hab für mich gesagt, verrückt fängt da an,
wenn man zum Beispiel
sagt, ich esse gerne Steine.
Aber jetzt nicht,
weil ich eine Zwangsschwörung habe, sondern weil es mir
so gut schmeckt. Ich esse nur Steine.
Ich trinke Benzin.
Das wäre für mich mal was Verrücktes.
Oder ich ernähre mich nur von Sonnenlicht.
Wobei, das ist ein anderes Verrückt.
Na, das ist dann so ein komisches Nena-Verrückt.
Ja, das ist er.
Das glaube ich auch schon nicht.
Man muss vielleicht erst mal verrückt definieren.
Weil es gibt ja Nena-Verrückt
und dann gibt es das Steine-Essen-Verrückt.
Ist das Steine-Essen-Verrückt
das coole, angesagte Verrückt?
Ich weiß es nicht. Weißt du, was verrückt ist?
Für mich ist verrückt, nach Ostern
nicht in den Supermarkt zu gehen, um
Osterschokolade zum halben Preis zu kaufen.
Das ist für mich verrückt.
Das finde ich auch wirklich verrückt. Oder wenn man sagt,
ich rufe total gern fremde Leute an, ich liebe
es zu telefonieren. Also müsste ich jetzt anfangen,
Benzin zu trinken, um verrückt zu sein?
Ja, also mindestens.
Also ich sage mir, der ist richtig crazy,
da muss schon ordentlich was passieren,
weil man hat doch alles schon gesehen irgendwo, oder?
Ja, und ich habe auch schon gemerkt,
dass spießige Leute auch über alles lachen.
Also wenn die irgendwie lesen,
Liberté, Egalité, Weinschorle,
dann lachen die und zwar nicht nur 10 Sekunden,
sondern eher 10 Minuten so gefühlt.
Nach mir die Gin-Flut.
Mega lustig. Ja, so Sprüche,
aber auch einfach so, wenn sie finden, oh, das ist ja
total verrückt, wenn man eine Seite des
Kopfes rasiert und die andere
ist blond gefärbt zum Beispiel.
Das ist ja total abgefahren. Ja, für manche
reicht das schon, um sich selbst als
crazy wahrzunehmen. Ich bin überhaupt nicht
crazy. Das will ich nicht damit sagen. Ich esse
auch Katzenzungen liebend gerne.
Aber das Thema wollen wir nicht
wieder aufmachen. Das hat wirklich Wellen
geschlagen und das möchte ich jetzt lieber erstmal
beiseite legen. Aber nur ein Satz dazu.
Mir wurde ein Foto zugesendet aus einem
Supermarktregal aus der Süßigkeitenabteilung.
Katzenzungen direkt
neben den belgischen Meeresfrüchten
platziert. Und das ist doch kein
Zufall. Die wissen, wo sie hingehören.
Ja, genau. Ja, das ist kein Zufall.
Ich glaube, es ist auch so in der Mitte,
weil alte Leute können sich nicht strecken und nicht
bücken. Und du auch nicht. Ich auch nicht.
Schon wieder ein Witz auf meine Kosten.
Wir machen jetzt hier so ein Sparschwein
und immer, wenn du einen Witz auf meine Kosten machst,
gibt es 5 Euro. Und umgekehrt auch.
Okay. Dann verdienen wir auch noch was.
Mit dem Geld, was am Ende rauskommt,
reparieren wir unsere Haltung.
Von einem Fachmann, einer Fachfrau.
Ich denke, wir sollten mal wieder eine Rubrik
bringen, und zwar ein Drinseiter.
Die Erfolgsrubrik.
Ich nenne jede Rubrik eigentlich Erfolgsrubrik.
Bei uns. Da geht es darum, dass
wir uns eigentlich auf das Leben draußen vorbereiten,
wenn man es genau nimmt. Wir stellen uns investigative Fragen und hier kommt der Jingle.
Folgendes ist passiert, Julia.
Ich musste mir letztens was zu essen bestellen.
Ich war sehr in Eile, ich hatte keine Zeit und auch keine Kraft zu kochen.
Und dann habe ich bei einer App reingeguckt,
wo man Essen bestellen kann.
Und da war so ein Restaurant, wo angezeigt wurde,
das ist neu, italienisches Restaurant.
Und ich dachte, ja komm, jetzt mal wieder eine schöne Pizza.
Pizza-Wein natürlich.
Ich liebe Ananas auf Pizza.
Ich auch.
Komplett unironisch.
Da wird jetzt auch keine Diskussion stattfinden.
Da wird jetzt keine Diskussion,
weil auch das ist alles anderes verrückt.
Ananas auf eine Pizza zu legen, ist überhaupt
nichts Besonderes. Ich glaube, das können wir auch mal überwinden.
Auf jeden Fall, ich habe mir eine schöne Pizza
Hawaii bestellt und die war auch echt lecker.
Und danach habe ich mal geguckt, ja, okay,
das Restaurant kann ich mir auch merken. Ich habe mal
geguckt, wo ist das eigentlich genau?
Dann habe ich mal geguckt, Maps-App
aufgeschlagen und dann habe ich gesehen, dass das
Restaurant halt einfach nur 200 Meter von mir
entfernt ist. Das heißt, ich habe
also jemanden nach draußen
geschickt mit dem Fahrrad, um mir eine Pizza
zu holen, die von mir 200
Meter entfernt in einem Steineofen
gebacken wurde. Und ich hatte so
ein schlechtes Gewissen, weil ich genau wusste, die Person,
die mir die Pizza überreicht hat an der
Haustür, wusste, dieses faule
Schwein hat es nicht geschafft,
200 Meter rauszugehen.
Und ich dachte mir so, was ist eigentlich denn so der Radius,
wo es anfängt, peinlich zu werden, wenn man bestellt?
