DRINNIES - Tanktop in der Semperoper

Episode Date: September 27, 2021

Warum gibt es keine Werbung für Obst? Hat der Rettich keine Lobby? Wie hat Chris seinen ersten und letzten Kindergeburtstag erlebt? Wie schreckt man Fahrgäste im Zug davor ab, sich neben einen zu se...tzen? Warum ist Giulia in ihren eigenen Kindergarten eingebrochen? Das und vieles mehr erfahrt ihr in der heutigen Folge. Hoch die Tassen! Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.

Transcript
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Starting point is 00:00:00 Drinis, der Podcast aus der Komfortzone. Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Drinis. Wir sitzen wieder hier auf dem Dachboden, sind wieder bereit für die neue Podcastaufnahme. Wir hoffen, es geht euch gut und wenn nicht, ist auch okay. Hallo Chris. Hallo Julia. Es ist ja Dreni-Dienstag eigentlich, wenn die Folge rauskommt, aber wir können ja das mal sagen. Es ist jetzt Freitagabend, kurz vorm Feierabend, weil das ist die letzte Sache, die wir jetzt machen, bevor wir
Starting point is 00:00:38 Wochenende haben und uns auf die Couch fläzen. Und wirklich, wir haben schon sehr lange kein richtiges Wochenende mehr gemacht. Es wird jetzt wirklich richtig geil abgefoulen. Und deswegen freuen wir uns umso mehr auf die Aufnahme, weil wenn die dann vorbei ist, können wir richtig loslegen mit Wochenende. Mit anderen Worten,
Starting point is 00:00:54 mir geht's richtig gut. Ich bin richtig gut gelaunt heute. Ja, ich auch. Mir steht das Strahlen ins Gesicht geschrieben. Ist es eigentlich nicht traurig, dass man einfach nur gut gelaunt ist, weil es ein Wochenende ist und man nicht arbeiten muss? Ja. Ist das nicht traurig eigentlich? Es ist so traurig. Bei mir dreht sich alles ums Wochenende. Lass mal.
Starting point is 00:01:10 Lass es nicht mal drüber reden. Wir verdrängen das jetzt einfach. Wenn ich Montagmorgen aufstehe, denke ich ans Wochenende und das finde ich eigentlich, ist das traurig. Stimmt. Obwohl wir finden unseren Job noch nicht mal scheiße. Es ist einfach, das Wochenende ist einfach cooler. Es ist einfach cooler, einfach rumzuliegen und zu zocken und
Starting point is 00:01:25 irgendwelche Sachen zu machen. Ich glaube, es geht auch um Verantwortung. Am Wochenende ist die einzige Verantwortung, dass ich mich entspannen kann. Und wenn ich mich nicht so gut entspannen kann, dann ist die einzige Person, die ich enttäusche, bin ich. Und im Job hängen halt noch andere Leute dran. Und das mag ich nicht. Ich möchte niemanden
Starting point is 00:01:41 enttäuschen. Es ist einfach diese Anspannung. Die lässt dann am Wochenende völlig nach. Aber lass uns doch jetzt mal direkt in medias res nicht. Ich möchte niemanden täuschen. Es ist einfach diese Anspannung. Die lässt dann am Wochenende völlig nach. Aber lass uns doch jetzt mal direkt in medias res gehen. Ich hatte einen fixen Gedanken heute. Ich saß so auf dem Sofa, habe irgendwas gemacht und dann habe ich plötzlich gedacht, boah, ich hätte jetzt so Bock auf einen Kinder-Maxi-King. Und gleich danach habe ich mir gedacht,
Starting point is 00:02:03 das ist so krass, wie oft einem im Alltag plötzlich der Gedanke kommt, boah, ich hätte jetzt so Bock auf Prinzenrolle, boah, ich hätte jetzt so Bock darauf. Aber voll selten hat man diesen Gedanken, boah, ich hätte jetzt so Bock auf eine Kumquat oder ich hätte jetzt so Bock auf eine Erdbeere, auf eine Banane. Und dann denke ich mir so,
Starting point is 00:02:20 ja klar, die Werbung ist voll von Süßigkeiten. Einem wird die ganze Zeit auch unterbewusst,usst für Süßigkeiten geworben. Und das klebt sich natürlich in deine Synapsen fest. Ja, und gesunde Menschen würden es wahrscheinlich sagen, Julia und Chris, das sagt mehr über eure Lebensweise aus, als ihr vielleicht denkt. Ja, ja, kommt.
Starting point is 00:02:37 Aber ich glaube, darum soll es jetzt nicht gehen. Macht euch einen Tee-Einlauf, ist mir egal. Mir geht es darum, die essentielle Frage meiner Geschichte ist, warum gibt's keine Werbespots für Obst und Gemüse? Das frag ich mich wirklich. Es gibt so viele Produkte im Supermarkt, aber nur ganz spezielle davon werden im Fernsehen, im Radio,
Starting point is 00:02:55 auf der Straße beworben. Warum seh ich so selten einen Werbespot für einen klassischen Romanersalat? Oder keine Ahnung. Pink Lady. Pink Lady Apfel. Ja. Ja. Oder keine Ahnung. Pink Lady. Ja. Pink Lady Apfel. Ja, genau, der Klassiker.
Starting point is 00:03:08 Oder was ich jetzt auch noch nicht gegessen habe, was eins meiner Lieblingsobste ist, Cisprigold, die gelbe Kiwi. Ich muss dazu sagen, ich habe eigentlich eine Kiwi-Allergie. Und trotzdem gehe ich in den Laden und kaufe mir eine Cisprigold, weil ich auch ein bisschen die Gefahr liebe. Der schmeckt mir so gut, dass ich das Risiko eingehe, dass ich wieder eine allergische Reaktion habe,
Starting point is 00:03:26 die ich zu 100 Prozent habe. Aber es schmeckt mir einfach so gut, dass ich mir trotzdem die Cisprigold kaufe. Und zwar ohne Werbung. Dafür gab es keinen Werbespot. Es hat keine Lobby. Die Cisprigold hat keine Lobby. Es ist ein Underdog.
Starting point is 00:03:38 Ich glaube, früher gab es sogar mal einen Cisprigold-Werbespot. Ich weiß nämlich noch die Melodien. Cisprigold. Aber es gibt es auch nicht mehr. Sag mir jetzt mal ganz ehrlich, sag es mir ins Gesicht. Wurden die Obst- und Gemüse-Werbespots abgeschafft? Es gab mal Chiquita-Banana. Chiquita-Banana.
Starting point is 00:03:53 Ja, richtig. Gibt es auch nicht mehr. Aber ich glaube, es geht darum, dass Obst wahrscheinlich nicht als Produkt angesehen wird, sondern als, ich weiß nicht, Rohstoff. Als Grundnahrungsmittel. Ja, wie so ein Stück Erde. Weißt du, du machst ja auch nicht jetzt für Erde Werbung. Oder für ein Stück Holz.
Starting point is 00:04:11 Ja, aber dann müsste es ja zum Beispiel auch keine Werbung für Nudeln geben. Weil Nudeln sind ja auch so ein Grundding. Ja, aber das ist ja schon weiterverarbeitet. Oder Brot. Für Brot gibt es auch Werbung. Da sind ja schon Zutaten zusammengeworfen worden. Der Apfel ist ja so wie... So, weil es so was Ursprüngliches ist. Ja, ist wie der Stein.
Starting point is 00:04:25 Wie ein Stein. Also, es gibt ja auch keine Werbung für den Stein. Ein leckerer Stein. Aber warum? Ich will, dass es mehr Werbung für Obst gibt, damit sich das auch mal so im Unterbewusstsein, damit man so zwischendurch sagt, boah, ich hab jetzt so Bock auf eine Lauchzwiebel.
Starting point is 00:04:39 Weißt du, was ich meine? Es gibt keine Obstwerbung im Fernsehen. Ich sehe es nicht auf Leinwänden. Nee. Ich sehe es auch nicht auf Instagram jetzt so. Nein. Oder sonst irgendwo in den Sozialen Medien. Wir haben noch keine Werbeanfrage bekommen für ein schönes Fallobst. Wirklich nicht.
Starting point is 00:04:52 Ich würde so gerne Werbung für Obst oder Gemüse machen. Das sind eigentlich so tolle Sachen, die es da gibt. Und eine Vielfalt an Produkten. Ich frage mich aber auch, wann wird das reine Obst, der reine Rohstoff. Das ist doch kein Rohstoff. Ja, aber du verstehst doch, was ich meine. Wann wird das zum Produkt?
