DRINNIES - Tanktop in der Semperoper
Episode Date: September 27, 2021Warum gibt es keine Werbung für Obst? Hat der Rettich keine Lobby? Wie hat Chris seinen ersten und letzten Kindergeburtstag erlebt? Wie schreckt man Fahrgäste im Zug davor ab, sich neben einen zu se...tzen? Warum ist Giulia in ihren eigenen Kindergarten eingebrochen? Das und vieles mehr erfahrt ihr in der heutigen Folge. Hoch die Tassen! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Transcript
Discussion (0)
Drinis, der Podcast aus der Komfortzone.
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Drinis. Wir sitzen wieder hier auf dem Dachboden, sind wieder bereit für die neue Podcastaufnahme. Wir hoffen, es geht euch gut und wenn nicht, ist auch okay. Hallo Chris.
Hallo Julia. Es ist ja Dreni-Dienstag
eigentlich, wenn die Folge
rauskommt, aber wir können ja das mal sagen.
Es ist jetzt Freitagabend,
kurz vorm Feierabend, weil das ist
die letzte Sache, die wir jetzt machen, bevor wir
Wochenende haben und uns auf die
Couch fläzen. Und wirklich,
wir haben schon sehr lange kein richtiges
Wochenende mehr gemacht. Es wird jetzt wirklich richtig
geil abgefoulen.
Und deswegen freuen wir uns umso mehr auf die Aufnahme,
weil wenn die dann vorbei ist, können wir richtig
loslegen mit Wochenende. Mit anderen Worten,
mir geht's richtig gut. Ich bin richtig gut
gelaunt heute. Ja, ich auch.
Mir steht das Strahlen ins Gesicht geschrieben.
Ist es eigentlich nicht traurig, dass man einfach nur
gut gelaunt ist, weil es ein Wochenende ist und man
nicht arbeiten muss? Ja. Ist das
nicht traurig eigentlich? Es ist so traurig.
Bei mir dreht sich alles ums Wochenende. Lass mal.
Lass es nicht mal drüber reden.
Wir verdrängen das jetzt einfach. Wenn ich Montagmorgen
aufstehe, denke ich ans Wochenende und das finde ich
eigentlich, ist das traurig. Stimmt.
Obwohl wir finden unseren Job noch nicht
mal scheiße. Es ist einfach,
das Wochenende ist einfach cooler. Es ist einfach cooler,
einfach rumzuliegen und zu zocken und
irgendwelche Sachen zu machen. Ich glaube, es geht auch
um Verantwortung. Am Wochenende
ist die einzige Verantwortung, dass ich mich entspannen
kann. Und wenn ich mich nicht so gut entspannen
kann, dann ist die einzige Person,
die ich enttäusche, bin ich. Und im
Job hängen halt noch andere Leute dran.
Und das mag ich nicht. Ich möchte niemanden
enttäuschen. Es ist einfach diese Anspannung.
Die lässt dann am Wochenende völlig nach. Aber lass uns doch jetzt mal direkt in medias res nicht. Ich möchte niemanden täuschen. Es ist einfach diese Anspannung. Die lässt dann am Wochenende völlig nach.
Aber lass uns doch jetzt mal direkt in medias res gehen.
Ich hatte einen fixen Gedanken heute.
Ich saß so auf dem Sofa, habe irgendwas gemacht
und dann habe ich plötzlich gedacht,
boah, ich hätte jetzt so Bock auf einen Kinder-Maxi-King.
Und gleich danach habe ich mir gedacht,
das ist so krass, wie oft einem im Alltag plötzlich der Gedanke
kommt, boah, ich hätte jetzt so Bock auf
Prinzenrolle, boah, ich hätte jetzt so Bock darauf.
Aber voll selten hat man
diesen Gedanken, boah, ich hätte jetzt
so Bock auf eine Kumquat oder
ich hätte jetzt so Bock auf eine Erdbeere, auf eine
Banane. Und dann denke ich mir so,
ja klar, die Werbung ist voll
von Süßigkeiten. Einem wird
die ganze Zeit auch unterbewusst,usst für Süßigkeiten geworben.
Und das klebt sich natürlich in deine Synapsen fest.
Ja, und gesunde Menschen würden es wahrscheinlich sagen,
Julia und Chris, das sagt mehr über eure Lebensweise aus,
als ihr vielleicht denkt.
Ja, ja, kommt.
Aber ich glaube, darum soll es jetzt nicht gehen.
Macht euch einen Tee-Einlauf, ist mir egal.
Mir geht es darum, die essentielle Frage meiner Geschichte ist, warum gibt's
keine Werbespots für Obst und Gemüse?
Das frag ich mich wirklich.
Es gibt so viele Produkte im Supermarkt,
aber nur ganz spezielle davon
werden im Fernsehen, im Radio,
auf der Straße beworben. Warum
seh ich so selten einen Werbespot
für einen klassischen Romanersalat?
Oder keine Ahnung.
Pink Lady. Pink Lady Apfel. Ja. Ja. Oder keine Ahnung. Pink Lady.
Ja.
Pink Lady Apfel.
Ja, genau, der Klassiker.
Oder was ich jetzt auch noch nicht gegessen habe,
was eins meiner Lieblingsobste ist,
Cisprigold, die gelbe Kiwi.
Ich muss dazu sagen, ich habe eigentlich eine Kiwi-Allergie.
Und trotzdem gehe ich in den Laden und kaufe mir eine Cisprigold,
weil ich auch ein bisschen die Gefahr liebe.
Der schmeckt mir so gut, dass ich das Risiko eingehe,
dass ich wieder eine allergische Reaktion habe,
die ich zu 100 Prozent habe.
Aber es schmeckt mir einfach so gut,
dass ich mir trotzdem die Cisprigold kaufe.
Und zwar ohne Werbung.
Dafür gab es keinen Werbespot.
Es hat keine Lobby.
Die Cisprigold hat keine Lobby.
Es ist ein Underdog.
Ich glaube, früher gab es sogar mal einen Cisprigold-Werbespot.
Ich weiß nämlich noch die Melodien.
Cisprigold.
Aber es gibt es auch nicht mehr.
Sag mir jetzt mal ganz ehrlich, sag es mir ins Gesicht.
Wurden die Obst- und Gemüse-Werbespots abgeschafft?
Es gab mal Chiquita-Banana.
Chiquita-Banana.
Ja, richtig.
Gibt es auch nicht mehr.
Aber ich glaube, es geht darum, dass Obst wahrscheinlich nicht als Produkt angesehen wird,
sondern als, ich weiß nicht, Rohstoff.
Als Grundnahrungsmittel.
Ja, wie so ein Stück Erde.
Weißt du, du machst ja auch nicht jetzt für Erde Werbung.
Oder für ein Stück Holz.
Ja, aber dann müsste es ja zum Beispiel auch keine Werbung für Nudeln geben.
Weil Nudeln sind ja auch so ein Grundding.
Ja, aber das ist ja schon weiterverarbeitet.
Oder Brot. Für Brot gibt es auch Werbung.
Da sind ja schon Zutaten zusammengeworfen worden.
Der Apfel ist ja so wie...
So, weil es so was Ursprüngliches ist.
Ja, ist wie der Stein.
Wie ein Stein.
Also, es gibt ja auch keine Werbung für den Stein.
Ein leckerer Stein.
Aber warum?
Ich will, dass es mehr Werbung für Obst gibt,
damit sich das auch mal so im Unterbewusstsein,
damit man so zwischendurch sagt,
boah, ich hab jetzt so Bock auf eine Lauchzwiebel.
Weißt du, was ich meine?
Es gibt keine Obstwerbung im Fernsehen.
Ich sehe es nicht auf Leinwänden.
Nee.
Ich sehe es auch nicht auf Instagram jetzt so.
Nein. Oder sonst irgendwo in den Sozialen Medien.
Wir haben noch keine Werbeanfrage bekommen für ein
schönes Fallobst. Wirklich nicht.
Ich würde so gerne Werbung
für Obst oder Gemüse machen. Das sind eigentlich so tolle
Sachen, die es da gibt. Und eine Vielfalt an Produkten.
Ich frage mich aber auch, wann wird
das reine Obst, der reine
Rohstoff. Das ist doch kein Rohstoff.
Ja, aber du verstehst doch, was ich meine.