Also 200 Meter, würde ich sagen, ist schon tief in diesem Radius drin.
Wie weit darf ein Restaurant entfernt sein,
damit es nicht peinlich, oder andersrum,
wie nah kann ein Restaurant bei dir gelegen sein,
ohne dass es peinlich wird?
Was ist der Abstand, Julia? Was würdest du als erste Zahl mal raushauen, ohne mal groß zu überlegen?
Also erstmal würde ich sagen 200 Meter.
Aber jetzt zwei Punkte habe ich in meinem Kopf, die dir in die Karten spielen in dieser Situation.
Punkt eins, wir haben eine Pandemie.
Das heißt, theoretisch könntest du dich in Quarantäne befinden.
Und die Person könnte denken, die Person darf
die Wohnung nicht verlassen. Spielt dir gerade
so ein bisschen in die Karten. Aber dann würde es wieder heißen,
ich bin so ein Arschloch, dass zwar
vielleicht hier diesen Virus
angefangen hat, aber trotzdem die Tür öffnet.
Mit Maske selbstverständlich, das macht man so.
Und auch ohne berühren, sondern
mit, ich stelle das Essen dahin und
dann lege ich mein Trinkgeld auf die Treppe.
Habe ich nicht gemacht. Ich habe die Pizza angenommen und gesagt, danke, schönen Abend noch, Hammer, Trinkgeld gegeben.
Ich habe schon Abstand gehalten, aber jetzt auch nicht so, dass man sagen würde, okay, die Person ist wirklich jetzt krank.
Aber es haben ja auch viele Leute, das kann ich hier mal anmerken, schon geschrieben, Introvert-Tipp bei der Liefer-App.
Reinschreiben bei Bemerkung, man ist in Quarantäne und dann legt die Person das Essen vor der Tür ab.
Ich weiß nicht, ob das so cool ist.
Weiß nicht, muss ich mir noch überlegen.
Ja, aber jetzt mal kurz zu Punkt zwei.
Und den finde ich viel interessanter,
nämlich dadurch, dass der Laden so nah an deiner Wohnung ist,
hat die Person, die das ausliefert,
auch weniger Strecke zu fahren.
Und das finde ich immer gut,
weil je nachdem auch, wie das Wetter ist,
man sollte eh nicht, wenn es jetzt mega
Schnee stob, sollte man eh nicht Essen bestellen,
aber je nachdem
finde ich es eigentlich ganz cool, wenn die Person
nicht vier Kilometer fahren muss, sondern
nur den Weg zum Restaurant und
dann noch 200 Meter. Das ist eigentlich für die Person, glaube ich,
chillig. Also wir können mal festhalten,
wenn das Wetter, wenn die
Wetterbedingungen okay sind, kein
starker Regen, kein Schneefall, nicht brutal heiß, nicht 40 Grad, das werden wir jetzt wahrscheinlich bald wieder leben im Sommer,
dann kann man sagen, vielleicht sogar ein Restaurant, was nahe bei einem liegt, ist vielleicht sogar praktischer,
weil man natürlich dann diese Strecke in zehn Sekunden mit dem Fahrrad fährt und trotzdem zwei Euro Trinkgeld, drei Euro Trinkgeld machen kann.
trotzdem 2 Euro Trinkgeld, 3 Euro Trinkgeld machen kann.
Ja.
Ich muss auch zugeben, dass ich öfter mal bei einem Laden bestelle,
der vielleicht 400 Meter nur weg ist.
Und zwar aus folgendem Grunde.
Es gibt eine Sache, die sollte man eigentlich nicht bestellen,
weil sie nie schmeckt, wenn man sie bestellt.
Und das sind Pommes.
Die sind immer wabbelig. Aber wenn du sie in einem Laden bestellst,
der unter 500 Meter von dir entfernt ist,
ist die Chance sehr hoch, dass sie noch knusprig sind
und warm, wenn sie bei dir ankommen.
Deswegen Pommes immer nur aus dem nahen Radius bestellen.
Das ist mein Tipp an euch.
Und es gibt noch einen anderen Aspekt.
Natürlich sind viele Leute, die jetzt ein Gastronomieunternehmen besitzen,
auch darauf angewiesen, was man trotzdem bestellt.
Und denen ist es ja reglich egal,
ob man jetzt zwei Kilometer oder 200 Meter entfernt wohnt.
Hauptsache, sie können was verkaufen. Naja, ich habe mir trotzdem, danach ist mir unglaublich egal, ob man jetzt zwei Kilometer oder 200 Meter entfernt wohnt. Hauptsache, sie können was verkaufen.
Naja, ich habe mir trotzdem, danach ist mir
unglaublich peinlich gewesen. Ich sehe jetzt die Person,
die mir das geliefert hat, mit anderen Augen.
Und sie hat mich auf jeden Fall auch mit anderen Augen angeschaut.
Mit dieser Pizza Hawaii auch noch.
Also ich finde, während der Pandemie sind viele
Vorhänge gefallen. Also Sachen, die einem
vorher peinlich waren, sind jetzt nicht mehr so peinlich.
Weil es ist auch einfach eine Ausnahmesituation.
Und wir haben auch alle Masken auf, also man kann
sich auch so halb ein bisschen verstecken.