Starting point is 00:05:07 Weil zum Beispiel eine Essiggurke ist ja eigentlich auch einfach eine Gurke, aber da wird die in Essig gelegt und in Glas. Und das ist ja eigentlich schon ein Produkt, was man so verkaufen kann. Also eine Apfel ja auch, aber du verstehst, es ist eine Marke. Aber da sehe ich auch keine Werbung. Ab wann lohnt sich ein Gemüse oder ein Obst zu bewerben? Das ist nämlich eine gute Frage. Zum Beispiel, wenn es ein Müsli ist, da sind ja auch Rosinen drin.
Starting point is 00:05:30 Das ist ja eigentlich auch nichts anderes als eine getrocknete Traube und so Haferzeug. Und da heißt es dann Seidenbacher, Seidenbacher, Seidenbacher. Überall von allen Seiten hört man so eine Werbung. Ja, von allen Seidenbachern. Wann? Und Hafer ist ja, sorry, aber Hafer ist jetzt nicht wirklich ein Produkt, Hafer ist so basic. Du siehst ja auch nicht eine Werbung. Zwischen Palina Roschensky kommt ja auch nicht plötzlich,
Starting point is 00:05:52 hier ist Weizen, das neue Trendprodukt 2022. Ja, nein, aber es müsste es mal geben. Ich finde das cool, man sollte sich mal wieder aufs Ursprüngliche besinnen. Nicht an diese Chemie-Pamper, die da zusammengemischt wird. Und ich finde auch gerade, also wenn man überlegt, was ist denn wohl beliebter bei den Leuten? Wird das wohl der Kinder-Pingui sein? Oder wird das die Banane sein?
Starting point is 00:06:11 Gut, wahrscheinlich ist es am Ende des Tages wirklich die Banane, aber ich glaube, dass Leute lieber Süßigkeiten essen als Obst. Demzufolge bräuchte Obst und Gemüse eigentlich mehr eine Image-Kampagne als Süßigkeiten. Eigentlich muss man Süßigkeiten nicht bewerben, weil jeder Mensch kauft sich eine Süßigkeit im Supermarkt.
Starting point is 00:06:28 Aber nicht jeder Mensch kauft sich Obst und Gemüse im Supermarkt. Naja, Werbung sind ja auch keine Almosen, wo man jetzt sagt, wir müssen Minderheiten in der Plattform bieten wie Obst. Sondern da geht es ja schon um Kohle. Vielleicht ist auch einfach das Obst verschwindet. Vielleicht hat es auch keine Zukunft.
Starting point is 00:06:44 Vielleicht müssen wir uns bald vom Jazz-Apfel verabschieden. Nein, bitte nicht der Jazz-Apfel. Der hat die perfekte Säure. Aber gut, anderes Thema. Ich finde, wir sollten die Werbung für Obst und Gemüse mehr in die Mitte holen. Wir sollten das wieder groß machen. Wir sollten Obst und Gemüse groß machen.
Starting point is 00:07:03 Was ist eigentlich mit Milch? Da sehe ich manchmal eine Werbung zu. Ja, aber ich finde, Milch ist auch einfach nicht die Zukunft. Also Kuhmilch, sorry, aber das muss nicht mehr sein. Ja, und jetzt kommt es nämlich, wenn man jetzt so guckt, was sind so Startups, natürlich grüne Startups, wir suchen weg von den tierischen
Starting point is 00:07:17 Produkten, was ja eine gute Sache ist, aber da wird es dann plötzlich zum Produkt, eine Sojamilch kann man viel besser bewerben als eine Kuhmilch, habe ich den Eindruck. Ja, das stimmt. Aber das sind auch immer so richtige Marketingprodukte, die dann rausgebracht werden. Naja, Sojamilch habe ich schlechte Erfahrungen damit gemacht.
Starting point is 00:07:33 Apropos Marketingprodukte. Ich habe bald Geburtstag. Erstmal, ich muss eine Wunschliste zusammenstellen. Wann hast du denn Geburtstag, Chris? Genau darum soll es jetzt gehen. Ich möchte nicht sagen, wann ich Geburtstag habe. Es könnte in den nächsten sechs Monaten sein oder auch in den nächsten sechs Tagen.
Starting point is 00:07:49 Oder in den nächsten zwölf Monaten. Genau. Ich will es nicht verraten, weil was ist natürlich die Vorkehrung, die ich treffen muss? Man verrät den Geburtstag erstmal nicht. Sonst gratulieren die Leute, von denen du nichts hören willst. Genau. Erstens das, man wird angerufen, man kriegt Nachrichten.
Starting point is 00:08:05 Und noch schlimmer, wenn man irgendwo arbeitet, wo man hingeht, also zum Beispiel in einem Büro, dann gibt es diese Tradition, dass man Geburtstag hat und dann wird man aufgefordert, etwas zu tun. Gang und Gäbe ist, man bringt einen Kuchen mit oder Gebäck oder irgendwas anderes. Das verstehe ich nicht. Das verstehe ich auch nicht.
Starting point is 00:08:22 Also man hat einen Tag, wo man dafür gefeiert wird, obwohl man nichts gemacht hat. Und dann muss man aber trotzdem noch Leistung erbringen und vielleicht um 5 Uhr morgens aufstehen, damit man zwei Kuchen backen kann. Und ich finde, da zeigt sich wirklich perfekt, wie scheiße es ist, erwachsen zu sein. Wenn du Kind bist, ist Geburtstag das Geilste.
Starting point is 00:08:40 Du bist aufgeregt, du hast Bauchschmeißer am Tag vorher. Es ist so cool, du kriegst einen eigenen Kuchen. Wow, du hast die Kerzen aufgeladen, die Welt gehört für einen Tag lang dir, du bist der Star in der Manege. Und sobald du erwachsen bist, du hast morgen Geburtstag, bringst du bitte mal Muffins mit, ne? Musst du dich erst mal selber hinstellen und Muffins backen.
Starting point is 00:08:55 Obwohl du selbst Geburtstag hast, müsste eigentlich dein Tag sein, deine Kollegen müssten eigentlich dir einen Kuchen backen und dich feiern und sich Kerzen ausblasen lassen, aber nein, du bist jetzt in der Realität angekommen, im Arbeitsleben, im Kapitalismus, bringst du verdammt normal die Muffins selber mit. Was mir auch aufgefallen ist, es wird sich hochgeschaukelt.
Starting point is 00:09:13 Also an verschiedenen Arbeitsplätzen ist mir schon dieselbe Mechanik aufgefallen. Es hat wohl angefangen, dass mal jemand einen Kuchen mitbringt. Dann wurden zwei Kuchen daraus. Dann wurden drei Kuchen daraus. Drei verschiedene Kuchen. Vier. Dann ist die erste Person
Starting point is 00:09:25 zur Bäckerei gegangen und hat ein Assortiment verschiedener kleiner Teichen mitgebracht. Und das Neueste ist, dass direkt schon ein Streetfoodwagen vorbeikommt. Das ist das Neueste, was ich gesehen habe. Also bevor ich irgendwo einen Streetfoodwagen ausgebe, da muss aber einiges passieren. Da melde ich mich lieber krank an meinem
Starting point is 00:09:41 Geburtstag. Ja und jetzt pass auf, für manche reicht schon ein runder Geburtstag, dass man einen Streetfoodwagen engagiert. Also wo führt das hin? Ich will auch da arbeiten. Also so ein Streetfoodwagen ist eigentlich nur noch ein kleines Stück weit davon entfernt, dass man ein Restaurant mietet und dann natürlich ein Restaurant einfach öffnet.
Starting point is 00:09:58 Straight einfach gemacht. Für die Kollegen. Ja, nur dafür, weil ich jetzt 40 werde, mache ich ein Restaurant. Ich opfere mich auf für diesen Betrieb. Und ich habe einen Stern nach euch benannt. Ich habe euch einen Tiger gekauft. Nein, sorry, das ist mir viel zu viel Leidenschaft, die man da älter sind, sag ich mal. Die aus einer Zeit stammen, die nicht digitalisiert war. Ja. Und die Person nimmt wirklich, seit sie im Berufsleben ist, also seit 40 Jahren,
Starting point is 00:10:32 immer Urlaub über den Geburtstag und nicht, weil sie denkt, ich will meinen Geburtstag cool feiern, brauche da Zeit und ich habe dann einen Kater, sondern nur, weil sie nicht am Geburtstag in der Firma sein will, wo sie angesprochen wird. Und es gibt noch den Next Step, dass die Person nicht nur sagt, ich habe Urlaub, sondern ich bin auch noch, Achtung, im Ausland.