Wann wird das zum Produkt?
Weil zum Beispiel eine Essiggurke ist ja eigentlich auch einfach eine Gurke,
aber da wird die in Essig gelegt und in Glas.
Und das ist ja eigentlich schon ein Produkt, was man so verkaufen kann.
Also eine Apfel ja auch, aber du verstehst, es ist eine Marke.
Aber da sehe ich auch keine Werbung.
Ab wann lohnt sich ein Gemüse oder ein Obst zu bewerben?
Das ist nämlich eine gute Frage.
Zum Beispiel, wenn es ein Müsli ist, da sind ja auch Rosinen drin.
Das ist ja eigentlich auch nichts anderes als eine getrocknete Traube und so Haferzeug.
Und da heißt es dann Seidenbacher, Seidenbacher, Seidenbacher.
Überall von allen Seiten hört man so eine Werbung.
Ja, von allen Seidenbachern.
Wann? Und Hafer ist ja, sorry, aber Hafer ist jetzt nicht wirklich ein Produkt,
Hafer ist so basic.
Du siehst ja auch nicht eine Werbung.
Zwischen Palina Roschensky kommt ja auch nicht plötzlich,
hier ist Weizen, das neue Trendprodukt 2022.
Ja, nein, aber es müsste es mal geben.
Ich finde das cool, man sollte sich mal wieder aufs Ursprüngliche besinnen.
Nicht an diese Chemie-Pamper, die da zusammengemischt wird.
Und ich finde auch gerade, also wenn man
überlegt, was ist denn wohl beliebter bei den Leuten?
Wird das wohl der Kinder-Pingui sein?
Oder wird das die Banane sein?
Gut, wahrscheinlich ist es am Ende des Tages
wirklich die Banane, aber ich glaube,
dass Leute lieber Süßigkeiten essen
als Obst. Demzufolge bräuchte
Obst und Gemüse eigentlich mehr eine Image-Kampagne
als Süßigkeiten. Eigentlich muss man Süßigkeiten
nicht bewerben, weil jeder Mensch
kauft sich eine Süßigkeit im Supermarkt.
Aber nicht jeder Mensch kauft sich Obst und Gemüse im Supermarkt.
Naja, Werbung sind ja auch keine
Almosen, wo man jetzt sagt, wir müssen
Minderheiten in der Plattform
bieten wie Obst.
Sondern da geht es ja schon um Kohle.
Vielleicht ist auch einfach das Obst
verschwindet. Vielleicht hat es auch keine Zukunft.
Vielleicht müssen wir uns bald vom Jazz-Apfel verabschieden.
Nein, bitte nicht der Jazz-Apfel.
Der hat die perfekte Säure.
Aber gut, anderes Thema.
Ich finde, wir sollten die Werbung für Obst und Gemüse
mehr in die Mitte holen.
Wir sollten das wieder groß machen.
Wir sollten Obst und Gemüse groß machen.
Was ist eigentlich mit Milch?
Da sehe ich manchmal eine Werbung zu.
Ja, aber ich finde, Milch ist auch einfach nicht die Zukunft.
Also Kuhmilch, sorry, aber das
muss nicht mehr sein. Ja, und jetzt kommt es nämlich,
wenn man jetzt so guckt, was sind so
Startups, natürlich grüne Startups,
wir suchen weg von den tierischen
Produkten, was ja eine gute Sache ist, aber da
wird es dann plötzlich zum Produkt, eine Sojamilch
kann man viel besser bewerben als eine Kuhmilch,
habe ich den Eindruck. Ja, das stimmt.
Aber das sind auch immer so richtige
Marketingprodukte, die dann rausgebracht werden.
Naja, Sojamilch
habe ich schlechte Erfahrungen damit gemacht.
Apropos Marketingprodukte.
Ich habe bald Geburtstag.
Erstmal, ich muss eine Wunschliste zusammenstellen.
Wann hast du denn Geburtstag, Chris?
Genau darum soll es jetzt gehen.
Ich möchte nicht sagen, wann ich Geburtstag habe.
Es könnte in den nächsten sechs Monaten sein
oder auch in den nächsten sechs Tagen.
Oder in den nächsten zwölf Monaten.
Genau. Ich will es nicht verraten,
weil was ist natürlich die Vorkehrung,
die ich treffen muss? Man verrät den Geburtstag
erstmal nicht. Sonst gratulieren die
Leute, von denen du nichts hören willst.
Genau. Erstens das, man wird angerufen,
man kriegt Nachrichten.
Und noch schlimmer, wenn man irgendwo arbeitet, wo man hingeht,
also zum Beispiel in einem Büro,
dann gibt es diese Tradition, dass man Geburtstag hat
und dann wird man aufgefordert, etwas zu tun.
Gang und Gäbe ist, man bringt einen Kuchen mit
oder Gebäck oder irgendwas anderes.
Das verstehe ich nicht.
Das verstehe ich auch nicht.
Also man hat einen Tag, wo man dafür gefeiert wird,
obwohl man nichts gemacht hat.
Und dann muss man aber trotzdem noch Leistung erbringen
und vielleicht um 5 Uhr morgens aufstehen,
damit man zwei Kuchen backen kann.
Und ich finde, da zeigt sich wirklich perfekt,
wie scheiße es ist, erwachsen zu sein.
Wenn du Kind bist, ist Geburtstag das Geilste.
Du bist aufgeregt, du hast Bauchschmeißer am Tag vorher.
Es ist so cool, du kriegst einen eigenen Kuchen.
Wow, du hast die Kerzen aufgeladen,
die Welt gehört für einen Tag lang dir, du bist der
Star in der Manege. Und sobald du erwachsen
bist, du hast morgen Geburtstag, bringst du
bitte mal Muffins mit, ne? Musst du dich erst mal
selber hinstellen und Muffins backen.
Obwohl du selbst Geburtstag hast, müsste eigentlich dein
Tag sein, deine Kollegen müssten eigentlich dir
einen Kuchen backen und dich feiern und sich Kerzen
ausblasen lassen, aber nein, du bist jetzt
in der Realität angekommen,
im Arbeitsleben, im Kapitalismus,
bringst du verdammt normal die Muffins selber mit.
Was mir auch aufgefallen ist, es wird sich hochgeschaukelt.
Also an verschiedenen Arbeitsplätzen
ist mir schon dieselbe Mechanik aufgefallen.
Es hat wohl angefangen, dass mal jemand einen Kuchen mitbringt.
Dann wurden zwei Kuchen daraus.
Dann wurden drei Kuchen daraus.
Drei verschiedene Kuchen.
Vier.
Dann ist die erste Person
zur Bäckerei gegangen und hat ein Assortiment
verschiedener kleiner Teichen
mitgebracht. Und das Neueste ist,
dass direkt schon ein Streetfoodwagen
vorbeikommt. Das ist das Neueste, was ich gesehen habe.
Also bevor ich irgendwo
einen Streetfoodwagen ausgebe, da muss aber einiges
passieren. Da melde ich mich lieber krank an meinem
Geburtstag. Ja und jetzt pass auf, für manche
reicht schon ein runder Geburtstag, dass man einen Streetfoodwagen
engagiert. Also wo führt
das hin? Ich will auch da arbeiten.
Also so ein Streetfoodwagen
ist eigentlich nur noch ein kleines Stück weit
davon entfernt, dass man ein Restaurant mietet und
dann natürlich ein Restaurant einfach öffnet.
Straight einfach gemacht. Für die Kollegen.
Ja, nur dafür, weil ich
jetzt 40 werde, mache ich ein Restaurant.
Ich opfere mich auf für diesen Betrieb.
Und ich habe einen Stern nach euch benannt. Ich habe euch einen Tiger gekauft. Nein, sorry, das ist mir viel zu viel Leidenschaft, die man da älter sind, sag ich mal. Die aus einer Zeit stammen, die nicht
digitalisiert war. Ja. Und die Person
nimmt wirklich, seit sie
im Berufsleben ist, also seit 40 Jahren,
immer Urlaub über den
Geburtstag und nicht, weil sie denkt, ich will meinen
Geburtstag cool feiern, brauche da Zeit und
ich habe dann einen Kater, sondern nur,
weil sie nicht am
Geburtstag in der Firma sein will, wo
sie angesprochen wird.