Und weißt du, es ist
so dieser Blick, wenn der Pizzabote zum
dritten Mal kommt diesen Monat, dann
guckt er einen schon so mitleidig an, man guckt ihn mitleidig
zurück und man sagt sich indirekt so
über Augenkontakt, ja, so
ist es halt gerade. Ja, also
durch. Was ich auch jetzt gemerkt
habe in dieser globalen Situation,
wo wir gerade drin sind, dass es eine Verschiebung
gegeben hat, wie jetzt als FreiberuflerInnen,
als AutorInnen, mussten
oft zu einem Ort reisen, wenn man
ein Projekt ausgearbeitet hat, dann ist man zum Beispiel
für einen Tag Brainstorming nach Berlin
gefahren, einmal quer durchs Land
und jetzt hat es die Verschiebung gegeben,
okay, wir machen das in Zoom oder
in Google Hangout oder in Teams
und machen das auch nicht acht Stunden am Stück,
weil nach vier Stunden ist dann sowieso irgendwann mal ein Sense,
aber man muss den Tag nützen,
weil man die Person bezahlt hat für einen Tagessatz.
Und jetzt ist aber die Verschiebung,
erstmal macht man es digital
und jetzt hat es auch in den letzten Monaten eine Verschiebung gegeben,
dass man nicht mehr den ganzen Tag im Zoom-Meeting hängt
und alle gecheckt haben,
okay, nach zwei, drei Stunden ist sowieso Sense,
dann hören wir auf.
Und jetzt ist es sogar so, dass ich gemerkt habe,
okay, wir machen vielleicht nur noch ein ganz kurzes Meeting,
ihr müsst einfach vorbereitet sein.
Und ich hoffe, ich hoffe, ich hoffe, dass das so bleiben wird.
Ja.
Dass man was lernt daraus und nicht mehr einfach für komische Meetings
einmal durchs Land fährt oder auch zur Bushaltestelle läuft.
Ich finde auch, diese Zeit, in der ich fünf Stunden
ICE fahre durchs ganze Land
oder am Bahnhof stehe in
Hamm-Westfalen, weil mein Zug ausfällt,
die kann man halt auch sinnvoller nutzen, indem man
einfach sich schon vorbereitet oder sich Gedanken
macht. Und ob ich dann jetzt
dem Hans-Peter gegenüber sitze beim
Brainstorm oder im Zoom-Meeting,
also für mich macht das keinen Unterschied.
Es gibt nur eine Sache, die ich vermisse vor Bahnreisen, nämlich
das geile Kamps-Schnitzelbrot mit
Remoulade drin. Nächstes Thema, wo viele
Leute sich darüber aufregen, die ersetzen
immer die Butter mit Remoulade. Sorry,
ich finde, Butter muss immer mit Remoulade ersetzt werden.
Das ist das Geilste überhaupt. In jedem Fall.
Und ich würde lügen, wenn ich sage, dass
ich nicht letztens mal ein eigenes
Kamps-Schnitzelbrötchen zu Hause versucht
habe nachzustellen, um dieses Gefühl von
ich habe jetzt nur noch zwei Minuten Zeit,
bis der IC fährt.
Aber es war mit den veganen Schnitzeln und die sind
sehr klein. Ja und schön
eine dicke Schicht Remmo oben drauf,
Salat und eine Gurke, so eine
Sandwich-Gurke. So eine Alibi-Gurke, nur so eine ganz
kleine. Hammer, es hat mir sehr gut geschmeckt. Und ich habe auch
gesehen, dass diese Schnellbäckereien teilweise
auch so Lieferungen anbieten.
Natürlich, die haben jetzt wahrscheinlich auch Probleme mit Umsatz.
Und trotzdem, aber wenn man so ein Meeting hat oder so, dass man da anbietet, 20 Brötchen.
Ich habe mir überlegt, ob ich mir schon mal 20 Schnitzelbrötchen bestelle.
Nur um dieses Gefühl von Welterober, Globetrotter, sagt man auch.
Kosmopolit.
Kosmopolit zu haben.
Vielleicht bestelle ich mir demnächst mal 20 Schnitzelbrötchen.
Ich vermisse es auch, dass mir am Kölner Hauptbahnhof
jemand eine kostenlose Zeit in die Hand
drückt und sagt, wollen Sie eine Zeit?
Nein, will ich nicht. Aber danke
trotzdem. Ich liebe Remoulade.
Ich muss es nur nochmal sagen.
Aber die Frage haben wir eigentlich beantwortet.
Eigentlich muss man es gar nicht so peinlich sein
mit dem Bestellen. Nein, mir ist es auch nicht
mehr peinlich. Wenn die Witterungen okay sind,
weil ich finde, dann ist es wirklich, wird es irgendwann
unverantwortlich. Ja. Das kann man ja mal
so festhalten. Aber auch wenn die Witterungen okay sind
und gut und alles super und die Person
muss nur fünf Minuten fahren, gibt es immer Trinkgeld.
Niemals kein Trinkgeld geben, sonst lasst es einfach
und kocht selber. Das denke ich mir.
Ich liebe diese Rubrik, weil wir echte
Antworten finden. Das fehlt mir in dieser Zeit.
Das ist was Handfestes, damit kann man arbeiten.
Ja, ich finde, wir sollten eigentlich in der
Show kriegen, so eine Montagabend
22.15 Uhr Talkshow,
wo wir nur so drin sein,
mit so einer ganz hart nachgefragten Frage
und wir lassen auch niemanden gehen.
Das wäre schön, oder?