Starting point is 00:10:51 Nämlich, glaube ich, stammt das aus einer Zeit, wo im Ausland noch bedeutet hat, ich bin nicht ansprechbar. Heute mit Handys und Smartphone. Das klingt vor allem, als würde die Person irgendwie Import-Export in Weißrussland machen. Ich bin im Ausland. Melden Sie sich nicht bei mir. Aber ich kann es komplett verstehen. Es ist ein Ober-Drinny-Move und ich werde das auch so machen später. Ich bin dann auch im Ausland und nicht erreichbar.
Starting point is 00:11:14 Ich muss auch sagen, diese Auslandskarte habe ich auch manchmal gespielt, als ich noch zwischen der Schweiz und Deutschland gependelt bin. Da habe ich manchmal in der Schweiz gesagt, du, sorry, ich kann nicht, ich bin im Ausland. Ja, das stimmt dir ja. Ja, es stimmt, aber man kann mir natürlich trotzdem E-Mail schreiben, mich anrufen, aber es hat Wunder gewirkt. Das klingt immer so mystisch, ich bin im Ausland. Sorry, ich bin im Ausland, ich bin unterwegs, oder noch besser, ich bin unterwegs ins Ausland.
Starting point is 00:11:35 Die Reise dauert drei Tage. Als würde man mit so einem Frachtschiff nach Panama fahren. Ja, finde ich sehr gut, finde ich eine sehr gute Strategie. Werde ich, glaube ich, auch in meinem späteren Arbeitsleben, falls ich nochmal irgendwo im Büro arbeite, auch so machen. Mochtest du als Kind Geburtstagspartys? Tatsächlich habe ich es sehr geliebt, weil man ja tatsächlich dann mal für einen Tag so der Star ist und alle Kinder schenken einem was. Ich fand es voll cool. Und ich hatte auch jedes Jahr dann wirklich so einen Kindergeburtstag, was eigentlich immer ganz cool war. So mit Topf schlagen und Mehl schneiden und so und Kopf in den Mehlberg drücken und so. Was ich immer so ein bisschen scheiße fand, war, dass ich, ich habe im Januar Geburtstag,
Starting point is 00:12:10 Ende Januar und es war immer scheiß Wetter. Erste Fehler schon begangen. Soll ich rauspiepen? Monat und Angabe. Ich glaube, das steht sogar bei Wikipedia. Kann ich auch sagen. Also Leute, schreibt mir trotzdem. Oh, die feine Dame hat einen Wikipedia-Artikel.
Starting point is 00:12:28 Wenn ihr wissen wollt, wann ich Geburtstag habe, googelt mich einfach. Nein, schreibt mir trotzdem nicht an meinem Geburtstag. Julia, ich muss sagen, du bist abgehoben. Nein, jetzt hör auf. Natürlich. Ich wollte nur erzählen, ich habe im Januar Geburtstag. Und es war immer Scheißwetter. Und ich habe alle Kinder beneidet, die im Sommer Geburtstag haben.
Starting point is 00:12:41 Die haben dann draußen so Poolparty. Wir gehen alle ins Freibad, wir grillen. Sorry, was hattest du für Freunde, die in einer Poolparty... Auf dem Dorf, da hatten Leute einen Pool. Die hatten Kohle oder was? Ja, ich glaube schon. Also wir hatten keinen Pool, aber es gab Leute im Dorf, die hatten einen Pool und da gab es eine Poolparty. Oder die sind ins Freibad an ihrem Geburtstag gegangen, was ich auch mega geil fand. Oder haben gegrillt.
Starting point is 00:12:58 Und bei mir war immer so, ja, wir gehen Schlitten fahren und danach gehen wir rein und trinken keinen Kakao und dann spielen wir ein bisschen und dann gehen alle wieder nach Hause. Es ist auch doppelt doof, einen Wintergeburtstag zu haben, weil natürlich dann alle wirklich drin sind und dann ist ein Riesengewusel.
Starting point is 00:13:14 Ich muss sagen, ich habe eigentlich nie Geburtstagspartys gefeiert, außer einmal. Und das war so unter einem Deckmantel. Meine Eltern sagen, Chris, probier's doch mal. So wie mit einem Skilager, Skifreizeit. So wie mit Oliven oder so einem stinkenden Käse. Ich hab doch auch schon mal erzählt, ich war in der
Starting point is 00:13:29 Skifreizeit Snowboard fahren, wo ich dann direkt in den ersten zwei Stunden gemerkt hab, das wird nichts. Und ich muss aber sechs Tage noch hier verbringen. Mit der Geburtstagsparty, was ganz ähnlich. Meine Eltern haben gesagt, komm, wir versuchen das jetzt dir mal zu ermöglichen, vielleicht findest du ja tiefe Zufriedenheit an diesem Mittwochnachmittag, wo du Geburtstag hast.
Starting point is 00:13:49 Da war ich so sechs. Ich war noch nicht in der Schule. Da habe ich Freunde eingeladen, vielleicht so zehn. Und meine Mutter hat sich auch echt Mühe gegeben. Sie hat nämlich eine gute Idee gehabt. Sie wollte auch den Kindern was zurückgeben, auf dem Nachhauseweg. Also nicht jetzt im übtragenen Sinn, nicht erzieherisch, sondern so als Geschenk. Wir haben nämlich Butterzopf
Starting point is 00:14:05 gebacken, Zopf. In der Schweiz ist das sehr überbreitet. Und dann hat sie den Teig, drei verschiedene Teige gemacht und die mit Lebensmittelfarbe eingefärbt, sodass die drei Stränge des Butterzopfes verschiedene Farben hatten, also rot, blau und grün. Und jeder konnte sein kleines Zöpflein
Starting point is 00:14:22 backen. Oh, das will ich auch machen, dann hat jeder so einen kleinen bunten Zopf. Das ist voll die coole Idee. Das war cool, weil da waren auch alle, für mich war das besonders cool, weil da waren alle sehr abgelenkt, alle mussten sich sehr konzentrieren, weil es ist wirklich schwierig für Kinder, sowas Einfaches zu machen, wie ein Zopf. Und das
Starting point is 00:14:38 war der erste Punkt und danach wurden die in den Backofen geschoben, damit die dann fertig sind, wenn alle nach Hause gehen. Und dann ging es ums Spielen. Und dann sind alle in mein Zimmer gegangen und da war Lego, weil ich mega viel Lego hatte und es war mein größtes Hobby. Und das ist dann irgendwann gekippt, als ich gemerkt habe,
Starting point is 00:14:53 ich will gar nicht, dass die jetzt hier spielen mit meinen Sachen. Und zwar nicht, weil ich es ihnen nicht gegönnt habe oder die Sachen einfach, weil ich ein Egoist bin, sondern weil ich es einfach nicht mochte, dass die auf meinem Bett sitzen und überall in meiner Privatsphäre rumwühlen. Nein, das geht gar nicht.
Starting point is 00:15:09 Ich muss sagen, danach hat es mich ein bisschen geirgert. Erstmal alles putzen. Ja, ich finde, das war einfach zu viel in meinem geschützten Raum, den ich eigentlich gar nicht öffnen wollte für jemanden, für die Kinder. Ja, kann ich voll verstehen. Ja, war es dann der letzte Kindergeburtstag?
Starting point is 00:15:26 Es war der letzte und vor allem habe ich dann schon im Akt des Spielens bin ich mal zu meiner Mutter, die in der Küche stand, bei den Zöpfen und habe sie gefragt, ob wir die nicht alle nach Hause schicken können. Das war doch jetzt auch so schön. Das war doch schön mit dem Zuhause. Das hat doch jetzt auch so eine runde Nummer.
Starting point is 00:15:42 Es gibt ja noch nach einer Dreiviertelstunde auch wieder nach Hause. Ich kann es voll verstehen. Aber nicht, weil ich die nicht mochte, weil mit denen habe ich auch die Freizeit drauf. Ja, nee, es ist manchmal einfach zu viel, wenn sie so in deinen Schutzraum eindringen. Ich kann es verstehen,
Starting point is 00:15:56 dass es auch als Kind schon zu viel ist. Das habe ich bis heute und das könnte ich nicht. Das wäre der Horror, wenn zehn Leute in meiner Wohnung rumstehen. Das ist das Schlimmste. Also es fällt mir ja schon schwer mit einem Handwerker. Also ich hatte das nicht so, dass ich ein Problem damit hatte, wenn jemand in meinem Zimmer war. Ich fand das eigentlich immer cool, wenn ich Besuch hatte.