Und es gibt noch den Next Step, dass die Person nicht nur sagt, ich habe Urlaub, sondern ich bin auch noch, Achtung, im Ausland.
Nämlich, glaube ich, stammt das aus einer Zeit, wo im Ausland noch bedeutet hat, ich bin nicht ansprechbar.
Heute mit Handys und Smartphone.
Das klingt vor allem, als würde die Person irgendwie Import-Export in Weißrussland machen.
Ich bin im Ausland.
Melden Sie sich nicht bei mir. Aber ich kann es
komplett verstehen. Es ist ein Ober-Drinny-Move
und ich werde das auch so machen später.
Ich bin dann auch im Ausland und nicht erreichbar.
Ich muss auch sagen, diese Auslandskarte habe ich auch
manchmal gespielt, als ich noch
zwischen der Schweiz und Deutschland gependelt bin.
Da habe ich manchmal in der Schweiz gesagt, du, sorry, ich kann nicht,
ich bin im Ausland. Ja, das stimmt dir ja.
Ja, es stimmt, aber man kann mir natürlich trotzdem E-Mail schreiben, mich anrufen, aber es hat Wunder gewirkt.
Das klingt immer so mystisch, ich bin im Ausland.
Sorry, ich bin im Ausland, ich bin unterwegs, oder noch besser, ich bin unterwegs ins Ausland.
Die Reise dauert drei Tage.
Als würde man mit so einem Frachtschiff nach Panama fahren.
Ja, finde ich sehr gut, finde ich eine sehr gute Strategie.
Werde ich, glaube ich, auch in meinem späteren Arbeitsleben, falls ich nochmal irgendwo im Büro arbeite, auch so machen.
Mochtest du als Kind Geburtstagspartys?
Tatsächlich habe ich es sehr geliebt, weil man ja tatsächlich dann mal für einen Tag so der Star ist und alle Kinder schenken einem was. Ich fand es voll cool. Und ich hatte auch jedes Jahr dann wirklich so einen Kindergeburtstag, was eigentlich immer ganz cool war. So mit Topf schlagen und Mehl schneiden und so und Kopf in den Mehlberg
drücken und so. Was ich immer so ein bisschen scheiße
fand, war, dass ich, ich habe im Januar Geburtstag,
Ende Januar und es war immer
scheiß Wetter. Erste Fehler schon begangen.
Soll ich rauspiepen? Monat und
Angabe. Ich glaube, das steht
sogar bei Wikipedia.
Kann ich auch sagen.
Also Leute, schreibt mir trotzdem. Oh, die feine Dame
hat einen Wikipedia-Artikel.
Wenn ihr wissen wollt, wann ich Geburtstag habe, googelt mich einfach.
Nein, schreibt mir trotzdem nicht an meinem Geburtstag.
Julia, ich muss sagen, du bist abgehoben.
Nein, jetzt hör auf.
Natürlich.
Ich wollte nur erzählen, ich habe im Januar Geburtstag.
Und es war immer Scheißwetter.
Und ich habe alle Kinder beneidet, die im Sommer Geburtstag haben.
Die haben dann draußen so Poolparty.
Wir gehen alle ins Freibad, wir grillen. Sorry, was hattest du für Freunde, die in einer Poolparty... Auf dem Dorf,
da hatten Leute einen Pool. Die hatten Kohle
oder was? Ja, ich glaube schon.
Also wir hatten keinen Pool, aber es gab Leute im Dorf,
die hatten einen Pool und da gab es eine Poolparty.
Oder die sind ins Freibad an ihrem Geburtstag gegangen,
was ich auch mega geil fand. Oder haben gegrillt.
Und bei mir war immer so, ja, wir gehen Schlitten
fahren und danach gehen wir rein und
trinken keinen Kakao und
dann spielen wir ein bisschen und dann
gehen alle wieder nach Hause.
Es ist auch doppelt doof, einen Wintergeburtstag zu haben,
weil natürlich dann alle wirklich drin
sind und dann ist ein Riesengewusel.
Ich muss sagen, ich habe eigentlich
nie Geburtstagspartys gefeiert,
außer einmal. Und das war so unter einem
Deckmantel. Meine Eltern sagen, Chris,
probier's doch mal. So wie mit
einem Skilager, Skifreizeit.
So wie mit Oliven oder so einem stinkenden Käse.
Ich hab doch auch schon mal erzählt, ich war in der
Skifreizeit Snowboard fahren, wo ich dann
direkt in den ersten zwei Stunden gemerkt hab,
das wird nichts. Und ich muss aber sechs
Tage noch hier verbringen.
Mit der Geburtstagsparty, was ganz ähnlich.
Meine Eltern haben gesagt, komm, wir versuchen
das jetzt dir mal zu ermöglichen, vielleicht findest
du ja tiefe Zufriedenheit an diesem Mittwochnachmittag, wo du Geburtstag hast.
Da war ich so sechs.
Ich war noch nicht in der Schule.
Da habe ich Freunde eingeladen, vielleicht so zehn.
Und meine Mutter hat sich auch echt Mühe gegeben.
Sie hat nämlich eine gute Idee gehabt.
Sie wollte auch den Kindern was zurückgeben, auf dem Nachhauseweg.
Also nicht jetzt im übtragenen Sinn, nicht erzieherisch, sondern so als Geschenk.
Wir haben nämlich Butterzopf
gebacken, Zopf. In der Schweiz ist
das sehr überbreitet. Und dann
hat sie den Teig, drei verschiedene
Teige gemacht und die mit
Lebensmittelfarbe eingefärbt, sodass die
drei Stränge des Butterzopfes
verschiedene Farben hatten, also rot, blau und grün.
Und jeder konnte sein kleines Zöpflein
backen. Oh, das will ich auch machen, dann hat
jeder so einen kleinen bunten Zopf.
Das ist voll die coole Idee. Das war cool,
weil da waren auch alle, für mich war das
besonders cool, weil da waren alle sehr
abgelenkt, alle mussten sich sehr konzentrieren, weil es ist
wirklich schwierig für Kinder, sowas Einfaches
zu machen, wie ein Zopf. Und das
war der erste Punkt und danach wurden die
in den Backofen geschoben, damit die dann
fertig sind, wenn alle nach Hause gehen.
Und dann ging es ums Spielen. Und dann sind alle
in mein Zimmer gegangen und da war Lego, weil ich mega viel
Lego hatte und es war mein
größtes Hobby. Und das ist dann irgendwann
gekippt, als ich gemerkt habe,
ich will gar nicht, dass die
jetzt hier spielen mit meinen Sachen.
Und zwar nicht, weil ich es ihnen nicht gegönnt habe oder
die Sachen einfach, weil ich ein Egoist bin,
sondern weil ich es einfach nicht mochte,
dass die auf meinem Bett sitzen
und überall in meiner Privatsphäre rumwühlen.
Nein, das geht gar nicht.
Ich muss sagen, danach hat es mich ein bisschen geirgert.
Erstmal alles putzen.
Ja, ich finde, das war einfach zu viel
in meinem geschützten Raum,
den ich eigentlich gar nicht öffnen wollte für jemanden,
für die Kinder.
Ja, kann ich voll verstehen.
Ja, war es dann der letzte Kindergeburtstag?
Es war der letzte und vor allem
habe ich dann schon im Akt des Spielens
bin ich mal zu meiner Mutter, die in der Küche
stand, bei den Zöpfen und habe sie
gefragt, ob wir die nicht alle nach Hause schicken können.
Das war doch jetzt auch
so schön. Das war doch schön mit dem Zuhause.
Das hat doch jetzt auch so eine runde Nummer.
Es gibt ja noch nach einer
Dreiviertelstunde auch wieder nach Hause.
Ich kann es voll verstehen.
Aber nicht, weil ich die nicht mochte,
weil mit denen habe ich auch die Freizeit drauf.
Ja, nee, es ist manchmal einfach zu viel,
wenn sie so in deinen Schutzraum eindringen.
Ich kann es verstehen,
dass es auch als Kind schon zu viel ist.
Das habe ich bis heute und das könnte ich nicht.
Das wäre der Horror, wenn zehn Leute
in meiner Wohnung rumstehen.
Das ist das Schlimmste.
Also es fällt mir ja schon schwer mit einem Handwerker.
Also ich hatte das nicht so, dass ich ein Problem damit hatte, wenn jemand in meinem Zimmer war.