Der heiße Stuhl.
Könntest du dir vorstellen, mal so eine Poliz-Sendung
zu moderieren? Auf gar keinen Fall. Ich kann mir das schon gut vorstellen, mal so eine Poliz-Sendung zu moderieren?
Auf gar keinen Fall.
Ich kann mir das schon gut vorstellen, weil offensichtlich muss man da nicht viel können.
Auf gar keinen Fall.
Und das ist der Grund, was mich von Frank Blasberg unterscheidet.
Ich weiß, dass ich das nicht kann und nicht tun sollte.
Und da fällt mir ein, ich wollte mal eine eigene Show machen.
Ja.
Weißt du noch?
Ich weiß.
Und zwar die im Fernsehen läuft.
Ja, genau, im Fernsehen in Anführungsstrichen.
Ich habe mir nämlich überlegt, wie komme ich,
also mich hat niemand gefragt, Chris, willst du eine Show?
Ist jetzt noch nie so vorgekommen, kann ja auch passieren.
Aber ich habe mir überlegt, wie kriege ich denn trotzdem eine eigene Show?
Und zwar nicht jetzt auf YouTube und so, sondern wirklich im Fernsehen.
Was auch jetzt theoretisch meine Großmutter empfangen könnte.
Und dort, wo ich herkomme aus der Schweiz,
eigentlich überall in der Schweiz, gibt es so kleine
Regionalsender, die privat geführt
sind. Also nicht drehtes Programm, sondern private
Medienhäuser haben da noch so
einen Regionallokalsender im Fernsehen.
Die heißen dann TeleZüri, TeleM1,
TeleBasel, Teletop,
ich weiß nicht, was es gibt. Und ich habe
mich für TeleM1, das legendäre Fernsehen
aus dem Mittelland entschieden und dachte,
da muss ich mal laufen.
Das wär's. Und das ist wirklich
so ein Sender, wo eigentlich gibt es, glaube ich, zwei Sendungen.
Es gibt so eine News-Sendung,
irgendwo ist ein Bach überlaufen
und irgendein Dorf hat sich
einen neuen Traktor gekauft,
um Schnee zu pflügen. So, das sind die News.
Und dann gibt es noch so eine Tiervermittlung-Sendung,
wo man anrufen kann, hier, kleiner
Welpe sucht ein Zuhause.
Und den ganzen Tag über läuft dort Werbung.
Ja. Also man kann
sich quasi selber einfach eine Werbung kaufen.
Und dann gibt es noch so Teleshopping, Mediashop.
Aber ich wäre jetzt bei der anderen Abteilung gewesen, wo so
Unternehmen Werbung schalten. Und die läuft
dann, keine Ahnung, hundertmal am Tag
dein Clip, der eine halbe Minute geht.
Und das gibt halt wirklich die Möglichkeit,
dass man dort die Werbung kaufen kann.
Und ich habe mir überlegt, also ich kriege keine Show
irgendwo, ich habe keine große Produktionsfirma
hinter mir, also überlege ich mir
doch, gucke ich mal, kann ich mir nicht
eine Show machen und die als Werbung
tarnen und dort quasi kaufen.
Also ich kaufe mir einen Werbeplatz auf diesem Sender
und mache dann eine Show, die
vielleicht fünf Minuten ist. Also eine fünfminütige
Werbung in Form einer Show.
Eine Show als Werbung getarnt.
Genau, so ist es. Dann müsstest du aber auch
innerhalb der Show Werbung für irgendwas machen,
damit es als Werbung durchgeht, oder?
Ich hätte dann einfach überlegt, ich mache für mich
Werbung. Das ist übrigens dann auch...
Das ist Sommer. Genau, es ist ja dann auch so
dieser Werbeclip entstanden, den ich auf meiner
Instagram-Seite... Das ist das Produkt,
weil es hat ja nicht geklappt, weil es ist doch schweineteuer.
So 10 Sekunden kosten Pounds ab Franken.
Das konnte ich mir nicht leisten. Aber vielleicht
ist ja jemand da draußen, der viel Geld hat,
sehr, sehr viel Geld und sagt, Chris und
Julia, die müssen jetzt eine Sendung, eine Show
kriegen auf einem reutigen,
vierklassigen, nein, ich will jetzt Telemars
nicht so nahe drehen, die machen echt ehrliche Arbeit.
Für Geld kannst du da doch dann eigentlich
alles schalten, oder?
Also wenn du jetzt sagst,
du legst jetzt 10.000 Euro auf den Tisch,
dann kannst du doch deine eigene Show da laufen lassen.
Ich bin mir noch nicht mal sicher,
ob die das wirklich angeguckt hätten,
was sie da laufen lassen.
Wenn ich da manchmal einschalte, was da läuft.
Eigentlich ist das der perfekte Sender für uns.
Weil da hat man ja dann wirklich künstlerische Freiheit.
Da gibt es ja dann keine Redaktion,
die dir sagt, du darfst jetzt nicht an einem christlichen Kreuz lecken.
So perfekt.
Wir müssen halt nur so ein Crowdfunding
machen, um das Geld zusammenzukriegen.
Weil wie sollen wir das Geld, keine Ahnung,
wir brauchen ja schon zehn Minuten.
Seien wir mal ehrlich, wir brauchen zehn Minuten für eine gute Show.
Da muss ein Bogen sein, da muss
ein Intro-Musik, Outro-Musik.
Da muss auch unten bei, muss unterm Strich auch
eine Message sein. Da müssen Tiere im Studio sein.