Starting point is 00:16:15 Aber ich weiß, dass ich sehr gerne am liebsten immer allein gespielt habe. Dass mir das voll viel Spaß macht. Ich konnte mich super allein beschäftigen. Ich habe immer mega viel mit so Puppenhäusern und Lego und Duplo und Playmobil alles allein gespielt. Und wir haben immer neben einem Spielplatz gewohnt. Schon damals, als wir noch in so einer Wohnung gewohnt haben, habe ich neben einem
Starting point is 00:16:33 Spielplatz gewohnt und später auf dem Dorf dann auch. Und ich weiß noch, dass ich immer oft abends rausgegangen bin, wenn niemand mehr da war und dann einfach, um nochmal alleine die Schaukel zu genießen. Es war immer tagsüber so viel los auf dem Spielplatz. Da waren immer Kinder, mit denen musste man dann spielen und so. Manche waren auch echt doof.
Starting point is 00:16:50 Und ich weiß noch, dass ich dann immer aus meinem Kinderzimmer geguckt habe, ob da jetzt die Luft rein ist. Dann bin ich rausgerannt und habe noch alleine am Spielplatz gespielt. Das hört sich jetzt so traurig an, aber es war für mich die totale Erfüllung, abends in der Dämmerung allein zu schaukeln. Es hat voll Spaß gemacht. Bei uns gab es auch auf einem Schulhof einen coolen Spielplatz. Ich glaube, ich habe die Story mal erzählt, wie ich mal Geld gesammelt habe für einen Spielplatz,
Starting point is 00:17:12 in dem ich Ernte verkauft habe. Und dieser Spielplatz war dann ganz brandneu. Und der war eigentlich echt cool. Da gab es so ein Tellerding, wo man runterfahren kann an so einem Drahtseil oder dieses runde Ding aus Seilen, wo man sich so dranhängen konnte, so ein Karussell aus Seilen, vielleicht kennst du das, eine Kletterwand, eine Rutsche, also wirklich auch sogar nur so bei der Kletterwand so ein Turm
Starting point is 00:17:32 und dann so eine Seilbrücke zum anderen Turm, also wirklich krass, wirklich der neueste Shit auf dem Spielplatz Game so. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass ich da in der großen Pause spielen war. Das war mir einfach zu viel. Das war mir zu viel. Auch die ganze Rangelei auf dem Turm
Starting point is 00:17:48 oben bei der Rutsche, das hätte ich nicht ausgehalten. Aber trotzdem hat man, man fand das ganz toll und man hat da hingeguckt und gedacht, wie gern würde ich da jetzt mal alle Leute wegschicken und mal alleine eine Stunde auf den Turm rumkacken. Das ist schon krass. Ich weiß auch noch, als ich noch ganz klein war
Starting point is 00:18:04 im Kindergarten, haben wir auch neben einem Spielplatz gewohnt. Muss ich jetzt mal kurz erzählen, kleiner Insight. Ich habe in Siegen zwischen den beiden Universitäten gewohnt. Und wer das kennt, wer oben an der Uni Siegen studiert hat und manchmal unten ein Seminar hatte in einer anderen Uni, musste genau da immer vorbei, direkt an meiner alten Wohnung in so einem Block. Das werden wir bestimmt auch auf Wikipedia mal lesen,
Starting point is 00:18:23 für die Leute, die sich daran erinnern. Wir kommen gar nicht mehr an dich ran, Julia. Du bist schon viel zu abgehoben. Ich muss das jetzt kurz erzählen. Es ist ganz berühmt, weil man da wirklich jedes Mal vorbeigelaufen ist, ist da so ein Spielplatz, der ist jetzt schon echt oll, aber den haben meine Eltern mitgebaut damals, weil wir einige Kinder waren
Starting point is 00:18:40 und es gab da keinen Spielplatz und der war richtig verranzt. Und dann haben meine Eltern den mitgebaut und das ist so eine richtig krasse, sehr breite Wippe. Und das ist mega krass. Und so eine ganz breite, silberne Rutsche. Und für mich war das damals wirklich Abenteuerland, weil es war dann natürlich ganz neu gebaut. Alles mega fancy und krass.
Starting point is 00:18:58 Und direkt daneben war mein Kindergarten. Und der hatte auch noch mal einen Spielplatz. Ich war umgeben von Spielplätzen, was mega geil war. Und ich bin den ganzen Tag im Kindergarten gewesen. Dann bin ich nach Hause gegangen, die fünf Schritte wirklich zur Wohnung. Und dann abends habe ich mit meiner Schwester auf dem anderen Spielplatz gespielt. Wunsch, einmal alleine auf dem Kindergartenspielplatz zu spielen. Kindergartenspielplätze sind das allergeilste, weil da gibt es so Gefährte. Man kann auf so kleinen Autos fahren. Man hat alle möglichen Sachen, Schaufeln,
Starting point is 00:19:32 Bagger, alles mögliche. Und da waren immer so viele Kinder und ich habe mir gewünscht, der war so nah, ich habe da immer drauf geguckt, aber trotzdem war ich noch nie allein auf diesem Spielplatz. Meine Schwester und ich haben gesagt, und jetzt brechen wir im Kindergarten ein und gehen alleine auf dem Spielplatz spielen. Und dann sind wir wirklich über den Zaun geklettert, der relativ hoch war, nur um einmal alleine zu spielen. Und dann haben wir da gespielt und ich wurde wirklich direkt dafür bestraft. Röhre, die wurde am selben Tag noch angeliefert, die sollte am nächsten Tag
Starting point is 00:20:03 festgemacht werden. Zum Durchkrabbeln? Zum Durchkrabbeln, nur halt wirklich aus Beton. Und die lag noch da lose rum, die war tonnenschwer, ich weiß nicht wie schwer, die war aber sehr schwer. Und meine Schwester hat sich da reingelegt und gesagt, so und jetzt schieb mich mal an, dass ich rolle. Und ich hab sie so angeschoben,
Starting point is 00:20:20 aber sie hat zeitgleich von innen gegen die andere Richtung gerollt, hat sich so dagegen gestemmt und dann ist mir das schwere Ding, keine Ahnung wie viel Knen gegen die andere Richtung gerollt. Hat sich so dagegen gestemmt. Und dann ist mir das schwere Ding, keine Ahnung wie viel Kilo, über meine Hand gerollt. Da hatte ich einfach eine platte Hand. Und da habe ich so geschrien. Und danach bin ich nie wieder am Kindergarten eingebrochen.
Starting point is 00:20:39 Ich wurde dann eingegipst, mein Arm wurde eingegipst. Und weil ich immer so am Daumen genuckelt habe, hat der Arzt gesagt, den Daumen lasse ich dir frei. Hatte meine ganze Hand eingegipst. Und nur der Daumen hat so rausgeguckt, damit ich doch am Daumen genuckelt hat, hat der Arzt gesagt, den Daumen lasse ich dir frei. Hat er in meine ganze Hand eingegibt und nur der Daumen hat so rausgeguckt, damit ich doch am Daumen genuckelt habe. Aber das hat mich wirklich gelehrt. Alleine spielen ist cool, aber nicht abends im Kindergarten einbrechen.
Starting point is 00:20:55 Daumen nuckeln ist das Guilty Pleasure der Kinder. Ja. Das ist nicht gut für sie, wegen Zahlstellung, habe ich mir mal sagen lassen, aber man gönnt sich trotzdem. Es ist doch das Rauchen der Kinder. Es ist wirklich das Rauchen. Ja, es ist wirklich so. Und wenn ich dann mal aufhören sollte, hab ich
Starting point is 00:21:12 immer wieder gesagt, komm, jetzt musst du aber mal aufhören. Das war wirklich wie Turkey. Also man wirklich so, ich kann nicht, ich muss meinen Daumen in den Mund nehmen. Es ist wirklich krass, ja. Du alleine auf dem Spielplatz, da stell ich mir vor wie diese Memes von Steve Carell von The Office auf dieser Wippe oder auf der Schaukel.