Ich fand das eigentlich immer cool, wenn ich Besuch hatte.
Aber ich weiß, dass ich sehr gerne am liebsten immer allein gespielt habe.
Dass mir das voll viel Spaß macht.
Ich konnte mich super allein beschäftigen.
Ich habe immer mega viel mit so Puppenhäusern und Lego
und Duplo und Playmobil
alles allein gespielt. Und wir haben immer neben einem
Spielplatz gewohnt. Schon damals, als wir noch
in so einer Wohnung gewohnt haben, habe ich neben einem
Spielplatz gewohnt und später auf dem Dorf dann auch.
Und ich weiß noch, dass
ich immer oft abends rausgegangen bin,
wenn niemand mehr da war und dann
einfach, um nochmal alleine die Schaukel zu genießen.
Es war immer tagsüber so viel los auf dem Spielplatz.
Da waren immer Kinder, mit denen musste man dann spielen und so.
Manche waren auch echt doof.
Und ich weiß noch, dass ich dann immer aus meinem Kinderzimmer geguckt habe,
ob da jetzt die Luft rein ist.
Dann bin ich rausgerannt und habe noch alleine am Spielplatz gespielt.
Das hört sich jetzt so traurig an, aber es war für mich die totale Erfüllung,
abends in der Dämmerung allein zu schaukeln.
Es hat voll Spaß gemacht.
Bei uns gab es auch auf einem Schulhof einen coolen Spielplatz.
Ich glaube, ich habe die Story mal erzählt, wie ich mal Geld gesammelt habe für einen Spielplatz,
in dem ich Ernte verkauft habe.
Und dieser Spielplatz war dann ganz brandneu.
Und der war eigentlich echt cool.
Da gab es so ein Tellerding, wo man runterfahren kann an so einem Drahtseil
oder dieses runde Ding aus Seilen, wo man sich so dranhängen konnte, so ein Karussell
aus Seilen, vielleicht kennst du das, eine Kletterwand,
eine Rutsche, also wirklich
auch sogar nur so bei der Kletterwand so ein Turm
und dann so eine Seilbrücke
zum anderen Turm, also wirklich krass,
wirklich der neueste Shit auf dem Spielplatz
Game so. Ich kann mich aber nicht
daran erinnern, dass ich da in der großen Pause
spielen war. Das war mir einfach zu viel.
Das war mir zu viel.
Auch die ganze Rangelei auf dem Turm
oben bei der Rutsche, das hätte ich nicht ausgehalten.
Aber trotzdem hat man,
man fand das ganz toll und man hat da hingeguckt
und gedacht, wie gern würde ich da jetzt mal
alle Leute wegschicken und mal alleine
eine Stunde auf den Turm rumkacken.
Das ist schon krass.
Ich weiß auch noch, als ich noch ganz klein war
im Kindergarten,
haben wir auch neben einem Spielplatz gewohnt.
Muss ich jetzt mal kurz erzählen, kleiner Insight.
Ich habe in Siegen zwischen den beiden Universitäten gewohnt.
Und wer das kennt, wer oben an der Uni Siegen studiert hat und manchmal unten ein Seminar hatte in einer anderen Uni,
musste genau da immer vorbei,
direkt an meiner alten Wohnung in so einem Block.
Das werden wir bestimmt auch auf Wikipedia mal lesen,
für die Leute, die sich daran erinnern.
Wir kommen gar nicht mehr an dich ran, Julia.
Du bist schon viel zu abgehoben.
Ich muss das jetzt kurz erzählen.
Es ist ganz berühmt, weil man da wirklich jedes Mal
vorbeigelaufen ist, ist da so ein Spielplatz,
der ist jetzt schon echt oll, aber den haben meine Eltern
mitgebaut damals, weil wir einige Kinder waren
und es gab da keinen Spielplatz und der war richtig
verranzt. Und dann haben meine Eltern
den mitgebaut und das ist so eine richtig krasse, sehr breite Wippe.
Und das ist mega krass.
Und so eine ganz breite, silberne Rutsche.
Und für mich war das damals wirklich Abenteuerland,
weil es war dann natürlich ganz neu gebaut.
Alles mega fancy und krass.
Und direkt daneben war mein Kindergarten.
Und der hatte auch noch mal einen Spielplatz.
Ich war umgeben von Spielplätzen, was mega geil war. Und ich bin den ganzen Tag im Kindergarten gewesen. Dann bin ich nach Hause gegangen, die fünf Schritte wirklich zur Wohnung. Und dann abends habe ich mit meiner Schwester auf dem anderen Spielplatz gespielt.
Wunsch, einmal alleine auf dem Kindergartenspielplatz zu spielen.
Kindergartenspielplätze
sind das allergeilste, weil da gibt es so Gefährte.
Man kann auf so kleinen Autos fahren.
Man hat alle möglichen Sachen, Schaufeln,
Bagger, alles mögliche. Und da waren immer
so viele Kinder und ich habe mir gewünscht, der war so
nah, ich habe da immer drauf geguckt, aber trotzdem
war ich noch nie allein auf diesem Spielplatz.
Meine Schwester und ich haben gesagt, und jetzt
brechen wir im Kindergarten ein
und gehen alleine auf dem Spielplatz spielen. Und dann sind wir wirklich über den Zaun geklettert, der relativ hoch war, nur um einmal alleine zu spielen. Und dann haben wir da gespielt und ich wurde wirklich direkt dafür bestraft.
Röhre, die wurde am selben Tag noch angeliefert, die sollte am nächsten Tag
festgemacht werden. Zum Durchkrabbeln?
Zum Durchkrabbeln, nur halt wirklich aus Beton.
Und die lag noch da lose rum,
die war tonnenschwer, ich weiß nicht wie schwer,
die war aber sehr schwer. Und meine Schwester
hat sich da reingelegt und gesagt,
so und jetzt schieb mich mal an, dass ich rolle.
Und ich hab sie so angeschoben,
aber sie hat zeitgleich von innen
gegen die andere Richtung gerollt,
hat sich so dagegen gestemmt und dann ist mir das schwere Ding, keine Ahnung wie viel Knen gegen die andere Richtung gerollt. Hat sich so dagegen gestemmt.
Und dann ist mir das schwere Ding, keine Ahnung wie viel Kilo,
über meine Hand gerollt.
Da hatte ich einfach eine platte Hand.
Und da habe ich so geschrien.
Und danach bin ich nie wieder am Kindergarten eingebrochen.
Ich wurde dann eingegipst, mein Arm wurde eingegipst.
Und weil ich immer so am Daumen genuckelt habe,
hat der Arzt gesagt, den Daumen lasse ich dir frei.
Hatte meine ganze Hand eingegipst. Und nur der Daumen hat so rausgeguckt, damit ich doch am Daumen genuckelt hat, hat der Arzt gesagt, den Daumen lasse ich dir frei. Hat er in meine ganze Hand eingegibt und nur der Daumen hat so rausgeguckt, damit ich doch am Daumen
genuckelt habe. Aber das
hat mich wirklich gelehrt. Alleine spielen ist
cool, aber nicht abends
im Kindergarten einbrechen.
Daumen nuckeln ist das Guilty Pleasure der Kinder.
Ja. Das ist nicht gut für sie,
wegen Zahlstellung, habe ich mir mal
sagen lassen, aber man gönnt sich trotzdem.
Es ist doch das Rauchen der Kinder.
Es ist wirklich das Rauchen.
Ja, es ist wirklich so. Und wenn ich dann mal
aufhören sollte, hab ich
immer wieder gesagt, komm, jetzt musst du aber mal aufhören.
Das war wirklich wie Turkey. Also man wirklich so,
ich kann nicht, ich muss meinen Daumen
in den Mund nehmen. Es ist wirklich krass, ja.
Du alleine auf dem Spielplatz, da stell ich mir vor
wie diese Memes von Steve Carell
von The Office
auf dieser Wippe oder auf der Schaukel.
Aber der Unterschied ist, dass
er mega unglücklich aussieht und ich
mega glücklich.
Ja, das Doof ist halt nur auf der
Wippe, das stimmt, das ist alleine nicht so geil.
Ich muss sagen,
Spielplätze der Schule,
so Pausenhof, fand ich irgendwie immer
creepy am Wochenende und abends.