Ein Stargast.
Pete Schwäber.
Ja, schade, dass das nicht geklappt hat,
aber vielleicht irgendwann mal.
Lass uns mal jetzt einen Abbinder einspielen.
Ja, stimmt, wir sind ja noch bei drin.
Ja, da haben wir uns immer verzettelt.
Wir verzetteln uns öfter mal.
Wir sind ganz durch wegen dieser Heizung.
Wenn wir im Show-Olymp ganz nach oben wollen,
dann müssen wir uns wirklich stringenter
an unserem Fahrplan halten. Also Abbinder, Trinsider und dann geht's weiter.
Trinsider. Scharf nachgefragt.
Konzepte im Petto für neue Reality-Formate.
Das interessiert mich einfach,
neue Sachen sich zu überlegen.
Und ich hab mir überlegt, es gibt ja jetzt immer wieder
diese Formate, wo eine
saugeile Airbnb-Villa auf irgendeiner
Insel gemietet wird und da werden dann
so fickgeile Singles reingesteckt, 20 Stück.
Genau, es geht so ein bisschen weg von diesem
Ekel-Umfeld, Dschungel,
Alm, die Burg, sondern zu
High-End-Villas.
Man nimmt quasi einmal Geld in die Hand, sondern so High-End-Villas. Genau, man nimmt quasi einmal Geld
in die Hand, um eine schöne Umgebung
sich zu machen, damit es gut aussieht.
Die Singles sehen alle
saugeil aus, alle so halbe
Pornoser, halb Sausalitos
Barkeeper.
Und das
Konzept ist halt immer, möglichst viel
Streiten und möglichst viel Sex.
Und ich habe überlegt,
eine viel geilere Location als immer,
es ist langsam gesehen, wir haben es alle gesehen,
diese geilen Villen und wir haben alle Fernweh
und wir können es kaum aushalten und wir wollen auch
im Jacuzzi bumsen.
Aber eine richtig gute Location für so ein Format,
finde ich, wäre mal so ein
großes Segelschiff.
Darfst du das nicht schon mal? Wahrscheinlich nicht.
Ich glaube, ich weiß, dass bei Adam und Eva mal
Teile auch auf dem Schiff waren,
aber wirklich so, wir sind drei Wochen
auf einem Schiff und das ist auf offenem Meer,
also man legt nicht an, sondern man ist auf diesem Schiff
und sonst nirgends wo. Und dann muss man
auch das Segel hissen, man muss die Toilette
ausleeren und solche Sachen.
Das finde ich halt cool, weil auf dem Schiff
gibt es kein Entkommen. Und wenn man seekrank
wird und man erbrechen muss,
dann wird vom Preisgeld was abgezogen.
Immer 10.000 Euro. Wie wäre das?
Also da wäre ich auf jeden Fall schon an Tag 1,
könnte ich schon wieder ausschalten.
Weil die würde jetzt in Minus, in Minus fallen.
Aber wirklich auf so einem Schiff,
ich glaube, da passieren die verrücktesten Intrigen.
Weil man ist ja noch mal durch diese Zusatzsituation Schiff,
ist man schon so eingeengt.
Und ich war auch mal auf einem Segelschiff,
ungefähr in der siebten Klasse.
Das war so eine verpflichtende Klassenfahrt.
War das so ein großes Segelschiff?
Es war ein relativ, ich glaube, es war nicht so ein großes Segelschiff,
aber wir waren so 15 Kinder oder so,
die alle da drin geschlafen haben.
Also so groß war das.
Aber es war schon so ein oller Kran.
Das war jetzt ein geiles Hightech.
Natürlich, wir haben auch auf dem Schiff gewohnt.
Also nicht so ein kleines Ding.
Die Schlafzimmer waren natürlich winzig, es waren winzige kleine Kurien,
aber es ist jetzt nicht ein kleines Miniboot gewesen,
sondern ein Schiff, auf dem 15 Kinder und zwei Matrosen und zwei Lehrer gepasst haben.
Das habt ihr mit der Schule gemacht, oder was?
Ja!
Woher kommt das Budget auf einmal?
Oder war das gar nicht so teuer?
Nein, man denkt, das wäre mega krass, aber es war, glaube ich, gar nicht so teuer,
weil, wie gesagt, das Schiff war alt und die
Segelfahrt fand auf dem Eishilm-Meer
statt in Holland. Und im Prinzip musstet ihr jetzt die ganze Zeit
den Rest auch hier schleifen, schweißen.
Ja, wir mussten wirklich sau viel machen. Das war eigentlich
gar nicht, also man dachte, als man
hingefahren ist, dachte man, krasser Urlaub
aufs Meer und so. Aber es ist eigentlich die ganze Zeit Arbeit.
Jeder hat ja Küchendienst, dann bist du
Smoothie, dann musst du die Einkäufe
machen, dann musst du die Koje putzen, da musst du die Segel hissen und so.
Das war richtig krass.
Das war total anstrengend.
Und schon allein durch diese Anstrengung die ganze Zeit ist man so gereizt.
Und dann ist man in einer fremden Umgebung auf dem Schiff, was sich bewegt.
Und mit Leuten unter einem Dach, die man auf engstem Raum, die man teilweise auch nicht mag.
Und ich habe gemerkt, innerhalb von sieben Tagen ist so viel passiert.
Da wurden Sachen gestohlen.
Da musste der Räuber
gefasst werden, die Räuberin. Geld wurde
gestohlen. Und der Lehrer, der mit uns
da war, einer der zwei Lehrer, die mit uns
da waren, war eigentlich starker Raucher.