Starting point is 00:21:28 Aber der Unterschied ist, dass er mega unglücklich aussieht und ich mega glücklich. Ja, das Doof ist halt nur auf der Wippe, das stimmt, das ist alleine nicht so geil. Ich muss sagen, Spielplätze der Schule, so Pausenhof, fand ich irgendwie immer
Starting point is 00:21:43 creepy am Wochenende und abends. Ich habe immer so ein Gefühl damit verbunden, hier sollte ich jetzt nicht sein, weil es ist ja keine Schule. Weil es verboten war. Hier gehöre ich nicht hin. Bei uns war es nicht verboten, man konnte da schon hin, dort, wo ich gewohnt habe. Es war dann zugänglich für alle. Aber ich habe immer das Gefühl gehabt, das gehört
Starting point is 00:22:00 nicht so still. Das sollte nicht so sein. Ich entferne mich wieder und bin dann ganz in leisen Schritten weggetapst, damit mich auch niemand sieht. Ja, es war auch immer so ein bisschen gruselig, weil es anders war, als wenn man sonst hingegangen ist. Es war nicht die gewohnte Atmosphäre und automatisch hat es dem Gebäude
Starting point is 00:22:16 irgendwie so etwas Gruseliges gegeben, weil niemand da war. Ja, komplett. Hast du zum Thema Pausenhof und Geburtstag noch was hinzuzufügen? Ich glaube nicht. Weil ich habe noch ein anderes Gruselthema. Okay.
Starting point is 00:22:27 Und zwar Zugfahren. Oh Gott, nicht schon wieder Zug. Doch, es gibt einen Introvert-Tipp, der das Zugfahren etwas weniger gruselig macht. Wenigstens das. Und den möchte ich jetzt gerne mal mit dir teilen. Ich freue mich drauf. Hier kommt der Trainer. Introvertip
Starting point is 00:22:45 Der Introvertip diese Woche kommt von einer Person, die diesen Podcast hört. Sie heißt Fabi, die Person. Danke dafür schon mal. Und zwar handelt es sich um Zugfahren und wie hält man den Platz neben sich frei. Erstmal Disclaimer. Ich würde diesen Tipp
Starting point is 00:23:01 natürlich nur anwenden, wenn der Zug nicht sehr voll ist. Wenn niemand in Ohnmacht fällt. Wenn der Zug noch genügend freie Plätze hat und es für eine Person, die einsteigt, noch genügend Auswahlmöglichkeiten gibt. Also nicht, wenn der Zug schon voll ist und neben
Starting point is 00:23:17 dir ist der einzig letzte Platz. Ich finde, das ist nicht fair. Das macht man nicht. Weil dann nimmt man auch den Rucksack und die Tasche weg und dann macht man den Platz frei. Aber es gibt manchmal die Situation, warum auch immer, kommen Personen, setzen sich genau neben dich, auch wenn es wirklich noch Stuhl reingibt, die frei sind. Und um diese Situation geht es, die wollen wir natürlich verhindern.
Starting point is 00:23:38 Es müssen Leute konditioniert werden. Und der Trick ist, wie besetzt man einen Platz neben sich so, dass niemand sich hinsetzt. Ich meine, Rucksack oder Tasche oder auch Jacke hinlegen, das ist lame. Das kennt man. Das kennt man unter den Platzwegnehmern. Da fragt man nämlich kurz. Jemand, der nämlich sich neben dich setzt, hat auch genug Mumm, zu fragen, ob man den Rucksack wegnehmen kann.
Starting point is 00:23:57 Die sind eh schon mit zu viel Selbstbewusstsein ausgestattet. Man muss also andere Register ziehen. Und Fabi hat mir den Tipp geschickt, finde ich echt gut. Man nimmt vom Platz nebenan diesen Klapptisch von der Stuhlreihe davor, klappt man den Klapptisch runter, also dieses Tablet, und staffiert da Sachen drauf, also ein Getränk, ein Brötchen, ein angegriffenes Brötchen, vielleicht ein Laptop, vielleicht ein Stift und Papier. Schreibt vielleicht noch was aufs Papier, je nachdem, wie man es mag.
Starting point is 00:24:23 Man suggeriert, dass da eine Person sitzt, die gerade weg ist, vielleicht im Bordbistro oder auf Toilette oder bis in die Beine vertreten. Das finde ich sehr gut. Am besten noch was Unansehnliches auf den Tisch stellen, so eine Apfelkrotze oder so, eine Apfelgehäuse. Finde ich einen sehr guten
Starting point is 00:24:40 Tipp. Finde ich auch echt gut, werde ich auch hier auf jeden Fall anwenden, wenn noch genügend Plätze frei sind. Das ist mir wichtig. Es wird auf jeden Fall dann niemand kommen und fragen, ist der Platz noch frei? Weil offensichtlich ist er nicht frei. Richtig. Finde ich sehr gut. Sehr guter Tipp. Da bin ich selber nicht drauf gekommen. Werde ich auch nicht drauf gekommen und ich komme
Starting point is 00:24:55 auf nicht so viele Tipps, aber unsere Community, weil sie sehr klug ist, weiß immer die besten Sachen. Und wenn ihr auch einen Tipp habt, einen Introvert-Tipp, für Drainies, die sich durch den Alltag schlängeln und kämpfen müssen, dann könnt ihr uns eine E-Mail schreiben an info-at-drainies.de. Das ist unsere E-Mail-Adresse, die geht direkt zu uns. Direkt in unser Herz. Ja, genau. Und wenn ihr einen Betreff schreibt, Introvert-Tipp, dann sind wir noch glücklicher, weil dann können wir das so ein bisschen rausfiltern. Sehr gut. Vielen Dank, Fabi, für den Tipp. Ich werde es beherzigen.
Starting point is 00:25:23 Vielen Dank. Das war der Introvert-Tipp von mir beziehungsweise Fabi. Introvert-Tipp. Wo ich gerade über Apfelgehäuse gesprochen habe. Ich will jetzt immer mal wieder so ein Obst in den Podcast einwerfen, dass ihr dann so unterbewusst mega Bock auf einen Apfel habt später. Und vielleicht gibt es ja doch Instagram-Werbung, weil wir haben schon sehr viele Leute Werbung geschickt, so Screenshots von Werbung.
Starting point is 00:25:48 Dann irgendwelche Kekse, irgendwelche Gummibärchen, Mario-Kart-Werbung, die sie bekommen, weil sie den Podcast hören über Lautsprecher. Ja, wir müssen euren Algorithmus jetzt verobsten. Apfel, Birne, Banane, Pink Lady. Cisprigol, Romanersallos. Fenchel. Kumquat. Physalis. Staude.
Starting point is 00:26:08 Staude? Das ist doch eine Pflanze. Ja, Sellerie-Staude. Achso. Okay, aber was ich sagen wollte, nochmal zum Apfelgehäuse in der Bahn. Weißt du, was ich richtig krank finde? Leute, die beim Apfel den Stiel mitessen. Hör auf!
Starting point is 00:26:24 Vor denen habe ich Angst. Ich habe wirklich Angst vor den Leuten, die beim Apfel den Stiel mitessen. Vor denen habe ich Angst. Ich habe wirklich Angst vor den Leuten, die das machen. Ich könnte nicht neben jemandem sitzen bleiben, der das macht. Ich würde sofort gehen, weil für mich ist das auf einer Stufe mit Kannibal oder so. Also so richtig krass. Also ich kann die nachfühlen. Es ist wirklich so ein Drei-Stufen-Programm.
Starting point is 00:26:39 Apfel essen bis auf das Kerngehäuse. Ja, normal. Das ist Standard. Da würde ich mich einordnen, da bin ich safe, Komfort, man isst das und dann kann man das auch guten Gewissens wegschmeißen. Es ist Kompost, man kann es kompostieren. So, zweite Stufe, da muss ich schon sagen, wow, wo bist du denn
Starting point is 00:26:55 aufgewachsen? Im Emmental oder wo? Oder im Wallis? Da isst man das Apfelgehäuse noch mit, das Kerngehäuse. Oh, das finde ich schon so schlimm, das ist schon so hart und so, ah so knirschig. Da denke ich mal, bei den Leuten, da kratzt auch die Wollsocke. Aber auch diese Kerne
Starting point is 00:27:11 alle runterschlucken, das könnte ich gar nicht. Ich habe Angst, dass mir dann ein Obstbaum im Bauch wechselt. Aber manche Leute sind total schmerzfrei. Die essen einfach alles mit. Und das, was du beschrieben hast, entgegen der dritten Stufe, ich esse auch noch einen Stiel, wo ich wirklich denke, also ein Stück Holz essen, warum?
Starting point is 00:27:29 Warum macht ihr das? Den kannst du ja noch nicht mal richtig kauen. Den musst du ja eigentlich im Ganzen runterschlucken. Ich habe Angst, dass wenn man den runterschluckt, so kaut, dass er sich nochmal so entfaltet in der Speiseröhre und dann hängt der so fest. Weißt du, so wie so eine Reckstange. Das ist wirklich der komplette Horror.