Ich habe immer so ein Gefühl damit verbunden,
hier sollte ich jetzt nicht sein, weil es ist ja keine Schule.
Weil es verboten war. Hier gehöre ich nicht hin.
Bei uns war es nicht verboten, man konnte da schon hin,
dort, wo ich gewohnt habe. Es war dann
zugänglich für alle. Aber ich
habe immer das Gefühl gehabt, das gehört
nicht so still. Das sollte nicht
so sein. Ich entferne mich wieder und bin
dann ganz in leisen Schritten weggetapst,
damit mich auch niemand sieht.
Ja, es war auch immer so ein bisschen gruselig,
weil es anders war, als wenn man sonst hingegangen ist.
Es war nicht die gewohnte Atmosphäre
und automatisch hat es dem Gebäude
irgendwie so etwas Gruseliges gegeben,
weil niemand da war.
Ja, komplett.
Hast du zum Thema Pausenhof und Geburtstag
noch was hinzuzufügen?
Ich glaube nicht.
Weil ich habe noch ein anderes Gruselthema.
Okay.
Und zwar Zugfahren.
Oh Gott, nicht schon wieder Zug.
Doch, es gibt einen Introvert-Tipp, der das Zugfahren etwas weniger gruselig macht.
Wenigstens das.
Und den möchte ich jetzt gerne mal mit dir teilen.
Ich freue mich drauf.
Hier kommt der Trainer.
Introvertip
Der Introvertip
diese Woche kommt von
einer Person, die diesen Podcast hört.
Sie heißt Fabi, die Person.
Danke dafür schon mal. Und zwar
handelt es sich um Zugfahren und wie hält man
den Platz neben sich frei. Erstmal
Disclaimer. Ich würde diesen Tipp
natürlich nur anwenden, wenn
der Zug nicht sehr voll ist. Wenn niemand
in Ohnmacht fällt.
Wenn der Zug noch genügend
freie Plätze hat und es für eine Person,
die einsteigt, noch genügend
Auswahlmöglichkeiten gibt. Also nicht,
wenn der Zug schon voll ist und neben
dir ist der einzig letzte Platz.
Ich finde, das ist nicht fair. Das macht man nicht.
Weil dann nimmt man auch den Rucksack und die Tasche weg
und dann macht man den Platz frei.
Aber es gibt manchmal die Situation, warum auch immer,
kommen Personen, setzen sich genau neben dich,
auch wenn es wirklich noch Stuhl reingibt, die frei sind.
Und um diese Situation geht es, die wollen wir natürlich verhindern.
Es müssen Leute konditioniert werden.
Und der Trick ist, wie besetzt man einen Platz neben sich so, dass niemand sich hinsetzt.
Ich meine, Rucksack oder Tasche oder auch Jacke hinlegen, das ist lame.
Das kennt man.
Das kennt man unter den Platzwegnehmern.
Da fragt man nämlich kurz.
Jemand, der nämlich sich neben dich setzt, hat auch genug Mumm,
zu fragen, ob man den Rucksack wegnehmen kann.
Die sind eh schon mit zu viel Selbstbewusstsein ausgestattet.
Man muss also andere Register ziehen.
Und Fabi hat mir den Tipp geschickt, finde ich echt gut.
Man nimmt vom Platz nebenan diesen Klapptisch von der Stuhlreihe davor,
klappt man den Klapptisch runter, also dieses Tablet,
und staffiert da Sachen drauf, also ein Getränk, ein Brötchen,
ein angegriffenes Brötchen, vielleicht ein Laptop, vielleicht ein Stift und Papier.
Schreibt vielleicht noch was aufs Papier, je nachdem, wie man es mag.
Man suggeriert, dass da eine Person sitzt,
die gerade weg ist, vielleicht im Bordbistro
oder auf Toilette oder
bis in die Beine vertreten. Das finde ich sehr
gut. Am besten noch was Unansehnliches
auf den Tisch stellen, so eine Apfelkrotze
oder so, eine Apfelgehäuse.
Finde ich einen sehr guten
Tipp. Finde ich auch echt gut, werde ich auch
hier auf jeden Fall anwenden, wenn noch
genügend Plätze frei sind. Das ist mir wichtig.
Es wird auf jeden Fall dann niemand kommen und fragen,
ist der Platz noch frei? Weil offensichtlich ist er nicht
frei. Richtig. Finde ich sehr gut.
Sehr guter Tipp. Da bin ich selber nicht drauf gekommen.
Werde ich auch nicht drauf gekommen und ich komme
auf nicht so viele Tipps, aber unsere Community,
weil sie sehr klug ist,
weiß immer die besten Sachen. Und wenn ihr auch
einen Tipp habt, einen Introvert-Tipp,
für Drainies, die sich durch den Alltag schlängeln und kämpfen müssen, dann könnt ihr uns eine E-Mail schreiben an info-at-drainies.de. Das ist unsere E-Mail-Adresse, die geht direkt zu uns.
Direkt in unser Herz.
Ja, genau. Und wenn ihr einen Betreff schreibt, Introvert-Tipp, dann sind wir noch glücklicher, weil dann können wir das so ein bisschen rausfiltern.
Sehr gut. Vielen Dank, Fabi, für den Tipp. Ich werde es beherzigen.
Vielen Dank. Das war der Introvert-Tipp von mir beziehungsweise Fabi.
Introvert-Tipp.
Wo ich gerade über Apfelgehäuse gesprochen habe.
Ich will jetzt immer mal wieder so ein Obst in den Podcast einwerfen,
dass ihr dann so unterbewusst mega Bock auf einen Apfel habt später.
Und vielleicht gibt es ja doch Instagram-Werbung,
weil wir haben schon sehr viele Leute Werbung geschickt,
so Screenshots von Werbung.
Dann irgendwelche Kekse, irgendwelche Gummibärchen,
Mario-Kart-Werbung, die sie bekommen,
weil sie den Podcast hören über Lautsprecher.
Ja, wir müssen euren Algorithmus jetzt verobsten.
Apfel, Birne, Banane, Pink Lady.
Cisprigol, Romanersallos. Fenchel. Kumquat.
Physalis.
Staude.
Staude?
Das ist doch eine Pflanze.
Ja, Sellerie-Staude.
Achso.
Okay, aber was ich sagen wollte, nochmal zum Apfelgehäuse in der Bahn.
Weißt du, was ich richtig krank finde?
Leute, die beim Apfel den Stiel mitessen.
Hör auf!
Vor denen habe ich Angst. Ich habe wirklich Angst vor den Leuten, die beim Apfel den Stiel mitessen. Vor denen habe ich Angst.
Ich habe wirklich Angst vor den Leuten,
die das machen. Ich könnte nicht neben jemandem
sitzen bleiben, der das macht. Ich würde sofort gehen,
weil für mich ist das auf einer Stufe mit Kannibal
oder so. Also so richtig
krass. Also ich kann die nachfühlen.
Es ist wirklich so ein Drei-Stufen-Programm.
Apfel essen bis auf das Kerngehäuse.
Ja, normal.
Das ist Standard. Da würde ich mich einordnen,
da bin ich safe, Komfort,
man isst das und dann kann man das auch guten
Gewissens wegschmeißen. Es ist Kompost, man kann es
kompostieren. So, zweite Stufe,
da muss ich schon sagen, wow, wo bist du denn
aufgewachsen? Im Emmental oder wo?
Oder im Wallis? Da isst man das
Apfelgehäuse noch mit, das Kerngehäuse.
Oh, das finde ich schon so schlimm, das ist schon so
hart und so, ah so knirschig.
Da denke ich mal, bei den Leuten,
da kratzt auch die Wollsocke.
Aber auch diese Kerne
alle runterschlucken, das könnte ich gar nicht.
Ich habe Angst, dass mir dann ein Obstbaum im Bauch
wechselt.
Aber manche Leute sind total schmerzfrei.
Die essen einfach alles mit.
Und das, was du beschrieben hast, entgegen
der dritten Stufe, ich esse auch noch einen Stiel, wo ich wirklich denke,
also ein Stück Holz essen, warum?
Warum macht ihr das?
Den kannst du ja noch nicht mal richtig kauen.
Den musst du ja eigentlich im Ganzen runterschlucken.
Ich habe Angst, dass wenn man den runterschluckt, so kaut,
dass er sich nochmal so entfaltet in der Speiseröhre
und dann hängt der so fest.