Der hat das aber immer vor uns verheimlicht,
weil wir waren siebte Klasse,
kurz vor Rauchen und so. Und
er wollte das dann so verheimlichen. Dabei wussten
es eh alle, dass er viel raucht.
Und ist dann immer heimlich unter Deck gegangen?
Nein, er hat eben nicht geraucht.
Er hat eine Woche lang nichts geraucht.
Er hat keine Zigaretten mitgenommen.
Nein, und da kann man sich vorstellen,
erstens, wie seine Laune war.
Und zweitens musste er das ja irgendwie kompensieren.
Und ich weiß noch, ich hatte einmal Einkaufsdienst
mit einer anderen Klassenkameradin. Wir sind in den Supermarkt
gegangen am Hafen und mussten
Snacks für alle kaufen, also so Waffeln und
sowas, sowas, was man so zwischendurch essen kann,
Obst. Und dann waren wir irgendwann
oben auf dem Schiff abends
und kamen nach Hause, weil wir quasi,
wir durften so ein bisschen in dem Ort rumlaufen
und dann gab es eine Luke, die nach unten
in den Schiffsbauch offen
war, quasi ein Fenster, man konnte runtergucken,
was unten vor sich geht und dann habe ich da so
reingeguckt und dann war der Lehrer, der eigentlich
total viel rauchte und hat wirklich alle
unsere Waffeln aufgegessen.
Der war in der Küche vom Schiff und hat
alle unsere Snacks aufgegessen
und es war wirklich, gerade erst gekauft,
neu aufgefüllt, es waren Massen, für 15
Leute, der hat sich da komplett
durchgefressen und es war so ein trauriger
Anblick auch. Ich konnte auch wirklich
fast nicht, ich konnte das auch nicht wirklich
ansprechen. Das war dann einfach so,
am nächsten Tag war fast alles... Mehr Mitleid.
Es war fast alles weg. Und der Typ
war, glaube ich, einfach nur traurig und fertig.
Voll auf Entzug und dann mit 15 Kindern
auf dem Segelschiff. Aber am nächsten Tag
hat er seine, einfach ohne Ankündigung,
auf dem Deck seine Hose ausgezogen
und hatte plötzlich nur noch so einen roten Speedo-Bananendampfer an
und ist einfach ins Wasser gesprungen.
Kurze Frage, ist er heute noch leerer?
Ich glaube ja.
Oh Mann.
Ich habe auch eine Geschichte, die mit einem Schiff zu tun hat.
Vielmehr mit einem Boot, muss man sagen.
Ist dir Einbaum ein Begriff?
Weißt du, was das ist?
Was?
Ein Einbaum?
Nee.
Ich weiß nicht, ob man das weiß. Das letzte Einbaum ein Begriff? Weißt du, was das ist? Was? Ein Einbaum? Nee. Ich weiß nicht, ob man das weiß.
Das letzte Einbaum.
Nie gehört.
Das ist eigentlich, ich würde mal sagen, so eine Art Kanu.
Jetzt wird die Kanu-Bubble wahrscheinlich auf mich entrüstet.
Wie nennt man das?
Das ist ein kleines Bötchen, ein Boot, ein langes Boot.
Aus einem Baum?
Aus einem Baum.
Aus einem Guss quasi, aus einem Baum.
Genau, und ich glaube, das ist auch so ein bisschen aus der prähistorischen Zeit.
Jetzt kommt die prähistorische Bubble.
Scheiße, die prähistorische Bubble ist entrüstet.
Aus früheren Zeiten.
Ich glaube, es ist etwas, was man schon lange braucht.
Es ist was Altes.
Und ich habe einen Schulfreund, der ist in einer Familie aufgewachsen, wo ganz, ganz viele Leute handwerklich begabt sind. Er hat auch viele
Brüder und die sind alles
Schreiner und Zimmerleute.
Und die haben mal so als Projekt
gehabt, wir bauen uns einen Einbaum.
Also die sagen, die sind wirklich in
einen Wald gegangen, haben einen Baum gefällt
und dann wirklich vor dem Baum bis
zum Boot haben wir mit Kettensängen das ausgefressen.
Also als Haufe quasi. Ja, so als
Freizeitbeschäftigung, so als Spaß. Für sich selber, auch zum
Fahren selber. Ja, genau. Die haben dann auch ein Paddel
gebaut selber und die sind da wirklich rumgefahren.
Das war ziemlich lang. Also da kommt man so,
ich bin da auch sogar mitgefahren mal.
Aber das muss ja, sorry, das muss ja ein ganz
schön großer Baum sein, wenn man das aushöhlen
und da drin sitzen kann. Ja, mega. Und es war auch
mega schwer, das Ding. Die mussten das so mit
einem Kippler.
Das war viel zu umständlich.
Ich glaube, das haben sie auch gar nicht gerafft erst, dass das so mühsam wird.
Und das hat auch gut geklappt.
Ich weiß noch, es waren dann so Risse drin.
Die mussten dann so ein bisschen gepflegt werden.
Aber es war eigentlich ein sehr guter Bau.
Und das hat wirklich geklappt.
Man konnte drin balancieren, man konnte damit paddeln.
Und es hat super geklappt.
Man konnte zu vier, zu fünf rumfahren.
Mega geil.
Zu fünf?
Ja, ich würde sagen, wir waren Kinder.
Also da haben bestimmt vier Leute drin Platz gehabt. Was war das für ein Baum? Eine Eiche?