Starting point is 00:27:47 Nein, ich kann das nicht. Ich möchte das auch nicht. Ich möchte nicht mit Leuten zu tun haben, die den Stiel vom Apfel mitessen. Eigentlich aber Apfel mit Stiel und Kerngehäuse essen wäre eigentlich perfekt für einen Zug. Der perfekte Zugsnack, weil es bleibt nichts übrig. Ja, das stimmt. Aber das,
Starting point is 00:28:01 sorry, das geht nicht. Das kannst du einfach nicht in der Öffentlichkeit machen. Dann setze ich auf jeden Fall gar keinen, niemanden mehr in deinen Zug ab. Dann lieber ein schönes gekochtes Ei mit einer Frikadelle. Hör auf! Nein, aber was ist der perfekte Zugsnack? Ich glaube, geschnittene Paprika. Schmeckt gut, ist schon geschnitten, kannst du im Ganzen essen und riecht absolut null. Moment, aber das ist gefakt, weil wenn man Vorbereitungen trifft, dann kann ich auch sagen, ich nehme Snickers mit, aber pack schon aus zu Hause.
Starting point is 00:28:28 Also das machen wir nicht. Snickers ist auch gut, es ist auch keine Geruchsbelästigung. Ja, aber du hast dann einen Abfall und den will man nicht, man will ja nicht mit IC diese grauslige Schublade rausziehen und dann am schlimmsten noch irgendwie, keine Ahnung, die Rotze drin. Hör auf! Wirklich. Mit der alten
Starting point is 00:28:43 Demi-Mobil. Nein, es muss einen Snack geben, der wirklich perfekt ist zum Verzehr, weil man ihn komplett verspeisen kann. Also da müssen wir eigentlich schon jetzt wieder in die Richtung Obst gehen. Etwas, das keine Verpackung hat und dann aber komplett gegessen werden kann. Aber es hat ja auch alles irgendwie eine Schale oder zumindest einen Kern. Mir fällt eigentlich nichts ein. Eine Möhre hat auch diesen Anschnitt. Ein Brot. Ein Brot. Ein ganzes Brot.
Starting point is 00:29:10 Es ist das Brötchen. Ihr müsst das Brot in beide Hände nehmen und dann ein schönes Vollkorn-Urdinkel einfach so essen. Aber man muss bei Kamp sagen, ich will ein Brötchen und dann will sie es in die Tüte stecken, die Person. Und dann sagt man, keine Tüte. Ich will das Brot so. Einfach das reine Brot. Ja, aber dann wiederum krümelst du, wenn du Brot isst.
Starting point is 00:29:27 Das ist natürlich schlecht, dann habe ich alles auf dem Schoß, das geht nicht. Am besten man trinkt einfach nur was im Zug. Ja, aber das ist, sorry, aber da hat man eine Flasche. Ja, das geht alles eigentlich gar nicht. Ich will etwas, was sich auflöst. Ja, vielleicht muss es noch erfunden werden. Hallo Startups, Frank Thelen. Sowas wie Bärlauch, ich bin jetzt in der Gegend.
Starting point is 00:29:44 Bärlauch, Löwenzahn. Ganz rustikal. Wildkräuter, ich lieb's. Ich glaube, der beste Snack für die Zugfahrt muss noch erfunden werden. Mit einer essbaren Verpackung. Kann man Kürbis ganz essen? Nein.
Starting point is 00:29:59 Kürbis besteht zu 90% aus Schale. Siehst du, ich habe noch nie einen Kürbis gegessen, obwohl ich jeden Tag Kürbis in meinen DMs habe. Ich habe schon mal eine Kürbissuppe gemacht. Die hast du auch gegessen. Ja, war lecker. Aber du hast den rohen, blanken Kürbis gar nicht gesehen. Ja, und woran liegt es?
Starting point is 00:30:14 Ganz klar, weil Kürbis nicht in der Werbung stattfindet. So. Wenn mir da jemand das Produkt Kürbis bei QVC vorstellen würde, hier wird geschnitten, da ist der Anschnitt, dann wüsste ich das jetzt. Kürbisman! So ist es nämlich. Und wo wir gerade bei QVC sind,
Starting point is 00:30:30 es gibt mal wieder, es ist die Zeit gekommen, wir müssen ein Training des Monats kühren. Was hat das mit QVC zu tun? Absolut gar nichts. Ich wollte einfach eine Überleitung machen. Weil wir ein Paket versenden vielleicht. Wir versenden ein Paket genauso wie die Leute von QVC. Und zwar, achso, Trainer, Fanfare bitte.
Starting point is 00:30:52 Drinni des Monats. Drinni des Monats September ist Tobi. Tobi, Tobi, Tobi. Ich lese jetzt Tobis Trini-Geschichte vor. Macht euch bereit. Ich bin Kulturjournalist und sollte für eine Zeitung eine Rezension über ein experimentelles Theaterstück schreiben. In dem Stück ging es um Geld und die TheatermacherInnen
Starting point is 00:31:24 lehnten ihr fancy Stückkonzept an bestimmte Mechanismen des Wirtschaftssystems an. Hieß im Klartext, jeder Theaterbesucher bekam Kapital in Form einer Münze. Mit den Münzen konnten Theaterleistungen gekauft werden. Dazu standen mehrere Sparschweine am Bühnenrand.
Starting point is 00:31:40 Je nachdem, in welches Sparschwein eine Besucherin seine Münze warf, würde auf der Bühne etwas anderes gemacht. Es gab zum Beispiel kleine Spielszenen, Gedichte oder Lieder. Es gab auch eine Spardose, die einfach nur minutenlang Seifenblasen auf die Bühne regnen ließ. Eine Spardose habe ich sofort verteufelt. Wenn hier jemand eine Münze einwarf,
Starting point is 00:31:59 kam eine Schauspielerin in den Publikumsraum und drückte irgendeiner Zuschauerin das Kapital von Marx in die Hand. Die Zuschauerin musste nun vorlesen, so lange, bis der Schauspieler ihr das Buch wieder wegnahm. Ich saß in der ersten Reihe, Presseplätze werden zugewiesen, das mache ich nicht
Starting point is 00:32:18 freiwillig. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis ich vorlesen musste. Ich wurde panisch. Als Journalist hatte ich natürlich einen Notizblock dabei. Darin notiere ich normalerweise meine Beobachtungen zum Stück, um anschließend eine Theaterkritik daraus zu formulieren. Dieser Block
Starting point is 00:32:34 wurde nun mein Rettungsring. Ich schaute nur noch sporadisch zur Bühne und schrieb stattdessen. Ich wollte möglichst vertieft aussehen. Ich wollte, dass man denkt, der ist zu beschäftigt für Marx und gab mir deshalb keine Mühe, ein angestrengt denkendes Gesicht zu machen. Augenbrauen zusammenziehen,
Starting point is 00:32:50 Augen halb zukneifen, hin und wieder ein kleines Nicken, so tun, als hätte man eine krasse Idee, sich zweifelnd mit der Hand an die Stirn fassen, schnaufen, abschätzig lachen, leise stöhnen. Ich habe eine Mega-Performance abgelegt und mit Werf geschauspielert,
Starting point is 00:33:06 dass ich krass mit Theaterkritik-Denken befasst sei. In Wirklichkeit habe ich hauptsächlich Müll notiert. Seitenweise Schrott. Seitenweise habe ich einfach den Bühnentext mitgeschrieben. Dann aber auch irgendeinen Bullshit, der mir gerade durch den Kopf ging.
Starting point is 00:33:21 Irgendwann ist mir klar geworden, dass ich noch gar nichts aufgeschrieben hatte, was mir später bei der Theaterkritik hilft. Ich war zu beschäftigt damit, beschäftigt zu tun und hatte für meine eigentliche Arbeit keine klaren Gedanken. Wieder Panik. Da war eine Riesenmasse Text, aber nichts Substantielles. Ich würde am nächsten Tag
Starting point is 00:33:38 viel Zeit in das Schreiben stecken müssen, um irgendetwas halbwegs Brauchbares zustande zu bringen. Jetzt wurde ich wütend. Das Stück war so konzipiert, dass die meisten Sparschweine nur eine begrenzte Anzahl an Waren hatten. Danach wurde ein Ausverkaufsschild an das Schwein geklebt. Steckten hinter einem Sparschwein Spielszenen, bauten diese aufeinander auf. Es gab also einen Anfang und ein Ende. Das Ende des Stücks sollte dann eingeläutet werden, wenn alle Spielszenen und Liederschweine ausverkauft waren.