Weißt du, so wie so eine Reckstange.
Das ist wirklich der komplette Horror.
Nein, ich
kann das nicht. Ich möchte das auch nicht.
Ich möchte nicht mit Leuten zu tun haben, die den Stiel
vom Apfel mitessen. Eigentlich aber
Apfel mit Stiel und Kerngehäuse essen
wäre eigentlich perfekt für einen Zug.
Der perfekte Zugsnack, weil es bleibt nichts übrig.
Ja, das stimmt. Aber das,
sorry, das geht nicht. Das kannst du einfach
nicht in der Öffentlichkeit machen.
Dann setze ich auf jeden Fall gar keinen, niemanden mehr in deinen Zug ab.
Dann lieber ein schönes gekochtes Ei mit einer Frikadelle.
Hör auf!
Nein, aber was ist der perfekte Zugsnack? Ich glaube, geschnittene Paprika.
Schmeckt gut, ist schon geschnitten, kannst du im Ganzen essen und riecht absolut null.
Moment, aber das ist gefakt, weil wenn man Vorbereitungen trifft, dann kann ich auch sagen, ich nehme Snickers mit, aber pack schon aus zu Hause.
Also das machen wir nicht.
Snickers ist auch gut, es ist auch
keine Geruchsbelästigung. Ja, aber du hast
dann einen Abfall und den will man nicht, man will ja
nicht mit IC diese grauslige
Schublade rausziehen und dann am schlimmsten
noch irgendwie, keine Ahnung, die Rotze drin.
Hör auf! Wirklich. Mit der alten
Demi-Mobil. Nein, es muss einen Snack geben, der wirklich perfekt ist zum Verzehr, weil man ihn komplett verspeisen kann.
Also da müssen wir eigentlich schon jetzt wieder in die Richtung Obst gehen.
Etwas, das keine Verpackung hat und dann aber komplett gegessen werden kann.
Aber es hat ja auch alles irgendwie eine Schale oder zumindest einen Kern.
Mir fällt eigentlich nichts ein.
Eine Möhre hat auch diesen Anschnitt.
Ein Brot. Ein Brot.
Ein ganzes Brot.
Es ist das Brötchen. Ihr müsst das Brot in beide Hände nehmen und dann ein schönes
Vollkorn-Urdinkel
einfach so essen. Aber man muss
bei Kamp sagen, ich will ein Brötchen und
dann will sie es in die Tüte stecken, die Person.
Und dann sagt man, keine Tüte. Ich will das Brot
so. Einfach das reine
Brot. Ja, aber dann wiederum krümelst du, wenn du Brot isst.
Das ist natürlich schlecht, dann habe ich alles auf dem Schoß, das geht nicht.
Am besten man trinkt einfach nur was im Zug.
Ja, aber das ist, sorry, aber da hat man eine Flasche.
Ja, das geht alles eigentlich gar nicht.
Ich will etwas, was sich auflöst.
Ja, vielleicht muss es noch erfunden werden.
Hallo Startups, Frank Thelen.
Sowas wie Bärlauch, ich bin jetzt in der Gegend.
Bärlauch, Löwenzahn.
Ganz rustikal.
Wildkräuter,
ich lieb's.
Ich glaube, der beste Snack für die Zugfahrt muss noch
erfunden werden. Mit einer essbaren Verpackung.
Kann man Kürbis ganz
essen? Nein.
Kürbis besteht zu 90% aus Schale.
Siehst du, ich habe noch nie einen Kürbis gegessen,
obwohl ich jeden Tag Kürbis in meinen DMs habe.
Ich habe schon mal eine Kürbissuppe gemacht.
Die hast du auch gegessen.
Ja, war lecker.
Aber du hast den rohen, blanken Kürbis gar nicht gesehen.
Ja, und woran liegt es?
Ganz klar, weil Kürbis nicht in der Werbung stattfindet.
So.
Wenn mir da jemand das Produkt Kürbis bei QVC vorstellen würde,
hier wird geschnitten, da ist der Anschnitt,
dann wüsste ich das jetzt.
Kürbisman!
So ist es nämlich.
Und wo wir gerade bei QVC sind,
es gibt mal wieder,
es ist die Zeit gekommen, wir müssen
ein Training des Monats kühren.
Was hat das mit QVC zu tun?
Absolut gar nichts. Ich wollte einfach
eine Überleitung machen. Weil wir ein Paket
versenden vielleicht. Wir versenden ein Paket genauso wie die Leute von QVC.
Und zwar, achso, Trainer, Fanfare bitte.
Drinni des Monats.
Drinni des Monats September ist Tobi.
Tobi, Tobi, Tobi.
Ich lese jetzt Tobis Trini-Geschichte vor.
Macht euch bereit.
Ich bin Kulturjournalist und sollte für eine Zeitung eine Rezension
über ein experimentelles Theaterstück schreiben.
In dem Stück ging es um Geld und die TheatermacherInnen
lehnten ihr fancy Stückkonzept
an bestimmte Mechanismen des Wirtschaftssystems
an. Hieß im Klartext,
jeder Theaterbesucher
bekam Kapital in Form einer Münze.
Mit den Münzen konnten Theaterleistungen
gekauft werden. Dazu
standen mehrere Sparschweine am Bühnenrand.
Je nachdem, in welches Sparschwein
eine Besucherin seine Münze warf,
würde auf der Bühne etwas anderes gemacht.
Es gab zum Beispiel kleine Spielszenen, Gedichte oder Lieder.
Es gab auch eine Spardose,
die einfach nur minutenlang Seifenblasen auf die Bühne regnen ließ.
Eine Spardose habe ich sofort verteufelt.
Wenn hier jemand eine Münze einwarf,
kam eine Schauspielerin in den Publikumsraum
und drückte irgendeiner Zuschauerin das Kapital von Marx in die Hand.
Die Zuschauerin
musste nun vorlesen,
so lange, bis der Schauspieler
ihr das Buch wieder wegnahm.
Ich saß in der ersten Reihe,
Presseplätze werden zugewiesen, das mache ich nicht
freiwillig. Es schien nur
eine Frage der Zeit zu sein, bis ich
vorlesen musste. Ich wurde panisch.
Als Journalist hatte ich natürlich
einen Notizblock dabei. Darin notiere
ich normalerweise meine Beobachtungen zum
Stück, um anschließend eine Theaterkritik
daraus zu formulieren. Dieser Block
wurde nun mein Rettungsring. Ich schaute
nur noch sporadisch zur Bühne und schrieb stattdessen.
Ich wollte möglichst vertieft aussehen.
Ich wollte, dass man
denkt, der ist zu beschäftigt für Marx
und gab mir deshalb keine
Mühe, ein angestrengt denkendes
Gesicht zu machen. Augenbrauen zusammenziehen,
Augen halb zukneifen,
hin und wieder ein kleines Nicken,
so tun, als hätte man eine krasse Idee,
sich zweifelnd mit der Hand an die Stirn fassen,
schnaufen, abschätzig lachen,
leise stöhnen. Ich habe
eine Mega-Performance abgelegt
und mit Werf geschauspielert,
dass ich krass mit Theaterkritik-Denken
befasst sei. In Wirklichkeit
habe ich hauptsächlich Müll notiert.
Seitenweise Schrott.
Seitenweise habe ich einfach
den Bühnentext mitgeschrieben.
Dann aber auch irgendeinen Bullshit,
der mir gerade durch den Kopf ging.
Irgendwann ist mir klar geworden, dass ich noch gar nichts
aufgeschrieben hatte, was mir später bei der
Theaterkritik hilft. Ich war zu beschäftigt
damit, beschäftigt zu tun
und hatte für meine eigentliche Arbeit keine klaren
Gedanken. Wieder Panik.
Da war eine Riesenmasse Text, aber nichts
Substantielles. Ich würde am nächsten Tag
viel Zeit in das Schreiben stecken müssen, um
irgendetwas halbwegs Brauchbares zustande
zu bringen. Jetzt wurde ich wütend.
Das Stück war so konzipiert, dass die meisten Sparschweine nur eine begrenzte Anzahl an Waren hatten.
Danach wurde ein Ausverkaufsschild an das Schwein geklebt.
Steckten hinter einem Sparschwein Spielszenen, bauten diese aufeinander auf.
Es gab also einen Anfang und ein Ende.