Ja, ein Riesending. 40 Meter Eiche.
Ich weiß nicht, eine ordentliche Linte.
Eine gemeine Esche.
Ich weiß nicht. Auf jeden Fall.
Die Eschenbubble wird entrüstet.
Das war ein 1A-Baum.
1A-Einbaum.
Man versteht es, was ich meine.
Und den haben sie, es gibt in der Schweiz sehr viele Seen,
und den haben sie in einem der Seen angelegt.
Den will ich nicht benennen werden.
Gewässert, ich will es nicht nennen.
Und es hat einen Grund, warum das so stark anonymisiert wird.
Das kommt aber erst.
Und die haben den Baum da gewässert und der war dann da
und die sind immer hingefahren und ich war auch immer da
und wir sind da rumgefahren, das war ein Riesenspaß.
Und dann irgendwann haben sie gemerkt,
okay, es ist irgendwie mühsam, wenn wir zu diesem
See fahren. Komm, wir haben gar keine Lust.
Und zurücktransportieren mit
einem Kipplader wäre auch zu mühsam gewesen. Also haben sie
den versenkt. Im See?
Versenkt mit Steinen. Ist das
illegal? Also ich meine, das ist ja ein Baum.
Ich weiß nicht, sonst kommt die
Zulassungsbubble
auf mich zu. Ob man das zulassen muss,
so ein Gefährt, weiß ich nicht.
Sie haben den versenkt.
Dann ist einige Jahre nichts passiert.
Mein Freund hat auch das Interesse an Einbäumen irgendwann verloren.
Wer hatte sie nicht, die Einbaumphase?
Er hatte auf jeden Fall eine und ich auch.
Und das hat einen Riesenspaß gemacht.
Und auf einmal kam ein großer Zeitungsbericht.
Prähistorische Einbauung gefunden, im XY-See.
Und das war ein Riesending.
Es wurden Archäologen zu Rate gezogen.
Und wie in vielen Seen der Schweiz wurden auch so Pfahlbauten
gefunden, die im Moor
halt konserviert waren.
Also sehr gute, auch so Römer-Sachen,
Mittelalter-Sachen gibt es ganz viel da.
Und die haben dann auch so Pfahlbauhäuser
nachgebaut, wie sie dort standen in frühen Zeiten
und so. Das war so ein bisschen eine History
Ecke gab es. So ein Freilichtmuseum.
Ja, so ein bisschen. Man konnte, also man musste
keinen Eintritt bezahlen, sondern man kann rein und sich das
angucken. Und die fanden das natürlich
mega geil, so einen Einbaum.
Weil Pfahlbauer am See
und dann so noch ein Einbaum aus der
Zeit. Das ist mega geil. Das ist ein Riesending.
Wurde bestimmt auch bei TeleM1 drüber berichtet.
Aber dann kamen dann wirklich ArchäologInnen?
Es wurden Leute zu Rate gezogen, die sich damit auskennen.
Aber es war nicht so gut.
Und es war der Einbaum natürlich meines Freundes.
Es war natürlich der Einbaum.
Wir haben das direkt erkannt.
Auf der Titelseite unserer Regionalzeitung war dieser Baum,
mit dem wir noch vor drei, vier Jahren zuvor rumgeplätschert sind.
Und was haben die geschätzt, wie alt der ist?
Also wie alt war der zu dem Zeitpunkt? Ein Jahr?
Ein paar Jahre, vier, fünf Jahre und die einen
haben erst gedacht, das kommt aus der Pfahlbauerzeit.
Ich weiß nicht, wann das war.
Oh, die Pfahlbauer-Bubble.
Ihr müsst nichts schicken, ich google
das gleich alles noch. Es ist immer gut,
das nachher zu googeln, wenn man was gesagt hat.
Aber sie dachten schon, das wäre ein paar tausend
Jahre alt. Erst, ja.
Und dann sind Archäologen
gekommen und haben gesagt, ja, da waren schon ein bisschen
Werkzeuge, was schon ein bisschen besser
hergestellt war. Das müsste so
200 Jahre alt sein.
Was auch schon mega viel ist.
Und irgendwie haben sie auch nicht gesehen, dass
da halt auch einfach deutliche Spuren von Kettensägen
sind. Und dass
auch teilweise die Risse, die ich vorhin erwähnt habe,
mit Silikon gefüllt worden sind.
Ich weiß nicht, ob Sie das gesehen haben.
Auf jeden Fall, dieser ein Baum steht jetzt da bei diesem Pfahlbauerhäuschen
und hat so eine Plakette bekommen und ein Erklärungsding,
wie in so einem Museum, wo dann alles aufgeschildert wird.
Was ist das für ein Baum?
Wann wurde er gebaut?
Vermutlich 200 Jahre alt, von Fischern benutzt.
Ja, aber das waren doch dann irgendwie ArchäologInnen auf 400-Euro-Basis, oder?
Nein, die haben ja schon gesagt.
Aber 200 Jahre ist ja auch massiv verschätzt.
Guck mal, ich sag mal so, ich habe ja im Museum gearbeitet.
Und ich weiß auch, wenn da ein Museum einen Fund macht und denkt, das ist das Geilste der Welt.
Oder auch mal nach ein paar Jahren einen neuen Hammer raushauen muss.
Dann kommen Archäologen, die sehr gut mit
den Leuten vom Museum befreundet sind und auch
mal sowas sagen, du, das Ding
könnte auch 20 Jahre alt sein,
aber auch 200 Jahre. Also lass uns doch
sagen, es ist vielleicht 200 Jahre alt
und verschweigen. Wie bestechlich
sind eigentlich Archäologen?