Starting point is 00:34:04 Doch irgendwann stand keine ZuschauerInnen mehr auf, um eine Münze einzuwerfen. Das war der Zeitpunkt, als ich bemerkte, dass alle, SchauspielerInnen und ZuschauerInnen, mich anglotsten. Jemand musste die letzte Spielszene auslösen. Und leider hatte ich Depp meine Münze für alle gut sichtbar
Starting point is 00:34:20 in meiner linken Hand, wo ich nervös mit ihr rumspielte. Die Aufforderung war klar. Ich sollte aufstehen und meine Münze endlich einlösen. Doch das Sparschwein, das die letzte Szene auslösen sollte, war am anderen Ende der Bühne. Ich hätte also quer durch den Saal gehen müssen, während alle mich anstarrten.
Starting point is 00:34:36 Und genau das habe ich nicht gemacht. In einem Nervenkostüm aus Panik, Angst, Wut und fickt euch doch alle, stand ich leise schimpfend auf und steckte meine Münze einfach in das nächstbeste Sparschwein. Es war das Seifenblasenschwein.
Starting point is 00:34:51 Das irritierte den ganzen Saal. Das war das falsche Schwein, womit ein Schauspieler im Seifenblasen regnet. Gefühlt sagte minutenlang niemand etwas. Mein Kopf lief rot und mir wurde heiß. Alle SchauspielerInnen zuckten mit den Schultern,
Starting point is 00:35:07 bis einer endlich das Stück für beendet erklärte. Die letzte Spielszene wurde nie gespielt. Das Stück blieb wegen mir quasi unvollendet. Das hat mich fertig gemacht. Ich habe vielen Menschen den Theaterarm verdorben. Heute denke ich, rein rechnerisch konnte meine Münze nicht die letzte gewesen sein, die noch bei den ZuschauerInnen im Umlauf war. Sie war nur die letzte, die sichtbar war.
Starting point is 00:35:28 Es hätte also nur jemand anderes nach mir aufstehen und die letzte Szene auslösen müssen. Warum das keiner gemacht hat? Ich glaube, weil alle anderen, die bis zum Ende ihre Münze behalten haben, auch Trinnys waren. Weil sie genau wie ich nicht unter den Blicken eines ganzen Theatersatz zur Bühne laufen wollten. Die wie ich
Starting point is 00:35:43 nicht Marx lesen und deshalb auf keinen Fall auffallen wollten. Heute denke ich, eigentlich war das ein guter Moment. Es war der Abend, als sich die introvertierten kollektiv verweigern, wo wir für einen kurzen Moment nicht nach den Regeln der anderen gespielt haben. Das klingt sehr romantisierend, aber besser
Starting point is 00:35:59 als, ich bin schuld, dass andere einen miesen Abend hatten. Herzlichen Glückwunsch Tobi, damit bist du Trini des Monats, aber sehr verdient, wirklich. Ja, vielen Dank für die Geschichte. Sehr spezifisch, aber ich kann damit gut relaten, muss ich sagen. Ja, ich auch. Weil manchmal geht man so zu, ich sag mal, Events, Theateraufführungen
Starting point is 00:36:17 oder Stand-up-Comedy, wo es manchmal ZuschauerInnen-Beteiligung gibt. Und zuletzt war das bei Hazel, Brugger, wo wir ja zusammen waren, in Zürich. Und da hatten wir auch Gästelisteplätze, also relativ weit vorne. Man kann dazu sagen, wir haben beim Programm mitgeschrieben für Hazel. Dürfen wir das sagen? Ich weiß nicht, aber wir haben es jetzt gesagt und wir wollten natürlich auch gucken, ob die Leute über uns mitgelachen
Starting point is 00:36:38 und saßen dann halt bei Hazel im Publikum. Und eigentlich bin ich ja so ein Typ, da sitze ich am liebsten hinten in die Ecke, wirklich in die Ecke, weil dann sieht man den ganzen Saal. Aber wir waren relativ weit vorne und jetzt bei Stand-Up-Comedys ist es manchmal so, dass die Leute mit einbezogen werden. Also die Person auf der Bühne
Starting point is 00:36:53 fragt, wer hat denn schon mal XY gemacht oder so. Und so war das auch in jenem Abend. Und ich hatte Angst, wenn ich jetzt da irgendwo mal die Hand aufstrecke, dass dann Hazel vielleicht mich dran nimmt und dann erkennt sie, dass ich das bin und dann wird es ultra peinlich. Und ich hatte
Starting point is 00:37:09 immer Angst, dass ich da so sitze und dann irgendwie mit meiner Cap und dann spricht sie mich auf meine Cap an und dann, das ginge ja, ich würde das über mich ergehen lassen, dass mich jemand irgendwie Witz über mich macht, aber ich wollte das ersparen, dass sie plötzlich, oh, das ist ja Chris, den kenn ich ja, dass das so peinlich wird und dann hätten nämlich die Leute alle auf mich geguckt und dann, wie, dass sie plötzlich, oh, das ist ja Chris, den kenn ich ja. Dass das so peinlich wird.
Starting point is 00:37:25 Und dann hätten nämlich die Leute alle auf mich geguckt und dann, wie, die kennt den und so. Was ist das? Sowas halte ich nicht aus. Das darf man immer klein machen, wenn es darum geht, wer hat denn schon mal. Und ich war auch mal auf Studienreise in Dresden in der Semperoper, wo die ganz billigen Plätze in der Oper, glaube ich, sind in der ersten Reihe. Bei den Lichtschaltern hinten. Und da saßen wir ganz vorne am Orchestergraben.
Starting point is 00:37:47 Und da, weiß ich gar nicht, irgendeine Dorschak-Oper wurde aufgeführt. Irgendeine wilde Inszenierung hat mir super gut gefallen. Explosionen, Leute sind durch die Luft geflogen. Aber an einem Punkt der Aufführung sind auch DarstellerInnen, SängerInnen, in das Publikum gekommen und haben Rosen verteilt. Und ich hatte wirklich Handschweiß
Starting point is 00:38:04 und die haben dann so die Leute angesungen. Oh Gott, schrecklich. Wirklich so wie bei Eros Ramazzotti, wo er dann irgendwie zu rüstigen Müttern geht, die er dann ansingt. Es ist doch eine Situation. Genauso habe ich mich gefühlt und dann so, der Zuschauer war ja dunkel und
Starting point is 00:38:20 dann mit Spotlight so gefolgt. Oh Gott, schrecklich. Also so ein bisschen 90er-Jahre-Atmosphäre war da drin im ganzen Bums. Und da hatte ich wirklich Angst. Und nicht ich wurde angesprochen, sondern ein Freund neben mir, der sich notabene, möchte ich sagen, dem war so warm und hat sein Hemd ausgezogen.
Starting point is 00:38:36 Das heißt, ein Tanktop. Was nämlich so schon mal Lacher war unter uns. Aber der hat einfach drauf geschissen. Und dann kam der Spot auf uns, er im Tanktop da. Tanktop in der Semperoper. Ja, weil die Leute, die da hingehen, die denken ja, jetzt ist was Großartiges. Da muss man sich wirklich schick machen.
Starting point is 00:38:53 Und auch mal gut ein getötetes Tier sich um den Hals hängen. So war ich. Mein Kollege, mein Freund im Feinrib. Im Feinrib-Tanktop bekommt eine Rose, wird angesungen und Spotlight auf uns beide. Und ich hab mich dann so rechts zur Seite weg. Im Feinrib. Im Feinrib-Tanktop. Bekommt eine Rose, wird angesungen. Und Spotlight auf uns beide. Und ich hab mich dann so rechts zur Seite weg, weißt du, so ein bisschen weggekrümmt.
Starting point is 00:39:14 Was nicht besser gemacht hat. Ja, das ist wirklich unangenehm. Und was mir bei dem Thema Oper und auch Musical und Theater auch einfällt, das Schlimmste ist wirklich, wenn du zu deinem Platz musst und du musst dafür durch die ganze Reihe von Menschen, die schon sitzen. Und so richtige Arschlöcher stehen dann auch nicht auf, sondern die denken, die passen da schon durch und machen dann
Starting point is 00:39:34 ihre Beine so ein bisschen zur Seite. Und man muss sich da so richtig durchquetschen, mega nah an den Leuten dran und man will einfach nur weg. Und was ist denn mit den Leuten eigentlich? Seid doch einfach keine Arschlöcher. Wenn ich da durchlaufe, ich bin keine 40-Kilo-Frau, dann steht doch einfach auf und
Starting point is 00:39:49 geh einfach mal kurz zur Seite. Auch im Bus einfach mal kurz aussteigen, wenn viel los ist. Einfach mal kurz los und man kann ja wieder rein. Rausgehen und dann wieder rein. Was ist denn überhaupt mit den Leuten? Was ist denn los mit euch? Versetzt euch doch mal in die anderen Leute rein. Erhebt euch mal. Geht mal aus dem Bus raus. Denkt mal einfach an eure Mitmenschen.