Das Ende des Stücks sollte dann eingeläutet werden, wenn alle Spielszenen und Liederschweine ausverkauft waren.
Doch irgendwann stand keine
ZuschauerInnen mehr auf, um eine Münze einzuwerfen.
Das war der Zeitpunkt, als ich bemerkte,
dass alle, SchauspielerInnen und
ZuschauerInnen, mich anglotsten.
Jemand musste die letzte Spielszene
auslösen. Und leider hatte
ich Depp meine Münze für alle gut sichtbar
in meiner linken Hand, wo ich nervös mit
ihr rumspielte. Die Aufforderung
war klar. Ich sollte aufstehen
und meine Münze endlich einlösen.
Doch das Sparschwein, das die letzte Szene
auslösen sollte, war am anderen Ende der Bühne.
Ich hätte also quer durch den Saal
gehen müssen, während alle mich anstarrten.
Und genau das habe ich nicht gemacht.
In einem
Nervenkostüm aus Panik,
Angst, Wut und fickt euch doch
alle, stand ich leise schimpfend auf
und steckte meine Münze einfach in das
nächstbeste Sparschwein. Es war
das Seifenblasenschwein.
Das irritierte den ganzen Saal.
Das war das falsche Schwein, womit
ein Schauspieler im Seifenblasen
regnet. Gefühlt sagte
minutenlang niemand etwas.
Mein Kopf lief rot
und mir wurde heiß.
Alle SchauspielerInnen zuckten mit den Schultern,
bis einer endlich das Stück für beendet erklärte.
Die letzte Spielszene wurde nie gespielt.
Das Stück blieb wegen mir quasi unvollendet.
Das hat mich fertig gemacht.
Ich habe vielen Menschen den Theaterarm verdorben.
Heute denke ich, rein rechnerisch konnte meine Münze nicht die letzte gewesen sein,
die noch bei den ZuschauerInnen im Umlauf war.
Sie war nur die letzte, die sichtbar war.
Es hätte also nur jemand anderes nach mir aufstehen
und die letzte Szene auslösen müssen.
Warum das keiner gemacht hat? Ich glaube,
weil alle anderen, die bis zum Ende ihre Münze
behalten haben, auch Trinnys waren.
Weil sie genau wie ich nicht
unter den Blicken eines ganzen Theatersatz
zur Bühne laufen wollten. Die wie ich
nicht Marx lesen und deshalb auf keinen Fall
auffallen wollten. Heute denke ich, eigentlich
war das ein guter Moment. Es war der
Abend, als sich die introvertierten
kollektiv verweigern,
wo wir für einen kurzen Moment nicht nach
den Regeln der anderen gespielt haben.
Das klingt sehr romantisierend, aber besser
als, ich bin schuld, dass andere einen miesen Abend
hatten. Herzlichen Glückwunsch
Tobi, damit bist du Trini des Monats,
aber sehr verdient, wirklich.
Ja, vielen Dank für die Geschichte.
Sehr spezifisch, aber ich kann damit gut relaten, muss ich sagen.
Ja, ich auch.
Weil manchmal geht man so zu, ich sag mal, Events, Theateraufführungen
oder Stand-up-Comedy, wo es manchmal ZuschauerInnen-Beteiligung gibt.
Und zuletzt war das bei Hazel, Brugger, wo wir ja zusammen waren, in
Zürich. Und da hatten wir auch Gästelisteplätze,
also relativ weit vorne.
Man kann dazu sagen, wir haben beim Programm mitgeschrieben
für Hazel. Dürfen wir das sagen?
Ich weiß nicht, aber wir haben es jetzt gesagt und wir wollten
natürlich auch gucken, ob die Leute über uns mitgelachen
und saßen dann halt
bei Hazel im Publikum. Und eigentlich
bin ich ja so ein Typ, da sitze ich am liebsten
hinten in die Ecke, wirklich in die Ecke, weil dann
sieht man den ganzen Saal. Aber wir waren
relativ weit vorne und jetzt bei Stand-Up-Comedys
ist es manchmal so, dass die Leute mit
einbezogen werden. Also die Person auf der Bühne
fragt, wer hat denn schon mal
XY gemacht oder so.
Und so war das auch in jenem Abend. Und ich
hatte Angst, wenn ich jetzt da irgendwo mal die Hand
aufstrecke, dass dann
Hazel vielleicht mich dran nimmt und dann
erkennt sie, dass ich das bin
und dann wird es ultra peinlich. Und ich hatte
immer Angst, dass ich da so sitze und dann
irgendwie mit meiner Cap und dann spricht sie mich auf
meine Cap an und dann, das ginge ja,
ich würde das über mich ergehen lassen, dass mich jemand
irgendwie Witz über mich macht, aber
ich wollte das ersparen, dass sie plötzlich, oh,
das ist ja Chris, den kenn ich ja,
dass das so peinlich wird und dann hätten nämlich die Leute alle auf mich geguckt und dann, wie, dass sie plötzlich, oh, das ist ja Chris, den kenn ich ja. Dass das so peinlich wird.
Und dann hätten nämlich die Leute alle auf mich geguckt und dann, wie, die kennt den und so.
Was ist das?
Sowas halte ich nicht aus.
Das darf man immer klein machen, wenn es darum geht, wer hat denn schon mal.
Und ich war auch mal auf Studienreise in Dresden in der Semperoper, wo die ganz billigen Plätze in der Oper, glaube ich, sind in der ersten Reihe.
Bei den Lichtschaltern hinten.
Und da saßen wir
ganz vorne am Orchestergraben.
Und da, weiß ich gar nicht, irgendeine Dorschak-Oper
wurde aufgeführt. Irgendeine wilde
Inszenierung hat mir super gut gefallen. Explosionen,
Leute sind durch die Luft geflogen.
Aber an einem Punkt der Aufführung sind auch
DarstellerInnen, SängerInnen, in das
Publikum gekommen und haben Rosen
verteilt. Und ich hatte wirklich Handschweiß
und die haben dann so die Leute angesungen.
Oh Gott, schrecklich.
Wirklich so wie bei Eros Ramazzotti,
wo er dann irgendwie zu rüstigen Müttern
geht, die er dann ansingt.
Es ist doch eine Situation.
Genauso habe ich mich gefühlt und dann
so, der Zuschauer war ja dunkel und
dann mit Spotlight so gefolgt.
Oh Gott, schrecklich.
Also so ein bisschen 90er-Jahre-Atmosphäre
war da drin im ganzen Bums.
Und da hatte ich wirklich Angst.
Und nicht ich wurde angesprochen, sondern ein Freund neben mir,
der sich notabene, möchte ich sagen,
dem war so warm und hat sein Hemd ausgezogen.
Das heißt, ein Tanktop.
Was nämlich so schon mal Lacher war unter uns.
Aber der hat einfach drauf geschissen.
Und dann kam der Spot auf uns, er im Tanktop da.
Tanktop in der Semperoper.
Ja, weil die Leute, die da hingehen,
die denken ja, jetzt ist was Großartiges.
Da muss man sich wirklich schick machen.
Und auch mal gut ein getötetes Tier sich um den Hals hängen.
So war ich.
Mein Kollege, mein Freund im Feinrib.
Im Feinrib-Tanktop bekommt eine Rose, wird angesungen
und Spotlight auf uns beide. Und ich hab mich dann so rechts zur Seite weg. Im Feinrib. Im Feinrib-Tanktop. Bekommt eine Rose, wird angesungen.
Und Spotlight auf uns beide.
Und ich hab mich dann so rechts zur Seite weg,
weißt du, so ein bisschen weggekrümmt.
Was nicht besser gemacht hat.
Ja, das ist wirklich unangenehm.
Und was mir bei dem Thema Oper und auch Musical und Theater auch einfällt,
das Schlimmste ist wirklich, wenn du zu deinem Platz musst und du musst dafür
durch die ganze Reihe von Menschen, die schon
sitzen. Und so richtige
Arschlöcher stehen dann auch nicht auf, sondern
die denken, die passen da schon durch und machen dann
ihre Beine so ein bisschen zur Seite. Und man
muss sich da so richtig durchquetschen, mega nah
an den Leuten dran und man will einfach nur weg.
Und was ist denn mit den Leuten
eigentlich? Seid doch einfach keine Arschlöcher.