Ich will nicht die Archäologen barbeln. Es könnte
tut er nicht Amund sein, aber es könnte
auch aus den 1980er Jahren sein. Such's dir aus. Es könnte tut er nicht Amund sein, aber es könnte auch aus den 1980er Jahren sein.
Such's dir aus. Es könnte tut er nicht Amund
sein oder auch Prinz Markus.
Oh Gott. Ja, krass
auf jeden Fall. Es ist nach langer
Zeit wieder mal an der Zeit, einen Introvert-Tipp
zu bringen. Heute sehr spezifisch.
Introvert-Tipp
Der heutige Introvert-Tipp Nachricht, weiß nicht mehr genau. Auf jeden Fall hat die Person gesagt, sie hat einen neuen Friseur und sie hat auf der
Homepage von ihrem Friseur
gesehen, dass dieser Friseur einen
Silent Chair anbietet.
Und das bedeutet... Das war Katja Saalfrank.
Das bedeutet, man kann sich
einen Termin buchen, bei dem man
garantiert keinen Smalltalk führen muss.
Es gibt also quasi eine Smalltalk-freie
Zone, diesen einen
Sitz beim Friseur. Da kannst du dann sitzen, kannst dir die Haare schneiden lassen und bist nicht gezwungen, ein Gespräch zu führen. Du hast einfach deine Ruhe, du kannst auch Kopfhörer aufsetzen. Das finde es auch nicht so gut, dass das so ein Stuhl ist.
Am besten Fall hat der noch ein Schild
hinten dran, Silent Share. Ich fände es besser,
wenn das nicht... Es ist natürlich
metaphorisch. Ich denke nicht, dass da jetzt ein Stuhl
ist, der anders ist, als die anderen, an denen das steht.
Sondern einfach, dass der Termin
an sich ein ruhiger Termin ist.
Ich möchte auf jeden Fall an euch appellieren,
wenn ihr die Möglichkeit habt, bietet doch einfach
stille Termine an. Für Leute, die
nicht Smalltalk halten können, möchten,
denen das schwerfällt, beim Friseur irgendwie
ein Thema zu finden, vor allem wenn man länger als 5 Minuten
da sitzt. Ich finde das eine super Sache und
ich finde es super, wenn man das online buchen kann.
Ja genau, online direkt buchen und nicht irgendwie
reinkommt und dann auch, wollen sie auf den Seil
und checken, weil das wäre die Hölle. Nein, das muss alles
schön im Internet. Genau, Gespräch
erwünscht, Gespräch nicht erwünscht.
Das muss man auswählen können.
Bei jeder Dienstleistung, die man bucht.
Das wäre perfekt.
Vielleicht auch bei anderen Unternehmungen.
Es ist ja auch vielleicht für die arbeitende Person viel cooler,
wenn sie auch mal zwischendurch eine Kundin hat,
die ruhiger ist, wo sie mal nicht jemanden unterhalten muss.
Es würde mich nämlich auch mal interessieren,
wie es bei FriseurInnen aussieht,
die vielleicht auch nicht so Lust auf Reden haben.
Es gibt bestimmt Leute, die uns hören
und in einem Friseursalon arbeiten
und gar nicht Lust haben auf Smalltalk,
aber irgendwie müssen, weil das
auch von vielen erwartet wird und
zugehört. Es wäre doch mal interessant,
von der Gegenseite zu hören, wie das ist.
Ja, das war auf jeden Fall mein Intro-Tipp für euch.
Falls ihr ein Salon habt oder
die macht in einem Salon,
dann denkt doch mal drüber nach, das vielleicht anzubieten.
Ich finde, das ist eine coole Sache.
Hammer.
Leute, wir kommen jetzt langsam dem Ende entgegen.
Es ist gerade viel zu tun.
Ich bin ehrlich, bei uns beiden ist gerade viel zu tun.
Deswegen können wir heute nicht so ausufernd mit euch sprechen.
Auf jeden Fall war es sehr schön wieder
mit euch und nächsten Dienstag gibt es die nächste Folge.
Heute mal kürzer und wir haben ja auch
gesagt, wir wollen diesen Podcast hier machen, damit
wir unsere eigenen Chefinnen sind
und ich sage jetzt mal, Julia, wenn dir
das auch recht ist, machen wir jetzt
Feierabend. Das Wichtige ist ja, wenn man sein
eigener Chef ist, dass man auch mal selber
bestimmen kann, das ist ja das A und O, das ist der
Grund, warum man sein eigener Chef sein will, dass man auch mal
sagen kann, jetzt mache ich Feierabend. Ja, genau.
Dass man ein bisschen Druck vom Kessel nehmen kann.
Ich merke, deine Stimme bricht
auch schon. Ja, ich bin am Ende.
Es ist einfach zu viel gerade. Ich muss dringend
jetzt mal langsam wieder runterfahren. Du musst dir mal wieder
ein Segelschiff mieten.
Segeltürn auf dem Eiselmeer. Du musst mal wieder raus.
Die See ruft mich.
Du dürstest nach dem
Salzwasser.
Also Leute, wir freuen uns, wenn ihr
uns weiterempfehlt oder uns abonniert oder uns
eine Bewertung gebt oder alles drei und wenn nicht, ist auch
okay und wir hören uns nächsten Dienstag.
Bleibt gesund, bleibt drin und
auf Wiederhören. Tschüss.
Drinnis, der Podcast aus der Komfortzone.