Starting point is 00:40:06 Es gab einen Punkt, wo ich mich aber sogar mal freiwillig gemeldet habe, bei einer Veranstaltung. Was? Und da warst du auch dabei. Bin nicht sicher, ob du dich erinnerst. Aber du warst mal auf Lesereisen mit deinem Buch und das war kurz bevor das Buch irgendwie als Hörbuch erschienen ist und du hast gesagt, du wirst das unbedingt erwähnen bei der Lesung.
Starting point is 00:40:23 Oh, ich hab's vergessen. Genau, und ich bin in der Lesung ganz hinten gesessen. Und dann hast du irgendwie am Schluss so mal gefragt, mit Nora zusammen, gibt es denn eigentlich Fragen? Hat jemand eine Frage? Und da meldet sich eigentlich niemand. Und da hat man auch immer schön sehen können, bei den paar Terminen, wo ich war,
Starting point is 00:40:39 wenn sich wirklich jemand gemeldet hat, was geht denn da ab? Also was sind das denn für kranke Schweine? Und ich war so ein krankes Schwein und hab mich gemeldet. Weil ich dachte, ich mach das jetzt mal. Hier im Denkwandel von den Leuten, mich kennt ja niemand, ich kann ja mal die Hand heben und sagen, Entschuldigung, wird's davon,
Starting point is 00:40:55 ich hab auch noch die, ich hab nicht Entschuldigung gesagt, ich hab nämlich gar nicht so gedacht, ja die Leute raffen ja gar nicht, dass irgendwie ich mit dir was zu tun hab, dass du mich kennst. Und hab dann einfach gesagt, ja gibt'sst du auch mal ein Hörbuch? Also mega unfreundlich. Und ich weiß noch genau, ich saß auf der Bühne und es war halt wirklich im Publikum komplett
Starting point is 00:41:11 dunkel. Ich hab nichts gesehen. Ich hab nur deinen schemenhaften Umriss gesehen und hab nicht erkannt, dass du es bist. Und weil du so weit hinten saßt, hab ich auch nicht verstanden von der Stimme her, dass du es bist. Und ich dachte einfach, du bist eine random Person und hab dann einfach ganz normal darauf geantwortet, weil ich dachte halt, du bist irgendeine Person. Und im Nachhinein
Starting point is 00:41:28 bin ich aber froh, weil wenn ich gescheckt hätte, dass du die Frage gestellt hast, hätte ich, glaube ich, mega lachen müssen und gesagt, willst du mich verarschen? Du bist doch mein Freund. Aber das war auch eine wirklich lustige Lesung, weil das war in Ulm, das weiß ich noch genau. Und ich kam da rein in die Location in Ulm und dann bin ich in den Saal gegangen
Starting point is 00:41:44 und dachte ich so, boah, krass, mega groß. Irgendwie tausend Stühle oder so. Ich dachte so, boah, was geht denn Ulm? Was ist denn hier los? Was sind hier alle meine Ultras? Also so 4000 Stühle, also ohne Scheiß. Mega groß. Und dann komme ich auf einmal so ins Foyer
Starting point is 00:42:00 und dann kommt der Veranstalter und sagt mir, ja, ich zeig dir jetzt auch mal deinen Saal und so. Und dann geht er mit mir in eine ganz andere Richtung, in so einen winzigen Furzsaal, also wirklich winzig. So einen kleinen Kinosaal, also wirklich kleinst Kinosaal, eher so ein gemütliches Wohnzimmer.
Starting point is 00:42:15 Sagen wir mal 40 Plätze. Ja, und der große Saal war einfach von Christoph Maria Herbst, der hat einfach zeitgleich von mir gelesen und ich dachte noch, boah krass, wie viele Leute, wie viele Leute, wie viele Autos hier geparkt haben, wollen die mich alle sehen?
Starting point is 00:42:29 Und es war einfach Christoph Maria Herbst. Und mit dem haben wir uns dann noch ein Backstage geteilt. Genau, weil es war so ein Eventkomplex. Es gab verschiedene Bühnen und Säle offensichtlich. Aber es gab dann so ein Backstage und dann so ein Buffet. Ich weiß noch genau, es gab irgendwie Curry. Es gab Curry, das weiß ich auch noch ganz genau. Fast schon Richtung Rieskasimir. Aber wir waren ja noch nicht in der Schweiz, sondern nur in Ulm.
Starting point is 00:42:46 Stimmt, das war Rieskasimir. Es war so eine Art, es war süßlich. Stimmt, jetzt weiß ich es auch. Und dann stand ich hinter Christoph Maria Herbst, aka Stromberg. Und so habe ich mich auch gefühlt, weil er hat mich freundlicherweise gefragt, ob ich denn auch einen Teller möchte.
Starting point is 00:43:01 Und ich habe ihn so hingehalten und ich habe mich wie in einer Stromberg-Folge gefühlt. Ich habe gedacht, der nimmt jetzt die Kelle und wirft mir das irgendwie übers Hemd und lacht dann so. Das ist so traurig, dass man ihn jetzt immer nur mit Stromberg in Verbindung bringt. Das war eigentlich nett. Das war nett, der hat dir einen Teller angeboten.
Starting point is 00:43:16 Ich bin mir gar nicht so sicher, ob es mir so leid tut. Ich glaube, er hat es ganz gut gehabt durch Stromberg. Aber ja, es war irgendwie ernüchternd. Die Leute wollten alle zu. Christoph, Maria, Herbst und bei mir waren irgendwie nur eine Handvoll Leute. Es waren echt nicht viele Leute da. Aber es war trotzdem cool.
Starting point is 00:43:31 Wir hatten trotzdem Spaß. Natürlich. Und Spaß werden wir jetzt auch haben, Achtung, die Überleitung, am Wochenende. Weil jetzt haben wir Wochenende. Oh ja, das Wochenende steht vor der Tür. Wenn ich hier mal auf den Tacho gucke, sind wir eigentlich schon so halb fertig. Es sei denn, du möchtest noch irgendein Thema oder nochmal Obst bewerben. Ich möchte jetzt unbedingt nochmal sagen,
Starting point is 00:43:47 ess mal wieder eine Kiwi. Ich werde jetzt gleich mir eine schöne Zespri Gold gönnen. Unbezahlte Werbung. Aber bitte, gönnt euch mal wieder Obst und Gemüse. Ihr wisst, ihr habt immer Heißhunger auf Süßigkeiten, weil ihr das in der Werbung seht. Lasst euch nicht täuschen. Obst und Gemüse sind auch geil. Ich gehe jetzt gleich
Starting point is 00:44:03 mal raus und guck, ob hier irgendwo ein Schulhof ist mit einem geilen Spielplatz, dass ich endlich das nachholen kann, was ich meiner Kindheit verpasst habe. Ich lasse dich gewähren. Wie so ein Creep um die 30 auf dem Schulhof rumkriechen, Freitagabend. Was macht der Mann da? Gut, man muss sagen, in Köln sind Spielplätze
Starting point is 00:44:20 nie Spielplätze, sondern eigentlich Drogenumschlagplätze. Noch gemütlicher. Cool, dann machen wir jetzt Wochenende, würde ich sagen. Das haben wir uns jetzt auch wirklich mal verdient. Und allen anderen, die jetzt nicht Wochenende haben, wünsche ich Ihnen gute Nacht. Offiziell ist jetzt Dienstag.
Starting point is 00:44:36 Ich glaube nicht, dass jemand Wochenende macht. Gute Nacht, guter Schulweg, guter Weg zur Arbeit oder schönen Feierabend oder auch viel Spaß beim Zähneputzen oder unter der Dusche. Das habe ich nämlich gehört. Unter der Dusche wird unser Podcast viel gehört und auch die Hälfte Missverstanden, was ich manchmal auch an meinen DMs lese.
Starting point is 00:44:54 Aber das ist ein anderes Thema. Esst mal wieder eine Banane. Guten Hunger und auf Wiederhören. Macht's gut. Tschüss. Macht's gut. Tschüss.

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