Wenn ich da durchlaufe,
ich bin keine 40-Kilo-Frau,
dann steht doch einfach auf und
geh einfach mal kurz zur Seite. Auch im Bus
einfach mal kurz aussteigen, wenn viel los ist.
Einfach mal kurz los und man kann ja wieder rein.
Rausgehen und dann wieder rein. Was ist denn überhaupt mit den
Leuten? Was ist denn los mit euch?
Versetzt euch doch mal in die anderen Leute rein.
Erhebt euch mal. Geht mal aus dem Bus raus.
Denkt mal einfach an eure Mitmenschen.
Es gab einen Punkt, wo ich mich aber sogar mal
freiwillig gemeldet habe, bei einer Veranstaltung.
Was? Und da warst du auch dabei.
Bin nicht sicher, ob du dich erinnerst.
Aber du warst mal auf Lesereisen mit deinem Buch
und das war kurz bevor das Buch
irgendwie als Hörbuch erschienen ist und du hast gesagt,
du wirst das unbedingt erwähnen bei der Lesung.
Oh, ich hab's vergessen.
Genau, und ich bin in der Lesung ganz hinten gesessen.
Und dann hast du irgendwie am Schluss so mal gefragt,
mit Nora zusammen, gibt es denn eigentlich Fragen?
Hat jemand eine Frage?
Und da meldet sich eigentlich niemand.
Und da hat man auch immer schön sehen können,
bei den paar Terminen, wo ich war,
wenn sich wirklich jemand gemeldet hat, was geht denn da ab?
Also was sind das denn für kranke Schweine?
Und ich war so ein krankes Schwein und hab mich gemeldet.
Weil ich dachte, ich mach das jetzt mal.
Hier im Denkwandel von den Leuten,
mich kennt ja niemand,
ich kann ja mal die Hand heben und sagen,
Entschuldigung, wird's davon,
ich hab auch noch die, ich hab nicht Entschuldigung gesagt,
ich hab nämlich gar nicht so gedacht, ja die Leute
raffen ja gar nicht, dass irgendwie ich
mit dir was zu tun hab, dass du mich kennst.
Und hab dann einfach gesagt, ja gibt'sst du auch mal ein Hörbuch?
Also mega unfreundlich.
Und ich weiß noch genau, ich saß auf der Bühne
und es war halt wirklich im Publikum komplett
dunkel. Ich hab nichts gesehen.
Ich hab nur deinen schemenhaften Umriss gesehen
und hab nicht erkannt, dass du es bist.
Und weil du so weit hinten saßt, hab ich auch nicht verstanden
von der Stimme her, dass du es bist. Und ich dachte einfach, du bist
eine random Person und hab dann einfach ganz normal
darauf geantwortet, weil ich dachte halt, du bist
irgendeine Person. Und im Nachhinein
bin ich aber froh, weil wenn ich gescheckt hätte, dass du
die Frage gestellt hast, hätte ich, glaube ich, mega lachen
müssen und gesagt, willst du mich verarschen? Du bist doch mein Freund.
Aber das war auch
eine wirklich lustige Lesung, weil das
war in Ulm, das weiß ich noch genau.
Und ich kam da rein in die Location in
Ulm und dann bin ich in den Saal gegangen
und dachte ich so, boah, krass, mega groß.
Irgendwie tausend Stühle oder so.
Ich dachte so, boah, was geht denn Ulm?
Was ist denn hier los?
Was sind hier alle meine Ultras?
Also so 4000 Stühle, also ohne Scheiß.
Mega groß.
Und dann komme ich auf einmal so ins Foyer
und dann kommt der Veranstalter und sagt mir,
ja, ich zeig dir jetzt auch mal deinen Saal und so.
Und dann geht er mit mir in eine ganz
andere Richtung, in so einen winzigen
Furzsaal, also wirklich winzig.
So einen kleinen Kinosaal, also
wirklich kleinst Kinosaal, eher so
ein gemütliches Wohnzimmer.
Sagen wir mal 40 Plätze.
Ja, und der große Saal war einfach
von Christoph Maria Herbst,
der hat einfach zeitgleich von mir gelesen
und ich dachte noch, boah krass, wie viele
Leute, wie viele Leute,
wie viele Autos hier geparkt haben,
wollen die mich alle sehen?
Und es war einfach Christoph Maria Herbst.
Und mit dem haben wir uns dann noch ein Backstage geteilt.
Genau, weil es war so ein Eventkomplex.
Es gab verschiedene Bühnen und Säle offensichtlich.
Aber es gab dann so ein Backstage und dann so ein Buffet.
Ich weiß noch genau, es gab irgendwie Curry. Es gab Curry, das weiß ich auch noch ganz genau.
Fast schon Richtung Rieskasimir.
Aber wir waren ja noch nicht in der Schweiz, sondern nur in Ulm.
Stimmt, das war Rieskasimir.
Es war so eine Art, es war süßlich.
Stimmt, jetzt weiß ich es auch.
Und dann stand ich hinter Christoph Maria Herbst,
aka Stromberg.
Und so habe ich mich auch gefühlt,
weil er hat mich freundlicherweise gefragt,
ob ich denn auch einen Teller möchte.
Und ich habe ihn so hingehalten
und ich habe mich wie in einer Stromberg-Folge gefühlt.
Ich habe gedacht, der nimmt jetzt
die Kelle und wirft mir das irgendwie übers Hemd
und lacht dann so. Das ist so traurig, dass
man ihn jetzt immer nur mit Stromberg in Verbindung
bringt. Das war eigentlich nett.
Das war nett, der hat dir einen Teller angeboten.
Ich bin mir gar nicht so sicher, ob es mir so leid tut.
Ich glaube,
er hat es ganz gut gehabt durch Stromberg.
Aber ja, es war irgendwie ernüchternd.
Die Leute wollten alle zu.
Christoph, Maria, Herbst und bei mir waren irgendwie nur eine Handvoll Leute.
Es waren echt nicht viele Leute da.
Aber es war trotzdem cool.
Wir hatten trotzdem Spaß.
Natürlich. Und Spaß werden wir jetzt auch haben, Achtung, die Überleitung,
am Wochenende. Weil jetzt haben wir Wochenende.
Oh ja, das Wochenende steht vor der Tür.
Wenn ich hier mal auf den Tacho gucke, sind wir eigentlich schon
so halb fertig.
Es sei denn, du möchtest noch irgendein Thema oder nochmal Obst
bewerben. Ich möchte jetzt unbedingt nochmal sagen,
ess mal wieder eine Kiwi.
Ich werde jetzt gleich mir eine schöne Zespri
Gold gönnen. Unbezahlte
Werbung. Aber bitte, gönnt euch mal wieder
Obst und Gemüse. Ihr wisst, ihr habt
immer Heißhunger auf Süßigkeiten, weil ihr das
in der Werbung seht. Lasst euch nicht täuschen. Obst und
Gemüse sind auch geil. Ich gehe jetzt gleich
mal raus und guck, ob hier irgendwo
ein Schulhof ist mit einem geilen Spielplatz, dass ich endlich
das nachholen kann, was ich meiner Kindheit verpasst habe.
Ich lasse dich gewähren.
Wie so ein Creep um die 30
auf dem Schulhof rumkriechen, Freitagabend.
Was macht der Mann da?
Gut, man muss sagen, in Köln sind Spielplätze
nie Spielplätze, sondern eigentlich Drogenumschlagplätze.
Noch gemütlicher.
Cool,
dann machen wir jetzt Wochenende, würde ich sagen.
Das haben wir uns jetzt auch wirklich mal verdient.
Und allen anderen, die jetzt nicht Wochenende
haben, wünsche ich Ihnen gute Nacht.
Offiziell ist jetzt Dienstag.
Ich glaube nicht, dass jemand Wochenende macht.
Gute Nacht,
guter Schulweg, guter Weg
zur Arbeit oder
schönen Feierabend oder auch viel Spaß beim Zähneputzen oder unter der Dusche.
Das habe ich nämlich gehört.
Unter der Dusche wird unser Podcast viel gehört
und auch die Hälfte Missverstanden, was ich manchmal auch an meinen DMs lese.
Aber das ist ein anderes Thema.
Esst mal wieder eine Banane.
Guten Hunger und auf Wiederhören.
Macht's gut. Tschüss.
Macht's gut. Tschüss.